1ü4
Gruudzüge der allgemeinen Erdkunde.
Die Gase des Erdinnern befinden sich aber infolge des gewaltigen
Druckes, der ans ihnen lastet, in einem zähflüssigen Zustande. Sie sind
nicht mehr zusammendrückbar, nehmen sogar einen geringern Raum als
feste ein und sind demnach als feste Körper anzusehen.
Magnetische Kräfte. Auf große Mafseu metallischer Stoffe im
Erdinnern weifen auch magnetische Kräfte hin. Die frei hängende
Magnetnadel ist stets nach N gerichtet, und ferner neigt sie sich nach
dem Horizont hin. Ihre Bewegungen beweisen, daß man die Erde als
einen großen Magneten betrachten kann, der zwei magnetische Pole besitzt.
Diese fallen nicht mit den Erdpolen zusammen.
Der magnetische Nordpol wurde von John Roß i. I. 1831 auf der
Halbiusel Boothia Felix (buß'ie) in Nordamerika unter 70 '/a0 N und 93 2/30 W
aufgefunden. Der magnetische Sädpol wurde in jüngster Zeit, am 13. Januar 1909,
durch den Südpolarforscher Mursou unter 72° 45' 8 und 154 0 festgestellt.
Die Abweichung der Magnetnadel von der Nordrichtnng
wird Deklination genannt. Die Abweichung nach 0 nennt man
positive, die nach W negative Deklination. Europa hat negative
Deklination. Für Mitteldeutschland beträgt sie zur Zeit etwa — I2v20.
Die Neigung der Magnetnadel zum Horizont wird In-
klination genannt. Diese beträgt in Mitteldeutschland etwa 70°.
Nach N wird der Inklinationswinkel größer, bis sich am magnetischen
Nordpol die Magnetnadel senkrecht, also unter einem Winkel von 90°
zur Erde hinneigt. Zwischen dem magnetischen Nord- und Südpol liegt
der magnetische Äquator, auf dem die Nadel eine genau wagerechte
Lage einnimmt.
Außer Dekliuatiou und Inklination kann an der Magnetnadel
drittens ihre Kraft oder Intensität erkannt werden, indem man ihre
Schwingungen zählt, bis sie in die Ruhelage zurückkehrt. Die Intensität
ist am größten nach den Polen hin.
Deklination, Inklination und Intensität wechseln auch
in zeitlicher Hinsicht. Ihre Werte bleiben an dem nämlichen Orte
nicht die gleichen. Man ist daher berechtigt, große magnetische
Strömungen anzunehmen, die ihren Ursprung iu der Sonne oder an
anderen Stellen des Weltalls haben. Für.eine Äußerung magnetischer
bezw. elektrischer Strömungen hält man auch die großartige Erscheinung
des Polarlichts, dessen Licht und Farbenpracht oft minutenlang den
Polarhimmel beleuchtet.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: John_Roß Felix
Extrahierte Ortsnamen: Boothia_Felix Nordamerika Europa Mitteldeutschland Polen
128
Grundzüge der allgemeinen Erdkunde.
höher oder niedriger als die des umgebenden Meeres ist. Die Eni-
stehung der Meeresströmuugeu wird auf Windbeweguug zurück-
geführt. Wenn Meeresströmungen ein Festland erreichen, müssen sie
einen Gegenstrom erzeugen. (Siehe Atlas.)
Gezeitenbewegung. Die Gezeitenbewegung oder Ebbe und
Flut nennt man das täglich zweimalige langsame Fallen und Steigen
des Meeresspiegels. Auf dieselbe war mau schon im Altertum aufmerksam
geworden, obfchou sie sich an den Küsten des Mittelmeeres wenig bemerkbar
macht. Die Alten brachten Ebbe und Flut auch schon ganz richtig mit
dem Mondwechsel in ursächliche Verbindung. Vor allem war ihrer
Beobachtung nicht entgangen, daß die Fluthöhe am größteu immer zur
Zeit des Neu- und des Vollmondes ist. Durch Anziehung des
Mondes entsteht auf der ihm zu- und ebenso auf der abgewaudteu
Seite ein großer Wellenberg, auf jener infolge unmittelbaren Anziehens
des Mondes, auf dieser infolge stärkerer Anziehnng des Erdkörpers, der
dadurch von der dor-
tigen Wassermasse
gleichsam abgerückt
wird. Auf den beiden
anderen Seiten der
Erde müssen große
Wellentäler entstehen.
Abb. 36. Die Entstehung der Gezeitenbewegung. ^ndem innerhalb 24
Die beiden großen Wellenberge und Wellentäler zur Zeit Stunden 50 Minuten
des Neumonds und Vollmonds. . .
nicht in genau 24
Stunden, weil der Mond weiter geht—die beiden Wellenberge und Wellentäler
einmal rund um die Erde wandern, muß zweimal abwechselnd 6 Stunden
lang ein Steigen und Sinken des Meeresspiegels eintreten. Neben dieser
Mondwelle muß durch die Anziehung der Sonne auch eine Sonnenwelle
entstehen. Diese ist aber schwächer und verhält sich zur Mondwelle
wie 4: 9. Auch wandert sie etwas schneller, weil sie genau 24 Stunden
gebraucht. Mond- und Sonnenwelle können sich gegenseitig schwächen
und verstärken. Sie verstärken sich bei Neumond und Vollmond
(Abb. 36), so daß eine sehr hohe Flut, sog. Springflut, entsteht. Zur
Zeit des ersten und letzten Mondviertels ist die Flut dagegen niedrig,
eine sog. Nippflut.
Da die Fortpflanzung der Gezeitenbewegung durch die Kontinente gehemmt
wird, bleibt die Gezeitenbewegung hinter dem Laus des Mondes zurück. Diese Ver
zögerung nennt man Hafenzeit, die z. B. für Lissabon 4, für London 2-7-t und
für Hamburg 5 Stunden 6 Minuten beträgt. Wie die Hasenzeit, so ist auch die Flut
höhe sehr verschieden. Am höchsten steigt sie in trichterförmigen Buchten, weil sie
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Ortsnamen: Wellenberg Lissabon London Hamburg
Verkehrswesen.
287
Teil Schwedens und Dänemark stellen, ihrer stärkeren Bevölkerung
entsprechend, höhere Anforderungen an die Verkehrseinrichtungen.
Als die wichtigsten haben wir Poststrassen, Eisenbahnlinien
und Schiffahrtslinien zu unterscheiden.
Die Poststrassen sind in dem gebirgigen Teile Skan-
dinaviens die Hauptlinien des Verkehrs. Der Personenver-
kehr ist auf ihnen mit weiser Anpassung an die Verhält-
nisse und Bedürfnisse des Landes eingerichtet. Die gut unter-
haltenen Strassen sind in Abständen von etwa 10—15 km mit
Skydsstationen (spr. schüss) besetzt. Es sind meistens schmuck
gebaute, reinliche Wirtshäuser, die den Reisenden gastlich auf-
nehmen. Sie bieten ihm nicht bloss Speise, Trank und Unter-
kunft, sondern müssen ihn auch gegen eine feste, nicht hohe Taxe
bis zur folgenden Station befördern.
Über den norwegischen Gebirgsrücken führen bisher
nur zwei Eisenbahnlinien. Die eine geht von Kristiania durch
das Österdal nordwärts, die andere von Stockholm zuerst in nord-
westlicher Richtung nach Östersund, dann nach W. Beide enden
in Drontheim. Eine dritte Linie ist im N in der Ausführung be-
griffen. Es wird dort die von Luleá nach Gellivare zur Erzbeför-
derung erbaute Bahn weiter geführt zur Westküste. Ein Haupt-
knotenpunkt des Eisenbahnverkehrs ist nicht vorhanden, auch
nicht in Südschweden und auf Dänemark, wo das Bahnnetz ein dich-
teres ist. Die grössern Städte liegen an der Küste oder in ihrer Nähe.
Sie sind durch Eisenbahnlinien, die längs der Küste oder
quer durch die Halbinsel führen, miteinander verbunden. Die
Hauptlinien sind ausser den schon genannten folgende: Stock-
holm—lulea, Stockholm — Kristiania, Kristiania — Gothenburg,
Stockholm—gothenburg—kopenhagen, Stockholm—malmö, Kopen-
hagen—gjedser (—Rostock) und Kopenhagen—korsör (—Kiel).
Die Skandinavische Halbinsel besitzt ferner ein ausgedehn-
tes Kan al netz, dessen Anlage in dem felsigen Lande mit grossen
Schwierigkeiten und Kosten verbunden war und einen Beweis von
der Thatkraft des skandinavischen Volkes giebt. Die bedeutendsten
Kanäle sind der Götakanal, der die grossen südschwedischen
Seen mit der West- und Ostküste Schwedens verbindet, und dessen
Bau mehrere Jahrhunderte beansprucht hat, der neuere Daslands-
kanal, der von Wenersborg nach Fredrikshald führt und noch
berühmtere Schleusenbauten besitzt, ferner der fast ebenso sehens-
werte Strömsholmskanal, der die Bergwerksgebiete von West-
manland und Dalarne im mittlem Schweden mit dem Mälarsee
und der Ostsee verbindet und endlich der Thelemarkenkanal,
der eine Seenkette im südlichen Norwegen mit einander und mit
dem Meere verbindet. Binnenschiffahrtsstrassen sind im gewissen
Sinne auch die norwegischen Fjorde. In den umgebenden
Meeren findet ferner eine rege Seeschiffahrt statt, am regsten
durch den Sund und an der norwegischen Westküste.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: W. Kristiania Kristiania_—_Gothenburg
Extrahierte Ortsnamen: Schwedens Stockholm Drontheim Dänemark Stockholm Schwedens Schweden Ostsee Norwegen
18
Das Hochgebirge der Alpen.
Das Innthal, in das wir nun nach einem letzten Blick in
das herrliche Bergeller Thal eintreten, ist eines der längsten
Alpenthäler. Es durchzieht die, Ostalpen in einer Länge von
über 150 km in nordöstlicher Richtung. Sein oberer Teil heisst
Engadin, das wieder in das Ober- und das Unterengadin
zerfällt.
Unterhalb des Ortes St. Moritz im Oberengadin öffnet sich
auf der rechten Seite das kleine Thal von Pont resina, das in
den Sommermonaten von tausenden Touristen besucht wird. Es
verdankt seinen Ruf der Nähe der Berninakette, die hier dem
Auge den reichen Schmuck ihrer weiten Firnfelder am schönsten zeigt.
Die Berninakette schliesst das Oberengadin im S. ab.
Sie hängt mit den Rh ä tisch en Alpen im Mal oj apasse zu-
sammen. Sie erreicht eine stattliche Höhe und gipfelt in
dem Piz Bernina (4052 m). Nach 0 setzt sich im Stilfser
Joch (2760 m) an dieselbe die Ortlergruppe an, die ebenfalls
sehr reichen Gletscherschmuck trägt, und deren höchster
Berg der Ortler (3902 m) ist.
Wo das Engadin aufhört, tritt auf der rechten ^Seite ein
anderer Alpenzug in die Erscheinung des Thaies, die Ötzthaler
Alpen, die mit der Berninakette im Pass von Reschen-Sc h ei-
deck zusammenhängen. Sie liegen im Halbkreise, senden aber auf
der Innenseite, nach N zum Inn hin, viele Seitenkämme aus.
Gleich der Bernina- und Ortlergruppe bestehen sie vorwiegend aus
Glimmerschiefer und Gneis, sie übertreffen jene aber durch
einen noch reichern Gletscher schmuck. Der höchste Gipfel
ist die Wildspitze (3780 m).
Die Schönheiten der Hochgebirgswelt dieser Alpengruppe öffnet das Ötz-
thal, nach dem sie ihren Namen führt. Es wird von der Ache durchflössen.
Der am Thaleingange liegende Thalschutt, der von düstern Tannen um-
schattet wird, kiindet schon das Werk dieses wilden Hochgebirgs wassers an. 'Es
folgt ein freundlicher Thalkessel, in welchem das Dörfchen Ötz (= Wald-
blösse) inmitten eines herrlichen Pflanzenschmuckes liegt. Ein Anstieg, das
G'steig genannt, leitet zur ersten Thalstufe hinan. Die Ache zieht in rauschen-
den Wasserstürzen an uns vorüber. Wieder nimmt uns ein Thal hecken auf.
Ringsum rauschen Stuiben, Wasserfälle, unter ihnen als der schönste
der Grosse Stuiben, hernieder. Dann schliesst sich das Thal zur dunkeln
Schlucht von Maurach. Hier haben wir ein Riesenwerk des Flusses
vor uns. Alter Moräneschutt sperrte ihm einst den Weg. Zum See ange-
schwollen, musste die Ache in der Höhe ihren Lauf suchen. Allmählich hat sie
ihr Bett tief eingesägt, und wie in einem Kessel brodelnd zieht sie in der Tiefe
dahin. Mit den Felsblöcken, die ihr die steilen Berghalden noch immerfort zu-
senden, treibt sie ihr wütendes Spiel. Aber der Wanderer zieht beklommenen
Herzens vorüber und ist froh, wenn er diesem Kampfspiele der Naturkräfte
glücklich entronnen ist und wieder in das Licht des sich öffnenden Thaies
schauen kann. Einst dehnte sich in diesem der See aus, bis ihn das Werk der
Ache entleerte. Wiesen, Hafer- und Flachsfelder schmücken es jetzt,
und von den Bergen schauen dunkle Tannenwälder, hier und da von Trüm-
merschluchten durchzogen, hernieder. Zu dunkler Enge schliesst sich dann
wieder das obere Ötzthal, das sich bei Zwieselstein in das Vent- und das
Gurglerthal spaltet. Jedes dieser beiden führt hinauf zu der Region des
ewigen Schnees. Das Schattendunkel der Wälder lichtet sich, und das helle
Weiss der Gletscher leuchtet vor uns auf. Durch das Thal von Vent ge-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Die Pyrenäen und das Garonnebecken. 121
zahlreichen Teichen angefüllten Dombes ist die Fichzucht
ein wichtiger Erwerbszweig. Es findet aber ein ganz eigen-
artiger Betrieb derselben statt. Die Teiche werden nur eine
Eeihe von Jahren, gewöhnlich drei Jahre lang, zur Fischzucht be-
nutzt. Dann lässt man das Wasser ablaufen und verwendet den
Boden des Teiches ebensoviele Jahre lang zu Saaten. Das Saône-
gebiet ist, da seine Bevölkerung fast nur Ackerbau, Viehzucht und
Weinbau treibt, nicht sehr besiedelt. Auch sind die Ansiedelungen
meistens kleinere Städte und Dörfer. Aber unverkennbar ist
der grössere Wohlstand gegenüber dem Jura. Die bedeu-
tendsten Orte an der Saône sind Chalon-sur-Saône (spr.
chalong-sür-ssohn'), wo Maschinenbau betrieben wird, und
Maçon (spr. massong), ein Hauptsitz des Weinhandels.
3. Die Pyrenäen und das Garonnebecken.
a. Das Landschaftsbild.
Wenn wir von dem Rhônedelta aus westwärts wandern, so
tauchen zunächst nordwestlich von uns Gebirge auf. Aber bald
sehen wir auch im Sw, in unmittelbarer Nähe des Mittelländischen
Meeres, Gebirgszüge vor uns erscheinen, die sich mit jenen fast
zusamenschliessen. Nur eine schmale Senke ötfnet sich uns zwischen
beiden. Je weiter wir dieser, am Canal du Miçli (= Kanal des
Südens) vorbeiwandernd, nach W folgen, desto mehr schwinden
die nördlichen Gebirgszüge aus dem Gesichtskreise. Aber im S
taucht ein hoher Gebirgskamm vor uns auf, von dem wir vorher
nur die östlichen Ausläufer sahen: die Kette der Pyrenäen. Sie
bleibt, fortwährend den südlichen Horizont in hochragenden blauen
Linien umsäumend, in unserm Blicke, bis der Spiegel eines Meeres,
des Atlantischen Ozeans, vor uns erglänzt. So steigen An-
fang und Ende dieses mächtigen Gebirges unmittelbar aus den
Fluten eines Meeres empor, und zwischen den beiden Meeren bildet
er eine hohe länder- und Völker trenn end e Mauer.
Den günstigsten Standpunkt zum Betrachten des grossartigen
Pyrenäenpanoramas bildet der Pech David, eine Hûgelgruppê,
die sich bei Toulouse (spr. tulüs') erhebt. Der Blick umfasst
die ganze Kette mit ihren unzähligen, scharf lin ig am Hori-
zont sich abhebenden Piks, vom Canigou i spr. kanigu) im O
bis zum Pik du Midi im W. Wirksamer noch treten die ein-
zelnen kühn aufstrebenden Berggestalten von dem Städtchen Pau
(spr. po) aus in die Erscheinung, besonders der seine ganze Um-
gebung beherrschende Pik du Midi, ferner der spitze, weit aus
dem Gebirgszuge hervortretende Pik du Midi de Bigorr e (spr.
bigorr') und der entferntere Mont Perdu (spr. perdfi). Im Vor-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
42
Das Hochgebirge der Alpen.
dienten, waren Saumpfade. Manche von ihnen werden auch
heute von den Alpenbewolmern benutzt. Sie sind aber meist be-
schwerliche Wege; denn ihre Benutzung ist nur aus dem Suchen
nach den kürzesten Verbindungen hervorgegangen. Ausser ihnen
giebt es auch noch andere Gebirgpfade, die weniger dem Verkehr
als der Gerasjagd dienten und Gamssteigen genannt werden.
Sie führen über schuttbedeckte Abhänge und über schmale Fels-
leisten, und nur gewandte Kletterer können sie ohne Lebensgefahr
beschreiten.
Im Laufe der Jahrhunderte sind neben den Naturwegen
schöne Kurfststrassen erbaut worden, die hauptsächlich dem
Durchgangsverkehr über die Alpen zwischen den nördlich und
südlich von diesen gelegenen Ländern dienen sollten. Mit solchen
ist das Alpengebiet jetzt sehr reich ausgestattet. Die meisten von
ihnen sind hervorragende Werke der Wegebaukunst und unter
grossem Aufwände von Kosten, von menschlichem Scharfsinn und
menschlicher Thatkraft erbaut worden. Über die bequemsten Pass-
übergänge wurden sie geführt. Nach diesen führen sie auch ihren
Namen. Zu den wichtigsten und grossartigsten Alpenstrassen können
gerechnet werden : die Mont Cenis-. Simplón-, G r i m s e 1 - r
Furka-, St. Gotthard-, Spiügen-, Brenner-und die Sem-
mering-Strasse.
Die Schwierigkeiten, welche das Hochgebirge schon dem Bau
von Kunststrassen entgegenstellte, wuchsen noch bedeutend, als in
ihm die Anlage von Eisenbahnen, besonders für den Durch-
gangsverkehr, nötig wurde und mutig begonnen wurde. Es galt
tiefe Schluchten zu überbrücken, durch spiralförmig angelegte Bohr-
tunnels starke Steigungen zu bezwingen und schliesslich, nach vielen
kleineren Tunnelbauten, den Hauptgebirgskamm durch einen Riesen-
tunnel zu durchstechen. Diese schwierige Aufgabe ist in einer
Weise gelöst worden, dass die Eisenbahnbauten der Alpen stets
einer der höchsten Triumphe des menschlichen Geistes bleiben werden.
Die bedeutendsten Eisenbahnlinien der Alpen sind folgende: Die Sem-
m erin g b a h n (Semmeringtunnel 1428 m), einen Teil der Bahnlinie Wien—triest
bildend, erbaut 1848—1854; die Brennerb ahn (über den Brennerpass geführt)
zwischen Innsbruck und Bozen, also Süddeutschland mit Italien verbindend, er-
öffnet 1867; die Mont Cenis-Bahn (Mont Cenis-Tunnel 13450 m), die Haupt-
verkehrslinie zwischen Italien und Frankreich, erbaut von 1857 bis 1871; die
St. Gotthardbahn (Gotthard-Tunnel 14 912 m), Südwestdeutschland und die
Schweiz mit Italien verbindend, in Betrieb seit 1882 ; die Ari bergbahn (grosser
Arlberg-Tunnel 10 259 m) zwischen dem Inn- und Rheinthal, erbaut 1880—1884;
endlich die noch im Bau begriffene Simplonbahn (mit 18500m langem Durch-
stich durch den Simplón), der eine Verbindung Norditaliens mit der Schweiz
und in zweiter Linie mit Frankreich, in geradester Richtung auf Paris zu, her-
stellen soll.
Der Eigenart des Hochgebirges tragen in ihrer Bauweise auch
die Bergbahnen Rechnung, die in Gegenden mit starkem Tou-
ristenverkehr in grosser Zahl angelegt wurden, teils als Drahtseil-,
teils als Zahnradbahnen.
Der kühnste Plan, dessen Ausführung bisher versucht wurde, ist der noch
nicht ganz vollendete Bau einer Berghahn zu dem über 4000 m hohen Gipfel
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Ortsnamen: Bozen Italien Italien Frankreich Gotthard-Tunnel Italien Rheinthal Norditaliens Frankreich Paris
Die Westkarpaten und die Oberungarische Tiefebene.
61
machen ihren Irrläufen ein Ende und geben ihr für eine kurze
Strecke wieder ähnliche Uferbilder, wie oberhalb Wiens. Die Aus-
läuter der Westkarpaten zwingen den Strom, die bisherige
Ostrichtung aufzugeben und bei Wait zen in scharfem Knie
nach S umzubiegen.
Die Eisenbahnfahrt von Wien nach Budapest.
Von dem landschaftlichen Gepräge der Oberungarischen Tiefebene
erhalten wir ein anschauliches Bild auf der Eisenbahnfahrt von Wien nach
Budapest. Sobald der Zug bei Pressburg an den südlichen Ausläufern der
Kleinen Karpaten vorüber geeilt ist, öffnet sich uns der Blick über dies
weite, völlig ebene Niederungsland. Sein Boden hat eine schwarze
Färbung. In riesengrosse Felderabschnitte ist es gegliedert. Reihen von Aka-
zienbäumen und -sträuchern machen dem Auge die Grenzscheiden deutlich. Die
Kirchtürme von Dörfern zeigen sich selten; denn diese liegen in weiten Ab-
ständen. Häufiger zeigt sich der hohe Hebearm eines Schöpfbrunnens. Endlich
zeigen sich am östlichen Horizonte wieder die Linien eines Gebirges; wir durch-
fahren den Ostsaum der Ebene. Der Zug nähert sich der Donau. Wiesen
nehmen uns auf, die bald den Weinbergen Platz machen. Wo das Flüsschen
Gran einmündet, erreichen wir den Strom, an dessen Ufer wir nun dahinfahren.
Die hochragende, mit mächtigem Kuppelbau geschmückte Kathedrale von Gran
leitet die Schönheiten der nun beginnenden Stromstrecke ein. Waldbedeckte
oder rebenbekränzte Uferberge schaffen schöne Strombilder. Auf hohem steilen
Berge zeigt sich die Ruine der einstigen Königsburg Yisegräd (slav. = hohe
Veste). Von Waitzen an geht die Fahrt südwärts an dem Strome entlang.
Nur auf der rechten, uns gegenüberliegenden Seite wird die Donau jetzt noch
von Bergen begleitet. Das linke Ufer ist flach, und frei schweift der Blick
wieder über die weite Ebene, in der bald, überragt von der Ofener Königs-
burg, das Häusermeer der ungarischen Hauptstadt Budapest vor uns auftaucht.
1). Das Kulturbild.
Die Betrachtung des Kulturbildes offenbart uns wieder
den grossen Gegensatz zwischen dem gebirgigen Gebiete der West-
karpaten und dem Flachlande der Oberungarischen Tief-
ebene. Die in diese auslaufenden und allmählich sich verbreiten-
den Flussthäler lassen die beiden Kulturgegensätze aber in
einander verschmelzen, wenn sie auch gleichzeitig selbst ihre Eigen-
tümlichkeiten ausgebildet haben.
Das Gebirgsland hat ein rauhes Klima. Dem Einflüsse
des Meeres mehr entrückt als die Alpen, ist es in gleicher Höhen-
lage kälter. Die Wärme nimmt mit je 100 m Höhe etwas mehr
als '/2° C. ab. Infolgedessen wird die mittlere Jahrestemperatur
von 0° C. nicht bei 2000 m Höhe, wie in den Alpen, sondern
schon bei 1700 m erreicht. Jedoch steigen nur die beiden Tatra
so hoch empor. Auch sind infolge der entfernteren Meereslage
die Gegensätze zwischen Kälte und Wärme schroffer und von
schädlicherer Wirkung.
Während im Jahre 1863 auf der westlichen Hohen Tatra im August
eine Hitze von 34,2 0 C. beobachtet wurde, erfroren 1867 in demselben Monate
auf den Bergweiden Schafe und das junge Vieh.
H fcs..,
Lehrerfo rib ¡i dungs wefu
Außenstelle Kcisà®!
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: 0°_C. August C.
Extrahierte Ortsnamen: Wiens Wien Budapest Wien Budapest Pressburg Donau Donau Budapest
Die Gesteinshülle der Erde.
7
zeigt, die Deklination also gleich 0 ist. Man nennt diese Linie
den magnetischen Nullmeridian.
Die Neigung der Magnetnadel zum Horizont wird Inklina-
tion genannt. Diese beträgt in Mitteldeutschland etwa 70°. Nach
N wird der Inklinationswinkel noch größer, bis sich am magnetischen
Nordpol die Magnetnadel senkrecht, also unter einem Winkel von
90° zur Erde hinneigt. Zwischen dem magnetischen Nord- und
Südpol liegt der magnetische Äquator, auf der die Nadel eine
genau wagerêchte Lage einnimmt. Derselbe weicht nach N bis
zu 10°, nach S etwas mehr von dem eigentlichen Äquator ab.
Außer der Deklination und Inklination kann an der Magnet-
nadel noch drittens ihre Kraft oder Intensität erkannt werden,
indem man die Schwingungen zählt, die sie macht, bis sie in die
Ruhelage zurückkehrt. Die Intensität ist am größten nach den
Polen hin, am kleinsten annähernd am magnetischen Äquator.
Deklination, Inklination und Intensität wechseln auch in zeit- Polarlicht,
licher Hinsicht. Ihre Werte bleiben an dem nämlichen Orte nicht
die gleichen. Man ist daher berechtigt, große magnetische
Strömungen anzunehmen, die ihren Ursprung in der Sonne oder
an anderen Stellen des Weltalls haben. Für eine Äußerung mag-
netischer bezw. elektrischer Strömungen hält man auch die groß-
artige Erscheinung des Polarlichts, dessen Licht und Farbenpracht
oft minutenlang den Polarhimmel beleuchtet. Die Strahlen desselben
haben beinahe senkrechte Richtung, so daß sie also mit der In-
klinationsrichtung der Magnetnadel zusammenfallen.
Merksatz. 3. Das hohe spezifische Gewicht der Erde(5v2, der meisten
Gesteine dagegen nur 2,5—3) berechtigt zu der Annahme, daß
das Erdinnere, wo jedenfalls eine sehr hohe Temperatur
herrscht, vorwiegend aus metallischen Stoffen besteht, woraus
sich dann auch die starken magnetischen Strömungen des
mit einem großen Magneten vergleichbaren Erdkörpers er-
klären würden.
in.
Die Gesteinshülle der Erde.
1. Die Bildung und die Glieder der Erdrinde.
Als ein großer Ball überhitzter Gase hat sich, nach der Kant- § 4.
Laplace'schen Theorie (s. S. 2), einst die Erde gleich den übrigen ^'feslfn
Planeten von der Sonnenmasse getrennt. Allmählich strahlte die Erdschale.
Hitze in den Erdraum aus. Dadurch verdichtete und verkleinerte
sich der Erdkörper noch mehr. Der gasförmige Zustand seiner
Stoffe ging dabei zuerst in einen flüssigen und dieser später bei
den meisten Stoffen in einen festen über. Es bildete sich um den,
wie man annimmt, noch heute feurigen Erdkern die Erdrinde,
die anfangs sehr dünn war und allmählich an Dicke zunahm. Um
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
6
Grundzüge der allgemeinen Erdkunde
Erdwärme. Die Wärme der Erde wird nur an der Oberfläche durch die
Wärme Wirkung der Sonne beeinflußt. In einer bestimmten Tiefe,
etwa von 15—20 m, in der heißen Zone aber schon in einer
geringeren Tiefe, stößt man auf eine Erdschicht, deren Temperatur
immer gleich bleibt. Weiter nach der Tiefe findet dann eine stete
Zunahme der Erdwärme statt. Die größte Erdtiefe wurde bisher
in dem Bohrloch Czuchow in Oberschlesien erreicht, nämlich von
2221 m oder etwa 2000 m unter dem Meeresspiegel. Durch Wärme-
messungen wurde ein Steigen der Temperatur auf 83,4° C fest-
gestellt. Die Wärmezunahme betrug durchschnittlich auf je 30 m
Io C, vollzog sich aber nicht regelmäßig, sondern schwankte je
nach den Schichten, die durchbohrt wurden. Nimmt man ein regel-
mäßiges Steigen der Temperatur um 3° auf je 100 m an, so müßte
bereits in einer Tiefe von 100 km eine Hitze von 3000° herrschen.
Selbst die schwerflüssigen Stoffe der Erde schmelzen schon bei
niedrigem Hitzegraden (Silber bei 1000, Gold bei 1097, Nickel
und Stabeisen bei 1600, die meisten glühendflüssigen Gesteine bis
2000, Lava bei 2000c C). Durch den gewaltigen Druck, unter
welchem sich die Erdmassen befinden, wird zwar der Übergang
aus dem festen in den flüssigen Zustand verlangsamt, aber dennoch
darf man wohl annehmen, daß die Erdhitze ausreicht, alle Stoffe
zunächst in einen glühendflüssigen, dann in einen gasförmigen Zu-
stand zu versetzen. Die Gase des Erdinnern befinden sich aber
infolge des gewaltigen Druckes, der auf ihnen lastet, in einem
zähflüssigen Zustande. Sie sind nicht mehr zusammendrückbar,
nehmen sogar geringem Raum als feste Körper ein und sind dem-
nach als feste Körper anzusehen,
magnetischen gr0^e Massen metallischer Stoffe im Erdinnern weisen
Pole. auch magnetische Kräfte hin. Die frei hängende Magnetnadel
ist stets nach N gerichtet, und ferner neigt sie sich nach dem
Horizont hin. Ihre Bewegungen beweisen, daß man die Erde als
einen großen Magneten betrachten kann, der zwei magnetische
Pole besitzt. Diese fallen nicht mit den Erdpolen zusammen.
Der magnetische Nordpol wurde^ von John Roß i. J. 1831
auf der Halbinsel Boothia Felix (buß'ie)1) in Nordamerika unter
70v2°N und 932/3ü W aufgefunden. Die Feststellung des mag-
netischen Südpols ist in jüngster Zeit dem englischen Südpolar-
forscher Shackleton gelungen.
inkunation°und Die Abweichung der Magnetnadel von der Nordrichtung wird
Intensität'der Deklination genannt. Sie wurde wahrscheinlich zuerst von
Magnetnadel. erkannt. Die Abweichung nach 0 nennt man positive,
die nach W negative Deklination. Europa hat negative
Deklination. Für Mitteldeutschland beträgt sie zur Zeit etwa —
121/2°. Zwischen den Gegenden positiver und negativer Abweichung
muß eine Linie liegen, auf der die Magnetnadel genau nach N
x) Der englische Laut th wird wie ein gelispeltes ß gesprochen, was durch
einen Bogen über diesem Buchstaben angedeutet werden soll. Er entsteht,
wenn man beim Sprechen die Zunge in die Nähe der oberen Zahnreihe bringt.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: John_Roß Felix
Extrahierte Ortsnamen: Bohrloch_Czuchow Oberschlesien Boothia_Felix_( Nordamerika Europa
102
Die Außereuropäischen Erdteile.
erwärmten Afrika angezogen wird. Die Ostküste Afrikas steht
unter dem Einfluß des Südostpassats. Dieser geht aber nörd-
lich von Sansibar während des Nordsommers, angezogen von dem
stark erhitzten Vorderindien, in den Südwestmonsun über,
während im Nordwinter der dann über ganz Siidasien liegende
hohe Luftdruck den Nordostmonsun erzeugt,
Afrika hat sehr regenreiche und sehr regenarme Gebiete.
(Nenne solche! Abb. 27). Durch eine Linie, die vom Kap Verde
am Südufer des Tschad-Sees vorbei nach dem oberen Nil führt,
das Hochland von Abessinien umspannt, dann südwärts läuft und
~J/0r>o?rz7iffr*9
Abb. 28.
noch das Seengebiet Ostafrikas und das ganze Kongobecken ein-
schließt, läßt sich ein Gebiet mit über 100 cm Regen abgrenzen.
Mit Ausnahme Nord- und Südafrikas empfangen alle Gebiete
Afrikas Sommerregen. In der Äquatorgegend müssen zwei Regen-
zeiten eintreten, weil die Tropenregen mit der Sonne wandern.
Mit der Entfernung vom Äquator werden die Regenzeiten länger.
Die Regenarmut der Wüste Sahara ist hauptsächlich auf die eigene
Windbildung dieses Gebiets zurückzuführen.
Jifkaähen' Talbildung und Gewässer. Fast alle afrikanischen Ströme
ströme. Seen, haben zwei Eigenarten. Sie zeigen ein sehr regelmäßiges An- und
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Sansibar Afrika Abessinien Ostafrikas Afrikas