Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 21

1850 - Königsberg : Bon
Sî Gefahren legt das Weibchen ihren Schwanz auf den Rücken, die Jungen steigen auf dasselbe, wickeln ihre Schwänzchen um den Schwanz der Mutter und werden so von ihr fortgetragen, wie Arneas seinen Vater aus dem brennenden Troja trug. 4. Die Beutelratte bewohnt Brasilien und Cayenne, er- reicht die Größe einer Katze und ist mit einem gelblichbraunen Felle geschmückt. Während der Nacht schläft sie ruhig in einsa- men Wäldern und Gebüschen. §. 12. 5. Ordnung. Nagethiere. (Kdrfr. I. S. 204.) Die Nagethiere haben, den Biber ausgenommen, freie Zehen, in jeder Kinnlade zwei, höchst selten, und auch dann nur in der obern, vier verhältnißmäßig lange, scharfe, keilförmige Vor- derzähne; die Eckzähne fehlen stets. Die Hinterfüße, auf denen fast alle Nager so gern ruhen, sind bei den meisten länger als die Vorderfüße. Die Unterlippe ist zurückgezogen, so daß die Vorderzähne zu sehen sind, und der Unterkiefer kann wie ein Schnabel nur von unten nach oben bewegt werden. I. Der Hase wird seines Fleisches und Felles wegen allge- mein geschätzt und macht sich nur dadurch lästig, daß er die Obst- bäumchen benagt. Seine Länge beträgt \1/2 bis 2', die Höhe 0 bis 10". Die Ohren (Löffel) sind länger als der Kopf; der Schwanz (Blume) ist kurz; die hinteren Füße (Sprünge) über- treffen die vorderen (Laufte) so bedeutend an Länge, daß jene beim Gehen von den Knieen bis zur Ferse die Erde berühren. Bergan zu laufen, ist ihm daher wohl eine Lust; allein auch bergab zu traben, wobei er nicht selten einen Burzelmann nach dem andern macht, will ihm, besonders wenn er von einem Hunde verfolgt wird, nimmer gefallen. Sein Körper ist überall dicht behaart, auf dem Rücken und an der Brust braungrau, am Bauche weiß und an den Ohrenspitzen und dem Schwänze schwarz gefärbt. Der männliche Hase heißt bei den Jägern Rammler, der weibliche Setzhase. Er ist durch die ganze alte Welt ver- breitet, wo seine liebsten Aufenthaltsörter bewachsene Getreide- furchen und niedrige Anhöhen sind. Obgleich ihn schon das Rauschen eines Blattes in die höchste Furcht versetzen kann (Kdrfr. 1. Nr. 29), so begiebt er sich doch zuweilen, um seinen Hunger zu stillen, in große Gefahr, lernt in der Gefangenschaft trommeln und sogar eine kleine Kanone abschießen. Die junge Saat und andere Kräuter sind seine Frühlings-, Getreidekörner seine Sommer-, Kohl und die Rinde junger Bäume leider gar nicht selten seine Winterspeise. Keine Zeit des Jahres weiß er übrigens mehr zu schätzen, als die vom März bis in den August,

2. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 158

1850 - Königsberg : Bon
158 5. Der Kälberkropf (Ix. 18.), eine ziemlich hohe Pflanze in Wäldern, Gebüschen und an Wegen, hat einen aufrechten, ge- zweilheilten Stengel und ist giftig. 6. Die Mohrrübe, Möhre oder gelbe Rübe wächst zwar wild, hat aber dann eine kleine, unschmackhafte Wurzel. Man pflanzt sie häufig in Gärten, weil sie ein gesundes Nahrungs- mittel und einen guten Syrup liefert. 7. Der Kümmel auf Wiesen im nördlichen Europa trägt stark riechende, angenehm schmeckende Samen, welche ein vor- treffliches Gewürz geben und gewöhnlich Garbe genannt werden. 8. Der Pastinak, ein Küchengewächs, findet sich nicht selten wild, hat aber dann eine unschmackhafte Wurzel. 9. Die Petersilie wächst in Südeuropa wild, wird aber bei uns in Gärten angepflanzt, um Wurzel und Blätter in der Küche zu gebrauchen. Die Samen sind Vögeln ein Gift. 10. Der Sellerie, welcher zu derselben Gattung gehört, wächst im nördlichen Europa und Amerika wild am Meere und wird seiner Wurzel wegen in Gärten angepflanzt. I I. Der Anis, dessen Samen ein vortreffliches Gewürz und Arzneimittel sind, stammt aus Aegypten und wird in meh- reren Gegenden Europas angebaut. Die Tauben lieben den Anis- geruch und wenn man sie recht sicher an den Taubsnschlag ge- wöhnen will, darf man nur einige Tropfen Anisöl auf den Boden desselben spritzen. 12. Der Fenchel wächst am Mittelmeer auf Felsen, wird Lei uns in Gärten angebaut, riecht und schmeckt sehr gewürzhaft und süßlich und liefert in Wurzel und Samen einen Thee gegen Blähungen, Schwäche des Darmkanals und der Lunge, auch Fen- chelöl und Fenchelwasser. 13. Der Dill, wild in Südeuropa, liefert ebenfalls sehr ge- würzhafte Samen, die in der Apotheke und an den sauren Gurken gebraucht werden. 14. Der Koriander, ebenfalls in Südeuropa, stinkt zwar unerträglich nach Wanzen; seine reifen Samen riechen aber sehr angenehm und geben ein gutes Gewürz. 15. Der Kerbel, ebendaher, hat wohlriechende, gewürzige Blätter, die man an Suppen nimmt. 16. Die Angelika oder Engelwurzel an Bächen in hohen Gebirgsthälern und in Gärtrn, mannshoch, hat eine kurze, dicke, geringelte, vielästige, braune, inwendig weiße Wurzel, welche ge- würzhaft, bitter und scharf riecht und schmeckt, als ein kräftiges Arzneimittel und zu Branntwein gebraucht wird. 17. Das stinkende Steckenkraut in Persien enthält in seiner Wurzel ein Gummi, Assafötida genannt, welches ein vor- treffliches Arzneimittel ist, aber ganz unbeschreiblich stinkt.

3. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 192

1850 - Königsberg : Bon
192 sich spalten läßt wie Glimmer. fasrigen Gips oder Stcahlgips, der auch in einzelnen Stücken auf dem Felde gefunden wird, körnigen, schuppigen und erdigen Gips. Die reinen, feinkörnigen Abänderungen, wie der Alabaster, werden in der Bildhauerei benutzt. Die schönsten Alabasterarbeiten kommen jetzt aus der Gegend von Florenz. 2. Der Schwerspat- besteht mehr aus Baryt- oder Schwer- erde als aus Kalk und ist daher 4 bis 5 mal so schwer als das Wasser. Er hat einen fettartigen Glanz, ist weiß, graulich, gelb- lich, röthlich rc. und findet sich vorzüglich in den erzführenden Lagern und Gangen der Grund- und Uebergangsgebirge. Man benutzt ihn zu weißer Farbe, gemahlen zur Verfälschung des Blei- weißes, zur Verbesserung des Bodens, als Zuschlag beim Schmel- zen, in der Scheide- und Arzneikunst. Geglüht leuchten manche Abänderungen lange im Dunkeln fort und heißen dann Bolog- neser Steine. C. Flußsaure Kalke. 1. Der Flußspat- kommt häufig in schönen Würfeln und Achtflachskristallen vor und hat oft die schönsten Farben, unter denen sich besonders das Veilchenblaue, Weingelbe, und Smaragd- grüne auszeichnen. Den Namen hat er von seiner Eigenschaft, die Erze, mit denen er vermischt wird, leichter zum Schmelzen zu bringen. Schön gefärbte größere Stücke werden zuweilen zu Eafeln, kleinen Dosen, Vasen rc. verarbeitet. Allgemeiner be- nutzt man ihn zur Bereitung des Porzellans, des weißen Schmelz- glases und der Flußsäure, welche so scharf ist, daß sie sogar Glas angreift. §- I'6. Gesteine und Versteinerungen. Die bisher beschriebenen Steine sind meist ungemengt. Außer diesen giebt es noch große Steinmassen, die ganze Gebirge bilden und aus verschiedenen Erdarten zusammengebacken oder zusam- mengeschmolzen sind. Man nennt sie gemengte Steine, Ge- steine oder Felsen. Die wichtigsten Gesteine sind; 1. Der Sandstein, aus lauter kleinen Kieselkörnern beste- hend, die durch Kalk verbunden sind. Bald ist er grob-, bald feinkörnig, von Farbe weißlich, gelblich, braun und roth. Man benutzt ihn vorzüglich zu Bildhauerwerken, Säulen. Treppen, Fenster- und Thürgestellen, zu Mühl-, Schleif- und Wetzsteinen, in großen Stücken — Quadern — zu Bauwerken und zum Pflastern. Aus Sandstein sind die herrlichsten Gebäude Deutsch- lands, namentlich die Dome zu Freiburg und Köln, erbaut. 2. Der Granit besteht aus weißem Quarz, Feldspath und Glimmer und hat daher ein körniges, gesprenkeltes Ansehen; Wegen seiner außerordentlichen Härte ist er schwer zu bearbeiten und wird daher selten als Baustein, wohl aber zum Straßenbau

4. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 289

1850 - Königsberg : Bon
289 Gravitation gemacht hat, sind unbedeutend und halten bei ruhiger Ueberlegung nicht Stand. Ii. Ruhe und Bewegung der Körper im Allgemeinen. (Kdrft.i. Anh.v. 8.1. 6. 7. 9. und Ii.) §• 13. Ruhe und Deweguug überhaupt. (Kdrfr.i. Anh.v. 8-1. 6. und 7.) Das Buch liegt auf dem Tische; dies ist sein (relativer) Ort oder seine Lage. Bleibt das Buch in dieser Lage, so ruht es. Ruhe ist also das Verbleiben eines Körpers in seiner Lage. Der Ofen, die Tische, das Katheder ruhen, weil sie in ihrer Lage verharren. Die Schiffe segeln auf dem Wasser; Lastwagen fahren auf den Straßen dahin; Vögel fliegen von Baum zu Baum: alle diese Dinge verlassen ihren Ort oder bewegen sich. Bewegung ist also Veränderung des Ortes. Die Tische und Bänke, das Tafelgestell, der Ofen rc. schei- nen zu ruhen, weil sie ihre Lage gegen einander und in Be- ziehung auf die Stube nicht ändern; bedenken wir aber, daß sämmtliche Gegenstände mit dem Schulhause zugleich auf der Erde stehen, und daß sich diese mit unbegreiflicher Geschwindig- keit um sich selbst und um die Sonne bewegt, unser Schulzim- mer also jährlich einen Weg von 121,000,000 Meilen und noch täglich einen Umschwung von 3400 Meilen macht: so erkennen wir, daß ihre Ruhe nur eine scheinbare ist. Im Gegentheil kommt es uns zuweilen vor, als ob gewisse Gegenstände sich bewegten, und andere sich in Ruhe befänden, während gerade das Umgekehrte der Fall ist. Die Gegenstände am Ufer scheinen sich der Richtung des Schiffes, dessen Be- wegung der auf demselben Stehende gar nicht bemerkt, entgegen zubewegen; ein Gleiches findet statt, wenn man schnell vor einer Reihe von Bäumen vorüberfährt; die Sonne scheint sich zu be- wegen, und die Erde still zu stehen; wer auf einer Brücke steht und über das Geländer in den schnell strömenden Fluß hinab- sieht, dem kommt es vor, als wenn die Brücke sich bewegte, das Wasser aber still stillstände ic. Eine Kugel, die an der Erde liegt, zeigt nimmer das Be- streben, die einmal angenommene Lage zu verlassen; sobald man sie aber anstößt, wird sie genöthigt, ihre bisherige Ruhe aufzu- geben: sie rollt auf dem Fußboden dahin. Hieraus folgt, daß ein Körper, der einmal in Ruhe ist, so lange in Ruhe bleibt, bis Pcchner, Handb. z. Thl. / 19

5. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 3

1847 - Königsberg : Bon
Erste Abtheilung. Allgemeine* Weltknnde. ff. Die Welt im allgemeinen, tz. i. Die Welt. (Kinderfrcund I. Nr. 71 lind 72). Des Kindes erste Welt ist die Stube. Diese hat der Lehrer schon bei den ersten Denk- und Sprechübungen zum Gegenstände der Unterhaltung gemacht. Diejenigen Kinder aber, mit welchen der nachstehende Unterricht beginnen soll, sind wenigstens acht Jahre alt; ihre Welt ist nicht mehr die enge Stube, sondern Gottes freie Natur: dort ist ihr liebster Aufenthalt. Bei dem Beginn dieses Unterrichts führe daher der Lehrer seine Schüler, wenn es irgend möglich ist, wirklich ins Freie hinaus und lasse sie ihre Umgebung aufmerksam betrachten. Besitzt er sonst die Liebe und das Vertrauen seiner Gemeinde, so wird ihm ein solcher Ausflug gewiß nicht zum Vorwurf gereichen. Gleich im Freien oder nachher in der schule wird das Angeschaute bespro- chen, in bestimmte Sätze gefaßt und durch Vor- und Nachsprechen dem Gedächtnisse fest eingeprägt. Die Unterredung kann etwa in folgender Weise stattfinden: Lehrer. Was erblicken wir Alles, wenn wir uns draußen im Freien befinden? Schüler. Im Freien erblicken wir den Himmel, die Sonne, die Wolken, Berge, Bäume, Wälder, den Fluß, den See, Thiere, Menschen, Häuser k. L Alles, was wir im Freien um uns her erblicken, scheidet sich in zwei große Theile. Wie heißt der Grund und Boden, auf welchem wir stehen, mit den Bergen, Bäumen, Häusern, Thieren und Menschen. Sch. Der Grund und Boden, auf welchem wir stehen heißt die Erde. t*

6. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 4

1847 - Königsberg : Bon
4 L Wie nennt man aber den Theil, welcher sich hoch über- -uns befindet, das blaue Gewölbe, an welchem Sonne, Mond und Sterne befestigt scheinen? Sch. Das blaue Gewölbe über uns heißt der Himmel. L. Wer hat den Himmel und die Erde und Alles, was darin ist, geschaffen? Sch. Das hat Gott gethan. L. Alles, was außer Gott da ist, heißt zusammengenommen die Welt. * Sch. (Wiederholen) — L. Wie kann man die Körper „Sonne, Mond und Sterne"' nennen, da sie zusammen die Welt bilden? Sch Man kann sie Weltkörper nennen. L. Und weil sie am Himmel sind? Sch. Himmelskörper. L. Die Erde ist auch ein Weltkörper, aber nur ein sehr kleiner Theil der Welt. Die Sonne und die meisten Sterne sind viel größer als die Erde. Sch. (Wiederholen) — L Wir selbst, die Thiere und die Pflanzen, die Erde und das Wasser, die majestätische Sonne am Tage, der sanfte Mond und das Heer glänzender Sterne bei Nacht, das rieselnde Bäch- lein und der rauschende Strom, der tosende Sturm und das entsetzliche Krachen des Gewitters: die ganze Welt ist des all- mächtigen Schöpfers Werk, ist geeignet, uns mit Bewunderung und Ehrfurcht gegen ihn zu erfüllen. (Kinderf. l. S. 211. Nr. 217.) tz. 2. Der Himmel. (Kindrfr. I. No. 48.) L. Wie heißt der Theil der Welt, welchen wir im Freien über uns erblicken? — Weil der Himmel sich über unserm Haupte zu wölben scheint, so nennt man ihn auch das Him- melsgewölbe. — Worauf scheint dieses Gewölbe zu ruhen? Sch. Das Himmelsgewölbe scheint auf der Erde zu ruhen» L- Was erblicken wir an dem Himmel? Sch. Am Himmel erblicken wir bei Tage die Sonne, des Nachts den Mond und die Sterne. Oft befinden sich Wolken am Himmel, und zuweilen ist der Himmel ganz von ihnen be- deckt; dann nennen wir ihn trübe. Aus den Wolken kommt der Regen (im Winter der Schnee, zuweilen Hagel) und der Blitz. Nach einem Regen, oft auch schon wäbrend desselben -erblicken wir am Himmel einen schönen Regenbogen. L. Was hören wir bisweilen in den Wolken?

7. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 8

1847 - Königsberg : Bon
8 D^>s Alles, was mein Aug' erblicket, Den blauen Himmel und die grün geschmückte Flur, Das, was uns nützt, und das, was uns entzücket, Zeigt Alles uns des ew'gen Vaters Segensjpur. 8. 4. Pic Himmelsgegenden. (Äinberfr. I. Anh. I. 8.) Um den Schülern die Eintheilung des Horizonts in Him- melsgegenden zu verdeutlichen, führt sie der Lehrer auf das Feld hinaus und macht sie aufmerksam auf das Bedürfniß fester Punkte für die genaue Bestimmung der Lage der Oerter, der Richtung der Wege rc. Dies kann in folgender Weise geschehen: L. Wo liegt jetzt unsere Stadt? Sch. (Zeigen und sprechen:) Da. L. Wo liegt Altgörzig? Sch. (Zeigen wieder und sprechen:) Da. L. Wenn ihr nun einem entfernten Freunde schreibet: „Wir waren auf einen Berg gegangen, wo wir weit um uns sehen konnten. Birnbaum lag da, Altgörzig da rc., würde er wohl verstehen, welche Lage diese Oerter gegen unfern Standpunkt haben? Sch. Nein, er würde es nicht wissen. L. Wie wollt ihr ihm die Lage dieser Oerter genauer angeben? Sch. Altgörzig liegt vor Wierzebaum, Birnbaum liegt vor Bielsko. L. Wenn aber euer Freund von Schwerin kommt, dann liegt ja Altgörzig hinter Wierzebaum: und kommt ec von Zirke, so liegt Birnbaum hinter Bielsko. Ihr seht also, mit „vor" und ,,hinter" könnt ihr wohl angeben, wie die Oerter gegen euren jedesmaligen Standpunkt liegen; da ihr aber euren Stand- punkt so oft ändert, ist diese Bezeichnung der gegenseitigen Lage der Oerter nicht allgemein anwendbar. Ueberdies könnt ihr doch nicht verlangen, daß die Lage aller Oerter nur nach euch bestimmt werde, wo ihr auch sein möget. Mit „rechts" und „links" seid ihr nicht besser dran. Suchet also eine genauere Bestim- mungsweise! — Hinter jenem Hügel geht im Frühlinge und Herbste die Sonne auf. In derselben Gegend des Himmels geht sie dann allen Menschen aus, und wir können jenen Punkt des Himmels dazu benutzen, die Lage der Oerter genau anzugeben. Der Punkt des Horizonts, wo die Sonne im Frühlinge und Herbste ausgeht, heißt Osten oder Morgen; der Punkt des Horizonts, wo die Sonne zu derselben Zeit untergeht, heißt Westen oder Abend; der Punkt des Horizonts, über welchem

8. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 88

1847 - Königsberg : Bon
88 11. Gemüsepflanzen und Küchenkräuter: Kartoffeln, Rüben, Kohlrabi rc. 12. Giftpfanzen: Gnadenkraut, weiße Zaunrübe, Trau- benkirsche, Osterluzei rc. 8- io. Einfluß -cr Pflanzen aus den Punflkreis und Poden. Auf nacktem Felsen- oder Sandboden ist im Sommer, be- sonders zur Mittagszeit, die Hitze weit lästiger, und die Luft weit drückender als auf einem Saatfelde oder auf einer Wiese.— Die Gewässer entwickeln am Tage einen Luftstoff (Gas), der die Luft zum Einathmen und zur Beförderung alles thierischen Le- bens tauglicher macht, und viele erfüllen, wenn sie blühen, die Lust mit Wohlgerüchen. — An den Waldungen bricht sich die Gewalt heftiger Winde, und die niedrigen Wolken werden von ihnen angezogen und gehalten, daher es in waldigen Gegenden mehr regnet als in solchen, wo wenig Holzwuchs ist. Durch die dichten Bäume großer Waldungen kann der trocknende und erwärmende Sonnenstrahl nicht durchdringen; wo der Boden aber immer feucht ist, da ist auch die Luft feucht, nebelig und naßkalt. So wirkt die Pflanzenwelt auf die Beschaffenheit des Dunst- kreises; wenn sich daher jene in einem Lande ändert, so ändert sich auch das Klima!— Je mehr Menschen sich in einem Lande ansiedeln, desto geringer wird die Anzahl der wildwachsenden und desto größer die Anzahl der Kulturgewächse. Ganze Wälder werden umgehauen und ausgerodet; das Land gewährt einen sanftern, freiern, schönern Anblick, und das Klima wird milder. — Die Pflanzenwelt verändert sich mit der Zeit in einem Lande durch die Kräfte der Natur (z. B. der Wind führt die befiederten Samenkörner mit sich fort; andere vertra- gen die Vögel rc. (Kdrfr. I. Nr. 139.) und das Thun der Men- schen (Kartoffeln, Taback rc.). Die Gewächse bekleiden und zieren den Erdboden nicht nur, so lange sie grünen, blühen und Früchte tragen; sondern, wenn sie abgestorben sind und verwesen, bedecken sie ihn mit der schwarzen, fruchtbaren Dammerde, welche in den künftigen Jahren einen kräftigern, höhern, schönern Pflanzrnwuchs bewirkt. — Der ur- sprünglich nackte Fels empfängt vom Winde die leichten Samen- körner der Staubflechten. Diese legen sich auf dem Steine an und bereiten zuletzt den lederartigen Flechten den Boden. Zwischen diese säen sich die Moose hinein, welche schon den Samen von Gräsern auf nehmen. So wird der Fels nach und nach mit schwarzer Damm- erde, mit grünem Rasen und endlich mit Kräutern bedeckt und nach einer langen Reihe von Jahren können ganze Wälder der prächtigsten Bäume da den Boden zieren, wo vorher nichts als

9. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 5

1847 - Königsberg : Bon
5 Sch. Den Donner während eines Gewitters. L. Bleibt die Sonne immer am Himmel stehen? Sch. Nein, sie geht des Morgens auf, macht einen großen Vogen am Himmel, steht des Mittags am höchsten und geht des Abends wieder unter. L. Wer kann ihren Lauf genauer beschreiben? Sch. Bei ihrem Aufgange erscheint sie als eine gluthrothe Feuerkugel, steigt dann in ihrer Herrlichkeit empor, indem sie ihre wohlthuenden Strahlen von sich sendet. Des Mittags hat sie den höchsten Punkt ihres Bogens'erreicht und senkt sich von da ab aumäliz wieder, bis sie am Abend Abschied von uns nimmt, um bald einen neuen Morgen zu beginnen. ü. Was folgt nach dem Untergange der Sonne? Sch. Nach dem Untergange der 'Sonne wird es aumälig dunkler, und die Nacht bricht herein. L. Wodurch wird aber häufig die Finsterniß der Nacht etwas erhellt? Sch. Die F. rc. durch den Mond und die Sterne, welche rin mattes, aber liebliches Licht verbreiten. L. Wie lange dauern Tag und Nacht zusammen? — Aber sind die Tage immer gleich lang? oder die Nächte? Sch. Nein, im Sommer sind die Tage am längsten, und die Nächte am kürzesten, dann macht die Sonne den größten Bogen und scheint am heißesten (21. Juni). Im Winter aber, wo es kalt und eisig ist, macht die Sonne nur einen niedrigen Bogen und verschwindet bald wieder (22. Dezember); wir haben dann den kürzesten Tag und die längste Nacht. L. Wann ist aber der Tag eben so lang als die Nacht? Sch- Zum ersten Male im Jahre ist im Frühlinge der Tag eben so lang als die Nacht (21. März) und zum zweiten Male im Herbste (23. September). L. In welcher Art folgen die vier Jahreszeiten aufeinander? Sch. Frühling haben wir, sobald der stürmische, kalte Winter vorbei ist, wo das neue Leben in der Natur beginnt, die Blumen und Bäume blühen, und die Vögel wieder singen. Auf den nicht selten drückend heißen Sommer folgt der oft winterlich naffe und kalte, bisweilen noch sommerlich warme Herbst mit allen seinen Früchten und Genüssen. Nach einem Jahre erneut sich der Wechsel der Jahreszeiten. (Kdrfr. 1. Nr. 38.) L. Was bemerkt ihr am Monde? (Kinderfr. I. Nr. 33.) Sch. Der Mond leuchtet nur, nachdem die Sonne unter- gegangen ist; bei Tage steht er zuweilen ganz blaß am Himmel. Manchmal ist seine ganze Scheibe erleuchtet; dann haben wir Vollmond. Wenn die rechte Hälfte erleuchtet ist, so haben wir das erste, und wenn die linke Hälfte erleuchtet ist, das letzte Viertel. Zur Zeit des Neumondes sehen wir ihn gar nicht; aber am Tage nachher erscheint er Abends am Himmel.

10. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 94

1847 - Königsberg : Bon
94 fruchtbaren Niederungen aus. Wo sonst Sümpfe und Moräste waren, sind durch die Bewallung der Flüsse durch Abzugsgrabens, fette Wiesen und fruchtbare Weiden entstanden. Das Vieh veredelt sich in diesen Gegenden von selbst, ist groß und schon, und den- noch haben wohlhabende Gutsbesitzer ihr Vieh durch ausländische Stiere, Kühe und Kälber zu verbessern gesucht. Die Veredelung der Schafe ist schon im vorigen tz. erwähnt worden. — Wilde Thiere werden immer weniger, je mehr die Kultur des Landes zunimmt. Auerochsen, Rennthiere und Elendthiere liefen vor 2000 Jahren zahlreich in unsern Wäldern herum. Theils ver- drängte Isie das sich mehrende Menschengeschlecht, theils gingen sie von selbst in kältere Länder, da ihnen das Klima zu milde ward. Auch dadurch wird die Thierwelt eines Landes verändert, daß Thiere aus fremden Ländern eingeführt und gezogen wer- den. — Wahrscheinlich waren vor mehr denn 2000 Jahren keine oder sehr wenige Pferde, Kühe, Schafe, Ziegen rc. hier im Lande. Xi. Ausführliche Beschreibung einiger Natur gegenstände. §• 45. Einleitung. Wir haben in der letzten Zeit über vielerlei Naturgegenstände gesprochen. Ihr habt sie theils in natürlichen Exemplaren, theils in Abbildungen kennen und benennen gelernt. Gern ginget ihr mit mir an schonen Frühlings- und Sommertagen ins Freie, spieltet dort am Bache und freutet euch der bunten, oft glän- zenden Steinchen darin; ihr sammeltet Blumen in Wald und Feld und wandet sie zu lieblichem Kranze, ihr hüpftet dem bun- ten Schmetterlinge nach, schauet der emsigen Biene zu oder lauschtet dem Gesänge der fröhlich wirbelnden Lerche, der flöten- den Nachtigall oder dem Rufe des prophetisch neckenden Kukuks. Die Fischlein im Teiche, der klappernde Storch auf dem Dache, die Lämmchen und die muthigen Füllen auf grüner Weide und der Hund als treuer Begleiter, — sie alle schenkten euch tausend Freuden, so daß ihr oft mit Herz und Munde bekennen mußtet: „O wunderschön ist Gottes Erde!" Damit ihr aber für diese reinen Freuden über die Schönheiten der Natur nicht erkaltet, ist es nöthig, daß ihr nicht nur flüchtig mit dem Auge und den übrigen Sinnen darüber weggleitet, sondern Alles sinnig und ge- nau betrachten und kurz und klar beschreiben lernet. Immer mehr offenbart sich euch dann die Schönheit und Zweckmäßigkeit
   bis 10 von 476 weiter»  »»
476 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 476 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 108
1 2
2 0
3 5
4 0
5 190
6 0
7 128
8 8
9 0
10 9
11 0
12 0
13 1
14 1
15 3
16 30
17 0
18 4
19 9
20 0
21 26
22 0
23 0
24 3
25 0
26 0
27 2
28 10
29 1
30 73
31 0
32 0
33 72
34 0
35 0
36 3
37 387
38 9
39 0
40 0
41 0
42 0
43 10
44 0
45 28
46 5
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 55
2 1
3 21
4 0
5 6
6 11
7 0
8 0
9 3
10 3
11 6
12 19
13 0
14 1
15 0
16 39
17 303
18 0
19 11
20 0
21 58
22 1
23 4
24 66
25 1
26 16
27 1
28 22
29 6
30 1
31 0
32 5
33 0
34 0
35 1
36 2
37 1
38 4
39 106
40 2
41 0
42 56
43 1
44 0
45 34
46 4
47 0
48 1
49 0
50 0
51 1
52 12
53 0
54 28
55 0
56 0
57 6
58 1
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 1
67 0
68 4
69 4
70 1
71 3
72 0
73 0
74 0
75 13
76 8
77 458
78 0
79 4
80 1
81 24
82 30
83 7
84 62
85 3
86 0
87 39
88 1
89 0
90 5
91 17
92 70
93 1
94 224
95 0
96 0
97 0
98 9
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 35
1 23
2 38
3 60
4 12
5 9
6 139
7 6
8 16
9 21
10 28
11 9
12 131
13 185
14 36
15 4
16 7
17 23
18 71
19 28
20 3
21 42
22 4
23 1
24 228
25 80
26 34
27 5
28 227
29 28
30 28
31 9
32 49
33 411
34 100
35 3
36 17
37 2
38 11
39 46
40 23
41 16
42 256
43 104
44 44
45 4
46 153
47 25
48 14
49 6
50 208
51 476
52 2
53 6
54 0
55 17
56 18
57 27
58 24
59 280
60 10
61 39
62 1
63 3
64 17
65 89
66 36
67 7
68 9
69 0
70 9
71 22
72 25
73 2
74 7
75 78
76 14
77 11
78 10
79 8
80 10
81 825
82 4
83 47
84 231
85 7
86 5
87 15
88 6
89 117
90 12
91 15
92 1
93 15
94 49
95 45
96 25
97 31
98 4
99 15
100 624
101 28
102 153
103 7
104 21
105 4
106 23
107 121
108 2
109 43
110 64
111 136
112 44
113 76
114 79
115 10
116 114
117 3
118 7
119 75
120 7
121 87
122 17
123 50
124 196
125 119
126 10
127 28
128 7
129 22
130 68
131 310
132 8
133 97
134 11
135 48
136 51
137 54
138 6
139 30
140 11
141 3
142 76
143 68
144 4
145 8
146 7
147 12
148 0
149 2
150 11
151 25
152 277
153 5
154 37
155 31
156 61
157 38
158 0
159 33
160 12
161 51
162 1
163 5
164 113
165 9
166 37
167 19
168 76
169 35
170 13
171 13
172 1
173 155
174 24
175 600
176 7
177 74
178 14
179 288
180 57
181 6
182 11
183 224
184 27
185 28
186 6
187 21
188 21
189 22
190 2
191 10
192 24
193 43
194 10
195 142
196 264
197 5
198 23
199 30