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1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 49

1832 - Hannover : Hahn
49 Schweiz. Deutschland. h. in. Schweiz. Ganz Hochland, fast überall, besonders in S., vom Alpengebirge ausgefüllt; in W. ist auch ein Theil des Jura. Die höchsten Schweizer Berge sind der Monte Rosa, das Finsteraarhorn, der Furka, das Schreckhorn, die Jungfrau, der St. Gotthard. — Glätscher, Eisfelder, Lau inen. In N. ist ebeneres Land; fruchtbarer Boden. In den Thälern und an den Bergen herrliche Weiden. Das Klima ist in den Ebenen milde, in den S. Thälern sogar sehr warm; auf den Gebirgen herrscht rauhe Lust, über 7800 Fuß hoch ewiger Winter. Sehr reine Luft. Stürme. Die Abdachung der Schweiz geht vom St. Gotthard aus nach allen Weltgegenden hin. Nach N. fließt der Rhein mit der Aar und Reuß; nach S. der Tes- sino; nach W. die Rhone; nach O. der Inn. Viele Land- seen: der Genfer, Zürcher, Neuenburger, Vierwald- städter und Boden See. Wasserfälle bei Schaffhausen im Rhein; der Staubbach. Das wichtigste Product ist das Rindvieh, hier von besonders schöner Art; Obst, Wein, Holz, Gebirgskräuter; viel Fische; Kristall, Topfstein, Mar- mor, Mineralwasser; wenig Salz, wenig Me ta lle. Diee. sind theils Katholiken, theils Protestanten. Die Hauptbe- schäftigung ist Viehzucht, Wein - und Obstbau; Fabriken giebt es in den nördlichen und westlichen Provinzen sehr viel. — Die Schweiz ist ein Bund von 21 Freistaaten und einem monar- chischen Staate, Cantons genannt. Die drei Vororte, in welchen sich abwechselnd die Tagesatzung, d. h. die Abgeordneten aller Cantons, versammelt, sind: Zürich an, der Limmat, 24.000 E. Fabriken. Bern an der Aar, 18,000 E. Luzern an der Reuß, 1600 E. Die drei ältesten Cantons sind: Uri, wo die Stadt Altdorf, i6co E. Schwyz mit der Stadt gl. N., 5000 E. und Unterwalden, wo die Städte Stanz, 5ovo E. und Sarnen, 3500 (5. Am Rhein liegt Schafshausen, 7000e. und Basel, 16,000 Universität. St. Gallen, 9000 E. Ehemalige berühmte Abtei. Viele Baum- wollfabriken. Aarau an der Aar im Canton Aargau, 5000e. Fabriken. Lausanne im Waadtlande, unweit des Genfer Sees, 22,000 E. Genf am Genfer See und der Rhone, 28,000e. Wichtige Uhr - u. a. Fabriken. Neufchatel oder Neuen bürg, 4500 E. Fabriken. Die Hauptstadt von Graubündten ist Chur, 4500e. Der Canton Tessin oder die Italienische Schweiz, mit den Städten Lugano und Locarno an zwei Seen.^ Im Canton Schwyz ist das Dorf Küßna cht am Vier- waldstädter See, in dessen Nähe Tell's Kapelle am See im Canton Uri, wo auch die Straße zum St. Gotthard durch das schauerliche Urseren Thal und die Teufelsbrücke. e §. ii2. Deutsch land. Deutschland ist eins der größten Lander Europa's, denn es hat einen Flächeninhalt von beinahe 22.000 Q.m. Der Boden ist in S. und in der Mitte Hochland, theils Hochebene (Baiern liegt 2000 bis 2800 F. hoch), theils Volger's Leits. 5te Ausl. , 4

2. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 59

1871 - Hannover : Hahn
Fragen und Aufgaben. 59 Zur politischen Uebersicht der Nachbarländer. 1) Gib von jedem der 3 Länder die Grenzen an! — 2) Welchen beiden Umständen verdankt Holland seinen großen Kustennmsang? — 3) Nenne größere deutsche Städte, die a) mit Amsterdam, b) mit Brüssel etwa unter gleicher Breite liegen! — 4) Welche größere Stadt in Mitteldeutschland hat etwa gleiche östl. Länge a) mit Basel, b) mit Zürich? — 5) Durch welche niederländische Provinzen geht der Meridian von Genf? — 6) Welche Flußthäler hat Deutschland ge- meinsam a) mit der Schweiz, b) mit Belgien, c) mit Hol- land? — 7) Wo führt über die deutsche Grenze eine Eisen- bahn nach jedem dieser Länder? — 8) Vcrgl. mit einander die Summe der Bevölkerung der 4 größten Städte in der Schweiz, in Belgien und in Holland! — 9) Wieviel Meilen Eisenbahn kommen auf je 1000 Einw. a) in der Schweiz (179 M.), b) in Belgien (427 M.)! — Berechne dasselbe Verhältnis sür die Staatsschuld (in der Schweiz insgesammt 35 Mill., in Belgien 191 Mill. Thlr.)! Hannover. Druck von Fr. Culemann.

3. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 48

1871 - Hannover : Hahn
48 Dritte Lehrstufe. Iii. Die Schweiz. §. 70. Allgemeines. Geraume Zeit hindurch bildete die Schweiz einen Theil des deutschen Reiches, und ihre Bewohner fanden eine Ehre darin, nur dem Kaiser, nicht dem Hause Habsburg unterthan zu sein (Wilh. Tell). Durch die Nichtannahme des von Maximilian (1495) eingeführten allgemeinen Landfriedens und Reichskammergerichts sagten sie sich vom Reichsverbande losz im westfälischen Frieden (1648) wurde die Unabhängigkeit der Schweiz förmlich anerkannt. Kein anderes Land Enropas bietet eine größere Mannig- faltigkeit von Naturscenen — geschützte Thäler, freundliche Matten, lachende Seen, Himmelbohe Berge — Klimaten und Sprachen — deutsche, französische, italienische und eine besondere romanische Sprache im Kanton Graubünden, und doch umfaßt das Ganze mir 752 Dm. Kein Land zieht mehr Besucher aus der Fremde an. Neben dieser Erwerbs- quelle mehr Viehzucht (Käse) als Ackerbau, hohe Leistungen in der Industrie, besonders im N. und W. Die 21/2 Mill. Bewohuer, von denen die größere Hälfte reformirt, die kleinere katholisch, sind sehr ungleich vertheilt: im Kanton Genf kommen 10,000 ans die Dm., in Graubünden noch nicht 700. — Gegenwärtig bildet die Schweiz einen Staatenbund von 22 Kantonen, für welche gemeinsam die Bundesversammlung die gesetzgebende, der Bundesrath die verwaltende Oberbehörde ist} beider Sitz die Bundeshauptstadt Beru. §. 71. Politische Uebersicht. 1. Die deuthe Schweiz mit vorherrschend deutscher Bevölkerung und Sprache. a. Kanton Bern: Bern (29), Univ. Thun. Brienz. Burgdorf (Pestalozzi). b. Kantern Freiburg: Frei bürg (10). Murten, Karl d. Kühue 1476. c. Kanton Solothurn: So lothur n (5), uralte Stadt. » ä. Kanton Basel: Basel (38), Univ. und Missions- anstatt, Concil 1431. e. Kanton Aargau: Aarau (5). Schloß Habsburg. f. Kautou Zürich: Zürich (29), Universität und poly- technische Schule. Schloß Lausseu. g. Kanton Schaffhausen: Schafshansen (9).

4. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 14

1871 - Hannover : Hahn
14 Dritte Lehrstufe. mag. Denjenigen Theil dieser Hochebene, welcher dem Gebiet des Rheins angehört, bezeichnet man als schweizerische, hingegen den von der Donau und ibren Znslüßen bewäßerten als sch wäbisch-b ai erisch e Hochebene. — a) Die schweizerische H., welche in einer Länge von etwa 75 St. vom Genfer- bis zum Bodensee sich erstreckt, zeich- net sich durch ihren Reichthum an schönen Seen aus, an deren Usern die größeren Städte des Landes liegen5 am halbmond- förmigen , von der Rhone durchstoßenen Genfer See (10x/2 Ihm., 1154' ü. d. M.) Gens und Lausanne, am Nenenbnrger See Nenchatel, am Züricher See das gewerbrelche Zürich, am Bodensee (1210'), in welchem der Rhein seine Gewäßer wäscht, das schon zu Baden gehö- rige Constanz (Kostnitz). Die Hauptader dieser Hochebene ist die am mächtigen Mittelstock der Bern er A. entspringende A ar; Bern, S o lo thnrn und Aara n sind an ihren Usern die bedeutendsten Ortschaften. Diese Städte bezeichnen zugleich den ebensten Theil der Schweiz, die Kornkammer des Landes. Da, wo die Renß in die Aar einmündet, lug im Winkel die Habsburg. — b) Jenseits des Bodensees beginnt das Gebiet der Donau und damit die sch wäbisch-b airische H. Sie übertrifft die vorige sowohl an Ansdehnnng als anch an Höhe (München noch 1630'). Die Donau tritt bei Sigmaringen, kanm 10 M. von ihrer Quelle, in dieselbe eiu und bildet bis Passall ihre nördliche Begrenzung. Die Abdachnng wird durch die zahlreichen Nebenslüße des Haupt- stroms genall bezeichnet: im westlichen Theile Jller, Lech nördlich, in der östlichen Hälfte Isar, Jnil, Traun, nordöstlich. Der Boden ist indessen ebener als derjenige der Schweiz; eine Folge davon sind zahlreich weit ausgedehnte Versnmpflingen an den Ufern der Flüße, wie der Seen (Ammer-, Wurm- und Chiemsee). Diese sog. „Moose" (Rieden, Heiden) gleichen mit dem sie umgebeuden Föhren- Wäldern ganz den norddeutschen Torfmooren. Zugleich bedingt die bedeutende Höhenlage ein rauheres Klima, als man nach den Breitengraden erwarten sollte. Daher verläßt nns hier der Weinbau, und die gesammte Pflanzeilwelt wird derjenigen von Norddeutschland gleich. Aus tiefen Gründen ist der Landstrich nicht stark bevölkert (kaum 3000 M. ä Dm.), und die Städte sind dnrchgehends nur von mittlerer Größe: Ulm, würtembergische Grenzstadt gxgcn Baiern; am nörd-

5. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 15

1871 - Hannover : Hahn
Besonderer Theil der politischen Geographie. 15 lichsten Punkte des Stromlaufs Negeusburg, eine Grün- düng der Römer, die von hier aus ihren Grenzwall nach Köln zogen, zur Zeit der Kreuzzüge blühend dnrch den Handel mit mörgenländischen Maaren, welche von Konstantinopel bezogen wurden. Auch Passall ist eine ursprünglich römische Anlage, hente baierische Grenzstadt gegeil Oesterreich. Das ebenfalls von Römern gegründete Augsburg hatte seiue Blüthezeit zugleich mit Genua und Venedig, eben als Vermittlerin des Handels zwischen Italien und dem nördlichen Deutschland. Münch eu ist dagegen neueren Ursprungs, es verdankt sein Entstehen Heinrich dem Löwen; für die reizlose Umgebung ist es durch einen großen Reichthnm an Knnstschätzen entschädigt. §. 12. Der Jurazug. Die Außenseite der eben betrachteten Hochebene ist von einem Kalkgebiete umgürtet, welches von dem scharfen Nhoilekine unterhalb Genf bis gegen Regensblirg in nordöstlicher, von hier aber mit nörd- licher Wendung bis zum Fichtelgebirge sich hinzieht. Es trägt den Gesammtnamm Jura, ist waßerarm und daher auch dünn bevölkert, der Rücken ohne Städte, oft meilenweit nur mit Weidestrecken bedeckt. Es werden folgende drei Ab- schnitte unterschieden: a) der schweizer Jura, um so mehr eine natürliche Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich, als die Ueber- gänze schwierig sind. Im südlichen und höchsteil Tbeile des Gebirges (5—«1900') beschäftigt Uhrenfabrikation (Locle und Chanx de Fonds) einen beträchtlichen Theil der Bevölkerung. Der Rhein, in vorherrschend westlicher Richtung die N.- Grenze des Zuges, bildet bei Lauffen den berühmten Waßerfall; b) der schwäbische, im S. mit dem Südsnß des Schwarzwaldes iilnig verwachsen, erstreckt sich, mitten durch Würtemberg und Baiern nordostwärts ziehend, bis zum Thal der Altmühl. Er erreicht im mittleren Theil, der rauhen Alp, seine höchsten Gipfel (3000') und hat feilten steilsten Abfall gegen das Neckargebiet. Zahlreiche alte Burgen krönen niedrige Gipfel, so der Hohenzollern bei Sigmaringen, Achalm (2185') bei Reutlingen und der Hohenstaufen (1850'). Für den Mangel an f nicht- barem Ackerland gewähren in der Mitte Eisenwerke, am N.-Ende Steinbrüche einigen Ersatz; c) der fränkische, zwischen Ä l t m ü h l und M a i n , ganz dem Baierlande angehörig, hebt feinen flachen Rücken nur 1500' über deil Meeresspiegel, kaum 500' über die benach-

6. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 49

1871 - Hannover : Hahn
Die Schweiz. 49 h. Kanton Thnrgan: Frauenfeld (4). i. Kanton St. Gallen: St. Gallen (14). Wildhans, Zwingli's Geburtsort. k. Kanton Appenzell: Herisau (10). i. Kanton Granbünden: Chnr (6). Thal Engadin. w. Kanton Glarns: Glarns (5). Näfels, 1386. n. Kanton Zng: Zng (4). Morgarten, 1315. o. Kanton Uri: Altorf. Nütli. x. Kanton Schwyz: Einsiedeln (7), Wallfahrtsort, q. Kanton Unterwalden: Stanz. Sarnen (Melchthal). r. Kanton Lnzern: Lnzern (11). Sempach (Winkelried). 2. Die französische Schweiz mit vorherrschend celtifcher Bevölkerung und französischer Sprache. s. Kanton Wallis: Sitten (Sion). Lenk, Bad. t. Kanton Waadt: Lausanne (20). Granson, 1476. u. Kanton Genf: Genf (42), Universität, Calvin, v. Kanton Nenenbnrg: Neuenbürg (10). Chanx de Fonds (17). >v. Kanton Tessin (italienisch): Lugano (5). Iv. Das Königreich der Niederlande (Holland). §.72. Allgemeines. Ihrer Bodenbeschaffenheit nach stellen die Niederlande das grade Gegentbeil der Schweiz dar. Sonst haben sie mit diesem Lande vieles gemein: anch sie waren lange Zeit (bis 1363) ein Stück des deutschen Reiches — das Haus Habsburg erlangte hier (1477) durch Heirat (Maximilians I. mit Maria von Burgund), was in der Schweiz dnrch List und Gewalt nicht erlangt werdeil konnte — auch sie bildeten lange (1579—1815) einen republikanischen Staatenbund, anch hier tressliche Weiden und Viehzucht, anch hier das resormirte Bekenntnis vor dem römisch-katholischen vorwiegend. Aber die Holländer fanden ans dem Weltmeer und jenseits desselben Raum zur Entfaltung ihrer Thatkraft, als die Heimat ihnen zu enge wurde, daher haben sie ein glänzenderes Stück Geschichte hinter sich: im 17. Jahrhundert waren die Niederlande die erste Geld-, See- und Welt- Handelsmacht in Europa, und daneben und darnach standen Kunst (Malerei) und Wissenschast in schönster Blüte. Der Rhein verbindet die Schweiz wie die Niederlande mit Deutsch- land, aber für den Verkehr ist das Mündungsland wichtiger 4

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 103

1835 - Hannover : Hahn
103 besaß- zum Könige gewählt (1273 — 1291). Mit Klugheit und Kraft stellte Rudolph Ruhe und Ordnung im Reiche her; bändigte die vielen Raubritter, die alle Straßen und Wege unsicher machten, und zerstörte ihre Burgen. Der mächtigste Fürst Teutschlands, Ottokar, Herzog von Böhmen, der den Königstitel führte, und zugleich Kstreich und Steiermark besaß, wollterudolph nicht anerkennen. Mehrmals aber vergeblich zur Belehnung vorgeladen, ward er in die Acht erklärt und verlor endlich gegen Rudolph auf dem Marchfelde in Ostreich (1278) Schlacht und Leben. Nur Böhmen und Mähren verblieben Ottokar'ssohne; die östrei- chischen Länder aber erwarb Rudolph für sich und sein Haus. Sein Sohn Alb recht I. folgte als teutscher Kaiser erst, als Adolph von Nassau (1292 —1298) gegen ihn umgekommen, seit 1298 — 1308. Er regierte aber hart und gewaltthätig, und wollte auch die bis dahin reichsunmittelbaren freien Gemeinden an dem Vierwaldstädter See zur Anerkennung der Oberhoheit seines Hauses bringen, und drückte sie durch seine Vögte auf jede Weise. Da traten Werner Stauffacher aus Schwyz, Wal- ter Fürst aus Uri, Arnold von Melchthal aus Unterwal- den, mit mehren Anderen auf dem Rütli (7. Nov. 1307) zu einem Bunde zusammen, jagten die Vögte, nachdem der verhaßteste derselben, Geßler, von dem wackern Wilhelm Lell bereits ge- tödtet worden war, aus dem Lande und zerstörten die Zwingburgen (1. Jan. 1308). Albrecht, der mit Heeresmacht heranzog, wurde an dem Ufer der Reuß von seinem eigenen Vetter, Johann von Schwaben, dessen Erbe er vorenthielt, und einigen anderen Ver- schwornen ermordet (1. Mai 1308). Heldenkühn vertheidigten die Eidgenossen oder Schweizer, wie nun die Bewohner jener Gegend heißen, ihre Freiheit gegen Ostreich in Schlachten, wie bei Morgarten 1315 und bei Sempach 1386 (Arnold von Win- kelried). An jene Urkantone schlossen sich nach und nach noch an- dere umliegende Kantone an, welche zusammen die helvetische Eidgenossenschaft bildeten, deren gänzliche Unabhängigkeit vom teutschen Reiche aber erst im weftphälischen Frieden 1648 an- erkannt wurde. 8' 75. Kaiser aus verschiedenen Häusern. Die Luxemburger. Die Huffiten. Nach Albrecht's Ermordung folgte Heinrich Vii. (1308 — 1313), ein Graf von Luxemburg, der auch Böhmen für sein Haus erwarb; dann Ludwig der Baier (1314 —1347), zugleich erwählt mit Friedrich dem Schönen von Ostreich. Im Kriege, der darum zwischen beiden entstand, siegte Ludwig über Friedrich bei Mühl- dorf <1322) und nahm ihn gefangen. Aber edelmüthig söhnten sich 8*

8. Abth. 1 - S. 325

1830 - Hannover : Hahn
325 St. Gallen. Thurgau. Aargau. und ein rcformirter, haben in beiden den Vorsitz. Bundescontingent 2630 Mann.— Sr. Gallen a. d. Steinach, 9000e., unter denen 2000ka- tholiken. Schöne Kirche der ehemaligen berühmten Abtei, mit dem ka- tholischen Gymnasium; ehemalige Pfalz, in welcher der Sitz der Regie- rung, das Archiv und die Wohnung des Bischofs von Chur und St. Gal- len seit 1827; Zeughaus, Waisenhaus. Katholisches Lyceum, berühmte Stistsbibliothek, reformirtes Gymnasium; Stadtbibliothek, Münzsamm- lung; literarische Gesellschaft, Bibelgesellschaft. Die fast 600f. lange Krazeren- und die Martinsbrücke. Wichtige Baumwoll- und Leinewand- fabriken, Spinnmaschinen, Bleichen, Gerberei; lebhafter Handel.— Ror- schach, Flecken am Bodensee, 3000 E. Hafen. Wichtiger Getreidehan- del, Spedition; Baumwoll- u. Leinewandweberei, Bleichen. — Rheineck, Städtchen unweit des Einflusses des Rheins in den Bodensee, 900e. Baumwoll- und Leinewandweberei, Spedition.— Altstarten, Städtchen mit 1800e. Musselinfabr., Spedition. Bibliothek. Gesundbrunnen. — pfeffere (richtiger pfaffers) Abtei. Berühmte Bäder in einem finstern Felsenschlunde über der tobenden Tamina. Die Quelle, welche sich in ei- ner fruchtbaren Schlucht befindet, fließt nur im Sommer; das Wasser ist ohne Farbe, Geruch und Geschmack, von Natur lauwarm, mit wenig fremden Mineraltheilen vermischt, 30° R.— Rapperswyl, Städtchen am Züricher See, 1300e. Merkwürdig ist die 4500f. lange Brücke über den Sec, mit 180 Pfeilern. Zwei große Spinnereien, Bleiche, Färberei. Rei- zende Umgebungen. — wildhaus, Dorf im gewerbreichcn Bezirk Ober- roggenburg. Nicht weit davon ist das Haus, in welchem Zwingli 1484 geboren wurde. 15) Thurgau = 16q.m. 84,000 E. Diese Provinz gehört zu den ebensten der Schweiz; kein Gebirge findet sich im Innern, sondern herrli- ches Hügelland; nur an der Sw. Gränze streicht noch ein niedriger Ge- birgszug aus St. Gallen her. Fast die ganze Sw. Seite des Bodensees gehört diesem Canton an, auch ein Theil des Rheins, dem von hier aus die Thur mit der Sirrer und Murg zufließt. Getreide-, noch mehr aber Qbst- u. Weinbau sind blühend, die Industrie, vorzüglich Leinewand-, Seiden - und Bandweberei sehr wichtig und Handel und Schifffahrt sehr lebhaft. Unter den E. sind 18,000 Katholiken, die übrigen sind re- formirt. Die Verfassung ist fast wie in St. Gallen. Der Große Rarh besteht aus 100, der Rleinerarh aus 9 Mitgliedern; beide haben zwei -Landammann an der Spitze. Thurgau gehörte auch zu den Gemeinen Herrschaften u. war schon seit 1460 den 7 ältesten Cantons unterthan. Bun- descontingent 3040 Mann. Eintheilung in 8 Amtsbezirke. — Hauptstadt Frauenfeld am Murg, 1900 E. Altes Schloß, Kanzlei, Zeughaus. Baumwollspinnerei, Seidenweberei.— Gotklieben, Flecken. Schloß, in welchem Ioh. Huß und Papst Ioh. Xxiii. gefangen saßen (1415). — Ar- von, Städtchen in sehr anmuthiger Lage am Bodensee, 900e. Schloß. Band- u. Baumwollfabriken. Wein- u. Obstbau. 16) Aargau = 38q. M. 155,000 E. Hier sind die letzten Zweige

9. Abth. 1 - S. 313

1830 - Hannover : Hahn
Einleitung. 313 Torf; die Mineralquellen sind znm Theil berühmt. Die E. sind fast alle Deutschen Stammes, über 2mill. an der Zahl, nur in S. sind Italiener, in W. Franzosen, alle reden die Sprache ihres Stammes; nur in einer Gegend Graubündtens wird Romanisch (ein Dialekt des Italienischen) geredet. 1,400,000 E. bekennen sich zur protestantisch reformirten Kirche, 600,000 sind Katho- liken, 900 Wiedertäufer, etwa 2000 Juden. Obgleich Viehzucht und Ackerbau Hauptgeschäft sind, so ist doch das Fabrikwesen in den Cantons Aargau, Basel, Bern, Zürich, St. Gallen, Appenzell, Genf, Waadtland, Neuenburg höchst bedeutend und der Handel mit baumwollenen und seidenen Zeugen, Leinewand, Uhren, Papier, Leder, Gold- und Silberwaaren, Glas, Rindvieh, Butter und Käse sehr wich- tig; selbst die Spedition zwischen Deutschland und Italien nicht gering und durch die neuen oder verbesserten Straßen über den Sim- plon, Gotthard, Splügen, Bernhardin u. a. sehr erleichtert. Projectirt ist bereits die wichtige Kanalverbindung des Rheines mit dem Neuenburger und Genfer See. Wissenschaften und Künste werden sehr geschätzt und es giebt eine Universität und mehre blühende Schu- len und Vereine zur Beförderung derselben; am meisten zeichnen sich darin, so wie überhaupt durch Volksbildung die N. und W. protestan- tischen Cantons aus. — Die Schweiz, bis 406 Römische Provinz, ward von Deutschen Völkerschaften, Burgundern und Aleman- nen besetzt und kam um 500 unter Fränkische Herrschaft. Nach Karls des Großen Zeiten machten sich eine Menge Grafen und Ritter unabhängig und ein Theil des Landes gehörte zum Burgundi- schen Reiche. Seit dem 11. Jahrh. wurden die Grafen von Zäh- rin gen Herzoge von Alemannien, zu dem nun das ganze Land gerechnet wurde, und nach deren Aussterben 1218 erkauften sich einige Städte und Provinzen fast Unabhängigkeit, andere wurden von kaiser- lichen Landvögten verwaltet. Kaiser Al brecht war es, der die er- worbenen Freiheiten nicht achten wollte, daher der erste Freiheits- bnnd zwischen Uri, Schwyz und Unterwalden (1308, 1. Jan.). Bis 1513 traten noch 10 andere Cantons bei, außer denen es noch 9 sogenannte zu gewandte Orte (Bundesgenossen) und 8 gemeine Herrschaften gab (unterworfene Provinzen). Erst im Westfälischen Frieden wurde die Unabhängigkeit der Schweiz anerkannt. Im Jahre 1798 wurde sie durch Französ. Einfluß in eine einzige Republik um- geschaffen, erhielt jedoch 1803 durch Bonaparte eine neue Verfassung und 19 Cantons. Nach der Organisation von 1814 und 1815 be- steht die Schweizerische Eidgenossenschaft aus 22cantons mit gleichen Rechten, alle mit republikanischer, jedoch unter sich verschiedener Verfassung (nur Neuenburg erkennt den König von Preußen als Oberherrn), verbunden durch die Tagesatzung, zu der jeder Canton seine Abgeordneten schickt. Die Leitung des Ganzen haben, alle zwei Jahre wechselnd, die drei daher sogenannten Vor- orte, Bern, Zürich und Luzern. Die Neutralität der Schweiz ist von allen großen Europäischen Mächten für jeden künftigen Krieg anerkannt. Ein stehendes Heer giebt es nicht, wohl aber ist jeder

10. Abth. 1 - S. 314

1830 - Hannover : Hahn
314 Schweiz. Schweizer niilizpflichtig. Frankreich, die Niederlande, Spanien und Neapel haben mehre Schweizer Regimenter im Solde. A. Die ältesten 13 Lanrons. a) Die Vororte. l) Zürich — 45 O. M. 225,000e. Nur in S. sind noch einige Ge- birgsreihen, die aber keine bedeutende Höhe haben, das Albis, und Zlll- mannsgebirge bis 3600 F. hoch; eine Kette in O. des Züricher Sees. Im Nw. ist das Ende des zur Iurakette gehörigen Lägerberges und in N. am Rhein steht abgesondert der Jrchel. Der ganze Canton ist Rhein- gebiet. Der Rhein macht größtenthcils die N. Granze und nimmt hier die Thur, Döst und Glatt auf. In S. ist der gegen 5 Meilen lange, ^ Stunden breite Züricher See, dessen Zu- und Abfluß die Limmar ist; neben ihm in O. der l^St. lange Greisen See, aus dem die Glatt fließt. In einigen Gegenden ist beträchtlicher Weinbau, starke Obstzucht, in S., besonders am Albis, ausgezeichnete Viehzucht. Es giebt keine bedeutenden Waldungen, aber Steinkohlen und Torf; man findet viel Thon; zahl- reiche Mineralquellen. Unter den E. sind kaum 1000katholiken. Nicht unbedeutend sind die Woll-, Baumwoll- u. Seidenwebereien, lebhaft der Handels- und Speditionsverkehr. Die Verfassung ist arisiokr. demokra- tisch. Die höchste Gewalt hat der Große Rath von 2l2mitgliedern, von denen 72 Züricher Bürger. Er nennt aus seiner Mitte den Rleinenrarh von 25 Mitgliedern, der die täglichen Regierungsgeschäfte besorgt, den Sraatsrach u. die beiden Bürgermeister. Bundescontingent3700mann. Eintheilung iu 11 Ämter. Zürich trat 1351 zum Schweizer Bunde. — Zürich am Züricher See und der Limmat, 14,000e. Die Stadt hat Fe- stungswerke und ist unregelmäßig und unansehlich gebauet. Lateinische u. Kunstschule, Gymnasium für Theologen und Collegium humanitatis J politisches Institut zur Bildung künftiger Staatsmänner; medizinisches Institut, Stadtbibliothek, 55,000 Bände, welche ein schönes Relief von § der Schweiz aufbewahrt; Stiftsbibliothek. Physikalische, asketische, me- dizinische, historische und Künstlergesellschaft; correspondirende Gesellschaft Schweizer Ärzte, Bibliothekgesellsch., Hülfsverein, Nägeli's Singinstitut. Antikensaal, botan. Garten, Sternwarte, Münzkabinet, ansehnliche Privat-, Kunst- und Naturaliensammlungen, besonders Schinz's Sammlung Schwei- zerthiere, Efcher's Mineralien-, Reüer's, Geßner's und Ziegler's Ge- mäldefamml. Der Schützenplatz mit Salomo Geßner's (f 1787) Denk- male. Lavater f 1799. Zwingli's Reformation 1520. Bundesvertrag beschworen 7.Aug. 1815. Wichtige Woll- und Seidenfabriken, außerdem Papier-, Taback-, Strohhut-, Seifen-, Leder- u. a. Fabr. Handel über- haupt und Spedition nach Italien sind ansehnlich. — Winterthur, schönste Stadt des Cantons, 3300 E. Ausgezeichnete Industrie; Woll-, Baumwoll-, Vitriol- und Alaunfabriken; starker Handel. Gymnasium, Bibliothek, An- tiquitätensammlung. Nicht weit davon der Bläsihof mit einem großen landwirth'chaftl. Armeninstitute, und die große Baumwollspinnerei im Hard mit einer Erziehungsanstalt verbunden, die eigene Schule und Pre-
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