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1. Preußische Vaterlandskunde - S. 48

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
48 Erster Haupttheil. Der Rhein, der zwar die Provinz nicht berührt, nimmt die Lippe, Ruhr (mit Monne, Lenne und Volme), Wip- per und die Sieg auf. Die Vechte, Mel, Eder und Lahn haben ebenfalls hier ihre Quellen. Von den Kanälen nennen wir den (6 Meilen langen,) münfterschen.1 Tin Seen hat diese Provinz Mangel, nicht aber an Morästen, besonders im N., wcßhalb auch die Luft hier nicht die reinste ist. Haidegegenden sind: die Senne, die Lippstädter und Minder-Haide. Fruchtbare Landstriche: das Sendfeld (Sennfeld), die sogenannte wartenbur- ger Börde, der nördl. Theil der Grafschaft Mark, das Herzogthum Westphalen, die so est er Börde und die Ge- gend um Lippstadt, Unna und Hörde (die Kornkammer Westphalens). Das Klima gehört zu den wärmsten und freundlichsten im Staate. Produkte <0 Aus dem Thierreiche. Alle zahmen Thiere, vor- züglich Schweine und Ziegen, auch Wildpret, Bienen und viel Fische. b) Aus dem Pflanzenreiche. Getreide, Flachs, Hanf, Holz, allerlei Gartengewächse und Obst. c) Aus dem Mineralreiche. Eisen, Blei, Silber, Kobalt, Kupfer, Galmei, Steinkohlen, Torf, Kalk, Gips, Mineralwasser. Für allerlei Kunstprodukte sorgen die Fabriken als: Woll-, Baumwoll-, Band-, Strumpf-, Leder-, Eisen-, Stahl.- und Messingfabriken. Unter den, meistens starken und kräftigen Einwohnern dieses Landes, die aus uralter Zeit noch manche Rechte, Einrichtungen und löbliche Sitten beibehalten haben, zäh- len wir 700,000 Katholiken und 12,000 Juden. Noch ist zu bemerken, daß diese Provinz größtentheils — Paderborn und das Sauerland ausgenommen — mit einzelnen Gehöften, die bezirksweise in sogenannte Bauerschaften getheilt sind, besetzt ist. Sie zerfällt in drei Regierungsbezirke.

2. Preußische Vaterlandskunde - S. 49

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
Geographie Preußens. 49 A. Der Regierungsbezirk Münster, 132 Q. M. mit 380,000 E. enthaltend, zerfällt in 10 Kreise, worin 40 Städte, 4 Flecken, 171 Kirchspiele und 683 sogenannte Bauerschaften gezählt werden. Wir be- merken die wichtigsten Städte. 1. Aus dem ehemaligen Bisthum Münster. Münster, Hauptstadt des Bezirks, Sitz des Oberprä- sidenten der Provinz und der Regierung, liegt an beiden Seiten der Aa, die nicht weit davon in die Ems mündet, hat 21,000 E., welche vorzüglich mit Leinen- und Woll- waaren, Schinken, Rheinwein, Garn rc. handeln, wobei der münstersche Kanal zu Hülfe kommt. Die Stadt hat meh- rere treffliche Anstalten, als: Hobe kathol. geistl. und phi- losophische Facultät, ein Gymnasium, eine Straf- und Taub- stummenanstalt, eine Thierarznei- und Zeichenschule. Zu den sehenswerthen Gebäuden gehören vorzugsweise der schö- ne Dom und die Lambertuskirche. An dem Thurme der letzter» sind noch die drei eisernen Käsige zu sehen, in wel- chen die drei Leichname der Wiedertäufer: Johann von Ley- den, Knipperdolling und Krechting im Jahre 1536 aufge- hängt worden sind. Schloß. Rathhaus. Der große rom- berg er Hof. Münster, das wegen des im Jahre 1648 hier erfolgten Friedensschlusses merkwürdig" sein dürfte, ist auch der Sitz eines katholischen Bischofs. Warendorf, St. an der Ems, mit 4,200 E., wel- che viel Handel treiben, besonders mit Leinwand. Noch ge- hören hierher 2. Die Standesherrschasten: a) das Fürstenthum Horstmar, dem Fürsten von Salm gehörig. Darin: Kösfeld (Kvhsfeld), Kreisstadt und Residenz des Fürsten, am Ursprünge des Berkel, hat 8,300 E. Leinen- und Wollenfabriken. Horstmar, St. an der Bechte, mit 1000 E. d) die Herrschaft Bocholt, eine Besitzung des Fürsten von Salm-Salm. Darin: Bocholt, St. an der Aa, hat 5,100 E., ein Schloß, Fabriken für Seidenwaaren, Baumwolle und Kattun. In der Nähe ein Eisenwerk. Bon. den c) Besitzungen des Fürsten von Salm-Kyr- burg: 4

3. Preußische Vaterlandskunde - S. 52

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
52 Erster Haupttheik. Brilon, 2800 E. Sitz eines Bergamtes. Eisen-, Blei- und Galmeigruben. 2. Die Grafschaft Mark. Hamm, St. in einer ebenen Gegend, am Einflüsse der Asse in die Lippe, hat 6000 E., ein Schloß, Oberlan- desgericht und Gymnasium. Bedeutender Leinwandhandel und Bleichanstalten. Gerberei. Soest, Kreisstadt mit 7400 E., in der fruchtbaren Börde liegend, treibt starken Getreide-, Obst- und Gemü- sebau. Leinwand- und Wollweberei. Dom, Gymnasium, Sennnar für Lehrer und Bibliothek. Unna, 4000 Einw., mit Salzwerk, das jährlich an 200,000 Scheffel gibt. Iserlohn, wichtige Fabrikstadt, die eine Menge Me- tall-, Seiden-, Lederwoll- und Baumwollwaaren liefert, zahlt 6700 E. In der Nahe Galmeigruben und eine Messing Hütte. Lippstad t, an der Lippe, halb zum Fürstenthum Lip> pe gehörig, hat 3300 E. Bedeutender Korn- und Vieh- handel. Altena an der Lenne, ganz im Gebirge gelegen, oh- ne allen Landbau, hat 3600 E., ein, jetzt in eine Armen- anstalt umgewandeltes, Schloß und bedeutende Fabriken für Draht, Nadeln, Fingerhüte k. Merkwürdig sind die beiden, über 3000 F. durch eirren Felsen gearbeiteten, schiffbaren Kanäle. Lüdenscheid, Fabrikstadt, 2000 E. Galmeigruben, viele Eisen-, Stahl- und Messingfabriken. Hagen, Kreisstadt mit 3000 E. Eisen-, Tuch-, Le- derfabriken. In der Nahe ist die sogenannte emp er Stra- ße, von Hagen bis Gevelsberg, 2 M. weit, eine ununter- brochene Reihe von Eisen- und Stahlhämmern, Schleif- und Polirmühlen enthaltend. 3. Die Grafschaft Dortmund. . Dortmund, ander Emscher, Kreisstadt, hat4600e. ein Gymnasium, Oberbergamt, Bierbrauerei und Fabriken für Nägel, Tabak, Leinwand rc. Handel. Mineralquelle. 4. Das Fürstenthum Siegen. Darin: Siegen, Kreisstadt an der Sieg,^ bat 4000 E., zwei' Schlösser (ein >altes und neues) mit Gärten und ein Gym-

4. Preußische Vaterlandskunde - S. 54

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
64 Erster Haupttheil. v) Aus dem Lhierreiche: hauptsächlich Rindvieh, Schafe, Wildpret und viele Fische. b) Aus dem Pflanzenreiche: Getreide, viel Flachs, Rübsamen, Tabak, Wein (am linken Rheinufer), schönes Obst und bedeutende Waldungen. c) Aus dem Mineralreiche: Eisen, Stahl, Kupfer, Messing, Blei, Alaun, Bausteine und Steinkohlen in Men- ge. Die Industrie dieses Landes ist höchst wichtig. Jülich, Kleve, besonders aber Berg, sind berühmte Fabrikländer. Es gibt 2"; Fabriken für Eisen, Messing, Strümpfe, Seide, Leder, Wolle, Ta- bak, Steingut, Pulver, rc. 'i , Die Bevölkerung dieser Provinz, die in 3 Regierungsbezirke zerfällt, ist so stark, daß in einigen Gegenden Bergs auf einer Qm. 8 bis 10,000 Menschen leben. Daher ist hier in theuern Ge- treidejahren oft große Noth. A. Der Regierungsbezirk von Düsseldorf, 14 Kreise begreifend, welche einen Flächenraum von 99 Qm. mit 660,000 E. in sich fassen, zählt 61 Städte, die sich durch Industrie auszeichnen. 1. Das Herzogthum Berg enthält: Düsseldorf, eine der schönsten Slädte am Rhein, in welchen hier das Flüßchen Düssel mündet, hat 27,000 E. Die Stadt zerfällt in mehrere Theile, von welchen sich die Neustadt und Karlsstadt durch regelmäßige Straßen (Friede Wilhelms-Straße z. B.) und herrliche Gebäude auszeichnen. Von den letzlern nennen wir: die Hauptkir- che^ mit Grabmälern alter Regenten, das vormals sehr schöne, jcht zu einer Ruine herabgesunkene, Schloß, in des- sen Hofe das Marmorbild des Kurfürsten Johayn Wilh. zu sehen ist, die Jesuiter-Kirche, die Sternwarte, die große Kaserne, das Galleriegebaude. Bemerkenswerth ist auch der, neben dem Schlosie Jägerhof gelegene, botanische Gar- ten. Regierung. Oberlandesgericht. Bibliothek. Samm- lung von Kupferstichen und Zeichnungen. Antikenkabinet. Sammlung mathematischer und physikalischer Instrumente. Gymnasium. Kunst- und Bauschule. Eine treffliche, durch vorzügliche Leistungen schon rühmlich bekannte, lithographi- sche Anstalt. Zucht- und Irrenhaus. Mancherlei Fabriken,

5. Preußische Vaterlandskunde - S. 6

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
6 Erster Haupttheìl. Königsberg, Gumbinnen, vii. Westpreußen. Danzig, Marienwerder. 2) Die Provinzen des westlichen Hauptthei- les. Vili. Westphalen. Münster, Minden, Arnsberg. Ix. Jülich-Kleve-Berg. Düsseldorf, Köln. X. Rie- de rrhein. Koblenz, Aachen, Trier. Auch ^ die Regierungsbezirke werden wieder in Theile getheilt, die den Namen Kreise führen. Solcher sind im preußischen Staate 334. Der Boden des Landes, besonders der des östlichen Theil es, ist mehr eben, als gebirgig. Große Ebene, welche die Ostsee um- schließt. Gebirge. An Schlesiens südwestlicher Grenze erhebt sich majestä- tisch das Riesengebirge mit den höchsten Bergen des ganzen Staates, der fast 5000 F. hohen Schneekoppe (Schneekuppe,) der kleinen und großen Sturmhaube = 5,400 F. und dem großen Rade — 4,700 F. An dasselbe schließt sich nördlich das Jsergebirge mit der Tafelfichte — 3,400 F. und an dieses das lausitzer Gebirge oder der wohlische Kamm mit der Lands- krone = 1,300 F. Südlich vom Riesengebirge, an der Grenze von Schle- sien mit Böhmen und Mähren, erblicken wir die, nur zum Theil dem preußischen Staate angehörigen, Sudeten, ge- bildet nördlich von dem Riesengebirge und nach Süden zu von den mährischen und glazer Gebirgen. Die höchste Spitze der letztem ist der große, 4,300 F. hohe, Schnee- berg. Vom thüringer Walde, dessen höchster Punkt im preußischen Gebiete der Delmar ist, berührt die Provinz Sachsen nur einen kleinen Theil. Bei weitem wichtiger aber ist der nordöstlich von jenem sich erhebende, im Westen der Provinz Sachsen gelegene Harz mit unserm alten, auch in geschichtlicher Hinsicht merkwürdig gewordenen 3,500 F. hohen, Vater Brocken (Blocksberg), der das ganze Gebirge in den Ober- und Un- terharz theilt. t ,, Ganz unbedeutend ist die Finne und Hai »leite. Von diesen Gebirgen aus verflacht sich das Land ge-

6. Preußische Vaterlandskunde - S. 60

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
60 Erster Haupttheil. Gymnasium, Hebammenschule, Zuchthaus. Fabriken für Tabak und treffliche lackirte Blechwaaren. ' Handel mit Traß, Mühlsteinen, Wein und andern rheinischen Pro- dukten. Schifffahrt. Neben der Stadt auf, einem Berge liegt die ehemalige Carthause mit herrlichen Aussichten. T ha l e h r e n b r e i t ft e i n, am gegenüberliegenden Rhein- ufer, hat 2300 E. Daneben auf hohem Felsen die Festung Ehrenbrcitstein. Mayen, St. an der Nette, hat 3200 E. Schloß. Tuchweberei. Papiermühle, Mineralquellen, Mühlsteinbrüche., o;:; Adenau auf der Eiffel, Kreisst., hat 1400 E., viele Eisen- und Bleigruben. . Boppard, Städtchen am Rhein, hat 3400 E., Baum- wöll- und Thonpfeifenfabriken. Schifffahrt. -a Oberwesel am Rhein, hat 2,200 E. Weinbau. Tuchweberei. Lachsfang. . Schieferbrüche. 2. Zur Pfalz gehören: ..m Kreuznach an.der .Nahe, Kreisstadt, hat 7700 E. Gymnasium. Leber- und. Tabaksfabriken. Handel mit Wein, Branntwein, Kleesamen, Pottasche rc. Salzwerke. Ruinen der Ebernburg, des Kauzenberges und Rheingrctt fensteins. ' '. ^ ^ ' ^ ! Simmern auf dem Hunnsrück, Kreisst., hat 2300 Einw. Gerberei. Strumpfwirkerei. Eisenhammer. .'Kirchberg, in der rauhesten Gegend des Hunnsrück, hat 1200 E. Schloß. Flachsbau. 3. Das Fürstenthum Köln enthält: Andernach, St. in schöner Umgebung am Rhein, hat 2400 Einw., ein Gymnasium, Fabrikey für Steingut, Blech und Leder rc. Schifffahrt, Handel mit Mühlsteinen und Traß, der in der Gegend gebrochen und stark nach Holland zum Wasserbau gesendet wird. In der Nahe ist der Sauerbrunnen von Tönesftein und der fischreiche Lacher- See (200 F. tief) auf einer Höhe von 660 F. über dem Rhein. Linz, am rechten Rheinufer, hat 2300 E., ein Schloß aus Basalt erbaut. Vitriolölfabrik. Weinbau. In der Umgegend Eisen-, Blei-, Kupfer- und Silberhütten. Braun- kohlen. 4. Die Grafschaft Wetzlar zwischen Nassau und Darmstadt. Darin: Wetzlar, ehemals freie Reichsstadt an der Labn, hat

7. Preußische Vaterlandskunde - S. 62

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
62 Erster Haupttheil. und Nähnadelfabriken, die ehemals 1600 Menschen beschäf- tigten. Friedensschlüsse 1668 und 1748. Congreß 1818. In der Umgegend: der Loysberg mit einem Denkmale, Frankcnberg, pauliner Wäldchen rc. Nicht weit davon Burtscheid, 4600 E-, bedeutende Tuch-, Nahnadel- und Papierfabriken. Warme Quellen, die so stark fließen, daß sie den warmen Bach bilden. Warmer See. Ln dem nahe liegenden Walde kalte Mineralquellen. 2. Das Herzogthum Jülich. Darin: Jülich, Kreisstadt und Festung an der Roer (Ruhr), hat 2800 E. Landbau, Viehzucht, Leder- und Tuchfabriken. Düren an der Roer, hat 6600 E. Tuch-, Papier- und Eisenfabriken. Montjoie, Stadt, ebenfalls an der Roer, in einem engen Thale zwischen Felsen und Bergen, hat 3000 E. und bedeutende Fabriken. Die Umgegend gewährt viel Torf. Eupen (franj. Néau, spr. Ne-o), weit umher zer- streut gebaute Kreisstadt, hat 10,000 E., berühmte Luch- und Kasimirfabriken. Stollberg, Flecken an der Jnde, hat 3000 E. und ist berühmt durch seine Messingfabriken. Auch sind hier Luch-, Leder- und Eisenfabriken. Galmeigruben. 3. Die ehemalige freie Reichsabtei Malmedy. Malmedy, Kreisstadt, mit 4000 E.; ausgezeichnet durch vortreffliche Sohlledergerberei. Leimsiedereien. Fabriken für Tuch rc. C. Der Regierungsbezirk von Trier. Seine Größe beträgt 121 Qm. mit 350,000 Einw. Zwölf Kreise enthalten 11 Städte, 12 Flecken, 1741 Dör- fer, Weiler und einzelne Wohnplätze. 1. Das Erzbisthum Trier. Trier, ziemlich allgebaute Stadt an der Mosel, über welche eine uralte Brücke führt, hat eine sehr reizende Lage im herrlichen Thale des genannten Flusses. Die Zahl ihrer Bewohner beläuft sich auf 16,000. Hauptgebäude sind: das ehemalige kurfürstliche Schloß, jetzt Kaserne, mit dem römischen Heidenthume, der Dom und die Simeons- kirche, welche letztere schon den Galliern zu ihren Volks- versammlungen gedient haben soll. Römische Alterthümer, z. B. Amphitheater, Bäder, Wasserleitung rc. Trier ist Sitz der Regierung und eines kathol. Bischofs.

8. Preußische Vaterlandskunde - S. 14

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
14 ' Erster Haupttheil. Preußens ist monarchisch und in männlicher und weib- licher Linie erblich. Behörden. Der König, der Erste im Lande, hat eine berathende Behörde, den Staatsrath, neben sich. Außerdem hat er ein Staatsministerium, aus 7 Ministern bestehend, welchem die Provinzialbehörden untergeben sind, die nach den Provinzen, Regierungsbezirken, Kreisen, Oertern in Oberpräsidien (8), Provinzial - Regierungen (26), Oberlandesgerichte (13) mit eben soviel Jn- quisitoriaten, Oberappellationsgerichte (9), Consistorien, Medizinal-Collegien, Kirchen- und Schul-Commissionen, Kreis-, Orts- und andere Be- hörden zerfallen. Verschiedene andere Zweige der Staatsverwaltung, als die Staatseinkünfte, das Kriegswesen, die Staatsschulden, Posten, Zölle rc. sind besondern Behörden untergeben. -' Das Bergwesen steht unter drei Oberbergäm- tern. Preußens Kriegsmacht, getheilt in s) Garde, b) Linientruppen und c) Land- wehr, ist in Friedenszeiten etwa 120,000 Mann stark, kann aber, mit Zuziehung der Landwehr, auf mehr als 600,000 Mann gebracht werden. Im Nothfall tritt auch noch der Landsturm auf. Zur Vertheidigung unseres Vaterlandes dienen auch noch die sogenannten Festungen. Diese sind in Preußen: Danzig, Graudenz, Pillau, Thorn, Weich- selmünde; Pommern: Kolberg, Stettin; Brandenburg: Küstrin, Spandau; Schlesien: Glaz, Silberberg, Glogau, Kosel, Neiße, Schweidnitz; in Sachsen: Magdeburg, Wittenberg, Torgau, Erfurt; in den Rheinprovinzen: Minden, Wesel, Köln, Koblenz, Jülich, Saarlouis.

9. Preußische Vaterlandskunde - S. 16

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
16 Erster Haupttheil. worunter 16,000 Katholiken, 10,000 Juden und 3l0 Men- noniten, sind sehr betriebsam, daher viele Fabriken: Hauptsitz derselben ist Berlin. Außerdem auch starke Woll- und Leinwandweberei, Glashütten, Papiermühlen rc. Die Provinz zerfallt, mit Ausschluß von Berlin, das als für sich bestehend betrachtet wird, in zwei Regie- rungsbezirke (Potsdam und Frankfurt). a. Der Regierungsbezirk (richtiger wohl Stadt- bezirk) von Berlin wird gebildet aus Berlin, Charlotten- burq und einigen Dörfern. Berlin, die Hauptstadt des Staates, erste königliche Residenz und Sitz der höchsten Landescollegien, liegt in einer sehr ebenen, sandigen Gegend auf beiden Seiten der Spree, und ist eiye der größten und schönsten Städte in Europa. Sie, über 24 deutsche Meile im Umfange, besteht, ohne die Vorstädte, eigentlich aus 6 zusammengezogenen Städten: 1) dem eigentlichen Berlin, 2) Köln an der Spree, 3) Friedrichswerder, 4) Neu- oder Dorotheen- stadl, 6) Friedrichsstadt und 6) Luisenstadt (der ehemaligen köpenicker Vorstadt), von welchen aber nur die 5 ersten, seit 1714, die königlichen Residenzstädte genannt werden. Die wichtigsten Gebäude und andere Merkwür- digkeiten der Stadt, welche 7600 Häuser mit 222,000 Einwohnern (darunter 4000 Juden), 133 Straßen, 91 Gassen, 23 öffentliche Plätze und Märkte, 15 Thore, 27 Pfarrkirchen und 34 Brücken hat, sind nach ihren einzelnen Theilen, folgende: 1) Im eigentlichen Berlin, welches 39 Straßen hat und von Albrecht dem Bär 1163 erbaut ist, dürften bemerkenswerth sein: Das königliche Posthaus, das Rathhaus, die Militair- Akademie, das Cadettenhaus, die Nicolaikirche (die älteste ig Berlin), die Marien- und reformirte Parochialkirche (die letztere mit einem schönen Glockenspiele), das Friedrichs- Waisenhaus (mit einer Kirche und der königlichen Kuh- pocken-Impfung), die Judensynagoge, das Landschaftshaus, das königliche sogenannte Lagerhaus, zwei Gymnasien (das Joachimsthaler und das zum grauen Kloster) und der neue Markt. Die Vorstädte dieses Stadttheilcs sind: die Königs-

10. Preußische Vaterlandskunde - S. 19

1831 - Quedlinburg Leipzig : Basse
19 Geographie Preußens. B. Der Regierungsbezirk von Potsdam, aus 14 Kreisen, in welchen 71 Städte und. 1292 Dörfer sind, bestehend, umfaßt, freilich nur zum Theil, die Mit- telmark, dann die Priegnitz und Uckermark. Größe und Einwohnerzahl: 370 Qm. mit 860.000 Einwohnern. 1. Die Mittelmark enthalt: Potsdam, sehr schon und regelmäßig gebaut, die zweite Residenz des Königs, liegt in einer sehr angenehmen Gegend, am Einfluffe der Ruthe in die Havel, auf einer Insel, welche von der Havel, einigen Seen und einem Ka- näle gebildet wird. Die Stadt hat ungefähr 1500 Hau- ser mit 30,000 Einwohnern, 4 Schlösser, unter denen das berühmte Sanssouci (ohne Sorgen), Friedrichs des Gro- ßen Lieblingsaufenthalt, zu bemerken sein dürfte. Merk- würdig ist noch: Friedrichs des Großen Grab in der Garnisonkirche, das große Soldaten-Waisenhaus, die königliche Gewehrfabrik, das Cadettenhaus und die nur eine Stunde von Potsdam entfernte Pfaueninfel mit herrlichen Anlagen, fremden Thieren rc. Brandenburg', an der Havel, mit 1300 H. und 12.000 Einw., ist die älteste Stadt in der Mark. Zu be- merken sind: die Domkirche, das Domstift, die Rit- terakademie, Tuch- und andere Fabriken. Spandau, Stadt am Einflüsse der Spree in die Havel, hat eine Straf- und Besserungsanstalt, eine könig- liche Gewehr-Fabrik, beinahe 600 Hauser mit 6000 Ein- wohnern, und ist stark befestigt. Rathenow, Stadt an der Havel, mit 680 Hausern und 4000 Einwohnern. Optische Anstalt, Woll-, Baum- woll- und Leinenweberei. Bemerkenswert!) ist das Denk- mal des großen Kurfürsten, der im Jahre 1676 die Schwe- den hier überfiel und schlug. Großbeeren, ein Dorf, 3 Meilen südlich von Ber- lin, ist bekannt durch die Schlacht am 23. August 1813. Denkmal. Reuftadt-Eberswalde, am Finowkanal, mit 3400 Einwohnern. Wichtige Kupfer- und Messinghammer. v! Reu-Ruppin, Stadt am ruppiner See, mit 716 Häusern und 6000 Einwohnern. Irrenanstalt, Tuch-, Zichorien-und andere Fabriken.
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