17
den Enthüls;, fein Volk zu heben, und fand die Mittel
dazu in der väterlichen Vcrlassenschaft, in den Zcitumstän-
den, besonders aber in sich selbst. Im ersten schlesischen
Kriege (1740 — 1742) eroberte er Schlesien, im zweiten be-
hauptete er dasselbe (1745). Durch den siebenjährigen Krieg
(1756 — 1763) rettete er sein ganzes Reich von der beschlos-
senen Zerstückelung und Vernichtung. Die Bedrängnisse und
Folgen des Krieges wüste seine Weisheit bald zu heben.
Thatigkeit in Gewerben und Handel wurde befördert und
führte zu Wohlstand. Die Bevölkerung nahm zu durch Ein-
bau unbenutztes Landes und Ansiedelung von Ausländern.
In langem Frieden, durch Tapferkeit erworben, genoß
Friedrich seinen Ruhm, und starb geachtet und bewundert
am 17ten August 1786.
20. Napoleon Bon a parte 1600.
Er war 1769 zu Ajaccio in Korsika geboren, bildete
seine Anlagen zum Krieger theils in der Kriegsschule zu
Bricnne, theils in den Kriegen wahrend der französischen
Revolution aus, und erwarb sich ausgezeichneten Ruhm in
dem Feldzuge 1796 in Oberitalien. Hierauf führte er sogar
eine Flotte nach Ägypten, die aber von den Engländern bei
Abukir aufgcriebcn wurde (1798). Rach seiner Rückkehr
hob er sich (1799) an die Spitze des damaligen französischen
Freistaats, als erster Consul; es gelang ihm, Frankreich
im Innern zu beruhigen und ihm Frieden nach außen zu
verschaffen (1802). Deshalb erhob das begeisterte Volk den
Ehrgeizigen zum Kaiser (1804). Durch seine und anderer
Feldherren Siege hatte Frankreich ein Übergewicht erlangt,
das alle übrigen Staaten bedrohte. Napoleons Anmaßun-
gen und Eroberungssucht erneuerten unablässig die Kriege,
mit Ostreich 1805, mit Preußen 1806, wieder mit Ostreich
1809, mit Rußland 1812. In allen war er siegreich und
unterdrückte die Gegner mit Übermuth, nur in dem russi-
schen Kriege verließ ihn sein Glück. Den gräßlichen Unter-
gang des größten Heeres konnte er nicht ersetzen, die bisher
besiegten Gegner traten vereint gegen ihn auf (1813), sieg-
ten bei Leipzig und in mehreren Schlachten, zwangen ihn
(1814) dem französischen Thron zu entsagen, und verbann-
o
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich August Napoleon Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Ajaccio Korsika Oberitalien Frankreich Frankreich Napoleons Leipzig
15
Wittenberg an. Dies that er noch als eifriger Verehrer des
Pabstes. Selbst das Geschrei der Gegner, die Forderung
des pabstlichcn Nuntius Cajctan zu Augsburg, Luther
solle alles, was er gesagt habe, widerrufen, vermochte ihn
nicht von der Treue gegen den Pabst zu entfernen, den er
für getäuscht durch seine Diener hielt. Als aber der Pabst
eine Bannbulle gegen ihn aussandte, und dessen Anhänger
Luthers gegen dieselbe gerichtete Schriften verbrannten, that
dieser dasselbe mit der Bulle (lo. Deccmbcr 1520) und trennte
sich dadurch öffentlich von dem Pabstc.
Immer größer wurde jetzt die Zahl derer, die ihm bei-
stimmtcn. Mit seiner Einsicht und Überzeugung wuchs sein
Muth. Er sürchtetc sich auch vor dem Kaiser nicht, der ihn
nach Worms vor den Reichstag laden ließ (1521). Hier ward
er geächtet, aber auf Veranstaltung seines Landeshcrrn auf
die Wartburg in Sicherheit gebracht. Im folgenden Jahre
aber verließ er freiwillig diesen Schlupfwinkel, um in Wit-
tenberg entstandene Unordnungen zu hemmen. Furchtlos
schonte er keinen Gegner, so mächtig auch derselbe scyn
mochte. Im Jahre 1525 vermählte er sich, ordnete mit Me-
lanchthons Rathc und Beistände in ganz Sachsen die Kir-
chen und Schulen, schrieb für die Lehrer und für die Jugend
scii^c beiden Katechismen (1528) und sah weit über Deutsch-
lands Gränzcn hinaus seine Lehre angenommen und befestigt.
Vor dem Ausbruch eines zwischen dem Kaiser und den Pro^
tcstanten ausgcbrochcncn Krieges starb er auf einer Reise in
Eislebcn 1546, und wurde zu Wittenberg in der Schloss-
kirche begraben.
1?. Gustav Adolph, König von Schwe-
den, 1630.
Sein Vater Karl Ix. hatte den Thron durch unred-
liche Mittel an sich gebracht und hinterließ ihm, dem Jüng-
linge, das Reich in einer bedrängten Lage (1611). Mit drei
Mächten im Kriege, suchte er den gefährlichsten und näch-
sten Feind, den König Ch ristia n Iv. von Dänemark, durch
Geld auszusöhncn (1613), nöthigte dann die Russen zu ei-
nem für ihn vorthcilhaften Frieden (1617), und konnte nun
um so ungehinderter den dritten Feind, den König Sieg-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Karl_Ix Karl
ihre eigenthümliche Ausbildung in 39 Artikeln, nichr
ohne langen, obwohl vergeblichen, Widerstreit der Ka-
tholiken, wie der Puritaner.
149. In den Niederlanden.
Spanien stand seit 1556 unter Karls V. Sohne,
Philipp Ii., der mit der englischen Maria vermahlt,
wie diese, ein eifriger Verfolger der Protestanten war.
Die Verfolgung derselben in den Niederlanden durch
Herzog Alba seit 1567 hatte zuerst Aufruhr, dann die
engere Verbindung der 7 nördlichen Provinzen durch
die Union zu Utrecht (1579) zur Folge. Wilhelm
von Orackien leitete zuerst die Angelegenheiten der-
Niederländer, die 1581 der Krone Spanien den Ge-
horsam aufkündigten. Ein langwieriger Krieg, in
welchem Philipp die Kräfte seines großen, 1580 noch
durch die ganze portugiesische Macht verstärkten, Rei-
ches verwendete und seine unüberwindliche Ar-
mada 1588 verlor, befestigte der Niederländer Unab-
hängigkeit, und legte den Grund zu Spaniens Ohn-
macht und Verfall. Denn Philipp Ii. kämpfte nicht
bloß mit abgefallenen Unrcrthanen, sondern mit dem
Protestantismus überhaupt, namentlich mit Elisabeth
von England und Heinrich von Navarra in Frankreich.
150. In Frankreich.
Auch in Frankreich hatte die Verfolgung der Pro-
testanten unter Heinrich Ii. (1547— 1559) und
dessen Söhnen Franz Ii. und Karl Ix. (1560 —
1574), auf deren Negierung ihre Mutter, die herrsch-
süchtige Katharina von Medicis, den größten
Einfluß hatte, eine lange Reihe von inner» Kriegen und
Verwirrungen zur Folge, da sich von den politischen
Hofparthcien, den Guisen und den Bourbons,
die letztere mit den Protestanten verband. Schreckli-
cher
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Extrahierte Personennamen: Karls_V. Karls_V. Philipp_Ii Philipp Maria Maria Wilhelm Philipp Philipp Philipp_Ii Philipp Elisabeth
von_England Heinrich_von_Navarra Heinrich Heinrich_Ii Heinrich Franz_Ii Franz Karl_Ix Karl Katharina_von_Medicis
Extrahierte Ortsnamen: Niederlanden Spanien Niederlanden Spanien Spaniens Frankreich Frankreich Frankreich
248
>Alte Geschichte.
Titel, den 0 unbedeutende Menschen seit Valentinian
führten. Ricimer, ein Sueve, hatte die Gewalt,
nach ihm Orestes (475), der seinem jungen Sohn
R o mulus Augustulusden Purpur anlegte.
Aber da er den Herulern, Rugiern und andern deut-
schen Stammen, die im Solde der Römer standen,
den zu Wohnsitzen geforderten dritten Theil von Ita-
lien versagte, bemächtigten sich diese unter Odoacer
des Ganzen, erschlugen Orestes, setzten Romulus
ab, und nannten ihren Anführer König von Ita-
lien (476). Das abendländische Kaiserthum war da-
hin; ein Rest desselben in Gallien ward 10 Jahre
nachher eine Beute der Franken. Das römische Reich
im Orient, nicht minder von allen Übeln gedrückt, die
den inner« Verfall aufs höchste brachten, unterhielt
noch fast 1000 Jahre ein siechcs Leben.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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Karthago.
147
kam. An der Spitze standen zwei Suffeken, nach
phönicischer Weift, sodann ein sehr zahlreicher Senat
{ßovxtj) nebst einem enger» .Ausschuß desselben
(yepovaloi). Das Volk hatte die gesetzgebende Gewalt,
und die 'Suffeten waren Vertheidiger und Stellvertre-
ter desselben, und konnten Vorschläge des Senats im
Namen des Volks bestätigen. Den Feldherren wurde
nie Eivilgewalt gegeben, sondern dazu einige Senato-
ren ihnen beigeordnct. In Rücksicht des Handels, der
Hauptquelle der Einkünfte und Reichthümer diese-
Staats, ist er doppelt merkwürdig. Nicht bloß der
ausgebreitetste Seehandel, der selbst zu Entdeckungs-
reisen an der Westküste von Afrika bis Guinea führte,
sondern ein eben so wichtiger Karavanenhandel in das
Innere von Afrika, nach Ammonium in Libyen, The-
den in Oberagypten, Meroe, Axum und Azab in
Äthiopien, bis nach Arabien, brachte unermeßliche
Schatze. —- Mit Rom wurde bereits 509 ein Han-
delsvertrag geschlossen.
170. Zweite Periode. Der Besitz der In-
seln des Mittelmeers schien den Karthagern so wichtig,
daß sie langer als 2 Jahrhunderte mit den griechischen
Städten auf Sicilien deßhalb Kriege führten. Schon
vor 480 müssen sie auf der Insel Niederlassungen ge-
habt haben. Damals aber soll Uerxes sie zu einem
Kriege gegen Sicilien gereizt haben, um die dortigen
Griechen zu beschäftigen, und ihren Beistand dem ei-
gentlichen Hellas zu entziehen. Allein diese siegten un-
ter Gelon bei Himera an demselben Tage, wo die Per- 4mo
ser bei Salamis geschlagen wurden, und machten im
Frieden zur Bedingung, daß die Karthager die Men-
10 *
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Karthago Afrika Guinea Afrika Libyen Oberagypten Meroe Sicilien Himera Salamis
Sicilien.
153
unter Gelon und seinen Brüdern eine Monarchie, und
behauptet dann wieder die Freiheit mit besserer Ver-
fassung bis auf Dionysius. Schon in dem ersten
Zeitabschnitt kommen Unruhen vor, die Gelon, da-
mals Herrscher in Gela, benutzte, sich Syrakus zu un-
terwerfen (484). Wie hob sich unter ihm die Stadt!
Durch Ansiedlung neuer Bürger machte er sie volk-
reicher, und sein Sieg bei Himera (480) dcmüthigte
ihre gefährlichsten Feinde, die Karthager. Sein Bru-
der Hiero (477—467) zog durch den Glanz seines
Hofes die Aufmerksamkeit aller Hellenen, auf sich, und
war von den berühmtesten Dichtern seiner Zeit umge-
den. Unter ihm stieg Syrakus immer höher; seine
Flotte vermochte schon die damals so mächtigen
Etrusker zu schlagen. Thrasybulus wurde wegen
seiner Grausamkeit schon 467 vertrieben, und die Re-
publik hergcstellt, aber mit demokratischer Ver-
fassung. So oft dieselbe^auch durch innere Unruhen^,
erschüttert wurde (Hetalismus), so gaben doch
Siege über die Siculer, und über- Agrigent dem
Staate ein Ansehen, womit er die Oberherrschaft über
die ganze Insel behaupten konnte. Athens Macht
scheiterte vor Syrakus (s. oben §. 93.). Aber nun
mischen die Karthager sich wieder in die Angelegenhei-
ten der sicilischen Städte (410), erobern und verwüsten
mehrere derselben, und nehmen selbst Mgrigent ein
(406). Dionysius, gegen sie zum Feldherrn ge- /
wählt, gewinnt die Truppen, und macht sich zum Ty-
rannen (405). s- Kurz vor dem Kriege mit Karthago
hatte ein weiser, und seiner Verdienste wegen noch nach
dem Lode verehrter Mann, Diokles, gute Gesetze
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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142 Alte Geschichte.
Triumpkgepränges zu entgehen, gab sich selbst den
Tod. 9
8. Der Staat der Juden.
164. Nachdem die Juden (538) von Cyrus die
Erlaubniß zur Rückkehr in ihr Vaterland erhalten hat-
ten, ging der kleinere und ärmere Theil, geführt von
Serubabel, nach Palästina zurück. Doch hielten
Streitigkeiten mit den Samaritanern die Vollendung
des Tempels bis unter Darius Hystaspis auf (516).
(Ende der siebenzigjahrigen Gefangenschaft). Das
Land stand unter dem Satrapen von Syrien, doch hat-
ten die Juden auch öfters besondere Statthalter aus ih-
rer Nation, wie Afra (458),^md Nehemia (444).
Zugleich erhoben sich die Hobennriester allmahlig zu
Oberhäuptern des Volks, das in der persischen Periode
sich wohl befand. — Auch Alexander bewies sich gnä-
dig gegen die Juden. Seitdem hatte das Land gleiche
Schicksale mit Phönicien, wurde unter Ptolemaus
Lagi, der (312) viele tausend Juden nach Alexandrien
führte, ägyptische, und seit 203 syrische Provinz.
Die Geldnoth der syrischen Könige machte das schon
sehr wichtige Hohepricsterthum unter Antiochus Epipha-
nes käuflich, und veranlaßte. so Beraubungen des
Tempelschatzes. Der Widerstand der Juden führte nur
, zu neuen Unterdrückungsplancn; Epipbanes beschrankte
den jüdischen Cultus, und wollte griechische Gebrauche
an die Stelle setzen. Aber dies erregte Gahrungen bei
Lem Volke und der Aufstand des Priesters Matta-
thias wurde der Anfang seiner Unabhängigkeit (167).
. 165^ Zwar starb M-Mathias schon im folgenden
Jahre; aber seine Söhne ^uda^s bis 161, Jona-
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Darius_Hystaspis Darius Alexander Alexander
177
- Geschichte der Römer.
sulari potestate), wozu auch Plebejer gewählt
werden konnten. Einstweilen also standen diese
Kriegsobersten an der Stelle der Consuln; aber das
Geschäft, den Census zu halten, woran oft die Con-
suln zu Kriegszeiten gehindert worden waren, wurde
jetzt von den consularischen Amtsverrichtungen getrennt,
und zwei Censoren übergeben, die bald durch die
Aufsicht über die Sitten und das Privatleben der Bür-
ger den wichtigsten Einfluß bekamen, und wieder nur
von patricischer Abkunft seyn durften.
193. Wahrend dieser Reibungen im Innern
führten die Römer fast ununterbrochen Kriege mit den
benachbarten Etruskern (die Fabier 479) Aquern,
Sabinern, und mit ihren latinischen Bundesgenossen,
die sich gedrückt fühlten, und nach der alten Unabhän-
gigkeit strebten. Das Gebiet der Stadt wuchs da-
durch wenig, aber der Charakter des Volks wurde
durchaus kriegerisch. Die Belagerung von Veji (404
— 395) gab durch ihre Dauer zuerst Veranlassung zu
Winterfeldzügen und zur Einführung ,des Soldes;
man lernte den Gebrauch von Belagerungsmaschinen,
und ward durch alles dies erst geschickt, einen entfern-
teren Krieg mit Ordnung und Ausdauer zu führen.
M. Furius Camillus, der endlich die Stadt ein-
nahm, hielt einen glänzenden Triumph. Während
der Verbannung dieses großen Feldherrn wurde bald
nachher Rom durch die sennonischen Gallier
nach dem Siege am Flusse Allia (389) erobert und ver-^-7.^
brannt. Nur das Capitolium hielt, biß die Gallier, '
in der Hcimath von den Venetern angegriffen, nach
ciner Übereinkunft abzogcn J). Jener Brand aber ver-
1) Polyb. 2,^13.
12
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
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Geschichte der Römer.
203
223. Die Verschwörung des Catilina
(63), die eine andere Parthei ans Ruder bringen sollte,
.ging durch die Wachsamkeit des Cs. Cicero unschäd-
lich vorüber *). Aber nicht bloß verarmte Verschwen-
der und verfolgte Verbrecher, auch ehrsüchtige Große
waren darin verwickelt, und der patriotische Consul
hatte volles Recht auszurufen: O tempora, o mo-
res! Rom hatte nur einen Cato. — Bald ent-
standen geheime Verbindungen unter den Gewaltha-
bern jener Zeit, Pompejus, Crassus und C. J ulius
Casar, wodurch sie sich gegenseitig zu stützen und zu
heben suchten (60). Als Casar im folgenden Jahre-A
nebst Bibulus Consul ward, waltete er allein und so
eigenmächtig, daß er es wagte, den Cato, der ihm im
Senat widersprach, ins Gefängniß zu schicken. Von
seinen Verbündeten unterstützt, erhielt er (58) daa ^
und transalpinische Gallien (Gallias) und zwar
5 Jahre., wodurch er eigentlich den Grund zu seiner **~"^~*
nachmaligen Größe legte, ganz Gallien zur Provinz
machte, Germanien und Britannien, der erste Römer)
betrat. Während seiner Abwesenheit wurden auch
Cato und Cicero, die Patrioten, aus Rom entfernt,
damit die Scnatsparthei an ihnen keine Stütze hätte.
Der Tribun P. Clodius übernahm das Geschäft;
gegen Cicero, aus persönlichem Haß. Dieser wurde
über 100 Meilen von Italien entfernt, nachdem er be-
reits aus Furcht vor dem Ausgange einer heftig ge-
führten Staats - Anklage des Clodius entflohen war.
Cato aber ward nach Cypru^aescbickt. um diese Insel
Zur R. Provinz zu machen (57). 1
1) Sallust. B. Catilin. Cic. Oratt. Cat.} I — Iv.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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Griechische Staaten. 45
55 Meilen lang, und 35 Meilen breit, auf 3 Seiten
vom Meere umgeben, und gegen N. von Makedonien
und Illyrien begranzt (Kambunisches und Akrocerau-
nisches Gebirge). Der Boden war fruchtbar, das
Klima mild und gesund, und die Lage des Landes dem
Verkehr und Handel günstig. Das Volk, welches die-
ses Land bewohnte, bildete nicht einen, sondern sehr
viele kleine Staaten (roleie, civitates, Gemeinden),
die weiter nichts als Abkunft, Religion und Sprache
gemein hatten) und die theilö durch engere und bleibende
Verbindungen mit ihren stammverwandten Nachbaren
zu mehreren neben einander bestehenden Einungen
(to kqwv) vereinigt, theils durch wechselnde Bünd-
nisse (avfipxxioti) zu Angriff oder Abwehr auf be-
stimmte oder unbestimmte Zeit mit einander verbunden
waren. Aber auch außerhalb des eigentlichen Hellas
hatte sich dieö Volk sehr weit verbreitet. Dem Um-
fange nach waren die auf allen Küsten und an den Bu-
sen des Mittelmeeres gegründeten Colonien der Grie-
chen beträchtlicher, als Hellas und dessen Inseln. Sie
standen mit ihren Mutterstädtcn in genauer, durch
Sitte und Religion geheiligter Verbindung1)♦
46. Geographisch lassen sich alle von Griechen
bewohnte Gegenden eintheilen 1. in festes Land de-
eigentlichen Hellas, 2. sammtliche Inseln des Mittel-
mcers, 3. Colonien auf den Küsten des Mittelmeers,
4. Colonien des Archipelagus und Pontus Euxinus.
I. Das feste Land von Hellas enthalt die
Landschaften:
1. Epirus, begranzt durch Illyrien (Akrocerau-
t) Thucyd. 1, 25.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]