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1. Mitteleuropa - S. 52

1913 - Nürnberg : Koch
52 Das Deutsche Reich, alter durch seine „Klingen" berühmt, ist heute Mittelpunkt der Herstellung von Schneidewaren (Messer, Scheren, Gabeln usw.)- Remscheid (75 000 Einw.) erzeugt namentlich landwirtschaftliche Geräte (Sensen, Sicheln), Werkzeuge u. dgl.- 2. im Ruhrgebiet: Essen (= Stadt der Essen, 300 000 Einw.), hauptsitz der kruppschen Werke (zu denen aber noch verschiedene Bergwerke, zwei Schieß- platze zur Erprobung der weltbekannten Kruppschen Geschütze, die Germaniawerft bei Kiel und das Grusonwerk bei Magdeburg gehören). Musterhafte Arbeiterstadt. Außer Essen sind noch Gelsenkirchen (170 000 Einw.), Bochum (140 000 Einw.) und Dortmund (215000 E.) Mittelpunkte der Kohlenför- derung. Auch diese beiden Orte pflegen wie Essen die Groß eisenindustrie (Gußstahlherstellung und -Verwendung). Im Wuppertale finden wir also eine alteingesessene, jetzt großartig aufgeblühte Klein eisenindustrie, im Ruhrgebiet eine durch die neuzeitliche Aus- nützung der vorhandenen Kohlenlager entstandene G r o ß eisenindustrie,' dort fertigt man z. V. Säbel, Schwerter, Dolche, hier im Ruhrgebiet (Riesen-)Ka- nonen und die dazu gehörigen Geschosse, Panzerplatten für Kriegsschiffe, Befe- stigungstürme usw. Ein großer Teil der Heere und Zlotten sämtlicher Staaten der Erde ist mit Waffen, Geschützen usw. aus dem Rheinisch-westfälischen Industriegebiet aus- gerüstet. Rückblick. Gesamtbetrachtung. )n dem gesamten Gebiet, nicht viel größer als Vber- und Niederbayern zusammen, wohnen trotz der sehr dünn bevölkerten Hochflächen beinahe soviel Menschen als im ganzen Südwestdeutschen Becken. Nirgends in Deutschland besteht ein dichteres Eisenbahn- n e tz als in dem Rheinisch-westfälischen Industriegebiet. Auch hier haben wir es mit einem Grenzgebiet zu tun; doch stößt hier Deutschland an kleinere Staaten (Großherzogtum Luxemburg, z. T. bildet hier die Mosel die Greme; Königreich Belgien), weshalb große Grenzfestungen fehlen (dagegen ist die R h e n - linie stark befestigt: Mainz—koblenz—köln). Der größte Teil des Gebietes gehört zur preußischen Rheinprovinz; Anteil haben aber auch die preußischen Provinzen Hessen (-Nassau) und Zv e st f a l e n. Die Arolsener Bucht (zwischen Schiefergebirg und Wcserbergland) hat ihren Namen nach der Hauptstadt eines deutschen Kleinstaates, des Fürstentums Zvaldeck. Das westfälische Gebiet gehört bereits zum Stammlande der Niedersachsen, wenigstens in seinem nördlichsten Teile; die übrigen Teile bewohnen Franken. )m Rheinisch- westfälischen Industriegebiet überwiegt das protestantische, ^onst das katholische Bekenntnis. (N?ir haben also jetzt die etwa von Aachen in der Richtung über Wittenberg verlaufende wichtige Sprachgrenze zwischen Hoch- oder Oberdeutsch und Nieder- oder plattdeutsch zum erstenmal überschritten. Während die Franken Wohnhaus und lvirt- schaftsgebäude trennen, vereinigen die Sachsen sie | ähnlich wie die Bayern und Schwabens unter einem Dache. Den Hauptraum bildet eine Diele, nach der hin sich alle anderen Räume, also z. B. auch die Stallungen, öffnen. Der Sachse liebt ähnlich wie die Bewohner der Alpen- gegenden auch Linzelgehöfte, der Rheinfranke baut oft selbst in den Dörfern Haus an Haus, wie es in den Städten das Allgemeinübliche ist). 2. Das lveserberglanü (einschl. Rhön- und Vogelsberg). Die Weser setzt sich aus zwei Czuellflüssen, Werra und Fulda, zusammen; erstere kommt vom Thüringer Wald, letztere von der Rhön; sie ver- einigen sich bei Münden. % ihres Laufes (im ganzen etwa — 1 Maßeinheit) fließt

2. Mitteleuropa - S. 80

1913 - Nürnberg : Koch
80 Das Deutsche Reich. große Tabak-, Zucker- und Schokoladefabriken, berühmt waren in alter Zeit schon die Kölner Tonkrüge und das kölnische Wasser genießt Weltruf. Welch wichtiger Eisenbahnknotenpunkt Köln ist, haben wir schon erwähnt. — Als Rheinhafen hat Düsseldorf (Ort an der Mündung der Düffel, 360 000 Einw.) eine noch größere Bedeutung als Köln. Dort hier gehen Schiffe nach England und nach den deutschen Häfen der Nord- und Ostsee. Die hafenanlagen gehören zu den größten Europas. Kußer Tabak- und Zarbenfabriken gibt es in Düsseldorf vor allem solche für Herstellung photographischer Gegenstände und Lichtbilder. — Duisburg (230 000 Einw.) liegt zwischen Rhein und Ruhr an dem kurzen Rhein-Ruhr-Kanal, der jetzt eigentlich nur mehr gewaltige hafenanlagen bildet- denn von Duisburg aus werden die Kohlen des Ruhrgebietes verfrachtet, hierin liegt die große Bedeutung der Stadt, in der übrigens auch die Industrie eine Rolle spielt (her- stellung von Essig, Senf, Geldschränken, Dampfkesseln, Bisten, Möbeln usw.). — Weiterhin folgen am Rhein Wesel und Emmerich, doch werden die Rhein- ufer von Duisburg ab sumpfig, gegen die holländische Grenze hin dehnen sich weite Waldungen. Rückblick auf den Rheinlauf. Wir kennen nun den Rheinlauf vom Bodensee bis zur holländischen Grenze (800 km = J3/o Maßeinheit). Weitaus der größte Teil dieser Strecke des Rheinlaufes (?2\ km) ist deutsch. Die Entfernung zwischen Bonn und der Reichsgrenze be- trägt etwa ^50 km. Das Gefälle des Rheins auf dieser Strecke ist nur mehr schwach; bei Köln liegt der Rheinlauf 36 in, bei Emmerich nur mehr m über dem Meeresspiegel (Bodensee 400 m). Die Breite des Stromes beträgt bei Aöln weniger als bei Mainz (über 500 in, dort über 600 m); bei Emmerich hat der Rhein aber schon eine Breite von \ km erreicht. Seine Tiefe beträgt bei Düsseldorf J6 m. Politisches. Bevölkerung. Die Kölner Tieflandbucht und das angrenzende Gebiet bis nach Holland hin gehören zur preußischen Rheinprovinz. Wir betreten hier wieder das Gebiet der niederdeutschen (plattdeutschen) Mundart. Die Grenze des Nieder- deutschen läuft etwa von Aachen nordwärts bis Köln und sinkt dann in einer Linie bis zum Oberlauf der Sieg. Die Bevölkerung des Gebietes ist vorherrschend katholisch, die Protestanten überwiegen in den Strecken zu beiden Seiten des unteren Rheins gegen die holländische Grenze zu. Die Münstersche Tieflandbucht. Zwischen dem Nordrand des Schiefergebirges (S a u e r l a n d) und dem Teutoburger Wald liegt die dreieckige Münstersche Bucht. Durch Bodenschwellungen und Sumpfstrecken ist sie vom Tiefland abgegrenzt. Lippe und Ems haben hier ihren Oberlauf, den westlichen Teil durchzieht der Dortmund-Ems-Kanal. (Merke: Ein Dreieck mit drei Wasserläufen und drei Städten!) Das wellige Gebiet, dem es an sandigen und sumpfigen Strecken nicht völlig mangelt, wird nach Süden zu immer fruchtbarer (dort der „Hellweg" — Höhenweg), hier ist die Heimat der „Westfälischen Schinken" (Eichenwälder, daher Schweine- m a st). Die nahen Köhlen- und Erzlager der Gsnabrücker Gegend und des Schiefer- gebirges riefen zugleich eine lebhafte Industrie wach (Baumwoll- und Eisenindustrie). Letztere blüht namentlich in h a m m (50 000 Einw.),- die größte Stadt des Gebietes (90 000 Einw.), die ihm auch den Namen gab, M ü n st e r , eine alte, aus der Geschichte bekannte Bischofsstadt, verarbeitet vor allem auch landwirtschaftliche

3. Mitteleuropa - S. 51

1913 - Nürnberg : Koch
Rheinisch-westfälisches Industriegebiet. 51 im Südert das uns schon bekannte Saarkohlenlager (etwa so groß wie das Zichtelgebirge); im Norden l. des Rheins das Aachener, r. des Rheins das Ruhr- kohlenlager (doppelt so groß wie das Saarlager). Die Aachener Rohlenfelder vereinigen sich unterirdisch mit den westfälischen. Letztere sind die reichsten: durch eine Gesteinslage von etwa Zooo m (Zugspitzhöhe!) Mächtigkeit laufen etwa 70 kohlenhaltige Schichten („Flöze"), im Aachener Gebiet nur 45. Gegen ^0 000 Berg- leute sind bei der Gewinnung tätig. Abgesehen von dem Nordwinkel der Oberrheinischen Tiefebene (etwa zwischen Mannheim— Frankfurt—mainz) haben wir bisher eine ähnliche Bevölke- rungsdichte wie im Ruhrgebiet in Deutschland noch nicht kennen gelernt. vie Besonderheit und g r 0 ß e v e r s ch i e d e n h e i t der in den Rahlen- gebieten am Süd- und Nordende des Schiefergebirges vorkommenden I n d u - st r i e n ergibt sich: a) Aus der Vergangenheit der Gegend- so hat sich z. B. trotz Aufgabe nicht mehr lohnender Betriebe (Garnbleicherei usw.) in den größten Fabrikorten des Wuppertales, der durch eine Schwebebahn verbundenen voppelstadt Elberfeld- Barmen, die Erzeugung von Bekleidungsgegenständen behauptet. Die Tuchfabrikation in Aachen und Burtscheid hängt mit der früher viel bedeutenderen Schafzucht der Eifel zusammen (Aachen = Bad, heiße Quellen). b) Aus den landwirtschaftlichen Produkten der Gegend' daher finden wir z. L. zwischen Aachen und Köln zahlreiche Zuckerfabriken. 0) Aus der günstigen Verkehrslage; da die Baumwolle z. B. aus überseeischen Ländern eingeführt wird, hat die Seenähe auch die Baumwollindustrie hier aufblühen lassen. d) Am wirksamsten aber gestaltete sich die Nähe der Fundstellen von Eisen und anderen Metallen. Das Bündnis von Eisen und Kohle rief, wie wir sahen, am Südabhang des Schiefergebirges, an der Grenze des Lothringischen Stufenlandes (s. dort), eine Anzahl industriereicher Klein- und Mittelstädte ins Leben, am Nordende aber, im Grenzgebiet von Rheinland und Westfalen, eine Anzahl von Großstädten und die größte Fabrikanlage der Welt, die Kruppschen Gußstahlwerke in Essen. Auch in Aachen spielt die Eisenindustrie eine Rolle. (Die Lisenvorräte ^)er deutschen Bergwerks genügen trotz ihres Reichtums längst nicht mehr dem Bedarf dieser gewaltigen Industrie; es wird sehr viel Eisen aus der fremde — Spa- nien und Schweden — eingeführt). Zahllos sind dort im Rheinisch-westfälischen Industriegebiet die turmhohen Essen, aus denen Tag und Nacht schwarzer Rauch zum Gimmel qualmt, aus denen Ruß dicht wie Schnee- flocken über die Landschaft wirbelt; zahlreich ragen die Hochöfen auf, alten Befestigungstürmen ähnlich; hier wird bei ununterbrochen genährter Glut das Metall geschmolzen. Das Ohr aber vernimmt das dumpfe Dröhnen der gewaltigen Eisenhämmer (der „Fritz" der Aruppwerke hat ein Fallgewicht von 50 t), das Klirren von Aetten, das poltern ununterbrochen rollender Lastzüge. Und welch ein Getriebe und Menschengewühl in einer Gegend, in der ungefähr 600 Leute auf ein \ qkm Bodenfläche kommen! Die wichtigsten Industriestädte dieses Gebietes sind: 1. im Wuppertal: Elberfeld-Barmen (s. 0., 350000 Einw.), in denen neben der Herstellung von Bekleidungsgegenständen selbstverständlich auch die Metallindustrie vertreten ist' Solingen (50 000 Einw.), schon im Mittel-

4. Mitteleuropa - S. 58

1913 - Nürnberg : Koch
Das Deutsche Reich. Textilindustrie s. o.! — guch Bassel (150 000 Einw.) liegt an der Kulda, bekannt durch das schöne Schloß Wilhelmshöhe mit prachtvollen Anlagen am gb- hang des Habichtswaldes- in Bassel ist eine der größten Lokomotivenfabriken Deutschlands, vie übrigen wichtigeren Grte haben wir hinsichtlich ihrer Ledeu- tung schon kennen gelernt. Verkehr. Oas Weserbergland ist ein wichtiges vurchgangsland. vie großen Verkehrslinien folgen den von der Natur des Gebietes gewiesenen Wegen: a) durchs Lahntal (über Marburg) zum Rhein (Koblenz) und zur Mosel (Trier) sowie durch die lvetterau (Knotenpunkt Gießen) nach Krankfurt führt eine Hauptlinie über Bassel vom Leinetal (Hannover-Nordseeküste) her; b) vom Main (würzbürg) führt zur Zulda (Bassel) ebenfalls eine wichtige Linie, die sich mit der vorher genannten vereinigt; c) durch die Bielefelder Schlucht führt eine der Hauptlinien vom Rheinisch- westfälischen Industriegebiet her über Hannover nach Berlin. Eine Reihe wichtiger Linien führen auch ostwärts nach Thüringen, nord- ostwärts zur Elbe. Politische Zugehörigkeit, Hier erkennen wir bereits deutlich, daß Mitteldeutschland das Gebiet staatlicher Zerrissenheit (und der Kleinstaaten) vorzugsweise bildet. Das Land um den Kögelsberg zwischen Lahn und Fulda ist die Großherzoglich hessische Provinz Gberhessen (Hauptstadt G i e ß e n a. d. Lahn, zo 000 Linw., Universität). In diesem Gebiet liegt auch Bad Nauh im. 2. 3m Werragehiet beginnen schon die thüringischen Klein st aaten, die wir bei Thüringen näher kennen lernen; das Fürstentum Waldeck mit Arolsen wurde schon erwähnt. Z. Gegen die Westfälische Pforte zu drängen sich drei Kleinstaatengebiete zusammen: a) in der Gegend des Teutoburger Waldes liegt das Fürstentum Lippe-Detmold (mit der Hauptstadt Detmold, jo 000 (Eint».); b) zwischen dein Weserknie oberhalb Minden etwa liegt das Fürstentum Schaum- bürg-Lippe (Hauptstadt Bückeburg, 6000 Linw.); c) etwas südlicher erstreckt sich der Weser entlang und ostwärts über die Linie hinweg einer der drei Hauptteile des Herzogtums Braunschweig. 4. Umschlossen sind diese kleinstaatlichen Gebiete von preußischem; vier preußische Provinzen stoßen hier paarweise zusammen: a) im Süden an der Werra Hessen-Nassau und Sachsen, d) im Norden an der Weser Westfalen und Hannover. Bevölkerung. Etwas nördlich von Kasse läuft die Grenze zwischen den Hessen, die wir dem fränkischen Stamme zurechnen, und den Niedersachsen. Die Protestanten überwiegen. 3. Thüringen. Grenzen, Gliederung. Ostlich vom Zichtelgebirg im sog. Elstergebirge, das wir dem Erzgebirge zuteilen, entspringt der § l u ß E l st e r (an ihm im südlichsten Zipfel des Königreichs Sachsen das hübsche kleine Bad Elster); die Elster fließt nordwärts zur Thüringischen Saale, letztere zur Elbe. Diese Elster-Saale- Linie (— 12° ö. L. etwa) betrachten wir als Gstgrenze des Gebietes zwischen lveserbergland und Sachsen, zwischen dem T i e f l a n d e und dem Südwe st deutschen Becken einschl. Iura und Zichtelgebirg.

5. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 71

1819 - Nürnberg : Campe
Frankreich., - 71 3. Der Rouener Kreis oder die Ober-Normandie und Picardie. In dem Rouener Kreise oder in der Ober-Nor- mandie und Picardie liegt. Rouen, südwestlich von Cambrai, eine große Stadt von 87,ooo an der Seine, die Hauptstadt des Departe- ments de Seine inferjeure^ in welcher ein starker Seehandel getrieben wird. — Am Ausfluß der Seine in das Meer findet ihr Havre de Grace, eine feste Stadt mit 2/1,000 Ein- wohnern und einem bekannten Seehafen. Merkt euch auch in diesem Kreise und Departement Dieppe, Stadt und Seehafen mit 20,000 Einwohnern. Abbeville, Amiens, Beauvais, Evreux. 4. Der Caener Kreis oder die Nieder-Normandie. Was werden wir nun in dem Caener Kreise, oder in der Neder-Normandie, finden? Wir haben hier erstlich die Stadt, von welcher der Kreis seinen Namen hat, nämlich Caen, eine ansehnliche Stadt mit mehr als 50,000 Einwohnern und einer Universität; Hauptstadt des Depar- tements Calvados (Calvados ist der Name einer Reihe gefährlicher Klippen in der See.) Cherbourg, nordwestlich von Caen, eine feste Stadt uvd neuangelegter Seehafen. Wir gehen jetzt westlich nach dem 5. Renner Kreise oder Bretagne. An dem Flusse Vilaine finden wir die ehemalige Haupt- fiadt von Bretagne, jetzt vom Departement Zlle und Vilaine, nämlich

6. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 87

1819 - Nürnberg : Campe
Frankreich. 87 Clermont, eine alte, schlechtaebaute Stadt in einer reizenden Lage, ringsum von Weinbergen umgeben, nicht weit von dem Berg Puy de Dome. ,Sie hat eine Uni- versität. Lyon, östlich von Clermont an dem Rhone und der Saene, Hauptstadt des Rhone-Departements mit 88,000 Einwohnern, einer Universität und einer Menge Manufac- turen in Seide, Gold- und Silberstoffen, Tressen und Bändern. 19. Der Kreis Periqueux ober Perigord u. Guienne. Dieser Kreis liegt westlich von dem Clermonter. Er wird von der Garonne und der Dordögne durchströmt, und enthält nur unbedeutende Städte. Es sind dieselben Pcriqneur, Tülle, Agen, (Lahors.- Cahvrs ist berühmt durch seine guten Weine, denen manche Engländer den Borzug vor den Oportoweinen geben. 10. Der Kreis Bourges ober Bern. Auch dieser Kreis enthält keine sehr bedeutenden Städte. Bourges, Hauptstadt des Departements du Cher, hat eine Uviversität und 15,000 Einwohner. Limoges, südlich von Bourges, eine alte Stadt mit schmalen und krummen Gassen, in der aber ein ziemlicher Handel getrieben wird. Sie ist die Hauptstadt des De- partements der Ober-Brenne.' ' 2i. Der Kreis Tours oder Touraine. Wir gehen weiter nördlich in das Gebiet von Tours an die furchtbaren Gestade der Loire. Hier sinden wir an den Ufern dieses großen Flusses die Stadt

7. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 160

1819 - Nürnberg : Campe
i6ó ' Europa. 5. Die Provinz Westphalen. a. Das Fürstenthum Münster. Dieses Fürsteuthum war ehedem ein großes Bisthum. Das Land ist nicht sehr fruchtbar, aber die Landleute legen sich stark auf die Viehzucht, und damit finden sie doch ihre Nahrung, wenn sie gleich kaum genug Korn zu ihrem Unterhalt haben. . Münster, die Hauptstadt, liegt etwas unter dem 52. Grad der Breite und zwischen dem 25. und 26. Grad der Lange (laßt sehen, ab ihr nach dieser Angabe die Stadt werdet finden können). — Sie ist im ganzen gut gebaut, und befindet sich in einer angenehmen Ebene. Sie enthält 15,000 Einwohner und hat einen lebhaften Handel. Hier und in Osnabrück wurde im Jahr der berühmte west- phalische Friede geschlossen. In der kleinen Stadt Bocholt, westlich von Münster, soll im Jahr ist5o ein gewisser Israel von Mecheln das Kupferstechen erfunden haben. d. Das Fürstenthum Minden. Ehedessen auch ein Bisthum. Es liegt mehr nordöstlich, und stst besser und fruchtbarer als das Fürstenthum Mün- ster, aber nicht so groß. Es wird in diesem Ländchen viel Leinwand gewirkt und verkauft, besonders von der groben Sorte; nach England und Spanien gehen jährlich viele tau- send Stücke. Minden, die Hauptstadt, nordwestlich von Münster, liegt in einer angenehmen Gegend an der Weser. Die Stadt hat gute Fabriken und über 7000 Einwohner, welche Schiffahrt auf diesem Strom treiben. — Ju der Nahe der

8. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 162

1819 - Nürnberg : Campe
16a Europa. 6. Das Herzogthum Weslphalen. Das Herzogthum Westphalen, südwestlich von Pader- born, gehörte vor Kurzem noch dem Großherzoge von Hessen- Darmstadt, der es aber an den König von Preußen, gegen ein anderes Stück Land am linken Rheinufer, abtrat. Es sind in diesem Ländchen keine große Städte. Die Haupt- stadt Ärensberg hat kaum 2000 Einwohner. Das Land hat gute Viehzucht. Zur Provinz Westphalen gehören auch die Städte Hamm und Dortmund. Hamm, nordwestlich von Arensberg an der Lippe, ist die Hauptstadt der ansehnlichen Grafschaft Mark, die wegen ihrer großen Fruchtbarkeit merkwürdig ist. Die Stadt hat gute Leinwandbleichen und treibt einen starken Handel mit Leinwand, die unter dem Namen holländischer Lein- wand, verkauft wird. Dortmund, eine Fabrikstadt. 6. Die Provinz Cleve und Berg. 2. Das Herzogthum Cleve. Das Herzogthum und die Stadt Cleve, müssen wir hier am Rhein suchen. Es ist ein gutes und fruchtbares Land, das Ueberfluß an Getreide und Holz hat. Es fehlt auch nicht an Leinwand - Wollen- und andern Manufacturen, und es werden da eine Menge Tabackspfeifen verfertigt, die allenthalben unter dem Namen köllnische Pfeifen, be- kannt sind. Auf dem Rhein wird starke Schifffahrt und leb- hafter Handel getrieben. Cleve, die Hauptstadt, liegt am linken Rheinufer in einer sehr angenehmen Gegend, mit Alleen, fruchtbaren Thälern und Wiesen umgeben, eine Stunde weit vom Rhein,

9. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 164

1819 - Nürnberg : Campe
t64 Europa. tte Land wieder frei, und kam nachher an den König von Preußen. Düsseldorf, die Hauptstadt, hier am Rhein, südlich von Wesel, ist eine der schönsten Städte. Sie liegt in einer freundlichen Ebene und ist sehr gut gebaut. Die so- genannte breite Straße ist mit Linden bepflanzt. Die Stadt hat sehenswürdige Kirchen und andere schöne Gebäude, auch viele Manufakturen und einen starken Handel, mit Schif- fahrt ans dem Rhein. Der Einwohner sind 20,000. Elberfeld, nordöstlich von Düsseldorf, eine offene Stadt mit 20,000 Einwohner. Es werden hier eine Menge Lein- wand, Band, Spitzen, Seiden - und andere Zeuge verfer- tiget. Ehedem sollen über booo Weberstühle aller Art da gewesen seyn. Solingen, südöstlich von Düsseldorf, ist auch eine be- rühmte offene Fabrikstadt, aber man webt dort nicht so viel Band und Zeuge, sondern schmiedet mehr Eisen - und Stahl- waaren, besonders Gewehre, Bajonette, Degen und Mes- serklingen. — Wem sind die Solinger Rappiere und Degen- klingen nicht bekannt? — Remscheid ist ein Dorf, das Solingen wenig nachgiebt, und 7000 Einwohner hat, die sich auch mit eben solchen Geschäften nähren. Zu der Provinz Cleve und Berg sind auch die Städte Köln und Bonn gezogen worden. Köln, ehemals eine große und berühmte Reichsstadt am Rhein (südlich von Düsseldorf) mit/»2,000 Einwohnern. Sie ist alt, schmutzig und schlecht gebaut; aber wegen ihrer vie- len Thürme und anderen hohen und ansehnlichen Gebäude, nimmt sie sich in der Ferne trefflich aus. In der großen und ehrwürdigen Domkirche werden die Gebeine der heiligen drei Könige in einer Marmorkapelle aufbewahrt, und in einer andern die Gebeine der heiligen Ursula, mit einer

10. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 166

1819 - Nürnberg : Campe
> i66 Europa. « ,\ " » und dessen sich nachher die Kaiser bei ihrer Krönung bedien- ten. Die Stadt hat 27,000 Einwohner. Der Congreß von 1813 hat diese Stadt neuerdings berühmt gemacht. Jülich, nordöstlich von Aachen, eine befestigte Stadt an der Rene mit einer Citadelle. Koblenz, südlich von Bonn am Rhein, eine Stadt von 11,000 Einwohnern, in der reizendsten Gegend. Die Mosel ergießt sich hier in den Rhein, über den Rhein führt eine Schiffbrücke, über die Mosel aber eine große steinerne Brücke. Ehrenbreitstein, war ehedem merkwürdig wegen sei- ner Festung, die jetzt geschleift ist, aber wieder hergestellt wird. — Es gehörte dieses Städtchen sonst zu Trier. Trier, südwestlich von Koblenz, eine alte Stadt in ei- nem reizenden Thale zwischen Welnhügeln, an der Mosel. Die Stadt ist von ansehnlicher Größe, hat aber nur 15,000 Einwohner. Es ist zu Trier Christi gewirkter Rock, und ein Nagel von seinem Kreuze, zu sehen. Wetzlar, liegt abgesondert auf der rechten Rheinseite nördlich von Frankfurt an der Lahn. Diese alte Stadt war ehemals der Sitz des Reichskammergerichts, vor welchem teutsche Fürsten, Grafen und Reichsritter belangt werden konnten. ,/\ In diesen Provinzen des Königs von Preußen haben auch noch folgende Fürsten und Herren Besitzungen. Der Herzog von Arenberg die Grafschaft Reckling- hausen. Der Herzog von Looz, einen Theil von Rheina Wol- beck (im Münsterschen). Der Herzog von Croy, Dülmen.
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