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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 118

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
118 Ostdeutsche Ansiedlerhilfe. 70. Ostdeutsche Ansiedlerhilsc. Durch den dreimaligen Einbruch der Russen (August und November 1914, März 1915) ist die Provinz Ostpreußen das Opfer schrecklicher Verheerungen und tiefgehender Schädigungen geworden. . . . Wie hoch sich der Schaden zahlenmäßig beläuft, läßt sich zur Zeit noch nicht genau angeben. Bedenkt man aber, daß die Gebäudeschaden auf 300 Millionen, die Plünderungs- und Trümmerschäden auf 450 Millionen, die Verluste an Großvieh auf 700 Millionen geschätzt werden, so wird man sich ohne weiteres darüber klar sein, daß hier das Vermögen eines ganzen Volkes zu Grunde gegangen ist. Aber nicht dieser Verlust ist es, der die Notlage in Ostpreußen so schwer macht. Was an Mitteln fehlt, wird durch das dankbare Vaterland unserer Provinz, die nun schon zum vierten Male seit ihrer Zugehörigkeit zu Brandenburg den Einbruch des Feindes durchmachen mußte, gewiß reichlich ersetzt werden. Aber wie ist der Verlust an Menschen zu ersetzen, an dem Ostpreußen schon seit Jahrzehnten zu leiden hatte? Hier kommen ohnehin nur 56 Einwohner auf den Quadratkilometer, gegen 120 im deutschen Reich, im Rhei-nisch-Westfälischen Industriegebiet, Bezirk Wiesbaden, sogar 200. . . . Bereits in Friedenszeiten wanderten alljährlich etwa 30 000 arbeitsfähige junge Leute beiderlei Geschlechts „ins Reich" ab, um in den Großstädten und Industriegebieten von Mittel- und Westdeutschland größeren Geldverdienst zu suchen. Kein Wunder, daß schon 1900 nicht weniger als 34% des Bedarfs an Knechten, 27 o/0 an Mägden, 33 o/o an Jungen, 23 o/0 an Arbeitsfamilien fehlten. Um diesen Ausfall an Arbeitskräften zu decken, wurden jährlich aus 14. Vereinigung der Kommunalverbände des Regierungsbezirks Wiesbaden ohne Frankfurt a. M. und Obertaunuskreis für die Landgemeinden des Kreises Stallupönen einschließlich Eydtkuhnen. 15. Ostpreußenhilfe der Provinz Schleswig-Holstein für den Landkreis Tilsit. Iii. Regierungsbezirk Allenstein. 1. Ostpreußenhilfe der Provinz Posen für den Kreis Allenstein. 2. Kriegshilfsverein der Provinz Sachsen für den Kreis Johannisburg. 3. Hallische Ostpreußenhilfe für Bialla im Kreise Johannisburg. 4. Kriegshilfsverein des Regierungsbezirks Oppeln für den Kreis Lyck. 5. Kriegshilfsverein Frankfurt a. M. (einschl. Obertaunuskreis) für den Kreis Lötzen. 6. Ostpreußenhilfe des Regierungsbezirks und der Stadt Cöln für Kreis und Stad^ Neiden bürg. 7. Kriegshilfsverein Charlottenburg für Sold au. 8. Kriegshilfsverein Berlin für den Kreis Ortelsburg. 9. Kriegshilfsverein Wien für Ortelsburg (Stadt). 10. Kriegshilfsverein der „Deutschwehr" für Schwentainen (Kreis Ortelsburg). 11. Kriegshilfsverein des Regierungsbezirks Minden für den Kreis Osterode. 12. Kriegshilfsverein Leipzig für Hohenstein. 13. Bayrische Ostpreußenhilfe für den Kreis Rössel. 14. Kriegshilfsverein des Regierungsbezirks Arnsberg für den Kreis Sens bürg.

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 117

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Kriegsschäden in Ostpreußen und Kriegshilfe. Vaterlande „Kriegshilfsvereine" ins Leben gerufen, um die zerstörten Ortschaften in unserer Provinz aufbauen zu helfen. Jeder der Vereine, zu denen auch die Großstädte gehören, übernahm für einen bestimmten Ort oder Kreis die „Patenschaft". Die Anregung hierzu ist von dem früheren Landrat in Gumbinnen, jetzigen Polizeipräsidenten von Berlin-Schöneberg, Freiherrn von Lüdinghausen ausgegangen und bisher auf fruchtbaren Boden gefallen. Ende Mai 1916 bestanden bereits 44 „Patenvereinigungen *)/' Nach der „Denkschrift über die Beseitigung der Kriegsschäden in den vom feind: lichtn Einfall berührten Landesteilen" (vom Staatsministerium am 28. Mai 1916 dem Abgeordnetenhaus? überreicht) u. a. *) Verzeichnis der patenvereimgungen. I. Regierungsbezirk Königsberg. 1. Vereinigung der Kommunalverbände des Regierungsbezirks Münster für den Kreis Brannsberg. 2. Kriegshilfsverein Thüringen für den Kreis Pr. Cylau. 3. Vereinigung der Städte und Ämter des Großherzogtums Oldenburg für Abschwangen, Uderwangen und Almen Hausen im Kreise Pr. Enlau. 4. Bayrische Ostpreußenhilfe für den Kreis Fischhausen. 5. Kriegshilfsverein Berlin-Schöneberg für Dornn au (Kreis Friedland). 6. Kriegshilfsverein Aachen und Umgegend fstr Fried land und Umgebung. 7. Kriegshilfsverein Berlin-Wilmersdorf für Gerdauen (Stadt). 8. Ungarischer Kriegshilfsverein für Gerd anen (Stadt). 9. Kriegshilfsverein des Kreises Teltow für ländliche Ortschaften im Kreise Gerd anen. 10. Kriegshilfsverein Berlin-Grunewald für Nordenburg. 11. Hilfsausschuß des Stadt- und Landkreises Düsseldorf für den Kreis Heilsberg. 12. Ostpreußenhilfe der Provinz Pommern für den Kreis Labian. 13. Kriegshilfsverein Baden für den Kreis Memel. 14. Ostpreußenhilfe der Provinz Hannover für den Kreis Rasten bürg. 15. Hilfsausschuß der Stadt- und Landkreise der Schwerindustrie (Essen nsw.) des Regierungsbezirks Düsseldorf für den Kreis Wehlau. Ii. Regierungsbezirk Gumbinnen. 1. Hilfsausschuß der Stadt- und Landkreise des Niederrheins (Reg.-Bez. Düsseldorf) für den Kreis Angerburg. 2. Ostpreußenhilfe der Großherzogtümer Mecklenburg für Possessern, Gr. und Kl. Strengeln und Ogonken im Kreise Angerburg. 3. Kriegshilfsverein Dresden und Umgebung für den Kreis Darkehmen. 4: Kriegshilfsverein des Herzogtums Braunschweig für den Kreis Goldap. 5. Kriegshilfsverein Potsdam für die Kirchspiele Gr. Rominten und Dubeningken im Kreise Goldap. 6. Kriegshilfsverein Berlin für den Kreis Gumbinnen. 7. Vereinigung der Stadt- und Landkreise des Regierungsbezirks Trier für Errichtung einer Mustersiedlung bei Gumbinnen. 8. Vereinigung der Kommunalverbände des Regierungsbezirks Liegnitz für die Kreise Insterburg und Niederung. 9. Hilfsausschuß der Stadt- und Landkreise des Bergischen Landes (Reg.-Bez. Düsseldorf) für den Kreis Oletzko. 10. Kriegshilfsverein des Regierungsbezirks Breslau für den Kreis Pillkallen. 11. Kriegshilfsverein Bremen für Schirwindt (Kreis Pillkallen). 12. Ostpreußenhilfe der Deutsch-Amerikaner für den Kreis Ragn it. 13. Kriegshilfsverein Cassel für Stctllupönen (Stadt).

3. Der Weltkrieg bis April 1916 - S. 1

1916 - Düsseldorf : Schwann
atr der Weltkrieg bis Jlpril 1916 Oon Prof. Dr. Zr. zur Bonfen Münster i. N). ❖ % Ergänzung zum „Leitfaden der Geschichte für Lpzeen und höhere Mädchenschulen" „was ist unschuldig, heilig, menschlich gut, wenn es der Kamps nicht ist ums Vaterland?" Schiller. druck unü Verlag von L. Schwanu in Düsseldorf

4. Der Weltkrieg im Unterricht - S. 83

1916 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
88 4. Erdkunde und Wirtschaftslehre. 83 b. Entwürfe. Übertragung des russischen Kriegsschauplatzes nach dem Westen (Maßstäbe). Holländische Küste bei Groningen — Riga. Bielefeld = Dünaburg. Köln — Wilna. Straßburg — Pinsk. Küste des Mittelmeeres b. Nizza — Czernowitz. Serbischer Kriegsschauplatz im Beginn der Offensive nach Einnahme von Belgrad und der serbischen Ostfestungen. Armee Mackensen entspricht Linie: Lüttich, Aachen, Düsseldorf Siegen. Armee Bojadjiefs — Siegen über Ems bis Bingen, im Vordringen auf Coblenz (— Nisch). Morawatal — Rheintal. Ober- rheinische Tiefebene ist als unzugängliches Bergland zu beuien. Einzige Verbindung nach Süden durchs Moseltal bezeichnet. Metz und Luneville besetzt Volt Bulgaren (entspricht Usküb und Köprülü). Serben und En- tentetruppen etwa bei Basel. Saloniki etwa bei Luzern. Hier ist natürlich nur auf die topographische Lage geachtet. Als Beranschaulichungsmittel steht ja sehr viel zur Verfügung. Besonders zu empfehlen ist: Welt im Bild (ursprünglich Beilage zum Hamburger Fremdenblatt). Benutzung von Reliefplänen mit Vorsicht! Auch hier Verknüpfung mit dem Lehrplan, z. B. Der Regierungs- bezirk Düsseldorf im Kriege. Hinzuweisen auf die Anpassung der In- dustrie. Krefelder Seide fitr Westen usw., Essens Bedeutung eingehend. Kohlen und ihre Abfallprodukte. Rheinische Metallwarenfabrik (vorm. Ehrhardt) in Düsseldorf. Munitionsfabriken von Hindrichs und Auffer- mann in Beyenburg. (Vgl. S. 96.) warum kann sich Drutsch-Vstafrika so erfolgreich verteidigen? 1. Lage. a. Meer, nur wenig Häfen, Korallenriffe. b. Küste, sandig, dann ansteigendes Randgebirge, o. Die großen Seen. d. Die wüstenhaften Steppen und die Grabensenkungen. 2. Klima, tropisch, daher z. T. Urwald; ungesund für europäische Truppen. 3. Bewohner, z. T. Mohammedaner, Weiße verstärkt durch Be- satzung der Königsberg. 6*

5. Der Weltkrieg im Unterricht - S. 96

1916 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
96 Ii. Praxis. am 1. Februar die allgemeine Beschlagnahme eintritt und damit das ganze Reichsgebiet in Bearbeitung genommen wird. Daß bei einer solchen plötzlich unter den schwierigsten Verhältnissen aus der Erde gestampften Organisation Stockungen nicht immer aus- bleiben, erscheint unvermeidlich. welche Bedeutung hat der Regierungsbezirk Düsseldorf im Weltkrieg? (Vgl. S. 83.) Vorbereitung. Wie ihr alle wißt, sind jetzt die meisten Männer draußen in Feindesland, um für das teure Vaterland zu kämpfen. Doch auch die Zurückgebliebenen sind nicht müßig. In treuer Pflicht- erfüllung suchen sie auch einen Teil zum Siege beizutragen. Ziel. Heute wollen wir darüber sprechen, wie die Leute im Regierungsbezirk Düsseldorf helfen den Krieg zu gewinnen. Darbietung. In Mettmann und allen andern Orten werden jetzt Gegenstände angefertigt, die in unserm Heere verwandt werden. Solche Gegenstände nennen wir Kriegsartikel. Nennt Kriegsartikel, die hier in Mettmann angefertigt werden! Doch hier werden nur kleinere Teile hergestellt. Ich kenne eine Stadt, in der Geschütze und andere große Kriegsartikel angefertigt werden. Welche Stadt meine ich wohl? In Düsseldorf ist eine der bedeutendsten Fabriken die von Ehrhardt. (Rhei- nische Metallwarenfabrik.) Sicher habt ihr Verwandte oder Be- kannte, die in dieser oder einer andern Fabrik in Düsseldorf beschäftigt sind. Was wird denn in dieser Fabrik hergestellt? Geschosse für die 42 em-Mörser, Granaten, Patronen. Diese Gegenstände faßt man unter dem Namen Munition zusammen. Ferner stellt die Fabrik Kanonen, Ballonabwehrkanonen her. Von dieser Fabrik aus wurde das feindliche Flugzeug, das im September vorigen Jahres die Luftschiffhalle mit Bomben bewarf, beschossen. Die Arbeitsstätte beschäftigt viele Frauen und Kriegsgefangene, die die Stinkbomben anfertigen. An der Grafen- berger Allee liegt die Fabrik von Haniel und Lueg. Was wird denn hier hergestellt? Panzerplatten, Granaten, Patronen, Schiffsanker. Welche Kriegsartikel werden sonst noch hergestellt? Brückenteile für die eroberten Gebiete, Luftschiffhallen, Lokomotiven. Inwiefern können wir denn Lokomotiven auch als Kriegsartikel bezeichnen? — Welche Artikel werden denn in den Schwesterstädten Elberfeld und Barmen herge- stellt? Wie kommt es, daß in Elberfeld und Barmen Stoffe für unsere Soldaten, während in Düsseldorf die eisernen Gebrauchsgegenstände her- gestellt werden? Wir gehen jetzt in das Ruhrkohlengebiet zur Stadt Essen. Ein Name fällt dir sofort ein? Schon zu Anfang des Krieges wurde Krupps Name von neuem mit Stolz genannt. Wie kam das? Ja, er hat den Namen „Kanonenkönig" verdient. Außer den Kanonen,

6. Der Weltkrieg - S. uncounted

1918 - Leipzig : Voigtländer
berfichtskarten des stlichen, westlichen, italienischen u. Balkan-Kriegsschauplatzes bis Ian. M$ Entworfen und gezeichnet in der Kartographischen Anstalt von Wagner & Debes in Leipzig. 3?. Voiytlnder^ Verlag in Leipzig. 'oifip o' Iv ^ London Vveder Lande England Antwerpen ,Pa , ruhi a n\g e r ri* Dixkiuiden 'flfekangen >., -^rper/ olwen achen Boulogne r Neuvejchapelieoi Lttich Coblen. Ftimx/onne Arraso 1 / Bapaurjte0 > 'eufcntiteaij Luxem h-Burg/ .d Fere X Laon Rouen Soi'ssons St/Mihie/J Pa R l's \Mousson tabur Schi n/neck < %-T/ [Epinalmfof Freiburg i i i___ Kilom. Schlachtlinie vom 4 g Sept 19h Frontlmie Ende Januar J9i8 Wichtige Eisenbahnen. [Mflhausen

7. Realienbuch - S. 37

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
37 11 Hier liefen die beiden Städte Slberkeld (170 T.) und l8arnien (170 T.), die sich etwa 10 km lang im Wuppertale ausdehnen und durch ihre Band- und Seidenwebereien weit und breit berühinl sind Weiler talaufwärts — etwah abseits von der Wupper — liegt Solingen, dessen Schwerter und Klingen selbst in englischen und französischen Heeren in Gebrauch sind. In Remscheid, dessen nächste Umgebung von 18 Bächen durchflossen wird, die Schleifsteine und Räderwerke in Bewegung setzen, werden vorzugsweise Werk- zeuge: Sensen, Sägen, Äxte, Beile, Geräte für die verschiedensten Handiverker hergestellt. Lennep ist durch seine Tuchwebereien bekannt. Im Aggerlak blüht die Baumivollenindustrie. 2. Die rniinsterscl^e Bucht. Wer von Arnsberg, der Hauptstadt des Sauerlandes, nach Norden wandert, erblickt, wenn er die Haar (Hohe) erstiegen, vor sich eine weite Ebene. Es ist Weufälischer Bauernhof. die Münster sch e Bucht. Sie wird von der Haar, dem Eggegebirge und dem Teutoburger Walde umschlossen. Wir unterscheiden das nördlich von der Lippe gelegene Münsterland und den zwischen Haar und Lippe liegenden fruchtbaren Hellweg. Der beste Teil des Hellwegs ist die Soester Börde, die Korn- kammer Westfalens. Soest (fpst) (18 T.), die altberühmte Hansastadt, wird wegen seiner herrlichen Baudeukmale viel besucht. Die Solquellen des Hell- wegs (Hamm, Königsborn. Werl, Sasseudorf) bringen Kranken Heilung. Das nördlich von der Lippe gelegene Münsterland kaun man mit einer Nuß vergleichen. Die bittere Schale sind die das Innere umschließenden Sand- ebenen und Heiden. Die Moorgegenden sind vielfach bebaut. Baumwollen- industrie und der Kohlenbergbau (Recklinghausen) haben auch in den unfrucht- baren Gegenden eine dichte Bevölkerung hervorgerufen. Der süße Kern des Müusterlaudes sind die im Innern liegenden fruchtbaren Gebiete. Daher finden wir hier große Bauerngehöste. Wie bei den alten Sachsen liege» die Gehöfte noch einzeln und schauen traulich zwischen Eichbäumen hervor. Die Hauptstadt des Münsterlandes ist fißunster \90 T.), mit einer Universität. In dem Saale des Rathauses wurde 1648 der Wespällsche Frtede geschlossen.

8. Realienbuch - S. 54

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
sl 54 Amerika und England fördern mehr Kohlen als Deutschland. In der Menge des gewonnenen Roheisens hat Deutschland England überflügelt. Neben den heimischen Eisenerzen aus Lothringen, Luxemburg, Schlesien, Westfalen und Hessen-Nassau werden auch fremde zurberarbei- tung heran- gezogen. In der Zinkge- winnung ist liefert Deulsch- Hanrief Xl $ I h ¿•todrnjotstwirtarfiafl So — &ergt) en,lmliistne Sb Vettolrr n,s Die Berufstätigkeiten im Deutschen Reiche (in Prozenten). Deutschland das erste Land der Erde. Neben reichen Salzlagern land fast allein die für die Landwirtschaft wichtigen Abraumsalze. Deutschlands Bergbau gibt nicht nur 2 Millionen Menschen lohnende Be- schäftigung, sondern er ist auch die Grundlage für unsere ausblühende Industrie, deren Erzeugnisse im Weltmarkt mit den ausländischen den Wettbewerb aushalten können. Die Erzeugnisse unserer Metallindustrie in der Rheinprovinz. West- falen und Schlesien haben Weltruf. Nach der Metallindustrie hat die Textil- industrie die größte Bedeutung. Kottbus, Luckeinvalde, Görlitz, Gera, Barmen, Aachen sind Hauptpunkte der Wollindustrie. Baumwollenindustrie ist zu finden in Mülhausen im Elsaß, in Plauen, Chemnitz (Sachsen), Elberfeld, Barmen, München-Gladbach, im Wuppertal, im westlichen Münsterland, in Reutlingen und Augsburg. Seiden- und Samtwaren werden hergestellt in Krefeld, Elberfeld-Barmen. Mittelpunkte der Leinenindustrie sind Bielefeld, Neichenbach und Landshut. Neben den genannten Industriezweigen hat Deutschland auch bedeutende Kurz- waren-, Glas-, Farbwaren-, Tabak- und Zigarrenindustrie, große Brauereien und Brennereien und etwa 400 Zuckerfabriken. Deutschland steht in der Zuckererzeugung an erster Stelle. Einfuhr und Husfubr. Seitdem die Maschine in allen Gewerben den Handbetrieb verdrängt hat, ist das Großgewerbe fast überall zur Herrschaft ge- langt. Die Rohstoffe für die Fabriken schafft man mit Hilfe der Eisenbahnen herbei, so besonders Baumwolle, Wolle. Holz, Tabak, Leder und Seide. Alle diese Rohstoffe werden in den verschiedensten Fabriken verarbeitet und dann zum Teil wieder an das Ausland verkauft. Ausgeführt werden z. B. baumwollene und wollene Kleiderstoffe, Tuche, Strümpfe, Schürzen, Leinenzeuge, Band, Samt, Zncker, Bier, Maschinen, Kanonen, Gewehre, Säbel, Messer, Scheren, Blech- waren, Spielwaren usw. Infolge der dichten Bevölkerung aber ist der Bedarf an Getreide und Fleisch in Deutschland so groß, daß das Land ihn nicht zu decken vermag. Es werden daher große Mengen Korn aus Ungarn, Rußland, Rumä- nien, Nordamerika, Argentinien, Indien u. a. Ländern eingeführt. Die deutschen Kolonien. 1. Deutscb-Ottafrika. (Fast doppelt so groß als Deutschland — 10 M E.) Deutsch Ostafrika ist unsere größte und wertvollste Kolonie. Sie erstreckt sich vom Indischen Ozean bis zu den gewaltigen Seen Afrikas. a) Die Küstenebene. Die Küste ist wenig gegliedert. Sie wird von Korallenriffen umsäumt. Auch die vorgelagerten Inseln, von denen nur Mafia

9. Realienbuch - S. 36

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii 36 Glöhrlalsperre bei Dahlerbrück. den fleißigen Bewohnern die mannigfachen Bodenschätze: Basalt, Braunkohle, Tonerde (Kannebäckerland), Eisenerze im Sieg- und Dilltale. d. Das 6ebirgsdreiech. Der Westerwald steht durch die Kalteeiche mit dem Nothaargebirgc in Verbindung. Auf dem Edcrkopf entspringen Lahn, Sieg und Eder. Das Rothaargebirge und seine Ausläufer bedecken das an schonen Hochwäldern reiche Wittgensteiner Land und das Siegerland mit seinen lieblichen Wiesenflnren und Haubergen. Die Eisen- und Erzlager des Siegerlandes haben eine blühende Industrie im oberen Siegtale erzeugt. Überall ist hier der Boden von Stollen durchivühlt, und von der Stadt Siegen (27 T.) an ist talaufwärts eine Strecke von mehr als zwei Stunden dicht mit Hüttenwerken und Fabriken besetzt. Das nördlich vom Siegerland gelegene waldreiche Bergland heißt das Saner- land. Die höchste Erhebung ist der Kahle Asten (833 m.) Durch die in der Nähe des Kahlen Asiens enspringende Ruhr und ihre Nebenflüsse wird das Sauerland in einzelne Bergketten zerlegt. Der Ackerbau kann auf den steilen Hängen trotz mühsamer Arbeit nur mäßige Erträge liefern, günstiger liegen schon die Berhältitisse für die Viehzucht. Die großen Bodenschätze des Siegerlandes, die reichen Kohlen- lager im Norden und die überall vorhandene billige Wasserkraft der zahlreichen Gebirgsbäche und Flüsse, deren Wassermassen durch mächtige Talsperren auf- gespeichert werden, haben in den Tälern der Ruhr, Lenne, Volme und Ennepe eine lebhafte Fabriktätigkeit und dichte Bevölkerung hervorgerufen. Die wichtigsten Fabrikorte sind: Hagen, Schwerte, Iserlohn, Altena, Lüdenscheid. Die Metall- warenfabrikation daselbst ist eine der blühendsten der Erde. 6. Westlich vom Sanerland liegen die Vergilben k)oken. Hier ist im Tale der Wupper der Mittelpunkt der rheinischen Gewerbtütigkeit. „Meilenweit zieht sich in ununterbrochener Reihe die Zeile der Häuser hin. Rad an Rad wälzt sich geschäftig um, Schlot ragt an Schlot empor. Talauf, talab erdröhnt der Fall des Hammers und rollt die Walze in geräuschvollem Umlauf. Hier schnurrt die Spindel, dort, klappert hastig der Webstuhl. Bald sind es Eisen, Stahl und Messing, bald Seide, Baumwolle und Leinen, die unter kunstreicher Hand im Dienste der Gewerbe sich mannigfaltig umgestalten."

10. Realienbuch - S. 38

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
n 38 Da» rbeínítcb-w«Ttfalitcbe Jnduítriegíbtet. Einen gewaltigen Gegensatz zu den Saatgefilden des Münsterlandes und der Börde bietet das zwischen den Städten Hamm, Hagen, Duisburg und Recklinghausen liegende Industriegebiet. Ortschaft neben Ortschaft, Stadt an Stadt, hochragende Schornsteine überall. Fabriken in Hülle und Fülle. Am Abend ist der Himmel vom Widerschein der zahlreichen Hochöfen und Eisenwerke in Glut getaucht. Die ganze Gegend ist eingehüllt in einen Nebel- und Dunstschleier, erfüllt von dröhnender Arbeit und rastlosem Verkehr. Aus dem dunklen Schoß der Erde schaffen über 350000 Bergleute mehr als die Hälfte aller Kohlen Deutschlands, nämlich 91 Million t im Werte von 900 Million Mark. In den zahlreichen Hochöfen wird aus heimischen und fremden Erzen aus Schweden und Spanien etwa 40 o/o des deutschen Roheisens gewonnen, das in zahlreichen Fabriken weiter verarbeitet wird. In vielen Orten bildet die Eisenindustrie den wichtigsten Erwerbszweig der Bewohner. Die Erzeugnisse der Eisenindustrie haben Weltruf. Auf den Eisenbahnen wird 1 /3 aller Güter Deutschlands verschickt. Kanäle (Dortmund-Ems) und schiff- bare Flüsse: Rhein, Ruhr, Lippe müssen die Eisenbahnen unterstützen. Duis- burg und Ruhrort sind die größten Binnenhäfen Europas. In der Dichtigkeit der Bevölkerung steht das Industriegebiet an erster Stelle in Deutschland. Auf engem Raum finden wir 7 Großstädte, zahlreiche Mittel- und Kleinstädte und volkreiche Dörfer. Durch Eingemeindung steigt die Einwohnerzahl der Städte sehr rasch. Im westfälischen Teile des Industriegebietes liegen: Dortmund (217 T., Eisen- werke, Brauereien), bochum (137 T), Geilenkirchen (170t), Minen (37 T), klagen 88t.), F)amm (43 T.). Die wichtigsten Städte des r h einischen Jndustriebezirks sind: 611«« (293t.), Duisburg (229 St ), Oqülbeim a. Ruhr (112 £.), k>amborn < 100 T ), Oberbaulen (89 T.). Die bedeutendste Fabrikstadl des Rheinlandes — ja, der ganzen Erde ist jedoch 611en. Hier liegt die von dein „Kanonenkönig" Krupp gegründete Gußstahlfabrik, in der jährlich Tausende von großen und kleinen Kanonen, Eisenbahnschienen, Waggonrädern u. dgl. gegossen werden. Die hier verfertigten Kanonen sind von solcher Güte, daß kein Land der Erde Gleiches zu bieten vermag. Hunderte von hohen Fabrikschornsteinen schwärzen hier die Luft. Jeden Tag werden über 300 Wagenladungen voll Kohlen und halb so viel Erze verbraucht. Mehr als 80 große Dampfhämmer besorgen die Schmiedearbeit. In der Fabrik sind über 34000 Menschen beschäftigt, für die Krupp sogar eine Stadt, Kronenberg, erbaut hat. 3. Die Nie-errheinische Tiefebene mit -er Tö'lner Bricht. Von Bonn ab breitet sich zu beiden Seiten des Niederrheines ein frucht- bares Tiefland aus, die Niederrheinische Tiefebene. Diese beginnt etwa bei Aachen und Bonn mit einem bewaldeten freundlichen Hügellandc und setzt sich nach N. hin als Flachland durch Holland bis ans Meer fort. Am Südrande des Tieflandes bei Aachen und Eschiveiler befinden sich große Steinkohlenlager. An das Hügelland schließt sich nach N. hin eine äußerst fruchtbare Ebene an. Das Klima in der Ebene ist infolge der Meeresnähe sehr milde und angenehm. Daher findet sich hier überall eine dichte Bevölkerung, und die Landwirtschaft wetteifert mit der Gewerbtätigkeit. Besonders wird hier infolge des üppigen Graswuchses wie in dem benachbarten Holland viel Viehzucht getrieben. Außer den Rheinstädten ist namentlich -lachen (156 T.) zu nennen, in dessen heißen Schwefelquellen schon Karl d. Gr gern badete Hier hatte er eine „Pfalz"; im Dome liegt er begraben, und auf dem Markte der Stadt steht seine Bildsäule. Seine jetzige Blüte verdankt Aachen seinen noch spiudelnden, heilkräftigen Schwefelquellen, sowie seiner durch den Kohlenreichtum begüiisligten Fabrikläligkeit, deren hauplsächlichfter Zweig die
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