Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mit einem Titelkupfer - S. III

1821 - Stuttgart : Steinkopf
Vorrede. Du erhältst hier ein Büchlein, lieber Leser, das nicht Eigennutz und Ruhmsucht, sondern wirklich bloß Liebe, etwas Gutes zu thun, nicht ohne Fleiß und Bemühung gesammelt hat, wie der Augenschein zeigt, da sich der Verfas- ser nicht genannt hat, und weder genannt noch ' gekannt seyn will, und da er durchaus, wie ich sicher weiß, keinen Geld-Vortheil dabep sucht. Gewiß lebst Du gern unter gutep Men- schen. Ein edler Zug, den Du erzählen hörst, oder von dem Du liesest, erhebt Dein Wesen. In Dir regt sich ein edler Stolz, daß auch Du zu dem Geschlechte gehörest, das zu so et- m

2. Mit einem Titelkupfer - S. XII

1821 - Stuttgart : Steinkopf
xii Vorrede des Herausgebers ziehen, und als eine Leuchte aufzustellen unter die große Menge, um einem oder dem andern ihrer Mit - Menschen dadurch seinen Pfad zum Himmel heller zu machen. Diese Wahrheiten, mit Wärme gedacht, auf uns selbst unmittelbar angewandt, zum un- wandelbaren Grundsätze, zur herrschenden Nei- gung erhoben, müssen uns ja nothwendig mit Ehrfurcht für uns und für Andere, und mit Muth und Freudigkeit erfüllen, uns mit Gott und Menschen durch Christum, den Mittler, innigst zu verbinden. Wie süß und herzerhe- bend ist endlich noch der Gedanke: welche Se- ligkeit es einst seyn wird, wenn wir in einer besseren Welt in den Kreis so mancher edeln Menschen eingeführt, ihres Umganges gewür- digt, und mit so Vielen bekannt werden, die hier unbekannt geblieben sind, und im Stillen mit Gott gelebt haben; wenn wir erfahren: auch dieser, auch jener hat an Gott geglaubt^ ist Wohlthäter und Zierde der Menschheit ge- worden. Und wie wohlthuend ist es schon hie» nieden für unser Herz, wenn wir bey'm An- blicke eigener und fremder Unvollkommenheiten in Gedanken zu dieser schönen, ehrwürdigen Versammlung uns hinflüchten, und dann, mit neuem Eifer und besseren Vorsätzen gestärkt^ in unsere Welt zurückkehren! Zn der angenehmen Hoffnung, daß ein Ver- such, zur Erreichung des obgedachten gemein- nützigen Zweckes einen kleinen Beytrag zu lie-

3. Mit einem Titelkupfer - S. XIV

1821 - Stuttgart : Steinkopf
xiv Vorrede des Herausgebers schichte gewählt haben, indem die Bibel für diesen Zweck einen ausgezeichnet-reichen und trefflichen Stoff darbietet; da indessen durch die verdienstvollen Bemühungen der Herren Schmid *), Geßner, Feddersen, För- ster, Lossius, Lange, Kohlrausch. Mor- genbesser, und anderer würdigen Männer, bereits sehr schöne, lehrreiche biblische Erzäh- lungen vorhanden, und diese in vieler jungen Leute Händen sind: so durfte wohl vorausge- setzt werden, daß solche schon bey'm Religions- unterrichte für Geist und Herz benützt worden sind. Billig richtete der Sammler auch sein Haupt-Augenmerk auf die besonderen Bedürf- nisse unseres Zeitalters. So hofft er, daß die Beyspiele von Vertrauen auf Gott und Erge- bung in seinen Willen zur Aufheiterung in Stunden trüber Besorgnisse wegen der Zukunft, und zu ruhiger Ertragung der unvermeidlichen Beschwerden des Lebens gereichen, die That- Beweise von ächter Vaterlandsliebe und Sorg- falt für das Gemein-Wohl, von Seelen-Stärke in Gefahren, von Redlichkeit, Gewissenhaftig- keit und Uneigennützigkeit, von Berufs-Treue, weiser Sparsamkeit und Wohlthätigkeit, zur *) Der Titel der Schrift, womit Hr. Christoph Schmid, nach Kenner-Urtheil, der Jugend ein höchst schätzbares Geschenk gemacht hat, ist: „Biblische Geschichte für Kinder, zum planmäßigen Unterricht für sämmtliche deutsche Schulen Baierns. Vierte Ausgabe. 8. Mün- chen 1808."

4. Mit einem Titelkupfer - S. 5

1821 - Stuttgart : Steinkopf
5 und Sorgfalt. dortigen Einwohnern öfters eine harte Begegnung. Ein Russe, der während seiner Ministerschaft dahin in's Erik geschickt worden war, drang durch den Haufen des aus Neugierde herbeygelaufenen Volkes, und warf mit ausge- suchter Rache dem Sohne und der Tochter Menzikofs Koth ins Gesicht. Als der zärtliche Vater dieses sah, rief er, vom äussersten Schmerze durchdrungen, dem Russen zu: „mir wirf den Koth ins Gesicht, und nicht diesen unglücklichen Kindern, die dir nichts zu Leide gethan ha- den!" Einem Officiere, den er eben daselbst traf, erzählte Menzikof die Geschichte seines unglücklichen Schicksals, das jedoch sehr vortheilhaft zur Veredlung seines Charak- ters mitwirkte, und bemerkte dabey: „der Verlust mei- ner Ehre, aller meiner Güter und sogar meiner Freyheit, würde mir nicht einen einzigen Seufzer ablocken; aber" — er wollte weiter reden, — doch er konnte nicht, — vergoß einen Strom von Thränen, und zeigte auf seine Kinder. „Ihr Anblick" — fuhr er endlich fort — „ist meine einzige Strafe, die ich durch mein ganzes noch übriges Leben aufs schmerzlichste empsiuden werde. Diese unschuldigen Opfer sind im Schooße der Größe und des Ueberflusses geboren; jetzt haben sie Mangel an Allem, und ohne Mitschuldige dessen zu seyn, was man mir vorwirft, sind sie doch gleichem Unglücke preisgegeben." Sobald Menzikof an dem Orte seiner Verweisung ange- langt war * ließ er sich angelegen seyn, vor allem für die Bedürfnisse seiner Kinder zu sorgen, und das fürch- terliche Aussehen ihres Aufenthaltes zu vermindern. Zu diesem Ende vergrößerte er mit Hülse der ihn begleiten- den Bedienten die ihnen angewiesene kleine Hütte, er- baute auch ein eigenes Gebet-Zimmer, und arbeitete ein großes unangebaukes Stück Feld in einen Acker um. Seine älteste Tochter, die einst mit dem Kaiser Peter il. verlobt gewesen war, übernahm die Sorge für die Küche, die jüngeren Kinder die Sorge für die Kleidung und daö Hausgeräthe. So lebte diele Familie in häuslicher Ge- schäftigkeit und eifriger Gottesfurcht. Alle Morgen, so

5. Mit einem Titelkupfer - S. 7

1821 - Stuttgart : Steinkopf
7 und Sorgfalt. annahen sah, der lhn für dieses Leben auf immer von seinen Klndern trennen sollte, ließ er sie vor sein Bette kommen, und redete sie also an: „Meine Kinder, ich nähere mich der letzten Stunde meines Lebens. Der Tod, mit dessen Vorstellung ich seit meinem Hierseyn sehr ver- traut worden bin, würde nichts Schreckliches für mich haben, wenn ich dem höchsten Richter weiter kerne Re- chenschaft von meinem Leben, als seit der Zeit meines hiesigen Aufenthaltes zu geben hätte. Religion und Ver- nunft, von denen ich mich vormals, vom Glanze mei- nes Glückes geblendet, nicht hatte leiten lassen, haben mich gelehret, daß die Barmherzigkeit Gottes sowohl als seine Gerechtigkeit unendlich ist. Dieß Einzige beruhigt mich, daß ich euch hier noch mit dem Beyspiele der Fröm- migkeit und Tugend vorangegangen bin. Bis jetzt, meine Kinder, sind eure Hevzen noch unverdorben, und ihr werdet eure Unschuld in dieser Wüste leichter als am Hofe erhalten. Wenn ihr aber ja einst dahin zurückkehren solltet, so erinnert euch nur immer des Guten, das ihr hier von mir gesehen und gehört habt!^-— So sprach er, hob zuletzt noch seine Hand auf, wie wenn er seinen Kindern den Segen geben wollte, — und schlummerte, nach einer leichten Verzuckung, in jenes Leben hinüber. 3. Ein junger verheyratheter Bauer ward wegen eines Vergehens auf vier Jahre zur Sckanz-Arbeit oerurcheilt. Sein noch ziemlich rascher Vater kam, und bot sich an, statt seiner die Strafe zu tragen, und führte als Ursache an: „er habe noch Kräfte genug, vier Jahre zu arbei- ten, so daß die Herrschaft nichts verliere; — sterbe er dann, so wäre der Schaden nicht so groß. Sein Sohn dagegen sey ein junger, starker Mann, der müsse (eine Schande lange Jahre hindurch tragen, und auch seine armen. unschuldigen Kinder würden darunter leiden. Nun könne er sich bessern, während der vier Jahre seiner

6. Mit einem Titelkupfer - S. 8

1821 - Stuttgart : Steinkopf
8 Aelterliche Liebe Wirthschaft abwarten, und noch lange ein braver Mann seyn. Damit wäre den Kindern und der Herrschaft mehr gediener, als mir ihm, einem alten Manne, den das Un» .glück seines Kmdes doch bald zu Boden drücken würde." Der Juirizpfleger ©** stellte dem Vater vor, er könne den Unschuldigen nicht stau des Schuldigen strafen. — Der Alle antwortete: „Vater und Sohn sind ja eins!" — Euer Sohn . sagte würde das nicht für Euch gethan hab.n!" — „Darum^ — erwiederte der Alte — „ist er auch mein Sohu und ich bin sein Vater!" — Hr. erstattetete Bericht an die Regierung, und der junge Bauer ward seines treue» Vaters wegen begnadigt. 6. Ein Reisender erzählt, in einem Schreiben aus Nie- der»Gchlesi'en, folgenden für seinen Geist eben so interes- santen, als für sein Herz rührenden Vorfall: „Ich traf am 28. Januar 1780. gegen Abend in dem Dorfe N.. ein. Zu meinem Unglücke, oder Glücke vielmehr, war der Orts»Herr nicht zu Hause, und der Prediger todtkrank, so daß mir nichts übrig blieb, als in der Schenke mein Nachtquartier zu nehmen. Ich kam dahin, aber alle Stuben waren voll von Bauern, die sich bey einer lär- menden Musik belustigten, so daß ich das Bedürfniß, auszuruhen, unmöglich befriedigen konnte. Es war ge- rade der Schulze des Dorfes^), ein ernsthafter, ehrbarer und sehr begüterter Mann, in Geschäften anwesend. Er merkte meine Verlegenheit, und bat mich, mit der Her- berge in seinem Hause vorlieb zu nehmen. Dankbar froh gieng ich mit diesem gastfreyeu Manne, und wurde in feinem Hause, in welchem Ordnung und Reinlichkeit herrsch- ten, von seiner Frau auf das freundschaftlichste aufge- nommen. „Wollen Sie meinen kleinen Gartensehen?" *?) In dem gewerbfleißigen Schlesien findet man selbst ans Dör- fern manche sehr »ermögliche Einwohner von vorzüglicher Geisic-bildung.

7. Mit einem Titelkupfer - S. 11

1821 - Stuttgart : Steinkopf
und Sorgfalt. ii konnte sie doch ihre Liebe nicht gewinnen; ja diese Un- würdigen bezeugten sich so feindselig gegen sie, daß sie die drey Kinder zweyter Ehe von ihnen trennen mußte, damit das böse Beyspiel der älteren Geschwister nicht auch für diese nachtheilige Folgen haben möchte. Nun geschah es, daß der dritte von den fünf Brüdern eines Verbrechens wegen gefangen gesetzt, und zum Tode ver- urteilt wurde. Die Stiefmutter, hierüber untröstlich, erleichterte jetzt dem Gefangenen den Aufenthalt im Ker- ker, so gur sie konnte, und gab sich alle erstnnliche Mühe, ihn vom Tode zu retten. Alle Nachbarn bewunderten das edle Betragen der Frau, und fragten sie, wie sie sich gegen einen Undankbaren, der sie nur haßte, so ver- halten könne? „Ich betrachte ihn," — antwortete sie, — „als meinen eigenen Sohn, und daran werdet ihr doch nichts besonderes finden, daß ich mein Kind liebe; wo ist die Mutter, die dieses nicht thäte? Sein Vater hei- rathete mich, daß ich Mutterstelle vertreten sollte, und es ist also meine Pflicht, seine Hoffnung zu erfüllen. Hat gleich der Sohn eine Abneigung gegen mich, so spricht mich diese nicht vvn der Pflicht gegen den Va- ter frey." Diese Großmurh der Stiefmutter und ihre treffliche Antwort kam vor die Ohren des Kaisers. In Rücksicht auf die rechtschaffene Handlungsweise dieser Frau ließ er dem Verurtheilten Gnade widerfahren. Vvn nun an eh-te und liebte sie nicht nur der Gerettete, sondern auch die vier anderen Brüder; ja durch die Sorgfalt der Mutter wurden sie so brav, und machten sich so brauch- bar, daß sie in der Folge die ansehnlichsten Bedienun- gen erhielten, und dieselben mit vieler Ehre verwalteten. 9> Ein Jager, der bey einem mäßigen Gehalte sieben Kinder zu erziehen hatte, nahete sich einst seinem Lan- desvater Franz Ludwig, Fürst» Bischof von Bam- berg und Wmzdurg, mit der Bitte, ihn von einem

8. Mit einem Titelkupfer - S. 15

1821 - Stuttgart : Steinkopf
i5 Kindliche Liebe und Treue. kette abführen ließ. Schon war der Sklavenhändler im Begriffe, mit seinem Schiffe, das mit mehreren Hun- derten unglücklicher Schwarzen vollgepfropft war, nach Westindier, abzusegeln, als der Sohn des Negers am Borde erschien. Nach den ersten Augenblicken der zärt- lichsten Herzensergießungen zwischen Barer und Sohn, machte letzterer jenem auf eine kindlich > ehrerbietige Art Vorwürfe, daß er nicht von der Gewalt Gebrauch ge- macht habe, welche die dortigen Gesetze den Aelteru ein- räumen, nach denen ein Vater seine Kinder für seine Schulden hingeben kann, und bestand nachdrücklich auf dem cdeln Vorsätze, den Platz seines Vaters auf dem Schiffe einzunehmen. Jetzt begann ein rührender Wett- streit. Der alte Vater, nicht minder großmüthig als der Sohn, wollte schlechterdings nicht einwilligen; letzterer, unerschütterlich in dem Vorsatze, sich für seinen guten Vater aufzuopfern, sah, daß er ungeachtet der inständi- gen Bitten nicht durchdringen würde; er gieng also zu dem Eigenthümer des Schiffes, bat und flehte, ihn statt seines Vaters anzunehmen, stellte demselben vor, wie sehr er bey dem Tausche gewinnen würde, da er in ihm statt eines alten, matten und gebrechlichen, einen jungen, kraftvollen und muntern Sklaven erhalten werde. Es siel ihm nicht schwer, den Kapitän für sich zu gewinnen, und die Sache ward richtig: der Sohn, welcher Thrär nen der Freude und des Dankes weinte, daß er so glück- lich seye, seinen Vater erlösen zu können, wurde in Ket- ten gelegt, und der Vater, der höchst traurig war, daß er sich ausser Stande sah, seines Sohnes Vorhaben zu vereiteln, in Freyheit gesetzt. Der Dänische Wund-Arzt Isert, der sich damals in jenem Lande aufhielt, war Augenzeuge dieses rührenden Auftritts; seine Empsin- dung über einen so rührend-schönen Beweis von Vater- und Kindcs-Liebe war zu stark, als daß er ihn nicht dem Dänischen Gouverneur hätte bekannt machen sollen. Voll Freude über einen so seltenen Vorfall hatte nun dieser würdige Mann nichts angelegentlicheres zu thun, als

9. Mit einem Titelkupfer - S. 16

1821 - Stuttgart : Steinkopf
iß Kindliche Liebe den Sklavenhändler zu bitten, daß er ihm für das aus- gelebte Geld, welches er ihm aus seinem Beutel bezahlte, den braven Sohn zurückgab, und er führte denselben sei- nem bekümmerten Vater wieder in die Arme. 12. Ein braver Bürger von St. Domingo, der kein anderes Verbrechen begangen hatte, als daß er reich war. wurde aus diesem Grunde auf die Lifte der Pro- scribirten (Geächteten) gesetzt. Die Rasenden, die sich noch den Namen Patrioten beyzulegen frech genug wa- ren , während sie ihre Hände mit dem Blute der besten Bürger besudelten, verklagten ihn als einen Feind des Gemein-Wvhls, und er wurde mit einer Menge anderer Unglücklichen zum Tode verdammt. Zum Glücke war der edle Kolonist Vater, Vater einer kleinen Tochter voll Muth, Zärtlichkeit und Kraft. Als man ihn aus dem Schovße seiner Familie herausriß, da begleitete ihn sein Kind, mit dem heldenmüthigen Entschlüsse, das Schicksal seines Vaters, sey es auch noch so furchtbar, zu theilen. Schon waren dem Verurrheilten, den man unter die ersten hinzurichtenden Schlachtopfer gestellt hatte, die Augen verbunden, und die Hände zusammen- geschnürt; schon richteten die Mordgehülfen ihre Waffen auf den Unglücklichen der, aller Hoffnung beraubt, sich zum Tode gefaßt gemacht hatte; siehe, — da hatte die weise und gütige Vorsehung für ihn eine liebenswürdige Retters-Hand ausersehen! In dem Augenblicke, als das Zeichen zur Abfeuerung des Geschützes gegeben wurde, sprang ein kleines Mädchen hervor mit dem Geschrey: Mein Vater! ach, mein Vater'.... Umsonst sucht man sie der Todes-Gefahr zu entreiffen, umsonst versucht man Drohungen; nichts vermag sie aufzuhalten, nichts sie zu schrecken. Sie springt ihrem Vater entgegen, um- schlingt seinen Körper, drückt ihn fest an sich mit ihren kleinen Armen, und erwartet so den Augenblick, wo sie

10. Mit einem Titelkupfer - S. 18

1821 - Stuttgart : Steinkopf
i8 Kindliche Liebe stand an einem andern Orte in einem sehr guten Dienste. Sie erfuhr das Unglück ihrer armen Aeltern mit unsäg- lichen Schmerzen; aber nicht mit jener bloß leidenden Empfindsamkeit, die sich in unnützes Wehklagen ergießt, sondern mit dem Muthe, der wahre Güte des Herzens begleitet, und sie zur thätigen Tugend erhebt. Der Ent- schluß, ihren Aeltern beyzustehen, Zeit, Vermögen und Kräfte ihnen aufzuopfern, nicht zu ruhen, bis sie ihren Zustand verbessert hatte, erhob sich kühn und feurig in ihrer Seele, und sogleich schritt sie jur Ausführung. Sie verließ mit tausend Thränen ihren Dienst, wo man, voll- kommen mit ihr zufrieden, sie ungern missen wollte, eilte ihrer Heimath zu. fand die schon dem Grabe nahen, verlassenen Aeltern jämmerlich in einer Scheune liegen, brachte sie in ein nahgelegenes Haus, und versprach, für sie zu sorgen. Durch ihren Fleiß, ihre Häuslichkeit und Ordnung hatte sie sowohl einige gute Kleidungsstücke, als auch eine kleine Summe Geldes zusammengespart. Dieser mühsam-erworbene Lohn vieljähriger, zum Theil beschwerlicher Dienste ward sogleich auf die dringend- sten Bedürfnisse ihrer Aeltern verwandt. Bald war der kleine Vorrath aufgezehrt, und sie mußte aus neue Mit- tel denken, die Hülslosen zu ernähren, die nun immer bettlägerig waren, und keine groben Speisen mehr genie- ßen konnten. Jeden Augenblick, den die sorgfältige N Pflege, dre sie ihnen gab, ihr übrig ließ, wandte sie mir der äusser sten Anstrengung zur Arbeit an, und erwarb so viel, dap sie den Hunger der Alten stillen konnte. Aber das genügte ihrer zärtlichen Seele nicht; sie trachtete, ein Mittel ausfindig zu machen, wodurch sie ihnen dann und wann ewige angenehme und stärkende Erquickungen verschaffen konnte. Auch dieses gelang ihr, da sie nach und nach jeder Bequemlichkeit des Gebens, unter andern dem Schuh- und Strümpstragen entsagte, und sich durch diese Ersparung in den Stand setzte, wöchentlich einige- mal etwas Weißbrov und einen stärkenden Labetrunk zu kaufen. Einige edelgesinnte Menschen erfuhren die Ge-
   bis 10 von 425 weiter»  »»
425 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 425 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 3
3 2
4 6
5 50
6 6
7 40
8 0
9 3
10 226
11 28
12 2
13 0
14 14
15 1
16 21
17 2
18 0
19 0
20 26
21 2
22 8
23 27
24 11
25 3
26 1
27 13
28 7
29 0
30 1
31 7
32 0
33 64
34 2
35 0
36 20
37 346
38 2
39 12
40 0
41 6
42 25
43 14
44 0
45 74
46 8
47 2
48 6
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 57
2 6
3 3
4 7
5 0
6 0
7 8
8 6
9 8
10 0
11 1
12 7
13 0
14 18
15 12
16 41
17 351
18 0
19 16
20 4
21 20
22 6
23 60
24 1
25 11
26 44
27 2
28 21
29 2
30 0
31 11
32 0
33 0
34 2
35 4
36 20
37 3
38 1
39 118
40 2
41 9
42 29
43 10
44 0
45 39
46 4
47 3
48 1
49 2
50 1
51 1
52 88
53 7
54 7
55 44
56 26
57 0
58 5
59 6
60 0
61 1
62 0
63 9
64 15
65 6
66 5
67 8
68 16
69 8
70 2
71 27
72 2
73 4
74 0
75 12
76 10
77 78
78 2
79 0
80 0
81 5
82 39
83 14
84 2
85 4
86 0
87 24
88 21
89 7
90 7
91 8
92 141
93 1
94 144
95 12
96 1
97 4
98 115
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 71
1 10
2 69
3 37
4 25
5 23
6 142
7 14
8 9
9 1
10 21
11 9
12 57
13 28
14 5
15 20
16 26
17 5
18 6
19 52
20 25
21 1
22 23
23 10
24 36
25 43
26 61
27 54
28 13
29 15
30 8
31 28
32 160
33 544
34 93
35 0
36 2
37 22
38 2
39 88
40 10
41 12
42 24
43 101
44 1
45 35
46 23
47 16
48 58
49 15
50 92
51 75
52 20
53 4
54 9
55 10
56 11
57 8
58 86
59 425
60 8
61 3
62 27
63 17
64 60
65 104
66 0
67 1
68 10
69 0
70 1
71 5
72 20
73 3
74 38
75 31
76 41
77 52
78 48
79 4
80 26
81 635
82 18
83 117
84 6
85 61
86 38
87 76
88 20
89 46
90 3
91 29
92 3
93 3
94 13
95 33
96 2
97 20
98 13
99 18
100 462
101 43
102 81
103 10
104 74
105 5
106 48
107 27
108 17
109 81
110 52
111 68
112 40
113 41
114 50
115 27
116 144
117 0
118 23
119 35
120 28
121 77
122 24
123 43
124 46
125 43
126 31
127 87
128 32
129 68
130 0
131 112
132 31
133 82
134 83
135 5
136 166
137 30
138 35
139 7
140 31
141 0
142 67
143 144
144 3
145 39
146 39
147 12
148 11
149 6
150 4
151 17
152 137
153 23
154 37
155 52
156 54
157 2
158 52
159 152
160 33
161 4
162 37
163 42
164 6
165 27
166 152
167 39
168 28
169 41
170 1
171 28
172 12
173 136
174 1
175 468
176 12
177 304
178 70
179 231
180 6
181 38
182 79
183 171
184 91
185 44
186 33
187 75
188 46
189 97
190 11
191 15
192 32
193 109
194 31
195 73
196 121
197 13
198 3
199 24