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1. Geschichte - S. 90

1913 - Berlin : Oehmigke
— 90 — Noch während von dem Fußvolk der Bürgerschaft dieser letzte Abschluß des Kampfes erzielt wurde, trabte deren Reiterei nach Tempelhof und bemächtigte sich mit leichter Mühe des dortigen Schlosses, wo die Ritter, um zu der beabsichtigten Überrumpelung alle ihre Kräfte zusammenzufassen, nur einige kriegs-untüchtige Knechte zurückgelassen hatten. Einer Besatzung, die dort zurückblieb, wurde am folgenden Tage von Berlin und Cölln reichlicher Proviant und mehrere Wagenlasten Bier zugeführt. So groß die Siegesfreude auch sein mochte, so war der Sieg selbst den Städten doch sehr teuer zu stehen gekommen. Außer einer beträchtlichen Anzahl Kleinbürger und Gewerksgenossen zählten auch viele Angehörige der in beiden Städten ansässigen Geschlechter und Patrizier zu den Toten und Verwundeten. Der Ehre war Genüge geschehen, indem beide Teile ihre Kräfte gemessen hatten. Auf jeder Seite waren schwere Verluste entstanden, und so erklärt es sich denn auch, daß nunmehr die Parteien zu Friedensverhandlungen sehr geneigt erschienen. Die Städte aber wünschten dringend, die gefährliche Nachbarschaft für immer los zu werden. Hierzu bot sich indes kein anderer Ausweg, als die Besitzungen des Ordens anzukaufen. Die Johanniter erklärten sich auch zur Veräußerung bereit, und schon am Freitag, dem 25. September 1435, wurde der Kaufvertrag abgeschlossen, nach welchem der Rat der Städte Berlin und Cölln das Dorf Tempelhof mit dem Rittersitze und allem Zubehör, das Dorf Rixdorf mit der Heide, dem Bruche und den dabei telegenen Wiesen, das Dorf Marienfelde mit der Windmühle und Mariendorf mit dem Hegesee bei Teltow gegen Zahlung von 2439 Schock 40 Groschen (nach heutigem Gelde rund 40 260 M.) mit der Verpflichtung erwarb, die genannten Güter vorn Johanniterorden als Sehen zu empfangen. Drei Tage später quittierte der Ordensmeister Balthasar von Schlieben über den Empfang des Geldes und erteilte gleichzeitig die Belehnung. So kamen die Ordensdörfer Tempelhof, Rixdorf, Mariendorf und Marienfelde in den Besitz der Städte Berlin und Cölln. Dr. E. Brecht (Hie gut Brandenburg alleweg).

2. Geschichte - S. 92

1913 - Berlin : Oehmigke
— 92 — Georg nahm den Schein an, als sei den Angaben des alten Lehnsträgers kein Glauben beizumessen. Er befahl, daß Queiß sich dem Zuge nach Friedersdorf anschließen solle, damit der Schäfer in Gegenwart des Klägers seine Rechtfertigung anbringen könne. Der Alte aber dachte der Drohungen und blieb daheim; er fürchtete eine Falle für seine Person. Trotzdem setzte er seine Bitten an den Bischof wie das Domkapitel fort, nachdem inzwischen noch ein paarmal der rote Hahn auf seinem Dache gekräht hatte. Umsonst, der stolze Bischof ließ ihn jetzt seine Macht fühlen. Energisch wies er ihn ab mit dem Bescheid, er möge ihn nicht länger behelligen. Das entschied. Zwei befreundete Ritter, Nickel von Minkwitz auf Sonnenwalde und Otto von Schlieben auf Schloß Baruth, waren rasch von dem alten Queiß gewonnen, und nun ward geplant, in aller Stille den Bischof auf seinem Schlosse zu Fürstenwalde zu überfallen und auszuheben. Die beiden Ritter hatten ein Fähnlein von 60 Reitern zusammengebracht, als sie eines Tages von Sonnenwalde her ihren Rachezug antraten. Das Glück schien mit ihnen zu sein. Noch ehe sie Fürstenwalde erreichten, hatte sich der Hanse schon auf 400 freiwillige Reiter vergrößert, die sich auf dem 11 Meilen langen Wege angeschlossen hatten. In der Nacht vom 8. zum 9. Juli 1528 stiegen sie still von den Stor-kower Höhen in das Tal hinab, und bald hielt der ganze Trupp im Busch versteckt kampfbereit vor dem Spreetore von Fürstenwalde. Dieses war aber, wie vorauszusehen, geschlossen, und die Ringmauer zu erklimmen, frommte den wackeren Raubgesellen auch wenig. Man ersann eine List. Einige Leute hatten bald ausgekundschaftet, daß in der Vorstadt mehrere Fuhrleute aus Preußen auf der Rückreise von Leipzig nach der Heimat über Nacht ausgespannt hatten. Ein gewandter Diener des Ritters von Schlieben, namens Hermann Schnipperling, ward dazu oübersehen, den hinter Busch und Erlen versteckten Reitern die Tore der Stadt zu öffnen. Durch ein ansehnliches Trinkgeld überredete er die geldgierigen Polen bald, ihn für einen der Ihrigen auszugeben und ihm zu gestatten, sich ihrem Zuge anzuschließen. Als der letzte der kleinen Karawane hielt Schnipperling seinen Einzug in die Stadt. Als er nun des Torwächters ansichtig wurde, der auf der Brücke musternd stand, ritt er dicht heran und bat ihn freundlich, doch den Riemen seines Sattels etwas fester zu schnallen.

3. Geschichte - S. 51

1913 - Berlin : Oehmigke
— 51 — 17. Märkische Junker. Die im Sand und die im Luche: Ihlows, Rochows, Schenken, Buche; die im Busch und die im Felde: Arnim, Rohre, Winterfelde; die im Sumpf und die im Sande: Kröcher, Zieten, Jagow, Brande, Marwitz, Redern, Jtzenplitze, keiner ist der Welt was nütze, alle sind vom selben Holze. Katten, Hacke, Grüben, Goltze, Benste, Königsmark und Schlieben; das ist unsre böse Sieben. Hagen, Erx- und Wartensleben nehmen seliger als geben. Die im Wald und die im Dorfe: Waldows, Burgs- und Holzendorfe, Görtzke, Kanitz, Quitzow, Quaste, Mühen all' auf einem Aste. Die zur Rechten, die zur Linken, alle wollen essen, trinken; die zur Linken, die zur Rechten, alle wollen tapfer fechten, sitzen fest in Sumpf und Heide. Aber trotz dem seidnen Kleide, aber trotz der großen Klunker bleiben's unsre märk'schen Junker. George Hesekiel. 18. Im alten Schlosse zu Kölln an der Spree. Ein „Zügel der alten Freiheit" erhoben sich bald die Mauern der markgräflichen Burg zu Kölln a. d. Spree über die Dächer der Bürgerhäuser in den beiden Schwesterstädten, nachdem der eiserne Friedrich 1448 den Grundstein zu diesem festen Hause gelegt hatte. Im Jahre 1451 konnte das Schloß bezogen werden. Es bildete ein nicht eben weitläufiges, aber hochragendes Gebäude. Zinnen, Fenster und Portale waren mit dem letzten Schmuck 4*

4. Geschichte - S. 81

1913 - Berlin : Oehmigke
— 81 — Den Bürgern darzutun. Da wehten die Fähnlein der Städte von Alt- und Nen-Brandenburg und Frankfurt, von Prenzlan, Bernau, vou Rathenow und Mittenwalde und noch viele andere, und auch die Fahne des Hansabundes flaggte hoch auf der Firste; aber das kurfürstliche Banner hing sehr klein neben einem Schornstein. Also sah das Rathaus auf der langen Brücke dazumal aus, davon jetzt keine Spur mehr ist; man weiß nicht einmal den Fleck genau, wo es gestanden hat. Wilibald Alexis (Der Roland von Berlin). 27. Die Huffiten vor Bernau. Die wohlhabende Stadt Bernau mit ihrem berühmten Bier hatte die Hussiten angezogen, und sie gedachten, sich ihrer im Sturm zu bemächtigen. Doch die Bürger waren auf ihrer Hut. Tie Furcht vor den herannahenden Feinden hatte viele Landbewohner in die mit Mauern, Wällen und Gräben stark bewehrte Stadt getrieben, und diese Flüchtlinge brachten die Schreckenskunde mit: „Die Hussiten kommen!" Alles, was Waffen tragen konnte, machte sich zuni Empfang der ungebetenen, gefürchteten Gäste bereit. Wohl 1200 waffenfähige Männer, die Fremden mit eingerechnet, konnte Bernau bei seiner damaligen verhältnismäßig starken Bevölkerung stellen. Die Tore wurden eiligst verrammelt, die Verteidigungstürme (Lughüuser) und Mauern mit wehrhaften Männern besetzt. So erwartete man den Feind. Auf dem Roten Felde, östlich von der Stadt, hatten die Hussiteu ihr Lager aufgeschlagen. Von hier rückten sie an und nahmen besonders das Mühlen- und Steintor (jetzt Königstor) aufs Korn. Es waren wilde Gestalten, deren Kriegsgeheul die Luft erschütterte. Sie waren in Bärenhäute, Schafpelze und verschiedenartige Panzerrüststücke gekleidet; das Haar hing wild aufgelöst unter Eisenkappen oder Pelzmützen herunter, die mit Hahnenfedern, Flügeln, Pfauenfedern usw. besetzt waren. Nasenschienen und metallene Ohrenklappen gaben den zerhackt erscheinenden Gesichtern ein schreckhaftes Aussehen. Als Waffen fielen besonders die geradegebogenen Sensen und die nach Art der Morgensterne mit Stacheln besetzten Dreschflegel auf. N o h l, Unsere Mark Brandenburg. Ii. Teil. ß

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 35

1847 - Berlin : Reimer
35 niedere Volk der großen Städte, obgleich auch ihnen die nöthige Sorgfalt ge- widmet wird. 34. Nahrungszweige. Die meisten Provinzen des Staats können sich, in Betreff deö natürlichen Reichthums, mit vielen anderen deutschen Landen kaum messen. Zwar findet sich in jeder Provinz ein oder der andere Landstrich, dessen reicher Boden die Mühen des Ackerbaues reichlich lohnt, — wie in Preußen die Tilsiter, die Danziger und Elbingcr Niederung; in der Mark das Oder- und Warthe-Bruch und die Ucker-Gegenden; in Pommern der sogen. „Waizacker" (zwischen Stargard und Pyritz) und mehrere Küstengegcnden, na- mentlich in Neu-Vorpommern und Rügen; in Sachsen die Magdeburger Börde, die goldene Aue (Helme-Thal), die Saal- und Unstrut-Gegenden; in Schlesien die Ebene zwischen der Oder und dem Riesengebirge; in Posen der kujavische Waizacker (a. d. oberen Netze) und die Gegenden an der mittleren Warthe; — in Westphalcn die Soester und Warburgcr Börde und die Gegend zwischen Her- ford und Bielefeld; endlich das schöne Rhein-Thal, der Fuß der Vor-Eifel, das Jülicher Land u. s. w.: — allein die größte Fläche des Bodens ist nur mittelmäßig, thcilweis sogar recht dürftig, wie die Sand-, Haide- und Moor- gegenden, welche ansehnliche Theile der Pros. (West-) Preußen, Pommern, Bran- denburg, (Ober-) Schlesien und Posen und des Reg.-Bez. Münster einnehmen, wie die rauhen, steinigen Flächen deö Eichsfeldes, des Sauerlandes, des Huns- rücks, der Eifel u. s. w. — Dennoch liefert die, besonders in den östl. Provinzen (hier am wenigsten in den slavischen Gegenden) mit großer Sorgfalt betriebene Landwirthsch ast Getreide zur Ausfuhr, auch Flachs und Hans; — in den Thälern des Rheins, der Nahe, Mosel, Saar und Ahr geschätzte Weine, und auch in „Thüringens Bergen" veredelt sich die Rebe mehr und mehr. — Die durch Institute verschiedener Art (Haupt- und Landgestüte, Stammschäfereien, Thierschaustellungen re.) geförderte Viehzucht liefert treffliche Pferde (besonders in Preußen), schönes Rindvieh (vorzüglich in den Weichsel- u. a. Fluß-Mar- schen), sehr edle Schafe (namentlich in Sachsen und Schlesien, überhaupt in den östlichen Provinzen mehr als in den westlichen), eine große Zahl von Schweinen (besonders in den Provinzen östlich der Oder, aber auch in Westphalen re.) u. s. w. — Im Allgemeinen leben etwa 60 Prozent der Gesammt-Bcvölkerung von der Landwirthschaft. — Die mineralischen Schätze des Bodens, die der am/ sig betriebene Bergbau fördert, gehören nicht zu den glänzenden. Die Aus- beute an Silber (im Mansfeloischen) ist gering und die an Kupfer nicht bedeutend; doch Eisen und Kohlen sind (wie bedeutungsvoll!) in den meisten Provinzen, wie in Deutschland überhaupt, reichlich vorhanden, namentlich in den Reg.-Bez. Oppeln, Breslau und Merseburg, an der Sieg, Ruhr und Saar re. — Die B e- triebsamkcit der Bewohner ersetzt mehr und mehr die Dürftigkeit der hei- mathlichcn Natur, doch übertreffen die westlichen und südlichen Provinzen in die- ser Beziehung die nordöstlichen; vor allen zeichnen sich der Reg.-Bez. Düsseldorf (Elberfeld, Barmen, Solingen, Ronsdorf, die Ruhr- und Wupper-Gegend über- haupt, Krefeld und Umgegend re.), Theile der Reg.-Bez. Arnsberg, (Schwelm Hagen, Iserlohn rc.), Aachen (Aachen, Burtscheid, Eupen, Malmedy), Magde- burg (Magdeburg, Burg, Neu-Haldensleben), Merseburg (die Saal-Städte), Erfurt (Erfurt, Suhl, Sömmerda, das Eichefeld), Potsdam (Berlin und Um- gegend), Breslau (Breslau, Reichenbach, Frankenstein rc., das Schweidnitzer 3 *

6. Für Mittelklassen - S. 35

1887 - Berlin : Gaertner
— 35 — an der Weser liegt die freie Stadt Bremen, am Rhein liegt Köln> und in der Gegend der Rheinmündungen, am Zuider- see, die Stadt Amsterdam. Im germanischen Tieflande liegen drei Königreiche, a. Das Königreich Preußen wird von Rhein, Weser, Elbe, Oder und Weichsel durchströmt und gehört mit dem südlichen und süd- westlichen Teile schon dem deutschen Mittelberglande an. In den Flußniederungen ist der Boden im allgemeinen am frucht- barsten; die Wälder bestehen aus Laub- und Nadelholz. Das Land ist besonders reich an Torfmooren, Stein- und Braun- kohlenlagern, an Stein- und Quellsalz, an Eisen und andern nützlichen Mineralien. Die Bewohner treiben vorwaltend Acker- bau und Viehzucht, Gewerbe und Handel. Der Staat ist in 12 Provinzen geteilt, diese wieder in Regierungsbezirke. /I. Provinz Brandenburg, im Oder- und Elbgebiet, mit der Landes-Hauptstadt Berlin und den Regierungsstädten Pots- dam und Frankfurt. ^2. Prov. Pommern, im Odergebiet, mit Stettin, Stralsund (Gellen) und Köslin. -^3. Prov. Ostpreußen, im Pregelgebiet, mit Königsberg und Gumbinnen. 4. Prov. Westpreußen, im Weichselgebiet, mit Dan zig und Marienwerder. 5. Prov. Posen, im Oder- und Weichselgebiet, mit Posen (Warthe) und Bromberg (Kanal). 6. Prov. Schlesien, im Odergebiet, zum Teil Hochland — mit Breslau, Liegnitz (Katzbach) und Oppeln (Oder). 7. Prov. Sachsen, im Elbgebiet, z. T. Hochland — mit Magde- bürg, Erfurt (Gera) und Merseburg (Saale). 8. Prov. Westfalen, im Weser- und Rheingebiet, zur Hälfte Hochland — mit Münster, Minden (Weser) und Arnsberg (Ruhr). 9. Rheinprovinz, größtenteils Hochland, mit Köln, Aachen, Düsseldorf (Rhein), Koblenz (Rh.), Trier (Mosel) und Sigma- ringen (Donau). 10. Prov. Schleswig-Holstein, im Elbgebiet, mit Schleswig. 11. Prov. Hannover, im Elb- und Wesergebiet, mit Hannover (Leine), Hildesheim, Lüneburg, Osnabrück, Stade und Aurich. 12. Prov. Hessen-Nassau, im Weser- und Rheingebiet, mit Kassel (Fulda) und Wiesbaden. b. Das Königreich Dänemark besteht vorzüglich aus der Halbinsel Jütland und den Inseln Seeland und Fünen. Fern am Polarkreise liegt die Insel Island. Landwirtschaft und Seehandel bilden die Hauptbeschäftigung der Dänen, deren Sprache der deutschen sehr verwandt ist. Hptst. Kopenhagen. c. Das Königreich der Niederlande oder Holland liegt im Gebiet des Niederrheins. Zahlreiche Flußarme und Kanäle durchschneiden das Land, das durch Deiche und Dünen gegen 3*

7. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 20

1894 - Berlin : Hertz
<7 — 20 — hält Cleve, Mark') und Ravensberg?) der Pfalzgraf aber Jülich u. f. io. 1618. Der Herzog Albrecht Friedrich von Preußen stirbt ohne männliche Nachkommen, und das Herzogtum Preußens kommt als polnisches Lehn an Brandenburg. 4) s. 1525 u. 1569. 1619. , Im November übergiebt Johann Sigismund seinem Sohn Georg Wilhelm die Regierung und stirbt den 23. Dezember. ^) 1619—40. Georg Wilhelm. Er berief sogleich beim Antritt seiner Regierung den Grafen Adam von Schwarzenberg, einen Österreicher, an seinen Hof und übergab ihm fast alle Gewalt, welche auch bis zu Georgs Tode in den Händen dieses Mannes blieb. Kurz vor dem Regierungsantritt Georg Wilhelms beginnt der entsetzliche dreißigjährige Krieg (v. 1618-48). (Die böhmisch-pfälzische Periode von 1618—23; die nieder-sächsisch-dänische von 1625—29; die schwedische von 1630—35; die schwedisch-französische von 1635—48). Zerrüttung und Elend im Lande Brandenburg. Georg Wilhelms Oheim, der Markgraf Johann Georg von Jägern-dorf, der tapfere und unermüdliche Verfechter der evangelischen Lehre in Schlesien, hält es mit dem Böhmenkönig Friedrich (dem Winterkönig) und wird nach dessen Niederlage am Weißen Berge bei Prag 1g20 vom Kaiser in die Acht erklärt. Das nun erledigte Fürstentum hätte an Brandenburg fallen müssen, wurde aber widerrechtlich dem katholischen Fürsten von Lichtenstein gegeben. Ter 30 jährige Krieg verbreitet sich verheerend auch über die Mark. Georg Wilhelm ist unentschlossen und will *) Die Grafschaft Mark umfaßt das fruchtbare Kornland um Hamm (an der Lippe) _ und Soest, dann das Land um den Mittellauf der Ruhr, und endlich im Süden das Sauerland, das Land der Fabriken um Iserlohn. 2) Bielefeld (Leinwand) und Herford. 3) Ungefähr das jetzige Ostpreußen mit Königsberg, dem Strande von Samland (Bernstein) bis hinauf nach Memel, und im Osten mit dem sogen, preußischen Littauen (Gumbinnen, Tilsit, Spirdingsee). 4) Schwarz-weiß; die Farben der Deutschritter in Preußen, waren auch die hohenzollernschen Farben. 5) In Berlin, im Hause seines Kämmerers Freitag, zu dem er sich zurückgezogen. (Denktafel in jenem Hause, Poststraße Nr. 4.)

8. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 7

1894 - Berlin : Hertz
Wachstum und Blüte der Mark. Johann I. und Otto Iii., Albrechts Ii. Söhne, 1220-67. nächst Albrecht dem Bären die bedeutendsten Fürsten unter den Anhaltinern. Zuerst unter Vormundschaft ihrer Mutter Mathilde. Mündig geworden, regieren sie brüderlich. Durch Vertrag mit einem dominus Barnem (wahrscheinlich Herzog Barnim I. von Pommern) erwerben sie die Spreelande, den Barnim und Teltow (Berlin und Cöln erhalten Stadtrecht). Tapfer und kriegslustig bestehen sie glückliche Kämpfe mit dem Markgrafen von Meißen, dem Erzbischof von Magdeburg und dem Bischof von Halberstadt um den Besitz von Mittenwalde und Cöpenick, und gewinnen von Pommern das Land um Prenzlau, d. H. die Uckermark/) von Schlesien das Land (und Bistum) Lebus,2) von Polen die Neumark?) Die Anlegung von Städten, Klöstern u. s. w. in den neuen Landesteilen schreitet fort. Gegen die heidnischen Preußen wird das Kreuz gepredigt; 1232. viele vom märkischen Adel und selbst Otto Iii. ziehen gegen dieselben zu Feldes. (Deutschritter das. seit 1228.) Johanns und Ottos Söhne (und Enkel), — die 126/-1308. sogenannte stendalsche (kurfürstliche) und salzwedelsche Linie, — regieren einig;5) der bedeutendste unter ihnen ist der ritterliche Dtto Iv. „mit dem Pfeile," auch der Minnesänger genannt, der auch Kurfürst und Erzkämmerer war. Otto Iv. befehdet das Erzbistum Magdeburg, 1278-weil fein Bruder Erich nicht zum Erzbischof gewählt war. Im Gefecht bei Frohfe fallen viele vom märkischen Adel, und Otto selbst wird von den Magbeburgetn unter ihrem Erzbischof Günther von Schwalenberg gefangen und in einem !) Gründung des Klosters Chorin. (Noch sehenswerte Ruinen daselbst.) 2) Lebus, Frankfurt a/D., Fürstenwalde, Buckow (märkische Schweiz). 3) D. H. das Land Sternberg und das Land nördlich von der Warthe, wo dann neben vielen Burgen zum Schutz des Landes die Städte Königsberg, Bärwalde. Küstrin, Landsberg und Soldin entstanden. 4) Dtto Iii. war 1255 bei dem Heereszuge, den König Dttokar von Böhmen gegen die Preußen unternahm. (Dabei auch Rudolf von Habsburg, damals noch ein schlichter Ritter.) Dttokar gründete Königsberg, Dtto das Städtchen Brandenburg in Preußen. 5) Sage von der Versammlung auf dem Markgrafenberge bei Rathenow.

9. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 9

1894 - Berlin : Hertz
Heinrick, Waldemars Vetter. Die Fürsten von Anhalt und von Sachsen machen Ansprüche als die nächsten Verwandten. Die Mark Herren- und schutzlos. Die Nachbarn 1320—24. fallen über sie her. Geographische Rekapitulation. Unter den Anhaltinern umfaßte die Mark Brandenburg 1. die Altmark (Stendal, Salzwedel, Gardelegen, Seehausen, Tangermunde, Osterbura,Werben]; 2. die Priegn itz (Perleberg, Lenzen (Kaiserhemnch l. Gottschalk), Havelberg (Bistum), Wilsnack, Putlitz, Wittenberge, Kyritz, Wittstock, Pritzwalk (Kloster Heiligengrabe 1289)]; 3. die Mittel mark, nämlich: a) die Grafschaft Ruppin (Alt- und Neu-Ruppm, Rhemsberg, Lindow, Gransee, Wusterhausen a. D., Neustadt a. 2).], b) das H av e l-land (Spandau, Nauen, Fehrbellin, Friesack, Rhinow, (Stollensche Berge), Rathenow, Pritzerbe, Brandenburg (Bistum), Potsdam], c) die Zauche (Kloster Lehnin (Otto I.), Saarmund, Beelitz], d) den Teltow (Trebbin, Teltow, Cöln a. Spree, Cöpenick(, e) den Barnim (Berlin, Werneuchen, Straußberg, Bernau, Wrietzen, Freienwalde, (Sagen von den Uchten-hagen), (Neustadt-) Eberswalde, Liebenwalde]; dazu das Land Lebus mit Lebus (Bistum), Fürstenwalde, Frankfurt a. O., Müncheberg, Bukow (Märkische Schweiz); 4. die Uckermark (Prenzlau (Sagen vom Markgraf Hans), Angermünde, (Kloster Chorin), Schwedt, Vierraden, Templm, Lychen, Straßburg]; 5. das Land jenseits der Oder, d. h. die Herrschaft Sternberg (Sternberg, Drossen, Zielenzig, Sonnenburg (Johanniter)], und das Land nördlich von der Warthe, die eigentliche Neumark (Landsberg a. W., Küstrin, Königsberg i. N., Soldin, Arnswalde, Neuwedel (früher auch Dramburg und Schievelbein)]; 6. die Lausitz (Cottbus, Peitz, Guben, Luckau, Lübben, Beeskow u. s. w.]. s. 1365 Anm. verfall der Mark unter den bayerfchcn und luxemburgischen Markgrafen von 1323—1415. Kaiser Ludwig belehnt seinen Sohn, Ludwig den Älteren, 1323. mit der Mark. Bayersche oder wittelsbachische Markgrafenvon 1323 bis 1373. Ludwig der Ältere. Weil er mit seinem Vater, dem 1323—51. Kaiser Ludwig, im Bann ist, fällt der Erzbischof von Magdeburg in das Land ein, und der Bischof Stephan von Lebus verbündet sich mit den Polen gegen die Neumärker und namentlich die Frankfurter, die es mit Ludwig halten. Aber zuletzt treiben die Märker die Polen doch aus dem Lande, und die Frankfurter setzen Stephan von Lebus gefangen, wes-

10. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 68

1894 - Berlin : Hertz
— 68 — 3m <ö. der „Fläming" (Hagelberg und Golm). Im So. der Lausitzer Grenzwall irückenberg bei Sorau). b) Niederungen: S^avel- und Rhinluch, Oder-, Warthe- und Netzebruch. Flüsse: 1. Die Havel kommt aus Mecklenburg-Strelitz, wird bei Fürstenberg schiffbar, nimmt die Spree, Nut he1), Planes, den Nf)in3) und die Dosse auf und geht, der altmärkischen Stadt Werben gegenüber, in die Elbe. Von Städten an der Havel sind zu merken: Zehdenick, Oranienburg (Bötzow), Spandau (Festung. Sage vom letzten Wendenkönig bei Pichelsdorf.) Potsdam (Große Kurfürst. Fr- Wilhelm I., Friedrich Ii., Fr. Wilhelm Iv., Kaiser Wilhelm I. Brandenburg (Roland), Plaue, Rathenow (Markgrafenbera), Havel-berg (Dom). 2. Die Spree entspringt aus mehreren Quellen im Lausitzer Gebirge m der Nähe von Bautzen, wird bei Kossenblatt schiffbar, nimmt die Dahme (oder Wendische Spree) bei Cöpenick aus und ergießt sich bei Spandau in die Havel. Von Städten an der Spree sind zu merken: Cottbus, (Spreewald), Lübben, Beestow, Fürstenwalde (Rauensche Berge, Braunkohlen), Cöpenick (Müggelsberge), Berlin (Charlottenburg). Verbindungs-Kanäle: Zwischen Spree und Oder der Mülroser oder Friedrich-Wilhelms-Kanal; zwischen Havel und Oder der Finow-Kanal; zwischen Havel und Elbe der Plauensche Kanal. Seeen. Große Fülle, namentlich ist die Havel von Spandau bis Plaue fast nur eine Kette von Seeen; aber auch sonst finden sich fast überall kleinere und größere; z. B. bei Cöpenick der Müggelsee, bei Fürstenwalde der Scharmützelsee, im N. der Ruppiner-, Werbelliner- der Grimnitz- und Paarsteiner-See, in der Neumark der Soldiner u. f. w. Einteilung: I. Die Stadt Berlin (eigener Regierungsbezirk). Ii. Der Regierungsbezirk Potsdam mit 70 Städten und 14 Kreisen• West-Priegnitz, Ost-Priegnitz, Ruppin, West-Havelland, Ost-Havelland, Zauch-Belzig, Prenzlau, Templin, Angermünde, Ober-Barn-m, Nieder-Barnim, Teltow, Jüterbog-Luckenwalde, Beeskow-Storkow. Iii. Der Regierungsbezirk Frankfurt mit 65 Städten und 17kreisen: Lebus, Königsberg, Soldin, Arnswalde, Friedeberg, Landsberg, West-Sternberg, Ost-Sternberg, Züllichau-Schwiebus, Kroffen, Spremberg, Cottbus, Lübben, Kalau, Luckau, Sorau, Guben.* ') An der Ruthe: Dennewitz, Jüterbog, Zinna, Luckenwalde, Trebbin, Saarmund. ) An der Plane: Golzow, (1412), Reckahiie (Eberhard von Rochow f 1805). Am Rhin: Rheinsberg (Fr. der Große, Prinz Heinrich), Ruppin, Fchrbellin l ^v7ö), (ji'icictcl (1412). — Zwischen Havel und Rhiuluch liegen die vier inselartigen Plateaus: der Gl in (Oranienburg, Kremmen). Bell in (Fehrbellin), Friesack und Rhinow, von denen Friesack mit dem Plateau des sogen Rußwinkels (Kotzen und Stechow) stets zum Havellande gehört hat, der Glln meist als selbständiges Ländchen angesehen, L cll in früher zur Priegnitz und Rhinow zur Grafschaft Ruppin gerechnet wurde. ) Uber die einzelnen Landesteilc, aus denen die Diark erwachsen, s. oben im Auszug nach dem Jahre 1320. Druck von C. H. Schulze & Co. in Gräfenhainichen.
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