TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Extrahierte Personennamen: Hieronymus_von_Prag Ziska Karl_Vii Karl Johanna Jeanne_d’Arc
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Wenzels Sachsen Prag Frankreich England Paris Dorfe_Dom_Remy Lothringen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 65 —
Franzosen das Unmöglichscheinende, und die von den Feinden besetzten Städte unterwarfen sich ohne Schwertstreich. Am 16. Juli 1429 zog der König in Reims einsund am andern Tage wurde er feierlich gekrönt, wobei die Jungfrau mit der Fahne in der Hand neben ihm stand. Nach der Feierlichkeit kniete sie vor dem König nieder und begehrte mit Thränen wieder heimkehren zu dürfen, da ihre Sendung erfüllt sei. Allein man hielt sie noch für unentbehrlich zu fernerer Begeisterung des Heeres. Johanna blieb ungern, da sie ihr Unglück ahnte. Bald stand der König vor Paris, auf das er einen Angriff machen ließ. Aber ^ie französischen Truppen wurden zurückgeschlagen, und die Jungfrau wurde verwundet. Im folgenden Jahre 1430 warf sich Johanna, welche vom Könige geadelt worden war, in die Stadt Eom-piegne, welche von dem Herzog von Burgund belagert wurde. Allein bei einem Ausfall fiel sie heldenmütig sümpfend in die Hände der Burgunder, die sie für 10 000 Livres an die Engländer auslieferten.
Ihre Gefangennehmung erregte die größte Freude unter den Engländern. Sie wurde nicht als Kriegsgefangene, sondern als Zauberin und Ketzerin nach Rouen geschleppt und dort eingekerkert. Ihr Prozeß wurde auf die ungerechteste Weise geführt, indem man sie durch verfängliche Fragen in Widersprüche zu verwickeln suchte. Endlich brachte man sie durch allerlei Schreckmittel dahin, ihre Schuld abzuschwören. Dennoch führte man sie in den alten Kerker zurück, wo sie für immer bei Wasser und Brot bleiben sollte. Es gelang aber bald, ihr neue Schuld anzudichten, und man verurteilte sie als rückfällige Ketzerin zum Feuertode.
Auf dem Markte zu Rouen war die Richtstätte. Auf dem Wege zum Scheiterhaufen sprach sie ein rührendes Gebet. Man hörte sie noch lange die Heiligen anrufen; der Name „Jesus" war der letzte, den man vernahm.
Die Engländer verloren alle Besitzungen in Frankreich und behielten nur noch Calais.
4. Eroberung Konstantinopels. In Asien hatten ums I. 1300 türkische Stämme unter dem Führer Osman ein neues Reich gestiftet. Seine Nachfolger kamen nach Europa herüber, und Murad I. schlug 1361 seine Residenz in Adrianopel auf. Endlich machte der Sultan Mehemed Ii. durch die Eroberung Konstantinopels dem griechischen oder byzantinischen Kaiserreiche ein Ende (1453). Der letzte griechische Kaiser
Hüttig, Tie Weltgeschichte in Bildern. Ii. 5
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
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Extrahierte Personennamen: Johanna Johanna
Extrahierte Ortsnamen: Reims Paris Burgund Rouen Rouen Frankreich Asien Europa
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter, Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 64 —
freierin desselben zu werden. Engel und Heilige waren ihr im Haufe und auf dem Felde erschienen, und ihr Gottvertrauen gab ihr Kraft.
Von der Zuversicht getrieben, das bedrohte Orleans zu entsetzen und den König nach Reims zur Krönung zu führen, 3°9 Johanna in Mannskleidern, zu Pferde und im Geleite mehrerer Ritter, an den französischen Hof. Als sie in Chinon angekommen war, dauerte es einige Zeit, bis sie bei dem Könige vorgelassen wurde. Er war ungewiß, ob er ihren Aussagen Glauben schenken dürfe. Um sie zu prüfen, hatte sich der König unter die Hofritter gemischt; allein sie erkannte ihn sogleich. Dann entdeckte sie ihm ein Geheimnis, das außer dem Könige niemand wissen konnte. Hierauf legte dieser ihre Aussagen einem Rate von Rechts- und Gottesgelehrten vor, welche ihre göttliche Sendung außer Zweifel stellten.
9?un wurde ihr die Führung des Heeres anvertraut. Sie erhielt ein Schwert, das nach ihrer Andeutung in der Katharinenkirche zu Fierbois aufgefunden wurde, und eine weiße, mit Silien gestickte Fahne, worauf die Worte standen: „Jesus Maria!" Dieser Fahne bediente sie sich als der einzigen Waffe. Hierauf bestieg sie in ritterlicher Kleidung ein fctreitroß und begab sich nach Blois zu den Truppen, die Orleans mit Zufuhr versehen sollten. Vor allem drang sie bei den Soldaten auf gute Sitten; alle mußten beichten und sich der göttlichen Barmherzigkeit empfehlen; sie beschränkte das Fluchen, Spielen und Plündern.
Fast ohne Widerstanb erreichte man Orleans. Währenb die Belagerten einen Ausfall machten, brachte man die Zufuhr glücklich in die Stadt. In Orleans würde sie mit lautem Jubel empfangen. Jetzt entflammte sie den Mut der Franzosen zum Angriff auf die feinblichen Schanzen. Auch dieser Angriff glückte: es würden entscheibenbe Gefechte geliefert, so daß die Engländer genötigt würden, die Belagerung von Orleans aufzuheben.
Die Jungfrau hatte ihr erstes Versprechen erfüllt; ihr Weites betraf die Krönung des Königs zu Reims. Noch mancher schwere Kampf war aber zu bestehen. Die Franzosen schlugen das englische Heer, wobei der tapfere Talbot in ihre Hände fiel. Wo der Kampf am heißesten war, da erschien die Jungsrau und erfüllte die Ihrigen mit neuem Mute.
Noch war Reims in den Händen der Feinde und der Weg dahin von den Engländern besetzt. Dennoch wagten die
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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— 14 —
Hochbetgien, im W. bis znr Maas und ihrem Nebenflusse, der Sambre,
reichend, ist die westliche Fortsetzung des rheinischen Schiefergebirges, das hier-
in die Ardennen übergeht. — Mtietbetczien nimmt mit seinen Hügeln den
Raum zwischen Sambre-Maas und Schelde ein. Mit seinem fruchtbaren
Lehm- und Mergelboden bildet es die Kornkammer Belgiens und geht all-
mählich in Miederbel'gien über, das durch eiueu zusammenhängenden Dünen-
saum gegen die Überflutung der See geschützt ist. Hinter den Dünen breitet
sich zunächst eiu Marschland von niederländischem Charakter aus, das weiter
landeinwärts in ein Geestland übergeht.
§ 17. Krtverbsquell'en. Die Landwirtschaft liefert reiche Ernten
an Weizen, Zuckerrüben, Cichorie, Gerste, Flachs und Hopfen. Das Marsch-
land treibt bedeutende Viehzucht. Die Blüte Belgiens beruht jedoch auf
seinen Bodenschätzen. Riesige Kohlenflöze und in ihrer Nachbarschaft
Eisenerze, serner Zink, Blei und ausgezeichnete Werksteine haben das Land
befähigt, sich zum ersten Jndnstriestaate des europäischen Festlandes zu erheben.
Die Industrie blüht besonders in den Zweigen der Textil-, Eisen- und Glas-
Warenfabrikation. Zu den bedeutendsten Gewerben gehört die Bierbrauerei.
Der Handel beschäftigt sich mit der Ausfuhr vou Jndustrieerzeuguifsen
und der Einfuhr von Lebensmitteln. Belgien besitzt das dichteste Eisen-
bahnnetz Europas und steht an Länge seiner Wasserstraßen wenig hinter
den Niederlanden zurück.
§ 18. Werfctssung, Mewohner und Stcidte. Belgien bildet eine
konstitutionelle Erbmonarchie und ist der am stärksten bevölkerte Staat
Europas (Volksdichte 214). Die Bewohner sind Vlämen (spr. Flamen) und
Wallonen. Die herrschende Konsession ist die katholische. Die Volks-
bildnng läßt in Belgien viel zu wünschen übrig; Roheit und finsterer Aber-
glaube herrschen in den niederen Volksschichten.
Handelsstädte Niederbelgiens:
1. Ostende, einziger Seehafen Belgiens und berühmtes Seebad, Verkehr
nach England; Schiffbau und Fabrikation von Schiffsbedarf.
2. Gent an der Schelde, mit der größten Banmwollindustrie Belgiens.
Schiffbau, Universität.
3. Antwerpen an der Schelde, starke Festuug; erste Handelsstadt
Belgiens und neben Hamburg und Marseille Haupthandelsplatz des ganzen
Festlandes, besonders für Getreide, Wolle, Petrolenm und amerikanischen
Kaffee.
Industriestädte Mittel- und Hochbelgiens:
4. Brüssel^), Haupt- und Residenzstadt mit ^Mill. Eiuw.; Teppich- und
j) Südlich die Schlachtfelder Waterloo und Belle-Alliance (18. Juni 1815).
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Extrahierte Ortsnamen: Maas Belgiens Belgiens Europas Niederlanden Europas Belgien Niederbelgiens Belgiens England Belgiens Belgiens Hamburg Marseille
— 16 —
2. Das französische Nittelgebirge besteht aus einem centralen Hochlande
im 80. und dessen nördlichen und westlichen Ausläufern. Das Centralplatean
erreicht iu dem Hochlande von Anvergne seine größte Höhe und füllt nach
0. in den Ceveuneu steil zum Rhonetieflande, nach W. und Nw. allmählich
zum großen französischen Flachlande ab. Durch seine nördlichen Fortsetzungen
5. Frankreich.
(Cöte d'or, d. h. Goldhügel, Plateau von Langres, Sichelberge) steht es mit
dem deutschen Mittelgebirge in Verbindung.
3. Das schmale Rhone-Zaöne-Becken tritt im N. durch die Lücke bei
Belsort (Burgunder Pforte) mit der oberrheinischen Tiefebene in Verbindung
und bildet auf diese Weise die Südhälfte einer Verkehrsader, welche Nordsee
und Mittelmeer verbindet. Es wird von der Rhone mit ihren Neben- und
Zuslüssen durchströmt'. Die Rhone entspringt aus dem St. Gotthard (am
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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— 18 —
ders Kohlen, Eisenerze und Maschinen, Kurzwaren und Spielzeug, Zucker
und Bier.
§ 22♦ Werfer ssung, Wewoh>ner und Stcrdte. Frankreich ist seit
1870 eine Republik. An der Spitze des Staates steht der Präsident, in
dessen Händen die vollziehende Gewalt ruht, während die Gesetzgebung vom
Senate und von der Deputierteukammer ausgeübt wird. — Die Bewohner
Frankreichs (fleißig, heiter, tapfer, aber auch eitel, leichtsinnig und genußsüchtig)
sind Romanen und Bekenner der katholischen Kirche.
Industrie- und Hafenstädte des Seine Beckens:
1. Paris^), zu beiden Seiten der Seine, mit ungefähr 21/2 Mill. Einw. die
zweitgrößte Stadt der Erde, durch 17 Forts befestigte Hauptstadt des Landes,
ist durch seine Industrie (Bekleidung, Parsümerien, Uhren und Geschmeide,
Maschinen und Instrumente), seinen Handel (besonders Kolonialwaren, Drognen
und Getreide), durch Börsen- und Geldverkehr das Herz Frankreichs; 18 Bahn-
linien verbinden Paris mit den entferntesten Winkeln des Landes und den
Hauptstädten der Nachbarländer. Seine Sehenswürdigkeiten, die sorgfältige
Pflege der Litteratur und die Universität machen es auch zum geistigen Mittel-
punkte Frankreichs. — Südwestlich davon Versailles (werßaj), ehemalige Resi-
denz Lndwigs Xiv.-)
2. Reims (räng'ß), neben Chalons an der Marne Mittelpunkt der Cham-
Pagnerbereitung; alte Krönungsstadt. Nordwestlich davon die frühere Festung
Sedan^) an der Maas.
3. Lille, starke Festung im Mittelpunkt des nördlichen Kohlen> und In-
dustriegebietes, hervorragend in Spinnerei und Weberei, Maschinenfabrikation,
Brauerei und Zuckerfabrikation. In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft noch
mehrere Groß- und viele Kleinstädte mit Textilindustrie.
4. Le Havre (le Ävr), zweite Seestadt Frankreichs, der wichtigste Ein-
suhrhafeu für die Juduftriebezirke des N. (Baumwolle, Wolle, Petroleum,
Getreide, Kolonialwaren), Ausfuhrhafen für französische Jndnstrieartikel; Schiff-
und Maschinenbau. Am Kanal die Kriegshäfen Cherbourg (fcherbuhr) und
Calais; von hier Überfahrt nach Dover.
*) Erstürmung des Montmartre (30. 3. 1814) und Einzug in Paris (31. 3. 1814)..
Erster Pariser Friede (30. 5. 1814), zweiter Friede (20. 11. 1815). Belagerung von Paris
(19. 9. 1870 bis 28. 1. 1871) und Einzug (1. 3. 1871). Nördl. von Paris die Schlacht-
selder Laon (9. 3. 1814), Amiens (27. 11. 1870) und St. Quentin (18. u. 19. 1. 1871),
südöstlich Chs.lons (katalannische Gefilde, 451) und südwestlich Le Mans (12. 1. 1871).—
Gedicht: Die nächtliche Heerschau, von Zedlitz.
°) Kaiserproklamation Wilhelms I. (18. 1. 1871).
s) Gefangennahme Napoleons Iii. (2. 9. 1870). — Südl. davon Beaum ont (30. 8.
1870). — Stromaufwärts Verduu (Teilungsvertrag d. I. 843).
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TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreichs Frankreichs Paris Frankreichs Reims Maas Lille Frankreichs Cherbourg Dover Paris Paris Paris Laon Amiens Napoleons
— 19 —
Industrie- und Hafenstädte des Loire-Beckens:
5. Orleans^) (orlsang), Eisenbahnknoten; Banmwollfabrikation. —.
Stromabwärts Tours (tur^).
6. Nantes (nangt), blühende Hafen- und Industriestadt, Handel besonders
nach Spanien und Amerika; Aussuhr von Wein, Getreide, Salz (von Orleans
bis Nantes sind die Ufer der Loire rebenbedeckt).
Handelsstädte des Garonnebeckens:
7. Toulouse (tulüs), Mittelpunkt für den Binnenhandel Südfraukreichs.
8. Bordeaux (bordo), dritter Seehandelsplatz Frankreichs, desfen Ver-
kehr sich besonders aus Spanien, Amerika und die französischen Kolonien in
Afrika und Asien erstreckt; Hauptausfuhrhafen für Rotwein (Mödoe) und
Cognae.
Städte des Rhone-Saönebeckens, seiner Umrandung und Küste:
9. Belfort^), starke Festung an der Burgunder Pforte.
10. Lyon (liong), starke Festung an der Mündung der Saöne in die
Rhone; zweitgrößte Stadt Frankreichs, Hauptsitz der Sammet- und Seiden-
fabrikation in ganz Europa.
11. St. Etienne in einem Querthale des Beckens, das „französische
Birmingham", inmitten eines Bergbaureviers, mit Eisen- und Stahlwerken,
Maschinen- und Waffenindustrie.
12. Marseille^) (marßäj), erster Hasen Frankreichs und Südeuropas,
Sitz der größten französischen Schiffahrtsgesellschaft, Verkehr mit Algier und
der Levante. Östlich davon der Kriegshasen Toulou; an der Küste des
Golfs von Genua der Winterkurort Nizza.
Zu Frankreich gehört die Insel Eorsica im Mittelmeer; sie ist berg-
und waldreich und liefert Öl, Wein, Eisen, Holz. Hauptstadt Ajaecio
(ajatscho), Geburtsort Napoleons I.
3. Die schweizerische Eidgenossenschaft.
§ '23. Modenform und Qexväffex, Die Schweiz gehört zu den
wenigen Staatsgebieten Europas, die vom Meere völlig abgeschlossen sind
(Binnen- oder Kontinentalstaaten). Sie liegt hauptsächlich im Bereiche des
Hochgebirges der Alpen und umfaßt:
*) 1870/71 hier drei Schlachten und viele kleinere Gefechte.
2) Zwischen Tours und Poitiers besiegte Chlodwig die Westgoten (507) und Karl
Martell die Mauren (732).
s) Südl. davon Kämpfe Werders gegen die Südarmee Bourbakis (15. bis 17. 1. 1871).
Einnahme der Stadt (16. 2. 1871).
4) Nördl. der Schlachtort Aix (102 n. Chr.).
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Personennamen: Südfraukreichs Etienne Napoleons_I. Chlodwig Karl
Martell Karl
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Amerika Nantes Toulouse Frankreichs Spanien Amerika Afrika Asien Lyon Frankreichs Europa Frankreichs Algier Genua Nizza Frankreich Europas Poitiers Südarmee_Bourbakis
— 17 —
Rhonegletscher, s. Abb. 3), durchfließt den Genfer See, empfängt in der
Tiefebene die Saoue mit dem Donbs (spr. du) und mündet unter Delta-
bildnng in das mittelländische Meer.
4. Das große französische Flachland wird durch niedrige, vom Hochland
der Anvergne westwärts streichende Höhenzüge in zwei Becken geteilt:
das Seine-Loire-Becken (Pariser Becken) im N. und
das Garouue-Beckeu im 8.
Ersteres wird von der Seine und Loire (spr. ßähn, lokr — beide vom
sranzös. Mittelgebirge) mit ihren Neben- und Zuflüssen, letzteres von der auf den
Pyrenäen entspringenden Garonne und ihren Nebenflüssen durchfurcht.
Zahlreiche Kanäle verbinden die französischen Flüsse untereinander und
mit dem deutscheu Flußuetz. Die wichtigsten sind im X. der Rhein-Marne-
Kanal, der Rhein-Rhone-Kanal, der Kanal du Ceutre (Saoue-Loire)
und der Kanal von Burgund (Saone-Seine), im 8. der Kanal du Midi
(atlaut. Oceau-Garouue-Mittelmeer). Welche Neben- und Zuflüsse der
Hauptströme vermitteln diese Verbindung?
Das Klima Frankreichs ist für die Landwirtschaft sehr günstig, obwohl
die Winter manchmal sehr streng und anhaltend auftreten.
H 21. Krwevbscsuell'en. Der Ackerbau steht auf hoher Stufe,
Getreide (Weizen und Mais) wird so viel erzeugt, daß Frankreich seinen Be-
darf fast allein deckt. Wein- und Obstbau geben ausgezeichnete Erträge.
Olivenöl erzeugt Südfrankreich; Seidenraupenzucht blüht im Rhonetiefland.
Die Viehzucht liefert schwere Pferde (Percherous), ausgezeichnete Wollschafe
(Rambouillet) und Maultiere. Die französische Fischerei erstreckt sich be-
sonders auf den Fang von Sardinen und Kabeljau (Neufuudlaudbäuke bei
Nordamerika) und auf Austeruzucht. Das Erdinnere bringt reiche Eifenerz-
lager in den Mittelgebirgen und an der belgischen Grenze, während die Kohlen-
grnben keinen ausreichenden Bedarf liefern. In den Ardennen befinden sich
große Schieferbrüche, im östlichen Seinebecken Schreibkreidebrüche (Champagner-
kreide), im Loirebecken Porzellanerde. Salz wird reichlich gewonnen; Mineral-
quellen sind im Überfluß vorhanden. Die Industrie steht auf fehr hoher
Stufe und übertrifft in den Fabrikzweigen, welche Geschmack erfordern, alle
übrigen Länder Europas (Luxusartikel, Kunstindustrie, Seidenwaren, Hüte,
Handschuhe, Teppiche, Shawls, Spitzen). Der Handel Frankreichs, welches
nächst England das Haupthandelsland Europas ist, wird durch die Lage zwischen
zwei Meeren begünstigt. Hauptartikel der Ausfuhr sind Woll- und Seiden-
waren, Luxus- und Kunstgewerbewaren, Wein und Öl. Das deutsche Reich
erhält aus Frankreich hauptsächlich Weine, Gerbstoffe, Taschenuhren und Luxus--
artikel; es führt nach Frankreich weit mehr aus, als es empfängt, beson-
2*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Garouue-Beckeu Rhein-Marne- Rhein-Rhone-Kanal Burgund Oceau-Garouue-Mittelmeer Frankreichs Frankreich Rhonetiefland Rambouillet Nordamerika Europas Frankreichs England Europas Frankreich Frankreich
257
Am 29. April 1429 langte sie vor Orleans an, und während die französische Besatzung nach einer andern Seite hin einen Ausfall that, brachte sie auf der entgegengesetzten die Lebensmittel glücklich in die Stadt. In Orleans ward sie als himmlische Retterin empfangen. Am 4. Mai, als eine zweite Zufuhr vor Orleans erschien, rückte sie mit dem Grafen von Dünois aus und ungestört ging der Zug mitten zwischen zwei Schanzen der Engländer hindurch. Jetzt entflammte sie den Muth der Franzosen zu muthigen Angriffen auf die feindlichen Schanzen; auch diese Angriffe glückten, eine Schanze nach der andern ward den Engländern entrissen. Es wurden entscheidende Gefechte geliefert und mehrere Tausend Engländer blieben auf dem Platze, so daß die Feinde genöthigt wurden, die Belagerung von Orleans aufzuheben.
5.
Vollbracht war das Erste, was Johanna, die nun den Namen „Jungfrau von Orleans" erhielt, versprochen hatte; nun blieb ihr noch die zweite, viel größere Aufgabe zu lösen, den König zur Krönung nach Rheims zu führen. Zuvor mußte noch mancher schwere Kampf bestanden werden. Die Franzosen hatten neue Zuversicht gewonnen, eroberten die Stadt Jargeau, wo der englische General Suffolk gefangen wurde, und schlugen am 18. Juni das englische Heer bei dem Dorfe Patai, wo der tapfere Talbot in ihre Hände fiel. Wo der Kampf am heißesten war, da erschien die Jungfrau und erfüllte die Ihrigen mit neuem Muth; aber die Engländer wurden verzagt, denn sie verneinten mit dem Geisterspuk der Hölle zu kämpfen.
Noch war Rheims in den Händen der Feinde und der weite Weg dahin überall von den Engländern besetzt. Dennoch wagten die Franzosen das Unmöglichscheinende, und Karl Vii., sonst aus Schlaffheit von dem Schauplatze des Krieges entfernt, stellte sich selber an die Spitze seines Heeres und brach auf nach Rheims. Die von den Engländern besetzten Städte wurden alle bezwungen und unterwarfen sich ohne Schwertstreich. Rheims selbst verjagte die englische Besatzung und sendete.\?arl die Schlüssel der Stadt entgegen. Triumphirend zog dieser in Rheims ein und am 17. Juli wurde er daselbst feierlich gekrönt und gesalbt. Während dieser Feierlichkeit stand die Jungfrau ihm zur Seile, in voller Rüstung, mit ihrer Fahne in der Hand, und nach geschehener Salbung des Königs warf sie sich ihm zu Füßen, umfaßte seine Kniee und wünschte ihm unter tausend Freudenthränen Glück. „So ist denn endlich" — sagte sie — „der Wille Gottes erfüllt, daß Ihr, edler König, nach Rheims gekommen seid und die Krönung empfangen habt, zum Zeichen, daß Ihr der wahre König seid, dem das Reich angehören muß." Der König dankte ihr für die Dienste, die sie ihm geleistet hatte, erhob sie in den Adelstand und befreite ihr Geburtsdorf von allen Abgaben.
Grube. Geschichtsdm>er. Ii. 17
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Johanna Karl_Vii Karl Rheims
258
6.
Die Jungfrau hielt nun ihre Sendung für erfüllt und wollte nach Domremi zurückkehren; aber man h'elt sie noch für unentbehrlich zu fernerer Begeisterung des Heeres. Johanna fühlte, daß sie den Gipfel ihres Glückes erreicht habe und blieb ungern. Ihre Ahnungen wurden nur zu bald gerechtfertigt. Sie zog im September desselben Jahres mit vor Paris, auf welches König Karl einen Angriff thun ließ. Aber die französischen Truppen wurden mit großem Verluste zurückgeschlagen und die Jungfrau selbst verwundet. Im folgenden Jahre warf sie sich in die Stadt Compiegne, welche damals von dem Herzog von Burgund belagert wurde. Gleich am folgenden Tage nach ihrer Ankunft (23. Mai 1430) that sie mit 600 Mann einen Ausfall auf die Seite, wo die Burgunder unter Johann von Luxemburg standen. Aber dieser Ausfall mißglückte und die Franzosen mußten sich zurückziehen. Die Jungfrau, beim Rückzug wie immer die Letzte, ritt langsam hinterdrein, um ihn zu decken, und kehrte sich mehrmals gegen den Feind, um ihn zurück zu treiben. Schon war sie nahe am Thore von Compiegne, als sie, von Freunden verlassen und von Feinden umringt, in die Hände der letzteren gerieth. Ein kühner Kriegsmann erfaßte sie und zog sie vom Pferde. Nach verzweifelter Gegenwehr ergab sie sich dem Bastard von Vendome, dem Vasallen des Herzogs von Burgund.
7.
Ihre Gesangennehnmng erregte die größte Freude unter den Engländern. Nun glaubten sie, jetzt könnten ihre vorigen Siege, ihre vorige Macht in Frankreich wieder hergestellt werden. Der Herzog von Bedford ließ daher das „Herr Gott, dich loben wir" zu Paris singen, veranstaltete Freudenfeste und erkaufte die Jungfrau für 10,000 Livres von den Burgundern. Ruhig hatte sie das Loos der Gefangenschaft ertragen, auch hatte man sie anfangs sehr anständig behandelt. Als sie aber erfuhr, daß sie nicht in burgundischen Händen bleiben, sondern den Engländern übergeben werden sollte, wagte sie einen gefährlichen Sprung vom Thurme, in dem sie gefangen saß. Vergebens! Schwer verwundet wurde sie ergriffen und ihren Todfeinden, den Engländern, übergeben. Diese, hocherfreut über den herrlichen Fang, schleppten das arme Mädchen nach Rouen und warfen sie daselbst in einen finstern Kerker. Vier Monate hindurch Wurde sie mit Fragen über ihre Offenbarungen gequält, sogar mit der Folter bedroht. Die Universität von Paris, damals in den Händen der Engländer, verlangte ihre Hinrichtung, und der Bischof von Beauvais zeltete den Prozeß gegen sie ein, daß sie der Hexerei, Zauberei und Abgötterei sich schuldig gemacht habe. Unerschrocken beantwortete sie alle ihr vorgelegten Fragen und ihre klugen Antworten brachten oft die Richter in V^legetrheit, die sich abmüheten, etwas Böses an ihr zu finden. Endlich tiaxo sie zum Flammentode verdammt.
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Extrahierte Personennamen: Johanna Karl Karl Johann_von_Luxemburg Johann Bedford Beauvais
Extrahierte Ortsnamen: Domremi Paris Burgund Burgund Frankreich Rouen Paris