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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 73

1889 - München : Lindauer
73 den Kurfrsten den Streit seines Herrn mit dem Kurfrsten Karl Ludwig wegen des Reichsvikariates vor. Die Versammlung entschied, da knftig das Reichsvikariat zwischen Bayern und der Pfalz wechseln solle, und erhob den König Leopold zum deutschen Kaiser. Ein besonderes Augenmerk richtete Ferdinand Maria auf die neu erworbene Oberpfalz, wo die von den rheini-sch en Pfalz grasen gegebenen Einrichtungen von den bayer-ischen vielfach abwichen. Zur Beseitigung dieser Ungleichheit wurde 1657 in der Oberpfalz ein neues Landrecht einge-fhrt und die Leitung der Geschfte einem Vicedom in Am-berg anvertraut. berdies wurden die Grenzen dieser Provinz gegen das Gebiet der Reichsstadt Nrnberg berichtigt und die Feste Rothenberg mit Schnaittach, welche 45 meist frnkische Adelige von dem Pfalzgrafen Otto I von Neumarkt gekauft hatten, von den Erben dieser Geschlechter*) eingelst. Im Jahre 1669 rief Ferdinand Maria den seit 1612 nicht mehr versammelten bayerischen Landtag nach Mnchen ein, beriet sich mit ihm der die Tilgung der noch vorhandenen Schuldenlast und lste ihn dann fr immer auf. An seine Stelle trat ein permanenter Landschaftsausschu von sogenannten Verordneten zu Mnchen, der die ntigen Bewillig-uugen machte und sich selbst ergnzte. Derselbe bestand aus acht Verordneten des Adels, vier Verordneten des Pr-latenstandes und vier Verordneten des Brgerstandes. Fr seine Anhnglichkeit an die Kirche legte Ferdinand Maria viele Beweise an den Tag. Im Jahre 1654 stiftete er in Burghausen ein Kapuzinerkloster und in Alttting ein Kloster fr Franziskaner. In Mnchen baute er 16541659 fr die unbeschuhten Karme-Itter ein Kloster und eine Kirche zu Ehren des hl. Nikol aus, wie es sein Vater vor der Schlacht am weien Berge bei Prag dem Vor-steher dieser Mnche, dem P. Dominikus de Jesu Maria, versprochen hatte. Im Jahre 1669 stellte er die von den reformierten Pfalzgrafen *) Von den sogenannten Ganerben, von dem alten Worte gan, d. i, gemein, und Erb en, also von den gemeinschaftlichen Erben.

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 50

1889 - München : Lindauer
50 König Sigmund versprochene Geldsumme keine Zahlung leistete. Am Schlsse dieses Krieges griff Ludwig auch die Mnchner Herzge Ernst und Wilhelm an, die er so lange beunruhigt hatte, bis sie ihm Friedberg und andere Ort-schaften wegnahmen. Es kam 1422 bei Alling unweit Mnchen zum Treffen, in welchem Ludwig besiegt wurde. Herzog Ernst hatte in diesem Treffen seinem Sohne Albrecht das Leben gerettet, und die Mnchner Brger, namentlich die Tuch-machet:, hatten mit besonderer Tapferkeit gekmpft. Eine Kapelle in Hoflach zwischen Buchheim und Bruck erinnert an diesen Heldenmut. Mit dem i. I. 1425 erfolgten kinderlosen Absterben des Herzogs Johann von Niederbayern-Straubing (f. 66) brach unter den bayerischen Herzgen neuerdings Streit aus, weil der Erblasser der sein Land keine Verfgung getroffen hatte. Der Streit kam oor König Sigmund. Allein Sig-munds Schwiegersohn, der Herzog Alb rech t V von ster-reich, erhob ebenfalls Ansprche, weil seine Mutter Johanna eine Schwester Johanns von Straubing gewesen. Wirklich erteilte ihm auch König Sigmund einen Belehnungsbrief der den Anteil an Straubing. Endlich entschied ein vom Könige bestelltes Schiedsgericht zu Preburg i. I. 1429, da Bayern - Straubing in vier gleiche Teile geteilt und jedem der vier bayerischen Herzge (Ludwig dem Gebarteten von Ingolstadt, Heinrich Xvi von Landshut, Ernst und Wilhelm von Mnchen) je ein Teil verabfolgt werde. Auf dies hin nahm Sigmund den seinem Schwiegersohne Alb recht erteilten Belehnungsbrief zurck, und Alb recht entsagte in einer Urkunde den von ihm erhobenen Ansprchen. In seinen alten Tagen wurde Ludwig der Gebartete auch hart gegen die Geistlichen und drckte besonders die Mnche mit groen Lasten. Deshalb sprach das Konzil zu Basel den Bann der ihn aus, dem 1434 die Re ichsacht folgte. Letztere hob Kaiser Sigmund noch im Jahre ,1434 auf, nachdem ihm der Gechtete die an Bayern verpfndete Stadt Donauwrth zurckgegeben hatte. Etliche Jahre spter entzweite sich Ludwig der Gebar-tete noch mit seinem ' eigenen Sohne, Ludwig Viii, dem

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 97

1889 - München : Lindauer
97 Z>ie Lage Kurpfatzbayerns während des Krieges der ersten Ksatition gegen Arankreich, 17921797. Den erfreulichen Fortgang, den unter Karl Theodor die Knste des Friedens nahmen, unterbrachen die strmischen Er-eignisse, welche durch den Ausbruch der franzsischen Revolution (1789) der Deutschland hereinbrachen. Karl Theodor war anfnglich der Meinung, Deutschland solle die strengste Neutra-litt beobachten. Als aber 1792 Frankreich selbst den Krieg gegen das deutsche Reich erklrte, trat Bayern der ersten Koalition gegen Frankreich bei. Die kurpflzischen Lnder jenseits des Rheines, die Rheinpfalz, Jlich und Zwei-brcken, kamen zuerst (1792 1795) in die Gewalt der Franzosen, und in dem Separatfrieden, den Preußen 1795 zu Basel mit Frankreich schlo, ward diesem das ganze linke Rheinufer berlasse. Im Jahre 1796 nherte sich eine Abteilung der Franzosen unter General Jourdau der Oberpfalz, eine andere unter General Moreau dem Gebiete Altbayerns. General Jourdan rckte nach einem hartnckigen Gefechte in Amberg ein und suchte von da aus rasch vorzudringen. Aber der Erzherzog Karl, ein Bruder des Kaisers Franz Ii, erschien an der Spitze frischer Truppen, schlug am 22. August 1796 Jonrdans rechten Flgel (unter General Bernadotte, dem nachmaligen König Karl Xiv von Schweden) bei Neumarkt und Deining und trieb das ganze Heer, das bei Amberg (24. August 1796) und Wrzburg (3. September 1796) neue Niederlagen erlitt, bis an den Rhein. Unterdessen hatte Moreau die Stadt Augsburg besetzt, die sterreicher bei Friedberg vertrieben, Ingolstadt be-lagert und war bis Mnchen vorgedrungen. Die sterreich er und die unter dem ausgewanderten franzsischen Prinzen (Sonde geschrten Truppen warfen sich auf das rechte Ufer der Isar. Karl Theodor mute Mnchen verlassen, welches Graf Rnmford vergeblich zu decken suchte. Da Preußen die brigen Reichsglieder preisgegeben und unter solchen Verhlt-nissen die Fortsetzung des Krieges von feiten Bayerns nicht die mindeste Aussicht auf guten Erfolg hatte, so schlo Bayern nach dem Vorgange Badens und Wrttembergs am 7. September 1796 zu Pfaffenhofen mit Moreau einen Sattler, Lehrbuch der bayerischen Geschichte. 7

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 121

1889 - München : Lindauer
121 jenes fr die Franziskaner in Mnchen (1827). Bald darnach wurde der Fortbestand der in Franken nicht aufge-hobenen Klster des Franziskaner- und Kapuziner-ordens ausgesprochen. Als erstes Benediktinerkloster er-richtete König Ludwig das von Karl dem Groen gestiftete Kloster Metten (erffnet 1830). Im Jahre 1835 errichtete er die Benediktinerabtei St. Stephan in Augsburg, ber-gab ihr die dortige katholische Srudienanstalt samt Knaben-seminar und ordnete ihr das Priorat Metten unter, welches 1840 zu einer Abtei erhoben wurde. Scheyern, die Wiege der Wittelsbacher, machte Ludwig 1838 zu einer Benediktiner-probstei und erhob diese 1842 zu einer Abtei. Durch Urkunde vom 4. November 1850 grndete Ludwig unter Besttigung des regierenden Knigs Max Ii eine Benediktinerabtei bei St. Bonifaz in Mnchen, welcher das Erziehungs-In-stitut fr Studierende in Mnchen bergeben wurde, nachdem dieses seit dem Jahre 1840 durch Benediktiner von Metten geleitet worden war. Zur Besorgung der Gottesdienste in beit kniglichen Hofkirchen zu St. Kajetan und zu Aller-heiligen begrndete König Ludwig 1838 ein Kollegiatstift zu St. Kajetan. Von dem Wohlthtigkeitssinn des Knigs Ludwig zeugen: die Stiftung der Kreishilfskassen, die Errichtung und Dotierung einer Erziehnngs- und einer Beschftigungsanstalt fr arme Blinde, jener zu Freising, dieser zu Mnchen, die Begrndung eines Militr-Untersttzungsfondes und die groen Betrge, welche er allen gemeinntzigen Anstalten in Bayern zuwendete. Zur Belohnung 50jhriger treuer Dienste im Staate, in der Kirche und im Heere stiftete König Ludwig 1827 den Ludwigsorden; in demselben Jahre grndete Ludwigs Ge-mahlin, die Knigin Therese, den Theresien-Orden mit jhrlichen Prbenden. Die letzten zehn Jahre der Regierung Ludwigs waren durch die von dem Minister Abel hervorgerufenen Kmpfe er-regt. Als die Stnde Beschwerde erhoben, da nicht im Geiste der Verfassung regiert werde, gab der König im Jahre 1847 den Wnschen der Stnde nach und entlie den Minister. Bald darauf, im Februar 1848, regte die Kunde der Pariser Februar-

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 153

1889 - München : Lindauer
153 whlt und vererbte den Titel Herzog von Schwaben" auf seinen ltesten Sohn, Heinrich (12171235), der 1235 wegen Auflehnung gegen den eigenen Vater entsetzt und lebenslnglich in Haft gehalten wurde. Die herzogliche Wrde Schwabens erbte 1235 ein Bruder dieses Heinrich, Konrad, der 1237 zum rmischen König (Konrad Iv) gewhlt wurde. Von diesem fielen die Schwaben 1246 ab. Da Konrad 1254 starb, ohne die Schwaben zum Gehorsam zurckgefhrt zu haben, so war fr seinen Sohn Konradin (1254-1268) selbst der Name eines Herzogs von Schwaben in Frage gestellt und hrte mit dessen Tode (er beschlo sein Leben am 29. Oktober 1268 zu Neapel auf dem Schafsote) ganz auf. Iii. Schwaben nach dem Erlschen des stausschen Geschlechtes. Nach dem Sturze der Staufen sahen sich in Schwaben groe und kleine Herren als reichsunmittelbar an und wurden in diesem Ringen nach Reichsunmittelbarkeit von Kaiser Rudolf I und dessen Nachfolgern begnstigt. Die Habsburger rissen 1367 die Landschaft Breisgau u. a. an sich und kauften 1379 vom König Wenzel die Landvogtei in Ober- und Niederfchwaben um 40,000 Florentiner Gulden, konnten aber die Ansprche, die sie aus diesem Kaufe herleiteten, erst unter Kaiser Friedrich Iii (14401493) zur Geltung bringen. Neben den Habs-burgern waren in Schwaben viele namhafte Dynastien, wie die Grafen von Zollern, die Markgrafen von Baden, die Grafen von Wrt-temberg, ttingen, .Frstenberg und andere. Von denen, die zwischen dem Rheine und der Jller begtert waren, haben in neuester Zeit nur die von Baden und Wrttemberg ihre Landesherrlichkeit gerettet; das Gebiet von der Jller bis zum Lech ward zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts zu Bayern geschlagen. Der Reichsdeputationshaupt-schlu vom 25. Februar 1803 brachte der Krone Bayerns die Gter des Hochstiftes Augsburg und die der zwei Reichsabteien St. Ulrich und St. Afra in Augsburg ein; den Bestimmungen des Pre brg er Friedens zufolge mute sterreichs Kaiser Franz Ii von den habsburgischen Besitz-ungen in Schwaben die Grafschaft Knigsegg-Rotenfels mit Im-menstadt und Staufen, die Herrschaften Tetnang und Langenargen am Bodensee, die Stadt Lindau und die Markgrafschaft Burgau an Bayern berlassen, welches obendrein das Gebiet des gefrsteten Abtes von Kempten, die Reichsstadt Augsburg und nach Errichtung des Rheinbundes 1806 durch den 24. Artikel der Bundesakte die Landes-hoheitsrechte der die Frstentmer ttingen, die Grafschaft Edel-stetten, die Besitzungen der Fürsten und Grafen Fugger, das Burg-grafentum Winterrieden und die Herrschaften Buxheim und Thann-hausen samt der Heerstrae erhielt, die von Memmingen nach Lindau fhrt. Ii. Kurze Geschichte Irankens. Das frnkische Gebiet, welches zu Anfang des neunzehnten Jahr-Hunderts an Bayern gefallen ist, gehrte ehedem zu Frankonien oder Franken, welches nach den Bestimmungen des Vertrages zu V er dun (843) mit Sachsen, Bayern und Alemannien das Reich Ost-franken" bildete. In diesem Reiche herrschte zuerst

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. XIII

1889 - München : Lindauer
xin 1804 werden die Hochschulen in Dillingen und Bamberg aufgehoben. 1805 allgemeine Dielistpflicht. 1805 dritte Koalition gegen Frankreich. Bayern auf der Seite Frankreichs. 1805 am 26. Dez. Friede zu Preburg: Tirol, die Frstentmer Brixen und Trient, die Markgrafschaft Burgau, die Reichsstadt Augsburg ic. an Bayern; Wrzburg an den Kurfrsten von Salzburg, das Herzog-tum Berg an Frankreich; Kurfürst Max Iv erhlt den Knigstitel. 1806 1. Januar wird Bayern als Knigreich proklamiert. Ansbach wird von Preußen an Bayern abgetreten. Eugen Beanharnais vermhlt sich am 14. Januar mit Augusta Amalia, des Knigs Max I Joseph Tochter. Am 1. Mrz Grndung des Militr-Max-Joseph-Ordens. 1806 am 12. Juli der Rheinbund: die Reichsstadt Nrnberg kommt an Bayern; Mediatisieruugen. 1806 am 26. August wird der Buchhndler Palm von Nrnberg auf Befehl Napoleons in Braunau erschossen. 18061807 Erfindung des Flint- und Krownglases durch Fraunhofer. 18061807 vierte Koalition gegen Frankreich. Bayern auf Seite der Koalition. 1806 am 2. Dez. sind Bayern an der Eroberung der Festung Glogau beteiligt. 1807 helfen bayerische Truppen am 4. Januar Breslau, am 16. Januar Brieg, am 16. Febr. Schweidnitz, am 1. Juni Neisse, am 18. Juni Kosel und am 25. Juni Matz wegnehmen; ein anderer Teil der Bayern kmpft am 13. Mai in Polen bei Pnltnsk und Sierok und am 15. Mai bei Poplawi siegreich. 1807 am 9. Juli der Friede in Tilsit: Bayern erhlt keinerlei Entschdigung. 1808 Grndung der Akademie der Knste fr Malerei, Bildhauerei, Bau-und Kupferstecherkunst. 1809 Krieg zwischen sterreich und Frankreich. Bayern als Glied des Rheinbundes auf der Seite Frankreichs. 1809 im April siegt Napoleon mit Hilfe des Rheinbundes bei Abensberg, Landshut, Eckmhl und Regensburg, wird am 21 und 22. Mai bei Aspern und Esling geschlagen und siegt am 5. und 6. Juli bei Wagram. Whrend dieser Vorgnge an der Donau erfochten Bayern unter Wrede am 13. Mai bei Wrgl der die Tiroler einen Sieg, muten aber am 21. August Tirol rumen. 1809 am 14. Oktober der Friede zu Wien (Schnbrunn): Bayern erhlt Salzburg. Berchtesgaden, das Jnnviertel, den grten Teil des Hausruckviertels, die Markgrafschaft Baireuth und die Stadt Regens-brg mit dem frstbischflichen Gebiete. 1809 am 1. November erstrmen die Bayern in Tirol den Berg Jsel bei Innsbruck. 1810 am 1. Mai erhlt Bayern einen Teil Tirols. 1810 werden fr die protestantische Gesamtgemeinde in Bayern vier Generaldekanate, Baireuth, Ansbach, Regensburg und Mnchen, geschaffen. 1812 am 29. Mai das Konskriptionsgesetz. 1812 Feldzug Napoleons gegen Rußland. Bayern als Mitglied des Rhein-bundes auf der Seite Napoleons. Die Bayern kmpfen am 16., 17., 18. und 22. August mit groer Auszeichnung bei Polock, wo die Generale Deroy und Siebein fielen; 2000 Bayern unter Wrede decken bei Wilna den Rckzug des franzsischen Generals Ney. 18131814 der Freiheitskrieg der Verbndeten gegen Napoleon. Bayern steht anfangs auf der Seite Napoleons. 13* Georg-Eckert-Institut fr internationale Schulbuchforschung Braunschweig -Schulbuchbibliothek -

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 27

1889 - München : Lindauer
27 Lwe schtzte den Kaiser zu Rom am Tage seiner Krnung (18. Juni 1155) bei einem tckischen Angriffe der Rmer, und der Wittelsbacher erffnete dem Kaiser auf dem Rckwege den ihm verlegten Engpa an der Etschklause sdlich von Rivoli (Sept. 1155). Dafr erhielt Otto Vi die bayerische Pfalzgrafenwrde, derlwe dagegen wurde zuregens-brg 1156 mit dem Herzogtum Bayern belehnt, das sein Stiefvater, Heinrich Jasomirgott, gegen das selbstndig gemachte Herzogtum sterreich herausgeben mute. 45. Heinrich Xii der Lwe herrschte in Bayern von 1156 1180. Er verlangte von dem Bischfe Otto von Freising die Abtretung des Zolles, den dieser an der Isar-brcke bei Oberfhring (Behring) von dem aus Reichenhall kommenden Salzzuge erhob. Als Otto dies verweigerte, lie Heinrich der Lwe eine Stunde oberhalb Fhring bei den Einzelhfen, welche Munichen, d. i. Wohnsitz der Ein-samen hieen, eine Brcke der die Isar schlagen, ein Zoll-und Mnzhaus erbauen und Sttten zur Lagerung des Salzes errichten. Hierauf berfiel er in einer Nacht des Jahres 1157 die Zollsttte bei Oberfhring, legte die Brcke nieder und zwang so den Salzzug, den Landweg von Munichen aus anzutreten. In der Nhe der Brcke erhoben sich bald mehrere Hnser. Dadurch wurde der Grund zu dem jetzigen Mnchen gelegt, das schon 1175 Mauern und Stadtrechte bekam. Kaiser Barbarossa, bei dem der Bischof Ott o klagte, entschied 1158 zu Augsburg, da die Zollsttte in Muntchen verbleiben, der Lwe aber an das Hochstift Freising jhrlich den dritten Teil der Ertrgnisse abgeben solle. Heinrich der Lwe bewies sich gegen Barbarossa nicht dankbar: er verweigerte diesem auf seinem fnften italienischen Zuge die Heeresfolge und fhrte dadurch 1176 die empfindliche Niederlage Barbarossa's bei Legnano mit dem nachteiligen Frieden zu Venedig 1177 herbei. Nach Deutschland zurck-gekehrt, verhngte Friedrich der Heinrich den Lwen die Acht und erklrte ihn 1180 aller Lnder verlustig. Bayern gab Barbarossa am 16. September 1180 zu Altenburg dem Pfalzgrafen Otto Vi von Wittelsbach, der in Bayern als Otto I regierte. Das westliche Sachsen erhielt der

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 31

1889 - München : Lindauer
31 Jahre spter (1228) trat Ludwig I die Rheinpfalz frmlich an seinen Sohn Otto ab. Als Kaiser Friedrich Ii (1228) seinen Zug nach Pa-lstina eintrat, ward Ludwig mit der Aufsicht der des Kaisers Sohn Heinrich betraut, der den eigenen Vater vom Throne zu verdrngen suchte. Da Ludwig diesem Streben entgegentrat, fiel Heinrich in Bayern ein und verheerte es. Nach des Kaisers Rckkehr zog sich Ludwig uach Kelheim zurck. Dort wurde er, als er am 15. September 1231 auf der Donaubrcke spazieren ging, von einem Unbekannten meuchlings ermordet. Als den Urheber der Grenelthat bezeichnete man spter (t. 15. Jahrh.) ziemlich allgemein des Kaisers Sohn Heinrich. Um Ludwigs Andenken bleibend zu ehren, stiftete seilte Witwe Ludmilla das Kloster Seligenthal bei Landshut fr Cisterzienser-Nonnen. Wie 011o I, so hat sich auch Ludwig der Kelheimer um das Stdtewesen verdient gemacht. Er vollendete 1204 den Bau der Stadt Landshut, erhob 1210 Abb ach, 1218 Straubing und 1224 Landau a. d. Isar zu Stdten, baute das abgebrannte Cham wieder auf und umgab Braunau mit Mauern. Ihm folgte sein Sohn als Otto Ii. 48. Otto n, der Erlauchte 12311253, der bisher in Heidelberg gelebt hatte, schlug seine Residenz in Lands-Hut auf. Sein Plan, die Huldigung der Bayern in Regens-brg entgegenzunehmen, scheiterte an dem Widerstande des kaiserlichen Sohnes Heinrich, der von Augsburg her in Bayern einfiel und mit Feuer und Schwert wtete. Kaum war die Ruhe hergestellt, so siel Friedrich der Streitbare von Ost erreich und Steiermark in Bayern ein. Otto der Erlauchte zog wiederholt gegen ihn, richtete aber wenig aus, da Friedrich an dem Grafen Adalbert Iv von Bogen des Herzogs Stiefbruder, Untersttzung fand. Inzwischen war Kaiser Friedrich Ii selbst gegen seineu verrterischen Sohn Heinrich gezogen und hatte ihn in seine Gewalt gebracht. Er sprach 1235 die Absetzung der ihn aus und bergab ihn dem Bayernherzog 011 o in Verwahr. Dieser hielt ihn anfnglich in Heidelberg, spater zu Allersheim im Ries gefangen, bis er nach Apulien abgefhrt wurde. In die Rechte des

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 81

1889 - München : Lindauer
81 Als sich die Kurfrstin zur Herstellung ihrer Gesundheit nach Venedig begab, lie Kaiser Joseph I, der Sohn und Nachfolger des 1705 verstorbenen Kaisers Leopold I, auch das Rentamt Mnchen samt der Stadt besetzen und drckte die unglcklichen Bayern so entsetzlich, da diese den Entschlu faten, das Joch der Fremdherrschaft mit Gewalt abzuschtteln. Durch das ganze Land ging die Losung: Lieber bayerisch sterben, als kaiserlich verderben", und binnen kurzer Zeit lag Bayerns waffenfhige Mannschaft an den verschiedensten Punkten mit den sterreichischen Truppen im Kampfe (1705). Den Ansto zu dieser Erhebung hatten in der Oberpfalz 500 Bauern bei Neun brg v. d. Walde und bei Rtz gegeben, indem sie den sterreichern die ausgehobenen jungen Leute gewaltsam entrissen. Bald folgten die Bauern am Inn (die Unterlnder Bauern) und an der Isar (die Ober-lnder Bauern). In der Oberpfalz war der Pfarrer von Oberviechtach, Florian Miller, Edler von Altammerthal, das Haupt der Aufstndischen, die binnen kurzer Zeit Cham und Vilshofen (in der heutigen Oberpfalz) in ihre Gewalt brachten. An die Spitze der unterlndischen (niederbayerischen) Landeserhebung stellten sich zwei Studierende der Hochschule in Ingolstadt, Plinganser und Meindl, und ein Wachtmeister der aufgelsten bayerischen Armee, Hofmann. Ottenburg, Burghausen, Braunau und Schrding sielen in ihre Hnde; Wasserburg wurde von den sterreichern be-hauptet. Die Oberlnder Bauern, die Jsarwinkler genannt, wurden durch das Gercht, die kurfrstlichen Kinder sollten nach sterreich in Gewahrsam gebracht werden, in groe Aufregung versetzt. Sie kamen in Schftlarn zusammen; hier erfuhren sie, da ein von den Brgern Kelheims erregter Aufstand von den sterreichern hchst blutig unterdrckt sei (Mitte Dez. 1705). Hiedurch noch mehr erbittert, whlten sie den ehemaligen kurbayerischen Hauptmann Mathias Mayer zu ihrem Fhrer und zogen in der Hoffnung, von den Unter-lnder Bauern untersttzt zu werden, am 24. September 1705 gegen Mnchen, um diese Stadt von der sterreichischen Besatzung zu befreien und die Wegfhrung der kurfrstlichen Sattler, Lehrbuch der bayerischen Geschichte. 6

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. VII

1889 - München : Lindauer
vn 1438 1460 reg. Albrecht Eu, der Fromme, in B.-Mnchen. Dichter Hans Rosenblt, genannt der Schnepperer, in Nrnberg. 1445 wird Ludwig Vii von B.-Jngolstadt von seinem Sohne Ludwig Viii, dem Hckerichten, bekriegt; Tod Ludwigs Viii. 1447 Bayern-Ingolstadt kommt an B.-Landshut. 14491476 Friedrich I, der Siegreiche, in der Pfalz. 14501479 reg. Ludwig Ix in B.-Landshnt. 1450 Sieg der Nrnberger am Pillenreuther See der den Kurfrsten Albrecht Achilles. 1453 Stiftung des Benediktinerklosters in Andechs. 14601463 regieren Johann Iii und Sigmund in B.-Mnchen gemeinsam. 1461 wird in Bamberg von Albert Psister das erste deutsche Buch gedruckt die Bonersche Fabelsammlung. 1462 siegt Friedrich I von der Pfalz bei Gundelfingen und Giengen der die Reichsarmee, Ludwig Ix von B.-Landshnt bei Seckenheim der den Grafen Ulrich von Wrttemberg. 14631465 regiert Sigmund in B.-Mnchen allein. 1465 1467 regieren Sigmund und Albrecht Iv, der Weise, in B.-Mnchen gemeinsam. 1467 1508 regiert Alb recht Iv, der Weise, in B.-Mnchen allein. Der Bildhauer Adam Kraft aus Nrnberg, f 1507; der Maler Michael Wohlgemnth aus Nrnberg, f 1519. 14681488 Bau der Frauenkirche in Mnchen. 1471 Johann Mller von Knigsberg in Unterfranken, Regiomontanus genannt, in Nrnberg. 1472 Stiftung der Universitt zu Ingolstadt durch Ludwig Ix, den Reichen. 1475 die goldene Hochzeit des Herzogs Georg von B.-Landshut mit Hed- wig von Polen zu Landshut. 14761508 Philipp I in der Pfalz. 14791503 regiert Herzog Georg der Reiche zu B.-Landshut. 1480 der Nrnberger Patrizier Martin Behaim siedelt nach Portugal der. 1492 Konrad Celtes aus Wipseld an der Universitt zu Ingolstadt, der erste gekrnte Dichter unter den Deutschen. 1493 stirbt Herzog Christoph von B.-Mnchen. 1496 Georgs des Reichen von B.-Landshut Testament zu Philippsburg. 1499 wird Elisabeth von B-Landshut mit dem Pfalzgrafen Ruprecht vermhlt. 1503 erlischt mit Georg dem Reichen der Mannsstamm der Linie B.-Landshut. 15041505 der Laudshuter Erbfolgekrieg. 1504 Treffen zwischen Schnberg und Wenzenbach. 1505 Waffenstillstand zu Hagenau und der Klner Vergleich. 1506 erlt Albrecht Iv, der Weise, das Primogeniturgesetz. Der Nrn-berger Patrizier Martin Behaim stirbt in Lissabon. 1507 Austrag des Landshuter Erbstreites zu Konstanz; Albrecht Iv erbt Bayern-Landshut; Pfalz-Neuburg oder die junge Pfalz kommt an Ott Heinrich und Philipp von der Pfalz. 15081511 regiert in Bayern Wilhelm Iv, der Standhafte, unter Vor-mundschaft, 15111516 selbstndig, 15161545 mit seinem Bruder Ludwig, Grafen von Bohburg, gemeinsam und 15451550 allein. Erzgieer Peter Bischer, Maler Albrecht Drer, Maler und Bild-Hauer Veit Sto aus Krakau, Dichter Melchior Psinzing (Thener-dank als allegorisches Gedicht), smtliche in Nrnberg; Altertums-forscher Konrad Peutinger (Tabula Peutingeriana) und Maler Hans Holbein der Jngere, beide in Augsburg; Dr. Johann Eck und Johann Reuchlin, hervorragende Gelehrte aus Schwaben, in Jngol-
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