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1. Lehrbuch der Geographie - S. 147

1867 - Münster : Theissing
147 Besondere Geographie von Europa. k) Die Ahr, welche der Eifel entquillt, hat zwar nur eine Länge von 12 Stunden, das enge Ahrthal aber ist so wild-romantisch und der an seinen Abhän- gen wachsende glühende Rothwein, Bleichart genannt, besonders der Walporzhei- vier, ist so vorzüglich, daß eine besondere Erwähnung begründet scheint. g) Die Maas (Mosa, franz. la Meuse), der längste Nebenfluß des Rheins — sie hat eine Länge von 88 M. — entspringt dem Plateau von Langres, fließt in ihrem nördlichen Lause zuerst mit der Mosel, dann, nachdem sie die Ardennen durchbrochen und sich dem Rhein genähert hat, mit dem Rhein in derselben Rich- tung, wendet sich auch mit letzterm nach Nw., bis sie sich schließlich vom Rheine abwendet und mit Entschiedenheit dem Deltalande nach W. zufließt. Sie nimmt links die Sambre und Dommel, rechts die Ourte und Roer auf. Die Ufer zwischen Sambre und Ourte (Namür und Lüttich) sind besonders schön. Nachdem sie sich mit Waal und Leck, den Haupt-Mündungsarmen des Rheines, verbunden, gelangt die Maas in vielen Armen, wovon einer selbst mit einem Arme der Schelde zusammenfließt, in die Nordsee. An der Maas Namur, Lüttich, Maastricht. h) Die Sieg entspringt am Westabhange des Ederkopfes (zwischen Wester- wald und Rsthlagergebirge), verfolgt im Ganzen eine westliche Richtung, wird bei Siegburg schiffbar und mündet nach einem Laufe von etwa 17 M. unterhalb der Stadt Bonn. i) Die Wupper (Wipper) hat eine Stromentwickelnng von 14 M.. während der directe Abstand zwischen Quelle und Mündung nur 8 Meilen beträgt. Zeichnet sich dieser kleine Fluß, dessen Quelle im Rothlagergebirge liegt, demnach nicht durch seine Größe aus, so ist das tiefe, reich bevölkerte und auch durch Naturschönheiten ausgezeichnete Thal der Wupper sehr bemerkenswerth durch den Gewerbfleiß seiner Bewohner. An der Wupper und ihren Zuflüssen liegen Wipperfurt, Elberfeld und Barmen, Schwelm, Remscheid, Lennep, Solingen, Rade vorm Walde und Ronsdorf, Ortschaften, welche durch ihren Judustriefleiß genügend bekannt sind. Ir) Die Ruhr, deren Quelle gleichfalls am Rothlagergebirge sich befindet, ist über 28 M. laug, wird über 100' breit und mündet bei Ruhrort. Auch ihr Gebiet zeichnet sich durch Industrie aus, wovon Orte, wie Arnsberg, Iserlohn, Hagen, Duisburg und Ruhrort zeugen. l) Die Lippe entspringt am westlichen Fuße des Teutoburger Waldes (Lipp- springe), ist 3l M. lang und bei Wesel, wo sie mündet, an 200' breit. Von Lipp- stadt an ist sie sür kleinere Kähne fahrbar. Paderborn, Hamm, Dortmund, Wesel liegen an ihrem Ufer. 10*

2. Lehrbuch der Geographie - S. 501

1867 - Münster : Theissing
501 Besondere Geographie von Europa. umschlossen. In der Umgegend befinden sich manche historisch merkwürdige Burgen und Ortschaften, unter andern die Ruinen von Gleiberg und Vetzberg, Badenburg, Alten- berg, Kirchberg, Staufienberg. Grünberg, Alsfeld, Schlitz, Lauterbach auf dem Vogelsberge, Friedberg in der Wetteran, Butzbach, Biedenkopf u. a. sind Oerter, welche sich durch Gewerbthätigkeit auszeichnen. — Die Fürsten und Grafen von Isenburg (Bilstein und Büdingen), von Leiningen (Westerburg), von Solms, (Braunsels, Lich, Rödelheim und Assenheim, Wildenfels-Laubach und Wildenfels- Wildenfels) sind in dieser Provinz begütert. Ii. Die Landgrafschaft Hessen (Hessen-Homburg). (5 Um. mit 26,817 E.) Die Landgrafschaft besteht aus 2 Theilen, wovon der eine zwischen dem Großherzogthum Hessen und Nassau am Ostabhange des Taunus, der andere am linken Nheinufer zwischen Nahe und Glan am Hundsrück liegt; der letztere begreift die 1814 erworbene Herrschaft Meisenheim an der Nahe. Der Boden des Ländchens ist fruchtbar und gut angebaut. Der Feldberg, die höchste Spitze des Taunus, erhebt sich an der Westgrenze der östlichen Abtheilung; diese ist gebirgig und reich an Mineralquellen, die westliche Abtheilung liefert Steinkohlen und Eisen, bringt Getreide und etwas Wein hervor, und begünstigt die Viehzucht. Die Bewohner sind vorwiegend Protestanten; die kath. Kirche zählt etwa 4500 Bekenner. Seit 1817 ist Hessen-Homburg unter die deutschen Bundesstaaten aufgenommen und durchaus souverän. Ortschaften: Homburg „vor der Höhe", in freundlicher Gegend, ist ein besuchter Badeort mit 5 Heilquellen. Friedrichshof und Dornholzhausen sind zwei Waldenser Colonien. — Mersenheim an der Glan, mit altem Schlosse, einer schönen gothischen Kirche, Glashütte, Eisenhammer und Handel. In der Nähe von Ottweiler lag das frühere Kloster Westmünster. — Der größere Theil der Herrschaft Meisenheim gehörte früher zu Pfalz-Zweibrücken. in. Das Kurfürstenthum Hessen (Hessen-Cassel). (173b/, Qsjft. 745,000 E.) Kurhessen, welches den Gebieten des Rheins und der Weser angehört, besteht aus drei getreunten Theilen. Der Haupttheil, vom Main bis zur Weser, ist begrenzt von Hannover, Preußen (Provinz Westfalen und Sach- sen), Sachsen-Weimar, Baiern, Hessen-Darmstadt, Frankfurt, Waldeck. Der 2. Theil, die Grafschaft Schaumburg (Schauenburg), liegt im Wesergebirge, vom vorigen geschieden durch Preußen und Lippe-Detmold. Der 3. Theil, die Herrschaft Schmalkalden, liegt am Thüringer Walde, sieben M. östlich vom Haupttheile und von demselben geschieden durch Sachsen-Weimar, Eisenach und Sachsen-Meiningen. Ohne hervortretend hohe Berge ist das Land doch mehr bergig, als eben. Zweige des Spessart, des Vogels- und Rhöngebirges, des Thüringer Waldes und des Wesergebir- ges erstrecken sich in das Land, während der Habichtswald ihm ganz an-

3. Lehrbuch der Geographie - S. 504

1867 - Münster : Theissing
504 Erster Abschnitt. bürg in Werken der Liebe, der Wohlthätigkeit und der Demuth ihre Tage beschloß (1231). Auf Anordnung Philipps „des Großmüthigen" (!) sollen die Reliquien der Heiligen entfernt sein, ihr kostbares Grabdenkmal wurde unter der schmachvollen westfälischen Regierung verwüstet und beraubt. Die 1527 gestiftete Universität be- sitzt eine reiche Bibliothek und andere wisienschaftliche Hülfsanstalten. Im Schlosse zu Ziegen Hain wird das gemeinschaftliche Archiv der hessischen Fürstenhäuser auf- bewahrt. Frankenberg an der Eder und Rauschenberg haben Webereien. 3. In Fulda liegt Fulda an der Fulda (10,000 E.). Der Dom, 315' l., 200' br., hat zwei 280' h. Thüime und eine 170' h. Kuppel, auch einen prachtvol- len Hauptaltar nebst 15 Nebenaltären; in der Domkirche ruhen die Gebeine des h. Bonifacius, Apostels der Deutschen, sowie des Kaisers Conrad I. Das vormalige fürstbischöfliche Schloß hat schöne Anlagen, dem Schlosse gegenüber steht das 1856 errichtete Standbild des Heiligen mit der Inschrift: „8. Bonifaciu8 Germanorum Apostolus. Verbum Domini manet in aeternum.“ Fulda besitzt ein Lyceum, ein Gymnasium, ein kathol. Priester- und Schullehrerseminar, Fabriken in Woll-, Baum- woll-, Leinen- und Holzwaaren und in der Nähe eine Mineralquelle. Auf dem na- hen Bischofsberge, an dessen Fuße der Bonifaciusbrunnen, war ehemals ein Bene- diktiner-, dann ein Franciscanerkloster nebst Gartenanlagen, die jetzt dem öffentlichen Vergnügen dienen. — Fulda ist ursprünglich ein vom h. Bonifacius gebautes Be- nediktinerkloster, welches 1752 zu einem reichsunmittelbaren Bisthum (Hochstift) er- hoben wurde. 1803 wurde das Hochstift, welches 37 □$)?. groß war, säcularisirt und 1815 theils Baiern, theils Kurhessen zugetheilt. Die vormalige reichsunmittel- bare Benediktiner-Abtei Hersfeld mit der Hst. gl. N. wurde schon im westfälischen Frieden säcularisirt und als Fürstenthum Hessen-Cassel zugesprochen. Die Herrschaft Schmalkalden am Thüringer Walde, von gothaischem, meiningischem und preußi- schem Gebiete umschlossen, 6% Um. groß, kam theils durch Kauf, theils im Wege der Erbschaft an Hessen. In der Stadt Schmalkalden wurde 1531 der schmalkaldi- sche Bund geschlossen. Von hier und dem nahen Brotterode rc. kommen eine Menge Eisen- und Stahlwaaren, als Messer, Scheeren, Feilen, Bohrer rc., welche unter dem Namen Schmalkalder Waaren bekannt sind; in der Nähe der Stadt liegt der eisenreiche Stahlberg. In Herrenbreitungen war bis 1553 ein berühm- tes Benedictinerstift. 4. Die Provinz Hanau ist zusammengesetzt aus der alten Grafschaft Ha- nau-Münzenberg, welche vermöge Erbvertrags mit der Landgräfin Amalie von Hes- sen-Caffel, einer geborenen Gräfin von Hanau, nach Aussterben des Hanauischm Mannsstammes 1736 an Hessen-Cassel kam, nebst Theilen des Hochstifts Fulda und der Jsenburgschen Standesherrschaften. Darin liegen Hanau (18,000 E.) am Einflüsse der Kinzig in den Main mit bedeutenden Fabriken in Gold-, Silber- (Bijouterie-), Seiden-, Woll-, Tabaksfabriken rc. Die merkwürdigsten Gebäude sind das Schloß und das Rathhaus. Geschichtlich merkwürdig ist die Stadt durch die Belagerung der Kaiser- lichen 1635 und 1636 und durch die Schlacht am 16. Oct. 1813, welche der sich zurückziehende Napoleon dem bairisch-österr. Heere zu liefern hatte. Gelnhausen, frühere Reichsstadt, in welcher Friedrich Barbarossa einige Zeit residirt hat, treibt ziemlich starken Weinbau. Nauheim ist ein Soolbad, Schwalheim ein Sauer- brunnen, dessen Wasser viel versandt wird. Das gewerbfleißige Bockeuheim liegt J/a Stunde von Frankfurt a/M. — Birstein, Wächterbach und Meerholz haben fürstl. und gräfl. Jsenburgische Residenzschlösser.

4. Lehrbuch der Geographie - S. 558

1867 - Münster : Theissing
558 Erster Abschnitt. fruchtbar. Durch Fruchtbarkeit zeichnen sich u. a. die Soesler und Warbnr- ger Börde aus. An Mineralien finden sich Stein- und Braunkohle, Torf, Eisen in Menge, etwas Blei, Kupfer, Galmei, viel Salz; an Pflanzen vor- treffliches Gemüse, Obst, Flachs und Getreide in Menge, Hülsenfrüchte, Kar- toffeln; es gibt auch vortreffliche Wiesen und in den Gebirgen Waldungen; an Thieren sind vorhanden die gewöhnlichen Hausthiere, unter diesen Schweine und Ziegen ausgezeichnet und in Menge; der westfälische Schinken bildet einen bedeutenden Handelsartikel. In einigen Gegenden wird starke Bienenzucht betrieben. — Die Bewohner sind mit Ausnahme von etwa 16,000 Juden sämmtlich Deutsche vom Stamme der alten Cherusker und Sachsen, welche die niederdeutsche (plattdeutsche) Mundart reden, ein kräfti- ger, kerniger Menschenschlag, welcher vielfach noch die niederdeutsche Sprache, alte Sitten, Gebräuche und Lebensweise beibehalten hat; die Gebildeten fangew jetzt an, sich der hochdeutschen Sprache zu bedienen und sich fremde Sitten und Moden anzueignen. Wohnungen, Lebensweise und Nahrimg der Laudleute — der Pumpernickel hat eine gewisse Berühmtheit erlangt — sind meistens noch sehr einfach; doch auch hier drohen leider größere Bedürfnisse einzudringen. Verhältnißmäßig gibt es wenige Dörfer, son- dern inehr einzelne Gehöfte in Bauerschaften, deren mehre ein Kirchspiel ausmachen. Etwa % der Bewohner sind Katholiken, 1i3 Protestanten, jene sind im nördlichen Westfalen verbreitet und stehen unter den Bischöfen von Münster und Paderborn, diese im südlichen und stehen unter dem Consistorium in Münster. Zahlreiche Klöster, wovon viele erst in den letz- ten zwanzig Jahren entstanden sind, großartige Wohlthätigkeitsanstalten, um geballte Kirchen und neu eingerichtete kirchliche Institute zeugen von dem frommen Geiste, der in Westfalen lebt, der sittliche Stand aber ist nach Aus- weis officieller Mittheilungen der beste in der ganzen Monarchie. — Die Betriebsamkeit der Bewohner ist sehr bedeutend; Bergbau und Landwirth- schaft beschäftigen viele Menschen, und da der Flachsbau sehr ausgedehnt ist, so bilden Flachsspinnerei und Leiuwandbereitung den umfassendsten Erwerb- zweig; im südwestlichen Theile der Provinz werden Eisen, Stahl und Mes- sing bearbeitet; auch die Papierfabrikation ist sehr bedeutend. Leinwand- und Metallwaaren, Schinken, Pumpernickel, Papier rc. bilden die vorzüglich- sten Artikel des lebhaften Handels. Für Bildungsanstalten ist im Ganzen genügend Sorge getragen. Die Provinz erstrebt die Erhebung der Akademie zu Münster zu einer voll- ständigen Universität, was sie früher gewesen. Wiewohl 6 katholische und 5 protestantische Gymnasien vorhanden, sind einzelne derselben doch über- füllt. Die Elementarschulen befinden sich in gutem Zustande. Der Oberpräsident hat seinen Sitz zu Münster. Die Provinz zerfällt in die 3 Regierungsbezirke: Münster, Minden und Arnsberg. — Minden ist die einzige Festung Westfalens.

5. Lehrbuch der Geographie - S. 559

1867 - Münster : Theissing
559 Besondere Geographie von Europa. 1. Der Regierungsbezirk Münster begreift den größten Theil des frühern Hochstifts Münster, welches 1803 säcularistrt und größtentheils Preußen zugetheilt wurde, und einige Standesherrschaften. Die wichtigsten Ortschaften sind: Münster (30,600 E.) in fruchtbarer Gegend an der Aa, eine schöne alte, schon vom h. Ludgerus im 8. Jahrb. gegründete Stadt, der an dieser Stelle ein Kloster — monasterium, daher Münster — gebaut hat, vormals Residenz mächti* ger und einflußreicher Fürstbischöfe. Besondere Erwähnung verdienen der gothische Dom mit dem Grabmal des Bischofs Bernhard von Galen, der Pieta und Kreuz- abnahme von Achterman und einem herrlichen Domplatze, die Lambertikirche, an deren hohem, aber baufälligen Thurme drei Käfige mit den Gerippen der Hingerich- teten Wiedertäufer, die hier 1534 furchtbar hauseten, sichtbar sind, die schöne, jüngst restaurirte Ludgerikirche mit durchbrochenem Thurme, die ansehnliche Liebfrauen- (Ueberwassers-) kirche, die Aegidikirche mit neuen prächtigen Wandgemälden, verschie- dene kleinere, gleichfalls restaurirte Kirchen, das Schloß mit großem, schönen Schloß- garten, das altgothische Rathhaus mit jüngst restaurirtem Rathhaussaale, wo 1648 der westfälische Frieden geschlossen wurde, davor der große Marktplatz mit seinen prächtigen Bogenhallen; ferner die neue Strafaustalt nach dem Zellensystem eingerichtet, das Clemens- und Magdalenenhospital unter Leitung barmherziger Schwestern. Auf Mauritz, der Vorstadt von Münster ist ein großes Krankenhaus mit einem Kloster der Franziskanerinnen verbunden, ein Kloster zum guten Hirten, worin gefallene Mädchen gebessert werden, ein großes Waisenhaus unter der Leitung eines Ordens rc. rc. Münster hat blühenden Handel und nicht unbedeutende Gewerbthätigkeit. In dem Bezirke sind noch zu erwähnen: Telgte, ein berühmter Wallfahrtsort an der Ems, Wolbeck mit einem Schlosse, Greven mit bedeutendem Speditionshan- del, Warendorf an der Ems mit ausgedehnter Baumwollen- und Leinwandwebe- rei, welche eine Hauptbeschäftiguug des ganzen Kreises auf dem Lande ist; Be- „ ckum und Ahlen, beide an der Werse, Sendenhorst und Oelde mit großen Branntweinbrennereien; Stromberg treibt starken Handel mit getrocknetem Obst; in der Nähe liegt die vormalige Benediktiner-Abter Liesborn; bei Bevergern liegt Gravenhorst, ehem. Cisterzienser-Nonnenkloster, mit blühender Eisenhütte. Ibben- büren, zur ehem. obern Grafschaft Lingen gehörig, besitzt wichtige Steinkohlengru- den. Teklenburg, Hauptort der ehem. Grafschaft gl. N. mit den Ruinen eines alten Bergschlosses; hier und in dem nahen Lengerich, wegen seiner Kirche gewöhn- lich Margarethen-L. genannt, ist starke Garnspinnerei, Leinen- und Drcllweberei; Rheine an der Ems, Hauptort des Fürstenthums Rheina-Wolbeck, welches seit 1827 an Lanoy Clervaux-Liederke, die weibliche Seitenlinie des Herzogs von Looz» Corswaaren, gefallen ist; in der Nähe von Rheine liegt die Saline Gotlesgabe. Als standesherrschaftliche Besitzungen des Bezirks bemerken wir uns außer- dem: Coesfeld, Hauptort der Grafschaft Salm-Horstmar, mit 2 Schlössern, Papierfabriken und Gerbereien; die Besitzungen des fürstlichen Hauses Salm- Salm: Ahaus, in dessen Nähe die Burg Ottenstein durch eine Belagerung des Bischofs von Münster im 15. Jahrh, merkwürdig geworden ist; Bocholt an der Aa mit einer schönen alten Kirche, Fabriken und starker Branntweinbrennerei; in der Nähe befindet sich eine Eisenhütte; ferner Borken, Stadtlohn und Wreden mit bedeutenden Leinwandwebereien und Handel; Anholt mit schönem Residenz- schlösse; Dülmen und Haltern, dem Herzoge von Eroy-Dülmen gehörig; Reck- linghausen, Hauptort der Grafschaft gl. N., und Dorsten an der Lippe, mit be-

6. Lehrbuch der Geographie - S. 560

1867 - Münster : Theissing
560 Erster Abschnitt. deutenden Leinwand- und Tuchfabriken, sie bilden gegenwärtig eine Mediatherrschaft des Herzogs von Aremberg; die vormals reichsnnmittelbare Herrschaft Geh men mit altem Schlosse, gegenwärtig dem Freiherrn von Landsberg-Velen gehörig; die Graf- schüft Steinfurt, dessen Hauptort Burg-Steinfurt mit einem Schlosse. 2. Der Regierungsbezirk Arnsberg umfaßt das alte Her- ze gth um Westfalen (Theil des alten Herzogth. Sachsen), welches früher mit dem Erzstifte Köln verbunden, seit 1816 einen Theil der preuß. Monar- chie bildet, dann die nach dem Erlöschen des Mannsstammes der Herzoge von Jülich, Cleve und Berg (1609) mit Brandenburg verbundene Graf- schaft Mark, die freie Reichsstadt Dortmund, das früher zu Nassau gehö- rige Fürstenth. Siegen und eine Anzahl Standesherrschaften. Ortschaften: Arnsberg an der Ruhr, gehörte vormals zur Hansa; in der Nähe liegen die Trümmer des alten Stammschlosses der Grafen von Arnsberg, später ein Freiftuhl der auf „rother Erde" sonst mächtigen Vehme. In der Nähe liegen die ehemal. Prämonstratenser-Propstei Weddinghausen, die Stadt Neheim an der Ruhr, Warstein mit Kupferhammer und Papiermühle und Belecke mit einem Sauerbrunnen. Brilon an der Mönne (in die Ruhr) war ursprünglich die Hauptstadt des Herzogthum Westfalen und Mitglied der Hansa. Marsberg (Stadlberg) an der Diemel, mit einer Irrenanstalt, besitzt Kupfergruben und Eisen- hülten; neben der Stadt stand die sächs. Eresburg, welche von Carl d. Gr. ero- bertwurde. W interb erg auf §cm rauhen Rothlagergeb. in der Nähe der Ruhrquelle, treibt Wollweberei und Hausirhandel mit Eisenwaaren. Bei der Stadt Hallenberg liegt die ehemal. Benediktiner-Abtei Bredelar. Nicht weit davon erheben sich die höchsten Gipfel des Westerwaldes, der Feld-, Drachen-, Gold- und Bornstein, und der Astenberg, der höchste Punkt auf der Wasserscheide zwischen Rhein und Weser. Meschede und Eversberg haben Tuchfabriken, Gesecke starken Flachs- bau, bei Velmede ist eine merkwürdige Kalksteinhöhte, in welcher Veleda, eine be- rühmte Prophetin der alten Deutschen, verehrt sein soll. In dem frühern Bernhar- diner-Nonnenkloster Benninghausen ist jetzt ein Landarmen- und Besserungshaus, auck ei - Erziehungsanstalt für verwahrlosete Kinder. Olpe besitzt Kupfer- und Eisenschmelze, Bilstein silberhaltige Bleibergwerke, Werl ein wichtiges Salzwerk, auch ein wunderthätiges Marienbild in der Kapuzinerkirche, zu dem stark gewallfahr- tet wird, Menden Tuch- und Sammetfabriken, Balve Eisen- und Stahlhämmer. In der alten Grafschaft Mark, wo der Landstrich zu beiden Seiten der Lenne „das Sauerland" heißt, liegen eine Menge durch ihre Fabrikthätigkeit wichtige Oerter, unter andern Hamm an der Lippe, vormals Festung und Mitglied des Hansabundes, Knotenpunkt wichtiger Eisenbahnen, mit Leinwandfabriken und Handel; Unna mit dem wichtigen Salzwerke Königsborn; Samen eine der ältesten Städte der Grafschaft;Sßo> chum, Hattingen, Witten, Blankenstein, Iserlohn (14,000e.), Altena, Lü- tz en scheid, H ag en, S ch w elm treiben sämmtlich starke Eisen- und Metallwaarenfabr., Witten und Wattenscheid, auch Hörde haben Steinkohlengruben; bei letzterm liegt das merkwürdige Rauenthal mit den Ruinen eines alten Schlosses; auch Tuch-, Fla- nell-, Seidenwaaren- und andere Fabriken sind in dieser fabrikreichen Gegend, u. a. in Hattingen, Herdecke, Brockenfeld, Wetter, Vollmarstein. Soest (10,000 E.) in der fruchtbaren Soester Börde, ist eine gewerbreiche Stadt, und war einst eine starke Festung und wichtiges Glied der Hansa, das selbst Seehandel trieb; in der Nähe liegt das Dorf Sassendorf mit altem Salzwerke. Dortmund

7. Lehrbuch der Geographie - S. 562

1867 - Münster : Theissing
562 Erster Abschnitt. altosnabr. Amte Reckenberg ist zu bemerken die Sradt Wiedenbrück. Stan- desherrschaftllche Besitzungen sind Gütersloh, dessen Bewohner lebhaften Handel mit Garngespinnst, Schinken und Pumpernickel treiben, Rheda an der Ems dem Fürsten von Bentheim-Teklenburg gehörig und Rietberg an der Ems, in der stan- desherrlichen Grafschaft des Fürsten von Kaunitz-Rietberg, mit Garnfpinnereien, Lein- wand- und Tabaksfabr. und Branntweinbrennereien. % Viii. Die Rheinprovinz begreift den grössten Theil der ehemal. Kurfürstenth. Köln und Trier, Theile des Kurfürstenth. Mainz, der Pfalz, die ehemal. Herzogth. Kleve und Gel- dern, Jülich und Berg, die Stifter Essen und Werden, die Reichsabtei Mal- medy, die ehemal. Reichsstädte Aachen, Köln, Wetzlar rc. und eine Menge Standesherrschafteu. Das ganze in dieser Weise zusammengeschmolzene Gebiet dehnt sich von S. nach N. zu beiden Seiten des Rheins so aus, daß der größere Theil der Provinz am linken Rheinufer liegt. Aufg. 1. Bezeichne die Grenzländer. Der südliche Theil der Provinz ist gebirgig, der nördliche vorherr- schend eben. Aufg. 2. Wiederhole über die Gebirge und Berge das früher Gesagte. 3. Beschreibe den Rhein, soweit er Preußen angehört. 4. Nenne die Nebenflüsse des Rheins, welche Preußen berühren. 5. Führe andere Gewässer der Rheiuprovin; an. Als Mineralquellen sind berühmt die Salzquellen in Kreuznach, die warmen Quellen bei Aachen und Burtscheid und die Sauerquelle in Roisdorf. — Das Klima ist ans den Gebirgen rauh, besonders in der Ei- fel, in den Thälern mildem die Moorlager der hohen Been sind beständig von dichten Nebeln umlagert. — An Produkten ist die Provinz sehr er- giebig. Die Gebirge bestehen ans Kalk-, Sandstein-, Mergel- und Thon- schiefer, Basalt, Grauwacke und Tnfstein (wird zu Traß gemahlen); bei Cob- lenz gibt es vortrefflichen Thon; der Sandstein liefert ausgezeichnete Mühl- und Schleifsteine. Man findet auch Gyps, Alabaster, Schmucksteine, Stein- und Braunkohle, etwas Salz, Silber, Blei und Kupfer und viel Eisen. Das Pflanzenreich liefert ausgezeichnete Gemüse; dann Obst, Wein, ziemlich viel Getreide, Hülsensrüchte, Flachs, Hopfen rc. in den Gebirgen gibt es Wal- dungen. Das Thierreich bietet die hier gewöhnlichen Gattungen in genügen- der Zahl, dann auch Wölfe, welche in den westl. Gebirgen sehr zahlreich sind, und einen großen Fischreichthum, insbesondere den Rheinlachs, welcher geräuchert einen bedeutenden Handelsartikel bildet. Die Rheinprovinz gehört zu den am dichtesten bewohnten Theilen des Staates. Der Abstammung nach sind die Bewohner mit geringer Ausnahme Deutsche; an den fränzöstschen und niederländischen Grenzen wird neben dem Deutschen auch die französische und holländische Sprache gesprochen. Außer fast 800,000 Evangelischeri und etwa 30,000 Juden sind die Bewohner Katholiken un-

8. Lehrbuch der Geographie - S. 563

1867 - Münster : Theissing
563 Besondere Geographie von Europa. ter dem Erzbischöfe von Köln und dem Bischöfe von Trier. — Die Be- triebsamkeit der Bewohner ist sehr bedeutend. Bergbau und Landwirth- schaft sind blühend, in der Gewerbthäligkeit und im Handel wetteifern die Rheinländer mit Engländern und Franzosen. Die Fabrikation von Stahl-, Eisen- und Messingwaaren, welche um die Städte Solingen und Remscheid am stärksten betrieben wird, dann die Leinwand-, Baumwollen-, Seide- und Sammetfabriken in und um Elberfeld, Barmen, Düsseldorf, Krefeld u. a., die Tuchfabr. in Aachen, Eupen, Mühlheim a/Rh. u. a., Lederfabr. beson- ders in Krefeld rc. rc. sind sehr ausgedehnt. Solcher Gewerbthätigkeit ent- spricht der Handel, welcher durch zahlreiche Eisenbahnen, und die Schiff- fahrt auf dem Rheine, besonders die blühende Dampfschifffahrt, sehr unter- terstützt wird. Hauptpunkte des Verkehrs sind Köln, Düsseldorf und Elber- feld, und für den Grenzverkehr auch Trier und Aachen. — Für Bildungs- Mittel ist gut gesorgt. Außer der rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universi- tät zu Bonn, einer ausreichenden Anzahl Gymnasien, Realschulen und Semi- narien und eben so einer genügenden Anzahl Volksschulen gibt es wissenschaft- liche und Kunstsammlungen und besonders auch wichtige Kunstinstitute, als die K. Kunst- und Maler-Akademie in Düsseldorf, das Musik-Conservatorium in Köln re. Durch das alljährlich in einer der rheinischen Städte gefeierte „rheinische Musikfest" wird der Sinn für die Kunst sehr gefördert. Die Rheinprovinz bildet gegenwärtig nur einen Verwaltungsbe- zirk mit einem Oberpräsidium in Coblenz und den 5 Regierungsbezir- ken Coblenz, Trier, Aachen, Köln und Düsseldorf. — In der Provinz lie- gen die Festungen Coblenz mit Ehrenbreitstein, Köln mit Deutz, und Wesel am Rhein, Saarlouis an der Saar. 1. Der Regierungsbezirk Coblenz ist gebildet aus Theilen der alten Erzstifte und Kurfürstentümer Trier (Niederstift) und Köln, der nie- dern Grafsch. Katzenellnbogen, des Herzogth. Jülich, der Kurpfalz, aus ver- schiedenen gräflichen und fürstl. Besitzungen (als den Grafsch. Sponheim, Virneburg, Rheineck, Sayn-Altenkirchen, Nassan-Weilburg und Salm-Kyrburg), den Fürstenth. Simmern, Aremberg, und aus verschiedenen Standesherrschaf- ten (als der Grafsch. Wied-Neuwied, den Besitzungen der Fürsten von Solms- Braunfels und Solms-Lich und der ehemal. reichsunmittelbaren Herrschaft Wildenburg, welche dem Fürsten von Hatzfeld gehört); endlich gehört dazu die ehemal. freie Reichsstadt Wetzlar. 'Die wichtigsten Ortschaften sind: Coblenz (Confliieiite8) an Mosel und Rhein, mit der gegenüberliegenden Festung Ehrend reitstein 32,000 E. Zu erwähnen sind hier die neue Rheinbrücke, eine schöne steinerne Brücke über die Mosel, die Kastorkirche, das alte kurfürstl. Schloß, das Gymnasialgebäude, das vormal. Jesuiten-Collegium rc.; die Coblenzer Töpferwaa- ren, die bedeutenden Festungswerke (die Forts „Alexander" und „Constantin" an der Stadt, Fort „Kaiser Franz" jenseits der Mosel und die Citadelle „Ehrenbreit- stein" am rechten Rheinufer); reizend ist die Umgegend. Coblenz ist der Mittelpunkt der besuchtesten Partien auf- und abwärts an den Ufern des Rheins. Rheinauf- Worts liegen u. a. Rhens, in dessen Nähe der Königsstuhl, wo sich die Kurfür- 36^

9. Lehrbuch der Geographie - S. 532

1867 - Münster : Theissing
532 * Erster Abschnitt. werden durch einen Obrr-Kirchenrath verwaltet. Die katholische Kirche hat in Preußen 2 Erzbischöfe, von Köln und von Gnesen-Posen, und 6 Bischöfe, nämlich von Münster, Paderborn und Trier, Breslau, Ermland (Frauenburg) und Kulm. Die Hauptbeschäftigungen und Erwerbszwei ge der Bewohner' Preußens sind der Bergbau, die Landwirthschaft, Gewerbe- und Fabrikthätigkeit, Handel und Schifffahrt. In den nicht deutschen Provinzen ist der Ackerbau die Hauptnahrungsquelle, in den sechs deutschen Provinzen sind Landwirthschaft und Viehzucht, Bergbau und Industrie, Ge- werbthätigkeit und Handel heimisch, jedoch nach Verschiedenheit der Verhält- nisse in verschiedener Ausdehnung. Wie bedeutend die Bergwerks-Pro- duktion in Preußen ist, beweisen die S. 528 und 529 gegebenen Zah- len. Mehr als 1 Mill. Menschen sind mit der Gewinnung dieser Mineral- vorräthe beschäftigt, mit welchem Erfolge beweiset der bedeutende daselbst be- zeichnete Ertrag und dessen Werth. Der Bergbau und die damit verbun- dene Industrie haben ihren Sitz in den südlichen und westlichen Provinzen, in Schlesien (vorzüglich Oberschlesien), Sachsen, Westfalen und der Rhein- provinz. — Die Landwirthschaft wird in Preußen in großer Ausdeh- nung betrieben, beschäftigt über 10 Mill. Menschen und umfaßt Garten-, Feld-, Wiesen-, Forftbau und Viehzucht. Die Regierung unterstützt die Bestrebungen der Landwirthschaft nach Kräften und sorgt durch Errichtung guter Lehrinstitute und Musterwirthschaften deren Blüte mehr und mehr zu fördern. Dahin gehören die Gartenbauschnle in Potsdam, die land- und forstwirtschaftliche Lehranstalt in Eldena (Pommern); die laudwirthschaft- liche Academie in Möglin (Brandenburg), die landwirthschaftlichen Lehran- stalten in Proskau und Poppelan (Oberschlesten) und in Poppelsdorf bei Bonn (Rheiuprovinz), die Forstacademie in Neustadt-Eberswalde (Branden- burg) k. — Die Gewerbthätigkeit umfaßt zunächst die Bearbeitung der Metalle, und da stehen die Hütten- und Haunnerwerke in Oberschlesien und Sachsen, in Westfalen und den Rheinlanden obenan; die bedeutendsten Ei- sengießereien sind in Gleiwitz, Malapane, Breslau und Berlin, Gewehr- fabriken in Potsdam, Neiße, Suhl, Fabriken von vortrefflichen Stahl- werkzeugen zu Solingen, Remscheid, Essen an der Ruhr*) und Barmen im Nheinlande, zu Iserlohn und Dortmund in Westfalen. Außer Kupfer-, Messing-, Zink- und Metall-Compositionswaaren sind insbesondere noch zu erwähnen ausgezeichnete Gold- und Silberwaaren, welche u. a. in Berlin, Breslau, Königsberg, Köln rc. und mathematische und physikalische In- strumente, welche in Berlin und Breslau am besten verfertigt werden. — Glasfabriken sind in Schlesien, Preußen, Brandenburg und Westfalen; die größte Spiegelfabrik ist in Brandenburg zu Neustadt an der Dosse. Die königl. Porzellanfabrik zu Berlin und die Kristersche zu Waldenburg liefern die feinsten und schönsten Porzellanwaaren, die schönsten Töpserwaaren Bres- ) Die Krupp'sche Fabr. ist ein wahrhaft großartiges Etablissement.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 565

1867 - Münster : Theissing
565 Besondere Geographie von Europa. Rock" und eine der größten Glocken von Deutschland, die schöne gothische Liebfrauen- kirche, viele römische Alterthümer, als die porta nigra, das alte kurfürstl. Residenzschloß, ein römisches Amphitheater, Ruinen des Lonstantin. Palastes. In der Umgegend und an der ganzen Mosel ist starker Weinbau, besonders auch bei Piesport, Bernkastel, Dusemond (der Braunenberger) Zeltingen. Saarbrück an der Saar und Dutt- weiler haben bedeutende Kohlengruben und mancherlei Fabriken, die Festung Saar- louis hat Gerbereien, Woll- und Leinwebereien, Blei-und Eiseugruben. Prüm besitzt wichtige Gerbereien; in der 1801 säcularisirten Benediktiner-Abtei gl. N. beschloß K. Lothar sein Leben als Mönch 855. 3. Der Regierungsbezirk Aachen begreift die ehemal. freie Reichs- stadt Aachen, den westl. Theil des Herzogth. Jülich, Theile der Herzogth. Limburg und Luxemburg, verschiedene kleinere Herrschaften und die ehemal. Reichsstifter Malmedy und Cornelis-Münster. Hauptortschaften sind: Aachen (^quilzranum, Aix la Cliapelle) (65,000 E.); bemerkenswertst sind in Aachen die Domkirche, von Karl dem Großen erbaut, mit dem Grabe des großen Kaisers und des Kaisers Otto Iii.; in der Sakristei werden die „großen Reliquien", welche alle 7 Jahre vom 10—24. Juli gezeigt werden, aufbewahrt; 55 Kaiser sind im Dome gekrönt worden; ferner die neue Botivkirche zu Ehren der un- befleckten Empfängniß Maria's, das Rathhaus mit berühmtem Saale, worin 1748 der Aachener Friede geschlossen wurde und der mit ausgezeichneten Fresken geschmückt ist; vor demselben steht auf geräumigen Platze ein schöner Springbrunnen und die bronzene Säule Karls; 1818 fand in Aachen ein Monarchcn-Congreß 'statt. Wich- tig ist die Stadt ferner als Mittelpunkt einer bedeutenden Industrie in Tuch und Kasimir, Stahl-, Messing-, Blech- und lackirten Waaren, Nähnadeln re., welcher ein lebhafter Handel zur Seite geht, ferner durch seine berühmten 45" Wärme enthal- tenden Schwefelquellen und endlich durch große Steinkohlenwerke, Blei und Eisen- gruben in der Nähe der Stadt. Der nahe Lusberg (Ludwigsberg) mit Parkanlagen bildet einen besuchten Punkt in der Umgebung der Stadt; nahebei liegt Burtscheid das gleichfalls Tuchfabriken und Schwefelbäder hat. Eupen (Neau) (13,000 E.) mit vielen Tuchfabriken. Zu bemerken sind auch: Jülich, die ehemal. Hst. des Her- zogth. gl. N., mit Gerbereien; Düren mit wichtigen Fabr. und lebhaftem Getreide- handel; Montjoie in der hohen Been unweit der Roerquelle mit zahlreichen und berühmten Tuch- und Kasimirfabr. Erkelenz treibt Band- und Leinwcberei, Spi- tzenklöppelei und Flachsbau. Stolberg hat Eisen-, Galmei- und Bleigruben und zahlreiche Messing- und andere Fabr. Esch weil er ist wichtig durch seine vielen Fabr. und großen Steinkohlengruben. Herzogenrath (franz. Rolduc) (Limburgs) besitzt bedeutende Steinkohlengruben; St. Bith (Luxemburg) hat wichtige Bleiberg- werke in der Nähe. Malmedy mit einer ehemal. Benediktiner-Abtei, die mit Stablo unter demselben Abte stand und 1801 säcularisirt wurde, hat viele Fabriken, insbes. die ausgedehntesten und wichtigsten Gerbereien und Lederfabr. des Staates. 4. Der Regierungsbezirk Köln begreift das ehemal. Erzstift und Kurfürstenthmn Köln, sowie Theile der Herzogthümer Jülich und Berg und verschiedene reichsunmittelbare Herrschaften. Das Kurfürstenthum Köln fiel mit der ehemal. freien Reichsstadt Köln, worin die Kurfürsten neben wich- tigen Hoheitsrechten und Regalien nur die Domkirche besaßen, 1815 an Preu- ßen. Die wichtigsten Ortschaften find:
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