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1. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 380

1897 - Stuttgart : Bonz
380 Geschäftsbriefe. 3. Die Lehrzeit dauert drei Jahre, vom 16. Mai 1896 bis 16. Mai 1899. 4. Der Vater des Lehrlings verspricht, für allen nachweislichen Schaden zu haften, welchen der Lehrling dem Meister zufügen sollte. 5. Der Lehrling verpflichtet sich, sowohl dem Meister als auch denjenigen Arbeitern gegenüber, welche in seiner Abwesenheit dessen Stelle vertreten, willigen Gehorsam zu leisten, seine Arbeiten treu und pünktlich zu verrichten, gegen die Familienglieder anständig und bescheiden sich zu benehmen und in Betreff des Handwerks gegen Dritte die strengste Verschwiegenheit zu beobachten. V., den . . . Zur Beurkundung der Lehrherr: A. Kolb, der Lehrling: G. Braun, der Vater: Fr. Braun. b. Am heutigen Tage wurde zwischen dem Bäckermeister Franz Sauer und dem Steinhauer Georg Städler hier folgender Pachtvertrag abgeschlossen: 1. Fr. Sauer verpachtet an G. Städler eine Baumwiese in den „Mühlen", 8,5 ar Meßgehalt aus 5 Jahre, vom 1. April 1896 bis 1. April 1901. 2. Der Pächter verpflichtet sich, hiefür die jährliche Pachtsumme von 120 Jt — Einhundertzwanzig Mark — und zwar jedes Jahr auf 1. November an den Verpächter zu entrichten. 3. Alle auf dem Grundstück lastenden Steuern und Abgaben werden wäh- rend der Pachtzeit vom Pächter getragen. 4. Auf Pachtnachlaß oder -ermäßigung hat der Pächter keinen Anspruch. 5. Der Pächter verpflichtet sich, das Grundstück jedes Jahr gründlich zu düngen. 6. Sollte der Eigentümer während dieser Zeit das Baumgut verkaufen, so ist dieser verpflichtet, dem Pächter für jedes in die Pachtzeit noch fallende Jahr 20 Ji Entschädigung zu bezahlen. 7. Falls der Pächter seinen Verpflichtungen nicht nachkommen sollte, ist der Eigentümer berechtigt, den Vertrag aufzulösen. Beide Kontrahenten sind mit diesem Übereinkommen in allen Punkten ein- verstanden und haben dasselbe in zwei gleichlautenden Exemplaren eigenhändig unterzeichnet. Fr. Sailer. Möhringen, den 1. April 1896. @ Städler. Ii. Geschäftsbriefe. 1. Anfrage eines G ehilfen. Calw, 18. März 1896. Geehrter Herr Auer! Gestatten Sie mir gütigst, eine Bitte an Sie richten zu dürfen. Aus Ihrer Annonce im Schw. Merkur habe ich ersehen, daß Sie in Ihr Geschäft einen tüch- tigen Arbeiter suchen. Da ich seit zwei Jahren bei Herrn Schweizer als erster Ar- beiter beschäftigt bin und über meine Leistungsfähigkeit die besten Zeugnisse be- sitze, so erlaube ich niir, Sie um Aufnahme in Ihr Geschäft zu bitten. Ich be- merke noch, daß der Beweggrund meines Austritts aus meiner seitherigen Stelle allein in dem Bestreben meinerseits liegt, mit andern Verhältnissen, welche zu

2. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 382

1897 - Stuttgart : Bonz
382 Geschäftsbriefe. Indem wir Ihnen unsere neuen Fabrikate zur Ansicht und Benützung em- pfehlen, geben wir uns der angenehmen Hoffnung hin, Sie werden von unserem Anerbieten recht bald Gebrauch machen. Hochachtungsvoll ^ & fcumtein 4. Bestellbrief. Böblingen,............ Herrn Otto Frank, Heilbronn. Seit 1. April betreibe ich neben meinem Kundengeschäft einen Laden, in welchem ich außer meinen selbstfabrizierten Artikeln auch andere gangbare Waren führe. Daher erlaube ich mir auf Grund Ihrer Preisliste bei Ihnen zu bestellen: 5 Dtzd. Notizbücher . . . p. Dtzd. 1.60 5 dto. Kalender . . . . p. Dtzd. M 1.80 10 dto. Briefmappen . . . p. Dtzd. Ji 2.40. In Erwartung pünktlicher Ausführung dieses Auftrags gebe ich mich der angenehmen Hoffnung hin, meine Bestellungen recht bald erneuern zu können. Hochachtungsvoll Wilh. Schwarz, Buchbinder. 5. Warensendung. Gmünd,............. Herrn Theodor Wagner, Schorndorf. Die mit Jhrein Schreiben vom 28. v. M. bestellten Spunden und Faß- hahnen habe ich heute durch die Bahn an Ihre werte Adresse abgehen lassen und bitte Sie, mir laut umstehender Faktura die Summe von Ji 84.60 gutschreiben zu wollen. In Betreff der Qualität der gefertigten Ware kann ich zu Ihrer Beruhigung mitteilen, daß ich durchaus gesundes und trockenes Holz verwendet und nichts versäumt habe, Sie in jeder Beziehung zufrieden zu stellen. Erfreuen Sie mich recht oft mit Ihren geschätzten Aufträgen, deren pünkt- liche Ausführung mir stets angelegen sein wird. Achtungsvoll ^ari Schulz, Dreher. 6. Beschwerdebrief. Reutlingen,........... Herrn Rudolf Wenzel, Heidelberg. Gestern erhielt ich gleichzeitig mit Ihrem Brief die mir übersandten Waren. Zu meinem Bedauern muß ich Ihnen mitteilen, daß dieselben nicht zu meiner Zufriedenheit ausgefallen sind. Einzelnen Sorten fehlt die saubere Ausarbeitung, welche Ihre mir zugestellten Musterstücke so sehr empfehlen; auch haben Sie die Zahl der bestellten Nummern bedeutend überschritten. Ich habe mich entschlossen, diejenigen Waren zu behalten, welche ich absetzen zu können hoffe; die übrigen stelle ich Ihnen zur Verfügung. Ich ersuche Sie, Ihre Entscheidung in kürzester Frist zu treffen. Achtungsvoll Albert Zoller. 7. Geldsendung. Neuenbürg,........... Herrn Leopold Göhring, Mannheim. Die mir durch Ihr wertes Schreiben vom 12. d. M. avisierten Stahlwareu

3. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 385

1897 - Stuttgart : Bonz
Eingaben an Behörden. 385 4. Verehrlichem Gemeinderat Murrhardt beehre ich mich die ergebenste Anzeige zu machen, daß ich am 1. Juli d. I. mein Geschäft als Schreinermeister in dem von Frau Elise Feil, Schreiners Witwe hier, erkauften Haus eröffnen werde. Der Nachweis meiner Volljährigkeit ist aus dem beiliegenden Geburtsschein ersichtlich. Eine Heimatsurkunde und ein Prädikats- zeugnis erlaube ich mir ebenfalls anzuschließen. Hochachtungsvoll Backnang,............. Christoph Siehler, Schreiner. 5. Bitte des Schmieds Fr. Haug um Er- . o teilung der Konzession zur Anlage einer ' oni® 1 e* ~ *:ra™ ( Werkstätte mit Feuereinrichtung. ' ur tn9ctk Neben meinem von Schuhmacher Balz erkauften Hause beabsichtige ich, eine Schmiedewerkstätte mit Feuereinrichtung zu erbauen. Indem ich mir erlaube, den für diesen Zweck angefertigten Bau- und Situationsplan sowie die erforder- liche Erläuterung zu demselben mit einzusenden, bitte ich gehorsanist, mir die Er- laubnis zur Ausführung dieser Anlage gütigst erteilen zu wollen. Hochachtungsvoll Unterensingen,............. Friedrich Haug, Schmied. 6. Königliche Eisenbahnverwaltung für Hochbauten erlaube ich mir, mit Beziehung auf die zur Submission ausgeschriebenen Tapezier- arbeiten für die Wohnungen der Eisenbahnbeamten im hiesigen Bahnhofgebäude unter Beischlnß der Tapetenmuster ein Offert für sämtliche Arbeiten meines Ge- schäfts mit 8°/o Abschlag an dem Voranschlag zu machen. Ich werde, falls mir das Geschäft übertragen werden sollte, dasselbe nach Vorschrift ausführen und garantiere für eine solide, dauerhafte Arbeit. Hochachtungsvoll Calw,............. Theodor Maier, Tapezier. 7. Königliches Aintsgericht Böblingen! Heinrich Gauß, Schneider in Böblingen, schuldet mir lt. angeschlossener Rech- nung für gelieferte Möbel die Summe von 240 Jt nebst Verzugszinsen vom 1. April 1895 an zu 5°/0. Da derselbe meiner wiederholten Aufforderung zur Bezahlung meines Guthabens nicht nachkam, so bitte ich, dem Schuldner Zahlungs- befehl erteilen zu wollen. Hochachtungsvoll Echterdingen,............ Karl Frech, Schreiner. 8. Königliches Amtsgericht Böblingen! Da der Termin des gegen den Schneider H. Gauß in Böblingen erlassenen Zahlnngsbefehls am 5. d. M. abgelaufen ist und der Schuldner weder Zahlung geleistet noch Widerspruch erhoben hat, so bitte ich, anliegenden Zahlungsbefehl für vollstreckbar zu erklären und eine Ausfertigung des Vollstreckungsbefehls dem Schuldner zustellen zu wollen. Die seither erwachsenen Kosten betragen außer Lesebuch für Forlbildungsschulen. 25

4. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 393

1897 - Stuttgart : Bonz
Titulaturen. 393 V. Titulaturen. 1. Au einen Kaiser oder König: a) Anrede: Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster Kaiser (König)! Allergnädigster Kaiser (König) und Herr! b) Im Zusammenhang: Eure Kaiserliche (Königliche) Majestät; Allcrhöchstdieselben. ^Unterschrift: allerunterthänigster; allernnterthänigst gehorsamster, d) Adres- se: An Seine Majestät den Deutschen Kaiser; in Württemberg: An den König. 2. An einen kaiserlichen (königl.) Prinzen: a) Durchlauchtigster Prinz <Kronprinz, Erbprinz)! Gnädigster Prinz und Herr! b) Eure Kaiserliche (Königl.) Hoheit; Höchstdieselben. c) unterthänigster. d. An Seine Kaiserl. (Königl.) Hoheit den Prinzen A. v. W. 3. An einen Großherzog: a) Durchlauchtigster Großherzog! Gnädigster Fürst und Herr! b) Eure Königl. Hoheit! Höchstdieselben! c) unterthänigster. d. An Seine Königl. Hoheit den Großherzog von B. 4. An einen H erzog (reg. Fürsten): a) Durchlauchtigster Herzog (Fürst)! Gnä- digster Fürst u. Herr!b) Eure Hoheit (bei Fürsten Eure Durchlaucht); Höchstdieselben. c) unterthänigster. d) An Seine Hoheit den Herzog. (An Seine Durch!, den Fürsten.) 5. An einen Grafen: a) Hochgeborener Graf, Gnädigster Graf und Herr! b) Ew. Hochgräfliche Gnaden; Euer Hochgeboren; Hochdieselben. c) unterthäniger. d) An Seine Hochgeboren den Grafen N. N. 6. Aneinen Freiherrn, Baron (ohnestandesherrschaft):a) Hochgeborener Freiherr (Baron)! Gnädiger Herr! b) Euer Hochgeboren; Hochdieselben. o) gehor- samster oder unterthäniger. d) An Seine Hochgeboren Herrn Freiherr (Baron) N. N. 7. An einen Staatsminister, Gesandten oder höheren Staats- beamten: a) Exzellenz, b) Ew. Exzellenz; Hochdieselben. o) gehorsamster oder: unterthäniger. d) An Seine Exzellenz den Herrn Staatsminister v. R. 8. An einen Staatsrat, Präsidenten, Regiern ngsral und höheren Beamten: a) Hochwohlgeborener Herr! Euer Hochwohlgeboren! b) Ew. Hoch- wohlgeboren; Hochdieselben. c) gehorsamster, d) Seiner Hochwohlgeboren dem Herrn Präsidenten v. N. 9. An einen Oberamtmann, Amtsrichter, Professor, Rektor und andere gebildete Personen: a) Euer Hochwohlgeboren! Hochgeehrtester Herr! b) Ew. Hochwohlgeboren; Sie. c) gehorsamster; ergebenster, d) Sr. Hochwohl- geboren dem Herrn Finanzrat N. 10. An einen Prälaten, Bischof, Dekan und Ge ist l iche n: a) Ew. Hochwürden! Hochwürdiger Herr! b) Ew. Hochwürden, Sie. c) gehorsamster, d) Sr. Hochwürden Herrn Prälat v. S. 11. An niedere Beamte, Lehrer re.: a) Verehrter (sehr geehrter) Herr! Ew. Wohlgeboren! b) Ew. Wohlgeboren; Sie. c) ergebenster, d) Sr. Wohlge- boren Herrn Schultheiß R. 12. An Königliäie Staatsbehörden (Ministerien rc.): a) Königliches Finanzministerium! b) Hochdasselbe. c) unterthäniger. d) An das Königl. Württ. Finanzministerium in St. 13. An Regierungsbehörden, Medizinal- und Schulkollegien, Oberlandsgerichte, Kommandanturen der Armee rc.: a) Königl. Kreis-

5. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 396

1897 - Stuttgart : Bonz
Zweiter Anhang Die gebräuchlichsten Fremdwörter. Abnorm, abweichend, widernatürlich. Abonnement das, Vorausbestellung, abonnieren, vorausbestellen, absolut, unbedingt, unerläßlich. Accise die, Verbrauchssteuer. Accord der, Zusammenklang; Überein- kunft. Admiral der, Flottenführer, adoptieren, an Kindes Statt annehmen. Adresse die, Briefaufschrift; Zuschrift an eine Behörde od. eine hohe Person. Advokat, Rechtsanwalt, Verteidiger. Agent der, Geschäftsvertreter. Agio das, Aufgeld. Akademie die, Hochschule. Akten, Verhandlungsschriften,Urkunden. Aktie die, Anteilschein (an einem Unter- Amnestie die, Straferlaß. (nehmen), amortisieren, löschen, tilgen. Anarchie die, Gesetzlosigkeit, annektieren, sich aneignen. Annonce die, Anzeige, Ankündigung, anonym, namenlos. Antipathie die, Abneigung, appellieren, ein höheres Gericht anrufen. Architekt der, Baumeister. Archiv das, Urkundensammlung, arrangieren, anordnen, einrichten. Assistent der, Gehilfe. Associe der, Geschäftsteilhaber. Asthma das, Schweratmigkeit. Atelier das, Künstlerwerkstätte. Attest das, Zeugnis, Bescheinigung. Audienz die, Zutritt, Gehör. Auktion die, Versteigerung. Autorität die, Ansehen, Würde, avisieren, anzeigen, benachrichtigen. Bagatelle die, Kleinigkeit. Bakterien die, mikroskopisch kleine Pilze. Bandage die,Verband; Eisenbahnradreif. Bank(e)rott der, Zahlungsunfähigkeit. Bankier der, Geldhändler, Wechsler. Basis die, Grundlage. Bassin das, Becken, Wasserbehälter. Batterie die, Geschützabteilung: Ver- einigung von elektrischen Elementen. Bibliothek die, Büchersammlung, bigott,scheinheilig,leidenschaftlich fromm. Bilanz die, Rechnungsabschluß. Biographie die, Lebensbeschreibung, blockieren, sperren, einschließen. Bouteille die, Flasche. Branche die, Geschäftszweig. Bronze die, Metallmischung.« broschieren, heften. Budget das, Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben.

6. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 346

1897 - Stuttgart : Bonz
346 Bürgerkunde. No. 171. 172. Unterstützung erwartet: Der Grt ist übel regieret. Denn wo nicht immer von oben die (Ordnung und Reinlichkeit wirket, Da gewöhnet sich leicht der Bürger zu schmutzigem Saumsal, wie der Bettler sich auch an lumpige Kleider gewöhnet. Darum hab' ich gewünscht, es solle sich Permann aus Reisen Bald begeben und sehn zum wenigsten Straßburg und Frankfurt Und das freundliche Mannheim, das gleich und heiter gebaut ist. Denn wer die Städte gesehn, die großen und reinlichen, ruht nicht, Künftig die Baterstadt selbst, so klein sie auch sei, zu verzieren. Lobt nicht der Fremde bei uns die ausgebesserten Thore Und den geweißten Turm und die wohlerneuerte Kirche? Rühmt nicht jeder das Pflaster, die wasserreichen, verdeckten, wohlverteilten Kanäle, die Butzen und Sicherheit bringen, Daß dem Feuer sogleich beim ersten Ausbruch gewehrt fei? Ist das nicht alles geschehn seit jenem schrecklichen Brande? Bauherr war ich sechsmal im Rat und habe mir Beifall, pabe mir herzlichen Dank von guten Bürgern verdienet, was ich angab, emsig betrieben, und so auch die Anstalt Redlicher Männer vollführt, die sie unvollendet verließen. So kam endlich die Lust in jedes Mitglied des Rates. Alle bestreben sich jetzt, und schon ist der neue Thausseebau Fest beschlossen, der uns mit der großen Straße verbindet. Aber ich fürchte nur sehr, so wird die Jugend nicht handeln. Denn die einen, sie denken auf Lust und vergänglichen putz nur; Andere hocken zu paus und brüten hinter dem Mfen. Aus „Hermann und Dorothea" von Göthe. 172. Schlechter Lohn. Als im Anfang dieses Jahrhunderts der Franzos nach Berlin kam, in die Residenz des Königs von Preussen, da wurde unter anderem viel königliches Eigentum weggenommen und fortgeführt oder verkauft; denn der Krieg bringt nichts, er holt. Was noch so gut verborgen war, wurde entdeckt und manches davon zur Beute gemacht, doch nicht alles. Ein grosser Vorrat von könig- lichem Bauholz blieb lange unverraten und unversehrt. Doch kam zuletzt noch ein Spitzbube von des Königs eigenen Unterthanen, dachte: Da ist ein gutes Trinkgeld zu verdienen, und zeigte dem französischen Befehlshaber mit schmun- zelnder Miene und spitzbübischen Augen an, was für eine schöne Menge von eichenen und tannenen Baumstämmen noch da und da beisammen liege, woraus manch Tausend Gulden zu lösen wäre. Aber der brave Befehlshaber gab schlechten Dank für die Verräterei und sagte: Lasst Ihr die schönen Baum- stämme nur liegen, wo sie sind. Man muss dem Feind nicht sein Notwendigstes nehmen. Denn wenn Euer König wieder ins Land kommt, so braucht er Holz zu neuen Galgen für so ehrliche Unterthanen, wie Ihr einer seid. Job. Peter Hebel.

7. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 377

1897 - Stuttgart : Bonz
Geschäftsaufsätze. 377 aufgezeichnet war, vernichtet, diese Gegenquittung Beteiligten ein Exemplar eingehändigt. Hessigheim, 20. Juni 1896. doppelt ausgefertigt und jedem Rudolf Münz, Karl Alber. 3. Scheine. a. Der Unterzeichnete hat heute von Bernhard Walz in Darmsheim ein Darlehen von Jt. 400 — Vierhundert Mark — bar empfangen. Er perspricht, solches nach sechs Monaten wieder znrückznbezahlen und das Kapital zu fünf Prozent bis zur Abtragung der Schuld zu verzinsen. n Der Schuldner: Darmshelm, 1. April 1896. Christian Mulle, Müller. Für die richtige Zurückbezahlung obigen Kapitals samt Zins verbürge ich mich als Selbstschnldner und Selbstzähler. Darmsheim, 1. April 1896. Georg Schlienz, Bäcker. b. Von Herrn Adolf Koch in Gaildorf durch Fuhrmann Friedr. Heller dort ein an mich adressiertes Paket mit Kleiderstoff unversehrt empfangen zu haben, bescheint Gschwend, 1. August 1896. Daniel Hecht. o. Mein Nachbar, Herr Otto Stütz, hat mir die Erlaubnis erteilt, in seinem hinteren Hof Faßdauben aufschichten zu dürfen, solange er diesen Platz nicht selbst braucht. Ich verpflichte mich, denselben auf die Weisung des Eigentümers sofort zu räumen. Ditzingen, 15. Mai 1896. Paul Kärcher, Küfer. 4. Vollmacht. Ich Endesrinterzeichneter ermächtige hiedurch Herrn Daniel Riecker, Wein- gärtner hier, während meiner Abwesenheit im Monat August alle an mich durch die Post eingehenden Briefe, Pakete und Geldsendungen für mich in Empfang zu nehmen und erforderlichen Falls darüber zu quittieren. Untertürkheim, 28. Juli 1896. Eduard Koch, Ökonom. 5. Zeugnisse. a. Ich Unterzeichneter bezeuge hiemit, daß Heinrich Lang von Welzheim seine dreijährige Lehrzeit als Schlosser bei mir erstanden und während dieser Zeit meine volle Zufriedenheit in jeder Beziehung erworben hat. Derselbe kann als ge- wandter Arbeiter bestens empfohlen werden. Besigheiin, 1. Mai 1896. Schlossermeister Thumm. ' b. Ludwig Stohrer diente bei dein Unterzeichneten vier Jahre als Knecht und hat sich sowohl in der Behandlung der Pferde als auch in den Feldgeschäften als durchaus brauchbar erwiesen. Sein Austritt erfolgt nur wegen Verkaufs meines Anwesens. Berkheim, 1. Juli 1897. Otto Link, Ökonom.

8. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 383

1897 - Stuttgart : Bonz
Geschäftsbriefe. 383 habe ich heute erhalten und dieselben nach Quantität und Qualität richtig be- funden. Den Betrag Ihrer Faktura von Jt 110.96 übersende ich Ihnen mit jt 106.53 in bar, womit Sie zuzüglich von 4°/<> Skonto „ 4.43 110.96 diesen Posten begleichen und mir gest. quittieren wollen. Bei diesem Anlaß erlaube ich mir die Anfrage, ob Sie mir nicht eine billigere, gleichwohl aber empfehlenswerte Sorte von Draht als die seitherige liefern könnten. Bejahenden Falls bitte ich um Mustersendung. Achtungsvoll und ergebenst Fr. Rauch. S. Mahnschreiben. Marbach,............. Herrn Johannes Schweizer, Großbottwar. Laut Rechnungsauszug vom 2. Jan. d. I. schulden Sie mir für gelieferte Wagnerarbeiten noch M 305 80. Da ich in nächster Zeit bedeutende Zahlungen für Holzeinkäufe zu machen habe, so sehe ich mich veranlaßt, meine Ausstände einzuziehen. Daher werden Sie mir nicht übel nehmen, wenn ich Sie an mein Guthaben mit der höflichen Bitte erinnere, dasselbe innerhalb 14 Tagen berichtigen zu wollen. Sie dürfen überzeugt sein, daß ich gerne längeren Aufschub gestatten würde, wenn nicht meine Kasse vollständig erschöpft wäre. Achtungsvoll Robert Zoller, Wagner. 9. Klagedrohnng. Ravensburg,............ Herrn Simon Ebner, Kochendorf. Nachdem seit meiner letzten Mahnung zur Berichtigung meines Guthabens von 86 Jt 50 4 abermals drei Monate verflossen sind, ohne daß Sie dieselbe auch nur einer Erwiderung würdigten, so bleibt mir nichts anderes übrig, als meine Forderung auf gerichtlichem Wege geltend zu machen, wenn Sie nicht vor- ziehen, mich innerhalb acht Tagen zu befriedigen. Achtungsvoll Richard Steiner. 10. Entschuldigungsschreiben. Nürtingen,.......... Herrn Martin Faber, Kirchheim u. T. Durch ein längeres Krankenlager, welches mir bedeutende Kosten verursachte, kam ich in meinen anderweitigen Zahlungen zurück; daher ist es mir unmöglich, den rückständigen Posten von 180 Jt augenblicklich zu bereinigen. Da ich seither meinen Verpflichtungen gegen Sie pünktlich nachgekommen bin, so glaube ich, die Bitte wagen zu dürfen, Sie möchten für diesmal Nachsicht üben. Wenn Sie die Güte haben, mir eine Frist von drei Monaten zu gewähren, so kann ich Ihnen das Versprechen geben, nach Ablauf derselben Sie vollständig zu befriedigen. Ihrer gef. Antwort vertrauensvoll entgegensehend zeichnet mit vorzüglicher ijocf.ad.tuna Subert 6ttle, Öfortom. '

9. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 399

1897 - Stuttgart : Bonz
Die gebräuchlichsten Fremdwörter. 399 notorisch, offenkundig. Novität die, Neuheit. Objekt das, Gegenstand. Obligation die, Schuldverschreibung. Occident der, Abendland, occupieren, in Besitz nehmen. Offerte die, das Anerbieten, offiziell, amtlich, offiziös, halbamtlich. Opposition die, Widerstand,Gegenpartei. Ordre die, Befehl, Anweisung. Orient der, Morgenland, orientieren, sich zurechtfinden. Original das,Urbild,Erstesinseiner Art. Panorama das, Rundgemalde, Rundbild parallel, gleichlaufend. Pardon der, Verzeihung, Gnade. Parlament das, Volksvertretung. Parterre das, Erdgeschoß. Passion die, Leiden; Leidenschaft, passiv, leidend, unthätig. Patent das, Berechtigungsschein. Patriot der, Vaterlandsfreund, pekuniär, Geld betreffend. Pension die, Ruhegehalt; Erziehungs- per, durch. [anstatt. Periode die, Zeitabschnitt Petition die, Bittschrift, Gesuch, physikalisch, zur Naturlehre gehörig. Physiognomie die, Gesichtsausdruck. Plantage die, Pflanzung. Police die, Versicherungsschein, populär, volkstümlich, gemeinfaßlich. Portal das, Haupteingang, Einfahrts- positiv, bestimmt, sicher, gewiß, sthor. Prämie die, Ehrenlohn, Vergütung, präsentieren, darbieten, vorstellen. Prinzip das, Grundsatz. Privilegium das, Vorrecht, pro, für. Produkt das, Erzeugnis. Profession die, Gewerbe, Handwerk. Projekt das, Entwurf, Plan. Prospekt der, Ansicht; Ankündigung. Protektion die, Gönnerschaft,Förderung. Protest der, Widerspruch, Verwahrung. Protokoll das, Sitzungsbericht. Provision die, Vergütung, provisorisch, vorläufig, publizieren, veröffentlichen. Qualifikation die, Befähigung. Qualität die, Beschaffenheit, Güte. Quantität die, Menge. Rabatt der, Abzug, Preisnachlaß, radikal, gründlich; umstürzend, raffiniert, gereinigt; verschmitzt. Rapport der, Bericht; Verbindung. Rate die, Teilzahlung, real, wirklich, thatsächlich. sgeber. Redakteur der, Schriftleiter, Heraus- reduzieren, zurückführen, einschränken, reell, glaubwürdig, rechtschaffen. Reform die, Verbesserung, Umgestaltung, regulieren, ordnen; ausgleichen, reklamieren, zurückfordern;sich beschweren. Rekurs der, Rückanspruch, Berufung, relativ, bedingt, beziehungsweise, rentieren, eintragen, lohnen, reparieren, ausbessern. Reservoir das, Behälter, Sammelbecken. Respekt der, Achtung, Ehrfurcht, Ansehen. Resultat das, Ergebnis. Revanche die, Rache; Gegendienst. Revers der, Sicherungsschein. Risiko das, Wagnis, Gefahr, ruinieren, zerstören, zu Grunde richten. Salär das, Gehalt, Besoldung. Satisfaktion die, Genugthuung. Schema das, Muster, Übersicht. Sektion die, Abteilung, Zergliederung. Sekundärbahn die, Nebenbahn, separieren, trennen, absondern. Session die, Sitzung. Signal das, Zeichen. Situation die, .Lage, Verfassung.

10. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 263

1897 - Stuttgart : Bonz
No. 133. Geschichte. 263 und „Feuer!" heißt es in den Batterien, „Feuer!" in den Reihen der In- fanterie. Aber schon wird der Geschützdonner schwacher; ja die Ermattung muß beginnen; Übermenschliches ist geleistet. Es ist beinahe halb zwei Uhr; Tausende von Toten und Verwundeten decken das Schlachtfeld, und keiner der Kämpfenden hat dem andern ein Stück dieses Bodens abgerungen. Ver- bissen in den Kampf, gleich wütenden Löwen sich gegenseitig die Tatzen in das Fleisch hauend, ringen die Heere miteinander. Zuweilen stürmt ein preußisches Bataillon mit dem rasenden Mute, der die Schranken durchbrechen will, in den Feind; dann kommt es zerschossen, dem Tode reichliche Beute hinterlassend, wieder zurück. Ein solches naht dort ohne Offiziere; nur ein Feldwebel führt es. „Wohin?" donnert ihm eine Stimme entgegen. Es ist der König, der in- mitten der Feuerlinie hält. „Alle Offiziere verloren, kein Widerstand mehr möglich, Majestät!" lautete die Antwort. Der König erkundigt sich schnell; alle Offiziere sind tot oder auf dem Verbandplätze. Er steigt vom Pferde und kommandiert „Front!" Mit diesen Worten kehrt der Mut zurück, und der König schickt das Bataillon wieder in die Gefechtslinie. — Ein Train- knecht schneidet dort am Karren Brot. „Hast du nichts zu essen?" fragte der König seinen Reitnecht, der hinter ihm sich befindet. Der König ist seit halb fünf Uhr im Sattel; er hat keinen Bissen im Munde gehabt. „Ma- jestät, ich habe nur eine Feldflasche mit Wein bei mir!" — „Gieb mir einen Becher und frage den Mann dort am Karren, ob er mir ein Stück Brot geben will." Der Reitknecht bringt das Brot; er schenkt dem Könige Wein in den Becher, und das Brot in den Wein tauchend reitet der König einige Schritte weiter. Er aß das Brot am Tage von Königgrätz, wenn auch nicht mit Thränen, doch sicher mit schweren Sorgen. „Hast du Geld bei dir, so gieb dem Manne einen Thaler," sagt der König und wendet sein Antlitz wieder dem Toben des Gefechtes zu. In diesem Augenblick erscheint drüben in den Reihen der Feinde auf dem rechten Flügel der Generalfeldzeugmeister Benedek. Er weiß schon mehr als die Preußen. Eine Ordonnanz berichtet ihm, daß preußische Truppen gegen den rechten Flügel der Österreicher vorrücken, und er besiehlt dem Prinzen von Holstein, mit der Reserve-Kavallerie sich bereit zu halten. Er ist voller Gelassenheit; sein scharfes Gesicht zeigt vollständige Ruhe. Mit Hurra begrüßen ihn seine Truppen; eine wilde Schar von Ungarn und Serben umringt den gefeierten Feldherrn, den man noch immer für den sichern Helfer ansieht. „Keine Batterie wird fortgezogen; es dauert noch kurze Zeit, dann werde ich sie alle gebrauchen," sagt der Feldherr, indem er eine Be- wegung im Sattel macht und leicht die Cigarre aus dem Munde seines Adjutanten nimmt, um sich die seinige wieder damit anzuzünden. Diese Ruhe kann nicht gemacht sein; der Feldherr muß die Gewißheit des Sieges haben.
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