49
Schweiz. Deutschland.
h. in. Schweiz. Ganz Hochland, fast überall, besonders
in S., vom Alpengebirge ausgefüllt; in W. ist auch ein Theil
des Jura. Die höchsten Schweizer Berge sind der Monte Rosa,
das Finsteraarhorn, der Furka, das Schreckhorn, die
Jungfrau, der St. Gotthard. — Glätscher, Eisfelder,
Lau inen. In N. ist ebeneres Land; fruchtbarer Boden. In
den Thälern und an den Bergen herrliche Weiden. Das Klima
ist in den Ebenen milde, in den S. Thälern sogar sehr warm;
auf den Gebirgen herrscht rauhe Lust, über 7800 Fuß hoch ewiger
Winter. Sehr reine Luft. Stürme. Die Abdachung der Schweiz
geht vom St. Gotthard aus nach allen Weltgegenden hin. Nach N.
fließt der Rhein mit der Aar und Reuß; nach S. der Tes-
sino; nach W. die Rhone; nach O. der Inn. Viele Land-
seen: der Genfer, Zürcher, Neuenburger, Vierwald-
städter und Boden See. Wasserfälle bei Schaffhausen im
Rhein; der Staubbach. Das wichtigste Product ist das
Rindvieh, hier von besonders schöner Art; Obst, Wein, Holz,
Gebirgskräuter; viel Fische; Kristall, Topfstein, Mar-
mor, Mineralwasser; wenig Salz, wenig Me ta lle. Diee.
sind theils Katholiken, theils Protestanten. Die Hauptbe-
schäftigung ist Viehzucht, Wein - und Obstbau; Fabriken
giebt es in den nördlichen und westlichen Provinzen sehr viel. —
Die Schweiz ist ein Bund von 21 Freistaaten und einem monar-
chischen Staate, Cantons genannt. Die drei Vororte, in
welchen sich abwechselnd die Tagesatzung, d. h. die Abgeordneten
aller Cantons, versammelt, sind: Zürich an, der Limmat,
24.000 E. Fabriken. Bern an der Aar, 18,000 E. Luzern
an der Reuß, 1600 E. Die drei ältesten Cantons sind:
Uri, wo die Stadt Altdorf, i6co E. Schwyz mit der
Stadt gl. N., 5000 E. und Unterwalden, wo die Städte
Stanz, 5ovo E. und Sarnen, 3500 (5. Am Rhein liegt
Schafshausen, 7000e. und Basel, 16,000 Universität.
St. Gallen, 9000 E. Ehemalige berühmte Abtei. Viele Baum-
wollfabriken. Aarau an der Aar im Canton Aargau, 5000e.
Fabriken. Lausanne im Waadtlande, unweit des Genfer
Sees, 22,000 E. Genf am Genfer See und der Rhone, 28,000e.
Wichtige Uhr - u. a. Fabriken. Neufchatel oder Neuen bürg,
4500 E. Fabriken. Die Hauptstadt von Graubündten ist
Chur, 4500e. Der Canton Tessin oder die Italienische
Schweiz, mit den Städten Lugano und Locarno an zwei
Seen.^ Im Canton Schwyz ist das Dorf Küßna cht am Vier-
waldstädter See, in dessen Nähe Tell's Kapelle am See im
Canton Uri, wo auch die Straße zum St. Gotthard durch das
schauerliche Urseren Thal und die Teufelsbrücke.
e §. ii2. Deutsch land. Deutschland ist eins der größten
Lander Europa's, denn es hat einen Flächeninhalt von beinahe
22.000 Q.m. Der Boden ist in S. und in der Mitte Hochland,
theils Hochebene (Baiern liegt 2000 bis 2800 F. hoch), theils
Volger's Leits. 5te Ausl. , 4
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
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Fragen und Aufgaben. 59
Zur politischen Uebersicht der Nachbarländer.
1) Gib von jedem der 3 Länder die Grenzen an! —
2) Welchen beiden Umständen verdankt Holland seinen großen
Kustennmsang? — 3) Nenne größere deutsche Städte, die
a) mit Amsterdam, b) mit Brüssel etwa unter gleicher Breite
liegen! — 4) Welche größere Stadt in Mitteldeutschland hat
etwa gleiche östl. Länge a) mit Basel, b) mit Zürich? —
5) Durch welche niederländische Provinzen geht der Meridian
von Genf? — 6) Welche Flußthäler hat Deutschland ge-
meinsam a) mit der Schweiz, b) mit Belgien, c) mit Hol-
land? — 7) Wo führt über die deutsche Grenze eine Eisen-
bahn nach jedem dieser Länder? — 8) Vcrgl. mit einander
die Summe der Bevölkerung der 4 größten Städte in der
Schweiz, in Belgien und in Holland! — 9) Wieviel Meilen
Eisenbahn kommen auf je 1000 Einw. a) in der Schweiz
(179 M.), b) in Belgien (427 M.)! — Berechne dasselbe
Verhältnis sür die Staatsschuld (in der Schweiz insgesammt
35 Mill., in Belgien 191 Mill. Thlr.)!
Hannover. Druck von Fr. Culemann.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz]]
Extrahierte Personennamen: Culemann
Extrahierte Ortsnamen: Holland Amsterdam Mitteldeutschland Basel Genf Deutschland Schweiz Belgien Schweiz Belgien Holland Schweiz Belgien Belgien Hannover
48
Dritte Lehrstufe.
Iii. Die Schweiz.
§. 70. Allgemeines. Geraume Zeit hindurch bildete
die Schweiz einen Theil des deutschen Reiches, und ihre
Bewohner fanden eine Ehre darin, nur dem Kaiser, nicht
dem Hause Habsburg unterthan zu sein (Wilh. Tell). Durch
die Nichtannahme des von Maximilian (1495) eingeführten
allgemeinen Landfriedens und Reichskammergerichts sagten sie
sich vom Reichsverbande losz im westfälischen Frieden (1648)
wurde die Unabhängigkeit der Schweiz förmlich anerkannt.
Kein anderes Land Enropas bietet eine größere Mannig-
faltigkeit von Naturscenen — geschützte Thäler, freundliche
Matten, lachende Seen, Himmelbohe Berge — Klimaten und
Sprachen — deutsche, französische, italienische und eine
besondere romanische Sprache im Kanton Graubünden, und
doch umfaßt das Ganze mir 752 Dm. Kein Land zieht
mehr Besucher aus der Fremde an. Neben dieser Erwerbs-
quelle mehr Viehzucht (Käse) als Ackerbau, hohe Leistungen
in der Industrie, besonders im N. und W. Die 21/2 Mill.
Bewohuer, von denen die größere Hälfte reformirt, die kleinere
katholisch, sind sehr ungleich vertheilt: im Kanton Genf
kommen 10,000 ans die Dm., in Graubünden noch nicht 700.
— Gegenwärtig bildet die Schweiz einen Staatenbund von
22 Kantonen, für welche gemeinsam die Bundesversammlung
die gesetzgebende, der Bundesrath die verwaltende Oberbehörde
ist} beider Sitz die Bundeshauptstadt Beru.
§. 71. Politische Uebersicht.
1. Die deuthe Schweiz mit vorherrschend deutscher
Bevölkerung und Sprache.
a. Kanton Bern: Bern (29), Univ. Thun. Brienz.
Burgdorf (Pestalozzi).
b. Kantern Freiburg: Frei bürg (10). Murten, Karl
d. Kühue 1476.
c. Kanton Solothurn: So lothur n (5), uralte Stadt. »
ä. Kanton Basel: Basel (38), Univ. und Missions-
anstatt, Concil 1431.
e. Kanton Aargau: Aarau (5). Schloß Habsburg.
f. Kautou Zürich: Zürich (29), Universität und poly-
technische Schule. Schloß Lausseu.
g. Kanton Schaffhausen: Schafshansen (9).
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_( Maximilian Pestalozzi Karl
d Karl Schloß_Habsburg Kautou_Zürich
14
Dritte Lehrstufe.
mag. Denjenigen Theil dieser Hochebene, welcher dem Gebiet
des Rheins angehört, bezeichnet man als schweizerische,
hingegen den von der Donau und ibren Znslüßen bewäßerten
als sch wäbisch-b ai erisch e Hochebene. —
a) Die schweizerische H., welche in einer Länge von etwa
75 St. vom Genfer- bis zum Bodensee sich erstreckt, zeich-
net sich durch ihren Reichthum an schönen Seen aus, an deren
Usern die größeren Städte des Landes liegen5 am halbmond-
förmigen , von der Rhone durchstoßenen Genfer See
(10x/2 Ihm., 1154' ü. d. M.) Gens und Lausanne,
am Nenenbnrger See Nenchatel, am Züricher See
das gewerbrelche Zürich, am Bodensee (1210'), in welchem
der Rhein seine Gewäßer wäscht, das schon zu Baden gehö-
rige Constanz (Kostnitz). Die Hauptader dieser Hochebene
ist die am mächtigen Mittelstock der Bern er A. entspringende
A ar; Bern, S o lo thnrn und Aara n sind an ihren Usern
die bedeutendsten Ortschaften. Diese Städte bezeichnen zugleich
den ebensten Theil der Schweiz, die Kornkammer des Landes.
Da, wo die Renß in die Aar einmündet, lug im Winkel die
Habsburg. —
b) Jenseits des Bodensees beginnt das Gebiet der
Donau und damit die sch wäbisch-b airische H. Sie
übertrifft die vorige sowohl an Ansdehnnng als anch
an Höhe (München noch 1630'). Die Donau tritt bei
Sigmaringen, kanm 10 M. von ihrer Quelle, in dieselbe
eiu und bildet bis Passall ihre nördliche Begrenzung. Die
Abdachnng wird durch die zahlreichen Nebenslüße des Haupt-
stroms genall bezeichnet: im westlichen Theile Jller, Lech
nördlich, in der östlichen Hälfte Isar, Jnil, Traun,
nordöstlich. Der Boden ist indessen ebener als derjenige der
Schweiz; eine Folge davon sind zahlreich weit ausgedehnte
Versnmpflingen an den Ufern der Flüße, wie der Seen
(Ammer-, Wurm- und Chiemsee). Diese sog. „Moose"
(Rieden, Heiden) gleichen mit dem sie umgebeuden Föhren-
Wäldern ganz den norddeutschen Torfmooren. Zugleich bedingt
die bedeutende Höhenlage ein rauheres Klima, als man nach
den Breitengraden erwarten sollte. Daher verläßt nns hier
der Weinbau, und die gesammte Pflanzeilwelt wird derjenigen
von Norddeutschland gleich. Aus tiefen Gründen ist der
Landstrich nicht stark bevölkert (kaum 3000 M. ä Dm.),
und die Städte sind dnrchgehends nur von mittlerer Größe:
Ulm, würtembergische Grenzstadt gxgcn Baiern; am nörd-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Besonderer Theil der politischen Geographie. 15
lichsten Punkte des Stromlaufs Negeusburg, eine Grün-
düng der Römer, die von hier aus ihren Grenzwall nach Köln
zogen, zur Zeit der Kreuzzüge blühend dnrch den Handel mit
mörgenländischen Maaren, welche von Konstantinopel bezogen
wurden. Auch Passall ist eine ursprünglich römische Anlage,
hente baierische Grenzstadt gegeil Oesterreich. Das ebenfalls
von Römern gegründete Augsburg hatte seiue Blüthezeit
zugleich mit Genua und Venedig, eben als Vermittlerin des
Handels zwischen Italien und dem nördlichen Deutschland.
Münch eu ist dagegen neueren Ursprungs, es verdankt sein
Entstehen Heinrich dem Löwen; für die reizlose Umgebung ist
es durch einen großen Reichthnm an Knnstschätzen entschädigt.
§. 12. Der Jurazug. Die Außenseite der eben
betrachteten Hochebene ist von einem Kalkgebiete umgürtet,
welches von dem scharfen Nhoilekine unterhalb Genf bis
gegen Regensblirg in nordöstlicher, von hier aber mit nörd-
licher Wendung bis zum Fichtelgebirge sich hinzieht. Es
trägt den Gesammtnamm Jura, ist waßerarm und daher
auch dünn bevölkert, der Rücken ohne Städte, oft meilenweit
nur mit Weidestrecken bedeckt. Es werden folgende drei Ab-
schnitte unterschieden:
a) der schweizer Jura, um so mehr eine natürliche
Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich, als die Ueber-
gänze schwierig sind. Im südlichen und höchsteil Tbeile des
Gebirges (5—«1900') beschäftigt Uhrenfabrikation (Locle und
Chanx de Fonds) einen beträchtlichen Theil der Bevölkerung.
Der Rhein, in vorherrschend westlicher Richtung die N.-
Grenze des Zuges, bildet bei Lauffen den berühmten Waßerfall;
b) der schwäbische, im S. mit dem Südsnß des
Schwarzwaldes iilnig verwachsen, erstreckt sich, mitten
durch Würtemberg und Baiern nordostwärts ziehend,
bis zum Thal der Altmühl. Er erreicht im mittleren Theil,
der rauhen Alp, seine höchsten Gipfel (3000') und hat
feilten steilsten Abfall gegen das Neckargebiet. Zahlreiche
alte Burgen krönen niedrige Gipfel, so der Hohenzollern
bei Sigmaringen, Achalm (2185') bei Reutlingen
und der Hohenstaufen (1850'). Für den Mangel an f nicht-
barem Ackerland gewähren in der Mitte Eisenwerke, am
N.-Ende Steinbrüche einigen Ersatz;
c) der fränkische, zwischen Ä l t m ü h l und M a i n ,
ganz dem Baierlande angehörig, hebt feinen flachen Rücken
nur 1500' über deil Meeresspiegel, kaum 500' über die benach-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Negeusburg Konstantinopel Oesterreich Genua Venedig Italien Deutschland Genf Frankreich Rhein Lauffen Baiern Sigmaringen Reutlingen
Die Schweiz.
49
h. Kanton Thnrgan: Frauenfeld (4).
i. Kanton St. Gallen: St. Gallen (14). Wildhans,
Zwingli's Geburtsort.
k. Kanton Appenzell: Herisau (10).
i. Kanton Granbünden: Chnr (6). Thal Engadin.
w. Kanton Glarns: Glarns (5). Näfels, 1386.
n. Kanton Zng: Zng (4). Morgarten, 1315.
o. Kanton Uri: Altorf. Nütli.
x. Kanton Schwyz: Einsiedeln (7), Wallfahrtsort,
q. Kanton Unterwalden: Stanz. Sarnen (Melchthal).
r. Kanton Lnzern: Lnzern (11). Sempach (Winkelried).
2. Die französische Schweiz mit vorherrschend celtifcher
Bevölkerung und französischer Sprache.
s. Kanton Wallis: Sitten (Sion). Lenk, Bad.
t. Kanton Waadt: Lausanne (20). Granson, 1476.
u. Kanton Genf: Genf (42), Universität, Calvin,
v. Kanton Nenenbnrg: Neuenbürg (10). Chanx de
Fonds (17).
>v. Kanton Tessin (italienisch): Lugano (5).
Iv. Das Königreich der Niederlande (Holland).
§.72. Allgemeines. Ihrer Bodenbeschaffenheit nach
stellen die Niederlande das grade Gegentbeil der Schweiz dar.
Sonst haben sie mit diesem Lande vieles gemein: anch sie
waren lange Zeit (bis 1363) ein Stück des deutschen Reiches
— das Haus Habsburg erlangte hier (1477) durch Heirat
(Maximilians I. mit Maria von Burgund), was in der
Schweiz dnrch List und Gewalt nicht erlangt werdeil konnte
— auch sie bildeten lange (1579—1815) einen republikanischen
Staatenbund, anch hier tressliche Weiden und Viehzucht, anch
hier das resormirte Bekenntnis vor dem römisch-katholischen
vorwiegend. Aber die Holländer fanden ans dem Weltmeer
und jenseits desselben Raum zur Entfaltung ihrer Thatkraft,
als die Heimat ihnen zu enge wurde, daher haben sie ein
glänzenderes Stück Geschichte hinter sich: im 17. Jahrhundert
waren die Niederlande die erste Geld-, See- und Welt-
Handelsmacht in Europa, und daneben und darnach standen
Kunst (Malerei) und Wissenschast in schönster Blüte. Der
Rhein verbindet die Schweiz wie die Niederlande mit Deutsch-
land, aber für den Verkehr ist das Mündungsland wichtiger
4
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Personennamen: Wildhans Calvin Kanton_Nenenbnrg Maximilians_I. Maria_von_Burgund Maria
103
besaß- zum Könige gewählt (1273 — 1291). Mit Klugheit und Kraft
stellte Rudolph Ruhe und Ordnung im Reiche her; bändigte die
vielen Raubritter, die alle Straßen und Wege unsicher machten,
und zerstörte ihre Burgen. Der mächtigste Fürst Teutschlands,
Ottokar, Herzog von Böhmen, der den Königstitel führte, und
zugleich Kstreich und Steiermark besaß, wollterudolph nicht
anerkennen. Mehrmals aber vergeblich zur Belehnung vorgeladen,
ward er in die Acht erklärt und verlor endlich gegen Rudolph auf
dem Marchfelde in Ostreich (1278) Schlacht und Leben. Nur
Böhmen und Mähren verblieben Ottokar'ssohne; die östrei-
chischen Länder aber erwarb Rudolph für sich und sein Haus.
Sein Sohn Alb recht I. folgte als teutscher Kaiser erst, als
Adolph von Nassau (1292 —1298) gegen ihn umgekommen,
seit 1298 — 1308. Er regierte aber hart und gewaltthätig, und
wollte auch die bis dahin reichsunmittelbaren freien Gemeinden an
dem Vierwaldstädter See zur Anerkennung der Oberhoheit
seines Hauses bringen, und drückte sie durch seine Vögte auf jede
Weise. Da traten Werner Stauffacher aus Schwyz, Wal-
ter Fürst aus Uri, Arnold von Melchthal aus Unterwal-
den, mit mehren Anderen auf dem Rütli (7. Nov. 1307) zu
einem Bunde zusammen, jagten die Vögte, nachdem der verhaßteste
derselben, Geßler, von dem wackern Wilhelm Lell bereits ge-
tödtet worden war, aus dem Lande und zerstörten die Zwingburgen
(1. Jan. 1308). Albrecht, der mit Heeresmacht heranzog, wurde
an dem Ufer der Reuß von seinem eigenen Vetter, Johann von
Schwaben, dessen Erbe er vorenthielt, und einigen anderen Ver-
schwornen ermordet (1. Mai 1308). Heldenkühn vertheidigten die
Eidgenossen oder Schweizer, wie nun die Bewohner jener
Gegend heißen, ihre Freiheit gegen Ostreich in Schlachten, wie bei
Morgarten 1315 und bei Sempach 1386 (Arnold von Win-
kelried). An jene Urkantone schlossen sich nach und nach noch an-
dere umliegende Kantone an, welche zusammen die helvetische
Eidgenossenschaft bildeten, deren gänzliche Unabhängigkeit vom
teutschen Reiche aber erst im weftphälischen Frieden 1648 an-
erkannt wurde.
8' 75.
Kaiser aus verschiedenen Häusern. Die Luxemburger. Die Huffiten.
Nach Albrecht's Ermordung folgte Heinrich Vii. (1308 —
1313), ein Graf von Luxemburg, der auch Böhmen für sein
Haus erwarb; dann
Ludwig der Baier (1314 —1347), zugleich erwählt mit
Friedrich dem Schönen von Ostreich. Im Kriege, der darum
zwischen beiden entstand, siegte Ludwig über Friedrich bei Mühl-
dorf <1322) und nahm ihn gefangen. Aber edelmüthig söhnten sich
8*
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Rudolph_Ruhe Ottokar Ottokar Rudolph Rudolph Adolph_von_Nassau Werner_Stauffacher Arnold_von_Melchthal Wilhelm_Lell Wilhelm Albrecht Johann_von
Schwaben Johann Arnold_von_Win- Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_der_Baier Ludwig Friedrich_dem_Schönen_von_Ostreich Friedrich Ludwig_über_Friedrich Ludwig Friedrich
325
St. Gallen. Thurgau. Aargau.
und ein rcformirter, haben in beiden den Vorsitz. Bundescontingent
2630 Mann.— Sr. Gallen a. d. Steinach, 9000e., unter denen 2000ka-
tholiken. Schöne Kirche der ehemaligen berühmten Abtei, mit dem ka-
tholischen Gymnasium; ehemalige Pfalz, in welcher der Sitz der Regie-
rung, das Archiv und die Wohnung des Bischofs von Chur und St. Gal-
len seit 1827; Zeughaus, Waisenhaus. Katholisches Lyceum, berühmte
Stistsbibliothek, reformirtes Gymnasium; Stadtbibliothek, Münzsamm-
lung; literarische Gesellschaft, Bibelgesellschaft. Die fast 600f. lange
Krazeren- und die Martinsbrücke. Wichtige Baumwoll- und Leinewand-
fabriken, Spinnmaschinen, Bleichen, Gerberei; lebhafter Handel.— Ror-
schach, Flecken am Bodensee, 3000 E. Hafen. Wichtiger Getreidehan-
del, Spedition; Baumwoll- u. Leinewandweberei, Bleichen. — Rheineck,
Städtchen unweit des Einflusses des Rheins in den Bodensee, 900e.
Baumwoll- und Leinewandweberei, Spedition.— Altstarten, Städtchen
mit 1800e. Musselinfabr., Spedition. Bibliothek. Gesundbrunnen. —
pfeffere (richtiger pfaffers) Abtei. Berühmte Bäder in einem finstern
Felsenschlunde über der tobenden Tamina. Die Quelle, welche sich in ei-
ner fruchtbaren Schlucht befindet, fließt nur im Sommer; das Wasser ist
ohne Farbe, Geruch und Geschmack, von Natur lauwarm, mit wenig
fremden Mineraltheilen vermischt, 30° R.— Rapperswyl, Städtchen am
Züricher See, 1300e. Merkwürdig ist die 4500f. lange Brücke über den
Sec, mit 180 Pfeilern. Zwei große Spinnereien, Bleiche, Färberei. Rei-
zende Umgebungen. — wildhaus, Dorf im gewerbreichcn Bezirk Ober-
roggenburg. Nicht weit davon ist das Haus, in welchem Zwingli 1484
geboren wurde.
15) Thurgau = 16q.m. 84,000 E. Diese Provinz gehört zu den
ebensten der Schweiz; kein Gebirge findet sich im Innern, sondern herrli-
ches Hügelland; nur an der Sw. Gränze streicht noch ein niedriger Ge-
birgszug aus St. Gallen her. Fast die ganze Sw. Seite des Bodensees
gehört diesem Canton an, auch ein Theil des Rheins, dem von hier
aus die Thur mit der Sirrer und Murg zufließt. Getreide-, noch mehr
aber Qbst- u. Weinbau sind blühend, die Industrie, vorzüglich Leinewand-,
Seiden - und Bandweberei sehr wichtig und Handel und Schifffahrt
sehr lebhaft. Unter den E. sind 18,000 Katholiken, die übrigen sind re-
formirt. Die Verfassung ist fast wie in St. Gallen. Der Große Rarh
besteht aus 100, der Rleinerarh aus 9 Mitgliedern; beide haben zwei
-Landammann an der Spitze. Thurgau gehörte auch zu den Gemeinen
Herrschaften u. war schon seit 1460 den 7 ältesten Cantons unterthan. Bun-
descontingent 3040 Mann. Eintheilung in 8 Amtsbezirke. — Hauptstadt
Frauenfeld am Murg, 1900 E. Altes Schloß, Kanzlei, Zeughaus.
Baumwollspinnerei, Seidenweberei.— Gotklieben, Flecken. Schloß, in
welchem Ioh. Huß und Papst Ioh. Xxiii. gefangen saßen (1415). — Ar-
von, Städtchen in sehr anmuthiger Lage am Bodensee, 900e. Schloß.
Band- u. Baumwollfabriken. Wein- u. Obstbau.
16) Aargau = 38q. M. 155,000 E. Hier sind die letzten Zweige
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Ortsnamen: Thurgau Steinach Chur Rheineck Rheins Thurgau Rheins Thurgau
Einleitung.
313
Torf; die Mineralquellen sind znm Theil berühmt. Die E. sind
fast alle Deutschen Stammes, über 2mill. an der Zahl, nur in S.
sind Italiener, in W. Franzosen, alle reden die Sprache ihres
Stammes; nur in einer Gegend Graubündtens wird Romanisch
(ein Dialekt des Italienischen) geredet. 1,400,000 E. bekennen sich
zur protestantisch reformirten Kirche, 600,000 sind Katho-
liken, 900 Wiedertäufer, etwa 2000 Juden. Obgleich Viehzucht
und Ackerbau Hauptgeschäft sind, so ist doch das Fabrikwesen in
den Cantons Aargau, Basel, Bern, Zürich, St. Gallen, Appenzell,
Genf, Waadtland, Neuenburg höchst bedeutend und der Handel mit
baumwollenen und seidenen Zeugen, Leinewand, Uhren, Papier, Leder,
Gold- und Silberwaaren, Glas, Rindvieh, Butter und Käse sehr wich-
tig; selbst die Spedition zwischen Deutschland und Italien nicht
gering und durch die neuen oder verbesserten Straßen über den Sim-
plon, Gotthard, Splügen, Bernhardin u. a. sehr erleichtert.
Projectirt ist bereits die wichtige Kanalverbindung des Rheines mit
dem Neuenburger und Genfer See. Wissenschaften und Künste werden
sehr geschätzt und es giebt eine Universität und mehre blühende Schu-
len und Vereine zur Beförderung derselben; am meisten zeichnen sich
darin, so wie überhaupt durch Volksbildung die N. und W. protestan-
tischen Cantons aus. — Die Schweiz, bis 406 Römische Provinz,
ward von Deutschen Völkerschaften, Burgundern und Aleman-
nen besetzt und kam um 500 unter Fränkische Herrschaft. Nach
Karls des Großen Zeiten machten sich eine Menge Grafen und Ritter
unabhängig und ein Theil des Landes gehörte zum Burgundi-
schen Reiche. Seit dem 11. Jahrh. wurden die Grafen von Zäh-
rin gen Herzoge von Alemannien, zu dem nun das ganze Land
gerechnet wurde, und nach deren Aussterben 1218 erkauften sich einige
Städte und Provinzen fast Unabhängigkeit, andere wurden von kaiser-
lichen Landvögten verwaltet. Kaiser Al brecht war es, der die er-
worbenen Freiheiten nicht achten wollte, daher der erste Freiheits-
bnnd zwischen Uri, Schwyz und Unterwalden (1308, 1. Jan.).
Bis 1513 traten noch 10 andere Cantons bei, außer denen es noch
9 sogenannte zu gewandte Orte (Bundesgenossen) und 8 gemeine
Herrschaften gab (unterworfene Provinzen). Erst im Westfälischen
Frieden wurde die Unabhängigkeit der Schweiz anerkannt. Im Jahre
1798 wurde sie durch Französ. Einfluß in eine einzige Republik um-
geschaffen, erhielt jedoch 1803 durch Bonaparte eine neue Verfassung
und 19 Cantons. Nach der Organisation von 1814 und 1815 be-
steht die Schweizerische Eidgenossenschaft aus 22cantons
mit gleichen Rechten, alle mit republikanischer, jedoch unter sich
verschiedener Verfassung (nur Neuenburg erkennt den König von
Preußen als Oberherrn), verbunden durch die Tagesatzung, zu
der jeder Canton seine Abgeordneten schickt. Die Leitung des Ganzen
haben, alle zwei Jahre wechselnd, die drei daher sogenannten Vor-
orte, Bern, Zürich und Luzern. Die Neutralität der Schweiz
ist von allen großen Europäischen Mächten für jeden künftigen Krieg
anerkannt. Ein stehendes Heer giebt es nicht, wohl aber ist jeder
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Extrahierte Personennamen: Gotthard Karls Jan
Extrahierte Ortsnamen: Cantons_Aargau Basel Bern Appenzell Genf Neuenburg Deutschland Italien Karls Burgundi- Schwyz Unterwalden Neuenburg Bern Luzern
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Schweiz.
Schweizer niilizpflichtig. Frankreich, die Niederlande, Spanien und
Neapel haben mehre Schweizer Regimenter im Solde.
A. Die ältesten 13 Lanrons. a) Die Vororte.
l) Zürich — 45 O. M. 225,000e. Nur in S. sind noch einige Ge-
birgsreihen, die aber keine bedeutende Höhe haben, das Albis, und Zlll-
mannsgebirge bis 3600 F. hoch; eine Kette in O. des Züricher Sees.
Im Nw. ist das Ende des zur Iurakette gehörigen Lägerberges und in
N. am Rhein steht abgesondert der Jrchel. Der ganze Canton ist Rhein-
gebiet. Der Rhein macht größtenthcils die N. Granze und nimmt hier
die Thur, Döst und Glatt auf. In S. ist der gegen 5 Meilen lange,
^ Stunden breite Züricher See, dessen Zu- und Abfluß die Limmar ist;
neben ihm in O. der l^St. lange Greisen See, aus dem die Glatt fließt.
In einigen Gegenden ist beträchtlicher Weinbau, starke Obstzucht, in S.,
besonders am Albis, ausgezeichnete Viehzucht. Es giebt keine bedeutenden
Waldungen, aber Steinkohlen und Torf; man findet viel Thon; zahl-
reiche Mineralquellen. Unter den E. sind kaum 1000katholiken. Nicht
unbedeutend sind die Woll-, Baumwoll- u. Seidenwebereien, lebhaft der
Handels- und Speditionsverkehr. Die Verfassung ist arisiokr. demokra-
tisch. Die höchste Gewalt hat der Große Rath von 2l2mitgliedern, von
denen 72 Züricher Bürger. Er nennt aus seiner Mitte den Rleinenrarh
von 25 Mitgliedern, der die täglichen Regierungsgeschäfte besorgt, den
Sraatsrach u. die beiden Bürgermeister. Bundescontingent3700mann.
Eintheilung iu 11 Ämter. Zürich trat 1351 zum Schweizer Bunde. —
Zürich am Züricher See und der Limmat, 14,000e. Die Stadt hat Fe-
stungswerke und ist unregelmäßig und unansehlich gebauet. Lateinische u.
Kunstschule, Gymnasium für Theologen und Collegium humanitatis J
politisches Institut zur Bildung künftiger Staatsmänner; medizinisches
Institut, Stadtbibliothek, 55,000 Bände, welche ein schönes Relief von
§ der Schweiz aufbewahrt; Stiftsbibliothek. Physikalische, asketische, me-
dizinische, historische und Künstlergesellschaft; correspondirende Gesellschaft
Schweizer Ärzte, Bibliothekgesellsch., Hülfsverein, Nägeli's Singinstitut.
Antikensaal, botan. Garten, Sternwarte, Münzkabinet, ansehnliche Privat-,
Kunst- und Naturaliensammlungen, besonders Schinz's Sammlung Schwei-
zerthiere, Efcher's Mineralien-, Reüer's, Geßner's und Ziegler's Ge-
mäldefamml. Der Schützenplatz mit Salomo Geßner's (f 1787) Denk-
male. Lavater f 1799. Zwingli's Reformation 1520. Bundesvertrag
beschworen 7.Aug. 1815. Wichtige Woll- und Seidenfabriken, außerdem
Papier-, Taback-, Strohhut-, Seifen-, Leder- u. a. Fabr. Handel über-
haupt und Spedition nach Italien sind ansehnlich. — Winterthur, schönste
Stadt des Cantons, 3300 E. Ausgezeichnete Industrie; Woll-, Baumwoll-,
Vitriol- und Alaunfabriken; starker Handel. Gymnasium, Bibliothek, An-
tiquitätensammlung. Nicht weit davon der Bläsihof mit einem großen
landwirth'chaftl. Armeninstitute, und die große Baumwollspinnerei im
Hard mit einer Erziehungsanstalt verbunden, die eigene Schule und Pre-
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