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1. Hannoverscher Kinderfreund - S. 265

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
265 21), 22) Die Herzogtümer Anhalt-Dessau und Anhalt-Bernburg. 23), 24) Die Fiirstenthümer Schwarzburg-Sonders- hausen und Schwarzburg-Rudolstadt. 25), 26) Die Fiirstenthümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen, gehören jetzt zum Königreich Preussen. 27) Das Fürsthenthum Lichtenstein. 28) Das Fürstenthum Waldeck. 29) , 30) Die Reussischen Lande. 31), 32) Die Fürstentümer Schaumburg-Lippe und Lippe. 33) Die Landgrafschaft Hessen-Homburg. Die vier freien Städte sind: Lübeck; Hamburgs Bremen und Frankfurt am Main. Die Luft in Deutschland ist gemässigt, und der Boden fruchtbar Die wichtigsten Gebirge Deutsch- lands sind: die Alpen, der Schwarzwald, der Thürin- ger Wald, das Fichtelgebirge, der Harz, der Böhmer- wald, das Riesengebirge. Der höchste Berg in Deutsch- land ist der Ortler in Tyrol, er ist um 10,740 Fuss höher als der Brocken. Die 5 Hauptströme Deutsch- lands sind: Die Donau, der Rhein, die Elbe, die Weser, die Oder. Der grösste See in Deutschland ist der Bodensee an der Schweiz. Die Erzeugnisse Deutschlands sind sehr mannig- faltig, als: Getraide aller Art, Holz, Obst, Wein, Rindvieh, Pferde. Unsere Gebirge liefern viele Me- talle, doch nur wenig Gold. Salz hat Deutschland in Überfluss etc. Die Schweiz, ein Freistaat, (Republik) zwi- schen Deutschland, Italien und Frankreich. Die wich- tigsten Städte sind: Zürich, Bern, Genf, Basel. Die Schweiz ist das höchste, gebirgigste Land in Europa. Grosse mit Eis und Schnee bedeckte Gebirge (Alpen) durchziehen das Land, von denen im Frühjahr oft zerstörende Lawinen herunterstürzen. Zwischen den Bergen aber sind warme und fruchtbare Thäler. Die

2. Mit zwey illuminirten Charten - S. 270

1789 - Hannover : Pockwitz
272 Geographie. die deutschen protestantischen Prediger; auf ihrer langen, weißen Perücke haben sie einen runden Hut. Genf, eine nette Stadt mit 20,000 E. und einer Universität. Sie liegt in einer sehr reizenden Gegend, an einem großen See, der von Ihr den Namen har. Dieser gesunden Lage wegen hat sie immer viel kranke Fremde, die hier ihre Gesundheit wieder holen. Die Einwohner selbst bestehen aus reichen Künstlern, besonders aus Uhrmachern, deren Arbeiten durch die ganze Welt gehen. Man kann diese Stadt mit Recht die reichste Stadt in Europa nennen: denn eö giebt Könige, die von den Einwohnern derselben Geld leihen. Auch findet Ihr hier unter den gemeinsten Bürgern große Gelehrte. Lausanne; gleichfalls eine hübsche Stadt, mit vielen fleißigen Arbeitern. Vase!, die größte Sradt Ln der Schweitz mit einer Universität und 15,000e., die unter andern ungemein schöne Bänder aus Seide, Floret und Zwirn machen. Neuenbürg (Neufchatel). Diese Stadt, mit ih, rem Gebiet gehört dem Könige von Preuffen. Sie hat, wie Genf, sehr geschickte Uhrmacher. Die Einwohner sprechen französisch, welche Sprache Ihr nun häufiger hören sollet, denn wir gehen jetzt nach Frankreich. Dies große Land gränzt gegen O. an den Jura, also an die Schweitz und zugleich an Deutschland, gegen S> an Italien, wovon es durch die Alpen getrennt wird, und ans mittelländische Meer, gegen Westen an Spanien, von welt chem Reiche es jedoch durch ein langes Gebirge, die Pyrei näen, geschieden wird, und gegen Norden an einen Theil

3. Mit zwey illuminirten Charten - S. 267

1789 - Hannover : Pockwitz
Die Schweitz. 267 besonders bricht man hier schönen Marmor, Zltabafier, Gips und eine große Menge Schiefer. Aus einem einzigen Berge verschickt man jährlich roo Kisten mir Schreibtafeln an die holländischen Nechenmänner, die zahlen io,Ooogul< den dafür. Zn diesen Bergen giebts auch einen vortrefli, chen Stein, der weich aus der Erde kömmt und in diesem Zustande zu herrlichen braunen Gefäßen gedrechselt wird, die häufig ausgeführt werden, Dieser Stein heißt Tc»f, oder Lavczslein. Die Schweitzer find, wie gesagt, unsere Landsleute. Sie haben noch den Charakter, die Statur und die Ge, sundheit unserer Vorfahren: redlich, gerade, offenherzig, mäßig und gastfrey find sie; dabey kühn in Gefahren, mu, thig und tapfer im Kriege und stark im Streit, weswegen jeder fremder Regent sehr gern schweitzerische Regimenter im Dienst, und einzelne Schweitzer als Trabanten und zur Leibwache nimmt. Auch gesund, groß, breitschultrigt ist dies unser Brudervolk, und sie erreichen ein hohes Alter. Ihr Vaterland haben die Schweitzer ungemein lieb. Dm her zeigen sie in der Fremde gar oft eine Art von Bangig, keit und eine unruhige Begierde, wieder in ihre Alpen zur rückkehrenzu mögen: man nennt dies das Heimweh, Da, mit Zhr diese Krankheit nicht auch bekommet, Kinder, wol, len wir künftig in dem übrigen Ländern, die nicht so nahe mit uns verwandt find, als die Schweitz und Holland, et, was schneller eilen. Zhr wollet wissen, warum die Schweizer nicht mehr zu Deutschland gehören. Vor mehr als 400 Jahren schon haben sie sich aus Noth bewogen gesehen, sich von ihrem Mutterlands zu trennen. Sie wurden nemlich damals von den kayserlichen Landvögten, die über die Schweitz gefetzt waren, gewaltig gedrückt. Einmal setzte einer dieser Land, vöigte,

4. Mit zwey illuminirten Charten - S. 269

1789 - Hannover : Pockwitz
Schweih. 269 wolle, bekömmt seine Uniform und sein Gewehr, muß dar bey i Pfund Pulver, 4 Pfund Kugeln, desgleichen Brod aufch Tage bereit halten, und sich zu gewissen Zerren zu seinem Regiment verfügen, um sich zu üben. Alle Zahr wird eine strenge Untersuchung angestellt, ob ein jeder in der gehör» gen Verfassung ist, alle Viertelstunden marschfertig zu seyn. Solche muthige, tapfere und geübre Männer sind an die 40,000 als Soldaten in fremden Diensten; die meisten di« neu den Franzosen und Holländern. Die Schweizer sind theilö römisch , katholisch, theils reformirt. Ihre Sprache ist die deutsche; doch reden auch die, die nahe an Frankreich wohnen, die französische und die an Italien gränzen, die italiänische Sprache. Man findet vortrefliche Gelehrte, geschickte Künstler und Hand« werter und ausserordentlich gescheute Landleute unter ihnen. Von einem derselben, Rlemjogg genannt, der nun todt ist, wird mancher unter Euch gehört haben. Nun wollen wir einige Städte kennen lernen. Zürch, die Hauptstadt des ganzen Landes mit 10,00-2 E., die sich mit Seiden , und Baumwollen, Manufakturen und mit Glocken, und Kanonen r Giessen abgeben. Zm hi« sigen Zeuzhause liegt Wilhelm Tells merkwürdiger Armbrust. Bern, die schönste Stadt im ganzen Lande mit 12,000 S. Hier giebts viele Leineweber und Seidenarbeiter; auch werden hier eine Menge Gefäße aus Tofstein gemacht. Die Einwohner haben hier strenge Kleiderge'etze, narb wel< chen keiner derselben, er sev wer er wolle, Go^d, S aber, Perlen, Edelgesieine, qcst ckce Manschetten, Sammt, reiche Stoffe rc. tragen darf. Die vornehmsten Männer gehen alle schwarz gekleidet, und die Narhsherren tragen sich wie die

5. Mit zwey illuminirten Charten - S. 205

1789 - Hannover : Pockwitz
Deutschland. 20s Halle, eine Stadt mit einem Salzwerk, und einer sehr künstlichen Münze, in welcher Ln jeder Minute 150 Nthlr. st-- und fertig gemünzt (geprägt) werden können. Schwäbisch - Oesterreich. In diesem Lande merket Euch folgende 2 Städte: Freyburg, die Hauptstadt, mit einer Universität und 7000 Einwohnern. Coftanz (Kvstnrtz), an einem großen See, derderdor densee (Genfer auch Bregenzer-See) heißt. Hier ver- sammleten sich im Jahr 1414 sehr viele christliche Erzbi- schöfe, Bischöfe und Aebre, um zu untersuchen, ob die Lehre und das Leben der Christen auch noch mit der Bibel übereinstimme, d. h. sie hielten einearrchenversaminlung. Nun lebte damals ein gelehrter und frommer Mann zu Prag in Böhmen, Namens Huß ; der behauptete, man müsse den Christen Gottes Wort fleißig die Hände geben, müsse das heilige 'Abendmal nach der Vorschrift Jesu geniesten und müsse bepm Gottesdienst den Schöpfer in einer verständli- chen Sprache anbeten. Weil nun die christlichen Geistlichen damals das göttliche Wort allen übrigen Christen entzogen, beym heiligen 'Abendmale nur das Brod, nicht aber den Wein genossen, und hrym Gottesdienst lateinisch predigten und sangen: so forderten sie den Mann, der so gesprochen hatte, nach Coftanz und verbrannten ihn da lebendig. Ich muß es Euch noch einmal sagen, Kinder, nicht Priester des Teufels, sondern Priester Gottes tharen das. Nun hatten sie zwar des frommen Mannes Körper verbrennen lassen, aber seine Lehre konnten sie nicht verbrennen: denn diese breitete sich gar bald weit und breit aus. Dieir- nrgen, die diese Lehre annahmen, hiessen Hußiten, oder auch

6. Bd. 3 - S. 231

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt. Lzr Da vornemlich seine habsüchtigen Anschläge ans Helvetjen sehr merkwürdige Folgen hatten, so ist es meine Wicht, Euch etwas davon zu sagen. Albrecht besas ncmlich in Helvctien die Grafschaft Hübsburg, und verschiedene andere Distrikte, die er von seinem Vater geerbt hatte; die übrigen Provinzen 'aber standen blos unter deutschem Schutz. Rudolph hatte seine schweizerischen Unteötha- Nkn, so wie seine schweizerischen Schuhgcnofsen, bcyde mit gleicher Güte behandelt, Alkmcht aber regierte nicht nur über seine dastgen Erbländcr mit großer Strenge, sondern er wollte auch sogar die übrigen helvetischen Pro- vinzen zu einem Herzegthum machen und dies seinem Sohn geben. Anfänglich versuchte er gelinde Wege; allein die Helvetier, die von je her eine unmittelbare Reichöfreyheit genossen hatten, forderten Gerechtigkeit und beriefen sich auf ihre Rechte. Nun ward Albrecht Tyrann; er gab ihnen Amtleute, oder Landvoigte, die den Befehl hatten, nach eigener Willkühr Strafen gegen die Schweizer zu verfügen und die Widerfpenstigen mit der schärfsten Zuchtruthe zum Gehorsam zu bringen. Diese Landvoigte verfuhren noch grausamer, als es selbst ihr strenger Gebieter erwartet hatte, besonders aberzeichs netcn sich zwey derselben, von Landenberg und Geßlep, durch Uebermuth und Bosheiten aus. Sie wüthetcn mit gleicher Grausamkeit gegen die Freyheiten des Adels und gegen die Rechte des Landmannes und verlangten von allen Ständen eine solche Ehrfurcht, als sie nicht einmal ein toller Sultan von seinen Sclavcn fordert. Insbesondere ließ Laudenberg einem vornehmen Schweizer, Franz Von Mechthal die Augen ausstechen, weil dieser ihm ein Paarzinöochftn verweigert hatte. Geßlet aber gicng in seiner Tollheit gar so weit, daß er eine Stange aufrich* ten, auf derselben einen Hut befestigen und dabey be- kannt machen ließ, es solle jedermann diesem Hute die P 4 rzcm-

7. Bd. 3 - S. 302

1793 - Hannover : Helwing
§02 Die Weltgeschichte» Zwingli und Calvin stiften gleichfalls neue Gemeinden. Fast zu gleicher Zeit mit Luthern stand auch m der Schweiz Ulrich Zwinge!, oder Zwingli, Prediger zu Zürich, auf, der (»enfalls, wie Luther zuerst gegen dm Ablaß und bald darauf gegen die ganze Macht des Pab- stes und alle übrigen Mißbrauche der römischen Kirche eiferte. Er behauptete, wie Luther, daß alle Lehren des Christenthums aus der Bibel geschöpft werden müssen, war aber in der Lehre vom heiligen.abendmahl anderer Meynung mit ihm. Ein gelehrter Franzose, Johann Calvin, Lehrer der Theologie zu Genf, gab Zwingels Grundsätzen mehr Nackdruck, und so entstand durch ihre Bemühungen eine neue Gemeinde, die sich in der Schweiz, in Frankreich, in den Niederlanden, in England und in einigen Gegenden von Deutschland ungemein stark aus- breitete undj unter dem Namen der Reformitten noch jetzt fortdauert» Neben diesen Reformirtcn entstand in England noch eine dritte Gemeinde, die sich ebenfalls von der römischen Kirche absondcrte und sich von der lutheri- schen und reformirtcn dadurch unterschied, daß sie eine bischöfliche Kirchenregrerung für nöchig hielt. Sie hat in England . unter dem Namen der bischöflichen Kirche die Oberhand. Diese drey jetzt genannten Gee meinden heißen mit einem gemeinschaftlichen Namen Pro- testanten. Dir Haupt für jeden, brr angrneüme und nützliche Kenntnisse liebt, diesen Tlml der Geschichte in einem Bucke beson« Vers crgviblr, das den Titel führt L Lutüer oder kleine »Ne forma ti Vn 6-Geschichte. Leipzig in der Weidmännischen Buchhandlung 17-r»

8. Bd. 3 - S. 336

1793 - Hannover : Helwing
33* Die Weltgeschichte. tr.ert, als t« urtfmn Vaterlands Auch gereicht d<S un- ftrer Nation zur Ehre, daß deutsche Fürsten und Fürstinnen auf den ansehnlichsten Thronen von Europa sitzen. Gleich- wohl bleibt unserm Vaterlande an ganzen noch gar viel zu thun übrig, vornemlich aber sieht es in manchen Ge- genden noch so aus, als gehörten die Einwohner inö izte oder gar 14t« Jahrhundert. Die Schweiz wild ein frepse Staat. Die tapfern Schweizer hatten, wie Ihr wisset, fcho^ im Jahr 1497 in einem Frieden mit Oesterreich rhre mit so vielem Blute erfochtene Freyheit erhalten. Im löten Jahrhundert versuchte es Carl der Kühne, Herzog von Burgund, dies muthige Volk aufs neue Zu überwältigen, wurde aber in zwey Schlachten geschlagen. Von dieser Zeit an wagte es keine Macht wieder, die kühnen, herzhafter; Schweizer im Genüsse ihrer Freyheit zu stören, und wahr- scheinlich werden sie auch dies kostbare Gut so lange besi- tzen, als ihre unerschütterliche Tapferkeit, ihre feurige Vaterlandsliebe und ihre Standhaftigkeit daurcn wird, da ja schon ihr ganzes Land durch die von der Natur um dassel- be hergeworfenen Gebirge, gleichsam eine einzige große Fe- stung ist. Außer diesen Vorzügen hat dies unser Brrwervolk noch immer den Ruhm altdeutscher Redlichkeit und Treue» Eben deswegen genießt die Schweiz seit mehr als einem Jahrhundert eines vollkommenen Friedens, eines Vorzugs, Lessen sich kein anderer europäischer Staat rühmen kann. Auch ist dieser Staat so sehr von aller Furcht des Krieges entfernt, daß er bisher seine Soldaten an frcmle Mächte, vornemlich aber an Frankreich vermachet hat. Zwar haben sich zuweilen unter den Schweizern selbst Zwistigkei- ten und Kämpfcerhoben, besonders aber ist Gens mehr- mal durch Mchhelligkeiren erschüttert worden; aber diese vorübergehenden Stürme haben daö Volk nicht hindern kln-

9. Deutsche Geschichte - S. 183

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
55. Die Begrndung der evangelischen Kirche. 15251532. 183 mahlslehre wich er von ihm ab. Nach und nach wurde in Zrich die Reformation vllig durchgefhrt. Mit Hilfe des Rates setzte Zwingli evangelische Predigt an die Stelle des alten Gottesdienstes, kndigte dem Papste den Gehorsam, hob die Klster auf und entfernte die Heiligenbilder und jeglichen Schmuck aus den Kirchen. Andere schweizerische Städte, besonders Bern, Basel und St. Gallen, schlssen sich diesem Vorgehen an. Die Geistlichen verheirateten sich, und auch Zwingli trat mit der Witwe eines Edelmannes in den Ehestand. b. Zwinglis Tod. Zwischen Zrich und den katholisch ge-bitebenen Nachbarkantonen (Schwyz, Uri, Unterwalden, Luzern und Zug) entspann sich ein Glaubenskrieg. Nach dortigem Brauch begleitete Zwingli als Feldprediger die Truppen seiner Vaterstadt und siel im Jahre 1531 in der Schlacht bei Kappel, in welcher die Zricher ihren Gegnern unterlagen. 2. Calvin. Zwinglis Werk wurde fortgesetzt von dem Genfer Geistlichen Johann Calvin. Er stammte aus Noyon im nrdlichen Frankreich (geb. 1509) und hatte in Paris Theologie studiert. Nach sorgfltigem Studium der lutherischen Lehre und des Neuen Testaments entschied er sich fr den evangelischen Glauben. In Genf, wo er seit 1541 zu magebenden Einflu gelangt war, ordnete er die kirch-lichen Verhltnisse und entfaltete dort eine gewaltige Wirksamkeit. Mit groer Sittenstrenge trat er gegen das ppige Leben der wohlhabenden und genuschtigen Genfer auf und fhrte eine uerst strenge Kirchen-zncht ein. In der Glaubenslehre schlo er sich fast ganz an Zwingli an; er war aber hart und rcksichtslos gegen anders Denkende. 3. Die Ausbreitung des Calvinismus. Die Lehre der Schweizer Reformatoren breitete sich bald auch nach Deutschland aus, nach der Pfalz, nach Hessen, nach Ostfriesland und nach Bremen. Ihre An-Hnger erhielten den Namen Reformierte oder Calvinisten. Der Heidelberger Katechismus wurde die Bekenntnisschrift der deutschen Calvinisten; er galt ihnen neben der Bibel fortan als Richtschnur. Aber auch nach Frankreich, nach den Niederlanden, nach Schottland und England wurde die reformierte Lehre getragen. 1. Sind in deiner Vaterstadt oder in deiner Gegend reformierte Gemeinden? Wie sind sie entstanden? 2. Worin liegt das Gemeinsame in der Lehre Luthers und in der Zwinglis? 3. Warum drfen sich Lutheraner und Reformierte mit Recht als Evangelische bezeichnen? 4. Vergleiche das Innere einer reformierten Kirche mit einer lutherischen! 55. Die Begrndung der evangelischen Kirche. 15351532. 1. Karls V. auswrtige Kriege bis 1530. a. Die Kriege um Italien. Bald nach dem Reichstage zu Worms hatte Karl V. Deutschland wieder verlassen und sich nach Spanien begeben, wohin wichtige Angelegenheiten ihn riefen. Seinem Bruder Ferdinand hatte er die sterreichischen Erblnder berlassen und ihn zu seinem Stellvertreter in Deutschland gemacht. Darauf nutzte Karl lange Jahre in Italien Krieg führen, um das von den Franzosen eroberte Herzogtum Mai-land wiederzugewinnen. Franzi., König von Frankreich, wre nmlich auch gern deutscher Kaiser geworden. Als nun Karl V. gewhlt worden war, ward ihm der Franzosenknig feind und verlangte, der Kaiser folle ihm Burgund und das

10. Deutsche Geschichte - S. 192

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
192 57. Die Ausbreitung der evangelischen Lehre. neuen Glauben gewonnen worden. Da aber kamen Anhnger der Sekte der Wiedertufer aus den benachbarten Niederlanden dahin verbreiteten ihre Lehre und fanden zahlreiche Anhnger. Bald rissen sie die Herrschaft ganz an sich und vertrieben den Bischof, die Obrig-keit und die Unglubigen" aus der Stadt. An ihrer Spitze stand ein junger Schwrmer, Jan von Lehden. Er wollte schon hier aus Erden ein Reich Gottes, das Reich Zion", aufrichten und lie sich zum König des neuen Israel" krnen. Whrend er aber in der Stadt eine Willkrherrschaft mit Gtergemeinschaft und Vielweiberei einfhrte, verband sich der Bischof von Mnster mit einigen benach-Karten Fürsten und belagerte die Stadt. Endlich wurde die tapfer ver-teidigte Stadt erobert und ihrem Bischof zurckgegeben, der 1535 der tollen Wirtschaft ein Ende machte. Jan von Lehden ward mit einigen Genossen gefangen und qualvoll hingerichtet. Ihre Leichname wurden in eisernen Kfigen am Turm der Lambertikirche ausgehngt. In Mnster aber wurde die Herrschaft der rmischen Kirche mit aller Strenge wiederhergestellt. 3. Das Eindringen der evangelischen Lehre in unsere Heimat-lande, a. Luther und Herzog Erich I. von Kalenberg-Gt-tingen. Auf dem Reichstage..zu Worms hatte ein Fürst unserer Heimatlande, Herzog Erich d. . von Kalenberg-Gttingen, der von seinem Mndener Schlosse aus zum Reichstage gen Worms geritten war, den unerschrockenen Mnch und Professor Dr. Luther mit einem frischen Trunk aus Niedersachsen, einer Kanne Einbecker Bieres, erquicken lassen. Das Gedenken galt freilich nicht dem Reformator, der eine neue Lehre auf-bringen wollte, sondern dem Manne, der, wie ein Kriegsmann, fest und uner-schrocken vor seinen Gegnern, vor Kaiser und Reich gestanden. Erich ist nie ein Anhnger Luthers geworden; er hielt es mit dem Kaiser, wie es nach seiner Meinung einem deutschen Fürsten zukomme. Aber sein Gru an Luther war doch wie eine gute Vorbedeutung fr das all-mhliche Eindringen der evangelischen Lehre in die verschiedenen Frstentmer und Herrschaften Niedersachsens. b. Das erste Eindringen der Lehre Luthers. Wandernde Handwerksgesellen, reisende Kaufleute, durchziehende Landsknechte und heimkehrende Studenten haben Luthers Lehre vielfach zuerst ins Land gebracht. Sie sangen Luthers Lieder, brachten fliegende Bltter heim mit den 95 Thesen, mit deutschen Psalmen oder andern ins Deutsche bersetzte Teilen der Bibel, und nicht selten erklang in den Werk-sttten oder in den Familienstuben der Handwerksmeister nach Feier-abend ein lutherisch Lied. In Gttingen wurden Luthers Schriften schon frh gekauft, und in Hannover verbreiteten sie sich so sehr, da der Rat die Bcher verbot. Hier und da wagten es Geistliche und Mnche, in Stdten sowohl wie in Drfern, lutherisch zu predigen, so in Bremen und Osnabrck, in Drfern bei Gttingen und Einbeck, in Emden und anderen Orten. Diese Anfnge und Versuche wurden jedoch meistens unterdrckt und die Prediger und Mnche bestraft und ver-jagt. Erzbischof Christoph von Bremen-Verden gelobte bei Treue und Ehre, die lutherischen Ketzer auszurotten. Er lie 1525 den Bremer
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