130
wieder einsetzen und sich mit dem Kaiser und Reich zur
Unterdrückung der Sakra m en tirer und Wie der tau-
fe r vereinigen. Die Protestanten nahmen aber diesen Reichs-
tagsabschied nicht an.
Bei der feindlichen Gesinnung wurde nunmehr ein Ver-
theidigungsbündmß der Protestanten dringend nothwendig,
und deshalb wurde eine Zusammenkunft zu Schmalkalden
gehalten, und da diese sich nicht vereinigen konnte, eine
zweite zusammen berufen, auf der denn endlich am 27sten
Februar 1531 von 7 Fürsten, 2 Grafen und ii Städten
auf 6 Jahre ein Bündniß geschloffen, gegen jeden, der die
protestantische Lehre angreifen würde. Später, im Decem-
der, wurden Kurfürst Johann und Landgraf Philipp
zu Häuptern dieses Bundes gewählt und wegen der Rü-
stungen die nöthigen Bestimmungen getroffen. Inmittelst
bedurfte der Kaiser des Beistandes der Reichsstände gegen
die Türken, auch wünschte er seinen Bruder Ferdinand
als römischen König von den Protestanten anerkannt zu
sehen, daher unterhandelte er mit ihnen den ersten soge-
nannten Religio ns frieden, der am 23sten Juli 1532
zu Nürnberg geschlossen wurde. Der einzige Gewinn,
den die Protestanten von diesem Frieden hatten, war eine
Ruhe vor den Angriffen der Katholiken, von denen sie ohne-
hin nichts zu fürchten gehabt hätten, wenn sie unter sich
einig gewesen wären; dagegen hatten sie die Anhänger der
Schweizerischen Lehrform von diesem Frieden ausschlic-
sien und dadurch sich eines kräftigen Beistands berauben
lassen. Wegen dieses Friedens erhob sich ein heftiger Streit
zwischen dem Landgrafen Philipp und dem Kurprinzen
Johann Friedrich, der durch ihre beiderseitigen Rathe
dahin geschlichtet wurde, daß dieses Friedens von beiden
Theilen keine Erwähnung gegen einander geschehen sollte.
Bald darauf am löten August 1532 starb Kurfürst
Johann, der seiner Anhänglichkeit wegen an der Kirchen-
verbesserung, den Beinamen des Beständigen erhalten
hat. Er war ein frommer, wohlgesinnter, rechtschaffener
Fürst, von dem Luther/agte: „mit ihm sei die Redlich-
keit, so wie mit seinem Bruder Friedrich die Weisheit
zu Grabe gegangen; beide in einer Person vereinigt hätten
ein Wunder von Menschen geben müssen. Seine Haupt-
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Johann Philipp Ferdinand Philipp Philipp Johann_Friedrich Johann Friedrich August Kurfürst
Johann Johann Friedrich Friedrich
140
sogleich auf, um sie zurück zu eroberu. Das war aber
das Uebelfte, was er thuu kounte, denn nun zog der Land-
graf von Hessen auch nach Hause und ganz Oberdeutschland
blieb dem Kaiser überlaffen, der alle Reichöstände darin,
die zum schmalkald ischeu Bunde gehörten, mit schwerer
Geldstrafe belegte, große Lieferungen von Kriegsbedürfniffen
von ihnen erpreßte und sie zwang, dem Bunde zu entsagen/
Hatte das Bundesheer sich nur noch eine kurze Zeit gegen
den Kaiser gehalten, so würde er schon des Geldmangels
wegen dem Bunde einen guten Frieden haben bewilligen
müssen und der Kurfürst ohne Schwertschlag wieder zu
seinen Landen gekommen scyn. Nachdem Io Hann Fried-
rich sich vom Bundesheere getrennt hatte, zog er schnell
durch Franken, brandschatzte mehrere katholische Neichs-
stande und eroberte dann sein Land ohne große Mühe zu-
rück. Darauf fiel er im Januar 1547 in das herzogliche
Sachsen und eroberte es bis auf Leipzig, -Pirna und
Dresden. Nachdem er Leipzig 3 Wochen lang ver-
geblich belagert hatte, ging er dem Markgrafen von Bran-
denburg — Kulmbach entgegen, den der Kaiser mit
6000 Mann dem Herzog Moritz zu Hilfe geschickt hatte,
überfiel ihn bei Nochlitz, schlug und zersprengte seine
Schaar und nahm ihn selbst gefangen. Nach diesem Siege
hätte der Kurfürst den Herzog Moritz sehr leicht völlig
überwältigen können, allein ec ließ sich verleiten, einen
-Waffenstillstand auf vier Wochen mit ihm einzugehen, und
zog sich an die Elbe, um Böhmen nahe zu seyn, da
die böhmischen Stände eine Verbindung mit ihm gegen
den Kaiser unterhandelten. Moritz benutzte den Waffen-
stillstand, um sich mit dem Könige Ferdinand bei Brix
zu vereinigen, wo beide die Ankunft des Kaisers erwarten
wollten und zugleich-'durch ihre Stellung die böhmischen
Stände verhinderten, sich mit dem Kurfürsten zu vereinigen.
So hatte sich dieser Fürst abermals von dem klugen Mo-
ritz überlisten lassen, den, sich unschädlich zu machen und
dann die Hilfe der Böhmen und Mähren an sich
zu ziehen, ihm so leicht gewesen wäre.
Kaiser Karl kam'endlich am 5ten April mit seinem
Heere in Eger an, vereinigte sich mit Ferdinand und
Moritz und trat am I2tcn seinen Zug nach Sachsen an.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Moritz Moritz Moritz Ferdinand Brix Karl_kam'endlich Karl Ferdinand Moritz
Extrahierte Ortsnamen: Hessen Oberdeutschland Sachsen Leipzig Dresden Leipzig Eger Sachsen
m
Fürsten durch feine weise Staatsmrthschaft erwiesen, seine
Wirksamkeit darin war so einsichtsvoll und heilsam, daß sie
selbst noch in spateren Zeiten ein unerreichbares Vorbild ge-
blieben ist. Er hatte es sich zur Pflicht gemacht, alles mit
seinen eigenen Augen zu sehen und selbst zu prüfen. Er
kannte sein Land genau durch seine vielen Reisen, und war
in allen Theilen desselben vollkommen zu Hause. Unbe-
baute Landstriche vertheilte er zum Anbau, zu große Land-
güter ließ er zur bessern Benutzung zerschlagen, und 20,000
Niederländern, die Alba's Tyrannei entflohen, ge-
währte er eine freundliche Aufnahme. Er selbst -war ein
erfahrener und einsichtsvoller Landwirth, daher suchte er
auch den Landbau, als die Grundlage des Wohlstandes sei-
nes Volks, aus allen Kräften zu heben. Er stellte auf sei-
nen Kammergütern vielfache Versuche an, und ließ das Er-
probte im Großen ausführen. Einzelne Kammergüter ver-
theilte er und that sie auf Erbpacht aus, damit mehrere
Familien darauf Unterhalt fänden. Seinen Pächtern gab
er genaue Vorschriften zur Bewirthschaftung der Kammer-
güter, zur Veredelung der Pferde legte er ein Gestüt in
Torgau an, und ausländisches Rindvieh und Schaafe
hielt er auf besonderen Meiereien. Den Obstbau trieb er
selbst mit Fleiß und brachte ihn durch Verordnungen und
Ermunterungen in große Aufnahme. Gleiche Sorge wandte
er auf die Verbesserung des Weinbaues, zu welchem Zwecke
er selbst Reben vom Rheine kommen ließ. Durch sein Be-
streben kam es dahin, daß Obst und Wein in beträchtlicher
Menge von Sachsen in's Ausland verkauft wurden. Sei-
ne Forstwissenschaft gereichte dem Lande zu großer Wohl«
that. Im Erzgebirge kaufte er Wälder an, damit es am nöthi-
gen Holzbedarf nicht fehle. Wenn er Bauholz verabfolgen
ließ, so mußten jedesmal junge Stämme dafür eingepflanzt
werden. Zur Verbesserung des Holzes in holzarmen Ge-
genden ließ er mehrere Holzflößen zu Schneeberg und
An nab erg und auf der Elbe und Pleiße anlegen,
wodurch er bewirkte, daß das Holz ein wichtiger Handels-
artikel wurde, und er außer andern, mit Halle eine Lie-
ferung von 8000 Klaftern jährlich schloß. Der Erweiterung
und Vervollkommnung des Bergbaues nahm er sich auf
das Eifrigste an, gab neue Beiordnungen > verbesserte das
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
~
279
Vieh, und noch hatte der Krieg nicht einmal aufgehört.
Dresden, Torgau und Wittenberg befanden sich
noch in den Händen der Franzosen und wurden bela-
gert. Die Durchzüge nach Frankreich dauerten unauf-
hörlich fort, und zu dem Allen sollten jetzt 40,000 Sach»
se n gerüstet werden. Der Krieg und die Seuchen machten
Tausende zu Wittwen und Waisen, die sich in dem schreck-
lichsten Zustande befanden. Handel und Verkehr lagen,
das Papiergeld war auf die Hälfte des Werthes gesunken,
die Elb sch isfahrt durch Zerstörung von mehr als 1000
Elbkähnen vernichtet. Gleich nach der Leipziger Schlacht
wurde von den Verbündeten eine neue Negierung eingesetzt
als Generalstatthalter für das Königreich Sachsen, das
Fürstenthum Alten bürg und die reußischen Lande
wurde der Fürst Repnin ernannt, dem sich ein Go uv er-
nementrath in 4 Sectio nen zugesellte. An die Spitze
der Polizei wurde der russische Oberst, Baron von Ro-
sen gestellt. Dem Minister von Stein blieb das Ober-
steuerdirektorium unter seiner unmittelbaren Leitung. Die
neue Regierung kämpfte mit unsäglichen Schwierigkeiten,
denn noch war wegen der belagerten Plätze der Krieg aus
dem Lande nicht entfernt, und woher bei der allgemei-
nen Erschöpfung die Mittel zur Wiederherstellung neh-
men? Die Noth in Dresden stieg immer höher,
Hunger und Seuchen wütheten auf das Schrecklichste und
erst nachdem die Franzosen am 6. November einen ver-
geblichen Versuch sich durchzuschlagen gemacht hatten, kam
am Ilten eine Kapitulation zu Stande, die aber nicht
genehmigt wurde, weil die Franzosen dem Vertrage
zuwider, viel Kriegsbedarf verdorben hatten. Da sie sich
aber nunmehr um so weniger halten konnten, mußten
sie sich gefangen ergeben. Die Festung Torgau kapitu-
lirte am 26< December, ein Theil der Häuser lag in
Asche und eine tödtliche Seuche wüthcte daselbst. Wit-
tenberg wurde in der Nacht vom 12. zum 13. Januar
erstürmt.
Mittlerweile war die neue Negierung unablässig bemüht,
das sächsische Heer wieder herzustellen und auf 20,000
Mann Landwehr zu bringen. Auch ein Banner freiwilliger
Sachsen von 3000 Mann trat zusammen. Es auszu-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Ortsnamen: Dresden Torgau Wittenberg Frankreich Sachsen Dresden
133
löste er auch die verpfändeten Theile des Burggrasthums
Magdeburg für 9000 Mark Silber ein, worüber weit-
läufige Streitigkeiten mit dem Erzbischöfe entstanden, die erst
in späterer Zeit, zum Vortheile Kursachsens, beigelegt
wurden.
Durch die immermehr zunehmende Erbitterung der Re-
ligionsparteien in Deutschland und durch die Maßregeln
des Kaisers und des Papstes gegen die Protestanten wurde
I o h a n n Fr i ed r i ch als Haupt des Schmalkaldischcn
Bundes unablaßig in Thätigkeit erhalten. Zu spät war ec
es gewahr geworden, daß es dem Kaiser mit dem Neligi-
onsfrieden kein Ernst sey, und daß er daher alle nur mögliche
Vorsicht anwenden müsse, damit die Evangelischen
nicht überlistet und unterdrückt würden. Er suchte daher
auf einer Versammlung zu Braun schweig die nieder-
sächsischen Stände mehr mit dem S ch m a l k a l d i sch e n
Bunde zu vereinigen, und verweigerte im Namen seiner
Partei an einer allgemeinen Kirchcnversammlung, die zur
Ausgleichung der Religionstreitigkeiten gehalten werden sollte,
Theil zu nehmen, wenn solche nicht in Deutschland ge-
halten würde. Mit dem Kaiser war der Kurfürst fort-
während feindlich gespannt; jener wollte dem Kurfürsten
die Belehnung und Bestätigung des Erbfolgerechts auf
Kleve nicht ertheilcn, Johann Friedrich dagegen Fer-
dinands Wahl zum römischen Könige nicht anerkennen.
Obgleich der Kaiser große Friedensliebe und gemäßigte Gesin-
nungen heuchelte, so wurden doch mehrere Mitglieder 1535
in den Schmalkaldischen Bund ausgenommen, der
Bund im September 1530 auf zehn Jahre erneuert und
die Kriegsverfassung desselben vervollständigt. Gegen die
Anforderungen der Katholiken verfaßte Luther die bekann-
ten Schmalkaldischen Artikel. Der Bund zeigte nun
eine Thätigkeit, wie niemals zuvor, und es stand zu hoffen,
daß er seinen Gegnern nicht nur gewachsen, sondern bei
Weitem überlegen seyn würde. Der Herzog Heinrich von
Sachsen, Bruder und Erbe des Herzogs Georg, trat
dem Bunde bei, nach Frankreich und England wurden
Gesandte abgeschickt, Bündnisse anzuknüpfen, der König von
Dänemark, Christian Hi. wurde Bundesgenosse, der
Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg zeigte sich
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Ernst Johann_Friedrich Johann Friedrich Heinrich_von
Sachsen Heinrich Georg Christian_Hi Joachim_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Burggrasthums
Magdeburg Deutschland Deutschland Frankreich England Brandenburg
163
dann hörte er die Meinungen seiner Rache an, prüfte aber
alles selbst, und das, was er nach reiflicher Ueberlegung für
das Beste hielt, brachte er sogleich zur Ausführung. Doch
hatte er es sich zur Pflicht gemacht, nichts Wichtiges ohne
Berathung mit den Standen zu^ thun. Auf diese Weise
brachte er es dahin, daß seine Regierung andern deutschen
Staaten zum Verbilde diente und mehrere benachbarte Für-
sten ihn um Mittheilung seiner Gesetze und Verordnungen
baten, um sie in ihren Staaten einführen zu können. Die
landschaftliche Verfassung erhielt unter ihm ihre völlige Aus-
bildung. Die Trennung der Stande in Corporationen und
in enge und weite Ausschüsse der Ritterschaft und der
Städte, wurde bleibend; sie war, der damaligen Lage der
Dinge nach, angemessen. In den ersten Jahren der Re-
gierung August's vermehrten sich die Staatsschulden, und
stiegen, der Reichssteuer und verschiedener Ankäufe wegen, auf
2 Millionen. Die Bezahlung derselben übernahmen die
Landstände im Jahr 1570. Dagegen verpflichtete sich der
Kurfürst, ohne Einwilligung der Stände keine neuen Schul-
den mehr zu machen, und dieß Versprechen hat er gehalten.
Er stellte die zur Bezahlung der Schulden bewilligte Land-
und Tranksteuer unter Verwaltung eines Obersteuer - Colle-
giums, wodurch die Land - und Kammereinnahmen für im--
mer geschieden und die ersteren von den Landständen ver-
waltet wurden. Ein Geheimeraths - Collegium von 4 Mit-
gliedern stiftete er 1574, welches über die wichtigsten Staats-
angelegenheiten entscbied und die Aufsicht über die andern
Behörden führte. Den Hofstaat ordnete er schon 1560 und
führte dabei große Ersparungen ein. Zu einer höchsten
Justizbehörde le^te er den Grund und ordnete 1578 jährli-
che Zusammenkünfte zwischen einigen Hofräthen, Mitgliedern
der Universität und Schöppenstühle, an. Der Leipziger
Schöppenftuhl erhielt 1574 eine neue Einrichtung. En
neues Gesetzbuch unter dem Namen Constitutionen,
ließ er ausarbeiten, durch den Dr. Krakow Zusammentra-
gen und 1572 in Kraft setzen. Auch die Verbesserung der
Polizei ließ er sich angelegen seyn, er erließ viel strenge,
doch sehr zweckmäßige Verordnungen, für das Vogtland
aber gab er 1583 eine besondere Pvlizeiordnung.
Am segensreichsten hat die Regierung dieses berühmten
11 *
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
141
Er drang schnell vor, ohne sich bei Eroberung einzelner
Plätze aufzuhalten, während Johann Friedrich, der
nichts von dem Anrücken seines Feindes erfuhr, durch Ab-
sendung mehrerer Schaaren nach Böhmen und Nieder-
sachsen sich so schwächte, daß er nicht mehr als 10,000
Mann übrig behielt. Als endlich die Kunde von dem Her-
annahen des kaiserlichen Heeres zu ihm gelangte, da ging
er am 2iften April bei Meißen auf das rechte Elbufer,
verbrannte die Brücke und nahm seine Richtung nach Wit-
tenberg. Als er am 24sten April bei Mühlberg an-
langte, wußte er nicht, daß ihm das kaiserliche Heer ganz
nahe war. Er wohnte daselbst dem Gottesdienste bei, da
gerade Sonntag war, und ließ sich darin nicht stören,
obgleich ihm gemeldet wurde, daß der Feind den Uebergang
über die Elbe versuche. Ein Müller, dem die kurfürstlichen
Krieger die Pferde genommen hatten, zeigte aus Aerger dar-
über den Kaiserlichen eine Furth durch die Elbe, und der
Kurfürst zog sich nach Torgau zurück. Auf der Loch au er
Heide ereilten die Kaiserlichen ihn. Das kaiserliche Heer
zählte 36,000, das kurfürstliche 9000 Mann, doch hatte
letzteres eine so vorteilhafte Stellung eingenommen, daß
es dem Feinde vielleicht den Tag streitig gemacht haben
würde, wenn nicht Feigheit oder Verrätherei die Vertheidi-
gung unzulänglich gemacht hätte. Die Reiterei floh zuerst
und riß das Fußvolk mit sich fort. Der Kurfürst focht mit
einem ruhmwürdigen Heldenmuth und ergab sich erst, nach-
dem alle Möglichkeit, noch etwas zu retten, verschwunden
war, gefangen. Auch der Herzog Ernst von Grubenha-
gen wurde gefangen und nur der Kurprinz entkam mit40o
Mann nach Wittenberg. Der Kaiser besetzte darauf
Torgau und zog vor Wittenberg; da diese Festung aber
eine starke Besatzung hatte und im guten Vertheidigungszu-
stande war, so konnte er nicht hoffen sie ohne Belagerungs-
geschütz, woran es ihm ganz fehlte, zu erobern. Da er-
dachte er ein höchst unedles Mittel die Stadt in seine Hände
zu bringen. Er ließ nemlich ein Kriegsgericht über den ge-
fangenen Kurfürsten halten und ihn als einen Geächteten
und Aufrührer zum Tode verdammen. Dieses grausame
und ungerechte Urtheil, welches der Kaiser wohl nie zu voll-
ziehen gewagt haben würde, bewirkte denn doch, daß ihm
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Friedrich Johann Friedrich Ernst_von_Grubenha- Ernst
207
aber am 9. Juli 1702 bei Klißow nach tapferer Ge-
genwehr besiegt, dann in mehreren Gefechten geschlagen,
und König August, der vergebens die Polen zur Ver-
theidigung seines Thrones zu vermögen gestrebt Halle, ward
auf Verlangen des Königs von Schweden von einer ihm
ergebenen Partei der polnischen Großen am 6. Februar
1704 des polnischen Thrones verlustig erklärt. August
ließ den Prinzen Johann Sobieski, des vorigen Kö-
nigs Sohn, den einige Polen wählen wollten, in S ch l e s i e n
ausheben und nach der Pleißenburg bringen, verstärkte
sich bei Krakau mit sächsischen Truppen und sam-
melte alle seine Anhänger um sich. Er wurde aber im März
von den Schweden unter Rheinschilds Befehl plötz-
lich überfallen und entkam nur mit Mühe, von Wenigen
begleitet, nach Sendomir. Karl Xii. setzte die
Wahl eines Gegenkönigs, des Woiwoden von Posen,
Stanislaus Lesczynski durch, die am 12. Juli 1704
erfolgte. Die Sachsen eroberten zwar, während Karl
Lemberg belagerte, Warschau wieder, machten den
General Horn mit 1500 Schweden gefangen und zer-
streuten diegegenconföderation, doch wurde das säch-
sische Heer unter Schulenburg's Befehl am 7. No-
vember bei Punitz an der schlesischen Grenze geschla-
gen und mir dem Könige über die Oder zu stiehen gezwun-
gen. Bei Warschau wurden die Sachsen unter Pay-
kels Befehl am 20. Juli abermals geschlagen, und dar,
auf begab sich August, während am 4. October 1705
sein Gegenkönig gekrönt wurde, auf großen Umwegen
zum Czar Peter, mit dem er in Grodno zusammen-
traf. Beide Fürsten erneuerten ihr Bündniß, und Peter
gab sein Heer dem P o l e n k ö n i g e, der damit die Schwe-
den von einer Seite angreifen sollte, während Schulen-
burg den Befehl erhielt, mit einem zusammengebrachten
Heere, wozu aus Sachsen abermals 20,000 gestellt wur-
den, von der schlesischen Grenze aus dem Feinde in
den Rücken zu fallen. Bei diesem Heere befanden sich
auf 6000 Russen und einige Lausend Franzosen und
Baiern; doch diese Hilfstruppen brachten die Sachsen
in's Unglück, denn als Schulenburg am 3. Februar
1706 die Schweden unfern Fraustadt an der Slawa
1
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: August August Johann_Sobieski Johann Rheinschilds Karl_Xii Karl Stanislaus_Lesczynski Karl
Lemberg Karl August Peter Peter Schulenburg
181
erstürmte er im October 1633 Görlitz, nahm darauf
Budissin ein, und würde auch Dresden angegriffen
haben, wenn er nicht gegen die Donau hatte vorrücken
müssen. Johann Georg brachte seine langst gehegte
Absicht, sich von Schweden zu trennen, in Erfüllung, nach,
dem das schwedische Heer am 5. und 6. September
1634 bei Nördlingen eine blutige Niederlage erlitten hatte.
Nunmehr knüpfte er zu Leitmeritz Friedensunterhand-
lungen an, die zu Pirna fortgesetzt wurden, worauf am
30. Mai 1635 der Friede zu Prag zu Stande kam.
Dieser Friede sollte zwar die Einleitung zum allgemeinen
Frieden sein, allein er enthielt so ungünstige Bedingungen
für die Protestanten, daß er einen allgemeinen Krieg
bewirken mußte. Kursachsen sagte sich von Schwe-
den los, von dem es doch zweimal gerettet worden war.
Alle, unter dem öftreichischen Zepter stehenden Pro-
te stanten und die Pfälzer wurden aufgeopfert, so auch
die Reformirten, denn der Friede sollte nur für die
augsburgischen Confeffionsverwandten, die ihm beitre,
ten würden, gelten. Dagegen hatte Kursachsen sich
durch diesen Frieden in einen neuen Krieg verwickelt, denn
es hatte sich anheischig gemacht, die von fremden Machten
(also von Schweden) besetzten deutschen Länder be-
sreien zu helfen. Das, was er für die Protestanten
erlangt hatte, war für keinen Bortheil zu achten, denn die
geistlichen Güter und Stifter, die nach dem paß au er
Bertrage eingezogen waren, sollten den Protestanten
nur noch 40 Jahre verbleiben. Für sich selbst hatte der
Kurfürst den erblichen Besitz der beiden Lau sitzen und
die 4'Magdeburgischen Aemter: Querfurt, Jütrr-
bogk, Dahme und Burg, bis ihm eine andere Ent-
schädigung zugewiesen werden sollte, erhalten. Für seinen
Sohn August erhielt er das Erzstift Magdeburg auf
Lebenszeit.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Georg Johann August
Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
65
strafe. Innere Ruhe scheinbar hergestellt. Ungeheuere Schulden-
last. Die Franzosen verarmten durch das Fallen des Papiergeldes
(Assignaten). Den 9. Novbr. 1799 das Directorium durch Bo-
naparte aufgelöst und der Rath der 509 den 10. mit Gewalt aus-
einander getrieben. Die Consularregieruug.
7. Erste Verbindung (Coalition) auswärtiger
Mächte gegrn Frankreich. — Die Revolution erschütterte die
Nachbarstaaten. Die deutschen Länder aur linken Rheinufer von
Frankreich weggenommen. Zusammenkunft Leopold Ii. { deutscher
Kaiser 1790—92), Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen (1786 —
97) und Kurfürst August von Sachsen den 27. Aug. 1791 in Pill-
nitz. Dem Bündnisse für Ludwig traten bei: Katharina Ii., Gustav Iii.
von Schweden und der König von Sardinien. — Frankreich erklärt
den 20. April Oestreich (Franz Ii. 1792 —1835) den Krieg. Ober-
befehlshaber der Oestreicher und Preußen: Herzog v. Braunschweig.
Unkluges Manifest gegen Frankreich. Unglück der Preußen in der
Champagne. Den 5. und 6. Octbr. Niederlage der Oestreicher bei
Mo ns. Belgien, Savoyen und Nizza von den Franzosen erobert.
17 93 tritt gegen Frankreich auf: England (Minister Pitt),
Rußland, Spanien, Portugal, Neapel und ganz Deutschland. Bel-
gien dell Franzosen entrissen. Preußen siegen den 29. u. 30. Novbr.
bei K a isers lau tern. Herzog v. Braunschweig legt das Com-
mando nieder.
17 94. Die Oestreicher unter dem Prinzen v. Koburg von
Iourdan geschlagen. Niederlande und alles westrheinische deutsche
Land wieder französisch. Die Franzosen beobachten das feindliche
Heer mit Luftballons und errichten Telegraphen.
17 9 5. Pichegrü eroberte Holland. Der Erbstatthalter legte
seine Würde nieder und floh nach England. Holland bildete die Ba-
tavische Republik. Friede mit Frankreich schlossen: Preußen in Ba-
fel, das seine Länder am linken Rheinufer für jetzt abtrat, und
Spanien.
17 96. Oberfeldherr der Oestreicher: Erzherzog Karl. Iourdan
ünd Moreau von ihm bis an den Rhein zurückgedrängt.'
8. Frankreich's Kriege mit Italien (Bonaparte). Die
französische Armee in Italien ihrer Auflösung nahe. Bonaparte er-
hält 1796 den Oberbefehl (geb. den 15. Aug. 1769. Sein Vater,
Karl Bouaparte, ein Edelmann in Ajaccio. 1778 —84 auf der
Militairschule in Brienne und 1785 in Paris. In demselben Jahre
Unterleutnant bei der Artillerie. 1793 zeichnete er sich als Capi-
tain bei der Eroberung Toulon's aus und wurde Brigadegeneral der
Artillerie. Bei dem Sturze der Schreckensherrschaft 1794 aus der
Liste der Generale gestrichen; 1795 vom Nationalcouvente wieder
erhoben.) Siegreich dringt er vorwärts. Oestreicher den 10. Mai
bei Lodi geschlagen. Sardinien, Parma und Modena schloffen
Frieden. Bonaparte durchzog die Lombardei, hob die Republik Ve-
nedig auf, eroberte die Festung Mantua, nahm dem Papste die
Hälfte seines Staates, schuf zwei neue Republiken (Cisalpinien), schickte
5
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_Ii Leopold Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm August Ludwig Ludwig Katharina_Ii Gustav_Iii Gustav Franz_Ii Franz Karl_Bouaparte Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Sachsen Pill- Schweden Sardinien Frankreich Frankreich Belgien Nizza Frankreich England Spanien Portugal Neapel Deutschland Holland England Holland Frankreich Spanien Rhein Italien Ajaccio Brienne Paris Sardinien Parma Modena Mantua