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weist dem Wanderer den Weg und sagt ihm, wie weit es bis zum nächsten
Dorf, bis zur Stadt ist. Wo stehen solche Wegweiser? Was steht daraus?
Aufgaben: Zeichnen der Landstraßen und Gemeiudestraßeu bei
Gütersloh. Eine Wanderung auf der Landstraße nach Wiedenbrück.
Zeichnen: Wegweiser. Holzbrücke. Steinbrücke. Steg. Der Meilen-
stein in Bartels Park.
Straßen, die in die Ferne führen.
Von Gütersloh gehen nach allen Himmelsrichtungen Straßen in die
Ferne. Sie heißen Landstraßen oder Chausseen. Auf beiden Seiten
werden sie von Bäumen eingefaßt. Oft sind es Ulmen, Linden oder Ahorn-
bäume, manchmal auch Obstbäume. Kilometersteine an den Seiten sagen
dem Wanderer, wie weit er schon gegangen ist. Nach Osten führt die
Friedrichsdorfer Straße von Gütersloh nach dem Dorfe Friedrichsdorf.
Nach Nordosten führt die Bielefelder Straße den Wandersmann über
Jsselhorst nach der Stadt Bielefeld. In nördlicher Richtung geht die
Brockhäger Straße nach dem Dorfe Brockhagen. Die Marienfelder Straße
führt in nordwestlicher Richtung nach dem Kloster und der Gemeinde
Marienfeld. In westlicher Richtung verläuft die Herzebrocker Straße
nach dem Dorfe Herzebrock. Die Wiedenbrücks Straße führt in füd-
westlicher Richnng nach der Kreisstadt Wiedenbrück. In südlicher Richtung
geht die. Nenenkirchener Straße nach dem Dorfe Neuenkirchen. Die Verler
Straße führt in südöstlicher Richtung nach Verl.
Gib an, wie wir vom Seminar aus uach diesen Landstraßen kommen!
Zeige die Richtungen der Landstraßen in der Natur, auf der Karte!
Zeichnen: Skizze.
Anfchlußftoff: Nun ade, du, meiu lieb Heimatland.
Der Verkehr auf der Straße.
Die Landstraßen dienen dem Verkehr. Sie sind wichtige Verkehrs-
ädern. Auf der Landstraße gibt es darum immer viel zu sehen. Der
größte Verkehr ist auf der Bielefelder Straße. Gehen wir nach Jsselhorst
zu, dann begegnen uns viele Menschen auf der Landstraße. Einige gehen
spazieren, andre zur Arbeit. Kinder spielen auf der Straße „Kriegen-
jagen", schlagen Klappkugel (Kreisel) oder jagen den Reifen. Handwerks-
barschen mit dem Ränzel aus dem Rücken und den Stock in der Hand
wandern in die Welt hinaus. Straßenarbeiter reinigen oder bessern die
Straße. Alle Augenblicke kommen Radfahrer an uns vorbei. Bald siud
sie unfern Blicken entschwunden. Auch viele Wagen fahren auf der
Landstraße. Milchhändler und Bauern bringen ihre Wagen zur Stadt, auf
großen Milchwagen wird in großen, klappernden Milchkannen die Milch
zur Molkerei gefahren, vom Hartsteinwerk bringen die Steinwagen Steine
nach den Neubauten. Lustig knallt der Fuhrmann mit der Peitsche. Plötz-
lich tönt es „Tut — tut". Schnell eilen die Kinder an die Seite, der Fuhr-
mann lenkt sein Gespann nach rechts, vor uns wirbelt gewaltiger Staub
auf, surrend und knatternd naht ein Auto heran und ebenso schnell wie
es gekommen, ist es auch wieder verschwunden. Da sehen wir in der Ferne
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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1910
an Briefen, Postkarten, Drucksachen, Warenproben . . 2 515 500 Srück
„ Paketen ohne Wertangabe..................190 089
„ Paketen und Briefen mit Wertangabe..........3 953 „
„ Telegrammen........................11 252 „
wurden auf Postanweisungen und Zahlkarten eingezahlt 4 764 120 Mark
Die Zahl der aufgegebenen Briefe, Postkarten usw. ist in 20 Jahren
fast um das fünffache, die der Pakete um mehr als das dreifache, die der
Telegramme um das doppelte und die Summe der eiugezahlteu Beträge
fast um das dreifache gestiegen.
Die Fernschrift. Der Fernsprecher.
Ebenso anschließen an Erlebnisse der Schüler. Das Fernschreiben
kostet ebenfalls Geld. Jedes Wort 5 Pfennig. J^de Fernschrift wenigstens
50 Pfennig. Der Fernruf kostet 5 Pfennig in Gütersloh, nach andern
Orten 25 Pfennig und mehr. Ich kann von Gütersloh aus mit einem Mann
in Bielefeld, sogar in Berlin sprechen, wenn ich einen Fernsprecher habe.
Der Fernschriftbote. Wie eine Fernschrift aufgegeben wird. Was eine
Fernschrift kostet.
Anschlußstoffe: Berechue Eiukäuse vou Postwertzeichen, Versendungen
von Postanweisungen, Paketen, Eilpaketen, Wertbriefen und Wertpaketen
nach verschiedenen Zonen, Portosätze für Postsenduugeu uach dem Auslaude.
Die Eisenbahn.
Ihr seid wohl schon alle mit der Eisenbahn gefahren. Wohin?
Früher war es anders. Euer Großvater hat so jung noch nicht in der
Bahn gesessen wie ihr. Als er noch Kind war, gab es bei uns noch keine
Eisenbahn. Im Jahre 1835 wurde die erste Bahu in nnserm Vaterlande
gebant. Ein alter Mann, der es noch erlebt hat, hat mir erzählt, wie
es hier früher war. Hört einmal zu!
Als ich Kind war, hatte man keine Eisenbahn. Wer da nach Viele-
feld wollte, mußte zu Fuß gehen oder mit dem Postwagen fahren. Die
Post fuhr zweimal in der Woche. Sie fuhr über den alten Postweg, der
noch heute sandig und holprig ist. Man saß nicht weich und bequem,
sondern'hart und schlecht in der engen Kutsche. Auf dem schlechten Wege
wurde mau tüchtig durchgerüttelt. 1k Stuudeu dauerte es bis Bielefeld.
Wenn die Postkutsche am Nebelstor in Bielefeld ankam, dann blies der
Postkutscher ein lustiges Stück. 1,20 Ji kostete die Fahrt. Beim Gast-
haus zum goldenen Stern wurde ausgespauut. Von da ging es mit neuen
Pferden über Herford weiter uach Miudeu. Eine Reise nach Berlin oder
Köln dauerte mehrere Tage. Sie war sehr teuer. Das konnten nur
wenige Leute bezahlen. Wer nach Berlin wollte und uicht fahren konnte,
mußte zu Fuß geheu. Er war dauu eiu paar Wochen unterwegs. Machte
ein Kaufmann eine Reise bis nach Berlin oder an den Rhein, dann war
dieses ein bedeutendes Ereignis in unserm Orte. Tagelang bereitete er
sich vor, orduete alle seine Geschäfte, nahm von allen Bekannten Abschied
—I
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Gütersloh
Extrahierte Ortsnamen: Gütersloh Bielefeld Berlin Bielefeld Bielefeld Berlin Berlin Berlin Rhein
Auf den preußischen Staatsbahnen beträgt das Fahrgeld für 1 Person
auf 1 km für die 4. Klasse 2 Pf.. 3. Klasse 3 Pf., 2. Klasse 43^ Pf. und
1. Klasse 7 Pf. Für die drei ersten Klassen erhöht sich der Preis noch um
die Fahrkartensteuer.
Wie teuer wird eine Reise von Gütersloh nach Leipzig? Wo die
Städte liegen, welche Bahnlinien benutzt werden können, welche Strecken
am kürzesten sind, wird festgestellt. Aus der Zahl der Kilometer berechnen
wir die Fahrpreise, aus den Verbindungen die Ankunftsmöglichkeiten,
dazu die Notwendigkeiten des Übernachtens und Essens. Wie kann man
am billigsten, am schnellsten hingelangen? Ähnliche Aufgaben!
Güterslohs Eisenbahnen»
Gütersloh liegt an der Köln-Mindener Eisenbahn. Name! Sie
wurde 1847 gebaut und gehört dem Königreich Preußen oder dem preußi-
schen Staate. Darum ist sie eine staatliche oder Staatseisenbahn. Vom
2lbb. 37.
Eifenbahnbrücke bei kletzmanns Höhe.
Bahnhofsgebäude kann man nach Nordosten oder Südwesten fahren. Will
jemand nach Berlin fahren, dann muß er nach Nordosten fahren, nach
Köln dagegen kommt man, wenn man nach Südwesten fährt. Zwei Gleise
führen nach beiden Richtungen, darum nennt man die Bahn zweigleisig.
Jetzt werden das dritte und das vierte Gleise gebaut. Was für eine Bahn
wird es also? Fahren wir nach Nordosten, dann hält der Zug zuerst in
Jsselhorst. Da ist ein Bahnhof oder eine Station; die andern Stationen
heißen Ummeln, Brackwede, Bielefeld. Die erste Station nach Südwesten
ist Rheda. Die Bahn befördert Personen und Güter aller Art; daruiu
gibt es einen Personen- und Güterverkehr. Für jeden hat man einen
besonderen Bahnhof, den Personenbahnhof und den Güterbahnhof. Die
Personenzüge, Eilzüge und v-Züge befördern die Personen, die Güterzüge
die Güter.
Außer der Staatseisenbahn hat Gütersloh noch eine Privat-Eisen-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Güterslohs
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Berlin Jsselhorst Brackwede Bielefeld Rheda Güterbahnhof
— 85 -
Die Teutoburger Wald-Eisenbahn beförderte im Jahre 1907:
424 742 Reisende,
341 222 Tonnen Güter.
Die Einnahme aus dem Personenverkehr betrug 1907:
140 340 Mark 73 Pfennig.
Die Einnahme aus dem Güterverkehr belief sich 1907 auf:
330 332 Mark 14 Pfennig.
Berechnungen: Wieviel Güterwagen waren nötig zur Beförderung
des Stückguts, des Großviehs und Kleinviehs, wenn ein Wagen 15 000 kg
Ladegewicht besitzt, 6 Pferde, 18 Kühe oder 40 Stück Kleinvieh darin be-
fördert werden können? Wieviel Kohlen gebraucht ein Zug von 50 Wagen
bis Köln (210 km), wenn die Lokomotive bei 60 Wagen auf 50 km mit
28 Ztr. Kohlen geheizt werden muß? Wieviel gebrauchen die täglichen
Züge Güterslohs auf der Fahrt von Bielefeld nach Gütersloh (18 km)
bei durchschnittlich 30 Wagen? Berechne den Preis der verbrauchten
Kohlen!
Andre Verkehrsmittel.
Nach Bielefeld, Jsselhorst oder Rheda fahren die Leute mit der Köln-
Mindener Eisenbahn. Nach andern kleinen Orten in unsrer Umgegend
kann mau mit der Kleinbahn fahren. Nenne solche Orte! Wenn aber
jemand nach Niehorst oder Brockhagen muß und nicht zu Fuß gehen will
oder kann, dann benutzt er den Omnibus. Wie sieht er aus? Was steht
daran? Wann fährt er nach Niehorst und Brockhagen? Wodurch werden die
Leute auf ihn aufmerksam? Oben auf dem Wagen oder auf dem Kutscher-
sitz stehen oder liegen allerlei Pakete, Körbe, Säcke. Wie lange fährt er
bis Brockhagen? Wieviel Geld kostet es für Personen, für Gepäck? Der
Omnibus befördert Personen und Gepäck. Wohin fahren Omnibusse?
Viele Leute in Gütersloh kaufen Sachen in Bielefeld, die sie nicht
selbst mitbringen, sondern durch den Boten besorgen lassen. Andre wieder
schicken allerlei Gegenstände durch den Boten nach Bielefeld. In Güters-
loh gibt es zwei Boten nach Bielefeld. (Bille und Uthof.) Sie fahren
Dienstags, Donnerstags und Sonnabends früh mit ihrem Fuhrwerk nach
Bielefeld. Für jedes Paket nehmen sie eine Entschädigung von 20 Pfennig.
Viele Arbeiter in den Fabriken Güterslohs wohnen auf denk Lande.
Sie habeu einen weiten Weg zur Arbeit. Weil sie ihn nicht gehen und
auch nicht mit der Bahn fahren können, haben sie ein Fahrrad. Abends
und am frühen Morgen kann man ganze Scharen von Radfahrern sehen.
Männer und Frauen sahren zur Fabrik, Knaben und Mädchen zur Schule.
Viele Kolouialwareu und Brote werden von Bielefeld auch mit
Autos nach Gütersloh gebracht. Reiche Leute fahren zum Vergnügen im
Auto. Der Arzt besucht im Auto die Kranken. Wer hat in Gütersloh
ein Auto? Die Autos werden durch Maschinen, „Motore" genannt,
getrieben.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Jetzt kann man nicht nur sehr schnell auf dem festen Lande und auf
dem Wasser fahren, sondern auch wie die Vögel durch die Luft fliegen.
Einen großen Ballon habt ihr alle schou gesehen. Im Sommer fliegen
immer mehrere über uns weg. Es gibt aber auch große Luftschiffe, die
man lenken kann. Vou dem Zeppelin habt ihr alle schon gehört. Wer
hat schon einen Zeppelin gesehen? Im letzten Sommer flogen über nnsre
Stadt Leute in Flugmaschinen oder Flugzeugen. Sie sahen in der Lust
aus wie ein großer Vogel. Die Flugzeuge werden wie das Auto durch
einen Motor getrieben. Sie surren tüchtig in der Luft. Heute ist das
Fliegen noch gefährlich und teuer. Bald wird es billiger und ungefähr-
licher. Dann werden viele Leute fliegen. Wer will es von euch auch?
Dann werden wir vielleicht auch mal mit einem Luftschiff nach Bielefeld
oder gar nach Berlin fliegen.
Aufgaben: Verkehrsmittel und Verkehrswege. Eine Eisenbahnfahrt
nach Jsselhorst, Bielefeld.
Sammeln von Bildern aus Zeitungen und Zeitschriften.
Anschlußstoffe: Gansberg: Die Fahrt mit dem Luftballon. S. 297.
31. Landeskunde.
Die Lage Güterslohs.
Die Stadt Gütersloh liegt in einer weiten Ebene. Nach der großen
Stadt Münster, die in der Mitte der Ebene liegt, heißt sie die müustersche
Ebene. Im Norden und Nordosten sehen wir die Berge des Teutoburger
Waldes, die ungefähr 399 in über dem Meere liegeu. Die Stadt Güters-
loh liegt viel tiefer als sie. Von den Bergen kommen die Ems und die Bäche
zu uns in die Ebene. Gütersloh liegt 74 in über dem Meere.
Die Größe der Stadtgemeiude.
Die Stadtgemeiude Gütersloh hat eine große Ausdehnung. Sie
bedeckt eine Fläche von 4487 ha 1 a 42 qm. Auf der Brockhäger Straße
geht die Stadt Gütersloh bis zum Grenzstein hinter Meier Langert; das
ist vom Seminar 3k km entfernt. Aus der Bielefelder Straße ist die
Grenze S la km von Bartels Fabrik entfernt. Auf der Wiedenbrücker Straße
kommen wir nach einer Wanderung vou 49 Minuten au die Grenze der
Stadt Gütersloh, und in Sundern finden wir deu Greuzsteiu erst weit
hinter der Snnderner Schule. Wenn wir vom nördlichsten Puukte der
Stadtgemeinde bis zum südlichsten quer durch die Stadt gehen wollen,
dann gebrauchen wir 2 Stunden. Wollten wir aber gar rund um die
Stadtgemeiude herumgehen, dann hätten wir 6 Stunden nötig.
Die Teile der Stadt Gütersloh.
Unsre Stadt besteht aus dem Jnnenbezirk oder der Stadt und dem
Außenbezirk oder dem Lande. Der Jnnenbezirk ist der kleinste aber be-
völkertste Teil. In ihm unterscheiden wir die Ackerbaugegend, deu Busch,
das Schulviertel, das Geschäftsviertel, Alt-Gütersloh, den westlichen Stadt-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
- 87 —
teil, die Friedhossgegend, das Fabrikviertel und die Villengegend der
Stadt Gütersloh. Wie liegen die einzelnen Viertel zum Seminar? Durch
welche Straßen müssen wir gehen, wenn wir zu den einzelnen Stadtteilen
wollen? Zum Außenbezirk oder Gütersloh-Land gehören die früheren
Gemeinden Nordhorn, Blankenhagen, Pavenstädt, Kattenstroth und
Sundern. Woher haben sie ihre Namen erhalten? Wie liegen die ein-
zeluen Gegenden zum Seminar? Durch welche Straßeu gelangen wir
nach Sundern, nach Kattenstroth?
Nb. Die verschiedenen Gegenden oder Viertel der Stadt sind als
Anknüpfungspunkte und apperzipierende Vorstellungen bei der Behandlung
fremder Land-, Fabrik- oder Villenstädte zu verwenden.
Die Grenzen.
Die Stadt Gütersloh grenzt im Norden an den Kreis Bielefeld.
Dort liegt das Dorf Jsselhorst, dessen Kirchturm wir von hier aus sehen
können. Im Nordwesten stößt sie hinter Venkorts Wirtschaft auf der
Marienfelder Straße an den Regierungsbezirk Münster. Da kommt man
an das Kloster Marienfeld. Im Westen grenzt Gütersloh an die Gemeinden
Pirel und Ems. Durch sie geht der Weg nach Herzebrock. Im Süden
grenzen die Gemeinden Spexard und Lintel an unsre Stadtgemeinde.
Durch Lintel führt die Wiedenbrücker Straße nach Wiedenbrück. Im Osten
wird sie von den Gemeinden Avenwedde und Verl begrenzt. Durch Aven-
wedde führt die Friedrichsdorfer Straße nach Friedrichsdorf.
Von den Bodenarten und Gesteinen Güterslohs.
Gütersloh liegt in einer sandigen Gegend. Der Sand ist leicht und
meist von gelber Farbe. Das Wasser läßt er leicht durchsickern; er ist eine
durchlässige Bodenart. Darum ist es nach einem Regen- oder Gewitter-
schauer bald wieder trocken. Weil alle Feuchtigkeit rasch in den sandigen
Boden eindringt, ist er nicht besonders fruchtbar. Er trägt nur Nadel-
bäume, besonders Kiefern, und Birken. Weite Strecken des Sandbodens
sind mit Heidekraut bedeckt. Dazwischen erblicken wir die weißen Blüten
der Kronsbeeren, die Seggen und Besensträncher. Wir finden den Sand
in der ganzen Stadtgemeinde; überall liegt er unter der Humuserde, bald
höher, bald tiefer. An manchen Stellen tritt er zutage und bildet große,
gelbe Sandfelder. Am reichsten ist er in Kattenstroth vorhanden. Dort
bildet er hohe Hügel. Die ganze Gütersloher Schweiz besteht aus sandigen
Höhen.
An vielen Stellen liegt unter dem Sande eine brannrote bis schwarze
Schicht. Sie ist sehr hart und undurchlässig. Die zarten Wurzelfaferu
vermögen sie nicht zu durchbohren; darum können tiefgründige Pflanzen
hier nicht gedeihen. Diese Schicht heiß Ortstein. Er ruft die Unfrucht-
barkeit des Bodens hervor. Der Ortstein enthält Eisen. Wie das Eisen
rostig wird und verwittert, wenn es dem Wind und Wetter ausgesetzt wird,
so tut es auch der Ortstein. Darum pflügt man diese Gegenden mit einem
tiefgreifenden Dampfpflug um, der den Ortstein an die Oberfläche wirft.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
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das Fest der tausendjährigen Einführung des Christentums im Sachsen-
lande gefeiert.
Die vielen Streitigkeiten, die bei der Besetzung der evangelischen
Pfarrstelle in Gütersloh und zwischen Rheda und Wiedenbrück dadurch
hervorgerufen wurden, daß das Kapitel in Wiedenbrück das Besetzungs-
recht bis weit ins l8. Jahrhundert behalten hatte, wurden endgültig durch
Zahlung einer Ablösungssumme von 1800 Reichstalern an das Wieden-
brücker Kapitel beigelegt. Die Auszahlung des Geldes erfolgte im Jahre
1780.
Die Zeit der napoleonischen Knechtschaft und der Befreiung.
Das 19. Jahrhundert brach an. Napoleon, der gewaltige Kaiser der
Franzosen, der wie eine zweite Gottesgeißel die Völker Europas zu Boden
warf und Reiche und Throne zerbrach, rief auch in Deutfchlaud eine voll-
ständige Neuordnung der Dinge hervor. Das alte heilige römische Reich
glich einer Rumpelkammer, schwach und ohnmächtig siechte es schon seit
1648 dahin, ohne leben und sterben zu können, bis es sang- und klanglos
1806 zu Grabe getragen wurde. Der Reichsdeputationshauptschluß des
Jahres 1803 bewirkte die Aufhebung vieler geistlicher Güter und Herr-
fchaften. Zu ihnen gehörten auch die Klöster Marienfeld, Herzebrock und
Clarholz. Blüchersche Husaren vertrieben in Marienfeld die Mönche und
hoben das Kloster aus. Den Meierhof zu Gütersloh, der jahrhundertelang
dem Kloster gehört hatte, erwarb Drewer für noch nicht 10 000 Mark.
1809 machte ein Federstrich Napoleons auch der Grafschaft Rheda ein Ende.
Sie wurde zu dem Großherzogtum Berg mit der Hauptstadt Düsseldorf ge-
schlagen. Gütersloh bekam einen Maire Lehmann und einen früheren
Schneider Sundermann als Polizeidiener. In der Nähe Güterslohs war
die Grenze zwischen dem Großherzogtum Berg und dem Königreich West-
salen, zu dem Wiedenbrück, Brackwede und Bielefeld gehörten. Hier an
der Grenze wurde der Zoll erhobeu, und damals entfaltete sich ein leb-
hafter Schmuggelhandel in Gütersloh. Wenn die neue Herrschaft auch
viel Gutes gebracht hatte, so wurden doch viele waffenfähige junge Männer
ausgehoben, um unter Napoleons Fahnen zu kämpfen. Auch aus Güters-
loh mußten juuge Leute unter die Waffen treten. Darunter finden sich
*Namen, die heute noch hier vorhanden sind, wie Strenger, Benkert, Jacke,
Angenete. Viele mußten mit nach Rußland hinein, und nur wenige sahen
ihre Heimat wieder. Nach der Schlacht bei Leipzig kamen die Kosaken
durch Gütersloh. Unter Glockengeläut ritten sie ein und wurden mit
lautem Jubel empfangen. Die Frende dauerte aber uicht sehr lauge; denn
die Kosaken verübten viele Gewalttätigkeiten und nahmen mit, was sie
bekommen konnten. In diesen Zeiten wurde die alte Kirche oft als Ge-
fängnis für die gefangenen Franzosen benutzt.
Güterslohs Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert.
Nach dem Kriege kam die Herrschast Rheda an Preußeu. 1816 wurde
Wiedenbrück Kreisstadt und Sitz des Landrats. Die Herrschaft der Grasen
von Rheda war eine milde gewesen. Die Gemeinde Gütersloh hatte
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Gütersloh Lehmann Schneider_Sundermann Napoleons Benkert Güterslohs
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gehen. Heute haben wir in den früheren Bauerschaften des Amtes Güters-
loh und in Kattenstroth 11 Schulen mit 33 Lehrern und 7 Lehrerinnen.
Die katholische Gemeinde hat sich ebenfalls bedeutend vergrößert.
Von den 18336 Einwohnern sind 3469 Katholiken. 1889 bis 1899 bauten
sie sich in der Bauerschaft Kattenstroth eine eigene Kirche. Sie ist ein
Backsteinbau. Der Schutzheilige ist St. Pankratius. Sein Standbild, das
früher in der alten Kirche war, ist jetzt in ihr errichtet. Im August 1887
wurde zwischen beiden Kirchengemeinden ein Vertrag geschlossen, nach
dem die katholische Gemeinde gegen eine Entschädigung von 39999 Mark
auf ihr Miteigentumsrecht au der Apostelkirche verzichtete. Während
früher nur eiu katholischer Lehrer vorhanden war, stehen jetzt 6 Lehrer und
6 Lehrerinnen an 2 katholischen Schulen.
Die jüdische Gemeinde hat eine Schnle mit einem Lehrer.
Mehrere Male seit der Einverleibung der Herrschaft Rheda in den
preußischen Staat hat die Stadt Gütersloh die Ehre königlichen Besuches
erfahreu. Als am 11. August 1848 der König Friedrich Wilhelm Iv. mit dem
Prinzen Wilhelm vou Preußeu und dem Prinzen Karl durch Gütersloh kam,
wurden sie vou den Güterslohern mit Jubel begrüßt. Daß in dieser
schweren Zeit die Gütersloher ihren König so empfingen und mit den
preußischen Fahnen begrüßten, hat er nie vergessen. So durften sie ihn
und seinen Bruder, unsern ersten deutschen Kaiser, denn auch schou wieder
im August des Jahres 1851 in ihren Mauern begrüßen, und am 26. und
27. März 1852 weilte der König abermals in Gütersloh und legte eigen-
händig den Grundstein zum Gymnasium.
Im letzten Jahrhundert wuchs die Bevölkeruug uicht nur in Güters-
loh, sondern anch in dem ganzen Vaterlande sehr schnell. Uberall wurden neue
Schulen gebaut und neue Lehrerstellen eingerichtet. Weil aber die Zahl
der Lehrerbildungsanstalten nicht in gleichem Maße zunahm, trat bald ein
erheblicher Lehrermangel ein. Um diesen Mangel zu beseitigen, wurden
viele neue Seminare gebaut. So errichtete mau auch in Gütersloh ein
Lehrerseminar. Es wurde am 1. Dezember 1899 eröffnet. Bis zum April
1911 wurden an 699 Lehrer auf ihm ausgebildet. Im Herbst 1919 wurde
auch eine Präparande eingerichtet.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Kattenstroth August August Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm Karl_durch_Gütersloh Karl August
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nun der Name der Franken bei uns im Meier zu Frankenfeld am Olbach
uoch fortlebt, wird die in der Nähe liegende Bauerschaft Sundern auch
wohl eine Frankensiedelnug gewesen sein. Karl der Große machte auch
der Leichenverbrennung ein Ende. Seit jener Zeit haben wir bei uns
keine rein germanische Bevölkerung mit blondem Haar, weißer Haut und
blauen Augen mehr. Heutzutage sind bei uns im Kreise Wiedenbrück
und auch in Minden und Ravensberg von 100 Personen nur 42 blau-
äugig, bloudhaarig und weißhäutig.
Bilder: Germanisches Gehöft.
Anschlußstoffe: Fritz Lienhard: Widnkind. Sagen von Wittekind.
Hanspeter: Wittekind verspricht, Christ zu werden. S. 281. Albion und
Wittekind. S. 283. Wittekind zu Enger. S. 283. Kuhn: Wittekiud in
der Babilonie. S. 284.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Frankenfeld Karl_der_Große Karl Fritz_Lienhard Hanspeter Kuhn
35. Aus der Geschichte der Stadt Gütersloh.
Der Name.
Über den Ursprung des Ortes und über die Entstehung seiues Namens
wissen wir uichts Bestimmtes. Während der Busch schon im 8. Jahr-
hundert in einer Schrift genannt wird und die in der Umgegend liegenden
Orte Rietberg und Herzebrock schon um 850, Wiedenbrück 952 und Rheda
um 1989 auftauchen, findet sich der Name Gütersloh erst 1119 in einer
Urkunde des Bischofs Gottschalk von Osnabrück. Der Bischof schenkte
darin den Zehnten von Gütersloh dem Kloster Herzebrock. Was bedeutet
nun der Name Gütersloh? Das Wort „Loh" findet sich in sehr vielen
Namen. Es bedeutet Wald. Wir haben schon gehört, daß in den frühesten
Zeiten nnsre Gegend dicht mit Wald und Busch bewachsen war. Da in
Gütersloh der Name Güth seit alter Zeit vorkommt, wird Gütersloh
meistens als „Wald des Güth" gedeutet. Jellinghaus erklärt ihn als „Wald
des Günther". Dies ist die wahrscheinlichste Erklärung.
Die älteste Zeit.
Um das Jahr 1999 lagen einige Meierhöfe in uusrer Gegend. Ge-
nannt werden die Meier Avenwedde, Nordhorn, zu Gütersloh. Der älteste
Hof ist jedenfalls der des Meiers Avenstroth. Schon 1134 ist der Meier
von Avenstroth Vogt des Klosters Clarholz. Er war im Olbrock Holz-
gras und heißt deshalb Graf von Avenstroth. Auf dem Gebiete des Meiers
zu Gütersloh gab es wahrscheinlich schon im 9. Jahrhundert eine kleine
hölzerne Kapelle. Sie stand jedenfalls allein, wie noch heutzutage manche
Waldkapelle. Um 1243 trat an ihre Stelle ein steinernes Gotteshaus. Erst
allmählich entstanden in der Nähe der Kirche einige Häuser. In der
frühesten Zeit hielt ein Priester von Wiedenbrück den Gottesdienst in
Gütersloh ab. Um 1299 hat Gütersloh einen eigenen Pfarrer. Von der
alten Kirche ist nur noch der untere Teil des Turmes und das Chor vor-
Händen. In der Fehde zwischen Tecklenburg und Hoya brannte das Schiff
aus. (1419.) Die heutige Kirche ist in den Jahren 1599 bis 1529 gebaut.
Auf dem Kirchhofe wurden Jahrhunderte hindurch die Toten begraben.
Die alten Linden standen schon vor 299 Jahren.
Der Pankratiusmarkt und die Entstehung der Stadt.
Am Tage des Eisheiligen Pankratius wurde nach der Messe auf dem
Kirchhofe Markt, der sogenannte Kram oder die Kirmesse, gehalten. Wie
in heidnischer Zeit das „Ding", so war späterhin die Messe die beste Ge-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]