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1. Der Schleswig-holsteinische Kinderfreund - S. 109

1822 - Altona : Hammerich
- Tt. Io9 uns daher, znm Schaden unsers Vaterlandes, in fremde Zeuge kleiden, und nur zu viel mit auslän- dlschen Speisen und Getränken sättigen. Haltet ihr das auch für rühmlich? — Und von wem soll dies wenigstens nicht, wenn ihr groß seyd, mit Recht ge- sagt werden können?— Der gegenwärtige Beherr- scher der dänischen Monarchie ist Frederik Vi. Die Größe des dänischen Staats ist ungefähr fol- gende: Dänemark mit Einschluß der Herzogtümer 956 Qm. Island 1405 Qm. und die Färöer In- seln 23^ Qm. Zusammen 2384s Qm. Der Ein- wohner waren 1801 in Dänemark 1,528 432, auf Island 47,207 und auf den Färöer Inseln 5,265. Wie viel auf jeder Quadratmeile in diesen dänischen Staaten? 2) Schweden liegt gegen Nordosteu von Däne- mark und gegen Osten von Norwegen. Von die- sem wird es durch das große Köhlengebirge und von Dänemark durch den Sund getrennt. Es besteht aus 4 Provinzen, die Gothland, Schweden, Nord- land und Lappland heißen. Die Einwohner der letzter» Provinz, die Lappen, sind ein herumziehen- des Volk, das weder Ackerbau noch Handwerke kennt, sondern von der Jagd, vom Fischfang und besonders von der Rennthierzucht lebt. Sie wohnen unter Zelten, die sie bald hier, bald dort aufschla- gen, und haben weder Städte noch Dörfer. In der Provinz Schweden liegt Stockholm, die Haupt- stadt des ganzen Landes. Nächst Stockholm ist Go- thenburg die wichtigste Stadt in Schweden. Das Land ist voller Berge, Waldungen und Seen, hat kurze heiße Sommer, lange kalte Winter, und da- her Mangel an Gelraide, aber großen Ueberfluß an Fischen, Holz, Kupfer und Eisen. Schwedens Flä- chenraum beträgt 8,597 Qm. Bey der Zählung im Jahre 1805 waren in Schweden, ohne das an Ruß- land abgetretene Finnland 2,424,874 Einwohner. Das Schwedische Pommern ist an Preußen abge- treten.

2. Der Schleswig-holsteinische Kinderfreund - S. 112

1822 - Altona : Hammerich
Preußen, bestehend aus Oft- und West-Preußen. Es enthält 1,098 Qm. und 1,568,00s Einwohner. Die wichtigsten Städte sind Königsberg, die Hanpt- stadt des Königreichs, und Danzig, eine bedeu- tende, vormals freie, Handelsstadt, deren Kornaus- fuhr allein über 40,000 Last beträgt. 2) Das Großherzogthum Posen, mit 930,000 Einwohnern. 3) Die zum deutschen Staatenbunde gehörenden 7 Provinzen Brandenburg, Pommern, Schlesien, Sachsen, westphalen, Cleve-Berg und V7ieder- rhein. Die Volksmenge tn denselben belauft sich ungefähr auf 7,951,500 Menschen. — Berlin in Brandenburg ist die große und schön gebaute Resi- denz des Königs. Im Jahre 1808 Zahlte sie 145,941 Einwohner. — Andere wichtige Städte in diesen deutschen Provinzen sind: Stettin und Stralsund in Pommern; Breslau die Hauptstadt Schlesiens; Magdeburg, Wittenberg, Eisleben, Halle in der Provinz Sachsen; Warendorf, Bielefeld, Elber- feld und Aachen in den Rheinprovinzeu. Was macht diese Städte bemerkenswert!)? — Die Pro- dukte der preußischen Länder bestehen hauptsächlich in den Erzeugnissen des Ackerbaues, der Viehzucht und der Waldungen. Welche sind wol diese? — In einigen, namentlich in Schlesien und den Rhein- provinzen sind Manufacturen und Fabriken von Wichtigkeit. Wißt ihr mir einige der producirte» Waaren zu nennen, die auch bey uns bekannt sind?— Im Königreich Preußen ist die Weichsel, in den deutschen Besitzungen sind die Oder und der Rhein die Hauptflüsse. — Der Flächeninhalt der ganzen preußischen Monarchie beläuft sich beinahe auf 500s Qm. und die Volksmenge auf 10,400,000. Oesterreich. Die Länder, welche das Kaistr- thum Oesterreich ausmachen, sind: die deutschen Erbstaat^n, nemlich das Erzherzogthum Oester- reich, das Herzogthum Steyermark, das Bönig- reich Jllyrien, die Grafschaft Tyrol, das Bönig- reich Böhmen, das Markgrafthum Mahren und

3. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 342

1852 - Altona : Hammerich
342 Sept., vertrieb die Oestreicher wieder aus Schlesien und nöthigte auch Sachsen durch den Sieg bei Keffelsdorf zum Frieden, so daß noch am 1745 Ende des Jahres 1745 Schlesien ihm aufs Neue zugesichert wurde und Sachsen eine Million Thaler an Preussen bezahlen mußte. Diese Kriege, so rasch und kühn begonnen, und so kraftvoll und glücklich geführt, ge- wannen dem Preussischen Namen Achtung durch ganz Europa, gaben dem Volke einen begeisternden Aufschwung, und machten den Namen Friedrichs geehrt und gefürchtet. 1748 1748 erhielt Maria Theresia auch Frieden von Frankreich; sie ward als Königin von Ungarn anerkannt, trat fast ganz ohne Verlust aus dem drohenden Kampfe, aber mit um so größerer Erbitterung gegen Preussen, das bisher so ohnmächtig geschienen hatte und ihr am schäd- lichsten geworden war.*) Friedrich Ii. verkannte dies nicht: er sah, welch ein unsicherer Besitz Schlesien für ihn war; er bemerkte den all- gemeinen Neid, den seine schnell errungene Größe erregte und suchte sich dagegen sicher zu stellen. Er vermehrte seine Armee aus 150,000 Mann und übte sie so kunstreich, daß alle Heerführer Europa's von ihm lern- ten. Er ließ die Bewegungen aller verdächtigen Staaten ringsumher strenge beobachten, und durch die Verrätherei eines sächsischen Sekretärs erfuhr er einen ungeheueren Plan, der gegen ihn entworfen war. Maria Theresia von Oesterreich stand an der Spitze des Bundes; ihm war zuerst beigetreten Elisabeth, Kaiserin von Rußland, die sich von Fried- rich durch Worte beleidiget glaubte; bald darauf August Iii., König von Polen und Kurfürst von Sachsen, durch seinen furchtbaren Nachbar schon einmal aus seiner Hauptstadt vertrieben und durch seinen Minister Brühl zur glühendsten Rache gegen Preussen entflammt. Und endlich vereinigte sich, worüber damals ganz Europa staunte, Ludwig Xv., König von Frankreich, mit Oesterreich. Seit mehr als 200 Jahren war Krieg oder nie doch redlicher Friede zwischen diesen beiden mäch- tigen Nachbaren gewesen; jetzt verband sie, jedoch nur auf kurze Zeit, der gemeinschaftliche Vortheil. Friedrich Ii. hatte nämlich mit Georg Ii., 1756 König von England, 1756 ein Bündniß geschlossen, die deutschen Staaten des Königs von England, Hannover, gegen Frankreich zu schützen. Darüber war Frankreich unzufrieden und verband sich gegen Preussen mit Oesterreich. Zuletzt folgten, durch Frankreichs Einfluß vermocht, Schweden, und durch Oesterreich gezwungen, die meisten Staaten des deutschen Reiches. — Dieser furchtbare Bund wollte nichts weniger, als Friedrich Ii. entthronen, ihm alle seine Länder neh- men und aus Gnade ihm vielleicht die Mark Brandenburg lassen. Schlesien war für Oesterreich, Preußen für Rußland, Magdeburg und Halberstadt für Sachsen, die westphälischen Provinzen und Han- nover für Frankreich und Pommern für Schweden bestimmt. Und es schien unmöglich, daß Friedrich Ii. gegen sechs Mächte den Kampf zu bestehen im Stande sein würde. England allein stand ihm treulich bei, mit Hülfsgeldern und Truppen. *) 1740 betrugen die östreichischen Staaten zusammen über 10,000 Qua- dratmeilen, meist trefflich angebautes und gut bevölkertes Landes; die preussi- schen dagegen wenig über 2000 Quadratmeilen und zum Theil sandiges und eines vorzüglichen Anbaues nicht fähigen Landes.

4. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 344

1852 - Altona : Hammerich
344 Flucht getrieben wurden, flog nach Schlesien und vier Wochen nachher den 5ten December siegte er mit demselben Heere bei Leuthen (unweit Breslau) über die Oesterreichs und zerstreuete deren großes Heer von beinahe 80,000 Mann, daß nicht mehr als 17,000 Böhmen erreichten. Die Russen mußten sich aus Mangel an Lebensmitteln zurückziehen; die Schweden wurden aus Pommern vertrieben und selbst Schwedisch- Pommern weggenommen, und die Franzosen mußten Hannover raumen. So war am Ende des Jahres der größte Theil der preussischen Lander vom Feinde geräumt, und Friedrich stand wieder in ruhigen Winter- quartieren in Sachsen und Schlesien. 1758 1768 versuchte er sein Heer zum erstenmal gegen die Russen, die jetzt durch Preussen und Pommern bis in die Mark Brandenburg vor- gedrungen waren, und schlug auch sie den 2b. August bei Zorndorf (unweit Frankfurt an der Oder), so daß sie sich bis Preussen zurück- zogen. Nur Preussen war von Feinden besetzt; seine übrigen Staaten waren frei, und ungeachtet des Ueberfalles, 14. Oct., bei Hochkirch in der Ober-Lausitz, bei Bauzen, wo Friedrich an 9000 Menschen, über 100 Kanonen und alles Gepäck eingebüßt hatte, lag er mit seinen Heeren den Winter über in Sachsen. Dies erbitterte immer mehr, daß der Kurfürst von Brandenburg so vielen vereinigten Kaisern und Königen mit solchem Glück die Spitze bieten könnte. Neue Schaaren strömten von allen Seiten herbei; und 1759 1769 war für Friedrich das unglücklichste Jahr des siebenjährigen Krieges. Der König selbst ward bei Kunersdorf den 12. August von den Russen und Oefterreichern gänzlich geschlagen, die Mark ausge- plündert, Dresden erobert, und ein preussisches Heer von 11,000 Mann bei Maxen zu Kriegsgefangenen gemacht. Vergebens bot der König Frieden an; doch behauptete er sich den Winter noch in Sachsen. — 1760 1760 siegte er zwar bei Liegnitz, den Ibten August, und bei Torgau den 4. November über die österreichischen Armeen, aber Berlin ward gebrandschatzt, ein Theil Sachsens ging verloren, die Russen standen in Preussen und Pommern, die Oesterreicher hatten Schlesien nicht ganz 1761 verlassen, 1761 gingen mehrere Festungen in Schlesien und Pommern an die Oesterreicher und Russen verloren, die Franzosen siegten, Sachsen war erschöpft, England schickte keine Hülfsgelder mehr, Friedrich konnte kein angemessenes Heer weiter aufstellen und kein Geld zusammen- bringen; und alle Friedensvorschläge wurden zurückgewiesen. Da starb 1761 den 26. December (unsers Kalenders den 6ten 1762 Januar 1762) die Kaiserin Elisabeth von Rußland; und ihr Nachfolger Peter Hi., der Friedrich Ii. persönlich hochachtete, befahl sogleich seinen Truppen, nicht gegen Preußen zu fechten, bald sich mit den^Preussen zu vereinigen. Das gab Erleichterung. Allein im Juli 1762 wird Gäste zu bewirthen. Die Tafeln waren schon gedeckt, als der preußische Ge- neral Seidlitz mit 1600 Reutern vor den Thoren von Gotha erschien. Die 8000 Franzosen dachten an keinen Widerstand: sie verließen die rauchenden Schüsseln und die blinkenden Schenktische; und Seidlitz nahm nnt seinen Offizieren an der herzoglichen Tafel die Plätze ein, die von den Franzosen verlassen waren.

5. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 411

1852 - Altona : Hammerich
411 die unmittelbare Folge. — Das eroberte Neapel gab Napoleon seinem Bruder Joseph; Holland mußte ein Königreich werden, das sein Bru- der Ludwig erhielt; die Republik Ragusa nahm er für sich. Tiefer erschütterte, daß 1806 den 12. Juli das deutsche Reich für aufgelöst erklärt, für die deutschen Fürsten ein neuer Bund, der Rheinische, ge- gründet ward, dessen Beschützer (Protector) der französische Kaiser sich nannte. Von Schutz ist in der Bundesacte nichts zu lesen; sondern durch dieselbe wurden die Mitglieder des Bundes verpflichtet, Napoleon zu seinen Kriegen Truppen zu stellen, und diese Truppen, so lange die Kriege währen, zu erhalten und immerfort zu ergänzen: dagegen er- kannte er die Fürsten des Bundes als Souveräne an. Zugleich maßte er sich an, einige deutsche Fürsten, und darunter die nächsten Ver- wandten des Königs von Preußen (die Fürsten von Oranien), anderen Fürsten des Rheinbundes zu unterwerfen und sie zu Unterthanen herab- zusetzen. Und als Preußen dagegen einen nordischen Bund zu bilden suchte, ließ Napoleon das eben an Preußen abgetretene Hannover dem Könige von England zur Zurückgabe anbieten. Das war eine zu große Beleidigung; das Gefühl der Rechtlichkeit, das in dem redlichen Herzen Friedrich Wilhelm Hi. so lange mit der Sorge um Frieden und um das Wohlsein der Unterthanen gekämpft hatte, überwog jede Bedenklichkeit. Preußen, das nicht den dritten, kaum den vierten Theil der Streitkräfte besaß, die Frankreich ihm entgegenstellen konnte, begann den Kampf allein. Die Schlacht bei Jena (am I4ten October 1806) war der Anfang einer langen Reihe von Unglücksfällen. Feigheit, Treulosigkeit auf der einen und Uebermacht und Einsicht auf der an- dern Seite setzten die Franzosen bald in den Besitz des größten Theils der preußischen Monarchie; und da auch die russischen Heere bei Friedland, am 14ten Juni 1807, geschlagen wurden, und Alexander i&07 von Rußland gleich darauf den 7ten, und der König von Preußen den 9ten Juli den Frieden zu Tilsit schlossen, da trauerte Europa, und viele, viele der Besseren auch verzweifelten an dem endlichen Siege der guten Sache und gaben sich dienstbar den Entwürfen des Siegers hin. Oesterreichs Kraft war gelähmt, und in dem letzten Kriege war es unthätig geblieben. Preußen verlor die Hälfte seiner Staaten und seiner Macht, und drei Oderfestungen (Glogau, Küstrin und Stettin) blieben von französischen Truppen besetzt, bis Preußen 30 Millionen Thaler an Frankreich gezahlt hätte. Alle übrige Fürsten Deutschlands waren dem Rheinbünde beigetreten, und der Kurfürst von Sachsen, zum Könige ernannt, erhielt, unter dem Namen des Herzogthums Warschau einen Theil Polens auf Bedingungen, die Warschau zur französischen Provinz machten. Aus den von Preußen abgetretenen Ländern, aus dem Herzogthum Braunschweig, dem Kurfürstenthum Hessen (deren rechtmäßige Fürsten verjagt waren) und aus Theilen Hannovers, setzte Napoleon das neue Königreich Weftphalen zusam- men, das er seinem jüngsten Bruder Hieronymus gab. Rußland, das dies alles geschehen ließ, schien mit Frankreich einverstanden und be- mächtigte sich Finnlands, da der unglückliche König Gustav Adolf Iv. von Schweden nicht so schnell Freund Napoleons werden wollte, als sein Schwager Alexander es wurde. Da indeß England fortdauernd siegreich seine Meerherrschaft be?

6. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 412

1806 - Altona : Hammerich
fertigte sich! die Schuld tage an den Sünden der Kreuz- fahrer, und die Seelen der Gebliebenen seien doch alle im Himmel. Habe doch Moses selbst sein Volk nicht in das gelobte Land einführen können. Am besonnensten zeigten sich bei der allgemeinen Schwärmerei die nördlichen Sachsen, welche meinten, wenn man doch Ungläubige bekehren wolle, so könne man sie näher haben: denn es waren damals die Slaven in Pommern, Preussen, Litthauen, Liefland noch lange nicht alle Christen. Sie zogen daher unter diese Völ- ker, und am thätigsten zeigte sich hier Heinrich der Löwe, Herzog in Sachsen und Baiern. Erberedete die Wenden an der Ostsee sich taufen zu lassen, stiftete das Visthum Lübeck 1163, und suchte überall das ver- fallene Christenthum wieder herzustellen. Die Blasius- kirche in Braunschweig ist auch von ihm erbaut. Die abendländischen Könige, überflüssig in ihren eigenen Staaten beschäftiget, hatten nun fast Jah- re die Sache des heiligen Kreuzes ruhen lassen, als plötz- lich die Nachricht kam: Jerusalem sei wieder in der Gewalt der Ungläubigen. 1187 den 2ten Oktober hatte sie sich dem tapferen und furchtbaren Sultan von Aegypten, Saladin, ergeben müssen, und der heid- nische Sieger beschämte durch seinen Edelmuth die grau- samen Christen: er nahm viele gefangen, ließ aber die vornehmsten Herren nach Verschiedenheit des Standes ein Lösegeld bezahlen, und die Auswandernden sicher nach Tyrus begleiten. — Jetzt endlich fand der Pabst Gehör, der lange schon vergebens die Fürsten zu einem dritten Kreuzzuge aufgefodert hatte; und die drei mäch- tigsten Regenten Europa's entschlossen sich, selbst nach Palästina zu reisen, um die Hauptstadt wieder zu er- obern: Kaiser Friedrich I von Deutschland; Richard I König von England, Löwen herz genannt wegen seiner Tapferkeit; und Philipp August, König von Frank-

7. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 603

1806 - Altona : Hammerich
Ó03 cher anderer Sprachen ins Russische übersetzen. Er gründete Schulen, die bisher fast gar nicht in Rußland gewesen waren; und machte zum Gesetz, wer nicht le- sen und schreiben könnte und nicht Latein verstände, der sollte die Erbschaft seines Vaters nicht antreten können. , Peter starb 1725 , in der Nacht vom 27 auf den 28ten Januar, alten Stils, das heißt nach dem alten Julianischen Kalender, der noch jetzt in Rußland nicht abgeschaft ist, wonach man unabänderlich jedem Hten Jahre einen Tag einschaltet: das wäre nach unserm Ka- lender von 7ten auf den 8teu Februar. Ihm folgte sei- ne Gemalin Katharina; denn seinen Sohn Al er ei hatte er, wie man allgemein glaubt, auf Antrieb die- ser Katharina hinrichten lassen. 57- Preussen. Friedrich Ii. (So wie Rußland das größte der jetzt mächtigen Reiche der Erde ist: so ist Preussen dagegen das kleinste. Es beherscht nicht mehr als 6000 Quadratmeilen, und hat also etwa nur den 6osten Theil des Länderumfan- ges, worüber der russische Zar gebietet. Es giebt einen Beweis, wie auch ein kleines Reich sich zu Macht und Ansehen erheben kaun, wenn es seine Kräfte zu benutzen versteht, wenn Ackerbau, Fleiß in Handwerken und Künsten blüht, wenn weise und kraftvolle Fürsten dem Staate Ansehen geben. Preussen hat das Glück gehabt, innerhalb loo Jahren von drei großen Regenten be- herscht zu werden. Friedrich Wilhelm der Gro- ße, Kurfürst in Brandenburg und Herzog in Preussen (1640 — 1688), war der Erste, der dem Namen B r a n- r

8. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 609

1806 - Altona : Hammerich
6g9 darauf August Iii, König von Polen und Kurfürst von Sachsen, der durch seinen furchtbaren Nachbaren schon, einmal 1745 aus seiner Hauptstadt vertrieben war, und durch seinen Minister Brühl zur glühend- sten Rache gegen Preussen entflammt ward. Und end- lich vereinigte sich, worüber damals ganz Europa staun- te, Ludwig Xv, König von Frankreich, mit Oester- reich. Seit mehr als 200 Jahren war Krieg oder nie doch redlicher Friede zwischen diesen beiden mächtigen Nachbaren gewesen; jetzt verband sie, doch nur auf kurze Zeit, der gemeinschaftliche Vortheil. Friedrich Ii hatte nehmlich mit Georg Ii, König von England ein Bündniß geschlossen, die deutschen Staaten des Kö- nigs von England, Hannover, gegen Frankreich zu schützen. Darüber war Frankreich unzufrieden, und verband sich gegen Preussen mit Oesterreich. Zuletzt folgten, durch Frankreichs Einfluß vermögt, Schwe- den; und durch Oesterreich gezwungen, die meisten Staaten des deutschen Reiches. — Dieser furcht- bare Bund wollte nichts weniger, als Friedrich Ii ent- thronen , ihm alle seine Lander nehmen, und aus Gna- de ihm vielleicht die Mark Brandenburg lassen. Schler sien war für Oesterreich, Preussen für Rußland, Mag- deburg und Halberstadt für Sachsen, die westphalischen Provinzen und Hannover für Frankreich, und Pommern für Schweden bestimmt. Und es schien unmöglich, daß Friedrich Ii gegen sechs Machte den Kampf zu bestehen im Stande wäre. Wie Friedrich Ii den geheimen Bund entdeckt hat- te, schien es ihm das Beste, seinen noch ungerüsteten Feinden zuvorzukommen. Unvermuthet brach er am 29 August 1756 in Sachsen ein, und nahm das ganze Land mit Leipzig und Dresden in Besitz. Noch fehlten ihm einige geheime Papiere, um das Bündniß ganz kennen Dredvwumst. Erz. b. a. Beg.q.d.ailg.weltg. & q zu

9. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 607

1806 - Altona : Hammerich
' 6 07 sserrekch. Diesen benutzte Friedr ich gleich nach dem An- trit seiner Regierung, um bei dieser Gelegenheit die schlesischen Fürftenthümer Liegnitz, Brieg, Wohlan und Jagerndorf zu erhalten, die er rechtmäßig federn zu können meinte; besonders aber, um dem kleinen ver- achteten Königreiche Preussen durch Vergrößerung seiner Macht und kühne Entschlossenheit Achtung vor der Welt zu verschaffen a). Theresia schlug die Federung ab, und so rückten noch im Dezember 1740 preussische Trup- pen in Schlesien ein, und im Jahre 1741 war ganz Schlesien erobert. Da zugleich die Franzosen siegreich bis Prag vordrangen, sah Theresia sichgenöthiget 1742 den Uten Juni zu Breslau einen Frieden zu schließen, worin sie ganz Schlesien bis auf ein kleines Gebier dem König Friedrich abtrat. Doch schloß Maria Theresia diesen Frieden nur, um ihre ganze Macht gegen Frank- reich vereinigen zu können; und hatte sie hier gesiegt, sich dann mit ihrer vereinigten Gewalt gegen Friedrich zu wenden und diesen zu strafen. Dieser durchschauete den Plan, und blieb gerüstet. 1743 gewann There- sia Sachsen für sich, die französischen Heere werden ge- schlagen: und schon sah Friedrich nahen, was er gefürch- tet hatte. Da kömmt Er aber zuvor, und fallt 1744 in Böhmen ein. Er mußte sich zwar im Winter wieder zurückziehen; allein im nächsten Sommer gewann er den herlichen Sieg bei Hohen friedberg den 4ten Juni, vertrieb die Oesterreicher wieder aus Schlesien, und nö- thig- 2) Recht absichtlich hatte Oesterreich den König Friedrich Wilhelm verächtlich behandelt, erstmitihm ein Bünd- nis geschlossen, und nachher gegen dies Dündnrß ge- handelt, ohne dem König ein Wort zu sagen. Er spanne immer die Waffen, spottete man, aber drücke nie los. Und Georg Ii von England pflegte ihn fei- nen Bruder den Unteroffizier zu nennen und des hei- ligen römischen Reiches Erzsandstrener.

10. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 612

1806 - Altona : Hammerich
fri 2 mehr als 17,000.Böhmen erreichte»; die Russen müs- sen sich aus Mangel au Lebensmitteln aus Preussen zu- rückziehen, die Schweden werden aus Pommern vertrie- den und selbst Schwedisch - Pommern weggenommen, und die Franzosen müssen Hannover räumen. So war am Ende des Jahres der größte Theil der preussischen Lan- der von Feinden geräumt, und Friedrich stand wieder in ruhigen Winterquartieren in Sachsen und Schlesien. 1758 versuchte er sein Heer zum erstenmal gegen die Russen, die jetzt durch Preussen und Pommern bis in die Mark Brandenburg vorgedrungen waren, und schlug auch sie den 25. August bei Zorndorf (unweit Frankfurt an der Oder), so daß sie sich bis Preussen zu- rückzogen. Nur Preussen war von Feinden besetzt; sei- ne übrigen Staaten waren frei, und ungeachtet des Uo- berfalles bei Hochkirch in der Lausitz, wo Friedrich an yooo Menschen, über 100 Kanonen und alles Gepäck eingebüßt harte, lag er mit seinen Heeren den Winter über in Sachsen. Dies erbitterte immer mehr, daß der Kurfürst von Brandenburg fo vielen vereinigten Kaisern und Kö- nigen mir solchem Glücke die Spitze bieten könnte. Neue Schamen strömten von allen Seiten herbei, und 1759 war für Friedrich das unglücklichste Jahr des siebenjäh- rigen Krieges. Der König selbst ward bei K u nersd.orf den i2teu August von den Russen und Oesterreichcrn gänzlich geschlagen, die Mark ausgeplündert, Dresden erobert, und ein preussisches Heer von 11,000 Mann bei Maren zu Kriegsgefangenen gemacht. Vergebens bor der König Frieden an: doch behauptete er sich den Winter noch in Sachsen. —■ 1760 siegte er zwar beiliegnitz, den izten August, und bei Torgau den 4ten November über die österreichischen Armeen: aber Berlin ward gebrandschatzt, ein Theil Sachsens ging verloren, die Russen standen in Preussen und Pom- mern,
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