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1. Theil 3 - S. 19

1827 - Leipzig : Brockhaus
unerhörtesten Gräuel verübt wurden. An der Spitze der Katholiken standen der Herzog Franz von Guise, der Connetable Annas von Montmorency und der Mar- schall von St. Andrö; an der Spitze der Hugenotten, der Prinz von Condä und der Admiral Coligni. Von den Hugenotten wurden die katholischen Kirchen entweiht, die Heiligenbilder verstümmelt, die goldnen Monstranzen eingeschmelzt, die reichen Pfaffen gebrandschatzt. Die Katho- liken hausten noch arger. Ganze hugenottische Besatzungen, die sich auf Capitulation ergeben hatten, wurden niederge- hauen, Weiber und Mädchen gemißhandelt, Kinder zer- fleischt, Greise langsam zu Tode gemartert. Zu Tours hing man einen Parlementsprasidenten an einen Baum auf und ließ ihm die Eingeweide aus dem Leibe reißen; zu Achen wurden 500 Hugenotten auf einmal aufgeknüpft und zu Cahors eben so viel verbrannt. In der Stadt Troies ließ ein Procurator seinen eigenen Sohn aufknüpfen; zu Signe ein Bruder seine Schwester verbrennen. Zu Castres wurden von einem Henkersknechte fünf Menschen lebendig geschunden und ihre Lebern von ihm aufgefressen. Eine Menge Menschen wurden in der Provence an den Füßen aufgehangt, an Pferdeschweifen geschleift, gesteinigt, in Kalköfen geworfen, lebendig begraben. Endlich da der Hof einsah, daß mit offener Gewalt nichts gegen die Huge- notten auszurichten war, wurde er des Wüthens müde und schloß Frieden mit den Hugenotten, aber blos, um sie sicher zu machen und sie unvermuthet mit einem Schlage Alle zu vernichten. Der König und seine Mutter gingen mit beispielloser Heuchelei zu Werke. Sie ließen streng alle Gewaltthatkg- keiten gegen die Hugenotten bestrafen, und waren immer geneigt, die Edicte zu ihrem Vortheil auszulegen. Aus jeder Miene sprach Heiterkeit und Freude, aus jeder Hand-

2. Theil 3 - S. 61

1827 - Leipzig : Brockhaus
von jener Zelt cm wieder das, was sie sich gewesen waren. Es blieb eine merkliche Spannung unter ihnen, die des Grafen Feinde zu seinem Verderben zu benutzen suchten. Im Jahr 1599 wurde Essex selbst zum Vicekönig von Irland ernannt. Ein Anderer würde sich durch eine solche Auszeichnung hoch geehrt gefühlt haben; der Graf aber sah seine Versetzung dahin als eine Art von Verban- nung an, und machte seiner neuen Stelle wenig Ehre. Er sollte an der Spitze eines Heeres von 20,000 Mann die irländischen Rebellen zu Paaren treiben; aus Unvorsich- tigkeit oder aus bösem Willen beging er aber so viel auf- fallende Fehler, daß er den größten Thcil seiner Truppen verlor und einen unrühmlichen Frieden schließen mußte. Darüber schrieb ihm die Königin empfindliche Briefe; er aber verließ eigenmächtig seinen Posten in Irland und kam nach London, sich zu verantworten. Elisabeth hörte ihn geduldig an und ließ sein Betragen untersuchen. Er be- stand mit seiner Verantwortung so schlecht, daß er wegen seines Benehmens einen schimpflichen Verweis erhielt und aller seiner hohen Staatsämter entsetzt wurde. Der sonst so hoch stehende Graf war jetzt nichts mehr als Oberstallmeister. Die Königin nahm ihm auch noch den Pacht der Abgaben vom süßen Wein, der ihm jähr- lich sehr bedeutende Summen eintrug, und hörte nicht auf seine Vorstellungen. Wenn man ein allzu muthiges Pferd bändigen will, sagte sie, so muß man es kürzer im Futter halten. — Darüber geriet!) der Gras vollends in Wuth und entwarf, von Rachsucht glühend, den Plan, sich die- ses Weibes, dessen Seele, wie er laut schrie, so häßlich sei, als ihr altes Gesicht, zu bemächtigen und sie zu zwingen, andere Räthe anzunehmcn. In dieser Absicht versammelte er ohne Scheu seine Freunde und Anhänger in Essexhouse. Elisabeth schickte ihren Großsi'egelbewahrer

3. Theil 3 - S. 65

1827 - Leipzig : Brockhaus
65 In dieser Absicht mietheten sie ein Gewölbe unter dem Parlementshause, auch ein Gebäude, das daran stieß. Von dem Keller dieses Gebäudes aus arbeiteten sie sich unbemerkt durch die drei Ellen dicke Mauer in das gemietete Ge- wölbe und brachten nach und nach 36 Tonnen Pulver hinein, das sie in Holland aufgekauft hatten, und bedeckten sie mit Reisig. Am 5. November 1605, auf welchen Tag eine Parlamentssitzung angesagt war, sollte das satanische Unternehmen ausgeführt werden. Schon war Alles dazu bereit, als Lord Monteagle, der Freund eines Verschwor- nen, ein Billet ohne Unterschrift folgenden Inhalts erhielt: „Mylord, aus Liebe zu Ihnen bin ich für Ihre Erhaltung besorgt. Ich rathe Ihnen, wenn Sie Ihr Leben lieben, erscheinen Sie nicht bei dieser Parlamentssi'tzung. Gott und die Menschen haben sich vereinigt, die Bosheit dieser Zeit zu strafen. Verachten Sie diese Warnung nicht. Ich sage Ihnen, das Parlament wird einen schrecklichen Schlag empfangen und doch nicht sehen, woher er kommt. Die Gefahr wird so schnell vorüber seyn, als Sie diesen Brief verbrennen." Dieses Schreiben, das der Lord schon am 26. October erhielt, glaubte er dem Staatssecretair mittheilen zu müssen, und dieser legte es dem Könige vor. Aus den letzten Zeilen wurde das Daseyn einer Pulvermine gemuthmaßt. Der König ließ in der Nacht vor dem 5. November die Ge- wölbe im Parlamentshause untersuchen, und so entdeckte man die Pulvertonnen und einen verwegenen Kerl, Namens Fawkes, einen finstern Neligionsschwarmer, der es über sich genommen hatte, die Lunte anzulegen. Er wurde ver- haftet und auf die Folter gebracht. Aus seiner Aussage erfuhr man den ganzen teuflischen Anschlag, den zwei Protestantenfeinde, Catesbyund Pierey, geleitet hatten. Als die Verschwornen vernahmen, daß sie verrathen Iii. 5

4. Theil 3 - S. 26

1827 - Leipzig : Brockhaus
Sieben Tage lang wahrte das Blutbad; die meisten Opfer sielen aber in den ersten drei Tagen. Doch kamen bei weitem nicht alle Hugenotten um; viele hatten sick- versteckt, viele sich gerettet, indem sie wie die Katholiken ein weißes Sacktuch um den Arm banden. Der König durchzog am Ende mit seinen Höflingen die Straßen und ergötzte sich an dem Anblick der herumliegenden Leichname, die schon ansingen die Luft zu verpesten. Er ritt auch hinaus und beschaute den aufgehangten Rumpf des Admi- rals Coligni an dem Galgen von Montfaucon. Man sagte ihm, er verbreite schon einen abscheulichen Gestank, der König aber erwiederte, der Leichnam eines tobten Fein- des riecht immer gut. Eben solche Mordgrauel wie zu Paris, sielen auch in den Provinzen vor. Vater wurden in den Armen ihrer Kinder und Gattinnen, Kinder an dem Halse ihrer Mütter erwürgt, Brüder von Brüdern erdrosselt, Säuglinge von katholischen Kindern umgebracht. Habsucht und Privat- rache mischten sich in das Spiel. Man war schon Huge- notte, wenn man Geld oder einen rachgierigen Feind hatte. So wurden mit den Ketzern auch eine Menge Rechtgläubiger hingemordet. Zu Orleans kamen 3000, zu Lyon 900, zu Rouen 500 und nach Verhältniß eben so viel in andern Städten des Reichs um. Es waren von dem König ver- siegelte Befehle zur Ausrottung der Hugenotten an alle Statthalter der Provinzen ausgegangen, die sie vor dem 23. August nicht erbrechen durften; daher brach die Verfol- gung allenthalben zu gleicher Zeit aus. Viele der Ver- folgten flüchteten sich; Karl bewog sie durch Morte des Friedens und Versprechungen zur Rückkehr. Die aber zurückkamen, wurden, eben so wie die andern, ergriffen und ermordet. Für das glückliche Gelingen dieser Abscheulichkeiten

5. Theil 3 - S. 77

1827 - Leipzig : Brockhaus
des Majestätsbriefes schrieen, und diese ersten Gewaltthätig- keiten als ein Vorspiel anderer Ungerechtigkeiten ansahen. In dem sogenannten Majestätsbriefe hatte ihnen Kaiser Rudolf Ii. freie Religionsübung und ein eigenes Consisto- rium zugcstandcn; wie konnte man sich also unterstehen, ihre Kirchen zu schließen und niederzureißcn? Die prote- stantischen Stande versammelten sich sogleich, und vereinig- ten sich zu einer Vorstellung an den Kaifer, worin sie um Abstellung ihrer Beschwerden und um Freilassung der Bür- ger von Braunau baten. Zur Antwort erhielten sie, nach langem Warten, einen scharfen Verweis, der ihnen am 22. Mai 1618 von den kaiserlichen Statthaltern zu Prag eröffnet wurde. Ihre Schritte wurden in dem kaiserlichen Schreiben in harten Ausdrücken für straffällig erklärt, und es hieß am Schluß, es solle die Sache aufs strengste unter- sucht und Jedem nach Verdienst begegnet werden. Diese letzten Worte erregten allgemeine Bestürzung, denn nun war keiner der ersten Patrioten seines Kopfes mehr sicher. Besonders befand sich der Defensor (Verthei- diger) der evangelischen Gemeinden und das Haupt der Mißvergnügten, Graf Heinrich Matthias von Thurn, der alle ihre Bewegungen leitete, in großer Gefahr. Um so weniger konnte er auf halbem Wege stehen bleiben. Es verlautete, das harte kaiserliche Schreiben sei nicht in Wien, sondern in Prag von den kaiserlichen Statthaltern entwor- fen, und nur dem Kaiser zur Unterschrift zugeschickt worden. Solcher Statthalter waren vier: Sternberg, Marti- nitz, Lobkowitz und S law ata. Der Verdacht ruhete vorzüglich auf Mart in itz und S law ata, die sich auch schon der Ausfertigung des Majestätsbriefes mit aller Kraft widersetzt hatten. Sie waren als Protestantenfeinde bekannt. Man sagte ihnen nach, Martinitz lasse auf seinen Gütern die evangelischen Unterthanen mit Hunden in die katholischen

6. Theil 3 - S. 38

1827 - Leipzig : Brockhaus
38 verband sie einen hohen Geist, ein angenehmes Betragen und große Kenntnisse in den Wissenschaften der damaligen Zeit, zugleich aber auch jugendlichen Leichtsinn, Ehrgeiz und ein sehr heftiges Temperament. In ihrem siebzehnten Jahr vermahlte sie sich mit dem jungen französischen König Franz Ii., und im achtzehnten kehrte sie als Wittwe nach Schottland zurück, wo sie sich im Jahr 1505 mit Lord Darnley vermahlte, der nun den Titel eines Königs von Schottland annahm. Bald aber sah Maria ein, daß sie unglücklich ge- wählt hatte. Darnley war ganz anders, als sie sich ihn dachte: heftig, stolz, ohne festen Charakter, ohne Zartheit der Empfindung. Mit Verläugnung alles Gefühls für Anständigkeit, zog er schamlos die ehrvergessensten Weibs- personen der schönsten Fürstin seiner Zeit vor und fand an seinen Pferden, Falken und Hunden viel mehr Vergnügen als an ihrem Umgang. So mußte nothwendig Maria's Liebe erkalten. Bald konnte sie ihn nicht mehr um sich sehen und suchte ihn von ihrer Person und den Regierungs- geschaften zu entfernen. Ihre Neigung schien sie dagegen einem jungen Italie- ner, David Rizzio, zuzuwenden, den sie aus ihrem Kammermusikus zu ihrem Geheimschreiber gemacht hatte. Wenigstens behandelte sie ihn mit ausgezeichneter Gunst und überhäufte ihn mit Geschenken. Jndeß ihr Gemahl auf dem einsamen Schlosse, wo er sechs Meilen von Edin- burg lebte, sich mit seinem kleinen Gefolge kümmerlich be- helfen mußte, speiste Rizzio fast jeden Abend mit einer oder zwei Hofdamen auf der Königin Zimmer und schwamm in Ueberfluß. Er hatte eine Garderobe wie ein König, eine Equipage wie ein regierender Herzog, einen Marstall voll der prächtigsten Pferde und ein glanzend mcublirtes Haus, in dem seine eigene Person der häßlichste Gegenstand schien.

7. Theil 3 - S. 80

1827 - Leipzig : Brockhaus
so an Truppen fehlte, so behielt er Zeit genug dazu. — Mit den Böhmen verbanden sich auch die Schlesier und Lausitzer, und die Union schickte ihnen ein Hülfscorps unter dem Grafen von Mannsfeld zu. Ehe aber die Feindseligkei- ten wirklich ansingen, starb Kaiser Matthias (20. Marz 1619), und Ferdinand Ii. folgte ihm in der Negierung. Jetzt brach Graf Thurn zuerst los, rückte in Mahren ein, entsetzte die katholischen Beamten, verjagte die Jesui- ten, als böse und falsche Practicanten und Auf- rührer, und revolutionnirte das ganze Land. Schnell, ehe Ferdinand es sich versah, stand er auch vor den Thoren von Wien. Dem König war nicht wenig bange, denn die Stadt war voll protestantischer Mißvergnügter, die im Einverstandniß mit den Feinden standen, und jetzt die Kühnheit hatten, eine Deputation von sechzehn Edel- leuten an ihn abzuschicken, um seine Einwilligung zu ihrer Bewaffnung und ihrem Beitritt zum böhmischen Bunde von ihm zu ertrotzen. Einer von diesen Abgeordneten scheute sich nicht, wie man erzählt, ihn bei den Knöpfen seines Ramses zu packen, und ihn mit drohender Stimme zu fragen, ob er bald unterschreiben werde? Aber eben in dem entscheidenden Augenblicke schmetterten die Trompeten, und der Hufschlag einer Menge Pferde ließ sich hören. Es waren fünf hundert Kürassiere, die General Boucquoi, Ferdinand's Feldherr, der indessen den Grafen Mannsfeld geschlagen hatte, dem bedrängten Könige zu Hülfe sandte. Die aufrührischen Edclleute entfernten sich nun auf das schnellste aus der Burg. Die Wiener Studenten und 1500 Bürger ergriffen dagegen die Waffen für Ferdinand, und benahmen dem Grafen von Thurn alle Hoffnung, sich der Stadt zu bemeistern. Er mußte mit seinem Heere nach Böhmen zurückkehren. Ferdinand wurde nun zum deutschen Kaiser gekrönt;

8. Theil 3 - S. 40

1827 - Leipzig : Brockhaus
40 Die Verschwornen machten hierauf der Königin die bittersten Vorwürfe. Sie wollten, wie sie sagten, nicht langer das Joch eines Auslanders tragen, der für Tausende von ihnen zu schlecht zu einem Bedienten sey. Maria aber gerieth in solchen Zorn, daß sie bald für gut fanden, sich zu entfernen. Als sie fort waren, trocknete sie sich die Augen und sprach zu ihrer Vertrauten: Ich will nicht mehr weinen; nur auf Rache will ich denken. Es waren nicht leere Worte. Sie sammelte Truppen, verjagte die Mörder des Rizzio und ließ einigen den Kopf abschlagen. Hierauf trat sie in eine wirklich straflige Ver- bindung mit einem Grafen Bothwell, einem feinen und arglistigen Bösewicht, einem Mann ohne Ehre, Redlichkeit und Religion, der die unglückliche Fürstin zu den gröbsten Lastern verleitete. Schon vorher wurde sie aber Mutter eines Prinzen, der nachher als Jakob I. England und Schottland unter dem Namen Großbritannien vereinigte. Mit diesem Bothwell lebte sie in der innigsten Vertrau- lichkeit und überhäufte ihn mit den prächtigsten Geschenken, wahrend sie es ihrem verhaßten Gemahl an Allem fehlen ließ. Am Ende gönnte sie ihm nicht einmal mehr das Leben, und ließ ihm Gift beibringen, über welches aber des Königs starke Natur siegte. Er empfand nur wüthende Schmerzen davon in allen Gliedern und bekam kleine blaue Blattern am ganzen Körper. Seine Gesundheit aber wurde davon untergraben, und er konnte sich nie wieder ganz erholen. Da ihm bei seiner Kränklichkeit das Hosgerausch zur Last war, so beredete ihn Maria, die neue Liebe zu ihm heuchelte, mit ihr ein abgelegenes Haus vor der Stadt Edinburgh zu beziehen, und mit unbegreiflicher Leichtgläu- bigkeit ließ er sich von der Treulosen, die ihn schon vorher durch eine verstellte Aussöhnung getäuscht hatte, aufs neue berücken. Sie wohnten nun wieder ganz traulich beisam-

9. Theil 3 - S. 41

1827 - Leipzig : Brockhaus
men, und es schien das beste Einverstandniß unter ihnen zu herrschen Wenige Tage darauf verheirathete die Königin eine Kammerfrau mit ihrem Hofsanger Sebastian!. Sie hatte versprochen, den Ball mit ihrer Gegenwart zu beehren, und verließ den König deßhalb Ln der Nacht, um in die Stadt zu fahren. Gegen zwei Uhr Morgens hörte man e'nen großen Knall. Es war das Haus, in welchem Maria ihren Gemahl zurückgelassen hatte, das mit Allem, was es enthielt, in die Luft geflogen war. Das Volk strömte hinaus. Man suchte den König und fand ihn mit seinem Bedienten, der mit ihm in einem Zimmer schlief, todt in einem anliegenden Garten, ohne alle Merkmale von Brand oder Quetschung, aber mit einer Serviette im Munde. Bothwell hatte für einen feinen Mann den Mordplan viel zu unfein angelegt. Er wurde allgemein beschuldigt, den König und seinen Kammerdiener erst erstickt, dann in die Luft gesprengt zu haben. Laut rief die Volksstimme in der Finsterniß der Nacht Bothwell und Maria als die Mörder des Königs aus. Anfangs hörte man nur Murren; bald aber verban- den sich mehrere Große zur Bestrafung der Königsmörder. Maria machte mit ihrem Buhlen Gegenanstalten. Sie wurde geschlagen, gefangen genommen und von den erbitter- ten Soldaten als Buhlerin, als Mörderin begrüßt. Mit keiner Kränkung, keiner Demüthigung blieb sie verschont. Man hielt ihr, wohin sie ihre Augen wendete, eine Fahne vor, worauf der Königsmord abgcbildet war, bis sie vor Entsetzen in Ohnmacht sank. Als Gefangene, wurde sie mit einem von Staub und Thranen beschmuzten Gesicht nach Edinburgh zurückgebracht. Stromweise stürzte das Volk herbei, sie zu sehen, doch nicht mit wildem Geschrei. Die

10. Theil 3 - S. 44

1827 - Leipzig : Brockhaus
44 Alles für eine abscheuliche Verleumdung. Man konnte ihr keine eigenhändigen Briefe vorlegen, und andere Papiere, die man ihr vorzeigte, verwarf sie mit Verachtung. Was sollte, sprach sie, aus den Königen werden, wenn man sie für das, was Andere geschrieben haben, verantwortlich machen wollte? Es traten aber zwei ihrer Geheimschreiber als Zeugen wider sie auf, und auf ihre Aussage, die sie Beide mit einem Eide bekräftigten, wurde die unglückliche Königin zum Tode verurtheilt. Vergeblich behauptete sie, die Böfewichte sepen bestochen; es blieben ihre Einwen- dungen und alle Betheuerungen ihrer Unschuld unbeachtet. Das ganze Verfahren wurde von Elisabeth geleitet, die, um das Volk irre zu machen, die Nolle einer abscheu- lichen Heuchlerin dabei spielte. Sie äußerte großen Kummer, daß eine ihr sonst so liebe Verwandte sich eines so großen Verbrechens habe schuldig machen können, und ließ Re- gungen des zärtlichsten Mitleids blicken. Sie konnte sich lange nicht entschließen, das Todesurtheil zu unterschreiben, und zögerte damit von einem Tage zum andern. Im Her- zen aber war sie vom Anfang an so ganz darüber mit sick- einig, daß sie Maria ihre Verurtheilung, schon ehe sie unterschrieben war, durch eine eigene Gesandtschaft verkün- den ließ. Maria empfing die Todesbotschaft mit getrostem Muthe. Sie war darauf vorbereitet und dankte Gott für das Ende so langer Leiden. Es schmerzte sie aber, daß man ihr einen katholischen Priester versagte, um den sie bat, und daß man sie> also, selbst in ihren letzten Stunden, nicht einmal ihres Glaubens Herr seyn ließ. Sie that nicht einen einzigen Schritt zur Rettung ihres Lebens; die Fürbitten, Vorstellungen und Drohungen ihres Sohns und anderer ausländischen Fürsten waren aber vergeblich. Indessen spielte Elisabeth ihre empörende Komödie
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