Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 118

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
118 Vom Groen Kurfrsten und von Zohann Georg Iii. ^e?m?Ju?nd e^ne Jugendzeit und die ersten Regierungsjahre fielen in die Zeit e m ^ugen -bcg schrecklichsten Krieges, den Deutschland je gesehen, und waren traurig genug. Die Eltern hteten den Prinzen vor den Feinden, lieen ihn in dem festen Kstrin erziehen und sandten ihn dann in die Niederlande. In dem Staate, wo reiche Kaufleute berseeischen Handel trieben, groe Gelehrte und berhmte Knstler wirkten, bildete er seinen klugen Geist. Dort lernte er auch, wie ein Fürst sein Land glcklich und angesehen machen knne. Als Zwanzigjhriger trat er die Herrschaft in dem durch den Krieg verarmten und verdeten Brandenburg an. Das stehende Als er all das Elend und den Jammer im Lande sah, da ward es ihm klar: Brandenburg brauchte ein starkes Heer, das jeden Feind von seinen Grenzen fernhielt. Entschlossen ging er daran, mit geringen Mitteln ein Heer zu schaffen; tchtige Männer, darunter der General von Terfflinger, eines Bauern Sohn aus sterreich, halfen ihm die Soldaten ausbilden. Bald gebot der Kurfürst der eine kleine Armee, die immer unter Waffen blieb. Mit ihr wollte er wagen, nicht nur sein Land zu schtzen, sondern es groß und angesehen zu machen. * König Damals herrschte in Frankreich König Ludwig Xiv. Er baute sich v^n Frmitteich. Versailles bei Paris ein prchtiges Schlo mit wunderschnen Grten und Springbrunnen und feierte darin kostbare Feste. Seinen Feldherren gebot er, das reiche Holland zu erobern. Als das Franzosenheer anrckte, da war freilich das kleine Holland in Not". Schnell kam den Bedrngten der Brandenburger Kurfürst zu Hilfe, dazu durchstachen die Hollnder die Dmme, die sie vor dem Meere schtzten. Seewasser flutete herein in das ebene Land und bedeckte Felder, Wiesen und Wege. Da muten die Franzosen aus dem Lande fliehen. Nun suchte Ludwig Xiv. am deutschen Rhein Gebiete zu erobern. Bald erschien Friedrich Wilhelm wieder auf dem Kriegsschaupltze. Das war dem Franzosenknig gar nicht lieb. Er schlo mit den Schweden einen Bund und forderte sie auf, mit Heeresmacht in Brandenburg einzufallen. Die Schweden Bald hausten die Schweden in der Mark so schlimm wie in den in der Mark. Qgen langen Krieges. Im Feldlager am Main vernahm der Kurfürst der Seinen Not. Schnell brach er auf, und ehe die Feinde es ahnten, war er in Magde-brg. Dort erhielt er Kunde, da der Feind in und hinter Rathenow stehe. Es war klar: Rathenow mute genommen werden. Das tat der verwegne Derfflinger mit einer Handvoll khner Reiter im ersten Morgengrauen eines Junitages.

2. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 128

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
128 Von Friedrich dem Groen. brandenburgischer Kurfürst hatte sich einst das Anrecht auf diese Gebiete erworben, doch der Kaiser in Wien hatte sich nicht daran gekehrt und sie in Besitz genommen. Kriege um Der König zgerte nicht lange, fhrte sein Heer nach Schlesien und e|im' besetzte es. Dann lie er die Kaiserin auffordern, ihm das Land abzutreten. Maria Theresia war nicht willens und schickte ein Heer, den Ein-dringling zu vertreiben. Der aber besiegte die sterreicher in der Schlacht bei Mollwitz und behielt Schlesien. Ein so schnes Land verschmerzt eine Kaiserin nicht so leicht. Sie wagte im Verein mit dem Kurfrsten von Sachsen einen zweiten Krieg um Schlesien. In Eilmrschen rckte Friedrich nach Bhmen vor, in Wien wollte er die Kaiserin zum Frieden zwingen, so war sein Plan. Doch Hunger und Krankheiten im Heere lhmten seine Kraft und zwangen ihn, nach Hohenfried-Schlesien zurckzugehen. Hier erwartete er die Feinde. Im Frhjahre er9' 1745 berstiegen sie das Riesengebirge und ahnten nicht die Nhe der Preußen. In der Nacht marschierten diese leise an die sterreicher heran, und am frhen Morgen warfen sie sich auf den berraschten Feind. Noch ehe die Sonne hoch kam, war der glnzende Sieg bei Hohenfriedberg erfochten. Ein Dragonerregiment allein erbeutete bei seinem Ansturm der 2000 Gefangne und 66 Fahnen. Mit dem Hute in der Hand be-grte der König nach der Schlacht die Heldenschar samt den eroberten Feldzeichen. Im Dezember erstiegen die tapfern Preußen unter dem Alten Dessauer Kesselsdorf, die beschneiten Hhen von Kesselsdors bei Dresden und jagten den Feind in die Flucht. Da war die Kraft der Kaiserin gebrochen; im Frieden mute sie Friedrich Schlesien berlassen. Von dem siegreichen Könige sprach man in ganz Europa mit hoher Ehrfurcht, und als er in Berlin einzog, begrten ihn seine Untertanen jubelnd als den Groen". Er glaubte nun, fr immer Frieden zu haben; aber es sollte noch rgres Blutvergieen kommen. * Maria Theresia konnte Schlesien immer noch nicht vergessen; man sagt, sie habe geweint, wenn sie einen Schlesier sah. In aller Stille gewann sie die Sachsen, Russen, Franzosen und Schweden zu Bundesgenossen. Mit solcher Kriegsmacht hoffte sie Friedrich zermalmen zu knnen.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 70

1889 - München : Lindauer
70 Untertan, sei er Katholik, Protestant oder Kalvinist, darf die im Jahre 1624 befolgte Religion ffentlich den. Hinsichtlich des Staatsrechts wurde bestimmt: der Kaiser verfgt in allen wichtigen Dingen nur gem der auf einem Reichstage erfolgten Abstimmung aller Reichs st an de; diese behalten in ihren Territorien die Landeshoheit und drfen Bndnisse schlieen, nur nicht gegen den Kaiser und das Reich, den Landfrieden und den westflischen Frieden. Frankreich bekam als Entschdigung die sterreichischen Besitz-ungen in Elsa, den Sundgau, die Festung Breisach und Besttigung der Hoheit der die seit 1552 besetzten Bistmer und Städte Metz, Toul und Verdun; Schweden erhielt Vorpommern nebst Rgen, Wismar, der sku-larisierten Gebiete von Bremen und Verden, alles unter deutscher Hoheit, und 5 Millionen Thaler; Brandenburg bekam Hinterpommern und die skularisierten Stifter Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin; Mecklenburg erhielt die Bistmer Schwerin und Ratzeburg als Frstentmer; Hessen-Kassel bekam die Abtei Hersfeld und die Grafschaft Schaumburg. Bayern behielt die pflzische Kurwrde mit dem Erztrnchsessenamte und die Oberpfalz, mute aber die Unterpfalz an Karl Ludwig, des gechteten Friedrich V Sohn, herausgeben. Fr diesen wurde eine neue Kurwrde, die achte, mit dem Erzschatzmeisteramte errichtet. Der neuen Kurlinie in der Rheinpfalz wurde fr den Fall des Ans-sterbens der Wilhelmschen Linie in Bayern der Rckfall der Oberpfalz samt der Kurwrde und dem Erztrnchsessen-amte zugesichert. Dafr sollte die neu errichtete achte Kur-wrde wieder eingehen und die Ferdinandsche Linie in Bayern nur im Herzogtnme Ober- und Niederbayern nachfolgen. Zwei Staaten, die Schweiz und die vereinigten Niederlande, wurden als unabhngig erkannt. Frankreich und Schweden bernahmen die Brg-schaft fr die Aufrechthaltung des westflischen Friedens. Dem Bayernlande gab Maximilian durch Kauf einen ansehnlichen Zuwachs.

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 87

1889 - München : Lindauer
87 Wege, die sterreichischen Lande mit Gewalt der Waffen an sich zu bringen. Hierin sah er sich von Frankreich und Spanien untersttzt. Ermutigt durch die drohende Haltung, die Bayerns Kurfürst gegen Maria Theresia einnahm, erneuerte der König Friedrich Ii von Preußen alte Ansprche Branden-bnrgs auf die schleichen Frstentmer Brieg, Jgerndorf, Liegnitz und Wohlau. Als Maria Theresia seine For-derungen nicht bewilligte, erffnete er den Krieg mit der Er-oberung des fast schutzlosen Schlesiens (erster schlesischer Krieg 17401742). Nach dem Siege, den der preuische Feld-Marschall Schwerin der ein kaiserliches Heer bei Moll-witz unweit Brieg am 10. April 1741 erfocht, besprach sich der Kurfürst Karl Albrecht vom 18. Mai 1741 an mehrmals mit dem in Nymphenburg anwesenden franzsischen Mar-schall Belle Jsle. Kurz darauf (29. Mai 1741) kam zwischen Karl Albrecht und Spanien ein Vertrag zu stnde, dem Karl Albrechts Bruder, der Kurfürst Klemens August von Kln, und der Kurfürst Karl Philipp von der Rhein-pfalz beitraten. sterreichs einziger Bundesgenosse, Rußland, wurde durch die von Frankreich aufgereizten Schweden be-schftigt. Karl Albrecht drang im September 1741 an der Spitze eines bayerisch-franzsischen Heeres nach Linz vor, wandte sich von da nach Bhmen, nahm (26. Nov. 1741) die Stadt Prag und lie sich dort (19. Dezember 1741) huldigen. Am 24. Januar 1742 wurde er von den zu Frankfurt versammelten Kurfrsten unter dem Namen Karl Vii zum deutschen Kaiser erhoben. Inzwischen hatte Maria Theresia bei ihrem persnlichen Erscheinen auf dem 1741 zu Preburg versammelten Reichs-tage die Ungarn so begeistert, da diese unverzglich zwei Heere aufstellten. Das eine von diesen Heeren, gefhrt von dem kaiserlichen Feldmarschall Brnklan, eroberte Ost er-reich wieder, besetzte einen Teil Bayerns und vertrieb den Kaiser Karl Vii aus Mnchen; das andere, von dem Feld-Marschall Khevenhiller kommandiert, drang nach Bhmen vor, ward aber 1742 bei Czaslan durch ein Heer des Preuen-kuigs Friedrich Ii geschlagen. Maria Theresia schlo mit dem Sieger 1742 zu Breslau Frieden, worin sie den

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 77

1886 - Dresden : Höckner
2. Johann lu. 15691591 gab mit dem Frieden von Stettin 1570 die auswrtige Politik seiner Borgnger, mit 1570 den Vorbereitungen zur Wiederherstellung des Katho-licismus (neue Liturgie, Abschaffung des lutherischen Katechis-nms, die Jesuiten in Schweden) und einer stndischen Monarchie (Statuten von Kalmar) auch ihre innere auf, alles, um die Thronbesteigung feines katholisch erzogenen Sohnes Johann Sigismund (von der Jagellonin Katharina) in Polen und die Union Polens mit Schweden vorzubereiten. 3. Die Knigliche Republik" Polen, mit dem weit ausgedehnteren, berwiegend russischen Grofrstentum Sitthauen unter den Jagellonen anfangs nur durch Personalunion ver-bunden und die Lehnshoheit der das Herzogtum Preußen, wie die beiden sdrussischen Kosakenrepubliken behauptend, stand nicht unter der Souvernitt des schwachen Knigtums, sondern der Nation", d. i. des Adels, der den erst durch die Union von Lublin 156.9 in einen verschmolzenen Reichstag beider Lnder beherrschte und alle mter besetzte, während die deutschen oder jdischen Stadtgemeinden Polens und Westpreuens ohne politischen Einflu, die Bauern leibeigen waren., Innere Krftigung schien der Protestantismus zu bringen, der zuerst unter Sigismund I. (1505-1548) als Luthertum die beut-scheu Städte Polens, dann als Calvinismus und Hussitismus (der bhmisch-mhrischen Brder) den grten Teil des polnisch-litthauischen Adels erfate. Die von K. Sigismund Ii. (15481572) gewhrte Duldung ermglichte den Consensus Sendomiriensis zwischen den drei protestantischen Konfessionen 1570 und die Pacta conventa 1573 sicherten den Frieden 1570 aller Bekenntnisse (Pax dissidentium). So war Polen-Litthauen unter den letzten Jagellonen der mchtigste und kultivierteste Staat Osteuropas. 4. Die Wendung kam erst durch das Aussterben der Jagellonen 1572. Sie ermglichte dem Adel die Feststellung 1572 der machtlosen Wahlmonarchie durch die Pacta conventa 1573 (der erste Wahlknig Heinrich von Valois, s. S. 69) und bahnte der katholischen Reaktion den Weg. Diese begann unter Stephan Bathory von Siebenbrgen (1575 1587) und siegte fast vollstndig unter Joh. Sigismund Iii. (15871632) von Schweden, vornehmlich durch die Jesuiten (1551 Colleg in Braunsberg, 1570 Universitt Wilna). Seitdem erstrebte Polen, von kirchlicher und nationaler Unduldsamkeit

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 83

1886 - Dresden : Höckner
83 tischen Prozession 1607 und die Okkupation der Stadt durch 1607 Bayern trieb, da der Reichstag 1608 resultatlos verlief, zum Abschlu der Union von Ahausen auf 10 Jahre, 12. Mai 1608 (Pfalz, Baden, Wrttemberg, Brandenburg - Ansbach). 1608 Dem gegenber entstand die katholische Liga in Mnchen Juli 1609 auf 9 Jahre unter dem Direktorium" Bayerns. Dies 1609 Land war durch Maxmilian I *) nach langer Vernachlssigung straff organisiert, durch ein zuverlssiges Beamtentum, geordnete Fi-nanzen und ein stehendes Heer schlagfertig, der Hauptstaat des deutschen Katholicismus, den brigen Bundesgenossen (zunchst nur kleine geistliche Fürsten) weit berlegen. 5. Die Spannung zwischen beiden Bndnissen schrfte der jlich-clev ische Erbfolgestreit. Auf die Herzogtmer Jlich, Cleve und Berg, die Grafschaften Mark und Ravensberg, die trotz der schwankenden Haltung Wilhelms I. (1539-1592) berwiegend protestantisch und durch ihre Lage zu den Nieder-landen fr die katholischen und protestantischen Mchte gleich wichtig waren, erhoben, da der geistesschwache Johann Wilhelm (1592 bis 1609) kinderlos blieb, Anspruch a) auf Grund des von Karl V. garantierten Erbrechts der weiblichen Linie Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg, 1592 Gemahl der Maria Anna, Tochter Maria Eleonores, der ltesten Schwester Johann Wilhelms und Albrecht Friedrichs von Preußen, und Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg, Gemahl der zweiten Schwester Anna, fr seinen Sohn Wolsgang Wilhelm, b) das Hans Sachsen auf Grund kaiserlicher Anwartschaften, die 1483 den Albertinern auf Jlich-Berg, 1544 den Ernestinern auf das ganze Erbe erteilt worden, während die von Karl V. anerkannten Hausgesetze die Unteilbarkeit des Besitzes bestimmten. Da Sachsen, auf kaiserliche Untersttzung vergeblich hoffend, sich zurck-hielt, so nahmen nach Johann Wilhelms Tode 1609 Pfalz und 1609 Brandenburg nach dem Vertrag von Dortmund die Lnder gemeinsam in Besitz und behaupteten sie mit Hilfe der Union, der Brandenburg 1610 beitrat, der Niederlande und Frankreichs (Vertrag von Schwbisch-Hall) gegen Erzherzog Leopold, den der Kaiser mit ihrer Einziehung als eines erledigten Reichslehens beauftragt hatte (Einnahme des von ihm besetzten Jlich 1610). Der bald daraus eintretende Bruch zwischen den beiden Besitzern veranlagte 1613 Wolfgang Wilhelms bertritt zum *) geboren 1573, in Ingolstadt jesuitisch erzogen, 1597 Regent fr seinen Vater Wilhelm V., Kurfürst 15981652. 6*

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 92

1886 - Dresden : Höckner
Erzbischos von Magdeburg gegenber dem Prinzen August von Sachsen, der an Stelle des vom Domkapitel entsetzten Administrators Christian Wilhelm von Brandenburg gewhlt war). Da aber die politische Umwlzung auch die katholischen Fürsten gegen den Kaiser erbitterte, so ntigte der Kurfrstentag von Regensburg Juli 1630 ihn zur Entlassung Wallensteins und zur Reduktion seines Heeres, dessen Befehl Tilly ber-nahm, also zum Verzicht auf seine politischen Plne. Die pro-testantischen Fürsten dagegen trieb die Verbindung des Kaisertums mit der kirchlichen Reaktion zum An-schlu an das Ausland. c) Der schwedische Krieg. 16301635. 1. Schweden war, obwohl arm, dnn bevlkert (nur 11/2 Millionen Einwohner mit Finnland und den Ostseeprovinzen) und wenig eivilisiert (Upsala erst unter Gustav Adolf wirklich Universitt neben der neugegrndeten in Dorpat), doch zu einer groen Politik fhig durch sein starkes Knigtum, sein Volks-Heer und die Gre König Gustav Adolfs.*) 2. Sein Eingreifen in Deutschland war lngst vor-bereitet durch die Fortsetzung des Krieges gegen Polen, in dem er 1621 Livland mit Riga eroberte, 1626/9 die ostpreuischen Kstenpltze und das Weichseldelta besetzte, und die Untersttzung Stralsunds 1628, beides im Sinne seiner Ostseepolitik. Es wurde gerechtfertigt durch das tatschliche Bndnis des Kaisers mit Polen (10 000 Mann Kaiserliche unter Arnim 1629 in West-Preuen) und die chtung der Herzge von Mecklenburg, seiner Verwandten, mehr noch durch den Sieg der habsburgisch-katho-lischen Sache in Deutschland, der den Protestantismus und die Unabhngigkeit auch Schwedens bedrohte, soda das schwe-dische Interesse mit dem dentsch-protestantischen zu-sammenfiel, daher auch gebilligt vom Reichstag und Reichsrat. ermglicht aber erst durch den 6jhrigen Waffenstillstand von Altmark mit Polen 16. September 1629, den Frank- *) Geb. 9. December 1594 im Schlosse zu Stockholm, Sohn Karls Ix. und Christinas von Schleswig-Holstein, glnzend begabt, frh reif, mit grndlicher und ielseitiger, besonders sprachlicher Bildung, wurde mit 10 Jahren zu den Sitzungen des Staatsrats gezogen, war mit 16 Jahren beim Feldzuge gegen Polen, mit 17 König, von ausrichtiger Frmmigkeit, leutselig gegen das Volk, verschlossen und streng seiner Umgebung gegen-ber, verwegener Soldat, umsichtiger Feldherr, weitblickender und hoch-strebender Staatsmann.

8. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 130

1886 - Dresden : Höckner
130 gewhnt und von inneren Verlegenheiten gedrngt, beschlo die Eroberung Polens, indem er die Weigerung des Knigs Johann Kasimir (1648/68) ihn anzuerkennen, als Kriegs-vorwand benutzte und auf die politische und militrische Schwche Polens (Abfall der bedrckten ukrainischen Kosaken zu Rußland; Einfhrung des Liberum veto 1652) rechnete. 3. Von Pommern und Livland aus vorgehend besetzte Karl Gustav 1655 mit leichter Mhe ganz Polen, so da der König nach Schlesien flchtete, und rckte dann gegen Preußen vor. Im Gedrnge zwischen zwei groen Mchten strebte Friedrich Jan. Wilhelm doch eine selbstndige Stellung zu behaupten, wurde 1656 aber zunchst im Vertrag von Knigsberg Januar 1656 gentigt, Preußen von Schweden zu Lehen zu nehmen. Erst als eine allgemeine Erhebung der Polen die Schweden selbst aus Warschau verdrngte, gewann er durch seine entscheidende Teil-Juli nhme an der siegreichen Schlacht bei Warschau 28.30. 1656 Juli 1656 magebenden Einflu auf den Gang des Kriegs und als Preis fernerer Hilfe die Anerkennung der Unabhngigkeit Preuens von feiten Schwedens. Das Bndnis Dnemarks mit Polen und sterreich bewog Karl Gustav, den polnischen Kriegs-schauplatz aufzugeben; der Kurfürst aber trat diesem Bunde nur Sept. gegen Verzicht Polens auf die Oberlehnshoheit der Preußen im 1657 Vertrag von Wehlau 19. September 1657 bei. 4. Inzwischen besetzte Karl Gustav Schleswig-Holstein und ntigte durch den tollkhnen Marsch der das Eis der Meer-^ebr. engen nach Seeland die Dnen zum Frieden von Roeskilde 1658 Februar 1658, in welchem sie ihre Besitzungen im sdlichen Schweden (Schonen) ihm abtraten. Um noch grere Zugestndnisse zu erpressen, landete er im August 1658 abermals berraschend auf Seeland und bedrngte Kopenhagen; doch die Verbndeten nahmen unter Fhrung Friedrich Wilhelms in feinem Rcken Schleswig-Holstein und Alsen, eine hollndische Flotte unter de Ruyter entsetzte durch den Sieg bei Hveen Kopenhagen von der Seeseite (November 1658), und die Westmchte Holland, England und Frankreich verbanden sich, um die Beendigung des Krieges zu erzwingen, in den Haager Concerten", während die Eroberung Fnens durch die Verbndeten November 1659 die Stellung der Schweden vor Kopenhagen unmittelbar bedrohte. Mai Der Tod des widerstrebenden Karl Gustav beschleunigte den Ab-1660 schlu des Friedens von Oliva 3. Mai 1660 auf Grund der Vertrge von Roeskilde und Wehlau.

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 158

1886 - Dresden : Höckner
fr die Domnen standen; zugleich reorganisierte er die verrottete Verwaltung der Städte. Die ganze Finanzverwaltung kontrollierte die Oberrechnungskammer. Die Domneneinknste wurden durch sorgfltige Bewirtschaftung gesteigert, Kontribution und Accise der den ganzen Staat ausgedehnt, die tatschlich nicht mehr geleistete Verpflichtung der Rittergutsbesitzer zur Stellung der Ritterpferde" 1717 in eine Geldabgabe verwandelt und der Lehnsverband aufgehoben, beides gegen den Widerspruch nament-lich des ostpreuischen Adels, dem gegenber der König seine Souvernitt wie einen rocher von bronze" festsetzen zu wollen erklrte (1732). 2. Als Hauptgrundlage des Volkswohlstandes frderte Friedrich Wilhelm, indem er jeder Provinz und jedem Stande eine besondere wirtschaftliche Aufgabe zuwies, vor allem die Land-Wirtschaft durch planvolle Kolonisationen in den entvlkerten Ostprovinzen, insbesondere in Preußen, wohin er auch die Mehr- 1732 zahl der Salzburgischen Emigranten 1732 zog, und nach den Grundstzen des Merkantilsystems auch Gewerbe und Handel, gab dagegen 1716 die allerdings kostspieligen Ansiedlnngen in Westafrika auf. So stiegen die Jahreseinknfte von 4 auf 7 Millionen Thaler, die Bevlkerung des Staates auf 2 */ Millionen Einwohner, die der rasch sich vergrernden Hauptstadt auf 80 000 Einwohner. Im Heerwesen behielt der König als Kern der Armee die auswrts geworbuen Sldner bei, 1733 wies aber 1733 jedem Regiment einheimische Kantonisten" mit kurzer Dienstzeit zu (Kantonsystem), so da die Armee auf 83 Ooo Mann gebracht wurde, und behielt sich die Ernennung smtlicher Offiziere, zumeist aus dem einheimischen Adel, vor. Die sorgfltigste Ausbildung, insbesondere der Infanterie (Linear-taktik), durch Leopold von Anhalt, fr welche das Leibregiment in Potsdam (die Riesengarde") die Mustertruppe bildete, und die strengste Kriegszucht machten dies Heer zum ersten Europas. Gegen Kunst und Wissenschaft verhielt sich der König gleichgltig, aber er wurde der Begrnder der allge- 1717 meinen Schulpflicht und damit der Volksschule (1717). Als Preuens grter innerer König" hat er dem Staate das Geprge gegeben und seinem Nachfolger die Mittel zur Erringung der Gromachtstellnng geschaffen. 3. Nach auen Hin durchaus friedliebend, griff er selb-stndig nur in den nordischen Krieg ein, der ihm den grten Teil Vorpommerns eintrug (s. S. 153), und schlo sich trotz

10. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 159

1886 - Dresden : Höckner
159 eiferschtigen Festhaltens an seiner Souvernitt im ganzen eng an sterreich an. Erst als er sich in seinen Hoffnungen auf Berg bitter enttuscht sah, wandte er sich grollend vom Kaiser ab (s. S. 156), berlie aber die Durchfhrung einer neuen Politik seinem Sohne Friedrich Il*) 3. Die beiden schleichen Kriege und der sterreichische Erbfolgekrieg. (1740-42, 174445; 174048). 1. Als der Tod Kaiser Karls Vi. am 20. Oktober 1740 trotz der pragmatischen Sanktion den Streit um die sterreichische Erbschaft erffnete, bot Friedrich Ii., entschlossen seinen Staat aus seiner gedrckten Lage zu befreien und seiner genialen Kraft sich bewut, Maria Theresia seine Hilfe zur Behauptung der pragmatischen Sanktion gegen Abtretung eines Teiles von Schle-fielt an, auf das er zugleich ltere Erbansprche geltend machte (f. S. 131). Da Maria Theresia, von ihrem Rechte berzeugt und den Gegner unterschtzend, dies zurckwies, so besetzten die Preußen December 1740 ohne Widerstand fast ganz Schlesien, wo die hart gedrckten Protestanten sie als Befreier aufnahmen, 1q und behaupteten das Land durch den Sieg bei Mollwitz April (unweit Brieg) am 10. April 1741. 1741 *) Geboren am 24. Januar 1712 in Berlin, erhielt Friedrich seine Er-ziehung bis zum 7. Lebensjahre durch Frau von Rocoules; von da an bertrug sie der Vater dem Grafen von Finckenstein und dem Obersten von Kalckstein, während den Unterricht in den Hauptfchern der Franzose Duhan aus Jandun (in der Champagne) bernahm. Um den Sohn zu einem guten Christen, Wirt und Soldaten" zu machen, schrieb der König als Unterrichtsgegenstnde Religion, franzsische, neuere, insbesondere preuische Geschichte und Staatenkunde vor und suchte zugleich den militrischen Sinn des Knaben zu wecken. Doch mehr als dies Interesse fesselten Friedrich die franzsische Sprache und Litteratur und die Musik. Der daraus zwischen ihm und dem praktisch-nchternen Sinne des harten Vaters sich entwickelnde Gegensatz wurde durch einen Besuch am ppigen Hofe zu Dresden 1728 noch gesteigert und durch die Mutter Sophie Dorothea von Hannover (Tochter Georgs I.) wie Friedrichs Lieblingsschwester Wilhelmine eher ver-schrft als gemildert, bis der Kronprinz endlich 1730 während einer Reise am Rhein sich dem Zwange durch die Flucht nach England zu entziehen beschlo. Dabei ergriffen wurde er von dem ergrimmten König wegen Desertionsversuchs vor ein Kriegsgericht in Kpenick gestellt. Dies lehnte zwar ein Urteil der ihn ab, verhing aber der seinen Genossen Keith die Todesstrafe (in contumaciam), der von Katt lebenslngliche Festungshaft, die der König in das Todesurteil verwandelte. Durch dessen Vollziehung
   bis 10 von 45 weiter»  »»
45 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 45 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 17
3 0
4 15
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 2
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 3
26 3
27 0
28 6
29 1
30 0
31 7
32 0
33 0
34 19
35 10
36 0
37 1
38 0
39 2
40 5
41 0
42 0
43 0
44 0
45 2
46 1
47 20
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 4
5 0
6 0
7 6
8 1
9 22
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 0
17 2
18 0
19 0
20 8
21 0
22 0
23 3
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 8
30 0
31 0
32 1
33 0
34 15
35 1
36 0
37 4
38 11
39 0
40 0
41 5
42 0
43 2
44 9
45 2
46 2
47 0
48 0
49 0
50 0
51 3
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 2
60 3
61 2
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 2
68 0
69 0
70 0
71 7
72 3
73 0
74 11
75 0
76 0
77 1
78 7
79 0
80 4
81 0
82 0
83 0
84 0
85 9
86 11
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 3
93 0
94 0
95 0
96 9
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 31
1 5
2 30
3 13
4 41
5 78
6 18
7 105
8 25
9 99
10 110
11 8
12 11
13 7
14 7
15 102
16 103
17 10
18 87
19 137
20 5
21 50
22 99
23 23
24 18
25 5
26 28
27 123
28 5
29 77
30 55
31 29
32 11
33 155
34 20
35 53
36 5
37 100
38 19
39 58
40 86
41 84
42 5
43 24
44 45
45 18
46 17
47 23
48 43
49 36
50 18
51 31
52 109
53 17
54 447
55 121
56 55
57 21
58 64
59 178
60 42
61 49
62 200
63 50
64 46
65 35
66 1
67 116
68 21
69 17
70 12
71 69
72 47
73 96
74 93
75 20
76 12
77 114
78 19
79 54
80 142
81 288
82 15
83 7
84 4
85 80
86 6
87 11
88 61
89 2
90 7
91 116
92 5
93 48
94 5
95 9
96 2
97 81
98 51
99 79
100 65
101 2
102 11
103 123
104 2
105 61
106 13
107 6
108 86
109 11
110 20
111 18
112 42
113 1
114 12
115 66
116 20
117 24
118 87
119 8
120 91
121 49
122 24
123 18
124 14
125 9
126 67
127 251
128 65
129 33
130 5
131 73
132 104
133 27
134 23
135 4
136 575
137 2
138 42
139 25
140 34
141 39
142 46
143 31
144 33
145 173
146 128
147 10
148 272
149 18
150 73
151 39
152 38
153 15
154 11
155 33
156 60
157 39
158 103
159 12
160 6
161 24
162 131
163 103
164 4
165 100
166 92
167 26
168 4
169 21
170 31
171 177
172 201
173 154
174 22
175 83
176 83
177 117
178 6
179 50
180 0
181 70
182 96
183 310
184 24
185 5
186 16
187 32
188 31
189 39
190 98
191 124
192 161
193 47
194 62
195 1
196 24
197 99
198 48
199 78