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1. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 1

1917 - Aachen : Jacobi
ggfihctc" _ Keimaikunde des Regierungsbekks Aachen. Nebst einer Übersicht des übrigen erdkundlichen Wissensstoffes für die Volksschule. Von Ioseph Müllermeister in Aachen. Mit einer dem Texte zugrunde gelegten Karte des Regierungsbezirks. Elfte, verbesserte und vermehrte Auflage. ---- flachen 1917. Druck und Verlag von Hibert 3acobi & Sie.

2. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 5

1917 - Aachen : Jacobi
Welche stehende oder fließende Gewässer gibt es in oder bei deinem Wohn- orte? Was ist unter Pfütze, Pfuhl, Teich (Weiher). See (Stausee) zu verstehen? Was unter Bach, Fluß. Strom, Nebenfluß, Zufluß? Was unter Fluß- oder Stromgebiet? Jedes fließende Wasser hat eine oder mehrere Quellen, ein Bett, ein rechtes und ein linkes User, eine Mündung, starkes oder schwaches Gefälle. Erkläre diese Ausdrücke! Gib von einem dir bekannten Bache oder Flusse an, wo und in wie vielen Quellen er entspringt, in welcher Richtung er fließt, welche Mühlen, Fabriken, Ortschaften an seinem rechten und linken Ufer liegen, welches Gefälle er hat und in welchen Fluß oder Strom er mündet! Fließen die Gewässer nach den höher oder tiefer gelegenen Gegenden hin? Gib an, nach welcher Richtung hin die Gegend deines Wohnortes tiefer wird oder sich abdacht, und wohin sie sich erhebt oder steigt! Wird dein Wohnort von einem Landwege (Kunststraße oder Chaussee) oder gar eiuer Eisenbahn (Haupt- und Nebenbahn) oder einer Straßenbahn berührt? (Richtung, Ortschaften an diesen.) Nenne die in der Nähe deines Wohnortes gelegenen Ortschaften! Welche Wege führen von hier dahin? (Kreuzwege, Weg- weiser.) In welcher Richtung und Entfernung liegen die Nachbarorte von hier? (km, Meilenzeiger.) (Zeichnung des Wohnortes) 6. Die Bürgermeisterei. Eine oder mehrere Gemeinden bilden eine Bürgermeisterei, an deren Spitze der Bürgermeister steht. Zu welcher Bürger- meistern gehört deine Gemeinde? Aus wie vielen Gemeinden besteht deine Bürger- meisteret? Welche von diesen sind Kirchorte? Schulorte? Nach welcher Himmels- gegend liegen die einzelnen Gemeinden von deinem Wohnorte? Wie liegen die einzelnen Gemeinden zu dem Amtsorte des Bürgermeisters? Von welchen Bürger- Mästereien wird deine Heimatbürgermeisterei eingeschlossen? Ist die Gegend, in der deine Bürgermeisterei liegt, gebirgig oder eben? Welche Anhöhen, Hügel oder Berge gibt es da? Ist der Boden steinig, sandig oder fett? Welche Bäche oder Flüsse durchfließen deine Bürgermeisterei? Nach welcher Richtung fließen sie? Was wird in deiner Bürgermeisterei hauptsächlich gezogen? Gibt es dort auch Bergwerke?. Was wird darin gewonnen? Fabriken? Was wird darin verarbeitet und hergestellt? Mühlen? Wodurch werden sie getrieben? Womit beschäftigen sich die Bewohner deiner Bürgermeisterei am meisten: mit Viehzucht, Ackerbau, Bergbau oder Handel und Gewerbe? Gib den Hauptweg von deinem Wohnorte nach den übrigen Orten deiner Bürger- meisteret an! Wer steht dem Bürgermeister bei der Verwaltung der Bürger- meisteret zur Seite? Welche andere Beamte gibt es in der Bürgermeisterei? Welche geschichtliche oder Naturmerkwürdigkeiten sind zu erwähnen? (Zeichnung der Bürgermeisterei.) 7. Der Kreis. Eine oder mehrere Bürgermeistereien bilden einen Kreis, an dessen Spitze der Landrat steht. Wie heißt die Stadt des Kreises, in

3. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 6

1917 - Aachen : Jacobi
6 der der Landrat sein Amt hat? Zu welchem Kreise gehört deine Bürger- meisteret? Wie viele Bürgermeistereien umfaßt dein Heimatkreis? Gib diese an! Mein Heimatkreis. Wieviel qkm ist dein Heimatkreis groß; wie viele Einwohner zählt er? Gehört er dem Flach-, Hügel- oder Gebirgslande an? Gib die bedeutendsten Hügel oder Berge an! Nenne das bedeutendste Gewässer deines Kreises! Welche Erzeugnisse liefert dein Kreis aus dem Tier-, Pflanzen- und Mineralreiche? Welche Waren werden in deinem Kreise vorzüglich verfertigt oder fabriziert? Womit beschäftigen sich die Kreisbewohner also hauptsächlich? Wie viele Städte, Flecken und Dörser gibt es in deinem Kreise? Wie heißt der Hauptort des Kreises? Wie gelangst du von deinem Wohnorte dahin? Welche Verkehrswege berühren die Kreisstadt? Welche Verkehrswege durchschneiden deinen Heimatkreis? Wer berät mit dem Landrate das Wohl des Kreises? Nenne Beamte, die mit dem Landrate die Angelegenheiten des Kreises besorgen! Was tun die Behörden für die Ge- fundheit der Bewohner? Nenne einige merkwürdige Orte des Kreises! (Zeichnung des Kreifes.) Unser Heimatkreis bildet mit 10 andern Kreisen den Regierungsbezirk Aachen. Beschreibe auch die übrigen Kreise des Regierungsbezirks Aachen, indem du folgende Fragen beantwortest! Der Kreis N. Wie liegt der Kreis N. zu deinem Heimatkreise? Ist er größer oder kleiner als dein Heimatkreis? Hat er mehr oder weniger Einwohner als dein Kreis? Gibt es dort auch Gebirge? Welche? Wie heißt der Hauptfluß oder -bach des genannten Kreises? Was wird in dem Kreise hauptsächlich gezogen, gewonnen oder verfertigt? Womit beschäftigen sich also die Bewohner hauptsächlich? Gib die Hauptstraße aus deimm Kreise nach dem Kreise N. an! Welche andere Verkehrswege durchziehen den Kreis? Was weißt du über die Kreisstadt zu sagen? Welche andere Orte des Kreises sind noch bemerkenswert? Der Regierungsbezirk Aachen. Die Landschaften des Regierungsbezirks Aachen. Unser Heimatkreis ist ein Teil des Regierungsbezirks Aachen, der Haupt- sächlich im Flußgebiete der Rur liegt. Nach seiner Bodengestaltung zerfällt der Rurgau in ein südliches Gebirgsland, ein mittleres Hügelland und ein nördliches Flachland. Die obere Rur teilt das Gebirgsland wieder in zwei verschiedenartige Landschaften: das Hohe Venn und die Nordeisel. Im Hügel- lande besteht der westliche Teil, das Aachener Kohlenbecken, aus der Wurm- und der Jndemulde; der östliche Teil, der Kreis Düren, ist mehr wellenförmig. Der Regierungsbezirk Aachen hat demnach fünf Landschaften: 1. das Hohe Venn, 2. die Nordeifel, 3. das Aachener Kohlenbecken, 4. das Dürener Wellenland und 5. das Flachland von Jülich.

4. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 7

1917 - Aachen : Jacobi
7 I. Lage, Gestalt, Größe und Grenze des Regierungsbezirks. Die Karte, die unserer Heimatkunde beigegeben ist, stellt den Rcgierungs- bezirk Aachen dar. Er liegt zwischen Rhein und Maas, zu beiden Seiten der Rur, zwischen dem 6. und 7.° [©rat)!] östlicher Länge und dem 50.-51.° nördlicher Breite. Welche Gestalt hat diese Fläche? Nach welcher Himmels = gegend liegt die Spitze des Dreiecks? die größte Seite? die kleinste Seite? die dritte Seite? Nach welcher Richtung hat der Regierungsbezirk die größte Ausdehnung? Eine Linie von der Südspitze (Dorf Ouren) bis zur Nordspitze (Dorf Dillborn) des Bezirks mißt 120 kw. Die größte Breite ist 60 km und wird bezeichnet durch die beiden Orte Malmedy und Lammersdorf. — Der Flächeninhalt des Regierungsbezirks beträgt 4150, genau 4155,17 qkm (Quadratkilometer). — Welche Landesteile stoßen im Norden an den Regierungs- bezirk Aachen? welche im Osten? im Süden? Woran grenzt der Regierungs- bezirk nördlich? östlich? südlich? westlich? Nach welcher Himmelsgegend liegt der Regierungsbeziik vom Großherzogtmn Luxemburg und vom Regierungs- bezirk Trier? von den Bezirken Coblenz und Cöln? von den Königreichen Belgien und Holland? vom Regierungsbezirk Düsseldorf? Schriftliche Aufgabe: Zwischen welchen Flüssen liegt der Regierungs- bezirk Aachen? Welche Gestalt hat der Bezirk? Wie lang und wie breit ist er? Wieviel qkm beträgt sein Flächeninhalt? Woran grenzt er im Norden, Osten, Süden und Westen? Ii. Bodengestaltung und Bodenbeschaffenheit. Der kleinere Teil unseres Regierungsbezirks ist eben oder flach. In welchem Teile des Bezirks liegt das Flachland? In welchem das Hügelland? In welchem das Gebirgsland? In dem Gebirgsland unterscheidet man die Ardennen und die Eifel, die hauptsächlich durch die Rur und die Ur getrennt werden. Teile der Ardennen sind das Hohe Venn und der Ösling. Nenne die Städte, die am Fuße des Hohen Venn liegen! Der höchste Punkt dieser Hochfläche, die mit großen Torfmooren oder Vennen bedeckt ist, liegt nordwestlich von Conrbrodt. Wie heißt er? (Brotange.) Wie hoch liegt dieser Punkt über dem Spiegel des nächsten Meeres, der Nordsee? In welcher Richtung dehnt sich das Hohe Venn aus? Wieviel Meereshöhe hat der nordöstliche Grenzpunkt des Hohen Venn, der Ort Gey? — Südlich vom Hohen Venn, auf dem linken Ufer der Amel, enden die Ausläufer des Ösling oder Eisling, der seine höchste Erhebung im Großherzogtum Luxemburg hat. Der Ausläufer rechts vom Emmelsbach führt den Namen Buchholz und der links den Namen Kockerell. — Ostlich vom Ardennenwalde liegt die Eifel ), die nur mit einem kleinen *) 0. 209: Aus der Westeifel.

5. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 8

1917 - Aachen : Jacobi
8 Teile im Regierungsbezirk Aachen liegt. Ihr Hauptrücken, die Schneifel d. i. Schneeeifel, ist mit der Südgrenze des Bezirks gleichlaufend (parallel). Der Höhenzug zwischen der Olef- und der Urftquelle ist der höchste Bergrücken des ganzen Bezirks. Welche Richtung hat er? Der höchste Punkt ist der sog. Weiße Stein (691 m), an dem 4 Flüsse entspringen. Welche? — Nördlich von der Linie, die die Orte Enpen, Langerwehe und Nideggen bilden, liegt das Hügelland. Das Flachland beginnt nördlich van der Linie, die durch die Orte Herzogenrath, Langerwehe und Düren gebildet wird. Welche Bodengestaltung hat das Dreieck, das durch die Orte Eupen, Langerwehe und Herzogenrath an- gegeben wird? Das Dreieck, das zwischen Langerwehe, Düren und Nideggen liegt? Welche Figur bildet das Flachland? Gib die dreifache Boden- gestaltung des Bezirks an! Das Gebirgsland unseres Bezirks besteht hauptsächlich aus Schiefer und ist ein Teil des großen Rheinischen Schiefergebirges. Das Hohe Benn besteht ebenfalls aus Schiefer, ist aber im südwestlichen Teile (zwischen Montjoie, Eupen, Spa und Malmedy) vielfach mit einer Schicht Torf überzogen. Die Bildung des Torfes wird dadurch gefördert, daß die Unterlage, der Schieferton und ähn- liches Gestein, das Wasser nicht durchfließen läßt. Auf dein Venn selbst gib t es daher wenig Pflanzenwuchs; nur Torfmoore, Heidengestrüpp und graue Binsen findet man auf der weiten Fläche. Zwischen Moos und Gräsern rieseln kleine, dunkle Moorwasser zu Sammelpunkten, den Anfängen der Vennbäche. So entsteht z. B. die Rur in den Torfsümpfen bei Sourbrodt. Dagegen sieht man an den Abhängen des Venn große Nadelwaldungen, auch wohl eine magere Wiese und ein kleines Stück Ackerland. Die Bodenbeschaffenheit des Ösling ist von der des Ho^en Venn wenig verschieden; nur sind dort die Torf- moore minder tief und die Scheiderücken der vielen Flußtäler mehr bewaldet; auch finden sich hier mehr fette Wiesen und urbar gemachtes Land. Um Vieh- zucht und Ackerbau auf dem Hohen Venn und dem Ösling zu heben, hat die Königliche Staatsregiemng staatliche Güter oder Domänen in Berterath, bei Bütgenbach, Sourbrodt und Mützenich eingerichtet. Diese haben viele Ödländereien in Ackerland und Viehweiden umgewandelt. Diesem Beispiele folgten auch die Landwirte und machten viel unbebautes Land urbar. Als Naturschutzpark des Venn wurde 1911 das Königl. Torfmoor südlich von der Landstraße Enpen — Montjoie bestimmt. In dec Nord-Eifel ist der Schiefertonboden mit Sand und Kalkstein vermischt, was sehr zum Gedeihen der Pflanzen beiträgt. Zwar gibt es auch hier waldlose Gebiete, Ödland und manche Torfmoore; doch ist diese Gegend im allgemeinen weit fruchtbarer. Hier findet man auf den Höhen große Heiden, Weideplätze und Waldungen und in den Tälern gute Wiesen und fruchtbare Äcker. Der Untergrund weist auch hier viel Buntsandstein auf, in dem große Mengen von Bleierzen eingeschlossen sind. — Das Hügelland hat auch hie und da Schieferboden. Hauptsächlich weist es Kalkstein und Kreide- stein auf. Auch finden sich hier Steinkohlen, Braunkohlen, Zink-,

6. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 9

1917 - Aachen : Jacobi
9 Blei- und Eisenerze. Die Höhen sind meist mit herrlichen Laubholzwaldungen, gutem Weide- und Ackerland bedeckt; in den Tälern gibt es schöne Auen und lachende Fluren. — Der Boden des Flachlandes hat meist kein festes Gestein. Die gute Feld- und Gartenerde ist hier vorherrschend, namentlich im Jülicher Lande; daher bilden Ackerbau und Viehzucht die Hauptbeschäftigung der Be- wohner des Flachlandes. Schriftl. Ausg.! Was weißt du über die Bodengestaltung des Regierungs- bezirks Aachen? Gib die drei Teile an! Welches sind die bedeutendsten Ge- birge? Woraus besteht hauptsächlich das Gebirgsland? Welche Erdarten weist das Hügelland vornehmlich auf? Welche Bodenart ist im Flachlande vor- herrschend? lll. Gewässer. Der Regierungsbezirk Aachen hat viele Bäche und Flüsse. Wie heißt der Hauptfluß des Bezirks? Wo entspringt die Rur (lateinisch Rura, holländisch Roer)? Nach welcher Richtung fließt sie? In welchen größern Fluß mündet sie? (Nebenfluß) Gib die Zuflüsse der Rur auf ihrer rechten Seite an! Wo entspringt der Schwalm- oder Perlbach? die Erkensrur? die Urft und ihr Zufluß, die Olef? Wie heißt die Stadt, in der die beiden letztgenannten Bäche sich vereinigen? Der Ellebach, der wie die übrigen Bäche des Flach- landes im Sommer meistens austrocknet, entsteht bei dem Dorfe Soller. Dieser Bach ist kein Quellbach, sondern ein Gießbach, den das Regen- und Schnee- wasser bildet. Nenne die Zuflüsse der Rur auf der linken Seite! Wo ent- springt der Kallbach? Aus welchen Bächen entsteht die Jnde? Bei welchem Orte vereinigen sich Vickt- und Münsterbach? Nenne den weitern Zufluß der Jnde auf ihrer rechten Seite! Wo entspringt und wo mündet der Wehebach? Wie heißt der Zufluß der Rur, der bei Eschweiler entspringt? Der größte Nebenfluß der Rur auf ihrer linken Seite ist die Wurm, die bei Linzenshäuschen, südlich von Aachen im Aachener Walde, ihre Quelle t»at. Welche Richtung nimmt ihr Lauf? Nenne Städte und Flecken auf ihrer rechten und auf ihrer linken Seite! Eine gerade Linie vom Quellgebiete der Rur an der Botcange (Aussichts- gerüst mit mehr als 90 Stufeu) bei Sourbrodt bis zu ihrer Mündung bei Roer- monde (Luftlinie) mißt 75 km; wegen der vielen Krümmungen und Windungen hat der ganze Lauf aber eine Länge von 180 km. Wie groß ist der Unterschied zwischen dem direkteil Abstand und der Länge des ganzen Laufes? Wieviel Meereshöhe hat die Quelle der Rur? Wieviel tiefer liegt der Wasserspiegel der Rur bei Montjoie als bei Sourbrodt? Wieviel Gefälle hat der Fluß bis Montjoie, Nideggen, Düren, Jülich, Linnich? Wieviel bei seiner Mündung? Der Wasser- stand der Rur ist auch im unteren Laufe niedrig und der Fluß zur Schiffahrt nicht geeignet. Warum?

7. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 10

1917 - Aachen : Jacobi
10 Im Frühling und Herbst richtet die Rur durch Überschwemmung oft großen Schaden an. Um dies zu verhindern, um die Wasserverhältnisse der Rur, namentlich am untern Lauf, zu verbessern und um die Wasserkraft auszunutzen, hat sich am 28. März 1899 eine Gesellschaft gebildet, die in den Tälern der Nebenflüsse Talsperren anlegt. Die erste Anlage dieser Art ist die von 1900 bis 1904 erbaute Urfttalsperre zwischen Gemünd und Heimbach. Das Sammelbecken (unterhalb Gemünd) hat eine Länge von 10 km und einen Raum- inhalt von 45^ Millionen ebm. Die Oberfläche des Urftsees ist 216 ha groß. Die Sperrmauer, zwischen dem Wildprethügel auf dem rechten und dem Winkele,.- berg auf dem linken Ufer, ist 58 m Hoch, an der Sohle d5 m dick und an der Krone 228 m lang und 5,50 r» dick. Ein Kraftstollen von 2800 m Länge führt das Wasser durch den Kermeter zur Kraftstation bei Heimbach. Die Bedeutung dieses großartigen Wasserwerkes ist folgende: 1. Die Urfttalsperre ist ein Sammelbecken für gutes Wasser und dadurch auch eine Vorratskammer sür Wasserleitungen. 2. Sie fängt die Hochfluten der Urft auf und schützt die an Urft und Rur liegenden Ortschaften und Kulturländereien vor Überschwemmung oder gar Vernichtung. 3. Sie verstärkt und regelt die Wasfermenge der mittleren Rur und verbessert dadurch die Wasserverhältnisse an der unteren Rur. 4. Sie bildet eine große Wasserkraftstation und gestattet durch ihre Lage die Schaffung einer riesigen Kraft- und Beleuchtungsanlage am rechten Rurufer. 5. Sie fördert die Volkswohlfahrt durch Vermehrung der Arbeitsgelegenheit, durch Verbesserung der Lebenshaltung und Hebung der gesundheitlichen Verhältnisse, 6. Sie bewirkt die Aufschließung und Verschönerung einer an Naturschönheiten reichen Eilel- gegend. — Am Dreilägerbach bei Rötgen ist am 18. Juni 1912 eine Talspeire eröffnet worden, welche mehrere Ortschaften des Landkreises Aachen niit gutem Trinkwasser versorgt. Weil die Rur, die mit ihren Zuflüssen der Hauptfluß des Bezirks ist, in die Maas mündet, sagt man: Der Regierungsbezirk Aachen liegt im Fluß- gebiet der Maas. Außer der Rur und ihren Zuflüssen haben noch folgende Nebenflüsse der Maas ihre Quelle im Regierungsbezirk Aachen: 1. der Schwalm- bach, 2. die Geule, 3. die Weser (Vesdre) mit der Hill und 4. die Amel mit der Warcke. Welche Richtung haben diese Bäche, und durch welche fremde Landesteile fließen sie der Maas zu? — Welche Bäche entspringen auf der Nordwestseite der Eisel? Die Erst mit dem Blei- und Neffelbach und die Ahr fließen in den Rhein. Die Ur fließt in die Sauer und diese tn die Mosel, ebenso die Kyll: die Mosel mündet in den Rhein. Welchem Stromgebiet ge- hören nun diese Bäche an? Schristl. Ausg.: Wie heißt der Hauptfluß des Regierungsbezirks Aachen? Wo entspringt und wo mündet er? Gib seine Nebenflüsse rechts und links an! Welche Zuflüsse der Rur kennst du? Was bezweckt die „Rurtalsperren- Gesellschaft"? Welche Bedeutung hat die Urfttalsperre? Welche andere Flüsse des Regierungsbezirks fließen in die Maas? Welche Flüsse des Bezirks münden in den Rhein?

8. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 11

1917 - Aachen : Jacobi
11 Vi. Klima. Unser Bezirk liegt in einem gemäßigten Erdstrich (Zone). Uberall kann der Wind ^sich bewegende Luft) ungehindert hinstretchen; auch hat die Luft überall die nötige Feuchtigkeit, die zu große Hitze im Sommer und zu strenge Kälte im Winter verhindert. Unser Klima ist gemäßigt und gesund. Doch hat die Luftwärme nicht überall denselben Höhegrad. Im Gebirgslande ist die Luft rauh und unfreundlich, was für das Wachstum der Pflanzen von großem Nachteile ist. Im Frühling?, wenn auf dem Venn und in der Eifel noch Schnee liegt, brechen im Hügellande schon die Knospen auf, und im Flachland grünt und blüht es schon. Ist hier ein heiterer Herbsttag, so hat man im Hügelland schon Reif und im Gebirgsland Frost und Schnee. Weil der Sommer so kurz ist und der Herbst so früh anbricht, kann im Hohen Venn auch da, wo noch ein ziemlich guter Boden ist, der Pslanzenwuchs nicht zur völligen Ent- Wickelung kommen. Nur die Sommergewächse: Flachs, Kartoffeln und Hafer gedeihen wohl. In der Eifel gelangen außer den genannten Gewächsen auch Buchweizen (sogen. Heidekorn) und Roggen, stellenweise sogar Weizen, zur Reife, Dagegen finden im Hügel- und Flachland fast alle Kulturgewächfe der gemäßigten Zone gedeihliches Fortkommen. Ein trinkbarer Rotwein wird an den Bergabhängen des Rurusers bei Winden und Maubach im Krcise Düren gezogen. — Das Klima ist auch wieder abhängig vom Pflanzenwuchs. An unbepflanzten Orten ist es im Sommer heißer und im Winter kälter und rauher als an bepflanzten. Von großem Einfluß auf das Klima sind die Wälder: sie mildern sowohl die Hitze als die Kälte, halten den Boden feucht und fchützen die Quellen vor dem Austrocknen. In nnserm Bezirke, namentlich im Gebirgs- und Hügellande, gibt es viele und schöne Waldungen. Einzelne Teile sind: der Aachener Wald bei Aachen, der Kermeterwald an der Urstmündung, der Zitter- wald auf dem Übergang zwischen Eifel und Ardennen, der Losheimer Wald, wo Ur nrd Warche entspringen, die Bürge im Flachlande bei Jülich. Leider sind in den letzten Jahrhunderten die Waldungen vielfach durch Rodungen ge- lichtet worden, wodurch diese Wasserfänger und Gewitterbändiger viel an Be- deutung verloren haben. Diesem Übel sucht die Königliche Staatsregierung durch Aufforsten großer Ödflächen zu steuern. Mit der Zunahme des Waldbestandes wächst auch wieder der Wildbestand,' Hirsche gewahrt man namentlich in den großen Wäldern zwischen Lammersdorf und Walheim, besonders bei Rötgen. Die Bäche des Gebirgslandes sind jetzt nicht mehr so wasserreich wie früher. Warum ist die Rur jetzt nicht mehr schiffbar? Schristl. Au fg.: Was für ein Klima hat der Regierungsbezirk Aachen? In welchkm Teile des Bezirks ist es rauh und unfreundlich? Welche Pflanzen gedeihen im Gebirgslande noch?

9. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 12

1917 - Aachen : Jacobi
12 V. Erzeugnisse: Natur- und Kunstprodukte. Was an einem Orte gewonnen, gezogen oder verfertigt wird, nennt man sein? Erzeugnisse oder Produkte. Der Produktenreichtum einer Gegend hängt von der Beschaffenheit des Bodens und dem Klima ab. Der Regierungsbezirk Aachen ist sehr reich an Naturprodukten. Aus dem Mineralreich werden gewonnen: Schieserton (im Venn, namentlich bei Recht, Kalterherberg, Raeren, und in der Eifel), bunter Sandstein lim Rur- und Warchetal), Kalk (an vielen Stellen im Hügelland), Steinkohlen (im Wurm- und Jnde-Gebiet), Braunkohlen (bei Lucherberg und Düren), Zink-, Blei- und Eisenerze im Hügellende, (namentlich bei Mechernich, Call, Esch- weiler-Au, Stolberg), Gold (bei Montenau), Mineralwasser (Thermen von Aachen), Sauerbrunnen [Pouhons] (in Malmedy und Eupen) — Das Pflanzenreich liefert gute Garten- und Feldfrüchte, besonders vorzügliches Getreide; das Jülicher Land hieß früher die „Kornkammer des Heiligen Römischen Reiches" ; der Weiß- und Roikohl oder „Kappus" von Aachen ist weit bekannt. Im Bezirk gibt es auch viel Obst, treffliche Zuckerrüben (nament- lich um Düren und Jülich), guten Flachs (bei Gangelt, Erkelenz und im Gebirgs- lande), kräftiges Heu (im Kreise Heinsberg). Einzelne Weingärten finden wir nur im Rurtale (bei Maubach und Winden bei Kreuzau). Die vielen Waldungen gewähren reichlich Brenn-, Bau- und Werkholz. Die Zahl der Pflanzenarten im Hügellande beträgt ungefähr 1000; dagegen weist die Flora des Venn und der Eifel kaum 400 Arten auf. Das Tierreich il ebenfalls zahlreich vertreten. In allen Ortschaften des Bezirks finden wir die bekannten Haustiere. Am bedeutendsten ist die Viehzucht im Flachlande. Der Kreis Schleiden zählt fast 30000 Stück Rind- vieh, der Kreis Düren über 24 000 Stück. Nicht weniger bedeutend ist die Zucht der Pferde. Die höchste Anzahl derselben findet sich im Kreise Düren (über 5000); dann folgt der Landkreis Aachen (4018), weiter Jülich (3718). Die Schafzucht ist zurückgegangen, besonders in den Kreisen Schleiden, Düren, Malmedy. Im Rückgange ist auch die Ziegenzucht, namentlich in den Kreisen Düren, Aachen Land, Erkelenz. Gänse und Enten, die man im Gebirge höchst selten antrifft, kommen im Flachlande in großer Anzahl vor. An Niederwild ist auch kein Mangel; Hochwild findet man in der Eifel und im Hohen Venn. Die Vogelwelt bietet viele Arten und Gattungen. Die Bienenzucht wird jetzt allge- meiner. Die Bäche und Flüsse sind von wenigen, aber durchaus schmackhaften Fischen, meist Forellen, belebt. Mit der Bearbeitung der Natur- oder Rohstoffe zu Kunstprodukten beschäftigen sich die Handwerker oder, wenn die Herstellung im großen geschieht, die Fabrikanten. Im Regierungsbezirk Aachen werden hauptsächlich folgende Jndustriegegenstände verfertigt: Eisengußwaren: Eisenbahnräder, Schienen,

10. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 15

1917 - Aachen : Jacobi
15 Draht 2c. (in Aachen-Rothe Erde, Stolberg, Eschweiler, Düren); Schermesser zum Gebrauch bei der Tuchfabrikation (in Aach.'n); Stecke und Nähnadeln (in Aachen, Düren, Würselen); Wollengewebe (in Aachen, Eupen, Montjoie und Cornelimünster); Seidengejpinste (in Heinsberg und Geilenkirchen); Teppiche (in Düren); Papier (in Düren, Jülich, Malmedy und Heinsberg); Lederartikel (in Malmedy)'; Zigarren (in Aachen. Würselen und Eupen); chemische Fabrikate (in Stolberg und Würselen); Spiegel (in Stolberg und Herzogenrath); Korbwaren (in Hilfarth, Brachelen, Prummern und Heinsberg); Zucker (in Düren und Jülich); Strohhüte (in Weismes), Der Regierungsbezirk Aachen ist zwar ein kleiner, aber äußerst mannigfaltiger, vielseitiger Jndustriebezirk. Über die Hälfte der Bevölkerung des Aachener Bezirks lebt von der Industrie, etwa ein Viertel von der Landwirtschaft. Schriftl. Aufg.: An welchen Produkten ist der Regierungsbezirk Aachen reich? Was gewinnen wir hauptsächlich aus dem Mineralreich? Was liefert das Pflanzenreich? Welche Tiere sind im ganzen Bezirk vorhanden? Nenne einige Kunsterzeugnisse des Bezirks! V!. Handelsgegenstände und Handelsplätze. Die Produkte eines Landes, die man nicht alle an Ort und Stelle ver- braucht, werden nach auswärts verkauft. Durch den Handel kommen sie von einem Ort zum andern; sie werden ausgeführt (Export). Die bedeutendsten Ausfuhrartikel unseres Regierungsbezirks sind: Steinkohlen, Kalk, Sand- stein, Zink, Eisen und Blei; Getreide (namentlich Weizen), ferner Tonwaren, Korbweidengeflechte, Zigarren, Steck- und Nähnadeln, Tuche und Kaschmir- fabrikate. Manche Produkte, die unser Bezirk nicht liefert, müssen aus anderen Orten bezogen werden (Import). Solche Einfuhrartikel für unfern Bezirk sind: Salz, Kolonialwaren (Kaffee, Zucker, Gewürze), Petroleum, Käse, (Holländischer, Schweizer), Seefische, Südfrüchte, Wein, Bayrisches, Dortmunder und Pilsener Bier; Seide, Wolle; Luxusgegenstände. — In jedem größeren Orte gibt es einen oder mehrere Plätze, auf denen einzelne Produkte an bestimmten Wochen- oder Jahrestagen zum Verkauf ausgeboten werden. Diese Plätze heißen Märkte (Gemüse-, Butter-, Frucht-, Hühner-, Fisch-, Vieh-, Pferde-, Krammarkt). Ein Markt, der längere Zeit dauert, heißt Messe. Die Messen von Düren und von Cornelimünster dauern je 8 Tage. — Zur Erleichterung des Handels sind auch die Börsen da, Versammlungen, zu welchen die Groß- kaufleute, Makler und Bankherren kommen, um durch Angebot und Nachfrage
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