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1. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 27

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
27 Ueber den deutschen Kirchengesang. In den Zeiten der Urwelt schon war die Tonkunst eine der vornehmsten Begleiterinnen der öffentlichen Gottesvereh- rung; noch heute tönen Davids Psalmen in allen Weltkheilen. Das majestätische Tönen der Orgel, der feierlich rührende Kirchengesang ist für sich allein schon hinreichend, ein zerstreu- tes Gemüth zur Andacht zu sammeln und den Leichtsinn zu frommen Betrachtungen zu bewegen. Der gemeinschaftliche Gesang ergreift alle Gemüther zur Verherrlichung Gottes. Die wahrhaft frommen, christlichen Lobgesänge gehen aus einer Quelle, aus höherer Begeisterung aus der Empfindung der Sehnsucht hervor, und erheben sich zu dem Allerhöch- sten, dem allein Guten, der allein unsere Sehnsucht stillen kann, der unser Herz für sich geschaffen hat. Solche Lobgesange tragen durch Aufschwung frommer Ergießungen, durch geistvolle Empfindungen der Sehnsucht, Demuth, Reue, Liebe und Andacht, durch Erhabenheit der Geheimnisse und Lehren ungemein vieles bei, zur eignen ge- meinschaftlichen Erbauung, Anfheiterung und Begeisterung. Schon die ersten Christen gaben der ganzen nachfolgenden Kirche Gottes auch hierin ein nachahmungswürdiges Vor- bild, daß sie bei ihren gottesdienstlichen Versammlungen den Herrn durch Lobgesänge prießen und verherrlichten. Wie sehr endlich die Kirche Christ! auf frommen christ- lichen Kirchcngesang zu allen Zeiten drang, geht aus den Beschlüssen der Kirchenversammlungen klar hervor. Die lehre allgemeine Kirchenversammlung zu Trient ein- psiehlt mit den gewichtigsten Ausdrücken den Kirchenvor- sichern, nur zu verhüten, daß kein unheiliger Gesang in den christlichen Kirchen gestattet werde. Schöneres und Erhabeneres läßt sich nichts denken, als wenn eine ganze Gemeinde in gelungenen Gesängen in die tiefsten Gefühle der höchsten Ehrfurcht vor dem Ällerheilig- sten sich ergießt. Der Volksgesang fördert Sittlichkeit und ist Ausdruck der höchsten Religiosität. Er ist Gebet, das mit hoher Begeisterung wohlklingend über die Lippen strömt. Das Wesen des Gesanges liegt aber nicht in der Stärke und Anstrengung, sondern in der gefälligen Anmuth der

2. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 162

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
162 Wenn der Priester im schwarzen Meßgewands mit seinen Dienern am Fuße des Altars sich nieder legt, so erwägt er in tiefster Reue und Demuth, daß der Heiland für unsere Sünden am Kreuze starb. Dann steht der Priester auf und liest an der Epistelseite zwei Prophezeihungen, welche dahin zielen, daß wir durch den blutigen Tod Jesu von unsern Sünden befreit und vom ewigen Tode erlöst wurden, wie die Israeliten durch das Osterlamm aus der egyptischen Dienstarbeit befreit worden sind. Hierauf folgt die Passions- oder Leidensgeschichte Jesu. Dann spricht der Priester folgende Gebete: 1) Für die Kirche Jesu Christi, daß sie stets ausgebreitet und deren Friede und Einigkeit erhalten werde. . 2) Für den Pabst, als ersten Vorsteher der Kirche, daß dessen Regierung ihr gesegnet sey. 3) Für die Bischöfe, Priester, für die übrige Geistlich- keil und das Volk, daß sie Gott im Christenthums rechtschaf- fen dienen. 4) Für die christlichen Monarchen , daß ihnen ihre Völ- ker mit Treue und Gehorsam ergeben bleiben. 5) Für die Katechumenen, daß, wie sie durch die Taufe zu Christen angenommen worden, sie in der Erkenntniß und im Eifer der christlichen Religon stets wachsen. 6) Für alle unglückliche, in Irrthum, Krankheit, Elend und Gefahr des Leibes und der Seele Schwebende, daß Gott sich ihrer erbarmen wolle. 7) Für die Gefallenen und Abtrünnigen, daß sie von Irrthum und Betrug zur Erkenntniß der Wahrheit und zur heiligen Kirche wieder zurückgeführt werden. 8) Für die Juden, daß sie Jesum endlich für den wahren Messias erkennen. 6) Für die Heiden, daß sie den Göhen abschwören, und den einigen, wahren Gott glauben wollen. Vor jedem Gebete ruft der Priester: oremus (lasset uns beten), ßectamus genua (beugen wir die Kniee). Alle dem gen die Kniee, und sprechen am Ende, Ainen, (Gott wolle das E^b.t erhören).

3. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 163

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
163 Darauf nimmt der Priester das Kruzifix-Bild, das bis- her verdeckt war, löset das Tüchlein vom Haupt ab, und fingt: Ecce lignum crucis, sehet den Kreuzes - Stamm, woran das Heil der Welt hieng! Der Chor antwortet: ve~ nite-i adoremits, kommet, lastet uns anbeten. Dann enthüllt der Priester die rechte Seite Und endlich das ganze Bild» und fingt jedesmal: Ecce lignum crucis, worauf obige Antr wort des Chors erfolgt. Nun wird Christus in's Grab gelegt. Hierauf zieht der Priester stille Schuhe aus, entfernt sich einige Schritte und kniet zur Betrachtung nieder, nähert sich dann dem Kruzifix-Bilde, betet es in Demuth an, und küßt dasselbe. Nun geht der Priester im schwarzen Meß- gewande an den Altar und liesk gleichsam nur eine halbe Messe, da weder Brod noch Wein neu consecrirt, sondern nur die Hostie von gestern bei der Wandlung aufgehoben, und zur Kommunion genossen wird. Dadurch erinnert Uns die Kir- che, daß Jesus an diesem Tage allen zur Genugthuung für die Sünden der ganzen Welt sich blutiger Weise am Kreuze aufgeopfert hat, und daß sein heiligster Leichnam, nachdem das Blut daraus abgefiossen war, in das Grab gelegt wor- den ist. Der heilige Charfamstag. Die feierliche Zeremonie dieses Tages geht in folgender Ordnung vor: Außerhalb der Kirche werden allererst in einem Feuer, nach uraltem Gebrauch, die Ueberbleibstl deö alten Chrisams und Oels verbrannt. Darauf wird in der Kirche eine dreizackige Kerze angezündet. Dieß geschieht zum Danke Jesu Christi, daß er uns an den Vater, Sohn und heiligen Geist glauben lehrte. Die Osterkerze, die in größerer Flamme brennt, und fünf Okffi,ungen hat, worin dann fünf Grane in Form eines Kreuzes gesteckt werden. Deutet die fünf Wunden Jesu und die Heller erleuchtete göttliche Wahrheit an. Daö Anzünden der Ampeln uild Lichter bedeutet, daß die Apostel, die Jün- ger und ihre Nachfolger im Lehramte den Unterricht gleich- falls von Christus erhallen haben. Nun werden die Pro- phezeihungen gelesen, um anzuzeigen, daß Alles an Jesu et- il *

4. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 172

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
172 Heilands Jesu Christi, der seligsten Jungfrau, der heiligen Apostel, Märtyrer, Beichtiger und aller Gerechten. Dieses Fest wurde alle Jahre zu Nom mit besonderer Feierlichkeit begangen. Endlich schrieb Pabst Gregor der Vierte, um Las Jahr 835, dieses Fest in der ganzen katholischen Kirche aus, und bestimmte den ersten November dazu. Von dieser Zeit an wird es unter dem Namen aller Heiligen, mit größter Andacht, von den Rechtgläubigen gefeiert. Fehler, die gewöhnlich noch bei der Heili- ge n-Verehrung obwalten. 1) Den ersten Fehler begehen diejenigen, welche zur Ehre eines gewissen Heiligen etwas beten, oder sogar beten lassen, ohne an seine Tugenden zudenken, ohne ste zu bewundern um dadurch zur Nachahmung erweckt zu werden. Ja ste wissen nicht einmal die Geschichte seines frommen Wandels und können eben darun: nicht einmal eine wahre Hochach- tung zu ihm haben. 2) Einige treiben ihre Verehrung so weit, daß ste gar Alles nachahmen wollen, was dieser oder jener Heilige that, obschon er in ganz andern Umstanden lebte, und einen ganz andern Beruf hatte. Daher kommt eö denn auch, daß ste, ans lauter Begierde, die Heiligen nachzuahmen, ihre Stan- Lespstichten vernachlaßigen. Solchen Christen ist die Vereh- rung der Heiligen mehr schädlich alö nützlich. Ihre Tu- genden nachzuahmen, gehört wesentlich zu ihrer Verehrung; allein diese Nachahmung besteht nicht darin, daß wir eben Las thun sollen, was ste thaten, sondern daß wir nach un- serm Stand und Berufe so leben sollen, wie ste nach dem ihrigen lebten. 3) Viele Christen verehren einen Heiligen vorzugsweise, d. h. mehr als die andern, nicht weil sie an seinen Tugenden eine vorzügliche Freude haben, sondern weil ste glauben, er könne ihnen in ihren Nöthen mehr helfen, als die andern. Bemerket bei der H eilig en-Verehrung besonders Folgendes: 1) Machet euch bekannt mit dem tugendhaften Wände!

5. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 174

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
174 verbunden ist. Ihre allgemeine Wirkungen bestehen in der Unsichtbaren göttlichen Gnade, welche nichts Anderes, als Unsere Heiligung ist. Diese göttliche Gnade muß lediglich der Güte Gottes zugeschrieben werden, der diesen sinnlichen Zeichen eine übernatürliche Kraft geben wollte. Einige der heiligen Sakramente geben dem Menschen eine besondere Bestimmung zu einem christlichen Geschäft: Die Taufe ernennt ihn zum Mitglied des Reichs Gottes auf Erden — der Kirche, zum Bekenner der Lehrer Jesu Christi — die Firmung macht ihn zum Kämpfer und Vertheidiger des christlichen Glaubens — die Priesterweihe bevollmäch, tigt ihn zum Lehrer der göttlichen Wahrheiten und zum Ver- walter der heiligen Geheimnisse. Die heilige Taufe. Das erste und nothwendigste Sakrament ist die Taufe. Jesus Christus hat sie in der Absicht eingesetzt, daß wir aus sündigen Menschen, die wir von der Geburt aus sind, zu heiligen umgestaltet werden. Der sich taufen laßt, gelobet Gott an, daß er der Lehre Jesu gemäß glauben, und nach Anweisung dieser Lehre heilig und Gott gefällig leben wolle. Die Abwaschung bei der Taufe muß ihm ein unvergeßliches ' Zeichen seyn, wie unschuldig und rein von aller Sünde er seine Seele bewahren soll. Die hellige Firmung. Dieses Sakrament wird Nebst der Hände > Auflegung durch die Salbung mit dem geweihten Chrisam und unter Anösprechnug der vorgeschriebenen Worte verrichtet. Die Firmung kommt nur allein dem Bischöfe zu. Er betet bei der Firmung: der allmächtige Gott wolle den Firmlingen den göttlichen Geist senden, daß er sie mit Weisheit, Verstand, Rath, Stärke, Wissenschaft, Frömmigkeit und Gottesfurcht begäbe und erfülle. Der bischöfliche Hut und der Stab in der Hand, sind Zeichen, daß e6 ihm als Bischof zukomme, zu sirmen, und daß er hier kraft seiner bischöflichen Gewalt handle.

6. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 176

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
176 schreibt der Apostel Jakobus davon: „Ist jemand unter euch krank, so lasse er die Priester der Kirche kommen, über sich deren, und sich mit Oele salben, im Namen, das ist: auf Befehl des Herrn. Das gläubige Gebet wird den Kranken erleichtern, und der Herr wird ihn wieder herstellen, und so er Sünden begangen hätte, werden sie ihm vergeben werden." Die Salbung geschieht an den Sinnen, weil durch sie die Eindrücke in uns kommen, die uns zu bösen Gedanken und Begierden reizen. Durch diese heilige Oelung will der Prie- ster vollkommene Verzeihung der Sünden des Kranken von Gott erflehen. Man glaube nicht, daß, wenn man einmal die leßte Oelung empfange, man dann ganz gewiß sterben müsse; oftmal ist sie noch Stärkung und trägt zur Wieder- genesung bei. Oie Priesterweihe. Da der göttliche Herr und Heiland, ^Jesus Christus, seine Kirche auf Erden stiftete, wählte er einige zu sei- nen ¿¡postein und ff un gern ; er wies sie zum Dienste sei- ner Kirche an, und versah sie mit Kraft und Gewalt, Hiles zu thun, was dieser Dienst erfordert. Sie sollen lehren, taufen, die Sünden vergeben, die Kranken mit Oele salben, das thun, was er beim letzten Abend- mahle gethan hatte, was zur Aufnahme seiner Religion, zur Erbauung der Gläubigen und zur Erhaltung der guten Ordnung in der Kirche diene. Er theilte ihnen dazu den heiligen Geist mit und sprach: „Wie mich der Vater gesandt hat, also sende ich euch.“ Die Apo- stel folgten diesem Befehle des Herrn. Sie bestellten den Gläubigen Kirchen und Priester, die sie mit den heiligen Sakramenten versehen und ihnen den Gottesdienst, den Unterricht und die Andachten ordnungsmassig halten sollten; sie setzten auch einige zu Bischöfen, die durch Ähre Aufsicht in der Kirche die gute Ordnung erhalten. In dieser Absicht legten die Apostel ihnen die Hände mit Gebet auf, dass sie den heiligen Geist und die Gewalt empf engen, mit der auch sie von ffesus Christus ge- sandt waren. Von dieser Einrichtung, die ursprünglich

7. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 41

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
41 ordnung, beschwert sein Gewissen, und zieht sich die verdiente Strafe selber zu. b) in der kirchlichen Gesellschaft. Jesus hat die Menschen gelehrt, wie sie sittlich gut wer- den sollen, damit sie einst ewig glückselig würden. Er wollte. Laß seine Lehre erhalten, ausgebreitet und in Ausübung ge- bracht würde. Zu diesem Behufe stellte er Männer auf, die seine Lehre vortragen, erklären, ausbreiten, und durch dieselbe die Sittlichkeit unter den Menschen aufrecht erhalten sollten. Er wollte, daß diese Anstalt immerfort dauern sollte, weil eö unumgänglich nothwendig ist, daß die Menschen immer sitt» lich gut bleiben. Hieraus lassen sich leicht die Pflichten ableiten, die die Vorsteher der Kirche gegen die Gläubigen und die Gläubi- gen gegen die Vorsteher zu beobachten haben. 1) Pflichten der Vorsteher. s) Die Vorsteher haben die Pflicht, die Gläubigen zu lehren, wie sie sittlich gut werden können. In dieser Absicht müssen sie ihnen die Lehre Jesu vortragen, er- klären, deutlich machen, und zeigen, wie die Lehre Jesu unter verschiedenen Untständen ausgeübt und angewen- det werden könne. b) Sie haben die Pflicht, solche Geseße und Anordnun- gen zu machen, welche dienen, die Sittlichkeit aufrecht zu erhalten und zu befördern, Verordnungen, durch welche das Böse gehindert und die Ausübung des Gu- ten erleichtert wird. c) Sie sind schuldig, den Gläubigen die Mittel an die Hand zu geben, durch die das Gute leichter ausgeübt und das Böse leichter bekämpft wird. Solche Mittel sind die heiligen Sakramente, durch welche den Gläu- bigen die Gnade Gottes mitgetheilt wird. 2) Pflichten der Gläubigen. Wenn es von Seite der Vorsteher Pflicht ist, die Lehre Christi vorzutragen, so ist es *) von Seiten der Gläubigen Pflicht, diese Lehre anzur

8. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 42

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
42 hören, mit gutem Herzen aufzunehmen und anzuwenden. Ferner, wenn es Pflicht der Kirchenvorsteher ist, gute, auf Beförderung der Sittlichkeit abzielende Verordnun- gen zu machen, so ist es d) Pflicht der Gläubigen, diese Verordnungen nicht mit den.buchstaben, sondern vielmehr dem Geiste nach zu befolgen, damit der Zweck derselben, Beförderung der Tugend und guter Sitten erreicht werde. Endlich, wenn die Vorsteher der Kirche den Gläubigen die heil. Sa- kramente ausspenden, die gemeinschaftliche Gotteövereh- rung im Namen der Gläubigen ordnen, besorgen und betreiben sollen, so ist es c) Pflicht der Gläubigen, diese heiligen Sakramente auf die rechte Art zu empfangen, am gemeinschaftlichen Gottesdienst Theil zu nehmen, das Ihrige beizutragen, damit sowohl die Vorsteher der Kirche anständig unter- halten, als auch damit der gemeinschaftliche Gottesdienst zur allgemeinen Erbauung geziemend verwaltet werde. 2) Wechselseitige Pflichten der Christenliebe. Alle Christen sind schon als Menschen einander zu lieben schuldig. Alle sollen gemeinschaftlich zu dem allgemeinen Zwecke, Aufrechthaltnng und Beförderung der Sittsamkeit mitwirken. Keiner soll den andern im Guten hindern, keiner den andern in Erfüllung der Religionspflichten stören, son- dern alle sollen sich wechselseitig aufmuntern und unterstützen. 4) Pflichten gegen fremde Religionsgenossen. Es ist Pflicht des Christen s) jeden Menschen ohne Rücksicht auf seinen Glauben, ohne Ansehung seiner Meinungen, mit christlicher Duldung und Liebe zu behandeln. b) Eö ist Pflicht, Niemanden seiner Religion wegen zu verachten; denn feine Religion ist eine Wahrheit, durch die ec selig ist, eine Ueberzeugung, die er von seinen Vätern erbte, wie du die deinige ererbt hast. c) Aus Ehrfurcht für die Religion vermeide alle kränkende Gespräche und Streitigkeiten in Glaubenssachen mit fremden Religiousgeuossen.

9. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 8

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
$Jn welchem Orte unser Gebet Gott am liebsten sep^V Die Juden hielten Jerusalem und die Samariter den Berg Garizim für den Ort der göttlichen Anbetung. Viele Menschen glauben noch heut zu Tag, man könne Gott nur in den Kirchen anbeten. Christus hob aber diesen Unterschied auf, indem er sagte: weder auf diesem Berge noch zu Jerur salem wird man Gott anbeten. Jedes Herz soll ein Tempel Gottes seyn. Ueberall wird er unser Gebet annehmen, wenn eö nur im Geiste und in der Wahrheit dargebracht wird. Er sagte sogar: bleibe zu Hause in deiner Kammer verschlossen, . allda bete, und Gott, der in das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen. Obwohl man aber überall beten, und an einem Orte fo gut erhört werden kann, als an dem andern, so sind die^ Kir- chen doch nothwendig, damit wir einander durch den öffent- lichen und gemeinschaftlichen Gottesdienst erbauen, und un- sere Andacht wechselweise durch Unterricht und Beispiele um terstüßen, damit wir durch unsere innere Vereinigung des Glaubens und der Liebe uns öffentlich als Brüder und Glie- der eines Leibes betrachten, deßwegen ist der Christ verbun- den^ an dem öffentlichen Gottesdienst Theil zu nehmen. Hausandach f. Es ist ein rührender, herzerhebender Anblick, in dem Kreise einer frommen Familie zu stehen, wenn sie sich mit dem Heiligsten und Erhabensten, was die Welt hat, mit der Gottheit, unterhält. Wen läßt die Thräne unbewegt, welche in dem zum Himmel gewandten Blicke einer Mutter zittert, wenn sie für das Leben, für die Gesundheit, für die Unschuld, für das Wohlergehen ihrer theuren Kinder betet? Wer,kann gleichgültig bleiben, wenn ein ehrwürdiger Vater, umgeben von seinen Hausgenossen, das Haupt entblööt, und nun stehend für das Glück seines Hauses sich zu dem allmächti- gen Gott wendet? Wem bebt in der Brust nicht die schönste aller Empfindungen, wenn ein unschuldvolles, aufblühendes Kind mit gefalteten Händen zu dem unsichtbaren, ewigen

10. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 166

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
166 Es war neun Uhr Morgens, als ein heftiges Getöse das Hanze Hans wie von einem Sturmwind erschütterte; über den Häuptern der versammelten Gläubigen erschienen Flamm- eben wie feurige Zungen, und diese Gläubigen selbst wurden vom heiligen Geiste erfüllt. Hierauf schwuren sie den Bund, ihr ferneres Leben der Ausbreitung der Religion ihres göttlichen Lehrers ganz zu weihen. Die Apostel giengen auch wirklich in alle Welt, und verkündigten die frohe Botschaft von Jesus und feinem Reiche. Mit Recht kann rnan also daö Psingfest als das Stiftungsfest des Chri- stenthums betrachten. Ant Vorabende dieses Festes wird in jeder Pfarrkirche das Tanfwasser geweiht. Das Drei einigkeits- oder Dreifal- tigkeitsfest wird den Sonntag nach Pfingsten gefeiert. Es folgt gleich nach den Psingsttagen, weil die Apostel, sobald sie durch den heiligen Geist gelehrt und gestärkt worden, angefangen haben, im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit öft fentlich zu predigen und zu taufen, wie ihnen Christus be- fohlen harte. Fronleichnamsfest. An diesem Feste feiert die Kirche das Andenken an die Einsetzung des allerheiligsten Sakraments des Altars, oder des Leibes und Blutes Jesu Christi unter den Gestalten des Brods und Wcins. Dieses Fest wird ain Donnerstag ge.' feiert, 1) weil die Kirche am Donnerstag in der Charwoche, an welchem dieses Sakrament eingesetzt worden, mit der Betrachtung deö Leidens und Todes Christi beschäftigt und voll Trauer ist; 2) weil um diese Zeit die Apostel, durch den heiligen Geist erleuchtet und gelehrt, dieses hohe Ge' heimniß den Gläubigen zu verkündigen und auszuspenden an- gefangen haben Dieses Fest wird mit sehr großer Feier der gangen. Die Altäre werden mit Blumen und Kränzen ge- ziert. Die Gassen, durch welche die Prozesnon geht, wer- den mit Blumen bestreut, und aller Orten hört man bei den Christen Lobgesänge und Musik erschallen. Die Prozessionen, welche am heutigen Tage gehalten
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