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1. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 51

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Iii Der rumänische Krieg. 51 Soweit waren wir Anfang Dezember 1916 gekommen. Bu forest war in unserer Land, ebenso fast die ganze Walachei. Getreide genug zum Essen und Viehfüttern, Petroleum genug, um unsere Massenherstellung zu sichern und Feuerung für Autos und Schiffe zu schaffen. Rumänien, so hatten die Feinde gemeint, sollte uns nun endlich den Gnadenstoß geben. Aber da war ihnen Linden-bürg in die Quere gekommen. Er hatte die Rumänen in die Zwick-mühle genommen, zwischen die Armee Mackensen im Süden und Falkenhayn im Norden, und hatte hier immer abwechselnd so auf sie eingehauen, daß sie in verzweifelter Last ihr Land preisgaben, und dessen reiche Vorräte mußten nun den englischen Aushungerungs-plan gerade zuschanden machen. Als es so weit war, da überraschte Deutschland die Welt mit einem Friedensangebot. Gerade jetzt sonnten wir uns das leisten, weil jedermann sehen konnte, daß wir nun seine Furcht vor der Zukunft mehr zu haben brauchten. Auch das hatten wir eben gezeigt, daß es uns ernst war um die Weiter-führung des Krieges. Zwei wichtige Bestimmungen sind während des rumänischen Feldzuges herausgekommen: die Erklärung des Königreichs Polen und das Äilfsdienstpflichtgeseh. Dem folgte nun das Friedensangebot. Mit dem Königreich Polen war die Sache so: Polen war ehemals ein selbständiger Staat gewesen, aber es herrschte eine fürchterliche Mißwirtschaft im Lande. Vor allem knechteten die Adligen das Volk und lagen sich untereinander immer in den Laaren. Dann mischten sich die Russen darein, hetzten sie auch noch gegen einander auf und sorgten, daß es immer schlimmer wurde. Schließlich gingen sic daran, das ganze Land einfach einzustecken. Ihr wißt ja von früher her, daß dann Österreich und Preußen zur Zeit Friedrichs des Großen sich mit Rußland geeinigt haben, daß sie wenigstens auch ein Stück von Polen abbekommen sollten. Das waren die Polnischen Teilungen. Die Polengebiete, die an Preußen kamen, unsere heutigen Provinzen Westpreußen und Posen, sind dann von den Lohenzollern ebenso wie alle anderen Landesteile gepflegt und behütet worden. Eine Anmenge Geld hat Preußen hineingesteckt, um aus dem verwahrlosten Lande etwas zu machen. Deutsche Beamte und deutsche Bauern sind hingeschickt worden, um an der Verbesserung mitzuwirken. So sind diese beiden Provinzen mächtig aufgeblüht und sind reiche und glückliche Teile unseres Vater- 4*

2. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 52

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
52 Einundzwanzigster Abschnitt. Iii landes geworden. Auch die österreichischen Polen haben sich nicht beschweren können. Sie haben hier in dem Lande Galizien ihre eigene Sprache und Sitte pflegen dürfen, haben ihren eigenen Landtag gehabt und sich selbst auch in vielen Dingen Gesetze gegeben und die Verwaltung geregelt. Schlimm ging es nur der großen Laupt-maffe der Polen, die unter russische Herrschaft kam. Die Russen hatten eine andere Konfession wie die Polen, davon habt ihr ja auch schon gehört. Die waren nun sehr unduldsam und bedrückten und quälten die Polen, wo und wie sie nur konnten. Verschiedene Male versuchten die Polen sich zu erheben, mehrere Male ist ihnen auch Selbständigkeit und Freiheit versprochen worden, aber immer wieder haben die Russen sie unterdrückt, haben das Land verwahrlost, in Anordnung und Schmutz verkommen lassen und immer nur Steuern über Steuern von ihnen erpreßt. Seit dem Sommer 1915 war ja nun das ganze russische Polen in den Äänden der beiden Mittelmächte. 3n der Äauptstadt Warschau saß ein deutscher und in Lublin ein österreichischer Gouverneur oder Statthalter. Von vornherein haben die deutschen und österreichischen Behörden die Polen gut behandelt. Erst einmal wurde in der Öffentlichkeit überall die ihnen aufgezwungene russische Sprache abgeschafft und die polnische dafür eingeführt. Dann wurde für ordentliche polnische Schulen gesorgt. 3n Warschau hatte es früher auch eine polnische Universität gegeben. Die Russen hatten diese einfach geschlossen, damit die politischen Studenten nur noch russische Vorträge hören konnten. So konnte also kein Pole mehr studieren, wenn er nicht russisch lernte. Ziemlich bald nach der Eroberung Polens haben die Deutschen in Warschau die alte polnische Universität wieder eröffnet. 3n den Städten und Dörfern Polens hatten früher überall die Russen kommandiert. Das arme Volk war furchtbar von ihnen unterdrückt und gequält worden. Jetzt führte die deutsche Verwaltung überall im Lande eine Selbstverwaltung ein, wie wir sie in Deutschland haben. Die Polen durften sich ihre eigenen Stadtverordneten und Ratsherren und Bürgermeister oder Schulzen wählen. And als wir nun im rumänischen Kriege so prächtig vorwärts kamen, da erließen die beiden Mittelmächte gemeinsam eine Erklärung, daß das ehemals russische Polen nie wieder russisch werden, sondern ein selbstständiges Königreich künftig bilden sollte. Unsere Feinde haben ja immer allen Leuten so viel davon erzählt, daß sie die kleinen Völker

3. Teil 1 - S. 97

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Der polnische Amklammerungsversuch. 97 hat aber Lindenburg gedacht: „Vielleicht kriege ich sie doch noch mal da vorne hin an die schlesische Grenze, wo sie keine Festungen haben und keine Eisenbahnen im Rücken und dafür lange und schlechte Wege, um ihre Zufuhr von rückwärts zu holen, und hier an den Seiten (Karte!) lange offene Strecken, daß ich um ihr Leer herum ihnen in den Rücken kommen kann." Da denkt ihr nun gewiß, so dumm würden die Russen nicht gewesen sein. Aber Lindenburg kannte seine Leute besser. Den Russen war es doch sehr ärgerlich gewesen, daß sie jetzt erst in Ostpreußen zweimal so schlimm besiegt worden waren, und dann auch noch schnell aus dem westlichen Teil von Galizien heraus gemußt hatten. And dazu kam, daß die Franzosen sie immer drängelten. Denen saß ja das deutsche Leer im Lande fest und war nicht herauszukriegen. Nun telegraphierten die immer wieder an die Russen: „3hr müßt in Deutschland einfallen. Nach Berlin! Nach Berlin! Dann müssen die Deutschen hier ihre Soldaten wegholen, um ihre Lauptstadt zu verteidigen, und wir werden sie los." Nun hatten aber die Franzosen gut drängeln. Die Russen hatten es ja versucht. Wie? Sch.: Sie wollten durch Ostpreußen und Galizien nach Berlin ziehen. Warum da? Warum nicht durch Polen? Sch.: Damit erst die deutschen und österreichischen Leere aus Ostpreußen und Galizien weg waren und ihnen nicht in den Rücken fallen könnten. Also das war ganz klug von den Russen. Aber — ? Sch.: Lindenburg hat sie besiegt und wieder aus dem Lande gejagt. Da war's also nichts mit Berlin. Und wenn die Franzosen noch so sehr drängelten, und wenn die Russen sich noch so sehr über ihre Niederlagen ärgerten. And da dachte sich Lindenburg: „Na, das wäre doch gelacht, wenn ich jetzt die Russen in ihrem Ärger und ihrer Bedrängnis nicht nach Polen herein in die Falle locken könnte! Auf die Weise kommen wir wieder zum Angreifen." Auf einmal befahl er dem ganzen Leere Kehrt zu machen und von Warschau weg zu ziehen. Die Russen waren ganz verblüfft. Sie hatten eben noch im Süden von Warschau bei der Festung Zwangorod mit einem großen Leer versucht, durchzubrechen. Aber Rauh Der Weltkrieg in der Volksschule. 7

4. Teil 1 - S. 103

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Der polnische Amklammerungsversuch. 103 die große Festung der Österreicher, Przemysl, lag in diesem Teil. Schon als die Österreicher das erste Mal Galizien hatten räumen müssen, sind die Russen vor diese Festung gezogen und haben sie eingeschlossen. Als dann Lindenburg das erste Mal vor Warschau zog, sind die Russen auch von Przemysl wieder abgezogen. Beim großen Rückzüge haben sie es dann wieder eingeschlossen und seitdem sind sie da geblieben. Die Besatzung in der Festung hat sich immer tapfer verteidigt. Die Flieger sind von den Österreichern dann auch immer regelmäßig hinein und wieder zurück geflogen und haben berichtet, wie es aussah. So ist das den ganzen Winter durch gegangen. 3m Winter ist es in Polen furchtbar kalt. Da kann man nicht viel mit dem Leere anfangen. So hat man auch lange Zeit nichts gehört. Aber wenn die Russen gemeint hatten, Lindenburg hätte es nun ausgegeben, sie zu fassen, da hatten sie sich mächtig geirrt. „Gelingt es das erste Mal nicht ganz, wird es ein zweites Mal anders versucht. Unterkriegen lassen wir uns nicht." So hat Lindenburg gedacht, und alle Deutschen und Österreicher und Ungarn mit ihm. Aber davon sollt ihr später weiter hören. Merkworte: Lindenburgs neuer Angriffsplan: Russen in die polnische Falle locken plötzlicher Rückzug auch weil Sturm auf Festungslinie unmöglich gefährlich, weil Posen und Schlesien bedroht Russen folgen bis an Warthe die russische Dampfwalze Mackensen bei Thorn in die Flanke geschickt erst Reiterei, dann Lauptheer bei Kutno geschlagen eiliger Rückzug der Russen bis Lodz Kämpfe an beiden Flügeln bei Lodz und Limanowa die Lauptmasse der Russen kommt noch heraus aber ungeheuer viel Gefangene Russen wieder in Verteidigung gedrängt während Winter Stellungskrieg.

5. Teil 1 - S. 87

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Der erste Kampf um Galizien. 87 sie kamen. Aber in Galizien waren es noch viel mehr. Denn sie wußten ja, daß die Deutschen ihre meisten Leere in Frankreich stehen hatten; darum, meinten sie, genügten dort weniger; die Österreicher aber konnten ja fast ihr ganzes Leer gegen sie schicken. Also mußten sie da ordentlich viel haben. Aber die Russen sind mit der Mobilmachung sehr, sehr langsam. Darum waren die Österreicher schneller bei der Land. Die haben nun natürlich nicht abgewartet, ob die Russen kommen würden, sondern sind gleich über die Grenze gezogen, jener zwischen den beiden Äöckern von Galizien sind sie herausmarschiert. Da stand denn auch schon ein großes Russenheer, das waren schon gleich mehr Soldaten als die Österreicher und Ungarn hatten. Aber die Österreicher waren schneller und hatten mehr Lust zum Krieg. Sie wußten ja, warum sie kämpfen mußten, daß die Russen ihr ganzes Vaterland in lauter kleine Fetzen zerteilen wollten. Die russischen Soldaten aber sind stumpfe und träge Menschen. Die marschieren bloß, weil ihnen die Offiziere das befehlen. Da gehen sie nicht mit rechter Lust in die Schlacht. And so kam es, daß die Österreicher und Ungarn, obwohl sie weniger waren, doch die Russen gleich besiegten. So sind sie, immerfort kämpfend, ein ordentliches Stück in Russisch-Polen einmarschiert in der Richtung auf die Stadt Lublin (Karte!). Danach wollen wir all diese Kämpfe die Schlachten von Lublin nennen. Diese Schlachten von Lublin waren zu derselben Zeit wie die Schlacht von Tannenberg. Da wurden also in Ostpreußen die eingedrungenen Russen ganz vernichtet, und zugleich rückten die Österreicher und Ungarn siegreich in Polen ein. Aber es kam bald anders. Die Russen wollten ja doch vor allem nach Galizien hinein, damit sie dort die Österreicher wegtreiben konnten. Wenn sie da erst waren, dachten sie sich, da müssen die Österreicher aus Polen auch wieder heraus, sonst geht es ihnen so, wie es uns bei Kalisch gehen müßte. Nämlich: Sch.: Dann nehmen ihnen die Russen die Wagen und Eisenbahnzüge mit Patronen und Essen weg. (hierbei Karte zeigen!) Darum haben die Russen zunächst einmal ihre allermeisten Truppen nicht in die Gegend von Lublin geschickt, um ihrem besiegten jbcer zu helfen, sondern nach Galizien herein gegen die Hauptstadt Lemberg. And während die österreichischen Heere in Polen vor Lublin immerfort siegten, mußten sie sich vor Lemberg mühen, stand-

6. Teil 1 - S. 92

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
92 Achter Abschnitt. Soldaten aus Frankreich und welche, die inzwischen noch eingezogen worden waren, hingeschickt. Die hat Lindenburg wieder alle auf die Eisenbahn gesetzt und ist schnell damit nach Schlesien gefahren. Da ist er nun nicht etwa einfach zu den Österreichern gegangen, sondern hat das geschickter angefangen. Er ist so nach Nordosten (Kartei) in Russisch-Polen hineingezogen. Das konnte er sich schon leisten, so in die polnische Falle hineinzugehen. Denn er hatte ja das Russenheer hier im Norden (Karte!) vorher vernichtet. — Sch.: Bei Tannenberg. Die konnten ihm also nicht mehr in den Rücken fallen. Aber wenn er nun hier an der Seite der Russen vorbeizog, da konnte er den Russen leicht in den Rücken kommen. Aber die haben das diesmal auch wieder gemerkt, gerade wie in der masurischen Äerbstschlacht. Wie Lindenburg also so nach Polen hineinzog, da machten sie schleunigst kehrt und zogen wieder zurück. Die Österreicher natürlich hinter ihnen her. Die Russen aber haben gar nicht mehr angehalten. Denn von Lindenburg hatten sie noch von Tannenberg her genug, ilnö so zogen denn die Deutschen und Österreicher ganz flott durch Russisch-Polen immer vorwärts bis an die Weichsel. Lier an der Weichsel liegt nun die größte russische Festung. Das ist die Lauptstadt von Polen, Warschau. And von da gehen nach Nordosten zu (Karte!) eine ganze Menge kleinere Festungen und ebenso nach Süden, erst an der Weichsel entlang und dann nach Südosten zu. Das ist die polnische Festungslinie. Bis an die sind die Russen zurückgegangen. And damit haben sie auch einen großen Teil von Galizien wieder räumen müssen. Freilich Lemberg lag weit hinter im Osten. Das konnten sie halten, und ihr werdet sehen, sie haben es noch sehr lange gehalten. Aber sie sind doch sehr weit in Galizien wieder zurückgegangen, und für das Stück, das sie noch davon beseht hielten, hatten die Österreicher und Deutschen zusammen jetzt ein viel größeres Stück von Russisch-Polen besetzt. And nun singen die verbündeten Leere gemeinsam an, die Weichsel-Linie mit ihren starken Festungen anzugreifen. Der Zeppelin ist damals über Warschau gefahren und hat ordentlich Bomben herunter geworfen, und die großen Kanonen haben gegen die russischen Stellungen gedonnert, und es ist den Russen da fast so ungemütlich gewesen wie den Franzosen, als die Deutschen so nahe an Paris kamen.

7. Teil 1 - S. 86

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
86 Achter Abschnitt. Gewiß, so sieht das aus. And trotzdem durften es die Russen so nicht machen. Das wäre sehr gefährlich für sie gewesen. And zwar wegen Galiziens und Ostpreußens. Wenn nun nämlich ein großes russisches Leer hier (Karte!) an der deutschen Grenze etwa bei Kalisch stand, da konnte von Norden aus Ostpreußen und von Süden aus Galizien (Karte!) ein deutsches und ein österreich-ungarisches Leer ihnen in den Rücken fallen. Die brauchten sie gar nicht eigentlich anzugreifen. Sie mußten bloß hinter ihrem Rücken die Straßen und Eisenbahnen aus Rußland besetzen und da nichts durchlassen. Da waren die Russen in Kalisch schon verloren. Warum? Sch.: Sie kriegten nichts zu essen und keine Patronen zum Schießen. Also wenn die Russen nach Kalisch wollten, dann mußten sie erst etwas anderes tun. Sch.: Sie mußten die Leere aus Ostpreußen und Galizien 'raustreiben. Das haben sich die Russen nun auch richtig gesagt. Darum haben sie ihre vielen Soldaten auch nicht, wie man sonst immer tut, dicht an der Grenze versammelt, also etwa: Sch.: bei Kalisch. Denn sonst: Sch.: wären ihnen die Deutschen und Österreicher gleich in den Rücken gefallen. Sondern sie haben sie weit hinten in Rußland versammelt, einen Teil mehr nördlich (Kartei), den haben sie gegen — Sch.: Ostpreußen geschickt. und einen mehr südlich (Karte!) — : Sch.: Den haben sie gegen Galizien geschickt. Also sie sind klugerweise erst auf den beiden Außenseiten, man nennt das die Flügel des Leeres, vorgegangen, damit sie nicht mit der Mitte hier in Polen in eine Falle gerieten, wo ihnen unsere Leere gleich in den Rücken fallen konnten. Aber mit dem einen Flügel ist es ihnen schlecht gegangen. Sch.: Lindenburg hat sie in Ostpreußen besiegt. 3u derselben Zeit aber sind sie auch in Galizien eingefallen. 2u Ostpreußen waren es ja nun schon sehr viele Soldaten, mit denen

8. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 287

1865 - Göttingen : Deuerlich
287 den 487qüj?. der Provinz über 3 Millionen Menschen wohnen, die im Sommer durch Tausende von Reisenden vermehrt werden. Bei wei- tem die Mehrzahl der Bevölkerung ist katholisch. Köln (als Kolonie der Römer angelegt) mit einem im Mittelalter erbauten, noch unvollen- deten Dome mit prachtvollen bunten Glasfenstern der Neuzeit geziert, Handel, Fabriken. Bonn, Universität. Elberfeld und Barmen (2 Stunden lang), mit sehr vielen Fabriken. Ko blenz bat eine reizende Lage, starke Festung, lebhaften Handels gegenüber auf 800' hohem Felsen die Feste Ehrenbreitstein. Die wein» und obstgesegnete Umgegend der alten Römerstadt Trier ist reich an römischen Denkmälern. Aachen, Karl d. Gr. Lieblings Aufenthalt und Ruheort. 7. 8. Die Fürstenthümer Hohenzollern-Hechittgen und Sigmaritt- gcn am Schwarzwald, im Neckar- und Donaugebiet, mit den Städten gleiches Namens, ertragen hauptsächlich Holz und sind 1830 durch Kauf an Preußen gekommen. 9. 10. Die Provinzen Preußen und Posen gehören nicht mit zun« deutschen Bunde. In dem Jahre, da der 30jährige Krieg ausbrach, fiel dem Kurfürsten von Brandenburg das damalige Herzogth. Preußen (Ostpreußen) zu; der große Kurfüst befreite es später von seiner Ab- hängigkeit von Polen, und sein Sohn, der sich 1701 in Königsberg die Krone aufsetzte, nannte sich nach dieser Provinz König von Preußen. Westpreußen kam durch Theilung Polens dazu und das Großherzogth. Posen im Jahre 1813 zum Ersatz für andere im Tilsiter Frieden an Rußland verlorene polnische Gebiete. Ganz Preußen ist eben, von Klima rauh, überreich an Getreide, Holz und Fischen, hat bedeutende Viehzucht, namentlich Pferde. An der Ostseeküste findet man Bernstein. Außer den Deutschen giebt es auch Poleu. Ganz Ostpreußen ist lutherisch, Westpreußen mehr katholisch, zerstreut sind 13000 Mennoniten. Posen (oder preußisch Polen) ist ein fruchtbares Getreideland, für Obst zu rauh, mehr als zur Hälfte von katholischen Pole» bewohnt; in den Städte» leben viele protestantische Deutsche und zerstreut viele Jude». Königs- berg in Ostpreußen, Festung, Univ., eine der größten Scchandelöstädte der Monarchie, mit vielen Fabriken. Danzig in Westpreußen ist eine starke Festung und durch den großen Getreivehandel nach Pole» »nd außerdem mit Holz, Honig, Wachs, Hans, Flachs, so wie durch Fabriken reich. Posen ist eine feste, finstre Stadt. 123. Die mitteldentschett Staaten. Das Großherzogthum Hessen ist im Norden und Osten gebirgig, nach dem Rhein hin eben. Darmstadt, Haupt- und Residenzstadt. Mainz, wo Guttenberg geboren war und wo seine Bildsäule steht, ist Bundesfestung. Worms ist aus Luthers Geschichte bekannt. Die Landgrafschaft Hessen-Hombnrg am Taunus ist ein obst- und quellreiches schönes Bergland. Die Stadt Hombllrg hat einen Ge- sundbrunnen. Die Herrschaft Meisenheim liegt jenseits des Rheins. Das Kurfürstenthum Hessen wird von Zweigen des Spessarts, der Röhn, des Vogelsberges im S., vom Reinhards- und Habichtswalde im

9. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 339

1865 - Göttingen : Deuerlich
339 rere Siege von 1741 bis 1745 erhielt Friedrich fast ganz Schlesien. Jedoch konnte Maria Theresia den Verlast von Schlesien nicht verschmer- zen, verband sich mit Sachsen und Rußland, später auch mit Frankreich, Schweden und den meisten deutschen Fürsten, und wollte den König zur Zurückgabe des Eroberten zwingen. Friedrich erfuhr es, kam den Ver- bündeten zuvor, siel 1756 in Sachsen ein und besetzte unvermuthct Dres- den. Hiermit begann der siebenjährige Krieg, der erst 1763 endete. Halb Europa kämpfte in diesem Kriege; allein Friedrich war doch in den meisten Schlachten Sieger (bei Pirna, Roßbach, Zorndorf rc.), hatte aber auch einige bedeutende Verluste (bei Hochkirch, Kunnersdorf und Maren). Den 15. Febr. 1763 wurde auf dem Jagdschlösse Hubertsburg in Sach- sen Friede geschlossen, und Schlesien verblieb bei Preußen. Schlesien und Sachsen haben in diesem Kriege am meisten gelitten, weil diese Län- der fast immer der Schauplatz des Krieges waren. 2. Auch über unser Vaterland kamen während des siebenjährigen Krieges schwere Bedrängnisse. König Georg Ii. hatte mit Friedrich Ii. von Preußen ein Bündnlß wider die Franzosen geschlossen, mit denen England im Krieg lag. Als die Franzosen nun Miene machten, über unser Land herzufallen, rüstete Georg ein deutsches Heer von 46000 Mann, worunter 18000 Hannoveraner waren; die übrigen waren Braun- schweiger, Gothaer, Vückeburger und Preußen. Der König, welcher den Winter 175"/? in Hailnovcr verlebte, musterte das Heer im Frühlinge und stellte auf den dringenden Wunsch des Königs von Preußen seinen zweiten Sohn, den Herzog von Eumberland an die Spitze desselben. Dieser zog, da die Franzosen sich nahten und schon in Münster standen, sein Heer bei Hameln zusammen. Da geschah am 26. Julius 1757 die Schlacht bei Hastenbeck, in welcher die Franzosen wider ihr Vermuthen den Sieg davon trugen, den die Hannoveraner schon in Händen hatten. Eumberland zog nach Norden bis Bremervörde, und das Kurfürstenthnm war dem Feinde preisgegeben. Run stellte Georg an die Spitze seines Heeres den Herzog Ferdi- nand von Braunschweig, einen frommen Herrn, ruhig und furchtlos, menschlich gegen Besiegte und voll Sorgfalt für seine Krieger. Der jagte die Feinde bald zum Lande hinaus; in kurzer Zeit hatte er ihrer 14000 gefangen genommen. Sic wichen nach Westfalen; aber Ferdi- nand gönnte ihnen keine Rast. Dort schlug er sie; 4000 von ihnen fielen, aber er selber hatte 3000 Todte. „Wünscht mir kein Glück," sprach er mit Thränen in den Augen zu seinen Officieren, als er am Abend über das Schlachtfeld ritt, „sondern betrachtet die mit Leichen be- deckteli Felder;-es ist das zehnte Mal, daß ich diesem Spectakel beiwohne, und gebe Gott, daß es das letzte Mal sein möge." 1758 und 1759 drangen die Franzosen freilich wiederholt in Süd- hannover ein. Im Frühjahr des letzten Jahres erlitt Ferdinand in Hes- sen eine starke Niederlage, wobei er 2000 Mann verlor; dagegen schlug er die Feinde am 1. August bei Minden gänzlich in die Flucht; sie ver- loren 6000 Mann/ — Noch mehrere Male brachen die Franzosen und »15

10. Das neue Reich - S. 73

1914 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
— 73 — Schwiegersohn Krieg führen sollte. Was aber das Allerschlimmste war: die deutschen Fürsten, die im Süden und Westen von Deutschland wohnten, wollten auch nicht mit und für die deutsche Freiheit kämpfen. Da hatte Napoleon aus Stücken von Äessen und Westfalen und anderen Landstrichen ein Königreich gebildet, das hatte er seinem Bruder geschenkt und nannte es Königreich Westfalen. Dieser Bruder lebte da in Cassel auf dem Schloß Wilhelmshöhe, wo 60 Jahre später der andere Kaiser Napoleon gefangen sitzen sollte. Er war ein dicker, fröhlicher Äerr, amüsierte sich von dem Geld, das ihm die Deutschen zahlen mußten, königlich, und wenn er abends spät mit seinen feinen Äerren und Damen getrunken und Karten gespielt hatte, dann ließ er sie nach Äause gehen und sagte: „Morgen wieder lustik." Die Leute nannten ihn schon immer den Bruder Lustik. And mit diesem Kerl und noch andern Leuten Napoleons hatten die deutschen Fürsten von Bayern -und Württemberg und Baden und bessert und andere einen Bund gemacht, den nannten sie den Rheinbund, und der König von Preußen konnte sie bitten, soviel er wollte, sie fragten nichts nach der deutschen Freiheit und blieben bei Napoleon. Ja, sogar der König von Sachsen, der weit genug vom Rhein abwohnte und es garnicht nötig gehabt hätte, wollte durchaus mit Napoleon gegen die unterdrückten deutschen Brüder kämpfen. Da sieht man, was für traurige Zustände wir damals in Deutschland hatten, und was König Wilhelm und Bismarck für ein Riesenwerk vollbracht haben, daß sie endlich alle deutschen Stämme zu dem einen Deutschen Reich zusammengebracht haben. Leider fing nun der Krieg nicht so schön an, wie man hätte denken sollen. Der König von Preußen und die russischen Generale hatten es nicht eilig genug, sie ließen das französische Äeer viel zu nahe herankommen. And da können wir nuu sehen, was ein heldenmütiges Volk, das Ehre im Leibe hat und sich nichts gefallen lassen will, fertig bringt. Die ganze große Armee war doch nun in Rußland eben vernichtet worden, und man hätte denken können, die Franzosen würden jetzt ihrem Kaiser Napoleon böse geworden sein, daß er ihnen so viel Geld kostete und so viele tapfere Söhne in den Kriegen verkommen ließ. Aber nein; ohne Widerrede stellten sie ihm sofort ein neues Äeer, und schon ein halbes Jahr, nachdem er allein auf dem Schlitten zurückgekommen war, hatte er wieder beinahe eine halbe Million Soldaten, mit denen er in den Krieg gehen konnte. Davon waren allerdings 100 000 Deutsche, die ihm die Fürsten vom Rheinbund geliefert hatten. Mit 500 000 Mann ist er im Äerbst 1813 aus Frankreich ausgezogen, und mit 50 000 ist er im Äerbst wieder zurückgekehrt.
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