TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Schleiz Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Cassel Karls
602
(J. Preuß.-Sachsen, mit dem Harz und Thüringer Wald.
- Reg.bcz.magdeburg—: Mag deburg, Fest., Fabr., Handel.
(Tilly in Magdeburg). —Burg, Tuchsabr. — Stendal,
Tabacksbau, Tuchsabr. — Halberstadt. Fabr. —Ascherste-
ll cn, Steinbrüche. —Quedlinburg, Klopstocks Geburtsort.—
W e ruin g ero de, am Harz.
- Reg.dez. Merseburg — : Merseburg, in der Nähe Lützen,
Schlachten 1632 und 1813, letztere beim Dorfe Großgör-
schen. — Weißenfcls, Naumburg, Fabr., Weinbau. In
der Nahe Pforta (Schulpforte), die Fürstcnschule. — Halle,
Universa Waisenhaus mit Franke's Statue, Salzwerke. — Eis-
leben, Luther's Geburts- und Sterbeort.—Mansfeld. —Tor-
gau, Fest., Handel. Schiffbau. — Stolbcrg, am Harz, Berg-
bau. — Wittenberg, Luthers Denkmal. In der Schloßkirche
ruhen Friedrich der Weise, Luther und Mclanchthon.
- Reg. Bez. Erfurt—:Erfurt, Festung.— Nordhausen, ehe-
mals freie Reichsstadt, Fabr. und Handel. — Hciligeustadt,
Fabr. — Mühlhausen, chem. freie Reichsstadt. — Suhl
oder Suhl«, Bergstadt im Thüringer Walde, Eiscnfabr.
v. Wcstphalen, im nördlichen Theile eben, im S. gebirgig.
- Reg. Bez. Münster—: Münster, Fabr.,Handel, Friede 1618.—
Waren dors, Fabrik. — Bocholt, Fabr., Eisenwerke.
- Reg. Bez. Minden—: Minden, Fest. — Bielefeld, Leinwand-
fabrik. — Paderborn, viel Ackerbau.
- Reg.bez.arnsberg —:Arnsbcrg. — Lippstadt, zum Theil
zu Lippe-Detmold.— H amm, Bleichen, Leinwandhandel. —
Soest, in sruchtb. Gegend, Getrcidchandcl. — Dortmund,
chem. Rcichsst., Fabr. —Schwel in, Fabr., Mineralquellen. —
Iserlo h n, bedeutende Fabr. Stalaktitenhöhlc in der Nähe.—-
Siegen, Bergbau, Eisenwerke. —-
s. Die Rheinprovinz, im S- gebirgig, theilwcisc dürres Sand-
und Haidcland, im Ganzen aber fruchtbar —: Wein, Obst, Ge-
treide, Flachs, Taback —; Eisen, Blei, Galmei, Steinkohlen re.
Jülich - Cleve - Berg.
- Reg. Bez. Dü sseldorf—: Düsseldorf, Park,Kunstakademie,
Realschule, Fabr., Handel, Eisenbahn nach: Elberfeld, an der
Wupper, Handel und sehr bedeutende Fabriken, mexikanischer
Bergwerks-- und überseeischer Handelsvcrcin. Fast unmittelbar
von Elberfeld aus ziehen sich das Wuppcrthal hinauf:
Barmen, Gemarkt und Wupperthal, ungemein lebhaf-
ter Gcwerbflciß, Fabr. —> Sclingen, Eisen, und Stahl-
hammer. — Crefcld, bedeutende Fabrikst. —• Duisburg.—
Essen. — Mühlheim. — Wesel, Schifffahrt, Fabr. — Cle-
ve, Thiergarten mit einem Gesundbrunnen. — Emmerich,
Grenzstadt.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: Tilly Klopstocks Friedrich
■>
587
1(3. Schleswig. Hauptstadt der Herzogthümer Schleswig und
Holstein, am westlichen Ende des Meerbusens Schlei, Sitz der Landes«
rcgierung und deö Stadthalters, des Prinzen Friedrich von Anguften-
burg (Nor). Dieser höchst merkwürdige Ort. der sich in einer Länge
von fast f Meilen an beiden Ufern der Schlei herumzieht, übertrifft
an Alter alle übrigen Städte des Landes. Der älteste Theil ist die
Altstadt nördlich der Schlei, ehemals Slicsdorf oder Hcthabpc genannt,
schon früh ein bedeutender Handelsplatz. Südwestlich davon liegt ein
anderer Stadttheil, der Lollsuß, und südlich von diesem das alte Schloß
Gottorf auf einer Insel der Schlei, ein wcitläuftigcs und sehr ansehn-
liches Gebäude. Südlich von Gottorf liegt der dritte Stadtthcil, Fricd-
richsbcrg genannt; daran schließt sich das Dorf Bustorf und nahe dabei
liegt die Kirche Haddebye am Schlciufcr, die von Ansgar gegründet
sein soll. Im Norden an die Altstadt schließt sich die Vorstadt Sanct
Jürgen. Jeder Stadtthcil hat seine eigne Kirche: (Fricdrichsbcrger Kir-
che, Michaeliskirche, Domkirche in der Altstadt). Im Dom steht der
von Hans Drüggemann aus Husum aus Hol; geschnitzte berühmte Al.
tar, der aus der Bordcsholmer Stiftskirche hiehcr gebracht wurde. Er
ward nach 7jähriger Arbeit vollendet, ist 50 Fuß hoch. 24 Fuß breit
und 2 Fuß dick und, enthält in 22 Feldern größtenteils die Lcwcnsge-
schichtc Christi.,.— Überall stößt man in Schleswig auf Alterthümer,
besonders auf Überbleibsel alter Burgen, deren es hier eine Menge gab.
Auf der kleinen wchleiinscl Mövenberg stand in alter Zeit die sogen. Jur-
gensburg, die vor Gottorf Residenz der Herzöge gewesen sein soll. —
Der Handel Schleswigs nach der See ist in späterer Zeit, besonders
durch die Verstopfung der Schlcimüudung unter Erich von Pommern,
ganz zu Grunde gegangen. — Mitten in der Altstadt liegt das uralte
Rathhaus. fetzt Versammlungsort der schlcswigschcn Ständcvcrsamm-
lung. — Sanct Johanniskloster auf dem Holm (ein adcliches Fräulein-
stift.) Graues Kloster. — Taubstummcninstitut. — Irrenanstalt vor der
Stadt. — Schloß Louiscnlund (der Herzogin von Glücksburg.) —
Lohhaidc, Schlachtfeld westlich von der Stadt. Hesterberg.
17. Eckcrnförde, Stadt am nördlichen Ende des Landstrichs
Dänischenwohld, ehemahls Derneburg — Eckernburg — genannt. —
Christians -Pflcgehaus. — Normalschulc für wechselseitige Schulciu-
richtung.
18. Fabrikorte des Herzogthums: Ekensund, Fabrikort in Sun-
dcwitt mit 12 Ziegeleien, unter denen die berühmteste Nenneberg heißt;
Jhlers, Fabrikort eben daselbst init 0 Ziegeleien; Prinzenmoor, Glas-
fabriken in der Honcr Harde bei Rendsburg, unter denen die bedeu-
tendste Frcderiksfcld genannt wird.
19. Dannewcrk. Nahe südlich vor Schleswig bei den Dörfern
Groß- und Klein - Dannewcrk und dem Hofe Kurburg steht noch eine
atte aus Mauern und Wällen bestehende Befestigung, die sich von der
Schlei bis an die Trccne hinzog und das Dannewcrk genannt wird.
Es wird erzählt, das zuerst der jütische König Göttrik, als er sein
Reich bis an die Eider ausgedehnt hatte und hier mit Karl des Gro-
ßen Heeren zusammentraf, sich durch Errichtung dieses Walles
gegen letztem zu schützen gesucht haben soll. Als im Jahre 934 der
deutsche König Heinrich 1. im Norden der Eiter zur Sicherung der
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Anguften- Friedrich Ansgar Hans_Drüggemann Erich_von_Pommern Hesterberg Christians Karl Karl Heinrich Heinrich
567
G. Noch find zu bemerken die Enclaven, d. h. diejenigen Land-
striche, welche ringsum von holsteinischem Gebiet umschlossen sind und
dennoch zu fremden Staaten gehören. So
a. das Fürstcnthum Lübeck, größtentheils ringsum von Hol-
stein eingeschlossen. Dieses Land gehörte ehemals als geistliches Stift
des Bischofs von Lübeck, woher es auch seinen Namen hat. ganz zu
Holstein, und es ist erst 1803 dem damaligen Herzoge von Oldenburg
als erbliches Fürstcnthum übertragen. Es hat auch noch jetzt mit deni
Großherzogthum Holstein - Oldenburg einen und denselben Landes-
herrn, ein Glied der jüngcrn Gottorfischen Linie. Seine Theile lagen
früher zerstreut in Holstein; seit dem Austausch im Jahre 1812 aber
besteht es „ans 2 Hälften, von denen die größere nördliche rund um
von den Ämtern Plön, Ährensböck und den adelichcn Distrikten um-
schlossen ist. Sic besteht aus der Stadt und dem Amte Eutin und
dem fürstlichen Gnte Benz. Der Boden dieses Landes ist vortrefflicher
Weizcnbodcn; zugleich ist es sehr reich an den schönsten Buchen- und
Eichenwaldungcn und voll von Landseen, die ihm einen außerordentli-
chen Reiz verleihen. Das Hauotgcwcrbe der Bcw. ist Landwirthschaft.
Das Ländchcn ist sehr bevölkert, denn es hat auf kaum 8 Quadratmei-
len beinahe 22,000 Einwohner. Die Hauptstadt in dem nördlichen Theile
ist die hübsche Landstadt Eutin, in einem malerischen Thal zwischen 2
Seen, Sommerresidcnz des Großhcrzogs und Sitz der Regierung des
Fürstcnthums, mit sehr schönen öffentlichen Gebäuden und nahe an 3000
Einw. Im N. der Stadt, am großen Eutincr See liegt das alte und
große, aber gut unterhaltene Schloß, mit einem Garten, der als öffent-
licher Spaziergang dient und mit einem daran stoßenden Gehölze eine
so seltne Naturschönheit zeigt, daß die Stadt deßhalb den ganzen Som-
mer hindurch zahlreich von Fremden besucht wird. In der Nähe liegt
das liebliche Dorf Fissau, ferner der schöne Kcllersee mit dem groß-
ßen Kirchdorfe Malcnt, berühmt durch die Schilderungen von Joh.
Heinr. Voß. Nördlich davon liegt der gefeierte Uklci See mit dem
Jagdschlösse Siclbeck, ganz im Buchenwaldc versteckt und durch die
schönen Spaziergänge an seinem Ufer einer der eigenthümlichsten und
reizendsten Punkte Norddeutschlands. Zu den Kirchdörfern Nxirkir-
chen und dem uralten Bosau am Plöner See sind eine große Zahl
holsteinischer Orte eingepfarrt. Die südliche Hälfte des Fürstcnthums
macht nur einen Theil der holsteinischen Südostgrenzc aus; Hauptort
ist der anmuthigc Flecken Schwartau. Zu den Kirchdörfern Rense-
feld und Gleschendorf sind ebenfalls eine große Zahl holsteinischer Orte
eingepfarrt.
b. Von dem Gebiete der freien Stadt Lübeck liegen ebenfalls
einige Dörfer getrennt mitten in Wagricn, von den Ämtern Ahrens-
böck und Rcinfeld und vom Fürstenthum Lübeck eingeschlossen. Es sind
dieß die Dörfer Dissau, Malkendorf und die Hälfte des großen Kirch-
dorfs Curau.
c. Auch von dem Hauptgebict der Stadt Hamburg liegen einige
Landcstheile getrennt, besonders im Amte Trittau zerstreut, nämlich die
6 sogenannten Walddörfer und der Hof Bereu. Sic haben zahl-
reiche Hölzungcn und stehen unter der Aufsicht der sogenannten Wald-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
347
Dieser Widerspruch scheint auch Veranlassung gegeben zu haben,
daß Meier und Danckwerth sich entzweiten, und der Erstere 1663
den Letzter» beim fürstlichen Hofgerichte zu Gottorf wegen Er-
stattung gehabter Auslagen verklagte. Meier machte es Danck-
werth zum Vorwurf, daß wegen der Beschreibung sein Gehalt
von 300 ans 200 Rthlr. reducirt sei. Danckwerth war wie
Meier ein Biedermann, der irren, aber nicht absichtlich schlecht
handeln konnte. (Nach Professor Dr. Ratjen.)
56\ Husum und Tendern.
Husum liegt an der Husumer Aue, welche sich kaum V<z Meile
westlich in den Heverstrom ergießt, hat 4000 Einwohner, lebhaften
Handel, mehrere industrielle Anlagen, ein Progymnasium und wird
durch die Eisenbahnverbindung mit Tönning, Flensburg, Rendsburg
und einer Hafenanlage sich noch mehr heben. Im Anfang des
15. Jahrh, war Husum ein zu Mildstedt eingepfarrtes Dorf, erhielt
erst 1608 Stadtrechte. Der Ort war durch Vieh- und Getreide-
handel so schnell emporgekommen. Die Verschlemmung des Hafens
aber, und die Zerstörung Nordstrands durch die Fluth von 1634,
haben diese Erwerbsquellen minder einbringend gemacht, so daß die
Stadt, die als Flecken 40 eigene große Schiffe ausrüsten konnte,
sich in den letzten Jahrhunderten wenig vergrößert hat. Die jetzige
Kirche ist in den Jahren 1829 bis 33 auf der Stelle einer im
Jahre 1807 abgebrochenen, sehr schönen gothischen Kirche erbaut.
Das bei der Stadt belegene, auf dem Platze eines Klosters gegen
das Ende des 16. Jahrh, vom Herzoge Adolf erbaute, weitläuftige
Schloß wird theilweise von dem Amtmann der Aemter Husum und
Bredstedt, der zugleich Oberstaller der Landschaft Eiderstedt ist, bewohnt.
Tendern, ehemals Lütkentundern, im Gegensatz von Mögel-
tondern, d. i. Großtondern, genannt, an der Widaue mit gegen
3000 Einw. Dänisches Seminar für Volksschullehrer. Der Außen-
hafen ist jetzt bei Höier, da die Widaue von Tendern abwärts
nicht mehr schiffbar ist. Tendern ist die älteste Stadt im westlichen
Theile des Herzogthums Schleswig, erhielt Stadtrechte im Jahre
1243 und war in den darauf folgenden 3 Jahrhunderten eine durch
ihren Handel und ihre Industrie berühmte und wohlhabende Stadt,
die damals der Westküste auch viel näher lag. Die Stadt hat
aber durch ihre niedrige Lage von Ueberschwemmungen viel gelitten,
und ist außerdem von der Pest und von großen Feuersbrünsten ver-
heerend heimgesucht worden. Das an der Widaue, nahe bei der
Stadt schon im 13. Jahrh, erbaute, und im Laufe der Jahrhunderte
mehrmals belagerte und eroberte Schloß ward 1751 bis auf einen
Flügel, welcher jetzt als Amtsgefängniß benutzt wird, abgebrochen.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Meier Meier Danckwerth Meier Adolf
2?6> Europa.
harkeit, doch gibt der Ackerbau alle Bedürfnisse hinlänglich.'
Man zieht alle Arten Bon Getreide und Hülsenfrüchten, Hanf
und Flachs, Wein und Obst; Taback wird im Harrauischen
in großer Menge gewonnen. Die vielen Waldungen verschaffen
dem Lande einen guten Gewinn. Die Viehzucht ist beträcht-
licher noch als der Ackerbau, so daß noch einige tausend Stück
dem Auslande überlassen werden können. Die mineralischen
Pwducte sind ziemlich mannigfaltig, unter den Metallen vor-
züglich Eisen, Kupfer und Kobald, vortrefliche Thonerde,
Steinkohlen, Alaun, Siegel- und Wallererde, Salz. Mi-
neralischer Quellen und Bäder gibt es viele, namentlich die zu
Nenndorf, Wilhelmsbad und Hofgeißmar. — Ma-
nufacturen sind wenig vorhanden: Hauptbetrieb der Ein-
wohner ist die Bereitung von Garn und grober Leinwand, und
Metallwaaren, Eisen-, Kupfer- und Blechhammer, Messiug-
Hütten, Stahl- und Gewehrfabriken. Töpferwaaren, vor-
züglich die Schmelztiegel von Großallmerode, und die in groß-
ßer Menge gewonnene Pottasche geben gute Ausfuhrartikel;
auch gibt es gute Glashütten. — Die Mehrzahl der Ein-
wohner, so wie der Landesherr bekennen sich zur reformirten
Religion.
Das Ganze besteht aus den Provinzen Niederhessen,
einem Theil von Oberhessen, Hersfeld, Hanau,
Schmalkalden, Schauenburg, Ziegenhain, Ful-
da und Fritzlar.
C a sse l, Haupt- und Residenzstadt an der Fulda, eme
zum Theil prächtig gebauete Stadt, mit izsooeinw., der
schöne Friedrichsplatz und Königsplatz, die Bibliothek, das
Museum, die Bildergalerie, das Modellhaus, Tuch-, Hut-,
Porzelan- und Fayencefabriken, doch nicht beträchtlich. Eine
Meile davon die Wilhelmshöhe, früher der Weißen-
stein, und während der Interimsregierung Napoleons-
höhe genannt, mit sehenswerthen Anlagen. — Groß-
All merode, kleine, aber durch ihre Schmelztiegelfabrik
weit bekannte Stadt, hat außerdem eine Pfeifen- und andere
Fabriken, die irdenes Geschirr und Spielkugeln in großer
Menge nach allen Welttheilen versenden. — Allendorf,
an der Werra, mit reichen Salzquellen, die aber aus Man-
gel an Absatz nicht alle benutzt werden: Gerbereien. —
Marburg, an der Lahn, Universität.— Schmalkal-
den, am Thüringer-Walde, mit 5000 Einw., hat viele Ei,
sen- und Stahlfabriken, deren Waaren starken Absatz finden,
eine Gcwehrfabrik, ein Salzwerk, und ringsumher eine Men-
ge Hammerwerke. — Hanau, am Einfluß der Kinzig in
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
£78 Europa.
del lebhaft. Der größte Theil der Einwohner besteht' aus
Protestanten.
Darmstadt, Haupt- und Residenzstadt, mit 12200
Einw., schön und regelmäßig gebauet; verschiedene Manu-
facturen, das große Exerzterhaus. — Worms, am linken
Rheinufer, mit 5200 Einw. — Mainz, ebenfalls am
Rhein, große deutsche Bundesfesiung, mit 2z222 Einw. —
Gießen, an der Lahn, mit 6220 Einw., Universität. —
Butzbach, kleine, aber sehr indüstriöse Stadt, deren Ein-
wohner viele wollene Waaren, Leinwand und Leder bereiten.
Unter Hessen-Darmstadtscheroberhoheit stehen unter an-
dern die Fürsten von Isenburg und die Grafen von Solms.
Ersterm gehört die sehr gewerdsame Stadt Offenbach am
Maln, mit 8vo2 Einw.
io) Die Landgrafschaft Hessen - Homburg.
Ehemals stand der Landgraf von Hessen-Homburg unter
Lessen-Darmsiädtscher Landeshoheit, und wurde durch die
Rheinbundsacte einer der Standesherren desselben. Auf dem
Wiener Kongreß aber wurde er zum selbstständigen Fürsten er-
hoben, und im Jahre 1317 erhielt er auch als solcher Sitz und
Stimme im Plenum der Bundesversammlung. Sein sehr
kleines Gebiet mit der Stadt gl. N. liegt in der Wetterau, 2
Meilen von Frankfurt; ist aber gegenwärtig durch einen Be-
zirk am linken Nheinufer vergrößert worden.
Die ältesten bekannten Einwohner Hessens waren die Katten.
Die christliche Religion breitete sich frühe schon in diesen Gegenden aus,
da der deutsche Apostel Winfried es selbst hier verkündigte.
Das Haus Hessen hat sich in den vergangenen Jahrhunderten den
Ruf eines vorzüglich achtungswertben Hauses erworben, und wurde von
den deutschen Reichsständen als eine Dormauer der deutschen Freiheit,
und feit der Reformation von den Protestanten als eine Hauptstütze der
Religionsfreiheit betrachtet.
Heinrich i, das Kind war der erste Fürst und Landgraf von
Hessen (izoo). S§in späterer berühmter Nachkomme, Philip der
Großmüthige aber, der seit dem Anfange des löten Jahrhunderts
regierte, ist der eigentliche Stammvater der jetzigen Linien des hessischen
Hauses. Dieser zeichnete sich durch Thätigkeit, Muth und Beharrlich-
keit vor Men Fürsten seines Jahrhunderts ans, und war nebst dem Kur-
fürsten von Sachsen das Haupt der Protestanten. Der schmalkaldi-
sche Krieg würde glücklicher ausgefallen senn, wenn der Kurfürst eben
so thätig sich bewiesen hätte, als er. Nach der unglücklichen Schlacht
bey Mublberg 154*7, worin jener gefangen wurde, fehlte es ihm
noch nicht an Kraft und Muth,' er ließ sich aber bereden, sich vor dm
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
34® Europa.
Aalborg, am Lymfiord, mit euremgutmhafen, be-
trächtlicher Handlung und 6ooo Eimv., eine der besten Städte
des Königreichs; Seide-, Handschuh-, Zucker- und Waf-
fenfabriken, Thran - und Seifensiedereien.— Fladstrand,
Flecken mit befestigtem Hafen, Ueberfahrt nach Norwegen. —
Aarhuus, mit 6000 Einw., am Kattegat, Haftn, gute
Schiffahrt. — Randers, mit berühmtenhändschuhfabri-
ken. — H 0 rsens, nahrhafte Stadt, mit einem Hafen. —•
Wiborg, in der Mitte des Landes, Jütlands Hauptstadt;
Messe. — Ripen, an der Westsee, treibt Handel mit Lan-
desproducten. — Friedericia, Festung, und Kol-
bing, die beiden Ueberfahrtsorte nach Fühnen.
b) Süd-Jütland oder das Herzogthum Schles-
wig, durch die Eyder und den Kanal von Holstein getrennt.
Es steht mit diesem in Verbindung unter einem königlichen
Statthalter. Der mitlere Landstrich hat auch hier viel Haide
und Sand: desto fruchtbarer ist das Land an den Küsten.
Die Westseite besteht aus fettem Marschboden, der durch kost-
bare Deiche gegen die hohen Fluchen geschützt werden muß.
An dieser Küste und den gegenüberliegenden Inseln sind Au-
sterbänke angelegt. An der Ostseite gibt es gute Waldungen.
Tendern, kleine Stadt, aber berühmt durch die feinen
Spitzen, die hier und in der ganzen Gegend gemacht werden ;
Handel mit Korn und Vieh. — Hadersleben, an einem
Meerbusen der Ostsee. Nicht weit davon die Herrenhutcrkolo-
nie Christiansfelde. — Flensburg, nächst Kopen-
hagen die wichtigste Handlungssiadt, mit 15000 Einw., hat
Zucker-, Segeltuch - und Tabacksfabriken, zahlreiche Brann-
teweinbrennereien. — Schleswig, an dem Meerbusen
der Schley, mit 6000 Emw., Sitz des Statthalters und ei-
nes Obergerichts, hat Batist-und Stemgutfabriken, Taub-
stummenanstalt; das Schloß Gottorf. — Husum, an
der Westküste, treibt starken Viehhandel. — Tönning, an
der Eyder. — Friedrichstadt, kleine von holländ. Kolo-
nisten erbaute hübsche Stadt, in der mancherlei Religions-
secten freie Religionsübung haben; Seiden- und Wollen-
manufacturen.
Inseln: An der Ost feite die sehr fruchtbare Insel
Alsen, mit der Stadt Sonderburg und dem Schloß
Augustenb ür 9, Sitz einer Nebenlinie des königlichen Hau-
ses. — Arröe. — Fem ern, an der nordöstlichen Spitze
Holsteins, deren Einwohner besonders viele wollene Strüm-
pfe verfertigen. —- An der Westküste diejnseln Sylt und
Föex, deren männliche Einwohnepgute Seefahrer, und rm
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Deutschland. Preußische Staaten. 241
Stabholz, Theer und Pottasche. Durch Anpflanzung von
Maulbeerbäumen ist der Seidenbau befördert worden; auch
für die Verbesserung der Schafzucht wird fortdauernd gesorgt.
Die Manufacturen sind bedeutend; am zahlreichsten sind
die in Wolle, außerdem wird viel Seide, Baumwolle und
Flachs verarbeitet, Leder, Tapeten und Eisenwaarcn verfer-
tigt. Der Kunstfleiß ist besonders durch die Aufnahme der um
der Religion willen vertriebenen Franzosen, Salzburger und
Pfälzer sehr befördert worden. Die Religion ist die evan-
gelische, mit allgemeiner Duldung.
Berlin, an der Spree, die Residenz und Hauptstadt
aller preußischen Staaten, eine sehr schön gebauete Stadt
mit 160000 Einw. ohne das Milttair. Der könlgl. Pallast
mit seinen Kunstsammlungen, die Bibliothek, das Zeughaus,
Opernhaus, Jnvalidenhaus, Akademien der Wissenschaften
und Künste, Universität, der Wiihelmsplatz mit Bildsäulen
preußischer Helden. Die Manufacturen in Seide, Wolle,
Baumwolle, Leinen und Leder sind ansehnlich; die Porzelan-
fabrik ist eine der Ersten. Außerdem viele andere Fabriken in
Gold und Silber, Lionner Lahn und Drath, künstliche Blu-
men (auch von-Kokons), Tapeten, Strohhüte, Wagen,
Zuckersiedereien u. s. w. — Potsdam an der Havel, zwei-
te Residenz, eine sehr schön gebauete, aber wenig lebhafte
Stadt, mit 15000 Einw. ohne das Militair. Zwei große mi-
litairische Waisenhäuser, die Garnifonskirche mit berühmtem
Glockenspiel, große Gewehrfabrik, viele Manufacturen. Na-
he dabey das Schloß Sanssouci und das prächtigere
neue Schloß mrt weitläufigen Anlagen. —> Branden-
burg an der Havel, welche die Alt- und Neustadt von ein-
«nder trennt, mit 12000 Einw., hat viele Manufacturen und
guten Handel mit den Producten derselben. — Spandau
beym Einfluß der Spree in die Havel, Festung und Staats-
gefängniß; große Gewehrfabrik. — Neuruppin, eine
nahrhafte Stadt mit 7000 Einw. und vielen Tuchmanufactu-
ren. — Neustadt an der Dosse, kleine Stadt, mit
einer berühmten Spiegelfabrik. — Neustadt Ebers-
walde am Finow-Kanal, hat ansehnliche Fabriken von Ei-
sen- und Stahlwaaren, ein Messingwerk und einen Kupfer-
hammer. — Frankfurt an der Oder, mit 12000 E.,
einem Gymnasium, hat g Messen und eine zumhandel vortref-
liche Lage, auch ausschließenden Handel mit Leinsamen. —
Landsberg an der Warte, mit 6ooo Einw.; die großen
Woll- und Kornmärkte machen die Stadt lebhaft. — Zül-
lichau, nicht weit von der Oder, mit 5000 Einw., hat
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TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Berlin Jnvalidenhaus Potsdam Spandau Neuruppin Frankfurt
242 Europa.
wichtige Tuch - und Wollenmanufacturen, und durch dieselben
einen ausgebreiteten Handel; großes Waisenhaus; auf den
Bergen um die Stadt guten Wein- und Obstbau.
Das Herrenmeisterthum Sonnenburg, dem Johan-
niter-Orden gehörig, dessen Herrenmeister, der immer ein
preußischer Prinz ist, seinen Sitz in dem kleinen Städtchen
Sonnenburg hat.
t Da in dieser, wie in den folgenden Provinzen, der Ge-
müsebau stark betrieben wird, so mögen hier die Gartenge-
wächse Deutschlands ihren Platz finden.
») Kohlarten. Es gibt eigentlich 2 Gattungen von Kohl,
Kopfkohl, dessen Blätter sich zu einem Kopf schließen, und Blan-
ko hl. England soll das ursprüngliche Vaterland des Kobls seyn, und
durch die häufige Verpflanzung in Gärten sind nachher mehrere Abarten
entstanden; der Weißkohl, der am stärksten verbraucht wird, und
dessen Bereitung zu Sauerkraut als ein wohlthätiges Mittel gegen Scor-
but befunden ist; der Savoyerkohl; der Blumenkohl; der
Broccoli, die alle zu der Gattung des Kopfkohls gehören.
Hierzu werden auch die Kohlrüben, die man in Kohlrü-
den über der Erde, oder Kohlrabi, und Kohlrüben un-
ter der Erde theilt, gerechnet.
b) Wurzelgewächse.. Hicher gehören
die Rüben, deren es drei Gattungen gibt; die gelbe Rübe,
sus der man auch in einigen Gegenden einen sehr gesunden, syrupartj-
gen Saft preßt; der Mangold (Beta)^ wovon eine roche und eine
weiße Sorte bekannt ist. Von den weißen ist die große Runkelrübe
in neuerer Zeit wegen der aus ihr versuchten Bereitung des Zuckers vor-
züglich stark gebauet worden. Zu einer dritten Gattung endlich gehören
die weiße Rübe, die m ä rkische Rübe, die Mai - oder Tel-
lerrübe und die Turnips.
Die Rettige, deren ursprüngliches Vaterland Chura ist. Dort
ist insbesondere der Oelrettig ein wichtiges Product, der nicht alieiü
eine Menge Del an Speisen und zum Brennen gibt, sondern auch beym
Brenrren einen feinen Ruß ansetzt, ans dem mit Gummi der bekannte
Mahlertusch gemacht wird. — Der Meerrettig, dessen Ge-
brauch in der Küche und in der Medicin als reizendes rochmachendes
Mittel bekannt ist. „ _ . .
Die Petersilie (Wurzel - und Krauterpeter, ilre) m Gammen
wild. — Der Sellerie, der in Deutschland zu Hause gehört.
Die Zuckerwurzel, die auch aus China abstammen soll:, we-
nigstens findet sich daselbst ein ihr ähnliches Gewächs, das Ninsing
genannt wird. Sie ist ebenfalls zu Zucker- und Syrupbereitung beriua
worden. „ r _
Die Zich 0 rie, dre, sert man angefangen bat, sie als Surrogat
des Kaffee zu benutzen, ein ordentlicher Handelsartikel geworden ist, und
zu Anlegung eigener Fabriken Veranlassung gegeben hat. . . -
0 Zwiebelgewächse, zu dem Geschlechte des Lauchs ge-
hörig. Diese Gewächse haben weiche Wurzeln, mit dem allgemeinen
Namen Zwiebel belegt, welche aus über einander liegenden Hauten
oder Schuppen wie Dachziegel bestehen. Es schören hjeher dre Gar