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1. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 29

1886 - Berlin : Oehmigke
29 denn fr ihn gab es nur den einen Wunsch, neutral bleiben zu drfen; dazu ngstigte ihn Schwarzenberg bestndig mit dem Unwillen des Kaisers. Er suchte daher auf jede Weise, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Allein Gustav Adolf wies alle Neutralittsautrge unsanft zurck; der Kurfürst mge doch endlich aufhren, sich als den Statthalter eines kaiserlichen Dieners zu fhlen; wer sich zum Schas mache, den fresse der Wolf, hier streite Gott mit dem Teufel. Will Seme Liebdeu es mit Gott halten, so trete sie zu mir, will sie aber lieber mit dem Teufel halten, so mu sie frwahr mit mir fechten. Ein Drittes giebt es nicht, des seid gewi."*) Als der schwankende Fürst noch immer zu keinem Ent-schln kommen konnte, rckte der König auf Berlin los. In dem Walde bei Kpenick kam ihm Georg Wilhelm entgegen, begleitet von Mutter, Gemahlin und prunkvollem Gefolge. Die schwedischen Kanonen und die feste Haltung Gustav Adolfs machte einen Entschlu unumgnglich ntig, dennoch erbat sich der Kursrst eine zweitgige Bedenkzeit; die Antwort sollte in Berlin gegeben werden. Dort erschien denn der König auch mit 200 Mann Bedeckung, besetzte die Schlowache und quartierte die brige Mannschaft bei den Brgern ein. Es gelang dennoch Schwarzenbergs Feilscherei, von den For-dernngen des Knigs die Hlfte abzuhandeln. Dieser begngte sich mit Spandau, welches er nach glcklicher Vollendung seines Zuges sofort zurckzugeben versprach. Er kam leider fr die Errettung der unglcklichen Stadt Magdeburg zu spt; sie war ein Trmmerhausen geworden. Mit bestialischer Grausamkeit hatten Tillys und Pappenheims Horden unter der Bevlkerung gewtet. Der König schob das entsetzliche Unglck auf die Zaudereien des Kurfrsten und eilte erzrnt nach Berlin zurck. Wieder kam ihm Georg Wilhelm mit seinen Damen entgegen, und forderte nun die Zurckgabe Spandaus. Gustav Adolf be-willigte die Forderung zwar, verlangte aber gleich darauf Kstrin und lie, um seinen: Willen den gehrigen Nachdruck zu geben, *) Eberty, I. 256.

2. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 32

1886 - Berlin : Oehmigke
ihnen aus dem Sonntagsevangelium zurief: Herr, komme herab, ehe uns Stadt und Land stirbt!" zu Gott um Hlfe zu flehen. Fr dieses Mal kamen sie in der That mit dem schrecken davon. Der kaiserliche Oberst Wie forderte als Brandschatzung 20 000 Thaler, man bot ihm 2000. Whrend man unterhandelte, trieben die Feinde aus der Schfergasse vor dem Kpenicker Thor den Einwohnern die Schafe fort, machten sich indes selbst schleunigst von dannen, als die Nach-richt kam, der schsische General von Arnim sei im Anzge. Nach dem Prager Frieden zeigten sich die Schweden wiederum in der Mark als Feinde. Im Jahre 1636 brandschatzte der Oberst von Haderslef die Städte Berlin und Klln um 16 000 Thaler, und der Feldmarschall Wrangel verlangte noch besonders 15 000 Ellen Tuch, 3000 Paar Strmpfe und Schuhe und 1000 Thaler bares Geld, trieb alles mit der grten Hrte herbei und nahm noch dazu alles Vieh fort. Eine hnliche Brandschatzung vollshrte Haderslef 1638; im nchsten Jahre lste ihn Oberst von Delbitz in diesem Geschfte ab. Dazu kamen dann die Forderungen, die Schwarzenberg im Namen des Landesherrn machte; es wurde die sogenannte Defensivsteuer erhoben, ohne da fr die Verteidigung des Landes etwas Reelles geschah. So zahlte Berlin ohne Klln in den Jahren 163541 auf die Assignaten Schwarzen-bergs zusammen 153 217 Thaler, ungerechnet die Ausgaben fr die auerordentliche Einquartierung, den Servis, die Kosten sr Holz und Licht in den Thoren, fr die ganz nutzlose Fortistcation. Dazu kamen noch verschiedene schwedische Brand-Schtzungen. Rechnet man dazu die Teuerung, die Pest, die Verschlechterung des Geldes, so erhlt man eine Ahnung von dem Elende, welches damals herrschte, besonders, wenn man nicht auer Sicht lt, welche kleine Stadt Berlin damals war. Sie zhlte 1626 ohne Klln und die Vorstdte berhaupt nur 874 Huser, welche 1634 auf 845 zusammengeschmolzen waren, von denen bereits 156 leer standen, zum Teil, weil sie wegen der Pest verlassen waren. Im Jahre 1639 lie Schwarzenberg die in der Nhe der Stadtmauern liegenden Huser ab-

3. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 36

1886 - Berlin : Oehmigke
36 Gestalt und Farbe, so ihnen Gott der Schpfer gegeben habe, nicht zufrieden sind, sondern, damit sie weier und schner er-scheinen mchten, waschen sie sich mit Mischungen von wohl-riechenden Wassern, streuen Poadre de Cypre in das Haar und tragen hohe Sturmhauben auf dem Kopfe, als ob sie alles, was ihnen begegnet, niederreien wollten.*) Sie schmen sich, ihre Kinder selbst zu nhren, vernachlssigen die Hauswirtschast, strzen durch Migang, Spiel und ppigkeit ihre Männer in Armut und Elend." Glcklicherweise hat das Verderbnis nicht so tiefgefressen, wie der Kanzler meinte, es hat sich neben demselben auch viel Bravheit in allen Stnden, besonders den mittleren, erhalten. So wird besonders anerkannt, da die Ehe in Achtung stand und ehrlich gehalten wurde.**) 57. Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst. Es war ein Glck fr das Land, da auf den schwachen Vater ein Shn folgte, welcher alle diejenigen Eigenschaften, welche jenem fehlten, in hervorragendem Mae befa, welcher durch Scharfblick, Thatkraft und Feldherrngre in dem Mae sich hervorthat, da ihm keiner seiner Zeitgenossen gleichkam. Als Prinz hatte er die zweideutige Politik Schwarzenbergs und die Thatlosigkeit des Vaters mit Verdru und Schmerz beobachtet; während seines Aufenthaltes in Holland dagegen ein kleines Volk kennen gelernt, welches sich durch Flei und *) Man glaubt beinahe, da von unseren neuesten Zeit- und Mode-krankheiten die Rede ist", sagt König 1792! Verstndig fgt er hinzu: Mgen die Freunde des Alten zusehen, wie sie ihre Lobpreisungen der Vergangenheit rechtfertigen wollen." **) Der Bericht ist betitelt: Consultatio politica-theologica der den gegenwrtigen betrbten und kmmerlichen Zustand der Kur- und Mark Brandenburg ic. durch Hans Georgen von dem Borne, Chursrstl. Rath und Kanzler bei der Neumrkischen Regierung. Frankfurt ct. O. 1641.

4. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 44

1886 - Berlin : Oehmigke
44 tit denen sie ihre Habe geborgen; indem sie Frauen ver-stmmelten, Kinder marterten und den Frieden der Grber strten. Friedrich Wilhelm hatte zwar seinem Statthalter, einem Prinzen von Anhalt, den Befehl zugehen lassen, gegen den Feind Truppen zusammenzuziehen und neue zu werben, allein was vermochte dieser gegen den bermchtigen Feind? Was half es auch, da die mrkischen Bauern den heldenmtigen Entschlu faten, sich gegen ihre Feinde zu bewaffnen und dieselben aus dem Lande zu treiben? *) Nur von dem Landesherrn konnte eine Rettung kommen, wenn berhaupt eine solche zu er-hoffen war. Rathenow. Dieser hatte sein Heer unterdes verstrkt; im Juni 1675 brach er von Schweinfurt auf, eilte nach Magde-brg und erreichte diese Feste, ehe die Schweden eine Ahnung davon bekommen, da er den Kriegsschauplatz verlassen. So-gleich lie er die Thore schlieen, damit niemand dem Feinde Botschaft bringen knnte. Nach kurzer Rast brach er wieder auf, um der Genthin nach Rathenow zu gelangen, das im Mittelpunkte der schwedischen Stellung lag. welche sich von Brandenburg bis Havelberg erstreckte. Er hoffte die Stadt berrumpeln, die beiden schwedischen Flgel auseinander-reien und sich in den Rcken des Feindes Wersen zu knnen. Es war nur eine kleine Anzahl von Rettern, welche der Kursrst fr diesen berfall zur Hand hatte, 5000 Krassiere, 600 Dragoner, dazu 1000 Musketiere und 13 Geschtze; aber diese Truppen waren von demselben Geiste beseelt, wie ihr heldenmtiger Feldherr und wurden von Generalen befehligt, welche Kriegserfahrung und Unternehmungsgeist in hohem Mae besaen, wie Derfflinger, Friedrich von Hessen mit dem silbernen Bein", Grtzke, Ldecke, Gtze. Unterwegs erfuhr man von reisenden Kaufleuten, da Oberst Wangelin mit sechs Kompagnien seines Dragonerregiments in Rathenow stehe, und dann von dem Landrate von Briest *) Sie schrieben auf ihre Fahnen: Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserem Kurfrsten mit Leib und Blut."

5. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 102

1886 - Berlin : Oehmigke
102 bedrohte, ausweichen zu mssen, er kam aus Gesundheits-rcksichten" um seinen Abschied ein und erhielt ihn in Gnaden, dazu die Zusicherung einer Pension von 10 000 Thalern. Die Katastrophe war durch eine Jntrigue vorbereitet worden, welche genau auf den Charakter des Kurfrsten berechnet war und deshalb nicht fehlschlug. Die Gegner hatten sich in den Besitz einer Mnze zu setzen gewut oder gar fr ihren Zweck anfertigen lassen, auf welcher das Dankelmannsche Siebengestirn abgebildet war, wie es der Berlin schwebte, und dieselbe dem Kurfrsten schlau in die Hnde gespielt. Dankelmann tuschte sich aber darin, da er meinte, er wrde dadurch, da er sich freiwillig zum Opfer brachte, dem Hasse der Feinde genug gethan haben, denn diese rnheten nicht eher, als bis sie den gefhrlichen Mann ganz unschdlich ge-macht hatten. Sie verleumdeten den Ehrenmann dahin, da er den Staat betrogen und sich durch die Mittel desselben bereichert habe. Man wei nicht, wie es ihnen gelungen ist, den Kurfrsten so fest davon zu berzeugen, da er sich zu einer unerhrten Hrte gegen seinen ehemaligen Lehrer und vertrauten Minister hinreien lie. Das ganz Unerwartete geschah. Am Abend des 10. Dezember 1697 befand sich Dankelmann noch in der Gesellschaft des Kurfrsten; in der-selben Nacht wurde er verhaftet und nach Spandau gefhrt. Obgleich man sich aller seiner Papiere bemchtigt hatte, stellte die Untersuchung doch nichts gegen ihn heraus, dennoch ward er als Staatsgefangener nach der Festung Peitz ber-fhrt. Er hatte wohl gehofft, gelegentlich der Krnung am-nestiert zu werden, allein er tuschte sich darin, vielleicht hatte ein Gegner den Kurfrsten zu berreden gewut, da der Minister im Geheimen gegen die Erhebung Friedrichs zum Könige gewirkt habe. Erst im Jahre 1707, als diesem ein Enkel geboren war, erhielt er die Freiheit und eine Pension von 2000 Thalern, durfte aber Preußen nicht verlassen. Er lebte seitdem in Cottbus; seine Gter erhielt er nie wieder. Und nun trat Barfu in der That an die Spitze der

6. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 115

1886 - Berlin : Oehmigke
115 Mglichkeit ernst in das Auge, da er in diesem Feldzuge bliebe. Fr diesen Fall gab er seinem Geheimen Rate sol-gende Instruktion: Dieweil ich ein Mensch bin und kann totgeschossen werden, so befehle ich Allen, fr Fritz zu sorgen, dafr sie Gott belohnen wird und ich gebe Allen, von meiner Frau an, meinen Fluch, da Gott sie zeitlich und ewig strafen mge, sofern sie mich nach meinem Tode nicht im Gewlbe der Schlokirche begraben. Sie sollen dabei kein Festin machen, bei Leib und Leben keine Cremonie und Festin, als da sie sollen die Regimenter in der Reihe das Gewehr neh-men und schieen lassen. Ich bin versichert, da ihr Alles mit der grten Exactitde von der Welt bestellen werdet, wo-fr ich allzeit, so lang ich lebe, euer Freund sein werde."*) Die Armee wurde durch die Vereinigung mit dem schsischen und dnischen Hilfscorps auf 60 000 Mann gebracht. So den Schweden an Gre betrchtlich berlegen, besetzte sie die In-seln Wollin und Rgen, bemchtigte sich der Schanzen von Peenemnde und Swinemnde und eroberte Stralsund (1715). Drei Jahre darauf wurde Karl vor der norwegischen Festung Friedrichshall erschossen, und nun bequemte sich Schweden zum Frieden: es berlie an Preußen Vorpommern bis zur Peene mit den Inseln Usedom, Wollin und der Festung Stettin gegen eine Zahlung von zwei Millionen Thaler. Ist Fried-rich Wilhelm der Schpser des preuischen Heeres, so erwarb er sich dadurch ein nicht minder groes Verdienst, da er die musterhafte Staatsverwaltung grndete, die heute noch Preuens Stolz ist. Seiner innersten berzeugung nach hatte Gott ihn der den Staat gesetzt, da er denselben mit Flei, Treue und nach den Gesetzen der Religion zum Wohle der Uuterthaueu verwalte. Daher fhlte er sich in seinem Gewissen gedrungen, seine ganze Kraft an die Ausbung dieses seines kniglichen Amtes zu setzen; deshalb aber, weil er es allein von Gott empfangen, fhlte er sich auch Gott allein verantwortlich und verlangte von den Unterthanen unbedingten Gehorsam. Jede *) Eberty, Ii, 222. 8*

7. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 75

1886 - Berlin : Oehmigke
75 Der mrkische Adel, durch den dreiigjhrigen Krieg in eine ble konomische Lage versetzt, griff schon damals gern zu dem Kriegshandwerk, welches an und fr sich seinen Nei-gungen entsprach, auerdem Beute und Ruhm verhie. Daher sind nicht wenige hervorragende Generale aus der Mark hervor-gegangen. So stammt der Wallensteiner Jllo wahrscheinlich aus dem Barnim (Ihlow); sicher ist Armin, welcher im dreiig-jhrigen Kriege schsischer Generalissimus war, aus Boytzeu-brg in der Uckermark; Sparr, dessen Verdienste um das brandenburgische Kriegsheer bereits erwhnt sind, ist ebenfalls ein Sohn des hohen Barnim, denn seine Heimat ist Prenden. Dieser alte Kriegsheld hat seinen Namen auch mit der Ge-schichte Berlins verflochten. Er besa hier ein Haus in der Spandauerstrae und warzenge, wie 1661 der Blitz in den Thurm der Marienkirche fuhr. Rasch entschlossen, um diekirche selbst von der Gefahr der Vernichtung durch das Feuer zu retten, lie er das Geschtz auffahren und die Thurmspitze herunterschieen. Die Wiederherstellung des Thurmes war ihm Ehrensache und er beschlo, dieselbe aus seinen eigenen Mitteln zu bewerk-stelligen. Allein, da er neben diesem Baue noch die Herstellung eines kunstvollen Erbbegrbnisses in der Marienkirche in An-griff nahm, so wurde sein nicht unbedeutendes Vermgen aus-geschpft, und Sparr starb als armer Mann. Das Sparr'sche Erbbegrbnis ist eine Zierde der Marienkirche und zugleich ihre grte Sehenswrdigkeit.*) Aus der Mark stammte auch der kurfrstliche Generalfeldmarschall-Lieutenant Hans Adam von Schning und zwar aus Tamsel bei Kstrin, einem durch seine geschichtlichen Erinnerungen, wie durch seine Schnheit hchst anziehenden Orte, in welchen sein Vater sich zurck-gezogen hatte, nachdem er aus dem Kriege heimgekehrt war. Der Sohn fhrte ein hochbewegtes Jugendleben, denn, nach-dem er auf den Universitten Wittenberg und Straburg die Rechte studiert hatte, begab er sich auf Reisen, ging nach Paris, wo er Zeuge des glnzenden Einzugs war, welchen Ludwig Xiv. *) Fontane, Wanderungen I., 417 und 536.

8. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 119

1886 - Berlin : Oehmigke
119 Seiten in Augenschein genommen und die ntigen Messungen vorgenommen hatte, erklrte er das Unternehmen fr sehr wohl ausfhrbar. Er hatte drei Abflle des Luchwassers ge-funden; den einen bei Hohennauen zur Havel, den zweiten bei Friesack zum Rhin, den dritten zwischen Wustermark und Dyrotz zu einem Graben (Waltz), der in die Wnblitz und durch diese in die Havel fhrt. Der Plan des Oberjgermeisters, wie die von ihm aufgestellten Kostenberschlge fanden den Beifall des Knigs. Es wurde nun den Luchanwohnern kund gemacht, da die Entwsserungsarbeiten beginnen sollten, zugleich, da jeder nach Verhltnis seines Anteils zu den Kosten beizutragen habe; der König werde seinen Anteil vorweg bezahlen und nach Bedrfnis noch verzinsliche Vorschsse leisten. Der Landreiter von Spandau erhielt den Auftrag, mit dieser kniglichen Botschaft von Dorf zu Dorf zu reiten, mute aber berall lebhaften Widerspruch hren. Niemand wollte bezahlen; wo denn berhaupt noch Gras wachsen solle, wenn das Luch trocken gelegt sei, murrten die einen; es sei das Unternehmen ganz unausfhrbar, die andern. In der That waren die den Dorfgemeinden auferlegten Beitrge so hoch, da die Besitzer ihre Gter mit Schulden belasten muten. Die Unzufriedenheit mit den Plnen des Knigs fand daher noch Ausdruck durch eine schriftliche Eingabe, welche die Kreisinsassen durch ihren Landrat von Bredow berreichen lieen. Nach der Meinung aller im Lande be-kannten und erfahrenen Hausvter", hie es darin, werden die Wiesen und Lcher nach Beschaffenheit des darin befind-lichen schlammigen Erdreichs durch Entwsserung nicht verbessert, sondern verschlechtert. Wenn dieselben nun die Verschlechterung des Ihrigen noch mit hohem Gelbe bezahlen mssen, wird unstrei-tig mancher Ebelmann und Unterthan seinen Ruin finden." Es wrbe der Gnabe des Knigs noch die besondere Erwgung anheim gegeben, ob nicht derjenige, der dieses Werk ange-geben und daraus wider alle Wahrscheinlichkeit und wider aller Interessenten Meinung so besonderen Nutzen versprochen, dahin anzuhalten sei, den Interessenten hinlngliche Kaution

9. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 121

1886 - Berlin : Oehmigke
Augenschein genommen, zeigte er sich hchst befriedigt, befahl, ein Wohnhans im hollndischen Stile zu bauen und Brunnen zu graben. In demselben Jahre (1719) erschien er zum zweiten Male in Horst, brachte dort mehrere Tage in einer, in der Nhe des " Wirtschaftshofes errichteten hlzernen Bude zu, in welcher er auch schlief. Seine Zufriedenheit gab er da-tmrch Ausdruck, da er die Kolonie Knigshorst nannte. Diese Zufriedenheit erwuchs nicht allein ans dem Gefhle, aus einer Wafferwildnis nutzbringendes Land geschaffen zu haben, fondern auch aus den sich steigernden Einnahmen, die ihm aus Horst zuflssen. Im Jahre 1720 konnte er schon 400 Ochsen und 600 Hammel fettmachen; ja, er gewann den Wintervorrat an Heu fr ein ganzes Dragonerregiment. Er nahm daher und aus allgemein wirtschaftlichem Interesse regen Anteil an der Entwickelnng dieser seiner Domne, er ordnete selbst an, wie die Heuscheunen vorlufig aus Torf erbaut, wie Dmme und Grben angelegt werden sollten, Verbesserungen, deren Frchte zu seiner Befriedigung in der immer gesteigerten Ertragsfhigkeit des Gutes zu Tage traten. Es entstanden mehrere Tagelhnerhuser, ein Krug, ein Brauhaus. Friedrich Wilhelm gab dieser seiner Stiftung dadurch ein neues Zeichen seiner Befriedigung, da er ihr die Grunewaldfche Schlouhr schenkte. Aber es blieb nicht immer heiteres Wetter, es schwebte nicht immer ein wolkenloser Himmel der der Verwaltung von Knigshorst; es zogen auch Gewitter herauf, aus denen Blitzschlge kniglichen Zornes herniederfuhren. Der König hatte eine Anzahl von Vorwerken angelegt, Hecken gepflanzt, Khe gekauft, Tagelhnerfamilien angesiedelt. Als die Do-mnentammer die Kosten auf 17 043 Thaler veranschlagte und bemerkte, da sie nicht glaube, da der Ertrag dieselben decken werde, schrieb der König: Wenn Prsident und Kammer nur gehrig Sorgfalt anwendeten, sich Alles wohl berlegten und sich nicht zum Voraus in den Kopf setzten, da eines oder das andere unpraktikable sei und es also an rechtem Ernst und Eifer nicht mangeln lieen, fo wrde gewi Alles gut

10. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 79

1886 - Berlin : Oehmigke
79 Bataille gestellt war. Der Kurfürst nebst Dero Churfrstlichen Gemahlin fuhren zwar in einer offenen Calesche heraus, als Sie aber der Armee naheten, begaben Sie Sich zu Pferde und ritten die ganze Linie, so ungefhr eine halbe deutsche Meile sich erstreckte, vorbei, mit einer so allgemein groen Freude der ganzen Armee, als dieselbe ihren Vater (wie ihn die Soldatesque nannte) mit einem so majestieusem und mar-italischem Wesen, im sieben und sechzigsten Jahre seines Alters zu Pferde sitzen sah, da den Meisten vor Wehmnth die Augen bergingen. Als S. Churf. Durchl. zweimal die Linie passiert war und alles wohl considerieret hatte, verfgten Sie Sich nach der Artillerie, welche ebenmig in einer schnen Qrdnnng, fast in der Mitte der Linie ausgestellt war, und lieen die Brandenburgische und Reichslosung zuerst aus dem Geschtze und dann von der ganzen Armee geben. Nachgehends lieen Sie den Kaiserlichen Abgesandten einige wahre Feuerwerke sehen, worunter man einige Granaten, so ungemein weit ge-troffen wurden, wie auch groe Brandkugeln, welche nicht auszulschen waren, ungeachtet man ganze Fsser Wasser darauf go und viel Erde darauf schttete, admirirete." *) Nach der Tafel lie der Kurfürst die Generale und kom-mandierenden Offiziere in ein Zelt versammeln und wies sie in einer Anrede darauf hin, wie er sie dazu auserseheu htte, ihnen die Glorie seiner Waffen zu Diensten des Kaisers im Kampfe gegen den Erbfeind anzuvertrauen; er sei sicher, da sie nichts thnn wrden, dieselbe zu beflecken. Er ermahnte sie zur Einigkeit und versprach ihnen, fr sie zu sorgen. Die Offiziere sollten ihren vollkommenen Sold erhalten, von den Gemeinen sollten einem Reiter Iv2 Reichsthaler und einem Fuknechte ein Thaler monatlich richtig auer der vollstndigen Verpflegung und ohne Abgang der Kleidergelder bezahlt werden. Die Erwiderung Schnings gipfelte in dem Versprechen, sie seien alle bereit, in einer so gerechten Sache und fr die Ehre und Reputation ihrer Waffen ihr Blut mit Freuden zu ver- *) Schning, S. 73 ff.
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