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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 211

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Abschluß, 211 wie die sämtlicher Bahnen in Bayern und Württemberg, Von Berlin fährt man bis an das G e l b e Meer über 2 Wochen. b) Das Russische Zentralasien wird von 2 Eisenbahnen durchzogen, die vom Kaspischen Meer und Orenburg nach Taschkent führen. e) Jnnerasien wird von mehreren Karawanenstraßen durchschnitten. Die bedeutendste führt von Taschkent über Kuldscha quer durch Jnnerasien, trifft hier mit der t u r k e st a u i s ch e u K a r a w a n e n st r a ß e zusammen und endigt in Peking. ä) In V o r d e r a s i e u ist T e b r i s der eigentliche Knotenpunkt für die persischen Handelsstraßen, Die wichtigste führt über Teheran, M e s ch e d , Herat und Kabul bis an die Grenze Vorderindiens. — Im Gebiete der asiatischen Türkei wird die von einer deutschen Gesellschaft in Angriff genommene „Bagdad-Bahn", die zunächst nur von Smyrna bis Angora und Koma fertiggestellt ist, dann aber weiter über Adana, Mosnl und Bagdad an den Persergolf führen soll, von großer Bedeutung werden. Die europäische Orieutbahn fände dadurch gewissermaßen eine Fortsetzung bis zu den Eingangstoren Indiens. e) Im asiatischen M o n s u n g e b i e t nimmt das großartige Eisen- bahnnetz Vorderindiens bei weitem den ersten Rang unter allen Verkehrsstraßen Asiens ein. Aber auch ganz Dekan und Ceylon, das Jndnsgebiet und insonderheit das T i e f l a n d von H i n d o st a n sind netzartig von Bahnlinien durchzogen. Sonst haben nur uoch die Japaner ihrem Lande zahlreiche Schienenwege gegeben, und die Niederländer auf Java einige Bahnstrecken angelegt. Die Chinesen verhalten sich gegen größere Eisenbahnbauten noch immer ablehnend, neuerdings haben aber in den Küstenländern die Europäer immer mehr Einfluß erlangt, 2. In Amerika, a) Au der Spitze des amerikanischen Binnenland- Verkehrs steht die Union. Ihr Schienennetz ist das umfangreichste der Erde. Am berühmtesten sind die fünf Paeificbahnen, die das Atlantische mit dem Stillen Weltmeer verbinden. Die älteste, 1869 vollendet, heißt Zentralpacifiebahn und führt von N e u - D o r k über C h i k a g o und Omaha nach San Francisco, verbindet also die größte Küsten- stadt der Ostküste mit dem verkehrreichsten Hafen der Westküste. Während der nur ö1^ Tage dauernden Fahrt im Schnellzuge hat der Reisende infolge der großartigen inneren Einrichtung der Bahnwagen die größte Bequemlichkeit. Das südliche Kanada durchschneidet die Kanada- P.-B., die den Reisenden in sechs Tagen von Kanada nach Vancouver bringt. Im Gebiet von Mexiko führt eine Bahn von Veracruz über Mexiko nach der pacifischen Küste. Den kürzesten Weg zwischen beiden Meeren durchmißt die schon erwähnte Panamabahn. Der Panamakanalbau ist noch nicht aufgegeben. Dagegen sind die Kanäle erwähnenswert, die das Gebiet der Großen Seen mit dem Atlantischen Ozean verbinden. Auf kanadischer Seite gelangen Seeschiffe mäßigen Tiefgangs auf einem Kanal, der die Niagarafälle umgeht, bis nach Chikago. Der E r i e - K a u a l ver- mittelt den Güterverkehr zwischen Neu-York und Bnffalo; der Jllionis- Kanal verbindet das Seegebiet mit dem Mississippisystem. 14*

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 201

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Kulturgeographie. 201 Ozeans auf; aber auch das Mittelmeer und der Indische Ozean werden neuerdings immer mehr in den deutschen Weltverkehr gezogen. Dies beweisen auch die Dampferlinien nach der Levante, Ostafrika und der Südsee. Die Binnenschiffahrt wird durch schiffbare oder kanalisierte Flüsse und durch Kanäle ermöglicht. Schiffe mit mehr als 1000 t Tragkraft (= der Tragkraft von 80 Eisen- bahnwagen!) verkehren im Binnenlands auf dem Rh ein abwärts Mannheim, sowie auf dem Kaiser Wilhelm-Kanal, bis zu 1000 t 1. auf der Elbe, 2. auf der Oder, 3. aus der Wasserstraße Od er-Spreekanal, Spree, Havel, Havelmündung, 4. Unter-Weichsel, 5. Dortmund-Ems-Kanal, Ems. Von den deutschen Wasserstraßen ist der Rhein am belebtesten. Sehr befahren wird außerdem die Elbe. Außerdem kommen noch die Wasser- straßen, die von Berlin nach Hamburg und nach Stettin führen, in Betracht. — Den westlichen Wasserstraßen fehlt die Verbindung mit der Elbe und damit mit dem östlichen Flußnetz. Die Weichsel, Oder und Memel führen größere Mengen Floßholz, das meist aus Rußland kommt, abwärts. Verkehr der bedeutendsten Binnenschiffahrtshäfen 1905 in Mill. t. R Hein gebiet: Oder: Ruhrort, Duisburg 10,3 Breslau 1,0 Köln 0,8 Ludwigshafen, Mannheim 7,0 Frankfurt a. M. 1,4 Pregel: Königsberg 0,5 Elb gebiet: Hamburg 5,4 Donau: Regensburg 0,3 Magdeburg 1,3 Berlin ' 7,4 Dresden 0,9 Die Eisenbahnen bewältigen neben der Flußschiffahrt den Innen- Handel. An Gesamtlänge der Bahnen (1905: 56 Tsd. km) stehen wir in Europa an der Spitze. Wir werden nur von der Union übertroffen. Den größten Güterverkehr haben Berlin, Hamburg, Leipzig, Mannheim, Köln, Duisburg. Ergebnisse: Aus den vorausgegangenen Darlegungen ergibt sich, daß das Deutsche Reich der 2. Handelsstaat und der 3. Industriestaat der Erde ist. Als Broterzeuger nimmt es die 4. Stelle ein. Die deutsche Volkswirtschaft hat es also in jeder Beziehung zu ganz hervorragenden Leistungen gebracht, Deutschland ist auch in dieser Hin- sicht eins der ersten Kulturländer der Erde. Dabei hat es im Gegensatz zum industriellen England ein gewisses Gleichgewicht zwischen Landbau und Gewerbe zu halten verstanden. 8. Auswanderung. Seit 1821 sind 6 Mill. Deutsche meist nach Nordamerika ausge- wandert. Noch heute gehen 90^/g aller deutschen Auswanderer nach Nord-

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 212

1908 - Halle a. S. : Schroedel
212 Abschluß b) In Südamerika haben nur C h i l e, Argentinien und Südbrasilien ein größeres Eisenbahnnetz. Argentinien und Chile haben gemeinsam das Werk einer südlichen Pacisicbahn vollendet. Die Bahn führt von Buenos Aires 'über Cordoba, Santiago nach Valparaiso. — Das gesamte tropische Biuuenland Südamerikas ist ohne Eisenbahnen. 3. In Afrika haben die Franzosen Algier und Tunis durch Schienenwege erschlossen. Die Engländer haben Südafrika mit einem bedeutenden Bahuuetz durchzogen und bauen jetzt an einer Nordlinie, die bereits im s. Betschuaueulande fertig gestellt ist. Das dritte Eisenbahngebiet ist das ägyptische, von dem die Linie Alexandria-Sues von besonderer Bedeutung ist. Nach 8. zu reicht eine Strecke bereits bis Khartnm. — Im N. Afrikas besteht seit langer Zeit ein ausgedehnter Karawanen- verkehr. In iv.=6. Richtung durchziehen Nordafrika eine nördliche und südliche Pilgerkarawanenstraß e. Jene geht von Fes aus, läßt Algier und Tunis lings liegen und führt über Tripolis und Ägypten nach Mekka. Die südliche führt von Senegambien über Timbuktu weiter am Tfa dsee vorüber durch Wadai und Dar For und dann nilabwärts. Die Knoten punkte dieser alten Straßen sind durch nordsüdliche Wege, die die Sahara durchkreuzen, miteinander verbunden. Der wichtigste Knotenpunkt im N. ist Tripolis, irrt S. Timbuktu mit Kuka. 4. In Australien. In Südost- und Südaustralien sind die wichtigsten Städte durch Bahnlinien verbunden und das Eisenbahnnetz dehnt sich immer mehr nach dem Binnenlande aus. Der Bau einer Überlandbahn von Adelaide nach Port Darwin an der Nordküste entlang der Linie des Überlandtelegraphen ist in Angriff genommen. Ein ziemlich engmaschiges Bahnnetz weist bereits Neuseeland auf. Druck von A. Klippel in Etsleben.

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 104

1911 - Trier : Lintz
1ü4 Gruudzüge der allgemeinen Erdkunde. Die Gase des Erdinnern befinden sich aber infolge des gewaltigen Druckes, der ans ihnen lastet, in einem zähflüssigen Zustande. Sie sind nicht mehr zusammendrückbar, nehmen sogar einen geringern Raum als feste ein und sind demnach als feste Körper anzusehen. Magnetische Kräfte. Auf große Mafseu metallischer Stoffe im Erdinnern weifen auch magnetische Kräfte hin. Die frei hängende Magnetnadel ist stets nach N gerichtet, und ferner neigt sie sich nach dem Horizont hin. Ihre Bewegungen beweisen, daß man die Erde als einen großen Magneten betrachten kann, der zwei magnetische Pole besitzt. Diese fallen nicht mit den Erdpolen zusammen. Der magnetische Nordpol wurde von John Roß i. I. 1831 auf der Halbiusel Boothia Felix (buß'ie) in Nordamerika unter 70 '/a0 N und 93 2/30 W aufgefunden. Der magnetische Sädpol wurde in jüngster Zeit, am 13. Januar 1909, durch den Südpolarforscher Mursou unter 72° 45' 8 und 154 0 festgestellt. Die Abweichung der Magnetnadel von der Nordrichtnng wird Deklination genannt. Die Abweichung nach 0 nennt man positive, die nach W negative Deklination. Europa hat negative Deklination. Für Mitteldeutschland beträgt sie zur Zeit etwa — I2v20. Die Neigung der Magnetnadel zum Horizont wird In- klination genannt. Diese beträgt in Mitteldeutschland etwa 70°. Nach N wird der Inklinationswinkel größer, bis sich am magnetischen Nordpol die Magnetnadel senkrecht, also unter einem Winkel von 90° zur Erde hinneigt. Zwischen dem magnetischen Nord- und Südpol liegt der magnetische Äquator, auf dem die Nadel eine genau wagerechte Lage einnimmt. Außer Dekliuatiou und Inklination kann an der Magnetnadel drittens ihre Kraft oder Intensität erkannt werden, indem man ihre Schwingungen zählt, bis sie in die Ruhelage zurückkehrt. Die Intensität ist am größten nach den Polen hin. Deklination, Inklination und Intensität wechseln auch in zeitlicher Hinsicht. Ihre Werte bleiben an dem nämlichen Orte nicht die gleichen. Man ist daher berechtigt, große magnetische Strömungen anzunehmen, die ihren Ursprung iu der Sonne oder an anderen Stellen des Weltalls haben. Für.eine Äußerung magnetischer bezw. elektrischer Strömungen hält man auch die großartige Erscheinung des Polarlichts, dessen Licht und Farbenpracht oft minutenlang den Polarhimmel beleuchtet.

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 128

1911 - Trier : Lintz
128 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. höher oder niedriger als die des umgebenden Meeres ist. Die Eni- stehung der Meeresströmuugeu wird auf Windbeweguug zurück- geführt. Wenn Meeresströmungen ein Festland erreichen, müssen sie einen Gegenstrom erzeugen. (Siehe Atlas.) Gezeitenbewegung. Die Gezeitenbewegung oder Ebbe und Flut nennt man das täglich zweimalige langsame Fallen und Steigen des Meeresspiegels. Auf dieselbe war mau schon im Altertum aufmerksam geworden, obfchou sie sich an den Küsten des Mittelmeeres wenig bemerkbar macht. Die Alten brachten Ebbe und Flut auch schon ganz richtig mit dem Mondwechsel in ursächliche Verbindung. Vor allem war ihrer Beobachtung nicht entgangen, daß die Fluthöhe am größteu immer zur Zeit des Neu- und des Vollmondes ist. Durch Anziehung des Mondes entsteht auf der ihm zu- und ebenso auf der abgewaudteu Seite ein großer Wellenberg, auf jener infolge unmittelbaren Anziehens des Mondes, auf dieser infolge stärkerer Anziehnng des Erdkörpers, der dadurch von der dor- tigen Wassermasse gleichsam abgerückt wird. Auf den beiden anderen Seiten der Erde müssen große Wellentäler entstehen. Abb. 36. Die Entstehung der Gezeitenbewegung. ^ndem innerhalb 24 Die beiden großen Wellenberge und Wellentäler zur Zeit Stunden 50 Minuten des Neumonds und Vollmonds. . . nicht in genau 24 Stunden, weil der Mond weiter geht—die beiden Wellenberge und Wellentäler einmal rund um die Erde wandern, muß zweimal abwechselnd 6 Stunden lang ein Steigen und Sinken des Meeresspiegels eintreten. Neben dieser Mondwelle muß durch die Anziehung der Sonne auch eine Sonnenwelle entstehen. Diese ist aber schwächer und verhält sich zur Mondwelle wie 4: 9. Auch wandert sie etwas schneller, weil sie genau 24 Stunden gebraucht. Mond- und Sonnenwelle können sich gegenseitig schwächen und verstärken. Sie verstärken sich bei Neumond und Vollmond (Abb. 36), so daß eine sehr hohe Flut, sog. Springflut, entsteht. Zur Zeit des ersten und letzten Mondviertels ist die Flut dagegen niedrig, eine sog. Nippflut. Da die Fortpflanzung der Gezeitenbewegung durch die Kontinente gehemmt wird, bleibt die Gezeitenbewegung hinter dem Laus des Mondes zurück. Diese Ver zögerung nennt man Hafenzeit, die z. B. für Lissabon 4, für London 2-7-t und für Hamburg 5 Stunden 6 Minuten beträgt. Wie die Hasenzeit, so ist auch die Flut höhe sehr verschieden. Am höchsten steigt sie in trichterförmigen Buchten, weil sie

6. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 93

1911 - Leipzig : Teubner
I Verkehr. 93 Bedeutung erlangt. Die Elbe hat, trotzdem bei ihr im Winter eine längere ver- eisung eintritt, eine große Bedeutung als natürliche Verkehrsstraße. Ozeandampfer können bis Hamburg, Flußkähne bis Budweis an der Moldau gelangen. Dazu kommt noch, daß die Elbe ein großes Netz schiffbarer Nebenflüsse besitzt, unter denen Saale und Havel-Spree von besonderer Wichtigkeit sind. Die Oder hat unter einer noch stärkeren Vereisung als die Elbe zu leiden. Sie ist für Seeschiffe bis Stettin, für leichte Kähne bis Ratibor zugänglich, Ruch besitzt sie schiffbare Zuflüsse von großem Wasserreichtum, dazu aber noch Kanäle gegen Elbe und Weichsel zu. — Außerdem sind Weichsel, pregel und Memel in ihrem deutschen Unterlauf treff- liche Floß- und Schiffswege. Sie würden namentlich für den Grenzverkehr noch wertvoller sein, wenn die Mündungshaffe für den Verkehr günstiger wären, und wenn die Sperrung der Flußläufe durch Eis nicht monatelang dauerte. Die einheitliche Richtung der deutschen Stromadern nach Nord- und Ostsee, ihre Bedeutung als billige Frachtstraßen und ihre zahlreichen Ranalverbindungen erleichtern und fördern den Handel. Die Donau, die, soweit sie in.deutschland fließt, nur für Fahrzeuge von geringem und mittlerem Tiefgang geeignet ist, hat auf ihrem Lauf im Deutschen Reich für Handel und Verkehr eine viel geringere Bedeutung als die norddeutschen Ströme. Jedenfalls übertrifft der Bodensee als Handelsweg zwischen Deutschland, der Schweiz und Vorarlberg-Tirol die deutsche Donau bei weitem. Die wichtigsten deutschen Wasserstraßen, a) Kanäle. \. 3m Nordostseegebiet. 1. Der Kaiser Wilhelm-Kanal verbindet Gst- und Nordsee. 2. ver Vortmund-Ems-Kanal verbindet Ruhr und Nordsee. 3. ver Clbe-Trave-Kanal verbindet Hamburg und Lübeck. 4. ver plauesche Kanal verbindet Havel und Elbe. 5. Der Finow-Kanal verbindet Havel und Gder. 6. Der (Dder-Spree-Kartal verbindet Oder und Spree. 2. )m Ostseegebiet. 1. Der Klodnitz-Kanal verbindet Gberschlesien mit der Gder. 2. Der Bromberger Kanal verbindet Gder und Weichsel. Z. Der Große Friedrichsgraben verbindet Inemel und pregel. 3. Im Donaugebiet. Der Ludwigs-Kanal verbindet Donau und ttcatn. 4. 3m Rheingebiet. 1. Der Laar-Kanal verbindet das 5aar-Kohlengebiet mit dem Rhein-Inarne-Kanal und der Bahnlinie Ltratzburg-Paris. 2. Der Rhein-Inarne-Kanal verbindet den Rhein mit Paris. 3. ver Rhein-Rhone-Kanal verbindet Rhein und Laone-Rhone.

7. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 4

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 4 Die Oberfläche Deutschlands. 4 Abb. §3. Aufgabe: 1. Zeichne den Um- riß: a) nach der Vorlage, b) aus dem Gedächtnis! Beachte die mit Namen versehenen Ein- buchtungen und Vorsprüuge (1 ist die Halbinsel Wagrieu, 2 die Mecklenburgische, 3 die Pommersche Halbinsel). 6» Mill. Einw. die zweite Stelle ein (Frank- reich ist etwas kleiner, Rußland 10 mal so groß). Deutschland macht ungefähr Viooo der Erdoberfläche aus; Viooo Deutschland ist soviel wie der Bodensee (540 qkm). — Auf 1 qkm kommen 120 Einw. (Berechne!) Bon den größeren Staaten ist nur Eng- land dichter bevölkert. Die Kleiustaateu einbezogen, stehen auch Belgien (251!) und die Niederlande (177) voran. 3. Deutschlands Einwohnerzahl nimmt jährlich um rund 900000 zu. Damit hängt es zusammen, daß wir jährlich für 500 Mill. Mk. Getreide einführen müssen, daß wir immer mehr ein Industrie- staat werdeu (alljährlich will rund eine neue Million Menschen Arbeit haben!), daß wir Kolonien haben müssen, daß wir ein großes Heer ausstellen und eine starke Flotte halten und bemanneu können. — Frankreichs Einwohnerzahl will nicht von: Fleck; es ist ein kinder- armes Land. Unmittelbar nach dem Kriege von 1870/71 hatte Deutsch- land nur 5, heute hat es 2572 Mill. Einw. mehr als Frankreich (1871 bzw. 72: 41 gegeu 36, 1910: 65 gegen 39.72 Mill.). Siehe Abb. §39, Heft Ii! 4. Sehr dünn ist die Bevölkerung ans den Sandrücken und Heideflächen Nord- dentschlands, zehmnal so dicht im rheinisch-westfälischen und sächsischen Industrie- gebiet. 3. Die Oberfläche Deutschlands. (Vaterl. Erdk. § 12—30.) 1. Wo ist Tiefland, wo Mittelgebirge, wo ein Hochgebirge? Benenne in Abb. 1, §1, alle eingezeichneten Gebirge! Zugspitze in den Alpen 3000 m, Schneekoppe im Riesen- gebirge 1600 m. 2. Deutschland isteinschiilleulaud. a) Wodurch sind die Gebirge der Erde überhaupt entstanden? (Ab- kühlnng, Znsammenschrumpfung; vgl. den abkühlenden heißen Brat- apfel!) b) Infolge der Zusammen- schrumpfung der Erde entstanden zwei Hauptarten von Gebirgen: 1. An einigen Stellen Faltung der Erdrinde (Abb. 1, §4); 2. an andern Zerstückelung zu Schollen, die sich Abb. 1, § 4. Gebirgsbildung durch Faltung. Gebirgsbildung durch Abgleiten von Schollen. Abb. 3, § 4. Gebirgslandschaft dadurch entstanden, daß Flüsse eine Hochfläche zersägten (s. auch Sachs. Schweiz, Abb. 5, § 26!).

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 60

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 60 - §. 26. Heinrich Iii., der Schwarz (1039-1056). Heinrich, Konrads Sohn, suchte, wie sein Vater, die kaiserliche Macht vollkommen unumschränkt herzustellen und besonders die Macht der Fürsten zu unterdrücken. (Deshalb zwang er einige nach Unabhängigkeit strebende, widerspenstige Herzöge öfters zum Gehorsam und vergab die Lehen nach seinem Willen.) Im 11. Jahrhundert finden wir eine Verwilderung der Sitten, die sich besonders in der Kirche zeigte. So wollten im Jahre 1046 drei Päpste zugleich regieren. Heinrich setzte alle drei ab und setzte einen deutschen Bischof (Papst Clemens Ii.) ein. Die abgefallenen Polen wurden von ihm abermals zum Gehorsam gebracht. (Sogar Ungarn stand auf kurze Zeit unter seiner Herrschaft.) Unter Heinrich erreichte die kaiserliche Macht die größte Ausdehnung. (Von der Rhone bis zum Bug.) Der Willensstärke, ritterliche Kaiser starb in voller Manneskraft und hinterließ das große Reich seinem unmündigen Sohne Heinrich. §. 27. Heinrich Iv. (1056-1106;. - Die Erziehung des 6jährigen Kaisers leitete seine Mutter Agnes, die auch anfangs das Reich verwaltete. Trotz ihres guten Willens gelang es ihr nicht, sich die Mächtigen des Reiches geneigt zu machen. Der herrschsüchtige Bischof Hanno von Köln, in Verbindung mit anderen Herzögen und Grafen, die sich von einer Frau nicht regieren lassen wollten, entriss sogar der Mutter den Sohn, um ihn in seine Gewalt zu bekommen. Bei einem von Hanno veranstalteten Feste zu Kaiserswerth, dem die Kaiserin beiwohnte, wurde Heinrich auf ein Schiff gelockt und entführt. Hanno erzog den Knaben in mönchischer Strenge, aber bald bemächtigte sich Erzbischof Adalbert von Bremen des Prinzen und erzog ihn zu einem Wüstling und Tyrannen. Die edlen Anlagen Heinrichs wurden durch die schlechte Erziehung vollständig verwahrlost. Als mündiger Fürst erbitterte Heinrich Iv, die Fürsten und Völker, besonders die Sachsen durch seine Tyrannnei (Zwingburgen, Abgaben) und sein ausschweifendes Leben. Otto von Nordheim und Magnus (sächsische Grafen) wurden von ihm besonders beleidigt. Die Sachsen, 80,000 Mann stark,, zerstörten seine Hofburg Harzburg und andere Festen. Heinrich floh nach Worms. Aber nachdem Heinrich in Süddeutschland ein großes Heer gesammelt hatte, wurden die Sachsen in der Schlacht unweit Langensalza (1075) geschlagen, und Heinrich drückte sie aufs Neue. Da klagten die Sachsen beim Papst Gregor Vh. ^ (Unter diesem mutvollen, mit großen Geistesgaben ausgestatteten Papste, der der Sohn eines Zimmermanns war, hatte die päpstliche Macht einen großen Aufschwung genommen. Sein Ziel war, die Kirche über alle weltliche Macht zu erheben. Um diesen Zweck zu erreichen, gab er 1. das Verbot der Simonie, d. h. „der willkürlichen Vergebung der geistlichen Aemter für Geld oder aus Gunst an Unwürdige.

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 70

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 70 — gewann sich die Liebe des Volkes. Er starb auf der Burg Germersheim und ward zu Speier begraben. §• 42. Adolf von Nassau (1291—1298). Aus Furcht vor der Macht der Habsburger wählten die Kurfürsten nicht Rudolfs Sohn, Albrecht, zum Kaiser, sondern den Grafen Adolf von Nassau. Derselbe strebte ebenfalls seinehausmacht, nicht immer auf gerechte Weise, zu vermehren; die unzufriedenen Fürsten setzten ihn daher ab und wählten Albrecht von Oesterreich. Adolf fiel in der Schlacht bei Göllheim, in der er gegen Albrecht stritt. §• 43. Albrecht I. (1298—1308). 1. Albrecht von Oesterreich suchte ebenfalls sein Haus so stark und mächtig als möglich zu machen. Dadurch reizte er Volk und Fürsten gegen sich auf. Seine Versuche, Holland, Burgund, Thüringen und Böhmen an sich zu bringen, scheiterten. Er wurde von seinem Neffen, Johann von Schwaben, dem er sein Erbe vorenthielt, bei Win disch an derreuß ermordet. Albrecht war zwar ein tapferer und freigebiger, aber dabei auch herrschsüchtiger und habgieriger Herrscher. 2. Freiheitskriege der Schweizer. Wie Albrechts Pläne, seine Hans-macht zu vergrößern, fast überall scheiterten, so geschah es auch besonders in der Schweiz. Dieses Land gehörte theils schon seit 843, theils seit Conrad Ii. zum deutschen Reiche und stand unter verschiedenen kleinen Herren. Die Städte waren meist reichsunmittelbar. Als Albrecht I. auf den Kaiserthron kam, suchte er auch die reichsunmittelbaren drei Waldstätten Schwyz, Uri und Unterwalden durch Lift und Gewalt mit seinen österreichischen Erb-staaten zu vereinigen. Aber es gelang ihm nicht, trotz aller Gewalt; denn während seiner ganzen Regierung erschienen keine Landvögte in der Schweiz. Nach seinem Tode bestätigte König Heinrich Vii. (1309) ihre Reichsunmittelbarkeit. (Die gewöhnliche Ueberlieferung stellt den Gang der Ereignisse folgendermaßen dar: Albrecht setzte Landvögte ein, die das Volk der Schweizer drückten (Geßler v. Brun eck und Beringer v. Landenberg). Geßler bauete eine Zwingburg in Uri und Beringer von Landenberg wohnte in Sarnen. Als ihr Druck unerträglich wurde, schlossen Werner Stauffacher v. Schwyz, Walter Fürst von Attinghausen und Arnold von Melchtlial in Unterwalden mit 30 andern freiheitsliebenden Männern einen Bund (auf dem Rütli). Geßler wurde bald darauf von Wilhelm Tell aus Bürglen getöd-tet (Hut auf der Stange, der Apfelschuss), und Landenberg wurde 1308 gefangen genom-men und über die Grenze gebracht. Die Waldstätter wurden frei und der König Heinrich Vii. bestätigte ihre Reichsfreiheit. Später (1315) wollte Leopold I., Albrechts Bruder, Rache an den Schweizern nehmen, wurde aber in dem Engpass bei Morgarten geschlagen. Im Jahre 1386, — so lange dauerten die Kämpfe zwischen den Schweizern und Oesterreichern, — zog ein anderer Leopold von Oesterreich nochmals in die

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 99

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 99 — §. 9. Moritz von Sachsen. — Luther's Tod. — Der schmalkaldische Krieg. Im Jahre 1545 wurde endlich ein Concilium nach Trient berufen. Da aber die Protestanten auf demselben nicht vertreten waren, so verweigerten sie demselben ihre Anerkennung. Nun beschloss Karl den Krieg gegen die Protestanten und verband sich deshalb mit dem lutherischen Herzoge Moritz von Sachsen, einem Vetter Johann Friedrichs, und versprach demselben Vergrößerung seiner Länder. Als die Protestanten die Gefahr herannahen sahen, vereinigten sie ihre Heere, und hatten, trotz aller Hindernisse, bald 40,000 Mann schlagfertig, während der Kaiser seine Truppen noch aus den Niederlanden und Italien erwartete. Gegen den Willen ihres Feldherrn, Echärtlin von Bnrtenbach, zögerten die Protestanten so lange bis der Kaiser seine Truppen zusammen hatte. Dieser eroberte viele süddeutsche protestantische Städte, welche ihre Unterwerfung mit großen Summen bezahlen mussten, zog durch Böhmen und vereinigte sich mit Moritz von Sachs en, der in Abwesenheit seines Vetters, Johann Friedrichs, dessen Land besetzt hatte. Im Frühjahr 1547 drang plötzlich der Kaiser ins Kurfürstenthum Sachsen ein, ging, von einem Verrathet geführt, durch die Elbe, schlug den Kurfürsten Johann Friedrich bei Mühlberg, nahm denselben gefangen und verlieh das Kurfürstenthum an Moritz. Johann Friedrich aber, über den das Todesurtheil gesprochen war, musste mehrere Jahre als Gefangener dem kaiserlichen Hoflager folgen. Seine Kinder erhielten von Moritz: Weimar, Jena, Eisenach und Gotha. Auch der Landgraf Philipp von Hessen wurde vom Kaiser gefangen genommen. Ehe dieser Krieg, der schmalkaldische genannt, begonnen hatte, war in seinem 63. Jahre, am 18. Februar 1546, Dr. Luther gestorben. (Er war von Wittenberg nach Eis leben gegangen, um dort eine Streitigkeit zwischen den Grafen von Mansfeld zu schlichten. Seine Leiche brachte man unter großem Geleite nach Wittenberg, wo sie in der dasigen Schlosskirche beigesetzt wurde.) §. 10. Kurfürst Moritz und der Kaiser. Da die protestantische Stadt Magdeburg dem Kaiser noch widerstand, so wurde sie vom ihm in die Acht erklärt, Moritz von Sachsen sollte dieselbe vollziehen und belagerte die Stadt. Magdeburg vertheidigte sich heldenmütig, plötzlich hob jedoch Moritz die Belagernng auf, schloss ein Bündnis mit den protestantischen Fürsten und wandte sich nachtyrol gegen seinen früheren Verbündeten, den Kaiser, der nur mit Mühe und Noth ans Innsbruck entfliehen konnte. Darauf wurde am 31. Juli 1552 der Passau er Vertrag geschlossen, worin den Protestanten Religionsfreiheit und bürgerliche Rechtsgleichheit eingeräumt wurde. Die gefangenen Fürsten wurden in Freiheit gesetzt. Im Augsburger Religionsfrieden, 1555, wurde der Passauer Vertrag bestätigt. 7*
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