Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Alterthum - S. 281

1876 - Berlin : Weidmann
Christenverfolgung unter Diocletian. 281 Aber die Gleichheit Aller war wesentlich gleiche Bedrückung von ungeheurer Steuerlast, durch die allerdings noch einmal die Ordnung im Innern und die Sicherheit nach aussen hin erkauft ward. Selbst Gewerbe und Verkehr flüchtete sich unter die Privilegien des Thrones: Zünfte und Innungen entstanden in den Städten; auf dem Lande , damit der Landbau nicht ganz verfiele, ward aus dem Sklaven ein von seinem Herrn unveräusserlicher Leibeigner gemacht. Auch von der Regierung vorbehaltene oder verliehene Monopole und auf Staatskosten betriebene Fabriken und Industrieunternehmungen treten ein. Die volle Form des Despotismus war geschaffen. — Es scheint, Diocletian wollte das neue Amt der Auguste nur auf eine Dauer von 20 Jahren beschränken. Wenigstens dankte er selbst nach diesem Zeitraum ab, 304, nöthigte auch den Maximian zu gleichem Schritte und zog sich in seinen weiten Palast von Solona1) in Illyrien zurück, um dort die Geschäfte des Reiches mit den Freuden des Gartenbaues zu vertauschen. § 199. Die Christenverfolgung unter Diocletian. I. Lactantius (unecht) de wort, persecut, Eusemus, hist. eccl. Viii. Ix. Ders., Tita Constant. I. Zonaras Xii, 31. Ii. Tillemont Iv. Gibbon chap. 15. 16. Schlosser Iii, 2. B urckhardt 8. 323 bis 38ti. Neander, Allgem. Gesch. d. Christi. Lei. n. Kiiche. B. I. Hunzinger. Zur Reg. und Christenverf. d. Lais. Diocl. u. s. Nachfolger, 303—313 ibüdinger, Beiträge B. Ii,. Th. Preucs, Kaiser Diocletian u. s. Zeit. Leipzig 1889. Theod. Bernhard, Diocl. u. s. Verh. zu den Christen. Bonn 1862. Diocletian hatte das Reich noch einmal wieder aufgerichtet. Aber seine letzten Regierungsjahre sind durch eine grosse, allgemeine Christenverfolgung berüchtigt geworden. Die innere Geschichte des Christenthums gehört dem neuen Zeiträume der Menschengeschichte an und mithin nicht in dieses Buch; nur das Verhältnis desselben zu dem antiken Staate muss hier kurz berührt werden. Obwohl der römische Staat sich gegen die verschiedensten Religionsformen tolerant erwies, so musste doch eine Religion, welche so entschieden die Welt, mithin auch den Staat, der bisher als das höchste galt, verwarf, die von jedem Interesse für denselben absah, als ein Widerspruch gegen das antike Lebensprincip erscheinen. Die Christen, obwohl sie für den Kaiser beteten, verweigerten dennoch entschieden jede Form der Anbetung, wie sie die späteren Herrscher forderten. Je mehr sie sich ausserdem unter ihren Bischöfen zu festen Gemeinden und Diöcesen abschlössen, um so mehr schienen sie einen Staat im Staate zu bilden. Daher die Erscheinung, dass, nach dem ersten Wüthen des Nero gegen sie, gerade die tüchtigeren, altrömisch gesonnenen Kaiser ihnen abgeneigt oder wohl gar ihre Verfolger waren: so Traian, Marc Aurel, Decius. Aber seit einem halben Jahrhundert waren die Christen *) beim heutigen Spalatro.

2. Das Alterthum - S. 282

1876 - Berlin : Weidmann
282 Kampf der Kaiser um das Reich. Constantin der Grosse 306—337. unverfolgt geblieben, hatten sich zahlreich verbreitet, Kirchen gegründet und bildeten im Heer wie unter den Beamten einen nicht unansehnlichen Theil. Es ist unbestimmt, wodurch sich der sonst gemässigte und tolerante Diocletian zu dem Versuche fortreifsen liess, eine bereits so mächtige Genossenschaft vertilgen zu wollen: ob durch seinen Mitkaiser Galerius, ob aus Furcht vor Verschwörungen und aus despotischer Abneigung gegen den Staat im Staate. Die Verfolgung, seit 303 n. Chr., traf zuerst die Christen im Heer und unter den Hofbeamten und griff dann, erbittert durch den heldenmüthigen Widerstand, ja durch die Todesfreude der Christen, über das ganze Reich. Die Kirchen wurden niedergerissen, die heiligen Bücher zerstört, die Gemeindegüter eingezogen; endlich gebot ein Edict, 304, durch jedes Mittel die Christen zum Opfern zu zwingen1). Doch mässigte im Abendlande der den Christen geneigte Constantius Chlorus die Verfolgung, während im Morgenlande Galerius und sein späterer Mitregent Maximinus und vor allem die zügellose Bevölkerung selbst Massen der Christen unter den ausgesuchtesten Folterqualen würgte. Dennoch erlahmte auch die ausgelassenste Zerstörungslust an der Festigkeit der neuen Kirche: die Verfolgung, die im Orient länger als zehn Jahre anhielt, ward zur Läuterung derselben von allen schwachen und unreinen Elementen und das Blut der Märtyrer zur neuen Aussaat der Gläubigen. § 200. Der Kampf der Kaiser um das Reich. Constantia der Grosse 306—337. I. Eusebius, vita Constant. libri Iv. Derselbe, historia eccl. Viii—x. Sozomenos, hist. eccl. von 3'23 an, Fortsetzer d. Euseb. Lactantius, de mort. persec. Zosimus 11,7—28. Zonaras Xii, 32—33. E utrop. X, 1—6. Aurel Victor 40. 41. Die Pa-negyrici Vi—ix. Ii. J. Burckhardt, d. Zeit Const. d. Gr. Basel 1853. Manso, Leb. Const. Bresl. 1817. Schlosser Ii, 2, S. 279—302. Gibbon chap. 15. A. Beugnot, hist, de la deatruct. du paganisme en occident, Par. 1835, 2 tom. Hunzinger a. a. O. Noch wüthete die Christen Verfolgung, als auch die Einigkeit der Auguste und Caesaren zerfiel. Als Diocletian und Maximian zurücktraten, wurden zwar Galerius und Constantius zu Augusten erhoben, zu Caesaren aber ernannte der Erstere nicht Söhne der bisherigen Machthaber, sondern rohe illyrische Soldaten (Severus und Maximinus). Gegen diese Bestimmung erhob sich des Constantius Sohn, Flavins Constantinus, geboren 274 zu Naissus in Illyrien, von einem Nebenweibe desselben, der Helena, bereits ausgezeichnet in den Kriegen gegen die Perser und durch ritterliches Bestehen von Abenteuern, die zu seinem Verderben angelegt gewesen. Er entfloh von Galerius Hof in Nikomedien, kam zu seinem Vater nach Britannien und ward, als dieser bald nachher zu Eboracum, 306, starb, von dem Heere zum Augustus ausge- ‘) Euseb. Viii, 17.

3. Das Alterthum - S. 287

1876 - Berlin : Weidmann
Theodosius d. Gr. und die Theilung des Reiches. 287 § 203. Theodosius der Grosse und die dauernde Theilung bis zum Untergänge des weströmischen Reiches. I. Aurel. Victor, Epit. 48. Ammianus M arcellinu s Xxvi—xxxi 16 (Schluss) <7 13 (Scmussk lordanes, de reb. Get. 23-26. ’Orosiua Vil «*2—4.i (Schluss). Sozomenus, hist. eccl. Vii. 11 1)011 Chapte 26—36e H* Richter» das Weströmische Reich etc. 375—388. Berl. In diese Zeit fällt der Beginn der Völkerwanderung, 375* der gewaltsame äussere Stofs erfolgt, der die innerlich bereits morsche alte Welt in Trümmer legt1). Der Kaiser Valens fiel 378 bei Adrianopel2) gegen die Westgothen, denen er in seinem Reiche Zuflucht vor den Hunnen gewährt. Während sein Neffe Gratian im Abendlande herrschte, übernahm der Spanier Theodosius, vom tüchtigen und thätigen Feldherrn zum Augustus erhoben, die schwere Aufgabe, das wankende Reich im Osten zu stützen. Er versöhnte die Westgothen, bekämpfte, nachdem Gratian durch einen Empörer, Maximus, gefallen, den Mörder und tödtete denselben3) schützte des Gratianus Bruder Valentinian Ii und dessen Mutter Iustina m der Herrschaft Italiens und rächte schliesslich den Tod desselben an einem neuen gallischen Empörer, Eugenius, durch dessen Besiegung er, kurz vor seinem Tode, noch einmal der Alleinherrscher des Reiches wurde4). Er theilte es dauernd unter seine beiden Söhne indem er dem ältesten, Arcadius, das Ostreich, dem Jüngern Honorius, das Westreich übergab, und beide unter die Leitung bewahrter Feldherren und Minister, unter die des Rufinus und Stillcho, stellte5). Im Innern vollendete Theodosius die byzantinische Monarchie. Der grösste der Kaiser seit Constanstin, gerecht, kühn und weise, ist er doch in seiner Persönlichkeit das volle Gegentheil eines antiken Caesars. In seinem Bewusstsein der Vertreter des rechten Glaubens, erzwang er nicht nur die Anerkennung der rechtgläubigen Concile von Nicaea 325 und Constantinopel 380 gegen die Ketzer, sondern seine Edicte verboten den Cultus und die Opfer des Heidenthums überall und schlossen die heidnischen lempel. Aufrührerische Unterthanen, wie die Antiochener, erfuhren seine christliche Vergebung und Milde6); oder wo die rasche Glut seines Zornes, wie in Thessalonich, das Blut von Tausenden vergossen, zögerte er nicht, auf die Mahnungen des heiligen Ambro-sius von Mailand, offne Kirchenbusse zu thun. — Sein Haus, das wie Constantms erblich folgte, überkam von ihm den Glaubenseifer, nicht seine Kraft. Sein Sohn Honorius, 395—423, erfuhr die ”0rbls. ruit«. Ueber Alles, was zur Geschichte der Völkerwanderung- Mar? Xxxie\Vün 7altvf04en folge3nden Band erwiesen. 2) Amm" Marc. Xxxi, 11—13. Zos. Iv, 24. 3) Zos. Iv, 42-47. Oros Vii 34—35 ^szylv il S- 4) Z°S-Iv’ 65“58- °™: ™> 35. " kj. Y, l'

4. Das Alterthum - S. 291

1876 - Berlin : Weidmann
Fall der alten Welt. Schlufsbetrachtung. 291 tin hatte nur Tempel, in denen unsittliche Culte gepflegt wurden, niederreiten, wenige andere schliefsen lassen. Seine Söhne schon waren verfolgungssüchtiger aufgetreten; Theodosius endlich verfügte öffentlich, dass jedes Opfer als hochverräterisch zu unterbleiben habe, jeder heidnische Cult bei Todesstrafe zu unterlassen sei1). Schon zu Constantins Zeit waren die Götterbilder, namentlich die von kostbarem Material, zerstört oder verstümmelt worden; jetzt bei der eingetretenen Verwilderung, zerbrachen die Haufen des Christenpöbels, was von Denkmälern des Alterthums vorhanden war. Von den Gebirgen und aus den Wüsten strömten schaaren-weis die Mönche herbei, gleichsam die Miliz der neuen Religion, und, von fanatischen Bischöfen geführt, stürzten sie die herrlichen Säulen alter Tempel, die oft jeder Anstrengung der Verwüstung zu trotzen schienen2). So sank das Serapeion in Alexandreia3), bei dessen Zerstörung das Volk den Rückfall der Welt in das Chaos erwartete. Aus dem Senate zu Rom wurde auf Befehl des Gratian und Valentinian Ii der Altar der Victoria, an dem seit uralten Zeiten die Senatoren ihren Amtseid leisteten, entfernt, trotz der beredten Fürbitten des Symmachus. Einzelne Tempel wurden als christliche Kirchen gerettet; andere bezeugen noch jetzt in Ruinen ihre alte Pracht. Am längsten blieb das Heidenthum theils in der Aristokratie der Geburt und der Bildung, und gerade an den Stätten seiner einstigen höchsten Blüte, in Rom, Athen, Alexandreia ; theils in den dunklen Kreisen des Landvolkes, wo es als Bauernreligion (paganismus)4) der Verspottung verfiel. — Was dann die christliche Zerstörung übergelassen, das räumte die plündernde Hand der einbrechenden Gothen, Vandalen und anderer Barbaren völlig auf. — Das Christenthum hatte wohl viele tausend Einzelne, aber nicht die griechisch-römische Welt im Ganzen zu retten vermocht; im Gegentheil hatte diese nur Verweltlichung und Laster, Ehrgeiz und Spitzfindigkeiten aller Art selbst in die ursprüngliche , edle Einfachheit der Kirche hinübergetragen. Es waren die verachteten Barbarenvölker, die nun mit neuer Kraft und Innigkeit das Evangelium ergriffen; und aus der Verbindung 8 christlichen mit dem germanischen Lebenselement entspringt die neue Weltgestalt des Mittelalters. § 206. Schlufsbetrachtung. O- ^°Juns,187^ alte Welt in ihrem Bildungsgänge als Grundlage der Cultur der Gegenwart, Der Gesichtskreis der alten Geschichte ist der der Endlichkeit dieser Welt; ihre Aufgabe, Alles das zu schaffen, was inner- , „ 2 Zos' Ixv59' 2) Libanius vnio Twv ieoäv, ed. Beiske. 3) Socr. Y 16 Sozom. Vh 15. Rufinus, hist. eccl. Ii, 22-30. 4) Das Wort kommt im Jahre 368 zuerst vor. 19*

5. Mittelalter - S. 106

1890 - Berlin : Weidmann
— 106 — 1323 1323 1327 1322 Der Sieg Ludwigs bei Mühldorf durch den Burggrafen von Nürnberg1) und die Gefangennahme Friedrichs durch eben denselben entscheidet den bis dahin schwankenden Streit, obwohl Leopold den Kampf fortsetzt und selbst bei Frankreich Hülfe sucht: Friedrich in der Burg Trausnitz gefangen gehalten. — Ludwig benutzt den Sieg 1) um die 1319 eröffnete Mark Brandenburg seinem Hause zu verleihen und 2) das von einem päpstlichen Legaten belagerte Mailand zu befreien, daher der Papst eingreift. -1373 Die Bayern (Wittelsbacher) in der Mark: Ludwig der Ältere, Ludwig der Römer (weil in Bom geboren), Otto der Faule — eine unglückliche Zeit. 1323 Aufforderung Johanns Xxii. an Ludwig, sich der Regierung zu enthalten, bis er seine Wahl und Person genehmigt. Ludwig, der Berufung an ein Concil einlegt, wird vom Papst entsetzt und gebannt, erklärt aber in einem zweiten Protest den Papst wegen seiner Lehre von der Armut Christi für abgesetzt, wobei er den Frauciskaner-Orden und das Volk auf seiner Seite hat. Der Streit über die (evangelische) Armut Christi, der die Bettelorden nacheiferten, bewegte die ganze damalige Kirche: die Franziskaner gestatteten nur einen lusus pauper’ oder ‘tenuis’ der weltlichen Güter, während die Dominikaner einen ‘usus moderatus’ zuliefsen. — Johann Xxii. begünstigte bei seiner Geldliebe die mildere Praxis. Eine Partei der Franziskaner, die sog. ‘Fraticelli’ (Brüder), ging daher in ihrer Opposition gegen den Papst weiter, bestritt dessen Primat und näherte sich Waldensischen Lehren. -1347 Ludwigs Kampf mit Rom. 1324 Vertrag zu Trausnitz: Aussöhnung mit Friedrich. Friedrich verspricht sich der Haft von neuem zu stellen, wenn er Leopold nicht zur Einstellung des Krieges bewege. 1325 Neuer Vertrag mit Friedrich zu München, der sich trotz des Verbotes des Papstes der Haft stellt: Ludwig nimmt Friedrich als Mitregenten an, obwohl die Kurfürsten dagegen Einspruch erheben. 1326 Leopold von Ostreich f: Friedrich enthält sich jeder Ein- mischung in die Reichsregierung. -1330 Römerzug, veranlaßt durch die Bitten der von Robert von Neapel bedrängten Ghibellinen. Ludwig, beraten besonders von seinem Leibarzt Marsilius von Padua, dem Verfasser des ‘Defensor Pads', wird in Rom nach Wahl eines Sage von Seitried Schwepfermann (‘Jedem Mann ein Ei, dem tapferen Schw. zwei’).

6. Mittelalter - S. 113

1890 - Berlin : Weidmann
— 113 — der schwäbische Städtebund, der eine Eidgenossenschaft nach Art der Schweizer bilden will. Die wachsende Macht der Landesfürsten trieb nicht nur die Städte zu Einigungen (Rheinischer Städtebund 1381), sondern auch die kleineren Herren und Reichsritter (Löwenbund in Schwaben, Franken, Elsafs, Breisgau, den Niederlanden; St. Georgsgesellschaft; nach 1389 die Schlegler, Martinsvögel u. a.). — Den ‘Parteien’ liegt der Gedanke zu Grunde, der später in den Reichs kr eisen zur Ausführung kommt. Vgl. zu 1437—1439 u. 1495. 1383 Das Wunderblut zu Wilsnack, obwohl von der Kirche für Betrug erklärt, bleibt bis zur Reformation Gegenstand der Wallfahrten (Sündenwage). 1386 Schlacht bei Sempach: die Östreicher durch den Übermut der Schweizer zum Kriege gedrängt und geschlagen. — Nach einer zweiten Niederlage bei Näfels (1387) verzichten die Habsburger auf ihre Besitzungen in der Schweiz aufser Aargau und Thurgau. 1388 Trotz einer Landfriedenseinigung (zu Mergentheim 1387) zwischen ‘Kurfürsten, Fürsten, Grafen, Herren, Rittern, Dienstleuten, Knechten und Städten’, in der Schiedsgerichte zur Austragung aller Streitigkeiten (Austrägalgerichte) eingesetzt werden, ruft die Gewaltthat des Herzogs von Bayern gegen ein Glied des schwäbischen Bundes allgemeinen Krieg der Städte gegen die Fürsten hervor. Schlacht bei Döffingen: infolge der engherzigen Politik der oberrheinischen Städte die schwäbischen von Eberhard dem Greiner (d. i. Zänker) oder Rauschebart1) von Württemberg geschlagen. Beruhigung des Reiches 1378 Gregor Xi., durch die h. Katharina v. Siena zur Rückkehr nach Rom veranlaßt, ■}■; das römische Volk erzwingt die Wahl eines Römers (Urban Vi.), welchem die französische Partei Clemens Vii. entgegensetzt, der in Avignon zu residieren fortfährt; daher 1378 1415 Kirchenspaltung: die Gegenpäpste excommunicieren und verdammen sich gegenseitig in unwürdigster Weise. 1378 John Wiclef (1324—1384) tritt in England gegen die politische Macht der Kirche auf und fordert Reinigung der christlichen Lehre von menschlischen Zusätzen auf Grund der Bibel, namentlich Beseitigung der Transsubstantiationslehre und der Ohrenbeichte.2) ') Zu unterscheiden von Eberhard im Barte, ‘Württembergs geliebten Herrn’, dem Beschützer Reuchlins und Stifter der Universität Tübingen (f 1496;. — 2) Vgl. S. 782. Meyer, Leitfaden der Geschichte (Mittelalter). 8

7. Mittelalter - S. 82

1890 - Berlin : Weidmann
1198—1218 Otto Iv. seit 1208 allgemein anerkannt. Versöhnt mit der Staufischen Partei durch seine Vermählung mit Philipps Tochter Beatrix, hält er mit Erfolg den Landfrieden auf- 1198—1216 Innocenz Iii. erhebt die Macht der Kirche im Sinne Gregors Vii. auf ihren Höhepunkt: durch den Bürgerkrieg in Deutschland zum Schiedsrichter über die deutsche Krone geworden, tritt er als solcher auch bei inneren Streitigkeiten in Frankreich, Polen undungarn auf; Johann ohne Land, Königvon England, und Peter von Aragonien nehmen ihre Reiche von ihm zu Leben, Portugal ist Rom tributpflichtig. Um die Macht des Papsttums nicht zu gefährden, sucht er die Vereinigung des Königreichs Sicilien mit dem Reiche und auch nur in der Hand Friedrichs Ii. zu verhindern. — Dagegen ruft die Verweltlichung der Kirche infolge der politischen Macht des Papsttums die Bewegung der Katharer (Ketzer) sowie die Gründung von Bettelorden hervor. — Gegen erstere giebt Innocenz der Inquisition bestimmte Formen. Die Katharer, die Reinen, ital. gazzari, daher Ketzer) waren wohl im 10. Jh. in Bulgarien entstanden, vermutlich gegründet durch einen Priester Bo-gumil, nach dem sie auch Bogumilen heifsen, während die französische Bezeichnung Bougre1) = Bulgare ist. Sie wollten der verweltlichten Kirche gegenüber zur Reinheit der Urkirche zurückkehren und fanden auch in der Geistlichkeit großen Anhang, so dafs sie sich zu einer förmlichen Kirche (mit Diöcesen und Bischöfen) organisierten. Über ganz Italien verbreitet, wo u. a. die Pataria-) mit ihnen zusammenhing, fanden sie auch in Westdeutschland, besonders aber in Süd-Frankreich starken Anhang, wo sie auch Bonshommes und nach ihrem Bistum Albi Albigenser hiefsen. Die Inquisition, d. h. ein förmliches Verfahren der kirchlichen und staatlichen Behörden zur Aufsuchung derer, die von der korrekten Kirchenlehre..abweichen, bestand schon unter den römischen Kaisern; die Überführten erhielten kirchliche und bürgerliche Strafen, selbst der Tod wurde als Strafe der Ketzerei für zulässig gehalten. Doch unterlagen vom Untergange des römischen Reiches bis zum Auftreten der Katharer die Ketzer nur geistlichen Strafen. Ihre furchtbare Gestalt erhielt die Inquisition erst durch Innocenz Iii. anläfslich der Albigenserkriege 1215. — Ihre Greuel erregten in Südfrankreich heftige Volks-aufstände. — Die Verbrennung für Ketzer (in Spanien Auto da fe = actus fidei) wurde zuerst in Catalonien 1197 eingeführt. — Als Ketzerei galt auch Zauberei, Astrologie, Heiligenschändung, Kirchenraub u. ä. abeunte mutatae sunt litterae in contrarium et signatae bulla regia. — Uber Phüipp sagt das Chl'on. Ursperg.: Animo lenis, mente mitis, eloquio affabilis, erga homines benignus, largus satis et discretus, debilis quidem corpore, sed satis virilis; . . . facie venusta et decora, capillo fluvo, stutura mediocri, ma-gis tenui quam, grossa. *) Heut zum Schimpfwort geworden (= Schurke, Schuft). — 2) S. o. S. 572.

8. Mittelalter - S. 122

1890 - Berlin : Weidmann
- 122 - gam.1) — Der Wunsch seines Lebens, ein Krieg gegen die Türken, wurde ihm durch die Abneigung der Päpste nicht erfüllt. 1495 Reichstag zu Worms: Anfänge einer Reichsverfassung. Auf Betreiben des edlen Erzb. Berthold von Mainz wird 1) ewiger Landfriede geboten, d. h. das Fehderecht aufgehoben und alle Streitigkeiten auf den Rechtsweg verwiesen; daher 2) das Reichskammergericht errichtet (1 Kammerrichter, d. h. Präsident, und 16 Beisitzer); 3) in Nürnberg ein Reichsregiment zur Handhabung des Landfriedens eingesetzt, das in regelmäfsiger Abwechselung seitens der Stände besetzt werden soll; 4) 6 Kreise eingerichtet, die später auf 10 erhöht werden; 5) die direkte Reichseinkommensteuer des ‘gemeinen Pfennigs’ erweist sich als nicht durchführbar, daher später durch Beiträge auf Grund einer Matrikel (Stammrolle) ersetzt. Vgl. zu 1422. Die Kreise, die wegen der zerstückelten Territorien z. t. sehr durch einander lagen, sind: fränkischer, bayrischer, schwäbischer, oberrheinischer, niederrheinisch-w'estfälischer, sächsischer, kurrheinischer, obeisächsischer, östreichischer u. burgundischer. — Das Kammergericht, bald nach seiner Eröffnung wegen ausbleibender Besoldung auf kurze Zeit eingegangen, wechselte seinen Sitz mehrfach, bis es 1689 nach Wetzlar kam, wo noch Goethe an ihm arbeitete. — Direkte Steuern haben sich auch bei dem neuen deutschen Reich als untlninlich herausgestellt: die Einzelstaaten zahlen Matrikularbeiträge auf Grund der Bevölkerungszahl. 1494 Karl Viii. erhebt auf Neapel als Erbe der Anjou gegen das Haus Aragon Anspruch, das 1442 auf Grund zweifelhafter Adoption den Anjou gefolgt ist: Neapel in kurzer Zeit erobert, aber ebenso schnell verloren, als sich Maximilian, der Papst, der Herzog von Mailand und Ferdinand d. Kath. gegen Karl verbinden. Der die Reform der Kirche predigende Dominikaner Savonarola tritt in Florenz an die Spitze der Regierung, nachdem das regierende, um Florenz durch Pflege von Kunst und Wissenschaft hochverdiente Bankierhaus der Medici wegen seiner Verbindung mit Karl Viii. vertrieben ist. Savonarola wird dem Volke bald lästig und als Ketzer verbrannt.2) Besonders zeichnete sich Lorenzo Medici, ‘"il magnißco der Begründer der Mediceischen Bibliothek, durch Kunstsinn aus (f 1492). Die Medici, 1512 zurückgeführt, starben mit Leo X. (1519) und Katharina von Medici, Königin von Frankreich (f 1589), aus; in unechter Nebenlinie regierten sie, später Gr ofs her zöge von Toscana, bis 1737, wo Toscana im Wiener Frieden an das Haus L othringen kam. *) Bella yerant alii, tu, felix Austria, nube! Vgl. u. zu 1015. — 5) Vgl. 0. S. 782.

9. Mittelalter - S. 24

1890 - Berlin : Weidmann
— 24 — ist sein rröphet, d. h. nach den Offenbarungen an Adam, ioa.il, Abraham, Moses und Christus hat Mohammed die einzig wahre und darum letzte erhalten;') 3) der Koran ist das Werk Gottes und soll den Gläubigen stets begleiten; 4) die Lehre von den Lngeln; 5) die Lehre von dem unbedingten Ratschlufs Gottes (Fatalismus); 6) die Lehre vom Paradiese mit seinen irdischen Freuden (Huris u. s. w.), von der Auferstehung und vom jüngsten Gericht. — Der Koran gestattet Polygamie, doch war die Stellung der Frauen anfangs frei und würdig Die äufsere Praxis schreibt 5 Punkte vor: 1) Lesen des Koran; 2) fünf tägliche Gebete unter bestimmten Zeremonien (Waschung u. s. w.); 3) Almosen in der Höhe des ft m , . Einkommens; 4) Fasten im Monat Ramasan; xt i ^ nach Mekka, von der jedoch Dispens möglich ist. Neben dem Koran giebt es für den orthodoxen Islam als xveligionsquelle noch die Sunna, d.i. die Tradition (eig. Weg, Pachtung). Sie bezieht sich auf Worte und Thaten des Propheten, die im Koran gar nicht oder nicht mit voller Klarheit erwähnt sind. Es waren 600 000 solcher Traditionen vorhanden, die in mehreren Sammlungen vorliegen. Moslem (Pi. Moslemin) heifst der Gläubige. Der Islam, der jüdische Monotheismus in gesteigerter i orm, ist als eine Gegenwirkung des semitischen Geistes gegen das Christentum anzusehn:2) in Ausschliefslichkeit, Zeremonienwesen, Asketismus,3) Werkthätigkeit und Ordenswesen berührt er sich mit der katholischen Kirche, die viel aus dem jüdischen Gottesdienst übernommen hat. ') Dei Islam erwartet jedocli einen Mahdi, d. h. einen Messias, der die Lehre Mohammeds reinigt und erneuert. Er mufs ]) wie Mohammed Koreischit sein, 2) selbst Mohammed heifsen und 3) Eltern haben, die wie Mohammeds die Namen Abdallah und Aminah tragen. Seine Zeit sollte das 13. Jh. der Hedschra sein (= Nov. 1883), daher der Asket Ahmed Mohammed, der die l nzufriedenheit der Araber im Sudan wegen Unterdrückung des Sklavenhandels benutzte und im August 1881 als Mahdi auftrat, so großen Anhang fand, obwohl er kein Koreischit war. Er vernichtete November 1883 bei El-Obeid die Truppen des englischen Generals Hicks (f), eroberte 1884 das von Gordon (f) verteidigte Chartum und gedachte Ägypten, Mekka, Jerusalem und Constantinopel zu erobern, als er 1885 starb. — Sein Nachfolger ist Abd ullalii, dessen Truppen 1888 von dem englischen General Greenfell bei Wadi Haifa geschlagen wurden, ohne dafs die Herrschaft des Mahdi erschüttert wäre. — Als Mahdi galt schon Mohammed, der letzte Alide (t 873). Nach einigen war Ahmed jedoch nur der zweite der sieben Vorläufer des noch zu erwartenden Messias; der erste sei der Stifter der Senussia (s. Anm. 3 und S. 25) gewesen. -) Das Christentum rief in ähnlicher Weise eine Wiederbelebung der Zend-Religion sowie des Judentums hervor. In letzterem trat das Synedrium nach d. J. 70 wieder hervor und regelte die Verhältnisse der Juden im ganzen römischen Reiche. Das Studium des Gesetzes führte zu der Sammlung der mündlich überlieferten Gesetze und Gebräuche, der sog. Mischna, d. h. Wiederholung des Gesetzes, um 190. Die Mi sch na (hebräisch geschrieben) wurde in den jüdischen Akademieen zu Jerusalem und Babylon commentiert und die Commentare mit der Mischna verbunden, woraus der hebräisch geschriebene j e r u s a 1 e m i s c h e und der teils aramäisch, teils rabbinisch-ebiäisch geschriebene babylonische Talmud, ersterer um 300, letzterer um 500 entstanden. 3) Ibrahim ben-Adham (f 880) brauchte zu einer Wallfahrt nach Mekka 12 Jahre, da er alle 10o0 Schritt 1000 Niederwerfungen machte. - Die Regel der Senussia, d. h. des von Si-Senussi 1813 gegründeten Ordens, schreibt vor: auf der rechten Seite liegend und den Kopf auf die rechte Hand gestützt zu beten 1) 40 mal: Gott schütze mich im Augenblick des Todes und in den Prüflingen, die dem Tode folgen; 2) 100 mal zu sprechen: ich nehme meine Zuflucht zur Verzeihung Gottes; 3) 100 mal: es giebt nur einen Gott; 4) 100 mal ein Gebet für Mohammed und seine Familie. — Der erste islam. Orden entstand, indem sich eine Anzahl Gläubige verpflichteten: zui 1 reue gegen Mohammeds Lehre bis zum Tode, zu Gütergemeinschaft und täglichen religiösen Ibungen im Geiste der Burse und Abtötung. — Regeln des Abul-Kasem (f 1277) lauten: Vom Geist jedes Raisonnemeut fern halten, damit nicht freier Lauf des Denkens zum Irrtum führe; sein Herz ganz dem Ordensgeneral ergeben und auf jeden Geist des Widerspruchs gegen Gott

10. Mittelalter - S. 40

1890 - Berlin : Weidmann
— 40 — Der Bischof von Rom stand ursprünglich den zahlreichen anderen Bischöfen der Christenheit gleich, sein Sitz in der Hauptstadt des Reiches hatte ihm aber mit der Zeit einen Ehrenvorrang verliehen, aus dem Leo I. (s. Heft I zu 440) eine Obergewalt ableitete. Die schon vor Leo sich bildende Lehre von dem Primat bekämpfte u. a. der afrikanische Bischof Cyprian (um 250), s. Heft I, 103 f. 858—867 Nicolaus I. setzt im Sinne der pseudo-isidorischen Decretalen die Anerkennung des römischen Primats durch (gegen den Erzbischof von Ravenna) und macht durch seine Festigkeit in der Ehescheidungssache Lothars Ii.1) die päpstliche Macht zur ersten des Abendlandes, veranlaßt aber durch seinen Versuch, auch den Patriarchen von Constantinopel dem römischen Primat zu unterwerfen, das noch bestehende 867 Schisma zwischen griechischer und römischer Kirche. Photius, Patriarch von Constantinopel, von Nicolaus excommuniciert, weil er den Papst der Herrschsucht beschuldigte, erwiderte die Excommunication durch ein Rundschreiben, welches die Abweichungen der römischen Kirche feststellte und rügte. — Dennoch fanden Annäherungen zwischen beiden Kirchen statt, bis 1054 die Erklärung des griechischen Patriarchen, der Gebrauch ungesäuerten Brotes beim Abendmahl sei jüdische Ketzerei, eine schroffe Scheidung der Kirchen herbeiführte. Die Wiedervereinigung, die 1247 auf dem Concil von Lyon angebahnt und 1439 auf dem Concil zu Florenz vollzogen wurde, scheiterte an dem Widerstand des griechischen Volkes. Nach der Reformation fanden mehrfach Versuche einer Einigung des Protestantismus mit der griechischen Kirche statt, desgleichen seitens der Altkatholiken nach der Erklärung der päpstlichen Unfehlbarkeit 1870. Photius war ein Gelehrter von umfassendem Wissen, der u. a. Auszüge aus jetzt verlorenen griechischen Schriftstellern machte und diese in seiner noch erhaltenen Bibliothek zusammenstellte. 862 Der schwedische Normanne Rurik gründet das russische Reich in Nowgorod, indem die Slawen Mittel-Rufslands, unter sich uneins, sich freiwillig unter seine Führung stellen. Die schwedisehen Normannen, auch Waräger genannt, hatten sich die Völker an der Ostsee zinspflichtig gemacht. Der Name Russe soll entstanden sein aus ‘rodsen’ d. h. Ruderer, wtie die Finnen die Normannen nannten. (Schweden selbst daher Rhos.) — Die Waräger, durch Zuzug aus Schweden fortgesetzt verstärkt, hatten im Reiche lange besondere Vorrechte; sie fuhren später den Dniepr hinab ins Schwarze Meer und beunruhigten Constantinopel so, dafs die Kaiser sie in Sold nahmen. Sich immer von Rußland aus ergänzend, wurden sie die zuverlässigsten _____________ Truppen Ostroms. Das Haus Ruriks herrschte bis 1610. ') Die deutschen Bischöfe hatten auf einer Synode die Ehescheidung Lothars Ii., der seine Geliebte Waldrada heiraten wollte, zugegeben; Nicolaus hob diese Entscheidung der Synode auf und verhinderte die Auflösung der Ehe.
   bis 10 von 87 weiter»  »»
87 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 87 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 10
2 3
3 0
4 16
5 1
6 0
7 2
8 0
9 1
10 19
11 4
12 1
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 7
21 2
22 2
23 1
24 1
25 6
26 8
27 55
28 0
29 0
30 0
31 5
32 1
33 2
34 1
35 0
36 1
37 19
38 0
39 5
40 0
41 1
42 6
43 0
44 0
45 32
46 4
47 6
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 2
5 0
6 0
7 2
8 4
9 5
10 0
11 0
12 0
13 2
14 1
15 1
16 5
17 25
18 0
19 1
20 4
21 0
22 1
23 0
24 0
25 21
26 14
27 0
28 0
29 0
30 4
31 0
32 1
33 0
34 2
35 5
36 2
37 5
38 2
39 4
40 0
41 16
42 2
43 15
44 0
45 14
46 3
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 25
53 1
54 1
55 1
56 7
57 0
58 9
59 0
60 1
61 0
62 1
63 1
64 2
65 5
66 9
67 0
68 15
69 15
70 0
71 7
72 5
73 4
74 1
75 2
76 1
77 2
78 2
79 0
80 0
81 0
82 2
83 2
84 0
85 1
86 8
87 5
88 2
89 1
90 37
91 0
92 22
93 0
94 4
95 2
96 2
97 0
98 13
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 146
1 72
2 53
3 89
4 51
5 150
6 160
7 230
8 68
9 90
10 73
11 66
12 124
13 69
14 73
15 163
16 149
17 11
18 109
19 198
20 44
21 49
22 162
23 41
24 111
25 87
26 52
27 193
28 151
29 164
30 50
31 75
32 140
33 506
34 193
35 68
36 30
37 170
38 16
39 251
40 122
41 19
42 110
43 250
44 159
45 82
46 100
47 162
48 46
49 77
50 111
51 72
52 265
53 62
54 337
55 98
56 40
57 60
58 87
59 494
60 104
61 72
62 292
63 59
64 86
65 102
66 21
67 98
68 21
69 32
70 24
71 94
72 45
73 74
74 144
75 104
76 194
77 105
78 165
79 77
80 169
81 389
82 46
83 126
84 119
85 140
86 78
87 77
88 68
89 102
90 55
91 405
92 135
93 24
94 71
95 50
96 18
97 42
98 109
99 184
100 226
101 100
102 58
103 245
104 83
105 24
106 68
107 113
108 120
109 134
110 271
111 65
112 99
113 215
114 179
115 124
116 65
117 18
118 47
119 179
120 101
121 103
122 62
123 141
124 108
125 127
126 82
127 308
128 57
129 213
130 35
131 235
132 79
133 243
134 96
135 26
136 453
137 115
138 79
139 45
140 76
141 32
142 254
143 123
144 38
145 263
146 148
147 26
148 161
149 60
150 76
151 68
152 272
153 62
154 69
155 151
156 98
157 156
158 64
159 172
160 106
161 28
162 179
163 150
164 63
165 136
166 336
167 60
168 124
169 52
170 37
171 112
172 92
173 455
174 47
175 1190
176 135
177 718
178 374
179 268
180 82
181 114
182 297
183 493
184 484
185 94
186 63
187 91
188 170
189 162
190 51
191 88
192 117
193 239
194 91
195 150
196 159
197 89
198 56
199 105