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1. Geschichte des Mittelalters - S. 308

1888 - Wiesbaden : Kunze
308 Vierte Periode des Mittelalters. sah auf eine so glänzende Hofhaltung, daß sie der ihres Gemahls nicht nachstand. Die Königin war eine kluge, sittenreine und gewandte Frau und wurde von ihrem Gemahl in hohen Ehren gehalten. Kein Fürst, kein Gesandter erhielt Zutritt, ohne daß die Königin zugegen war, welche mit vieler Leutseligkeit und Heiterkeit die Vorgestellten begrüßte und anredete; sie hieß die Mutter des Adels und der Armen. Seitdem erschienen Herren und Damen öfter bei Hofe und wurden zu allen Festlichkeiten geladen. Anna von Bretagne durfte an den Beratungen des geheimen Rates teilnehmen und mitstimmen; so wollte es Ludwig Xii. Auch anderen, ihm nahestehenden Frauen gestattete er dies Vorrecht, welches immer mehr benutzt und später vielfach mißbraucht wurde. Ganz eigentümlich war das Los der Frauen damals in Spanien und Portugal. Sie lebten in klösterlicher Einsamkeit und Zurückgezogenheit, durften mit keinem Manne reden und empfingen nur Besuche von ihren Freundinnen. Die Pracht in Kleidern und in Schmucksachen war übertrieben, die Etikette drückend. Der Mann kümmerte sich wenig um die Frau, und selbst bei Tische saß er allein. Die Frauen und Kinder speisten für sich und nahmen ihr einfaches Mahl ein, indem sie, wie die orientalische Sitte es gebietet, auf Teppichen oder Polstern ruhten. Vornehme Frauen erschienen selten außer dem Hause, und wenn es geschah, fuhren sie in wohlverschlossenen Kutschen mit so kleinen Scheiben, daß kein Auge von außen sie erspähen konnte. Im Hause brachten sie die Zeit in träger Ruhe hin. Andachtsübungen, Unterhaltungen mit den Dienerinnen und Gesellschafterinnen und allenfalls Handarbeiten mußten die Langeweile verscheuchen. Unter den Frauen, welche die Geschichtsbücher der letzten Periode des Mittelalters erwähnen, heben wir insbesondere folgende hervor: 4. Margareta Herlobig, welcher Schiller in seinem Wilhelm Tell, unter dem Namen Gertrud Stauffacher, ein unvergeßliches Denkmal gesetzt hat, war die Frau des Werner Stauffacher in Steinen. Ihre Klugheit und Entschlossenheit, ihre Liebe zu ihrem Manne und zu dem Vaterlande gaben ihr den wichtigen Rat ein, welchen uns die Chroniken in folgenden Worten mitteilen: „Du weißt", sagte sie zu Stauffacher, „daß mancher fromme Mann im Lande ob des Landvogts Tyrannei klagt; darum zweifle nicht, daß viele wackere Landleute in Uri und Unterwalden auch das Joch drückend empfinden. Deshalb wäre es gut und vonnöten, daß Euer etliche, welche einander vertrauen dürfen, heimlich zu Rat gingen

2. Geschichte des Mittelalters - S. 310

1888 - Wiesbaden : Kunze
310 Vierte Periode des Mittelalters. welcher ihre Hand und ihre Erbgüter für feinen Sohn zu haben wünschte, eine Scheidung erstrebte und durchsetzte. Darauf wurde die Vermählung Ludwigs von Brandenburg mit Margareta auf dem Berg schlosse Tirol mit großer Feierlichkeit vollzogen, obwohl Ludwig ihr persönlich abgeneigt war. Diese Ehe erkannte der Papst nicht eher an, als bis Margareta 1359 sich noch einmal trauen ließ. Margareta überlebte ihren Gemahl und ihren Sohn Meinhard von Tirol, nach dessen Tod sie sich nach Wien zurückzog. Hier starb sie 1366. Von wenigen Frauen berichten die alten Chroniken so viel Nachteiliges als von Margareta. 7. Jnez de Castro. Gleichzeitig lebte in Portugal ein Wesen ganz anderer Art, welches durch sein Schicksal das Mitleid der Mit-und Nachwelt erregt hat, Jnez de Castro. Sie war aus einer dem königlichen Hause nahe verwandten Familie entsprossen und Hofdame der Kronprinzessin Konstantia. Don Pedro, der Gemahl Konstantias, wurde durch die Schönheit und Liebenswürdigkeit der Hofdame seiner Frau so gefesselt, daß er nach dem Tode der letzteren sich heimlich mit Jnez trauen ließ. Seitdem erschien sie selten bei Hofe, wo außer der Königin niemand eine Ahnung von ihrer heimlichen Vermählung hatte. Der Bruder der Jnez stand bei Don Pedro in hoher Gunst und äußerte unverhohlen, wenn einmal der alte König stürbe, sollte alles ganz anders werden. Die Günstlinge des Königs fürchteten daher für ihre Zukunft und verleumdeten den Kronprinzen, als trachte er dem Könige nach dem Leben, um die Krone baldigst zu erlangen. Don Pedro, vom Könige über diese harte Anklage zur Rede gestellt, beteuerte seine Unschuld, und als der König ihn fragte, ob Jnez, wie das Gerücht gehe, wirklich seine Gemahlin fei, bezeichnete dies Don Pedro als eine Erdichtung. Vater und Sohn schieden in Unfrieden. Nach langem Zureden beschloß der König den Tod der Jnez. Don Pedro befand sich auf der Jagd, als der König mit feinen Günstlingen und der Leibwache in das Haus der Jnez eindrang, um den Mordplan auszuführen. Jnez warf sich mit ihren Kindern dem Könige zu Füßen; ihre Schönheit, ihre Thränen und Bitten rührten das harte Herz, und es schien, als ob der König ihr verziehen habe. Allein noch am nämlichen Abend wurde Jnez auf Befehl des Königs, welchen die Feinde der unglücklichen Frau umzustimmen gewußt hatten, von denselben erdolcht. Don Pedro griff auf die Trauerbotschaft zu den Waffen und bekriegte den eignen Vater. Mit Mühe brachte die Königin eine Versöhnung zu stände. 1357 starb der König. Sofort berief Don Pedro den

3. Geschichte des Mittelalters - S. 256

1888 - Wiesbaden : Kunze
256 Vierte Periode des Mittelalters. Maximilian vermählte sich in seinem 20. Jahre mit Maria, der Tochter des Herzogs Karl des Kühnen von Burgund. Als Ludwig Xi. von Frankreich nach Karls des Kühnen Tod Marias Hand und Erbe für seinen Sohn gewinnen wollte, schickte Maria Eilboten an Maximilian, um ihn von Ludwigs Absichten zu unterrichten, Maximilian brach nach den Niederlanden auf und erschien in glänzendem Aufzuge (16. August) 1477 in Gent. Maria empfing den deutschen Kaiferfohn mit den Worten: „Sei mir willkommen, du edles deutsches Blut, das ich so lange verlangt habe und nun mit Freuden bei mir sehe." Drei Tage später fand die Hochzeit statt. Die glückliche Ehe, welche mit zwei Kindern, Philipp und Margareta, gesegnet war, dauerte aber nur kurze Zeit. In ihrem 25. Jahre stürzte die Fürstin aus der Jagd mit dem Pferde (§. 43,12) und starb (1482) an den Folgen des Sturzes. Kurz nach der Hochzeit ergriff Maximilian die Waffen, um sich den Besitz des burgundifchen Reiches gegen den französischen König zu sichern, und siegte 1479 bei Guinegate. Allein nach Marias Tod erfüllte Ludwig Xi. die Niederländer so mit Mißtrauen gegen ihn, daß die Städte Gent, Brügge und Ipern Maximilian beide Kinder raubten und die vormundfchaftliche Regierung des Landes an sich rissen. Sie schlossen sogar einen Bund mit Ludwig von Frankreich und übergaben diesem die zweijährige Margareta als künftige Braut des Dauphins, mit einem Heiratsgute an burgundifchem Land. Maximilian war in einer um so schlimmeren Lage, als sein Vater gerade von dem ungarischen Könige Matthias Corvinus feiner Erbländer beraubt worden war und die deutschen Fürsten sich seiner nicht annahmen. Da traten die Holländer sür ihn aus. Unter Maximilians Anführung wurde Gent erobert, und die aufrührerischen Städte mußten sich (1485) unterwerfen. Allein noch einmal geriet Maximilian in Not. Die Bürger von Brügge luden den König zur Eröffnung der Ständeverfammlung ein; aber kaum angelangt, wurde Maximilian von einer Schar Ausrührer überfallen und 16 Wochen gefangen gehalten. Sein treuer Hofnarr Kunz von der Rosen wollte ihn zwar aus dieser Haft befreien, indem er sich in einer Mönchskutte ins Gefängnis schlich und dort zu bleiben sich erbot, wenn Maximilian entfliehe; allein dieser nahm das Anerbieten nicht an, sondern harrte aus, bis sein Vater mit einem Reichsheere erschien und 1492 die Freilassung seines Sohnes erzwang. Jetzt wurde Maximilian als rechtmäßiger Regent der Niederlande anerkannt. Maximilian hatte schon seit 1486 an den Regierungsgefchäften

4. Geschichte des Mittelalters - S. 52

1888 - Wiesbaden : Kunze
52 Erste Periode des Mittelalters. später die eingefallenen Bulgaren und rettete dadurch seinen Kaiser und die Hauptstadt, um neuen Undank zu erfahren. Man beschuldigte ihn der Teilnahme an einer Verschwörung und beraubte ihn 563 seiner Würde und seiner Freiheit. Zwar überzeugte sich Justinian von Belisars Unschuld und schenkte ihm nach sechsmonatlicher Haft die Freiheit, setzte ihn auch in seine Würden wieder ein; aber der Schmerz über diese Verkennung brach dem greisen Feldherrn das Herz. Er starb 565, und Justinian zog unter dem Vorwande, daß er keine Erben hinterlassen habe, sein Vermögen an sich. Spätere Berichte schmücken die Schicksale Belisars dichterisch aus. Belisar habe aus dem Gefängnis einen Beutel herabgelassen und die Vorübergehenden um eine milde Gabe angesprochen. Dieses Märchen hat noch ein anderes hervorgerufen. Belisar sei auf Justinians Befehl geblendet worden und habe, von einem Knaben geleitet, in den Straßen Konstantinopels sein Brot erbetteln müssen. Nach Belisars Abberufung erhielt Narses, ein gewandter Höfling und ein Held wie Belisar, die Führung des Krieges. Er stet 552 in Oberitalien ein und besiegte die Goten an den Apenninpässen bei Tagina, wo König Totilas mit seinen Tapfern den Heldentod starb. Darauf folgte er den übrigen Ostgoten, die jetzt den kühnen Tejas zu ihrem König erwählten, an den laktarischen Berg südlich von Neapel. Hier schnitt er ihnen die Zufuhren vom Meere aus ab und drängte zum furchtbaren Entscheidungskampf. Die kleine Schar der Goten kämpfte mit Löwenmut, allen voran der tapfere Tejas, bis ihn beim Schildwechsel eine feindliche Lanze tödlich traf. Nach dreitägigem, heldenmütigem Ringen, bei welchem der größte Teil der Goten fiel, schickten die letzten, etwa noch 1000 Männer, Gesandte an Narses und erklärten, sie sähen jetzt ein, daß Gott ihnen das Land Italien nicht zum Eigentum beschert habe; darum wollten sie abziehen und freies Geleit erbitten. Narses gewährte ihnen dieses, und sie zogen über die Alpen zurück, wo sie verschwanden. So wurde nach 20jährigem Kriege dem Ostgotenreiche 555 ein Ende gemacht. Italien wurde unter dem Namen Exarchat eine Provinz des griechischen Reiches und Narses Statthalter; er nahm fernen Sch in Ravenna. 4^ . r Auch Narses fiel, wie sein großer Vorgänger, m Konstantmopet in Ungnade und wurde, als ihn die Römer verklagten, abberufen. Die herrschsüchtige Kaiserin Sophie, die Gemahlin Justins Ii., schickte dem Besieger der Goten der Sage nach Rocken und Spindel und lud ihn ein, er möge nun heim kommen und tu den Stuben

5. Geschichte des Mittelalters - S. 216

1888 - Wiesbaden : Kunze
216 Vierte Periode des Mittelalters. Herzog einen Brief und einen an den Ritter Rucho, er möge mit Fleiß dahm wirken, daß ihr Gemahl den Krieg beende und heim, •lehre; dann wolle sie ihm auch feine Bitte gewähren, welche er ihr beim Schachspiele vorgetragen habe. Allein der tückische Zufall vertauschte die Briefe und brachte den für Rucho bestimmten in Ludwigs Hand, iubtmg mißdeutete die unverständlichen Worte aufs ärgste, erschien unerwartet m Donauwörth bei feiner Frau und der Königin Elisabeth, schalt das treue Weib, hieb mit eigner Hand ihre Kammerfrauen n er und ließ, ungerührt von den Beteuerungen der Unschuld, ohne gerichtlichen Spruch feine Gemahlin in der gleichen Stunde enthaupten. Aber noch in der nämlichen Nacht des Grauens erhielt der Herzog überzeugende Beweise von der Unschuld seiner Gemahlin- da brach feine Kraft, und Mark und Bein wurden ihm durch Gewissensnot so furchtbar erschüttert, daß der erst 27jährige Herr am andern Morgen zum Entsetzen seiner Umgebung mit ergrautem Haupthaare emhergmg. Ludwig errichtete zur Sühne seines Frevels das Kloster Fürstenfeldbruck und verlegte feine Residenz von Donauwörth nach Vierte Periode des Mittelalters. von Rudolf von Haösöurg Bis zur Reformation 1273 —1517. §♦ Ä Üßersidit der (Ereignisse. -vjn diesem Abschnitte der Geschichte bereitet sich die neue Zeit vor. Die Übermacht des Papsttums beginnt zu sinken, der dritte Stand der Bürger und Bauern wird vollständig ausgebildet, Künste und Wissenschaften leben im Abendlande, besonders nach dem Sturze des griechischen Thrones in Konstantinopel, wieder auf, viele wichtige Entdeckungen und Erfindungen werden gemacht und üben auf die Gestaltung der öffentlichen und Privatverhältniffe einen bedeutenden Einfluß aus. Die Erfindung des Kompasses, des Schießpulvers, der Buchdruckerkunst, des Papiers, die Entdeckung Amerikas 1492 durch Christoph Kolumbus und die Auffindung des Seewegs nach Ostindien durch 9j>a§fo de Gama 1498 sind Ereignisse von so hoher Bedeutung, daß auch sie, wäre die Kirchenverbefferung durch Luther nicht unmittelbar darauf erfolgt, das Mittelalter abzuschließen im stände gewesen wären.
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