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1. Die mittlere und neue Welt - S. 62

1873 - München : Lindauer
erobert worden fei (1144), bestimmte beu König Ludwig Vii von Frankreich, durch beit Abt Bernharb von Clairvaux Ms> Kreuz predigen zu lassen. Im Frühjahre 1147 brachen zwei ansehnliche Heere nach Kleinasien auf. Die Deutschen, von ihrem Könige Konrab Iii durch das Reich Jkonium geführt, wurden von einem Heere des Sultans von Jkonium überfallen und stark gelichtetf Ludwig Vii von Frankreich, der etwas "später in Kleinasien ankam, zog die spärlichen Überreste der Deutschen an sich, erlitt aber gleichfalls namhafte Verluste und vereinigte sich, Ebeffa aufgebend, mit Konrad Iii und dem Könige Balduin 111 von Jerusalem zu einem Angriffe aus Damaskus, der ohne Erfolg blieb. Der britte" Kr'euzzug, it.89—1193. Drei und vierzig Jahre nach dem Verluste Edessa's nahm der Sultan Sata'diu von Ägypten den König Gnibo (Veit) von Lnsignan gefangen und machte durch Einnahme der Hauptstadt dem Königreich Jerusalem ein Ende (1187). Der Verlust der heiligen Stadt bewog freit Kaiser % rieb rieh I Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lowenherz von England zum dritten Krenzznge. Kaiser Friedrich eroberte die Stadt Jkonium, saub aber balb nachher im Flusse Saleph seinen Tod. Sein Sohn, der Herzog Frie brich von Schwaben, führte das Heer bis nach Accon (auch Acre, Ptolema^is), starb aber noch währenb der Belagerung der otabt (1191). Die Könige von Frankreich und England, die mittlerweile zur See angelangt waren, setzten die Belagerung fort und brachten Accon durch Kapitulation in ihre Gewalt. Bei Auspflanzung der Fahnen auf dem eroberten Gebiet soll sich Richard durch „Beschimpfung der deutschen Fahne mit Herzog Leopold V von Österreich entzweit haben. Bald darauf kehrte Leopold V, und nach biefent Philipp von Frankreich mit feinen Truppen nach Haufe; etwas später trat auch Rieh arb den Rückzug an, nachdem er mit dem Sultan ©ala'biu einen Waffenstillstand geschlossen hatte. Ans der Heim sehr litt Richarb Schiffbruch und warb, als er verkleibet durch Österreich seinen Weg nehmen wollte, von dem Herzoge Leopolb V gefangen, dem Kaiser Heinrich Vi ausgeliefert und erst nach Jahresfrist gegen 150,000 Mark Silbers ans der Gefangenschaft entlassen. Der vierte sogenannte Kreuzzug, 1202—1204. Auf bte fortwähreubeu Mahnungen des Papstes Junoceuz Iii hin traten die mächtigsten Barone Frankreichs in Verbindung mit dem Grafen Balbuiu von Flaubern und dem Markgrafen Bonifaz von Monts errat einen neuen Kreuzzug an, dessen nächstes Ziel die Eroberung Ägyptens war. Aber die Vene-tinner, welche die Überfahrt besorgen sollten, veranlaßten die Kreuzfahrer zur Eroberung von Zara, das der König von

2. Die mittlere und neue Welt - S. 139

1873 - München : Lindauer
139 h aupte der englisch en Kirche erklären, schickte die gefährlichsten Gegner des neuen Supremats, darunter den Thomas Morus und den Bischof Fish er von Nochester, auf das Schaffet und hob auf einmal von den 500 Klöstern Englands etwa 380 auf. Bald darauf ward Auna Voleyu, welche dem Könige eine Tochter, die nachmalige Königin Elisabeth geboren hatte/des Ehebruchs und der Blutschande beschuldigt und (1536) im Toinr hingerichtet. Am Morgen nach Anna's Hinrichtung heiratete der König deren Hofdame Johanna 6et)ntour, welche nach Geburt eines Prinzen, des nachmaligen Königs Eduard Vi, starb. Heinrich Viii verehelichte sich in der Folge noch dreimal, zunächst mit Anna von Kleve, von der er sich ^ald scheiden ließ, dann mit Katharina Howard, die nach Jahresfrist hingerichtet wurde, und zuletzt mit der Witwe Katharina Parr. _ . . Den Neuerungen Luthers abhold, behielt Hetrtrtch Vhi tii den s e ch s G l a u b e n s a r t i k e l n, welche er 1539 aufstellte, viele Lehren der katholishen Kirche bei und bestrafte Jedejllbweichnn^ mit dem Töd'e. Nachdem er 1547 den geachtetsten Mann, seines Nerches, den alten Herzog von Norfolk, unter dem nichtigen Vorwand des"'Hochverrats zum Tode verurteilt hatte, schloß er^ ehe dieses Urteil zum Vollzug kam/ sein schmachbedecktes Leben mit Hinterlassung eines Testamentes, nach welchem der Treu zuerst auf seinen Sohn Eduard, dann auf seine Tochter erster Ehe, Mariatudor, und von dieser auf Elisabeth übergehen sollte.. Während der Minderjährigkeit des Königs Eduard Vi (1547 -1553), der anfangs unter dem Protektorate seines mütterlichen Oheims, des Herzogs von Somerset, und nach dessen Sturz unter dem Einflüsse des in der Folge zum Herzog vou Northumberlaud erhobenen Grafen Warwick stand,, brachte der Erzbischof Eranmer (die sechs Glaubensartikel Heinrichs Viii abschaffend) den Kalvinismus zur Einführung. Da dieser gefährdet schien, wenn Eduards katholische Schwester Maria den Tron bestieg, so bewirkte Northumberland, daß durch ein königliches Dekret statt der gefürchteten Maria Tud or seine Schwiegertochter Johanna Gray, Heinrichs Vii Urenkelin, zur Troufol-geriu ernannt ward. Diese nahm nach Eduards Tode die Kroue an, legte sie aber, als Maria Tud or Einspruch erhob, schon nach 9 Tagen nieder und endete sehr bald, wie ihr Schwiegervater und ihr Gemahl, auf dem Blutgerüste. Maria,(1553-1558), seit 1554 mit Philipp Ii von Spanien vermählt, stellte in England mit Hilfe des Bischofs Ga^r-diner die, katholische Kirche und die Verbindung mit Nom wieder her, zeigte aber große Unduldsamkeit, indem sie den Erzbischof Eranmer und viele seiner Glaubensgenossen zum Feuertod verurteiltes In dem Kriege, den sie als Verbündete ihres Gemahls gegenhran kr eich führte, ging Calais verloren (1558), welches die Engländer seit 134? besessen hatten (s. S. 127 und 131). Nach

3. Die mittlere und neue Welt - S. 188

1873 - München : Lindauer
188 neu Versuchen gelang es dem französischen Marschall Villars, durch den Schwarzwald vorzudringen und sich bei Tuttlingen mit dem bairischen Heere zu vereinigen (1703). Um zwischen der Armee Villars und der des Herzogs V^eu-döme, der aus Italien gegen Trient vordrang, eine Vereinigung herzustellen, fiel der bairische Kurfürst Max Ii in Tirol ein, brachte Kufstein und Innsbruck in seine Gewalt und rückte gegen den Brenner. Aber in seinem Rücken erhoben sich die wackeren Tiroler unter dem Landrichter Martin Sterzinger, machten die bei ihnen zurückgebliebene Besatzung unschädlich und besetzten den Paß Scharnitz, welcher nach Bettern führt. Als Max Ema nnel hievon Knnde erhielt, kehrte er augenblicklich um, gelangte aber nur mit großer Anstrengung und unter beständiger Gefahr für fein Leben (der kaiserliche Revierforstrr Anton Lech-leitner durchbohrte bei dem Martinsbühel, Zirl gegenüber, den geflissentlich zur rechten Seite des Kurfürsten reitenden Grafen Ferdinand von Arko mit einer Kugel) nach Barern. Hier vereinigte er sich wieder mit Villars und schlug mit diesem den kaiserlichen General Styrum bei Höchstädt (1703). Das folgende Jahr eilte der englische Feldherr Mar lborongh, der in den Niederlanden kommandierte, nach Oberdentfchland und vereinigte sich mit dem aus Ungarn herbeigerufenen Eugen und dem Markgrafen Ludwig in Heilbronn Hingegen zog auch Vtueroi vom Unterrhein herauf, ein neues französisches Heer unter Tallard ging bei Straßburg über den Rhein und vereinigte sich glücklich mit dem Kürfürsien von Baiern, der inzwischen die wichtige Grenzfestung Pass au erobert hatte. Marlborough und Ludwig warfen die Baiern aus ihrer Stellung am Schellenberge bei Donauwört, und am 13. August 1704 lieferten Marlborough und Eugen dem Marfchall Tallard und den Baiern die große Schlacht von Höchstädt. Der Marschall Tallard ließ sich, nachdem Marlborough das Centrum der bairisch - französischen Armee durchbrochen hatte, gefangen nehmen, und 15,000 Franzosen ergaben sich in dem Dorfe Blindheim, unweit Höchstädt ohne Schwertstreich. Die Baiern hielten längere Zeit Stand, wurden aber endlich von der Übermacht Eugens erdrückt. Kurfürst Max entfloh nach Frankreich. Ganz Baiern, mit Ausnahme der Stadt und des Rentamtes München, die der Kaiser der (zweiten) Gemahlin Max Emannels, Theresia Knnignnda, zur Residenz und zum Unterhalte ließ, wurde von einem kaiserlichen Statthalter administriert. Als sich die Kurfürst in zur Herstellung ihrer Gesundheit nach Venedig begab, drückte Kaiser Joseph I (1705—1711), der Sohn und Nachfolger des 1705 verstorbenen Kaisers Leopold, die unglücklichen Bai ern so entsetzlich, daß diese den Entschluß faßten, das Joch der Fremdherrschaft mit

4. Die mittlere und neue Welt - S. 198

1873 - München : Lindauer
198 anlaßte Schweden, mit Friedrich Ii zu jh am bürg Frieden zu schließen (22. Mai 1762), und ließ seine Truppen zu den Preußen stoßen. Bevor jedoch Friedrich aus dieser Wendung Nutzen ziehen konnte, wurde Peter Iii ermordet. Seine Gemahlin, Mörderin und Nachfolgerin, Katharina Ii, rief die Nüssen aus Lchlesieu ab, aber Friedrich hielt sie zurück, bis er die Österreicher unter Dann bei Burkersdorf (21. Juli 1762) geschlagen hatte. Als bald darauf Friedrichs Bruder Heinrich mit Hilfe des tapfern Generals Seydlitz die mit den Neichstrnppen vereinigten Oster-r eich er bei Freiberg (29. Oktober 1762) besiegte, sehnten sich alle Parteien nach Frieden. Dieser kam (am 15. Februar) 1763 auf dem sächsischen Jagdschlösse Hubertsburg zwischen Österreich, Sachsen und Preußen zu Stande und stellte den Besitzstand vor dem Kriege wieder her. L-eit dieser Zeit suchte sich Preußen als eine der europäischeu Großmächte zur Geltung zu bringen. V § 62. Are Ereignisse vom Kuöerlsvurger Arieden bis zum bairischen Grvfol'gekriege, 1763-1778. Maria Theresia hatte -ihren Gemahl Franz nach seiner Erhebung zum Kaiser nur zum Mitregenten angenommen und sich in ihren Erblanden die Leitung der Negierungsgeschäfte vorbehalten. Sie traf viele zweckmäßige Einrichtungen (Vereinfachung der Rechtspflege, Abschaffung der Tortur, Milderung der Leibeigenschaft, Ordnung des Finanzwesens), förderte den Wolstand ihres Volkes und wahrte dem österreichischen Staate seine Stellung als europäische Großmacht. Als Franz I (1765) starb, würde sein ältester Sohn unter dem Namen. Joseph Ii (1765—1790) als Kaiser ausgerufen und von seiner Mutter mit beu gleichen Beschränkungen, wie vordem sein Vater, zum Mitregenten erklärt. (Die erste Teilung dolens, 1772. Die russische Kaiserin Katharina Ii hatte es nach dem Tode des Polenkönigs August Iii (f 5. Oktober 1763) mit Hilfe Preußens bahrn gebracht, daß Gr«f Stanislaus P o n i a t o w ski, ihr Günstling, zum Könige von Polen ausgerufen und in diesem Lanbe beit Dissidenten (Lutheranern, Protestanten und nicht linierten Griechen) gleiches Recht mit den Katholiken neuerdings (1563 zum erstenmal) zuerkannt wurde. Als sich gegen dieses Zu-geftandniß zu Bar in Podolien eine Konföderation bildete, eilte Rußland dem von der Konföderation bedrängten Po ui a-towski zu Hilfe und behauptete nicht bloß hier, sondern auch in einem gleichzeitigen Kriege mit den Türken die Oberhand. Sofort ließen Österreich und Preußen, denen das Glück der Russen Besorgniß einflößte, Truppen in Polen einrücken und kamen, von

5. Die mittlere und neue Welt - S. 34

1873 - München : Lindauer
34 zwang den ungefügigen Herzog zur Erneuerung des Lehenseides. Als sich bald darauf die Kunde verbreitete, daß ein großes Heer der Avalen im Anzuge sei, um dem Tassilo bei Erkämpfuug seiner Unabhängigkeit beizustehen, ward dieser an beu fränkischen Hof entboten und ans dem Reichstage zu Ingelheim (788) entsetzt. Karl machte Bojoarieu zu einer fränkischen Provinz und gab ihr seinen Schwager, den Grafen Gerold von Bussen, als ersten Statthalter, der (799) in dem Vernichtungskriege Karls gegen die Avaren siel und im Kloster Reichenau am Bodensee beigesetzt wurde. Den bojoarischeu Gesetzen ließ Karl ihre Geltung, nur wurden die allgemeinen fränkischen Reichsgesetze, wie sie in den Kapitularien der Reichsversammlungen zu Stande kamen, auch für die Bojoarier verbindlich. Hriege gegen die Avaren, 788 — 799. Als die Kunde von der Entsetzung Tassilo's zu den Avaren drang, brachen diese unverzüglich (788) in Bojoarien ein, wurden aber in drei Schlachten besiegt. Im Jahre 791 nahm Karl den Krieg gegen dieselben neuerdings auf und suchte im Laufe dieses Krieges eine Verbinbung des Rh eines und der Donau mittelst eines zwischen der Regnitz nnb Altmühl zu grabenben Kanales herzustellen, bessen Bau wegen der anhaltenb nassen Herbstwitterung und wegen der technischen Unknnbe jener Zeit balb wieber aufgegeben warb (König Ludwig I führte thu 1836—1845 zu Eube). Der Hauptschlag auf das Avar eure ich erfolgte erst 794 — 796 vou der Lombarbei aus. Karls Heere erstürmten die Hauptbefestigung der Avaren, den sogenannten Ring zwischen Donau und Theiß, und vernichteten 799 die Überreste bieses räuberischen Volkes. Das entvölkerte Land besetzte Karl mit beutscheu Kolonisten und schlug es zu der Ostmark, die er (788) zum Schutze wiber die Avaren errichtet hatte. Wiederherstellung der aßendlandischen Haiserivürde, 800. Der von einer republikanischen Partei in Rom mißhandelte Papst Leo Hi erschien 799 zu Paderborn und suchte bei Karl Schutz wider seine Feinde. Karl zog im Jahre 800 mit einem Heere nach Rom, strafte die Schuldigen und erhielt am Weihnachtsfeste desselben Jahres von dem Papste die römische Kaiserwürde. Diese Würde, die seit 476 geruht hatte, machte ihn zum obersten weltlichen Machthaber in der ganzen Christenheit. Hriege gegen die Slaven und 'Dünen, 805—812. Nachdem Karl zum Kaiser gekrönt worden war, suchte er die Grenze seines Reiches im Osten und Norden mehr zu sichern. Gegen die Slaveu (Wenden, Czechen, Sorben, Milzen) welche^die ganze Ostgrenze entlang wohnten, würden 805 und 806 Kriege geführt

6. Die mittlere und neue Welt - S. 54

1873 - München : Lindauer
54 Statt dieser Ladung zu folgen, versammelte Heinrich einige ihm ergebene Bischöfe zu Worms und ließ die Absetzung des Papstes aussprechen (1076). Zur Strafe verhängte Gregor über den König Absetzung und Bann und entband die Unterthanen vom Eide der Treue. Sogleich trafeu die mit Heinrich unzufriedenen Großen Deutschlands Einleitung zu einer ueueu Wahl, standen jedoch von derselben wieder ab und ließen Heinrich wissen, daß er sich aller Regiernngsgeschäste zu enthalten habe und, wenn er innerhalb eines Jahres vom Banne nicht losgesprochen sei, als abgesetzt betrachtet werde. Daher eilte Heinrich im rauhesten Winter 1077 nach Italien und empfing nach dreitägiger Buße zu Kanossa von Gregor die Lossprechung vom Banne gegen das Versprechen, die tiefgekränkten Fürsten des deutschen Reiches nach Vorschrift des Papstes zufrieden zu stellen. Als Heinrich, von den Italienern aufgereizt, sein Versprechen nicht löste, _wählten die deutschen Fürsten zu Fo rchheim den Herzog Rudols von Schwaben zum Könige und bestimmten, daß fortan der Sohn des Königs nicht durch Erbschaft/ sondern einzig durch freie Wahl der Fürsten König werden solle. Heinrich maß sich mitjemem Gegner Rudolf in drei Treffen, verlieh das Herzogtum Schwaben mit der Hand seiner Tochter Agnes dem Staufen Friedrich und ging, als Rudolf in Folge erlittener Wunden gestorben war (1080), nach Italien, wo er durch den auf feine Veranlassung gewählten Papst Klemens Iii zum Kais er gekrönt wurde. Gregor, der rechtmäßige Papst, entwich mit Hilfe Robert Guiskards, des Herzogs von Apulien und Kalabrien, aus Rom nach Salerno, wo er (1085) im Exile starb. Neue Stürme im Innern des Reiches. Während Heinrich in Italien weilte, wählte man in Deutschland einen Gegenkönig in der Person des Hermann von Luxemburg, und so dauerten die innern Befehdungen in Deutschland fort, bis Hermann nach der Rückkehr Heinrichs aus Italien abdankte. Dafür erwuchsen Heinrich neue Geguer in seinen Söhnen Konrad und Heiurich. Letzterer erhielt durch ein Fürstengericht zu Köln die Nachfolge im deutschen Reich zugesichert, wartete aber den Tod des Vaters nicht ab, sondern nahm ihn gefangen und zwang ihn auf einer Versammlung zu Jugelheim unter Androhung des Todes, die Regierung in feilte Hände niederzulegen. Der geängstigte Vater floh nach Lüttich, wo Kummeruud Gram seinem Leben (1106) ein Ziel setzten. Seine Leiche, anfänglich zu Lüttich beigesetzt, wurde später noch peier gebracht und erst im Jahre 1111, als der Kirchenbann aufgehoben war, kirchlich bestattet. Heinrich V (1106—1125) brachte die gesunkene königliche

7. Die mittlere und neue Welt - S. 207

1873 - München : Lindauer
ft 207 Auf die Nachricht von diesem Erfolge der französischen Waffen drang Moreau nach Baiern vor, nahm zuerst München, dann Landshut und schloß mit Österreich einen Waffenstillstand, worin ihm ein großer Teil Frankens und Baierns überlassen wurde. In dieser Not wollte sich Baiern dem siegenden Frankreich nähern. Doch ehe die Unterhandlungen zum Ziele führten, schlug Moreau (3. Dezember 1800) bei Hohenlinden die bairisch-österreichische Armee unter dem Erzherzoge Johann. Der Kaiser sah sich genötigt, die Hand zum Frieden zubieten. Derselbe ward (9. Februar 1801) zu Luneville von den kaiserlichen Bevollmächtigten auch im Namen des deutschen Net ch es unterzeichnet. Gemäß diesem Frieden mußte das deutsche l i »k e R h e i nu f e r an Fr au kr eich abgetreten werden; den deutschen Fürsten sollte ihr Verlust durch Reichsstädte und durch Säkularisation der Fürstbistümer, Stifter, Klöster u. s. w. ersetzt werden. Baierns Kurfürst Maximilian Iv schloß, um voller Entschädigung gewiß zu sein, zu Paris (24. August 1801) mit Frankreich einen besonderen Frieden und rief, als Österreich seine Grenze bis an das rechte Ufer der Isar vorzurücken suchte, die Hilfe des Kaisers Alexander von Rußland an. Inzwischen (November 1800) hatte bei' russische Kaiser Paul I, der von der Koalition zurückgetreten und über England aufgebracht war, weil ihm dieses^das 1800 den Franzosen entrissene Malta nicht herausgab, mit Schweden und D äu e m a r k den n ord i s ch e n Bund geschlossen (Preußen trat demselben erst 1801 bei), welcher die durch England gestörte Seefreiheit herstellen sollte. Eine englische Flotte erschien vor Kopenhagen und zerstörte (am 2. April 1801) fast die ganze dänische Flotte. Pauls Sohn und Nachfolger, Alexander I (1801—1821), schloß im Oktober 1801 zu Paris Frieden mit Frankreich und England, und nachdem Pitt der Jüngere aus dem britischen Ministerium ausgeschieden war, gab England im Frieden zu Amiens 1802 gegen die Anerkennung der Republik der 7 jonischen Inseln alle Eroberungen außer Trinidad und dem holländischen Anteil an Ceylon an Frankreich und dessen Verbündete zurück und versprach auch Malta au den Malteserorden zurückzugeben, ließ aber dieses Versprechen unerfüllt. Diesem Frieden trat auch die Pforte bei, welche mit der Entfernung der Franzosen aus Ägypten (s. § 69) die Herrschaft über dieses Land wieder gewonnen hatte. Am J8. August 1802 ließ Rußland mit Frankreich im Einverständnisse mit Österreich dem Reichstage zu Regensburg einen durch deu französischen Minister Talleyrand und den russischen Kanzler Kurci'tut ausgearbeiteten Plan über die Entschädigung der deutschen Fürsten und über die künftige Gestaltung Deutschlands vorlegen, der einem Ausschusse von acht Neichsständen, R eichsdeputation genannt, überwiesen wurde. Nach vielen Unterhandlungen erschien (am 23. November 1802)

8. Die mittlere und neue Welt - S. 224

1873 - München : Lindauer
224 Land zu räumen (Dezember 1863). Gleichzeitig trat der Erbprinz Friedrich von Augusten bürg trotz der Einwilligung, die sein Vater Christian zum Londoner Protokoll gegeben hatte, mit Ansprüchen auf Schleswig und Holstein hervor und richtete in Kiel, wo er seinen Sitz nahm, eine Art von Regierungskollegium ein. Da die dänische Regierung den Anforderungen des Bundes, in Hinsicht auf die Herzogtümer nicht nachkam, beantragten Österreich und Preußen beim Bunde die Besetzung Schleswigs und ließen, als dieser hiezu nicht zu bewegen war, ein ö st erreichisch-preußisches Heer durch Holstein nach Schleswig vorrücken (1. Februar 1864). Die Dänen würden auf allen Punkten geschlagen und zurückgeworfen und mußten im Frieden zu Wien (30. Okt. 1864) Schleswig, Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen abtreten. Lauenburg ward von Österreich gegen eine Entschädigung von 2v2 Millionen Thalern an Preußen überlassen, Schleswig und Holstein von den Siegern gemeinsam regiert und den von dem Prinzen Friedrich von Augustenburg nenerbings erhobenen Ansprüchen durch die Erklärung „begegnet, daß in Folge des Wiener Friebens das Besitzrecht Österreichs und Preußens über die Mben Herzogtümer unantastbar feststehe. Gemäß einer zu G a st e i u (am 14. August 1865) abgeschlossenen Konvention würden Holstein und Schleswig getrennt verwaltet, ersteres durch Österreich, letzteres durch Preußen. Aber nach einiger Zeit entschloß sich Österreich, das Geschick Schleswig-Holsteins in die Hänbe des b eut f ch en Bnnbes zu legen und übertrug demselben zu biesem Zwecke seine Rechte auf die Herzogtümer. Preußen erklärte bies für einen Bruch der Gasteiner Konvention und ließ (auf Grunb einer beim Wiener Frieden getroffenen Vereinbarung, daß jebe der beiben Großmächte in die von dem andern unbesetzten Orte der zwei Herzogtümer Truppen verlegen bürse) ein beträchtliches Heer in das unter österreichischer Verwaltung stehenbe Holstein einmarschieren, worauf bieses von den österreichischen Truppen gesäumt würde (11. Juni 1866). Äer deutsche Hrieg, 1866. Schon bei den ersten Mißhelligkeiten, welche in Folge der Schleswig-Holsteinischen Frage unter den beiben beutsthen Großmächten entstauben waren, hatte sich Preußen der Neutralität Frankreichs für den Fall eines in Dentfchlanb ausbuchenden Krieges versichert und mit dem König Viktor Emanuel Ii von Italien, der sich des österreichischen Venetiens zu bemächtigen suchte, ein geheimes Bünbniß geschlossen. Als nun der beutsche Bunbestag auf bett Antrag Österreichs wegen der jüngsten Vorgänge in H o l st e i n (s. S. 224 Z. 22 bis 35) ein allgemeines

9. Die mittlere und neue Welt - S. 359

1873 - München : Lindauer
359 sie von dem Physiker W h e at st o n e verbessert, und dieser vervollkommnete Telegraph 1837 von (Soofe und Wheatst 0 ue zuerst in London zur Anwendung gebracht. Nachdem die Erfindung noch viele, namentlich in Deutschland und Amerika (Morse) gemachte Verbesserungen erfahren, bedeckten sich Großbritannien, der europäische Kontinent und Norbamerika mit Telegraphennetzen. — Der erste unterseeische Telegraph warb 1850 zwischen England und Frankreich gelegt. Ihm folgten unterseeische Kabel von England nach Irland und Belgien (1851 und 1853). Das Riesenunternehmen, Europa und Amerika durch ein Kabel zu verbinben, scheiterte 1857; ein zweiter Versuch im Jahre 1858 würde auf kurze Zeit mit Erfolg gekrönt. Im Jahre 1866 wurde das großartige Unternehmen dieser Verbindung (Valencia auf Irland Newfoundland, 1650 englische Meilen) wieber aufgenommen und glücklich zu Ende geführt. Landbau, Gewerbfleiß und Handel machten allenthalben erfreu liehe Fortschritte. Deutschland erholte sich gegen das Ende des 18. Jahrhunderts von den Wunden, welche ihm die verwüstenden Kriege geschlagen hatten. Der Boden ward überall, wo es die Natur zuließ, angebaut, und der Gewerbefleiß hat sich dadurch, daß mau die Erfahruugeu und Kenntnisse des Anslanbes sorgfältig benutzte, mächtig gehoben. Ein großer Wolstand war in den meisten Städten und auch in vi len Dörfern sichtbar. Der ausgebreitete Verkehr aber, welcher früher so viele Schätze nach Deutschland zog, hat durch die Veränderung des Ganges des Welthandels einen mächtigen Stoß erlitten. Auch in Italien machten bei der Verbesserung der inneren Verhältnisse Ackerbau und Gewerbfleiß erfreuliche Fortschritte, und der Handel hatte noch immer eine große Bcheutung. Portugal versank bei dem gänzlichen Verfalle des Ackerbaues und der Abnahme der Jnbustrie in Ohnmacht, aus welcher es Pombals verkehrte Maßregeln nicht zu erheben vermochten. Die brasilianischen Gold- und Silber-Barren flößen uebft dem baarem Gelde nach England. Ju Spanien wurden bei dem Tode Karls Ii ganze Ortschaften verlassen, Feldbau und Gewerbfleiß vernachlässigt. Mit den Grundsätzen des Handels war man so wenig vertraut, daß man die Einfuhr roher Seide verbot, die Ausfuhr verarbeiteter Seidenstoffe erlaubte. Erst mit der neuen Dynastie verbreitete sich allmählig neues Leben. Schon unter Philipp V hob sich Spaniens Marine und Hanbet wieber so weit, daß man aufs neue an eigene Hanbelsnnternehmungen benken konnte. Ungleich mehr geschah durch Ferbinanb Iv und Karl Iii für Beförderung des Lanbbanes, des Gewerbfleißes und Hanbels. Jnbessen konnten ihre Vorkehrungen den Wolstand früherer Zeiten keineswegs zurückführen. Frankreichs Industrie und Handel nahmen unter Ludwig Xiv durch Eolberts Bemühungen den höchsten Aufschwung. Eolbert verschaffte seinem Vaterlande auch Koionialhandel. Allein die Aufhebung des Ediktes von Nantes, noch mehr aber die vielen Kriege Ludwigs Xiv, entzogen dem Lanbe viele thätige Hänbe, und die Verfchwenbung des Hofes und die Kriegskosten verschlangen unermeßliche Summeu, welche zur Unterstützung der Industrie und des Handels verwendet werden konnten. Unter Ludwig Xv kam Frankreich erst wieder zu einigem Wotstanbe, als Fleury in das Ministerium trat. Durch seine Aufmunterung und Mitwirkung erhielt die oft indische Kompagnie einen mächtigen Aufschwung, allein die Niederlagen, welche Frankreich in allen Gewässern (1755—1762) erlitt, richteten sie ganz zu Grunde. Die Wiederherstellung des Handels war ohne große Geldmittel nicht möglich, und diese fehlten der Regierung. Der niederländische Handel, welcher eine Zeit lang sich einer herrlichen Blüte erfreute, erlitt durch Eromwells Navigations-Akte (1651) einen empfindlichen Schlag. Am Ende des 17. Jahrhunderts entriß England den Holländern ihre Überlegenheit im Seewesen und im Handel, und im Anfange des 16. Jahrhnnberts

10. Die mittlere und neue Welt - S. 259

1873 - München : Lindauer
259 die im Februar 1848 eingerichteten sogenannten Nationalwerkstätten aufheben und die Entfernung der jüngeren Arbeiter ans Paris verfügen mußte. Ein Aufstand der Arbeiter wurde durch den. zum Diktator ernannten General Cavaignac in einem mehrtägigem Straßenkampfe (23 —26. Juni), in welchem außer sieben Generalen auch der Erzbischof Affre fein Leben verlor, niedergeschlagen. Als nach Vollendung der Verfassung (eine einzige Kammer von 750 Mitgliedern) ein Präsident der Republik gewählt werden sollte, siegte Ludwig Napoleon, der seit seiner Flucht ans Ham in London gelebt hatte, mit großer Majorität- über seinen Hauptrivalen Cavaignac (10. Dezember 1848). Da er nach der Verfassung nicht zum zweiten male gewählt werden konnte, so ließ er, nachdem sein Antrag auf Revision der Verfassung von der Nationalversammlung abgelehnt worden war, in der Nacht des 2. Dezembers 1851 die hervorragenden Mitglieder der Opposition verhaften, die Nationalversammlung schließen und durch eine allgemeine Volksabstimmung (mit 7 Millionen) seine Präsibialgewa lt auf zehn Jahre verlängern. Nach Ablauf eines Jahres (2.Dezember 1852) gewann er durch eine neue Volksabstimmung (mit 8 Millionen) den Kaisertitel und nannte sich mit Berücksichtigung der vom ersten Kaiser aus seinen Sohn übertragenen Trouansprüche Nap oleou Iii. "Das zweite französische Kaisertum 1852—1870. Um seine Herrschaft im Innern zusichern, gab Napoleon Iii eine Verfassung mit zwei Kammern, dem Senat und dem gesetzgebenden Körper. Seine auswärtige Politik hatte zum Ziele, den Priucipat Frankreichs in Europa neu herzustellen. Den Anfang dazu machte er beim Wiederauftauchen der orientalischen Frage, indem er sich zu Gunsten der Türkei mit England gegen Rußland verband und nach glücklicher Beendigung des Krimkrieges (s.s. 294 u. 295) im Frieden zu Paris 1856 den Fortbestand des osmanischen Reiches sicherte. Durch wiederholte Mordversuche italienischer Verschwörer (der Mordversuch Orsini's am 14. Januar 1858) beunruhigt, schickte sich Napoleon an, in Verbindung mit Cavonr, dem ersten Minister des sardinischen Königs Viktor Emanuel Ii, für die Befreiung Italiens aufzutreten. Er eroberte 1859 iu einem zweimonatlichen Feldzuge gegen Österreich für seinen Bundesgenossen Viktor Emanuel Ii die Lombardei bis zum Mincio und ließ sich dafür 1860 von Sardinien Savoyen und Nizza abtreten. Dagegen begünstigte er, daß sämtliche Staaten Italiens bis auf einen Teil des Kirchenstaates/ der von französischen Truppen besetzt ward, auf Grund des Nationalitätsprinzips unter dem Zepter des sardinischen Königs zu einem Ganzen verbunden wurden. Zwei tu Verbindung mit England gegen China geführte Kriege (1857 bis 1858 und 1860) endeten damit, daß China den europäischen Handelsflotten seine Häsen öffnen mußte, und die zwischen diesen
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