189
Gewalt abzuschütteln. Durchs ganze Land ging die Losung: „Lieber bairisch sterben, als kaiserlich verderben," und binnen kurzer Zeit lag Baierns waffenfähige Mannschaft an den verschiedensten Punkten mit den österreichischen Truppen im Kampfe (1705).
Den Anstoß zu dieser Erhebung hatten 500 Bauern bei Neuburg v. d. Walde und bei Rötz in der Oberpfalz gegeben, und bald folgten die Bauern am Inn und an der Isar. Zwei Studierende der Hochschule Ingolstadt, Plin-ganser und Me in dl, und ein Wachtmeister der aufgelösten bairischen Armee, Hofmann, stellten sich an die Spitze der Oberländer Bauern, die von Sck,äftlarn aus gegen München zogen, um diese Stadt von der österreichischen Besatzung zu befreien. Der in München anwesende österreichische General Wendt rief schleunig den kaiserlichen Obersten Kriech banm, der mit seiner Mannschaft bei Wasserburg stand, herbei und richtete unter den von der Reiterei Kriechbaums gegen Sendling zurückgeworfenen Bauern am hl. Christtage morgens ein gräßliches Blutbad an (25. Dezember 1705).
Nachdem die Kraft der Aufständigen (durch den bei Sendling erlittenen Unfall) gebrochen war, kehrte sich die Wut Österreichs zunächst gegen die tu München weilenden Kinder des Kurfürsten Max Emanuel*), dann gegen diesen selbst und seinen Bruder, den Erzbischof Joseph Klemens von Köln. Beide Fürsten wurden mit Zustimmung des Kurfürsteu-Kollegiums in die Reichsacht und ihrer Lander verlustig erklärt; der Kurfürst von der Pfalz erhielt die Oberpfalz zurück (29. April 1706)
Die Schlachten von Namillies, Turin, Gndenaarde, Nlalpl'aqnet, 1706—1709.
Nach dem Siege bei Höchstädt war Eugen nach Italien, M arlborough nach den Niederlanden gegangen. Letzterer brachte dem Marsckall Villeroi bei der belgischen Ortschaft Rami Nies (6. Mai 1706) eine empfindliche Niederlage bei und vertrieb säst alle Franzosen aus deu Niederlanden. Noch Größeres vollbrachte Eugen in Italien. Er vernichtete mit Hilfe der von Leopold von Dessau geführten Preußen ein französisches Heer vor Turin (7. September 1706), verjagte die übrigen Franzosen aus der Lombardei und ließ dem Bruder des Kaisers, dem Erzherzoge Karl Hi, huldigen.
Das folgende Jahr verlief ohne bedeutende Kriegsereignisse, weil die Uneinigkeit der Alliirten die Thätigkeit der Feldherren lähmte. Erst 1708 standen Eugen und Marlborough vereinigt in deu Niederlanden und errangen (11. Juli) bei Oudeuaarde über Veudsme einen glänzenden Sieg. Tiefge-gebeugt unterhandelte Ludwig Xiv in Haag um den Frieden.
*) Die drei ältesten Prinzen wurden (1705) als Geiseln nach Klagenfurt abgeführt, wo sie unter dem Namen „Grasen von Wittelsbach" wie Gefangene gehalten wurden. Ihre einzige Schwester, Maria Anna, sperrte man in das Kloster am Anger in München, die drei übrigen Brüder übergab man der vormaligen Obersthofmeisterin der Kurfürstin, dem Fräulein von Weich s, in München zur Erziehung.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Hofmann Christtage Max_Emanuel* Max Joseph_Klemens_von_Köln Eugen Eugen Rami_Nies Eugen Eugen Leopold_von_Dessau Leopold Karl_Hi Karl Eugen Marlborough Ludwig_Xiv Ludwig Maria_Anna Maria
Extrahierte Ortsnamen: Neuburg Oberpfalz München Wasserburg Sendling Turin Italien Niederlanden Italien Niederlanden Klagenfurt München
466
Beilagen zum fünften Zeitraum.
71. Gemäß dieser Entscheidung erhielt Ludwig Vii, der Gebartete:
Schärding, Dingolfing, Kirchberg, die Hoheit über die Juden in Regensburg,
Waldmünchen, Rotz u. a. Orte der Oberpfalz; Herzog Ernst bekam: Strau-
bing, Mitterfels, Bogen, Haidau, den Herzoghof, die Münze und alle übrigen
Rechte in Regensburg; an Herzog Wilhelm fielen: Kelheim, Dietfnrt,
Abbach, Kötzting, Viechtach, Regen, Furt und einige in diesen Bezirken ge-
legene Ortfchasten; Heinrich Xvi, der Reiche, empfing: Dilshofen,
Hengersberg, die Vogtei über Niederaltaich, dann die Bezirke Winzer, Landau,
Natternberg und Plattling.
72. Die bayerischen Geschichtsschreiber setzen die Vermählung der Sophie
mit König Wenzel in das Jahr 1393, allein Pelzl führt in seiner Ge-
schichte des Königs Wenzel zwei zu Salzburg an: 24. und 25. Juli 1392
datirte Urkunden an, in welchen Ofsney (Sophie) bereits als römische Königin,
als Königin von Böhmen, als Gemahlin Königs Wenzel erscheint. Johannes
von Pomuck (Nepomuck, einem Städtchen im Klattauer Kreise, seinem
Geburtsorte), Domherr und Generalvikar des Erzbischofs von Prag, war der
Beichtvater dieser Königin, einer frommen Frau, die aber Wenzel, von seinem
wüsten Leben aus schließend, im Verdachte der ehelichen Untreue hatte und
deswegen in deren Beichtvater drang, ihm das Sündenbekenntniß zu eröffnen.
Als aber Johannes, das Beichtsiegel treu bewahrend, ihn mit seinem
Ansinnen zurückwies, schwor ihm dieser Rache. Eine Gelegenheit hierzu bot
sich im Jahre 1393 ihm dar. Wenzel wollte nämlich damals an der Stelle
der Benediktinerabtei in Kladrau eine Kathedrale errichten und diese seinem
Günstling Hyncik Pluh von Rabstein übertragen, sobald der Abt Rae eck
daselbst gestorben sein würde. Kaum war dieser tobt, als die Mönche einen
neuen Abt wählten, welchen Johannes von Pomuck als Generalvikar des
Erzbischofs bestätigte, was Wenzel erst nachher zu seinem größten Verdruß erfuhr.
Voll Ingrimm berief er deswegen den Erzbischof und dessen Räthe zu sich und
wurde beim Anblicke derselben so von Zorn übermannt, daß er unter Dro-
hung furchtbarer Ziichtigung alle — den Erzbischof ausgenommen, den nicht
sowohl seine Würde, als seine zahlreich anwesenden Waffenträger schützten,
auf den Hradschin zu führen befahl, um dort eine scharfe Untersuchung mit
ihnen vorzunehmen. Wenzel wohnte dem Verhör selbst bei und gerieth
dabei in solche Wuth, daß er dem bejahrten Domdecan Di'. Bohuslaw von
Krnow mit seinem Degenknops auf das Haupt schlug, daß er blutete, und
ihn dann binden und in das Gefängniß werfen ließ. Die übrigen aber, den
Offizial Puchnik, den Generalvikar Johannes von Pomuk, den Propst
Wenzel und den Hofmeister des Erzbischofs, Nopr von Raupow, ließ
er foltern und half selbst die Gefolterten brennen. Alle — durch die Folter
geschreckt, leisteten Alles, was der König haben wollte, nur Johannes be-
stand alle Qualen der Folter, bis er halbtodt auf Befehl Wenzels gebunden
auf die Prager Brücke geführt und von derselben in die Moldau hinab-
gestürzt wurde am 20. März 9 Uhr Abeudö des Jahres 1393. (Vergl.
Palaky, Geschichte von Böhmen Iii. S. 61 ff.) Sein Leichnam wurde,
ohne daß es Wenzel zu verhinderu wagen durfte, in der Metropolitankirche
beigesetzt, und seitdem wurde Nepomuk als Märtyrer und zugleich
als Brückenpatron verehrt und später (19. März 1729) vom Papst
Benedict Xiii canonisirt.
73. Donau wörth, auch Schwäbisch wörth genannt, war von dem
Grafen Theobald von Dillin gen, einem Bruder des heil. Bischofs
Ulrich von Augsburg, um das Jahr 950 gegründet worden und ging
später auf die H oh e nst au fisch e Familie über. Nach dem Erlöschen der-
selben mit Konradin (tz 1268) fiel Donauwörth Ludwig Ii, dem
Strengen, Herzog von Oberbayern, zu, dessen Schwester Elisabeth die
Mutter Konradins war. Kaiser Alb recht I von Oesterreich nahm Donau-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Vii Ludwig Ernst Ernst Wilhelm Heinrich_Xvi Heinrich Königs_Wenzel Johannes
von_Pomuck_(Nepomuck Wenzel Johannes Wenzel Hyncik_Pluh_von_Rabstein Johannes_von_Pomuck Wenzel Bohuslaw_von
Krnow Puchnik Johannes_von_Pomuk Wenzel Nopr_von_Raupow Johannes Palaky Wenzel Nepomuk Benedict_Xiii Theobald_von_Dillin Ulrich_von_Augsburg Konradin Donauwörth_Ludwig_Ii Ludwig Elisabeth Konradins
437
Die einstmaligen Hochstifter und Reichsstädte.
1805. Dezember. Durch deu Preßburger Frieden wird die Mark-
graf s ch a f t B u r g a u dem Königreich Bayern z u g e t h e i l t.
15) Keichssladt Dinlrelsöüljt.
Angeblich von einem Dinkelhof, nach andern Angaben Dingsbühl,
d. i. öffentliche Gerichtsmalstaette.
920. Dinkelsbühl ein oppiäum villicmm, um 1125 ummauert.
1288. In Dinkelsbühl ein k. Landvogt.
1305. Dinkelsbühl erhält von K. Albrecht I eigenes Gericht. Anfang der
Reichsfreiheit.
1309. K. Heinrich Vii verleiht der Stadt Dinkelsbühl neue Rechte.
1352. K. Karl Iv verleiht der Stadt Dinkelsbühl das Recht, einen Richter
und Amtmann aus eigenen Mitteln unabhängig von. den: Landvogt
in Schwaben zu bestellen.
1387. Der Deutschorden gründet in Dinkelsbühl ein Haus.
1532. Die Reformation wird dnrchgeführt.
1802. 30. November Dinkelsbühl wird von Bayern besetzt.
1803. 30. Juni. Dinkelsbühl wird von Bayern an Preußen
überlassen.
1806. Mai. Mit dem Fürstenthum Ansbach kommt Dinkelsbühl
neuerdings an Bayern.
1809. Die Deutschordensvogtei Dinkelsbühl wird von Bayern
eingezogen.
16) Keichsstadt Kauföenren.
Buron, Beuren, seit dem 14. Jahrhundert Kaufbenren.
1130. Kaufbenren, im Besitz der Welfen, kommt 1191 an die Hohenstaufen.
1240. Kaufbenren wird als Stadt erwähnt, erste deutsche Urkunde von
König Konrad Iii.
1286- K. Rudolf verleiht der Stadt Kaufbenren eigenes Gericht unter einem
k. Amman. Anfang der Reichsfreiheit.
1325. Eine Feuersbrnnst verzehrt den größten Theil der Stadt.
1330. K. Ludwig Iv der Bayer verleiht der Stadt Kaufbenren große
Rechte und Freiheiten.
1802. 2 September. Kaufbenren wird von Bayern in Besitz ge-
nommen; definitiv 1803. 25. Februar durch den Reichs-
d epntationsh auptfchluß.
17) Keichsstadt und gefürstete Aötei Kempten.
6nmpoänmim, Stadt der Estioner in Bindclizien auf dem rechten
Ufer der Iller.
14. v. Ehr. Herrschaft der Römer.
650 n. Ehr. Allmälige Entstehung der Stadt am Fuße des Hilarmont.
773. Hildegard, Gemahlin Karls des Großen, erbaut und begabt die
„königliche Abtei" zu Kempten. Audogar, erster Abt des Klosters,
stirbt 796.
820. K. Ludwig der Fromme verleiht dem Stifte freie Abtswahl und
Immunitäten.
910—41. Einfälle der Ungarn; Kloster und Stadt Kempten verwüstet.
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TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Keichssladt_Dinlrelsöüljt Albrecht_I Albrecht Heinrich_Vii Heinrich Karl_Iv Karl Buron Konrad_Iii Konrad Rudolf Rudolf Ludwig_Iv_der_Bayer Ludwig Hildegard Karls Karls Ludwig
438
Die einstmaligen Hochstifter und Reichsstädte.
943. Bischof Ulrich von Augsburg stellt das Kloster wieder her.
960- Erweiterung der Stadt.
1289. K. Rudolf I verleiht der Stadt Kempten den ersten Freiheitsbrief.
Der Kaiser wird Schirmvogt der Stadt. Anfänge der Streitigkeiten
zwischen Stadt und Stift-
1331. K. Ludwig der .Bayer verleiht der Stadt Kempten Befreiung von
fremdem Gerichte. Kaiserliches Landgericht der Grafschaft Kempten.
1348. Der Abt von Kempten urkundlich „Fürst" genannt; 1363 Fürstabt.
1361. Die Stadt Kempten wird in die Reihe der „Reichsstädte" ausgenommen.
Dezember. Einigungsbrief zwischen dem Stifte und dem Bürgerrathe.
1363. Die Bürger von Kempten erstürmen und demoliren Hilarmont, die
Burg des Fürstabtes.
1379. Die Stadt Kempten erkauft die Burg Hilarmont. Ewiger Bund
zwischen Stadt und Stift zu gegenseitigem Schutze.
1425. Anfänge zu einer neuen Stadt um das Stift Kempten.
1483. Das Stift Kempten wird dem Papste unmittelbar unterstellt.
1485. Tag zu Ulm zur Ausgleichung der Streitigkeiten zwischen Stadt
und Stift.
1525. 6 Mai. Der Abt zu Kempten überläßt an die Stadt Kempten gegen
30,000 Goldgulden alle seine Gerechtsame über dieselbe.
1608. Die Stadt Kempten tritt der Union bei, der Fürstabt 1609 der Liga.
1632. Januar. Die Stadt Kempten wird von den Kaiserlichen eingenommen,
diese aber werden 1634 von den Schweden vertrieben.
1634. März. Das Stift Kempten wird von schwedischen Truppen ganz
zerstört.
Oktober. Oberst Graf von Wolkenstein, kaiserlicher Kommandant der
Stadt Kempten.
1639—73. Fürstabt Roman Giel von Gielsberg.
Der Fürstabt, ebenso die Stadt Kempten, erhalten durch den west-
phälischeu Frieden volle Landeshoheit.
Castolus Reichlin von Meldegg, letzter (104.) Abt von Kempten
(ch 28. Mai 1804).
2. September. Stadt und Stift Kempten von Bayern
militärisch besetzt.
20. — 30. November. Civilbesitznahine des Stifts und der
Stadt.
25. Februar. Stadt und Stift Kempten werden durch den
Reichsdeputations-Hauptschluß definitiv mit Kurpfalz-
bayern vereinigt.
18) Weichsstadt Lindau.
v. Ehr. Die Römer am Bodensee. Hooeptaoulum Tidsrii.
u. Ehr. Verkündigung des Evangeliums am Bodensee durch Columban.
Curtis Lintowa im Argengau.
Lindau wird von dem Herzog Hermann I von Alemannien eingeäschert.
Erbauung der St. Stephanskirche (jetzt protestantische Kirche).
Rechtsbrief K. Rudolfs I. Die Stadt erhält einen Ammann unter
dem Landvogt von Schwaben.
Lindau erhält eigenes Gericht und Befreiung von auswärtigen Ge-
richten.
Große Feuersbrunst in Lindau.
25. Februar. Karl August, Fürst von Bretzenheim, natür-
licher Sohn des Kurfürsten Karl Theodor von Bayern
1648.
1793.
1602.
1803.
15.
612.
800.
948.
1180.
1275.
1298.
1728.
1803.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Ulrich_von_Augsburg Rudolf_I Rudolf Ludwig_der_.Bayer Ludwig März Graf_von_Wolkenstein Fürstabt_Roman_Giel_von_Gielsberg Castolus_Reichlin_von_Meldegg Hooeptaoulum_Tidsrii Curtis_Lintowa Hermann_I_von_Alemannien Rudolfs_I. Karl_August Karl August Karl_Theodor_von_Bayern Karl
439
Die einstmaligen Hochstifter und Reichsstädte.
(1- 1799), erhält durch den Reich sd eputations -H auptsch luß
für seine Verluste jenseits des Rheins die Stadt und
Abteilindau, vertauscht sie aber alsbald gegen böhmische
Landgüter au Oesterreich.
1805. 25. Dezember. Durch den Preßburger Frieden wird Lindau
dem Königreich Bayern zuerkaunt.
19) Hleichsstadt Memmingen.
1128. Die Welfen in und um Memmingen begütert.
1191. Dezember. Welf Iii (Viii), Sohn des bayerischen Herzogs Heim
rich Ix, des Schwarzen, stirbt zu Memmingen-
König Heinrich Vi nimmt die Stadt nebst den welfischen Gütern
in Besitz.
1276. K. Rudolf I bestätigt das Stadtbuch.
1286. Privilegium, daß die Stadt nie veräußert, verpfändet oder vertauscht,
daß kein Bürger vor ein fremdes Gericht gefordert werden solle; be-
stätigt 1330.
1296. Memmingen erhält einen Stadtammann.
1524. Memmingen entscheidet sich für die Reformation.
1702. 1. Oktober. Max Emanuel nimmt Memmingen ein.
1802. 2. September. 30. November. Die Stadt Memmingen wird
von Kurpfalz-Bayern in Besitz genommen.
20) Hleichsstadt Aördtingerr.
898. Nördlingen unter K. Arnulf als 6urtlz regia erwähnt-
Winburg, Wittwe Zwentibolds, schenkt Nördlingen der Kirche St.
Peter und Emmeram in Regensburg.
1215. K. Friedrich Ii bringt Nördlingen wieder an das Reich.
1238. Verwüstung der Stadt durch eine Feuersbrunst; abermals 1258-
1263. Die Stadt wird in der Ebene neu aufgebaut. Ein k. Vogt in Nörd-
lingen.
1314—47. Erste Privilegien von K. Ludwig Iv, dem Bayern. Nördlingen
Reichskammerstadt.
1401. Rechts- und Freiheitsbrief K. Ruprechts.
1522. Erste Bewegungen zur Kirchenreform.
1802. 8. September. Die Stadt Nördlingen wird von Bayern
militärisch besetzt.
1803. 25. Februar. Nö r d liug en w ird durch den Reich öd epu tations-
Hauptschluß dem Kurfürstenthum Pfalz-Bayern ein-
verleibt.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Welf_Iii Heinrich_Vi Heinrich Rudolf_I Rudolf Max_Emanuel Max Arnulf Wittwe_Zwentibolds Peter Emmeram Friedrich_Ii Friedrich Ludwig_Iv Ludwig
470
Beilagen zum fünften Zeitraum.
80. Graf Niklas von Abensberg, der den Herzog Christoph 1471
zu München int Bade gefangen genommen hatte und bei der Fehde, die
1484—1485 zwischen Christoph und Albrecht Iv geführt wurde, zu
Letzterem hielt, hatte die Fastnacht 1485 bei Herzog Albrechtiv in München
zugebracht. Herzog Christoph, der hiervon Nachricht erhielt, versteckte sich
mit einer Abtheilung seiner Kriegsleute bei Frey sing in ein Gehölz und
machte, als Graf Niklas mit 12 Reitern ans der Straße daher gezogen
kam, auf denselben einen unvermutheten Angriff. Niklas fiel im Gefechte,
von einem Knappen Christophs, Seiz von Frauenberg, erdolcht. Er war
der letzte männliche Sprosse dieses alten, bayerischen Dynastcngeschlechtes.
Ein Stein unweit Freysing zeigt die Stelle, wo dieß geschah. Auf die Reichs-
baronie Abensberg legten später Kaiser Friedrich Iii und sein Sohn,
der römische König Maximilian I, das in 52,000 Goldgulden bestehende
Heirathsgnt Kunigundens, der Tochter Friedrichs Iii, behielten aber dem
Reiche das Einlösungsrecht bevor.
81. Unter den Männern, welche vor dem Ausbruche der durch Luther
herbeigeführten Kirchenspaltung an der Universität Ingolstadt wirkten,
ragen besonders hervor:
Konrad Meißel, der seinen Zunamen latinisirt „Celtcs", graecisirt
„Protucius" schrieb, war am 1. Februar 1459 zu Wipfeld bei Würz-
burg geboren, erschien nach verschiedenen Lebensgeschicken 1492 auf der Uni-
versität Ingolstadt als der erste gekrönte Dichter unter den Deutschen
und lehrte daselbst an der Seite von 33 weiteren Docenten, die für Honorare
von einem Groschen bis zu einem Gulden Collegien lasen, die schönen
Wissenschaften. Er fand erst 1497 eine bleibende Stätte in Wien, wo ihn
König Maximilian I zum Lehrer derdichtknnst und Beredtsamkeit
an der Universität daselbst ernannte. Zum Vorsteher des auf seinen Be-
trieb gegründeten Collegium poetarum erhoben, veranstaltete er die ersten
theatralischen Vorstellungen am königlichen Hofe. Im Kloster Tegernsee
fand er die alte römische Reisekarte, welche er einem seiner Freunde, dem
Konrad Pentinger, schenkte, von dem sie den Namen „Peutinger'sche
Karte" erhielt. Celtes starb am 4. Februar 1508 und hinterließ eine
„Geschichte und Beschreibung Nürnbergs'', dann ein Gedicht über „die Lage
und Sitten Deutschlands", mehrere philosophische, rhetorische und biographische
Werke und eine Menge Gedichte, in denen er sich als glücklicher Nachahmer
des Tibull und Horaz zeigt.
Jakob Locher mit dem Beinamen Philomusus, aus Ehingen in
Schwaben gebürtig, war seit 1498 Professor der Dicht- und Redekunst.
Johann Maier aus Eck oder Egg, einem Kloster Ottobeuer'schen
Dorfe in Schwaben unweit Babenhausen stammend, bekannter unter dem
Namen „Di-. E ck", war 1486 geboren, wurde 1501 Magister der Philosophie,
1510 Professor der Theologie, 1512 Prokanzler der Universität Ingolstadt.
Früher ein literarischer Freund Luthers ward er in der Folge dessen Gegner,
schrieb 1518 die .,0 doli sei" gegen Luthers Thesen, disputirte mit Karl-
stadt undluther inlcipzig vom 27. Juni bis 16. Juli 1519, ging 1520
nach Rom und brachte von da eine Verdammungsbulle gegen Luther mit
zurück, in welcher sich zum ersten Male der Name „Lutheraner" findet, eine
Bezeichnung, durch welche sich die Anhänger Luthers für verletzt hielten. Auf
dem Reichstage zu Augsburg (1530) betheiligte er sich an der Abfassung
der katholischen Widerlegungsschrift; an den Religionögesprächen zu Worms
(1540) und zu Regensburg (1541) nahm er gleichfalls Theil. Er starb
am 10. Februar 1543.
Johann Thurmayr, genannt Aventin ns. Geboren im Jahre
1477 in dem niederbayerischen Städtchen Abensberg machte Hans Thur-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
Extrahierte Personennamen: Niklas_von_Abensberg Christoph Christoph Albrecht_Iv Albrecht Christoph Frey Niklas Niklas Christophs Seiz_von_Frauenberg Friedrich_Iii Friedrich Maximilian_I Maximilian Friedrichs Konrad_Meißel Konrad Maximilian_I Maximilian Konrad_Pentinger Konrad Celtes Jakob_Locher Johann_Maier Johann Johann_Thurmayr Johann
Extrahierte Ortsnamen: Goldgulden Friedrichs Ingolstadt Wien Nürnbergs Philomusus Ehingen Schwaben Schwaben Babenhausen Rom Luthers Worms
446 Beilagen zum vierter: Zeitraum.
der poetischen Nationalliteratur der Deutschen I. S. 224 ss. W. Menzel
Gesch. d. Deutschen I. S. 239. Dramatisch behandelt ist die Geschichte des
Herzogs Ernst Ii von Uhland.
26. Siehe beifolgende genealogische Tafel der älteren ungarischen Könige.
27. Vgl. die zweite von den umstehenden geneal. Tafeln.
28. Siehe beifolgende genealogische Tafel der älteren ungarischen Könige.
29. Pfister erzählt die Sache so:
„Es ^ liegt diese Stadt am Fuße eines runden weinreichen Berges, auf
seiner Spitze die Burg, in einem kleinen, fruchtbaren Thale, nicht weit vom
Neckar, dessen anmuthige Ufer in immer weiteren Flächen sich ausdehnen.
Da nahm der Herzog Welf ein großes Kriegövvlk, schlug zuerst den Herzog
Leopold von Bayern, dann zog er siegreich herab durch die schwäbischen Gaue.
Es war mitten im Winter. Welf siel mit Erbitterung auf das Kriegsvolk
der Waiblinger; aber Konrad schlug ihn vor der Stadt Weinöberg in die
Flucht mit großem Verluste. Da ergab sich Burg und Stadt Weinsberg.
Der König, der nicht Krieg mit den Weibern führte, verhieß jeder, es dürfe
jede aus der Stadt mitnehmen, was ste tragen könne. Als nun die Thore
geöffnet wurden, da kamen die Frauen heraus, jede auf ihrem Rücken ihren
Ehegemahl tragend. Darüber war Herzog Friedrich (Ii von Schwaben) un-
gehalten und rief: Das sei nicht die Meinung des Vertrags. Der König
aber erfreute sich dieser Weiberlist und sprach: Ich hab's ihnen versprochen,
des Königs Wort darf nicht gebrochen werden. Also kamen die Frauen mit
ihren Ehemännern davon, die Stadt aber wurde den Soldaten preisgegeben."
21. Dezember 1140.
Daß die Deutschen damals zum ersten Mal ihr altes Feldgeschrei:
„Kyrie Eleyson" in den Ruf: „Hie Welf, hie Waiblingen" (von einem den
Hohenstaufen gehörigen Städtchen im Remsthale unterhalb Kanstadt) um-
geändert haben sollen, woraus die Italiener „Guelfen und Ghibellinen"
machten, ist nicht wahrscheinlich, da kein Schriftsteller des 12., 13. und wie
es scheint, nicht einmal des 14 Jahrhunderts dessen Erwähnung thut.
30. Solche mächtige, reichbegüterte Grafen- (Dynasten-) Geschlechter,
welche die Macht der Herzöge von Bayern im vierten, und zum Theil noch
im fünften Zeiträume beschränkten, waren:
Die Welfen, deren Güter im Ammer- und Angstgau, am Lechrain,
im Oberinn- und im Norithale nach dem Tode des alten Welsen an die
Hohenstaufen kamen, und von diesen zum Herzogthume Schwaben gezogen
wurden. Vieles davon kam später, nach dem Erlöschen der Hohenstaufen mit
Konradin, durch Pfand und Erbschaft an Bayern.
Die Scheyrer, seit 1116 die Wittelsbacher genannt, von denen
durch Arnold, Sohn Ottv's Ii, die Seitenlinie Dachau, dann durch den
Sohn Arnolds, Otto, die Seitenlinie Falley ausging.
Die Grafen von Schweinfurt, Ammerthal, Hersbruck k-, zugleich
Markgrafen im Nordgau. Diese starben aber in männlicher Linie schon mit
Otto, dem Sohne jenes Heinrichs, oder Hezilo's, der sich wider König
Heinrich Ii, den Heiligen, empört hatte, 1057 aus. Seine Hausgüter, deren
er viele in Ostfranken und im Nordgan besaß, erbten vier Tochtermäuner.
Einer davon, Heinrich, Markgraf von Naabburg, erbte die Güter inr Nord-
gau mit der Markgrafschaft Eham, die später an die Grafen von Vohburg
überging. Einen andern Theil im Bambergischen, Bayreuthischen rmd Voigt-
ländischen erhielten die Grafen von Andechs und Diessen. Auch die Grafen
von Castell und Sulzbach erbten von dem Schweinfurter.
Die Andechser, von Andechs und Diessen, mit der Seitenlinie von
Wolfratshauscn, die 1158 erlosch. — Die Andechser waren reich begütert im
Ober- und Unter-Jnnthale, wo sie bei ihrer Burg Ambras Jnnsbrnck^grüu-
deten, im Pusterthale, im östlichen Norithale und um Brixen, dessen Stifts-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: W._Menzel Ernst_Ii_von_Uhland Ernst Welf Leopold_von_Bayern Leopold Welf Konrad Konrad Friedrich_( Friedrich Welf Konradin Arnold Arnolds Otto Falley Otto Heinrichs Heinrichs Heinrich_Ii Heinrich Heinrich Heinrich
447
Beilagen zum vierten Zeitraum.
Vögte sie waren, am Ammer- und Würmsee bis Garching herab, erbten 1158
von dem Grafen von Formbach und Putten hin Oesterreich) die Grafschaften
Neuburg am Inn und Schärding, gelangten durch die Heirath Arnolds Ii
von Andechs mit Sophie von Schweinfurt, einer Tochter Otto's von Schwein-
furt, zu vielen Gütern des Letzteren im Bayreuthischen, erhielten unter dem
Andechser Berthold Ii die Markgrafschaft Istrien, und erbten bei Ver-
mählung dieses Berthold mit Hedwig, der Erbtochter von Dachau, den dieser
Dachauer-Dynastie seit 1146 anklebenden Titel von Herzogen von Dalmatien
und Kroatien, welchen die Andechser unter Berthold Iii (1183—1206) in
den Titel der Herzoge von Meran (Merania, Marinia, Mariniani hieß im
Mittelalter die dalmatinische Meeresküste) umänderten. Endlich erhielten sie
die Pfalzgrafschaft Burgund durch Heirath Otto's I (1206—1234) mit
Beatrix von Burgund, einer Enkelin Kaiser Friedrichs I Barbarossa.
Die Burggrafen von Regens bürg und Landgrafen von Stef-
ling (Steveningen) mit dem Burggrafenamte in Regensburg und den
Grafschaften Riedenburg, Steveningeu oder Stefling und Regcnstauf, sammt
der landgräflichen Ambacht, d. i. kaiserlichem Gerichte und Geleite in
diesen und andern dem Reiche zuständigen Gütern auf dem Nordgaue (uach-
malige Aemter Haidau, Riedeuburg, Nittenau, Regenftauf). Unrichtig ist
es, daß auch die nordgauischen Aemter Lengenfeld sammt Burg (Burglengen-
feld), Pettendorf, Schwandorf, Schmidmühlen zu der Burggrafschaft Regens-
burg und Landgrafschast Stefling gehört haben. Diese Aemter waren ein
besonderes Dynastengut der freien Herren (Reichsbarone) von Pettendorf
und Hopfenau, die 1119 erloschen, und zum Theil von den Wittelöbachern,
zum Theile von den nordgauischen Dynasten Waldeck-Leuchtenberg geerbt
wurden. Helika oder Heilka von Lengfeld war die Mutter Otto's des
Größeren, ersten wittelsbachischen Herzogs in Bayern.
Die Vohburger, in geschichtlich verlässiger Geschlechtssolge hcrvor-
treteud mit dem bei Kaiser Heinrich Iv hochangesehenen Markgrafen
Diepold, der sich von der Stadt Giengen am Berge im Königreiche
Württemberg schrieb, weil Bohburg damals noch im Besitze der Rotier Pfalz-
grafen und dann ihres Nachfolgers Rapoto war. Dieser Diepold heirathete
die Luitgardis, Tochter des Grafen im Breisgau und Herzogs in Kärnthen,
Berthold mit dem Barte, Herrn von Zähringen, und siel in der Schlacht
an der Streu im Würzburgischeu 1078. Ihm folgte sein Sohn Diepold Ii,
der seit 1091 als Markgraf von Cham, Bohburg, auch Naabburg auftritt
und große Besitzungen im Nordgaue und dem Ehambrich bis nach Eger,
das noch vohburgisch war, besaß. Ein Seitenzweig dieser Bohburger auf
dem Nordgaue waren die seit 1226 hervortretenden Markgrafen von Hohen-
burg auf dem Nordgaue.
Die Grafen von Bogen, die über den ganzen bayerischen Wald,
Mitterfels, Windberg, Deggendorf, Natternberg, Plattling k. geboten. (Land-
gerichte Mitterfels, Bogen, Kötzting, Viechtach, Regen, Deggendorf.)
Die Ortenburger, geborne Grafen von Sponheim in Rheinsranken,
Herzoge von Kärnthen, Markgrafen von Istrien, Grafen von Ortenburg in
Bayern, Vilshofen, Krayburg, Pfalzgrafen von Bayern, Grafen von Murach,
Oberviechtach in der heutigen Oberpfalz.
Die Grafen von Hirschberg, Kregliugen, Dolnstein und Kranzberg,
welche 1305 mit Gebhard von Hirschberg ausstarben.
Die Grafen von Abeusberg, Rotteneck sammt Altmannstein.
Diegrafen von Lechsgemünd und Graisbach, Monheim, Kaisheim,
Harburg.
Die Grafeu von Moosburg, Rotteuburg und Ranning.
Die Plaine, kärnthen'schenursprungs, Grafen vonmitterfill, Pinzgau,
Pongau, Waging re. (mit Burg Plain am Untersberge).
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
450
Beilagen zum fünften Zeitraum.
tigen Geschlechte der Grafen von Meglingen und Frontenhausen, bot
die Hand zum Frieden. Dieser kam auch durch die Vermittlung der freien
Herren des Landes in folgender Weise zu Stande: Der Herzog versprach für den
Fall seines kinderlosen Hinschcidens die Schlösser Kelheim, Lengenfeld,
Regenstauf, Steffling, Wolfring, Bartensperg, Durchelnburg
mit Zugehör dem Bisthume Regensburg auf ewige Zeiten abzutreten, dazu
mit Bewilligung des Königs Philipp von Schwaben das bayerische
Herzogen amt. Der Bischof dagegen überließ dem Herzoge die Lehen,
welche der letzte Burggraf vom Bisthum Regensburg getragen hatte, wozu
bedeutende Besitzungen im Gebirge (in montanis) mit der Veste Kufstein
gehörten, und versprach außerdem ein Fürstenlehen, wenn ein solches heim-
fallen sollte. Daran knüpfte Bischof Konrad Iii die Hoffnung, daß die
bayerische Herzogswürde künftig mit der Würde des jeweiligen Bischofes von
Regensburg verbunden sein werde — eine Hoffnung, die für immer schwand,
als dem Herzoge Ludwig von seiner Gemahlin Ludmilla am 23. April
1206 ein Sohn geboren wurde, der den Namen Otto erhielt.
34. Daß Herzog Ludwig der Kelheim er sammt seinem Sohne Otto
schon 1214 mit der rheinpfälzischen Grafschaft belehnt worden und die Verlobung
Otto's mit Agnes, der Erbin der Pfalzgrasschaft, ebenfalls im Jahre 4214
stattgefunden, beweist eine von 1214 datirte Urkunde des Herzogs Ludwig,
in welcher er dem Kloster Schönau bei Heidelberg Entschädigung wegen
erlittener Kriegsschäden verschreibt. In dieser Urkunde heißt es: „Budovicus
D. G. Palatinus comes Reni et dux Bavariae ... pro damno,
quod homines nostri nobis invitis intulerunt monasterio et venerabilibus
fratribus Schoenaugiae cupientes satis facere reversi a militia Domini
regis Friderici de inferiori Germania ad ipsum claustrum accessimus,
et Abbati et fratribus ... piscationem nostram in Opphouuin (Oppen-
heim), donec dicerent sibi satisfactum, contulimus. Huic donationi
accessit etiam bona volontas et pius consensus Agne tis, nobilis puellae,
sponsae filii nostri, quae vera haeres est ejusdem rei........Actum
est Ao Domni Mccxiiii. H. v. t. Theobaldus Marchio de Yohinpurch,
Philippus de Bonlanden, miles noster cognomento Crane, Hageno
famulus noster Sigboto advocatus et alii plures boni testimonii. Cfr.
Gudeni Sylloge I. p. 85. Der Belehnungsbrief selbst hat sich bis jetzt
nicht vorgefunden, weshalb vorstehende Urkunde allein als Anhaltspunkt
dienen kann.
35. Ludwig erhielt die Städte: München, Ingolstadt, Wasserburg,
Steffling, Lengenfeld, Riedcnburg, Regenstauf, Kalmünz u. a.; H einr ichxiii:
Landshnt, Kelheim, Cham, Dingolfing, Schärding, Braunau, Straubing,
Vilshofen, Burghansen, Oetting, Sulzbach u. a. Die Theilungs-Urkunde
ist, wenn anders eine solche aufgesetzt war, abhanden gekommen. Es läßt
sich daher nicht mit Bestimmtheit behaupten, von welcher Art die Theilung
war, ob To dt- oder bloße Nutz theilung (Mutschirung). Im elfteren
Falle wäre nämlich die Einheit und der Gesammtbesitz des Hausgutes für
alle Stammgenossen aufgegeben worden und beim Aussterben einer Linie
wäre ihr Antheil an das Reich gefallen; auch würden die im Hausgesetze
etwa festgesetzten Anordnungen wegen Nachfolge der überlebenden Linie für
auswärtige Erbansprüche keine Wirkung gehabt haben. Daß übrigens die
theilenden Brüder keine Todttheilung machen wollten, ist für sich klar und
geht daraus hervor, daß sie sich beide „Pfalzgrafen bei Rhein, Herzoge von
Bayern" schrieben und beide in ihren Wappen den pfälzischen Löwen
und die 42 blauen und weißen Wecken (Rauten) führten. Uebrigenö war
der gethane Schritt ein höchst gewagter, der Reichs Verfassung und dem
Reichsherkommen durchaus entgegengesetzter („man mag kein
fürstenamt mit recht zweien mannen leihen; geschiet es aber je, jedweder
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Schwaben Philipp Konrad_Iii Konrad Ludwig Ludwig Ludmilla Otto Ludwig_der Ludwig Otto Agnes Ludwig Ludwig Reni Domni_Mccxiiii Theobaldus_Marchio_de_Yohinpurch Crane Ludwig Ludwig Lengenfeld
der Agilolfinger in 33ajoarten. 5
Mönch ans dem oströmischeu Kaiserthum, wanderte 452 in das
Ufer-Norikum ein und gründete bei Fabiana, einer Stadt
zwischen dem heutigen Tultt und Kahlenberge tu Unterösterreich,
ein Kloster, von wo aus er längs der Donau auswärts nach
Lorch, Paffau, Künzing und auch in das Alpenland nach Salz-
burg und Küchel wanderte, theils um das Christenthilm weiter
zu verbreiten, theils um das Vorgefundene ztt erhalten und zu
befestigen. Gleichzeitig mit Severin wirkte in Lorch eilt Bischof
Constantiuö, der mit seiner Gemeinde unter Führung Severins
nach Fabiana zog und nach dem Tode des Severin für die be-
drängten römischen Unterthaneit dieser Gegcttd die einzige Stütze
wurde.
§ 5. Kaum waren die Römer aus Vindelizien littb
Norikum gewichen, so drangen (454 — 488) mehrere deutsche
Völkerhaufen, als Markomaitnen, Quadcn (ein Zweig des
sucvischen Stammes) und Gothen (hauptsächlich Rugier, Heruler,
Schyren, Turcilinger oder Turilinger) ans ihren bisherigeit Sitzen
jenseits der mittleren Donau (Böhmen, Mähren, dem westlichen
und nördlichen Ungarn) in das heutige Oesterreich vor und nahmen
entweder deshalb, weil ihre Mehrzahl aus dem Lande der Marko-
mannen kam, dessen Bewohner noch immer von den Bojern her
Bämih hießen, oder weil ihre neue Heimath in älterer Zeit
bo fische Gefilde waren, bcu gemeinschaftlichen Namen Bojoa-
rier, Bajoaricr, Bajuarier, auch Bajuwarier an als
die Baren oder Waren, d. i. Mannen, Schirmer, Wehrer und
Inhaber des ehedem von Bojern bewohnten Landes H.
Zu den wichtigsten Punkten, welche der junge B ajo aren st a a t
in sich faßte, zählte Reginisburg (Regenöburg), Pass au und
Lorch. Hierinlorch, aus welchem 452 derbischos Constantius
mit feiner ganzen Gemeinde ausgezogen und nach Fabiana
übergesiedelt war, traf nach dem Tode des Bischofes Constan-
tius (f 487) der Bischof Mamertinuö, früher Tribun zu
Fabiana, ein und führte dem Christenthum in und um Lorch
viele neue Bekenner zu. Nach dem Tode des M am er t in ns
(4 um 520) blieb das Lorch er Bist hum verwaist, bis der
hl. Rupert, seit 536 Bischof von Worms, auf Betrieb des
austrasischen Königs Thevdebert I (534 — 548) um das Jahr
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]