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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 96

1912 - München : Oldenbourg
96 Die Polarländer. Die Stellung der Frau überhaupt ist bei den Samoanern im allgemeinen sehr viel angenehmer, als wir bei Naturvölkern zu sehen gewohnt sind. Die schwere Arbeit, soweit vou solcher in Samoa überhaupt die Rede sein kann, selbst das Kochen und Backen, übernehmen die Männer. Sie beschäftigen sich mit der Bereitung des Tapazeuges aus Baumbast, mit Flechten der Matten und der Herstellung kleinerer Hausgeräte, mit der Wartung der Kinder und leichterer Feldarbeit. Deu vornehmeren Fraueu wird ost mit außerordentlicher Ehrfurcht entgegengetreten. Im allgemeinen hat man den Eindruck, als ob der ästhetisch feinfühlige Samoaner vor allem die Schönheit der Frau schätzt und sie als den Schmuck seines Daseins betrachtet. Wie oft hat man den anmutigen Anblick, vom Ufer aus die großen Boote der Eingeborenen auf ihren Spazierreisen vorüberfahren zu sehen! Dann rudern die braungliedrigeu Männer kraftvoll nach dem Takte des Gesanges und im Vorderteil des Bootes sitzen die Frauen, wunderhübsch geschmückt mit Blumen und Blättern, ohne eine weitere Aufgabe als zu lachen und zu singen. (G. W e g e n e r, Deutschland im Stilleu Ozeau. Velhagen und Klasing, Bielefeld und Leipzig.) Wirtschaftliche Würdigung des deutschen S ü d s e e -gebietet Die Produktion der deutschen Südseegebiete ist vorerst infolge der wenig zahlreichen (kaum y2 Mill. Einw.) und noch dazu arbeitsunlustigen Bevölkerung gering, ebenso wegen der Bedürfnislosigkeit der Bewohner die Aufnahme-sähigkeit für europäische Waren. Dazu erschwert die weltferne Lage der Inselwelt die Handelsbeziehungen mit dem Mutterland. Dagegen hat das Jnselgebiet Bedeutung für den Weltverkehr. Die Inseln, namentlich Jap, sind Stationen auf dem australisch-ostasiatischen Handelsweg und Träger des pazifischen Telegraphenverkehrs. Die Bedeutung der Inseln wird noch wesentlich gewinnen, wenn der Panamakanal vollendet sein und der Stille Ozean in erhöhtem Maß Schauplatz des Weltverkehrs werden wird. Sonstige Inselgruppen sind: der Fidschi-Archipel und die Tonga- oder Freundschafts-Inseln, beide e n g l i s ch. — Die G e s e l l s ch a s t s - I n s e l n mit Taiti (taiti), die N i e d r i g e n I n s e l n auch Tuomotu, d. H. Jnselwolke, genannt) und die M a r q u e s a s (markeßas)- Inseln, alle französisch. — Die Sand wich -(sänduitsch) - I n s e l n in der Nähe des nördlichen Wendekreises unterstehen der Oberhoheit der Vereinigten Staaten von Amerika. Die größte Insel dieser Gruppe ist H ajslii mit ausgedehnten Zuckerplautagen; Honolulu, Hauptstation auf dem Wege von Nordamerika nach Australien. Aufgaben. 1. Zeichne Australien! 2. Wie unterscheiden sich die Inseln des Stillen Ozeans nach ihrer Naturbeschaffenheit? 3. Welchen nachteiligen Einfluß übt die Lage der Gebirge auf das Innere Australiens? 4. Australien und Afrika, ein Vergleich. (Aufsatz oder Vortrag.) Die Polarländer. Unter den Polarländern versteht man die um die beiden Pole der Erde bis zu den Polarkreisen gelegenen Länder. Die Geschichte ihrer Erforschung geht bis ins Altertum zurück'), aber erst im 19. Jahrhundert wurde die wissenschaftliche Erschließung der Polarwelt durch zahlreiche Expeditionen in umfassender Weise gefördert, ja durch den Amerikaner P e a r y (1909) der Nordpol, durch den Norweger R o a l d A m n n d s e n (1911) der Sudpol ei i) Pytheasaus Masfilia kam 325 tr. Chr. bis zu einem Eilaud, später Thule genannt, das 6 Tagereisen nördl. von Großbritannien lag.

2. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 32

1912 - München : Oldenbourg
Aus „Lampert, Die Völker der <$rbc". Deutsche Verlansanstalt, Stuttgart. Berberin (Kabylin). Die Berber, deren Name von Barbar abgeleitet wird, sind Hamiten. Sie unterscheiden sich von den Negern durch edlere Körperformen, hellere Hautfarbe und höhere Kultur. Sie sind Muhammedaner, aber die Frauen tragen keinen Schleier, werden nicht in Abgeschlossenheit gehalten und haben das Recht der Mitberatung bei vssent-lichen Angelegenheiten. An den Kriegen nehmen die Frauen persönlichen Anteil.

3. Erweiterte Heimatkunde: geographische Grundanschauungen, Übersicht über die Erdoberfläche - S. 5

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Einführung in das Verständnis der Karte. 5 rose), welche N, S, 0, W anzeigen, wie auf unserer Zeichnung. Gewöhnlich aber richtet man es so ein, daß man beim Zeichnen den obern Rand des Zeichenblattes oder der Tafel genau nach Norden sehen läßt. Süden ist dann unten, Osten rechts, Westen links. Dann braucht man keine Pfeile. So ist es regelmäßig auf unsern Karten. a Eingang, b Treppenaufgang, c Geländer, d Wohnung des Pedells, e Lehrfäle, / Gang. Plandes Schulgrundstückes. Maßstab 1:1000. a Schulgebäude, b Turnhalle, c Garten.

4. Erweiterte Heimatkunde: geographische Grundanschauungen, Übersicht über die Erdoberfläche - S. uncounted

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Druck u. Bcrlaq vou R. Oldcndonrg, Bcrun Apennin I Castel Sant'elmo Monte Somma 1137 ru Vesuv 1250 w Porlici Herculanum Torre del Greco Agaven (Nach einem Aquarell von R. Rcschrcitcr, München.) Tuffhügel des Vomero mit Pinien Der Golf von Neapel gleicht einem abgeschlossenen See, dessen Ufer von einer ununterbrochenen Kette malerischer Orte eingefaßt sind. Neapel mit seinen aufsteigenden Straßen, seinen entzückenden Gärten, ist die schönste Perle dieser Kette. Im Inner» ist die Stadt echt südländisch: enge, schattenspeudendc Straßen, auf denen die Handwerker ihre Werkstatt aufschlagen, lärmende Menschen, unqlaublich zersetzt gekleidete Bettler und daneben überladen aufgeputzte Reiche — ein oft betäubendes Durcheinander. Die Häuser haben flache Dächer, oft mit Gärten, und kühle, fliesenbedeckte Höfe. Die Hänge des Vesuvs tragen Weingärten, Orangenhaine und Feigenbäume. Die sichelförmige Somma erscheint im Bilde als Kegelberg. Deutsches Aauanui

5. Erweiterte Heimatkunde: geographische Grundanschauungen, Übersicht über die Erdoberfläche - S. 65

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Australien. 65 (Nach Eschner. Deutschlands Kolonien. Leipziger Schulbiider-Verlag v. F. E. Wachsmuth. Leipzig.) Jaluit, ein Koralleneiland der Marshallinseln. Die Australinselii. Die Australiiiseln beginnen im N mit dem gebirgigen, urwaldreichen Neu- guinea (ginea), der größten Insel nächst Grönland; der Nordosten dieser Insel ist jetzt Kolonie des Deutschen Reiches; desgleichen der ostwärts anliegende Bis- mark-Archipel. Das äußerste Glied dieses inneren Jnselbogens ist im 8 die Doppel- insel Neu-Seeland. Polynesien. Die ungezählten kleinen Eilande Polynesiens teilen sich in hohe und niedere Inseln. Die hohen Inseln sind vulkanisch. Manche Vulkane sind noch tätige wie auf den deutschen Samoainseln. Die niederen Inseln, die nur wenig über den Meeresspiegel emporragen, sind aus beu Kalkgerüsten der schleimartigen Korallentierchen aufgebaut, die in großen Stöcken zusammenleben. Sie sind oft ringförmig und umschließen einen seichten See. Während die hohen Inseln, an deren Hängen sich die Dünste des Meeres niederschlagen, meist mit üppigem Wald bekleidet sind, sind die niederen Inseln pflanzenarm. Ihr wertvollster Besitz ist die anspruchslose Kokospalme; diese liefert Holz zum Bauen, Bast zum Flechten und in ihren Früchten Speise und Trank. Jetzt sind fast alle Inseln Polynesiens im Besitz von Europäern. Die wich- tigste deutsche Kolonie in Polynesien sind die Samoainseln. Öeorg-Eckert-Iesiflol för internationale Sch ulbisih forsch un§ Braus.schweig Schulbuchbibliothek Kokospalmen.

6. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 117

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vi. Ostindien. 1. Hindustan. 117 schwarz, die Haut überaus zart und weich. Auffallend ist die Kleinheit der Hände und Füße; ihre Säbelgriffe sind daher unseren Soldaten zu klein. Ihr ganzer Körper ist mehr zierlich, biegsam, als stark; dennoch besitzen sie eine große Ausdauer, können weite Märsche lange hinter einander aushalten und lausen schneller als der Europäer. An Geschick übertreffen sie uns weit; ihre Gaukler und Seiltänzer lassen die unserigen weit hinter sich zurück, und fast ohne alle Maschinen, mit den bloßen Händen weben sie Zeuge*) und verrichten Arbeiten, die dem Europäer unerreichbar sind. Auch abge- sehen davon, daß ihre Religion einem großen Theil von ihnen den Genuß thierischer Nahrung und geistiger Getränke verbietet, was übrigens keines- weges so allgemein und so streng beobachtet wird, als man gewöhnlich glaubt, sind sie äußerst mäßig; der Aermere lebt beinahe nur von Reis, Früchten und Wasser; kein Hindu berührt beim Trinken das Gefäß mit den Lippen, sondern weiß die Flüssigkeit geschickt in den Mund zu gießen. Ihre Wohnung, ihr Hausgeräth, ihr Handwerkszeug, Alles ist unendlich ein- facher als bei uns. Die Kleidung der größeren Menge besteht beinahe nur in einem um die Hüften befestigten Tuche, worüber noch ein Gewand nachlässig geworfen wird; die Beine sind beinahe immer bloß; Vornehmere und Frauen tragen wohl eine leichte Jacke und leichte, weite, bis zu den Knöcheln herabgehende Beinkleider; das Haupt wird mit einem Tuche umwunden. Doch lieben sie den Putz und tragen oft viele Juwelen, Arm-, Fuß- und Hals- bänder mit Edelsteinen besetzt, auch wohl Ringe durch den Nasenknorpel. In der Regel erreichen sie ein hohes Alter und wissen wenig von Krankheiten. Sie sind von sanftem, mildeni Charakter, mitleidig selbst gegen Thiere und gastfrei. Obgleich das Gesetz die Vielweiberei den höheren Kasten erlaubt, so ist sie doch äußerst selten, und die Ehe wird treu gehalten; nur Fürsten und Große haben einen Harem, hier Z e n a n a genannt, welche Sitte aber durchaus keine ursprünglich indische, sondern erst durch die Muhammedaner eingeführt worden ist. Von dem drückenden Verhältniß der Frauen in muhammedauischen Ländern weiß man hier nichts; die Frau ist in jeder Hinsicht die Gehülfin des Mannes. Der ehelose Stand wird ftir schimpf- lich gehalten. Nur bei denna'iren, einer edlen Kriegerkaste auf derktiste Malabar, herrscht die sonst nur selten (z. B. in Tübet und Butan) auf Erden vorkommende Polyandrie, d. h. daß eine Frau mehrere Männer hat. Die Leichen werden theils verbrannt, theils beerdigt, je nachdem die Religionspartei, zu welcher der Verstorbene gehört, das Eine oder das Andere verlangt. Die Schattenseite ihres Charakters ist Geiz und Feigheit, wobei man jedoch anerkennen muß, daß alle Laster, deren man sie beschul- digt, nur da hervortreten, wo sie mit Europäern in Berührung gekommen. Das unglückliche Volk ist seit so vielen Jahrhunderten von zum Theil rohen Fremden beherrscht, daß es allen Sinn für politische Freiheit verloren hat; diese lange Sklaverei hat den Hindu an Geist und Körper entnervt und herabgewürdigt; er haßt den Krieg und jede anstrengende Arbeit, Ruhe geht ihm über Alles; kriechend gegen Mächtige, ist er nicht selten höchst an- maßend und bedrückend gegen Untergebene; Lüge, Falschheit und Hinterlist *) Seit 1813 ist jedoch die einheimische Weberei durch die Einfuhr britischer Fabrikate säst gänzlich zu Grunde gerichtet.

7. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 147

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vi. Ostindien. 1. Hindustan. 147 Ziege, welche unter welcher allein zu diesen Zeugen gebraucht wird gröberen Haaren einen feinen Flaum erzeugt heimisch, Webestuhl ungewiß Wolle dieser kommt Kaschmir Tübet einfach, aber Arbeit äußerst kunstreich; Alles wird Webeschiffen hölzernen Nadeln gemacht, wovon einen Faden von besonderer Farbe beiter zugleich beschäftigt einem schönen Shawl Arbeit rückt kaum um oder ? Arbeit rauhe Seite oben gekehrt täglich besten Shawls deren, welche Zöllen Abgaben einen Werth von 1000 Thalern erhalten) werden ungewaschen versendet getragen. Kaschmir versieht Theil hier fehlenden Trauben und Melonen, welche getragen werden. Das Land, Meilen von O. W , umfaßt über 800 Hsm., wv Herrschaft kaum noch 700,000 Folge der Cholera schmir, oder in älteren Zeiten Sirinagur (eigentlich Hauptort heilige Stadt, nicht Himalaya am Ganges zu verwechseln) einem gleichnamigen am schönsten Ebene des Landes und wird vom Behüt durchströmt. Sie ist tief gesunken und soll nur noch 60,000 Einw. haben, aber keine bedeutenden Gebäude; die Paläste der Großmoguln sind längst in Ruinen verfallen. Die meisten Häuser sind hier und im ganzen Lande von Holz, oft mehrere Stockwerk hoch, eine Seltenheit im Orient; die flachen Dächer sind wieder mit Erde schönsten Blumenflor 6000 Stühlen die schönsten Shawls gemacht; außerdem Papier, lackirte Waaren er Stadt sieht man noch die verfallenen schöne Prachtgebäude und Gärten, Schah ehemaligen Mongolenherrscher im é Ladak (tübetanisch La-dags) oder Mars ul, d. h. Tiefland am Ullersee, wo die Rothland auch Chats ch Schneeland genannt, wurde sonst auch hängigen gerechnet. Früher von China abhängig, gehört eswie auch a selhstständigen, aber von der indobritischen Regierung ab- aten. Es liegt zwischen 32" 25' und 35° 10' n. Br., 93° 000 umfaßt Gebiet von 1400 s^jm eigentliche Ladak wird im W Kaschmir Balti, rm S. vom Himalaha, im N. vom Karakorum und im O. vom chine- sischen Tübet begrenzt. Das Land ist wegen seiner hohen Berge wenig fruchtbar, doch gedeihen von Obstarten bis zu einer Höhe von 13,000' noch Thierwelt ist ähnlich wie in Aepsel, Aprikosen, Wallnüsse, Maulbeeren. Von Nährpflanzen: Weizen Gerste, Buchweizen, Erbsen, Rüben. Tübet. Die Bewohner des Landes sind gleicher Abkunft mit den Tübe- tanern, der Religion nach Buddhisten, die Sprache ist tübetanisch. Die Hauptstadt Le liegt in 34° 8' n. Br. und 77° 14' ö. Lg. von Greenwich in einer Höhe von ca. 11,300 engl. Fuß. Die Zahl der Einw. mag sich auf 40cx) Seelen belaufen, Handelsartikel ist Kaschmir- wolle. Nordwestlich von Ladak liegt: Balti bei den Eingeborenen selbst Jskardo auch Palolo oder Balor genannt. Das Land ist von unsicherem Umfang, deshalb Ein- 10'

8. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 220

1869 - Braunschweig : Schwetschke
220 B. Asien. beitragen mag. Auf den meisten Verbrechen steht die Todesstrafe. Von ihrer Todesverachtung giebt es wohl keinen stärkeren Beweis, als daß, wer sich von einem Anderen beleidigt glaubt, sich nicht selten den Leib mit seinem Säbel aufreißt, was dem Anderen, wenn er nicht stir ehrlos gelten will, dasselbe zu thun gebietet. Die Männer scheeren den Bart und den Kopf bis aus einige Haare an den Schläfen und im Nacken, welche oben zusammenge- bunden werden; Hüte tragen sie nur im Regen, dagegen gewöhnlich Son- nenschirme und Fächer. Die verheiratheten Frauen reißen sich die Augen- brauen aus und schminken das Gesicht, vorzüglich die Lippen. Nur vor- nehme Frauen leben sehr zurückgezogen; geringere gehen frei umher. Das Gesetz erlaubt zwar nur eine Frau, aber Vornehmere nehmen so viel Con- cubinen als sie wollen. Die Kleidung gleicht unseren Schlafröcken, mit weiten Aermeln, welche zum Theil zugenäht als Taschen dienen. Man zieht mehrere solcher Röcke, Frauen wohl an zwanzig bis dreißig über ein- ander an; ein Gürtel, woran ein, auch wohl zwei Säbel befestigt sind, hält die Kleidung zusammen. Beinkleider werden meist nur auf Reisen getragen ; die gewöhnliche Farbe ist die schwarze, weiß deutet Trauer an. Reichere tragen nur Seide, Aermere Baumwolle. Die Nahrung aller Nichtreichen besteht fast nur in Reis und Fischen; überhaupt wird wenig Fleisch genossen. Thee ist das gewöhnlichste Getränk; doch wird ans dem Reis auch ein be- rauschendes Getränk, Sakki genannt, bereitet. Männer und Frauen rauchen leidenschaftlich. — Die Familiennamen erben zwar fort, jeder aber legt sich selbst einen eigenen Namen bei, den er oft mit einem anderen bei irgend einer Veranlassung vertauscht. — Im Allgemeinen stehen die Japa- ner etwa ans der nämlichen Stufe der Cultur wie die Chinesen; doch über- treffen sie diese weit in manchen Fertigkeiten und vorzüglich an Bildsamkeit. Die japanische Sprache ist eine durchaus eigenthümliche und vielsilbige: man unterscheidet auch hier eine Hof-, eine Bücher- und eine Volkssprache, und bedient sich theils der chinesischen Charaktere, theils eines eigenen Al- phabets. Fast jedermann kann schreiben und lesen. Die Disciplin in den Schulen ist sehr streng. Ans einer Art Hochschule werden die Reicheren weiter gefördert, besonders in den Ceremonien, die jeden Lebensact begleiten. Ihre wissenschaftliche Cultur mag indeß wohl nur sehr gering sein. Sie übertreffen die Chinesen in der Kunst zu lackiren, in allen Stahlarbeiten, in Tischler- und Drechslerarbeit und in einigen Geweben, vorzüglich Krepp- flor; dagegen ist ihr Porzellan weniger fein als das chinesische, was aber wohl nur am Material liegt. In der Architektur zeichnen sie sich wenig aus; fast alle Häuser sind nur von Holz und ein Stockwerk hoch, was auch der Erdbeben wegen nothwendig ist; nur der größere Umfang zeichnet die Paläste ans. Das Innere der Häuser ist nur durch bewegliche Wände oder Schirme in mehrere Zimmer getheilt, aber sehr reinlich, die Wände gewöhnlich mit Papier beklebt, der Boden mit feinen Matten bedeckt, ausgeräthe findet man wenig, und die Fenster haben statt des llases nur geöltes Papier. Zur Erwärmung dienen nur Feuerbecken. Reichere haben gern hübsche Gärten an ihren Häusern. Dörfer und Städte ist unglaublich groß; sie erstrecken sich oft meilenlang neben den Landstraßen, sind aber höchst einförmig gebaut, da man hier keine Prachtgebäude kennt; nur die Brücken sollen schön sein. Die Land- Die Zahl der

9. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 258

1869 - Braunschweig : Schwetschke
258 C. Australien. auch früher schon eine ordentliche Regierung, einen erblichen König (oder eine Königin), unter welchem viele Oberhäupter, Eris, stehen, und mehrere andere Abstufungen des Ranges, mit einer Art von Lehnssystem; das eigentliche Volk, die Mäh Gesinde), sehr gemißhandelt Zeichen der königlichen Würde rother haben sie eine der englischen sich nähernde Verfassung mit dem Manne essen Weiber sich ihre Kinder sehr und unterrichten enthalten Großen herrschte fürchterliche Unzucht; es gab ganze Gesellschaften, Arehos, von jungen Leuten beider Geschlechter, welche sich zu allen Ausschweifungen ver- banden, und die daraus entstehenden Kinder wurden getödtet; ebenso tödtete eine vornehmere Frau das Kind, wenn es von einem Manne geringeren Standes war. Die Sprache dieser Insulaner ist äußerst sanft und wird auf allen australischen Poesie; ihr Gesang ist angenehm Sie sind nicht ohne An öffentlichen Vergnügungen standen in Ringen, Weibern auch Weiber Theil nahmen, vorzüglich theils von beiden Geschlechtern 3 glückliches Begräbniß- womit sie eine Art von mimisch-dramatischer Darstellung vel Sie erkannten früher einen obersten Gott, Eatua rahai, und gvtter, sowie auch Hausgötter, und glaubten an ein zukünftig« Dasein; ihre Priester waren zugleich Aerzte und Zauberer. Di« Plätze großer Familien, Mora'is, waren zugleich Oerter der Anbetung, wo sie die grob gearbeiteten Statuen ihrer Götter in verzerrten Menschen- gestalten aufstellten, wo laute Gebete gehalten und Opfer, zuweilen Menschen- opfer, gebracht wurden. Ein solcher Morai bestand zuweilen aus einer 40' hohen Pyramide mit Stufen und mit schönen Bäumen umpflanzt. Die Leichen der Großen wurden gewissermaßen einbalsamirt lind Monate lang aufbewahrt, dann erst begraben. Der König war tabu (heilig, unantast- bar) und ebenso Alles, was er berührte, daher er in kein fremdes Haus ging, weil sonst Niemand es hätte benutzen dürfen; selbst der Becher, woraus er getrunken, wurde gleich zerstört; aber auch die Priester sprachen das Tabu aus über Oerter und Gegenstände, die dann Niemand betreten berühren durste; ja oft über gewisse Speisen, deren sich Zeit lang enthalten Sehr viel von diesen Einrichtungen und nachdem es den englischen und nordamerikanischen Miss gelungen, das Christenthum einzuführen, gänzlich verschwunden *). Die ausgelassene Fröhlichkeit, die zügellosen Sitten, die Tänze und die Gesänge welche nicht puritanischer Strenge beobachtet; ein großer Theil des Volks hat lesen und schreiben gelernt, und man hat schon angefangen, die Bibel und andere Andachtsbücher hat es aber auch blutige Kämpfe gekostet, wobei ganze Volksstämme ausgerottet worden, um *) Auf der Tahiti benachbarten Insel Eimeo fand zuerst in Australien das Christenthum Aufnahme.

10. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 622

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Xiv. Paraguay. So wird jetzt das Gebiet genannt, welches sich mächtigen Paraguay (u-a-i) im W. und dem Paranl O. bis zu ihrer Vereinigung, mit ziemlich unsicheren Grenzen gegen N., von Brasilien im O. und N., von Bolivia und La Plata im j r -l enthält, nach Anderen bedeutend mehr. ' liegt in der Unbestimmtheit der Grenzen. und etwa 5900 geogr. szm. cund der verschiedenen Angaben Einwohnerzahl berechnete man nach dem jetzt dem Ende sich nahenden Kriege mit Brasilien dürfte die Zahl der Bewohner sehr bedeutend abgenommen haben. Die Bewohner sind theils eingewandert Spanier, weiße Kreolen, theils theils Indianer, welche noch schildern die Paraguahos als einen verständigen und gutmüthigen Menschenschlag kalten Temperaments. Das weibliche Geschlecht ist schön und fleißig. Die herrschende Landessprache ist nicht das Spanische, sondern das Guarani, die Mundart der Eingeborenen. abweichenden Gl katholische; doch mbens belästigt. — Früher machte Paraguay en Theil des spanischen Vicekönigreichs Rio de La Plata aus. Hier war vorzüglich, wo die Jesuiten im 17. Jahrh, unter den Guarani-Jn- kehrte zahlreiche hatten, in welchen an 150,000 lckerbau, Handwerke Waffen Lehrer unterrichtet. In diesem kleinen Staate herrschte die peinlichste Ordnung; Arbeit und Gottesdienst wechselten täglich regel- mit einander ab; alle Arbeiten wurden gemeinschaftlich verrichtet; matz ig gearbeitet wurde, die Indianer mit Kleidung, Nahrung Eigenthum, so Vorrathshäuser Waffen versahen Handel natürlich sich das Recht erwarben, jeden Weißen Da sie aber, an- Missionen zu entfernen und keinem den Zutritt von ihren Feinden beschuldigt, daß sie sich ein
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