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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 10

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
20 Ornamente der Renaissance. 6. berblick der die Ornamente der Renaiffance utw. *) Sfm folgenden soll an einigen Beispielen der Wandel des Ornament-stiles von der Renaissance bis zum Empire dargelegt werden. Whrend die Fi-guren 1 (Bandrollen) und 2 Beispiele der Frhrenaissance, noch den Charakter der Gotik tragen, veranschaulichen die Abbildungen 3-6 den Geschmack der Hochrenaissan-ce an dem Flecht-werk aus Blumen oder Frchten und Ranken mit phantastischen Tier- *) Die Figuren 1 bis 12 des 6 aus Ludorff, Bau- und Kunstdenk-mler von Westfalen: Figur 1 Kr. Mnster Land; 2, 5, 7 Kr. Arnsberg; 3, 4, 8 Kr. Steinfurt; 6 Kr. Halle; 9 Kr. Lippstadt; 10 Kr. Minden; 11 Kr. Schwelm; 12. Kr. Wittgenstein. l

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 89

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Märkiiche Brückenstädte an der Spree. 89 hier mit der Spree vereinigenden Flüßchens Berste be- günstigt. Vielfache Gefechte und Bestürmungen während des Dreißigjährigen Krieges bezeugen die strategische Wichtigkeit des „Passes von Lübben". Bei Fürsten walde treten südlich die wichtigen Rauenberge bis auf kaum 1 km an den Strom heran. Auch im Norden rückt gerade hier das Rüdersdorf- Müncheberger Hügelland, ein Teil des Plateaus von Barnim, näher an die Spree, bleibt jedoch immer noch 2 -21/2 km davon entfernt. Die aus Nord und Süd bei Fürstenwalde zusammenlaufenden und hier die Spree kreuzenden Straßen sind wiederum sehr auffällig. Das nächste Stück des Spreelaufes konnte weder zu Au- siedlungen reizen noch Straßen heranziehen, es ist eine noch dichtbewaldete, gegen Nordwesten von größern Seen durchsetzte Gegend, welche die ziemlich gewundene Spree hier durchzieht. Erst bei Köpenick hören die Seen und Flußteilungen plötzlich auf; hier finden wir denn auch eine der ältesten imd in früherer Zeit wichtig- sten Städte der Mark, welche jedoch, wie sich gleich zeigen wird, nicht ohne geographischen 'Grund hinter Berlin so weit zurückgeblieben ist. Köpenick war hauptsächlich eiu strategisch wichtiger, gegen Angriffe gut gesicherter Platz. Die Lage auf einer Spreeinsel ermöglichte sowohl die Beherrschung des Spreeverkehrs, der durch den hier- in den südlichen Spreearm (Wendische Spree) eimnün- denden Dahmefluß eine befondere Wichtigkeit hatte, als die Überwachung der den Fluß kreuzenden Handels- züge, die jedenfalls die Jnfel berühren mußten. Brücken- köpfe, die sich später zu weitläufigen Vorstädten heraus- bildeten, lagen an beiden Spreeufern, sowie auf der Nordspitze der großen, die Müggelberge tragenden Insel zwischen den beiden Spreearmen. Indessen waren die Flußarme bei Köpenick zu breit (noch seeartig) zur be- quemern Überschreitung,*) das unmittelbar angrenzende *) Jetzt sind Brücken und lange Tämme vorhanden.

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 91

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Märkische Brückenstädte an der Spree. 91 einen einzelnen aus sumpfiger Umgebung herausrageu- deu Hügel in Verbindung bringen. Erleichtert wurde hier die Stromüberschreitung und die Bebauung der Insel noch durch den Umstand, daß zwei Landzungen, von den Höhen des Barnim und des Teltow ausgehend, sich dem Südende der Insel Cölu sehr näherten. In der Tat ist auch die Insel weit früher an der Südspitze als im nördlichen Teil bebaut worden. Jenseits des rechten Spreearines aber entstand ein Brückenkopf, der erste Kern des spätern Berlin. Die Lage der Doppelstadt Berlin-Cöln war für den Verkehr eine günstige, die Sicherung gegen Feinde aber minder vollkommen als bei Köpenick, Spandau oder Brandenburg, da die Spreeinsel hier nicht so wie bei jenen Orten durch breite, seeartige Flußarme umgeben war. So konnte Berlin erst in fried- lichern Zeiten und unter dein Schutze einer starken Re- gierung die großen Vorzüge, welche ihm schon die Be- schaffenheit der allernächsten Umgebung gewährte, voll ausnutzen. Zu diesen Vorzügen kamen aber noch andere, welche in der Verteilung der Täler und der trockenen höhern Striche in der Mark tief begründet sind. Die Stelle, an welcher die Annäherung zwischen Teltow und Barnim stattfindet, war für den gesamten von Süd und Südwest nach Norden und Nordosten gehenden Verkehr der ge- botene Übergangspunkt über die Spree-Havel-Linie, der nur dann von seinen viel ungünstiger gelegenen Neben- buhlern in den Schatten gestellt wurde, wenn die poli- tischen Verhältnisse mehr auf Sicherheit als auf Bequem- lichkeit und Kürze des Weges zu sehen zwangen. Denken wir uns, wir kommen auf unserer Wan- dernng vom Fläming herab und haben die Oder- mündungen oder Vorpommern zum Ziel, so werden wir uns gewiß nicht in die sumpf-, feeu- und flußreicheu Landschaften im Südosten Berlins (heutiger Kreis Beeskow-Storkow) verlocken lassen, uin dann bei Fürstenwalde oder Beeskow mühsam die Spree zu

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 90

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
90 Märkische Brückenstädte an der Spree. Terrain ist meist niedrig und die ganze Situation der Stadt der Entwicklung eines großen Handels- und Ver- kehrsplatzes jedenfalls nicht hervorragend günstig. So bald daher die Rücksicht ans die gesicherte und gleichzeitig zur Überwachung geeignete Lage nicht mehr die ans- schlaggebende war, verlor die Juselstadt den größten Teil ihrer einstigen Bedeutung. Unterhalb Köpenicks bleibt das Tal über eine Meile lang flach, und die Höhenränder treten hier weit zurück. Diese Strecke ist noch immer wenig belebt, wenn anch die unmittelbare Nähe der Großstadt manch kleinere Ansiedlnng hervorgerufen bat. So erreichen wir endlich Berlin. Jeder, der die Umgegend von Berlin und die Stadt selbst mit einiger Aufmerksamkeit durchwandert hat, muß den Gegensatz des niedrigen Allnvialgebietes des Spreetales und der beiderseitigen Diluvialhöhen im Süden und Norden der Stadt rasch bemerken. Die Generalstabskarte zeigt uns aber, daß gerade bei Berlin die Höhenränder sich am meisten nähern. Der Nordrand des Teltow zieht sich von den Rollbergen bei Rixdorf über den Kreuzberg gegen Wilmersdorf hin. Der Südrand des Barnim reicht noch mehr in die Straßen des heutigen Berlins hinein, die nördlichen und nordöstlichen Stadtteile liegen schon ans Diluvialboden und zeigen stark ansteigende Straßen.*» Die Spree aber, welche aus der ganzen Strecke von der Mündung des Müllroser-Kanals bis zur Vereinigung mit der Havel nach Karrers Ausdruck „im erborgten Bette" sließt, d. h. das alte, für sie viel zu breite Odertal benutzt, bildet hier eine Insel von mäßiger Größe. Die Insel aber war nicht ganz flach, sondern hatte einen Hügel aufzuweisen, der gegen die größern Überschwem- mungen jedenfalls Schutz gewährte. Wir müssen doch wohl den Namen der Ansiedlnng, welche ans dieser Insel entstanden war, Cöln oder Kölln, mit der bekannten slavischen Bezeichnung Kolin, Golen oder Köllen iür *) Vergl. Karrer: Der Boden der Hauptstädte Europas. Wien, 1881.

5. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 92

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Märkische Brückenstädte an der Spree. überschreiten. Noch viel weniger aber werden wir uns der Landschaft Zauch-Belzig zuwenden. Da hätten wir zunächst mehrere besonders breite Täler zu über- schreiten und würden bei Brandenburg den Havelüber gang unternehmen. Der Laus der Havel würde uns zwingen, oberhalb Spandaus diesen breiten, seenreichen Fluß noch ein zweites Mal zu überschreiten, um unsere Richtung nicht ganz zu verlieren. Schlagen wir aber den Mittlern Weg ein. so gelangen wir, nachdem bei Trebbin das letzte Snmpstal überschritten ist, aus dem trockenen Boden der Landschaft Teltow an die Spree, wo wir den bequemern Übergang bei Berlin dem viel beschwer- lichem bei Köpenick sicher vorziehen werden. Jenseits können wir dann aus ziemlich langer Strecke die gleich- salls trockene Landschaft Barnim benutzen. Aber anch wenn wir von der Elbe bei Magdeburg Herkämen und die Oder etwa bei Frankfurt erreichen wollten, würde der Spreeübergang bei Berlin für uns der vorteilhafteste 'ein, um dann die alte Berlin-Frankfurter Landstraße zu verfolgen, welche nicht ohne Grund den weiten Umweg über Müncheberg machte, wo sich ihr fast immer trockener guter Baugrund bot. Der Verkehr innerhalb des west- lichen Teiles der Mark war somit in ganz bemerkens- werter Weise aus den Spreepaß von Berlin angewiesen. Auch in der Zeit der Eisenbahnen ist das Zusammen- treten der Schienenwege in den trockenen Strichen nördlich und südlich von Berlin sehr auffällig, so viel wir auch hierbei der Großstadt, welche die Eisenbahnen herbeizog, ihrerseits wieder zurechnen können. Aber es fehlt den von Berlin ausgehenden Bahnen an solchen Verbindungs- liniert, wie sie die Bahnnetze nm London und Paris reich- lich aufzuweisen haben. Die Havel ist von Oranienburg bis Spandan und wieder von Spandau bis Rathenow/') *) Die Havelbrücken bei Potsdam schneiden nur ein weit nach Süd ausbiegendes, seeartig erweitertes Stück des Flusses ab und sind nicht als „Übergänge" in unserm Sinne zu nehmen.

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 377

1854 - Münster : Aschendorff
377 ließ Geld daraus prägen. So war an keinem Orte selbst das Heiligthum gesichert vor der Wuth der Feinde. Auch Münster, Coesfeld, Haltern, Ahaus, Warendorf und mehrere andere Städte und Dörfer mit ihren Umgebungen wurden bei den Hin- und Her- zügen der rohen Horden des Herzogs Christian, des Ernst von Mansfeld, des Herzogs Georg von Lüneburg und anderer Heerführer gewaltsam beraubt und verwüstet. Gefechte aller Art und Belagerungen fielen vor und selbst Schlachten wur- den geschlagen. Bei Ahaus, Stadtlohn und Wüllen schlug Tilly das Heer Christians von Braunschweig, welches 30,000 Mann stark war, sprengte cs völlig auseinander und machte 5000 Gefangene. Viele Städte und Dörfer wurden in dieser grauenvollen Zeit auch von Brandunglück heimgesucht. Lange fühlte das Land die schrecklichen Folgen des Krieges: Verwüstung, Elend und Hungersnoth. Um das Maß aller Uebel zu füllen, trat die Pest ein und hielt unglaubliche Ver- heerung. unter Menschen und Vieh. Mit den gegenseitigen Auf- reibungen verstrich beinahe ein Menschenalter; da wünschten die beiden Parteien erschöpft den Frieden. In Münster waren die katholischen und in Osnabrück die protestantischen Bevoll- mächtigten versammelt, die nach vielen Zänkereien endlich 1648 den sogenannten westfälischen Frieden zu Stande brach- ten.^) Es wurde beschlossen, daß Katholiken, Lutheranerund Reformirte gleiche bürgerliche Rechte haben, jedoch allen später aufkommenden Secten diese verweigert werden sollten. Alle Kirchengüter, die jede Partei vor dem Jahre 1624 in Besitz gehabt, sollte sie auch ferner behalten. So sind viele Erzbis- thümer, Bisthümer, Stifter, Klöster und Kirchen an Prote- stanten gekommen. 25 Preußens frühere Geschichte. * Preußen war schon in den ältesten Zeiten den Phöniziern wegen seines Bernsteins bekannt. Im 13. Jahrhundert wurden die Preußen von den Rittern des deutschen Ordens nach einem fünfzigjährigen Kampfe überwunden, und zur Annahme des Christenthums gebracht. Run ließen sich Deutsche in dem verwüste- ten Lande nieder, baueten es an, und deutsche Sitten und deutsche *) Siehe unten die Beschreibung der Stadt Münster.

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 447

1854 - Münster : Aschendorff
447 und Herrschaften, deren Besitzer unter preußischer Hoheit ste- hen. Die Provinz zerfällt in die drei Regierungsbezirke Münster, Minden und Arnsberg. Westfalens nordwestliche Theile sind eben, zum Theil san- diges Haideland; nach Holland zu sind viele Moore. Die südlichen und östlichen Theile werden von vielen, meistens mit schönem Laubholz bewachsenen Bergreihen durchzogen. Zu den bedeutendsten gehört im Nordosten das W e s e r g e b i r g e mit der vom Wittekinds- und Jakobsberge gebildeten Porta westphalica (westfälische Pforte), durch welche die We- ser aus dem Gebirge in die Ebene tritt. Weiter westlich er- streckt sich der Teutoburger Wald, dessen höchste Punkte der Velmer Stoot 1950' und der Köterb erg 1130' hoch sind. In südlicher Richtung schließt sich an den Teuto- burger Wald das Eggegebirge mit Höhen von 1800'. Tiefer im Süden finden wir das N o t h l a g e r oder Roth- haargebirge, das Ebbegebirge und das sauerlän- dische Gebirge, welches mit dem Arensberger Walde den höchsten und waldigsten Strich der westfälischen Gebirge bildet; der Astenberg ist 2520' hoch. Der Haarstrang zieht sich zwischen der Ruhr und Lippe hin, und heißt in der Gegend von Dortmund das Ardei. Südlich vom Ardei, jenseit der Ruhr, sind noch das Lennegebirge und die bergischen Höhen zu merken. Vom erzreichen Wester- wald reichen Zweige bis in die südliche Spitze der Provinz. Dort erhebt sich der Ederkopf, 2200' hoch, in dessen Nähe die Eder, Lahn, Dill und Sieg entspringen. Die bedeutendsten Flüsse sind die Weser, welche indeß die Provinz im Osten nur wenig berührt und die D i e m e l, Emmer und Werre aufnimmt. Der zweite schiffbare Fluß, die Ems, entspringt nördlich von Paderborn, nimmt die Werse und Aa, nahe bei Münster, und mehrere kleine Flüsse auf, verläßt bei Rheine die Provinz und ergießt sich später in den Dollard, einen Busen der Nordsee. — Klei- nere Flüsse, die in den Rhein münden, sind 1. die Lippe, welche bei Lippspringe ihre Quelle hat, die Alme, Pa der und Ahse aufnimmt und schon bei Lippstadt schiffbar wird; 2. die Emscher, die auf dem Ardei, 3. die Ruhr, wel-

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 449

1854 - Münster : Aschendorff
449 schmackhaften Fischen. Das Siegen'sche Grafschaft Mark, das Sauerland und die Gegend von Paderborn liefern Eisen und Stahl. Der Regierungsbezirk Arnsberg gewinnt außerdem Kupfer, Silber, Blei, Zink, Galmei, Alaun, Vitriol, Sand- stein, Schiefer und Kalk. Unerschöpfliche Lager von Stein- kohlen finden sich an der untern Ruhr, bei Dortmund, Bochum u. s. w., auch bei Ibbenbüren im Lingenschen. Braunkohlen liefert der Westerwald. Salz erzeugen die Sa- linen zu Salzkotten, Westernkotten, Sassendorf, Werl, Königsborn bei Unna, Rheme und Rheine. -Mineralische Heilquellen gibt es bei Driburg, Lipp- springe, Schwelm, Unna und Tatenhausen bei Halle. Einige Theile von Westfalen haben regen Handel und viel Gewerbe; Flachsspinnerei und Leinwandweberei blüht beson- ders im Mindenschen und Münsterschen. Fast alle Thäler des Regierungsbezirkes Arnsberg find voll von Fabrikanlagen zur Verarbeitung von Metallen. Diese liefern eine Menge Geräthe und Werkzeuge in Eisen und Stahl, vortreffliche Messing - und Broncewaaren, Draht, Nadeln, Blech u. s. w., die an Güte und Schönheit den englischen nicht nachstehen, und fast in alle Länder Europas, sogar nach Asien und Ame- rika versandt werden. Außerdem gibt es viele Fabriken und Manufakturen, welche Wolle und Baumwolle bearbeiten, Pa- pier , Tabak, Seife und Leder bereiten. Der Handel mit die- sen Fabrikaten und mit einigen Naturerzeugnissen ist für die Provinz von hoher Bedeutung, und wird durch Landstraßen, schiffbare Flüsse und Eisenbahnen, nämlich die K ö l n - M t n- densche, Westfälische und Münster-H ammer-Eisen- bahn befördert, an welche letztere sich bald eine andere von Münster nach dem Dollard anschließen wird. Äo. Der Regierungsbezirk Münster. Er zählt auf 132 □ M. 430,000 E., und grenzt an Han- nover, Holland, die Rheinprovinz und an die Regierungsbe- zirke Arnsberg und Minden. Das Land bildet eine weite Ebene, worauf Sand-, Moor- und Haideflächen mit fruchtbaren Stri- chen abwechseln. Im Norden trifft man die letzten Höhenzüge des Teutoburger Waldes mit den Schafsbergen an. 29

9. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 451

1854 - Münster : Aschendorff
451 Zu den sonst noch bemerkenswerthen Städten des Regie- rungsbezirks gehört Telgte an der Ems, ein berühmter Wall- fahrtsort; ferner Warendorf, gleichfalls an der Ems, mit 4300 E., einem Franziskanerkloster, einem Real-Gymnasium, Fabrikanlagen und bedeutendem Leinwandhandel. Beckum und Ahlen, beide an der Werse, haben Leinwandwebereien. Nicht weit von Oelde, an dem die Köln-Mindener Eisenbahn vorüber- führt, liegt Strom berg, gleich Telgte ein vielbesuchter Wall- fahrtsort. Lüdinghausen an der Stever mit einer großen und schönen gothischen Kirche liefert viele Holzschuhe. Reck- linghausen hat 3000 E., ein Gymnasium und Leinwand- fabrikation. Dorsten an der schiffbaren Lippe mit 2800 E. besitzt ein Progymnasium, ein Franziskanerkloster und ein Ur- sulinerinnenklofter mit einem besuchten Pensionate. Zu Coes- feld an der Berkel mit 3500 E., ehemals Residenz der mün- sterischen Fürstbischöfe, befindet sich ein Gymnasium und ein fürstliches Schloß. Dülmen mit 2800 E. besitzt ein her- zogliches Schloß und eine nicht unbedeutende Eisengießerei und Maschinenfabrik. Haltern ist als Wallfahrtsort und seiner Chausseesteine wegen, die der Annaberg liefert, Borken we- gen seines Leinwandhandels, An holt als Residenz eines Für- sten zu erwähnen. Bocholt an der Aa mit 4200 E. hat viele Fabriken und eine schöne Kirche. Zu Vreden an der Berkel, im Kreise Ahaus, befindet sich ein Progymnasium. Burg st ein fürt an der Aa mit 2500 E. und einem fürstlichen Schlosse wird wegen seiner schönen Gartenanlagen, Bagno genannt, viel besucht, auch befindet sich dort ein kleines Natura- lien- und Kunstkabinett. Im Dorfe Langen horst ist ein Schullchrerseminar mit einer Taubstummemanstalt. Rheine an der Ems mit 2500 E., hat Fabriken, Flußschifffahrt und in seiner Nahe eine Saline. In Tecklenburg sind Fabriken von Löventlinnen zu Segeltuch, und bei Ibbenbüren in demselben Kreise werden gute Steinkohlen gefördert. 21. Die Pest und die grosse Procession in Hi iinster. Bischof Ludwig von Hessen, welcher im Jahre 1310 Fürstbischof von Münster wurde, war einer der kräftig- sten und besten Fürsten, deren sich das Hochstift zu er- freuen gehabt hat. Es bedurfte aber auch in jenen Zei- ten eines solchen Mannes, denn die unruhigen Gesinnun- gen der benachbarten Herren verwickelten das Land in beständige Fehden, die Ludwig während seiner 48jäh- rigen Regierung mit dem grössten Heldenmuthe aus- kämpfte. Durch ein entsetzliches Uebel, welches sich 29 *

10. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 455

1854 - Münster : Aschendorff
455 und Abnahme des Mondes und dergleichen Dinge mehr. Sie hatte früher ein Glockenspiel. Die Wiedertäufer haben Man- ches an der Uhr zerstört, was aber in späterer Zeit theils wie- derhergestellt, theils durch neue Einrichtungen ersetzt worden ist. Die Kostbarkeiten des Domes sind fast alle bei der französischen Besitznahme im I. 1806 weggeführt und zum Theil nicht wie- der erlangt worden. Zu den Domschätzen gehören außer eini- gen werthvollen Gold- und Silbersachen viele kunstvoll gear- beitete Meßgewänder, unter andern eins, das die Königin Maria Antoinette von Frankreich, die Gemahlin des unglück- lichen Königes Ludwig Xvi., gestickt hat. 23. Der Negierungsbezirk Minden. Er umfaßt 96 ln M. mit 460,000 E., deren größere Hälfte evangelisch ist, und wird umgrenzt von Hannover, Braun- schweig, den Fürstenthümern Lippe, Kurhessen, Waldeck und den Regierungsbezirken Arnsberg und Münster. In demselben befinden sich das Wesergebirge, der Teutoburger Wald und das Eggegebirge; im ihm haben Ems und Lippe mit Pader und Alme ihre Quellen. Der Bezirk liefert Getreide, Flachs und Hanf in Nebenfluß, auch Steinkohlen, Torf, Salz und einiges Eisen. Die Haupmahrungszweige der Einwohner sind Ackerbau, Viehzucht, Garnspinnerei und Leinwandweberei. Die Io Kreise, in welche dieser Regierungsbezirk getheilt ist, heißen: 1. Stadt und Kreis Minden, 2. Lübbeke, 3. Herford, 4. Halle, 5. Bielefeld, 6. Wiedenbrück, 7. Paderborn, 8. Hörter, 9. Marburg, Io. Büren, und zählen im Ganzen 36 Städte.— Minden an der Weser, eine starke Festung, ist Sitz der Regierung, hat ein Gymnasium und * 6 Kirchen, unter denen der Dom sich auszeichnet. Seine 12000 Einwohner nähren sich von verschiedenen Gewerben, Handel und Schifffahrt. — Außer Minden verdienen noch folgende Städte Beachtung: Petershagen an der Weser mit 2800 E. und ei- nem evangelischen Schullehrerseminar; dann die alte Stadt Herford mit 5000 E. und einem Gymnasium. Bielefeld mit 6000 E. ist der Hauptsitz des westfälischen Leinwandhan- dels und hat ein Gymnasium und eine Provinzialgewerbeschule. Zu Wiedenbrück an der Ems und zu Rittberg befinden sich Franziskanerklöster. Gütersloh treibt viel Handel, und Rheda besitzt ein Schloß. Paderborn, eine alte Stadt an den Quellen der Pader, mit 10,000 E., ist der Sitz eines Bischofes und eines Appellationsgerichtes; sie hat mehrere Klö- ster, ein Priesterseminar, eine katholische philosophisch-theolo- gische Lehranstalt, ein Gymnasium und ein Lehrerinnenseminar. Die mit dem Gymnasium und Priesterseminar in Verbindung
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192 51
193 47
194 55
195 60
196 126
197 57
198 52
199 55