empörten. Sie verlangten in ihren durchaus maßvollen 12 Artikeln freie Pfarrerwahl, Erhebung des Zehnten durch die Gemeinde, die Aufhebung der Leibeigenschaft, Freiheit von Wald, Wasser und Weide, Herabsetzung der Fronden und Abgaben „nach Laut des Wortes Gottes"; gleichzeitig verhängten sie über Schlösser, Klöster und Stifter den weltlichen Bann und forderten Adlige und Kleriker zum Anschluß auf. Der Mangel an gutem Willen bei den Herren und die Berufung auf das Wort Gottes erschwerten eine gütliche Auseinandersetzung. Bald dehnte sich der Aufruhr von Lothringen int W. bis zu den östlichen Alpen ans und drang auch in Mitteldeutschland ei»; einzelne Städte (Heilbronn) und Fürsten (Mainz, Lpeier, Pfalz, Baden) schlossen steh freiwillig oder gezwuugeu an; eine Reform der Reichsverfassung in demokratischem und sozialistischem Sinne wurde beabsichtigt. Der furchtbare Haß der Bauern gegen ihre Peiniger entlud sich in furchtbarer Verwüstung der Schlösser und Klöster und einzelnen Grausamkeiten, wie zu Weinsberg, aber bei dem Mangel einer einheitlichen Leitung und der schlechten Haltung der Bauern gelang es den Fürsten und Herren bald, nachdem die erste Ratlosigkeit überwunden war, die Bewegung niederzuschlagen. Bei F r a n k e n h a n s e n 1525 erlagen die thüringischen Bauern den verbündeten Fürsten von Hessen, Sachsen und Brauuschweig, bei Königshofen die Odenwälder den Truppen des schwäbischer! Bundes, von Pfalz und Trier. Qualvolle Hin-richtnngen, hohe Vermögensbußen und Steigerung der früheren Lasten waren die Strafe des Aufruhrs, die Verstärkung der fürst--licheu Gewalt und eine entsetzliche Entartung des niederen Volkes die Folge. Die Haltung Luthers, welcher für die wirtschaftliche Lage der Bauern kein Verständnis hatte, trennte die Sache der kirchlichen Reformation fortan von derjenigen der socialen Bewegung und machte erstere abhängig von den Wechselfällen der äußeren Politik.
2. Karl V. und der Protestantismus.
Die Fortschritte der Reformation in Deutschland nach dem Wormser Reichstage wurden wesentlich begünstigt durch die Verwickelungen der äußeren Politik und den Ausbruch des ersten Krieges mit Frankreich (1521—1526). Durch geschickte Verhandlungen gelang es Karl V., den Papst (Leo X., Hadrian Vi.,
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wer: das Großherz ogthum Weimar mit Weimar,
Jena; die Herzogtümer Coburg. Gotha, Altenburg, Mei-
ningen, Hildburghausen mit den Städten gleichen Namens ; die
Fürstenthümer Reuß, Schlei;, Greiz und Lobenstein mit den
Städten gleichen Namens und Gera; die Fü rstenthümer
Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstavt. Das
Großherzogthum Hessen-Darmstadt mit Darmstadt,
Worms, Giessen und der Bundesfeftung Mainz am Rhein. Das
Herzogt hum Nassau am Rhein mit Wiesbaden; die
Landgrafschaft Hessen-Homburg mit Homburg; die
freie Stadt Frankfurt am Main. Das Großherzogthum
Baden am Rhein hinunter bis zur Schweiz, mit Karlsruhe,
Mannheim, Heidelberg, Baden, Freiburg; das Königreich
Würtemberg, östlich von Baden, mit Stuttgart am Neckar,
Ulm an der Donau. Das Königreich Baiern mit
München an der Isar, Augsburg am Lech, Regeusburg an
der Donau, Nürnberg. Die F ü r st e n t h ü m e r Hohen-
zollern-Hechingen und Siegmaringen. Endlich das
Kaiserthum Oesterreich (35 Millionen Einwohner), wel-
ches den südöstlichen Theil Deutschlands einnimmt: zu dessen
deutschen Ländern gehört Tyrol, südlich von Baiern, mit
Jnsbruck; Kärnthen, Krain, Jllyrien mit den Städten
Triest am adriatischen Meere, Laibach, Klagenfurt, Grätz;
das Erzherzogthum Oesterreich mit der Hauptstadt des
ganzen Staates, Wien, an der Donau; die Markgraf-
schaft Mähren mit Brünn, Olmütz, Austerlitz; das König-
reich Böhmen, das iwrdlich an Sachsen und Preußen
gränzt, mit Prag an der Moldau. — Die größten deutschen
Staaten sind: Oesterreichs deutsche Besitzungen: 3500 Qua-
drat-Meilen und 12 Millionen Einwohner; wovon die Hälfte
deutschen Stammes; Preußens deutsche Provinzen: 3310 Qua-
brat Meilen und 13 Millionen Einwohner; Baiern: 1400
Quadrat-Meilen und 5 Millionen Einwohner; Hannover: 700
Quadrat-Meilen und 2 Millionen Einwohner; Würtemberg:
350 Quadrat-Meilen und über 2 Millionen Einwohner; Sach-
sen 270 Quadrat-Meilen und 2 Millionen. Einwohner; Baden:
über 250 Quadrat-Meilen und 1v2 Millionen Einwohner;
die übrigen alle unter einer Million.
Die größten Städte Deutschlands sind: Wibn und Ber-
lin mit 500,000 Einwohner, Hamburg über 160000, Prag
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490
Wie Rheinbaierns Held, Franz von Sickingen, noch im Volke lebt, so find
auch die Ufer des Neckar, des Main, des Tauber, des Köcher und der Jart noch
voll Erinnerungen an den Ritter mit der eisernen Hand, und man spricht von
Götz, ohne von Goethe etwas zu wissen. Zu Heidelberg wohnte er in dem statt-
lichen Wirthshause zum Ritter St. Georg, was noch jetzt in seiner künstlichen
Faaade mit saubern Reimsprüchen, nach dem Markte zu; seiner gewölbten
Trinkstube und noch vor kurzem mit den trefflichen Weinen, die man daselbst ge-
schenkt erhielt, allen Rittern und Zeiten Ehre gebracht Lütte. Leider ist das Ehren-
haus jetzt zu einer Fuhrmannsausspannung herabgesunken.
Am Neckar, bei der herrlichen Burg des Freiherrn von Gemmingen, am Horn-
berg, den er von Konrad Schott gekauft, wurde er gefangen und saß in Haft auf
dem Felsenschlosse, das ihm eine Aussicht gewahrte, wie er sie in seinem bescheidenen
ererbten nie gehabt. Die Ruine gehört zu den wohlerhaltensten und ist wahrhaft
schön gelegen. Noch bis vor wenig Jahren bewohnte der alte Herr von Gem-
mingen den spätern Anbau dieses Felsenschlosses. Erst später hat er sich in
das modernde Wohnhaus unten am Berge überguartiert. Und welch ein dunkler
Wald senkt sich von der Burg herab landeinwärts, — ein Wald, geeignet für Rit-
terthaten, die über die Zeiten eines Götz hinausreichen.
In Heilbronn weiß jedes Kind den Thurm, wo der Götz gesessen, und in
Weinsberg findet sich in einem Fensterchen des Thurms unter der Burg ein buntes
Glasgemälde, darstellend den ehrenfesten Ritter in seiner Häuslichkeit; der Arzt ist
bei ihm mit seiner Hausfrau — ein kräftig frisches Bild. Es verdiente, bekannter
zu werden. Aber wo du hintrittst und hinblickst, an der Jart und am Köcher,
Hügelauf und hügelab, es kommt dir überall vor, als sei hier das rechte Feld für
diesen letzten Ritter aus dem Stegreif, als könne er noch jetzt dort die aussterbende
Birnbaumallee heraufreiten, dort unter den Haselbüschen ausruhen und aufpassen
auf Nürnberger Kaufleute oder einen Franz von Weisungen. Jeder Meierhof, je-
der Stall in dieser Gegend trägt das Gepräge des späten Mittelalters; die Städte
sind noch alle feudalistisch mit ihren Mauern und Wartthürmen, und die Wege sind
auch so, daß Nürnberger Waaren langsam fahren müssen. Nur zweifele ich, ob
den Wein, wie er am Neckar und Tauber heut getrunken wird, der Ritter mit der
eisernen Hand schon im letzten Kruge, den ihm seine Hausfrau verstohlen reichte,
an die Lippen gebracht.
Tief unten in einem gewaltigen Hügelbette, dessen Seitenwände oft zu bedeu-
tenden Felsenbergen werden, windet sich ein kleiner Bach unter binsigen Wiesen-
ufern fort; man begreift nicht, wie das wenige Wasser einst die ungeheure Schlucht
bohren konnte. Doch es ist kein gletschernder Forellenbach, es ist dunkel und tief
und seine Wellen stießen unaufgehalten fort. Er ist die Jart. So steinig, steil
und rauh sind ihre Ufer, daß auf den schmalen Straßen, die mit den Bergen stei-
gen und mit ihnen sich senken, kaum alle halbe Jahre zwei Wagen sich begegnen;
es ist dann nicht dafür gesorgt, daß sie sich ausweichen. Jeder Wanderer sah uns
verwundert an, und im Dorfe standen sie zusammen, wie vor einem nie gesehenen
Schauspiele, wenn wir unser Cabriolet über ein Gebrüll von Feldsteinen unter dem
Stöhnen des Pferdes herabgleiten ließen. Auf unsre Frage, wie es denn zu machen,
wenn uns ein Wagen begegne, antwortete man nur: ,,O es wird ihnen keiner be-
gegnen." Einer mußte unbedenklich umkehren oder den steilen Abhang hinab-
stürzen. Die Straßen erinnerten mich an die norwegischen; nur hat man hier
keine norwegischen Pferde. Ich meine, daß auch Götz hier nicht oft geritten ist.
Ausgebessert sind die Straßen gewiß nicht seit seiner Zeit. Sie sind manchmal so steil,
daß wir oft, statt uns ziehen zu lassen, hinten nachschieben mußten, um es den
sonst guten Thieren möglich zu machen, die Last hinaufzuziehen; und doch war das
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Extrahierte Personennamen: Rheinbaierns_Held Franz_von_Sickingen Franz Goethe Georg Konrad_Schott Konrad Franz
Extrahierte Ortsnamen: Main Tauber Heidelberg Heilbronn Weinsberg Köcher Tauber
305
und nur zwei sind bemerkungswerth, der Dümmer-See wegen des Entenfanges bei
Burlage, und der Steinhuder See wegen der sonderbaren Veste Wilhelmstein, welche
der berühmte Graf Will), v. Lippe-Bückeburg (ch 1777), der Wiederhersteller der Por-
tugiesischen Armee, für die kleinen zum Geschenk erhaltenen goldenen Kanonen, mitten
im See erbaute. In Sachsen mag man den süßen und den salzigen See, und am
Niederrhein das sogenannte Laacher Meer auszeichnen. In den Hochlanden Bayerns
und Oesterreichs sind schöne malerische Seen, romantisch wie die Schweizer Seen.
In Baiern steht der Ehiem-See oder das bayerische Meer obenan, schön sind auch der
Waller-, Kochel-, Tegern-, Wurmsee u. a., der schönste aber der Königs- oder
Bartholomai-See in Berchtoldsgaden. Von den österreichischen Seen wollen wir
nur, neben dem berühmten Cirknitzer- und Wörth-See in Kärnthen, die Seen des
Wunderländchens, „Salzkammergut" genannt, anführen, den Traun-, Atter-
Moild-, Hallstädter-See, einer immer interessanter als der andere. Die Seen in
Böhmen und Mahren, vielleicht einige 1000, sind mehr Teiche, der Kummer- und
Tschesenizer See ausgenommen. Die Krone aller deutschen Seen ist der gött-
liche Bodensee!
Zu den Gewässern rechne ich auch unsere Bader und Gesundbrunnen, deren
wir gegen Tausend zahlen, worunter über hundert stark besucht werden, wie Baden,
Wiesbaden, Ems, Kisstngen, Brückenau, Wildbad, Cannstadt, Carlsbad und Teplitz,
Pyrmont und Nenndorf (dazu die besuchten Seebäder: Norderney, Wangerog, Hel-
goland und Curhaven, Kiel und Travemünde, Dobberan und Warnemünde). Bade-
reisen gehören jetzt zur Mode, von denen unsere kräftigen und ökonomischen Alten
weniger wußten. Deutsche Kanäle spielen eine desto traurigere Rolle. Hier zeigt
sich in vollem Lichte unsere traurige Vereinzelung und alte Vielherrschaft. Wie
ließ sich an Kanäle denken, da man vor der Mediatisirung der kleinen Herrscher
nicht einmal Kunststraßen und Brücken zu Stande bringen konnte, da die Klein-
Großen nur sich sahen und die Besseren nicht konnten, wenn sie auch wollten.
Wie wäre da an einenbridgewater-Kanal zu denken gewesen, obgleich es die schönste
Adelsprobe wäre, durch Werke, die das Wohl des Landes fördern, sich zu verewigen. Wir
finden daher unsere Kanäle meistim Norden, wo stets größere Staaten bestanden
und die Natur schon weniger Hindernisse in den Weg legte. Wir haben den Eider-
Kanal in Holstein, der die Ost- und Nordsee, den Finow-Kanal, der die Oder mit
der Havel verbindet, den Friedrich-Wilhelms-Kanal von der Spree zur Oder, den
Plauischen von der Havel zur Elbe, den Nieder-Oder-Kanal rc. (der große Friedrich
war auch hier groß), den Steckniz-Kanal, dertrave und Elbe verbindet, auf welchem
sich Lübeck und Hamburg schwesterlich die Hand reichen. Und im Süden? Die
Fossa Eugeniana zur Verbindung der Maas mit dem Rhein von Venloo bis Rhein-
berg ist verfallen, wie der Kanal von Frankenthal. Ob der Neustädter Kanal von
Wien und Neustadt bis Triest fortgeführt wird, ist eine Frage, welche,'wie der pro-
jektirte Kanal, welcher die Moldau mit der Donau mittelst Malscha und Naam verbände,
folglich die Nordsee mit dem adriatischen Meere? Oestreich könnte beides ausführen.
— Der wichtigste Kanal neuerer Zeit ist der Ludwigskanal, durch welchen der Kö-
nig Ludwig von Bayern vermittelst der Allmicht und Rednitz den Rhein und die
Donau: Amsterdam und Wien verband, woran schon Karl der Große dachte. Was
könnte aus Deutschlands Binnenhandel werden, wenn der Niederrhein durch
die Lippe und den Münsterschen Kanal mit der Ems, diese durch die Hunte mit der
Weser und Elbe; der Oberrhein durch einen Elsässer Kanal mittelst der Doubs und
der Rhone, wie durch die Donau mit dem schwarzen, wie mit dem Mittelmeere ver-
bunden würde. Alle diese Projekte könnten ausgeführt werden mit der Hälfte der
Kosten, welche man auf Schlösser, Kirchen und Klöster verwendet hat, welche jetzt
zum Abbruch verkauft werden.
Kröger. Iii.
20
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Oestreich Ludwig_von_Bayern Ludwig Karl_der_Große Karl
I I 2 Vond.nölnlfchen ^sonarckie.
Hetzet Rudolphum Hertzvg in Schwaben Wider
ihn / schick» selbige» die Crone/ mit diese», bey-
gefügten Verß:
Petra deckt Petro , Petrus Diadema Rudolphe*
Der verlohr seinen Arm/underkairdtesein Unrecht.
Komt zurom bey seiuerandacht inlebens-Gefahr.
Seine beydcn Söhne thun ihm vielhertzleydan-
Ihm wurden dkeinsizniamit Gewalt genommen.
Hatte 62. Schlachten beygewohnet/ lag 5. Jahr
unbegraben / endlich würde er zu Lüttich herr-
lich zur Erden bestattet.
Symb. Multi multa fi/und, Je autem nemo*
Was für Kapser haben im xll. 8lcvl.0
regieret s
ttekg^icus. v. f. regieret j 9. Jahr.
Er erneuerte den Streit wegen der inveflitur.
Erlangte he zwar/ ward aber excommumciree.
Ern.mt das Fürstcnthum der mathildis ein.
Dietcutschen Fürsten treffen eincnvcrgleich der
tavcitirue halben.
Lebet darauf stille in grofferreue über seinesnnde.
8y mb. Mortem optare malum, ttmere pejus*
Lötharius, regieret 1
Muste das lus inveliienöi k.^iscopos dem Pabste
wieder eecliren. (vor.
Kriegte das Corpus Juris jufltmaneum wieder Herr
!ieh zu eri? publice Dofiores Wvfomagtßros creiren.
Der
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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109
auch daran, daß fünf verschiedene Staaten sich ein Stück seines
Users angeeignet haben: im Süden die Schweiz, westlich Ba-
den, nördlich Würtemb erg und Baiern, östlich Oesterreich,
welches mit seinem Tyroler Lande daran stößt.
84. Der hohe Staufen.
Zn der Mitte des schwäbischen Landes, fast gleich weit vom
Rhein, Lech und Bodensee entfernt, erhebt sich der hohe Staufen,
ein kegelförmiger Berg, auf dessen Gipfel einst das Stammhaus der
schwäbischen Herzöge und Kaiser stand. Weithin ist des Berges
Haupt sichtlich, und du magst kommen, von welcher Richtung du
willst, so beut es dir seinen kahlen Scheitel entgegen. Der baum-
lose Gipfel des Berges gewährt eine herrliche Aussicht. Gegen
Süden übersieht man die rauhe schwäbische Alp mit ihren begrünten
Höhen oder zackigen Felsen; hinter ihr ragen in weiter, bläulicher
Ferne, wie die Wolken am Horizont, die Schneegebirge Tyrols und
Helvetiens hervor. Gegen Westen erblickt man die schönen Gegenden,
die der Neckar durchströmt, das reiche würtembergische Unterland,
das Schwarzwald-Gebirge und bei dem hellsten Himmel selbst die
Berge Lothringens. In einem schönen Halbkreise von Nordwest bis
Nordost, von der Mündung des Neckar bis zum Ausflusse des Lech,
begrenzen die schwarzen limburgischen und fränkischen Waldungen den
Horizont und verhindern die weitere Aussicht. Dies sind die äußer-
sten Linien des Kreises. Welch eine bunte Landschaft, wie abwechselnd
Thal und Berg, Wälder, Fluren und Flüsse. Welche Menge von
Höfen, Dörfern und Städten, die allenthalben, bald Mehr, bald
minder versteckt, mit ihren Thürmen und schimmernden Dächern einen
ungemein heiteren Anblick gewähren! Ganz nahe, dem Anscheine nach
nur einen Steinwurf weit, liegt am nördlichen Fuße des Berges die
Stadt Gemünd. Eben so nahe, nur auf des Berges südlicher Seite
breitet sich in einem fruchtbaren Thal das schöne würtembergische
Städtchen Göppingen aus.
Das frohe Gefühl, in das den Beschauer die lebendige Gegen-
wart versetzt, wird getrübt bei dem Anblicke so vieler in Trümmer
liegenden nahen Bergschlösser, die sich rings über die niedrigen Oerter
erheben und wie Vasallen um den sie alle überragenden hohen Stau-
fen herumstehen. Rechberg, Staufencck, Helfenstein, Rmnmrg,
Scharfeneck, Berneck, Drachenstcin waren ehemals die Sitze blühender
Geschlechter, deren Andenken sogar zum Theil nun verweht ist. Von
dem Stammhause der Hohenstaufen ist, bis auf ein kleines Stück
Mauer, auch die letzte Spur verschwunden, und mit Gras und
Disteln ist der Schutt überwachsen. Einsame Ziegen weiden an den
steilen Wänden des Berges, und halbnackte Hirtenknaben tummeln
sich auf der lustigen Höhe, wo einst der mächtige Friedrich seine
4
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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i2, Das Furstenthiim Verden,
darinnen Verden Rotenburg,
I^- Unterfchiedene Graffichafften: Pyrmonh
Schaumburg, Oldenburg, Delmenhorft,
Lippe, Hoya, Diephold, Ravensperg,
Marek,Rietberg, Tecklenburg, Lingen»
Cloppenburg, Steinfort, Steinheim.
V. Der Beyeriiche Kreyfi,
Dahin gehöret,
L Dashfrtzqgthum Bayern?
darinnen München ^Ulngolftadt cf ^
Bruckhaufen Landshut Straubia»
gen, Landsberg, Landau :
2, Die Ober Pfaltz, darinnen
Amberg Neumarck, Cham.
3, Die Landschaft Leuchten»
Berg, darinnen Pfreimt
„4. Das -Furstenthum Sultz.
—B3ch, darinnen Sültzbach
Das Hertzogthum Neil
Burg, darinnen Neuburg ¿¿i, Laugingen,
L Die Gefürftete Grafffchafft Stern-
Z Stein, darinnen Neuft'adtel, gehöret den
Pürften von Lobkowitz,
Das Ertzbischofthum
Saltzburg,darinnen Saltzburg-;^ (J*.
C 5 Das
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Extrahierte Personennamen: Marek,Rietberg Amberg_Neumarck Neil
Burg Lobkowitz
^(64)^
Königsack, Montfort, Hohenembs, Sultz,
Eberilein, Hciffenftein,
Vii. Xxxi. Reichs-Städte, davon die vor-
nehm'len Augfiburg, Ulm, Memmingen,
Lindau, Rotweil, Hailhronnen, Nördlin-
gen.
Ix, a Der Ober - Rheimiche
Kreyfs.
Dazu gehören:
* L Diepfaltzgrafen von Zwei*
brücken, Birckenfeld und Veldentz.
' Ii, Hessen,wird gqtheilet in
Ober-Hessen, darinnen Gicitcn ^ Ti
Marpurg^, Homburg,Nidda, Itter, Butz-
bacli, Jdarmftadt ^/, in Ober Catzen El-
lenbogen,
Nieder-Hessen, darinnen Caflfel^,
Ziegenhain Efchcwege,das Füillen-
thum Hirlchfeld,
Die Nieder-Graffichafit Catzen Ellen-
bogen, Rhcinfcls , S. Goar.
• Iildicwetterau, darinnen haben
>1. Die Fürsten Von Nassau, Sigen,
Ddlenburg, Dietz,Hadamar.
Die Grafen Von Nassau, Saur-
bruck, Riiu'in, Walburg, v
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
%(6 2)^
T
[4] Die Beyden Herrsch Afften,
Lauenburg und Butan.
Der Fraenckifche Kreiße
Darinnen, iffc:
I. Das Markgrafthum Ea.
Risuth, darinnen Bareith 2l> Calm-
bach Woniiedel, Heilsbrunndz.
Ii Das Markgrafthiim An-
Spach, darinnen Anipach, Schwa-
bach, Giintzenhaufen. Dabey lieget
Nürnberg ,welches eine freye Reichs-
ftadt, und Altorftt^; ihre Univeriltät
Hi. Die Gefürftete Grafschaft
¿Henneberg, darinnen ¡Mainungen
v/,Suia, Hennebergcy, Schleuiingentll-
menau, Smalkalden.
Iv. Das Bisthum Bamberg, dar-
innen Bamberg , Forchcim^,
Cronach Lichtenfels.
V. Das Bisthum Wurtzburg,
darinnen Wiirtzburg
Ochienfurt, Kitzi'ngen.
Vi. Das Bisthum Aichstadt,
darinnen Aichftadt, Willibaldsburg
vil Der Hoch-und Teutsch-
Mlbter, Mergentheim;
Iix,Un
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]