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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 204

1900 - Karlsruhe : Lang
— 204 — weisen und patriotisch gesinnten Mann, als Gesandten an den König Ludwig Xvi. von Frankreich, um ihn für ein Bündnis gegen die Engländer zu gewinnen. Der Bund wurde im Jahre 1778 geschlossen, und, von Frankreich, Spanien und Holland unterstützt, kämpften nun die Amerikaner mit so glücklichem Erfolge für ihre Freiheit, daß England in dem Frieden von Versailles (1783) die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Kolonien anerkennen mußte. Nun vereinigten sich die Kolonien, 13 Provinzen, zu einem Bunde von Freistaaten, dem sie den Namen der „Vereinigten Staaten von Nordamerika" gaben. Der heldenmütige Washington wurde zum ersten Präsidenten der Regierung ernannt und erwarb sich durch weise und kräftige Führung seines Amtes „den Dank seiner Mitbürger und den Beifall der ganzen Welt". Der Freistaat wuchs durch Beitritt und Gründung neuer Staaten, so daß sein Gebiet sich in unserer Zeit von dem atlantischen Ocean bis zum stillen Weltmeer und vom nördlichen Eismeer bis zum Meerbusen von Mexiko erstreckt. Xi. Die französische Revolution. 1. Die Republik. Durch die Kriege Ludwigs Xiv. und durch die Verschwendung Ludwigs Xv. war dem französischen Staate eine ungeheure Schuldenlast ausgeladen worden. Bürger und Bauern wurden durch unerschwingliche Steuern hart gedrückt, während der Adel und die hohe Geistlichkeit steuerfrei waren. Vom Hofe Ludwigs Xv. war eine tiefgehende Sittenverderbnis in alle Stände verbreitet worden; mit den guten Sitten schwand die Ehrfurcht vor allem Heiligen und Ehrwürdigen, und Religion und Sittlichkeit wurden von vielen Schriftstellern aufs frechste verhöhnt König Ludwig Xv. machte von feiner unbeschränkten Gewalt einen schlechten Gebrauch; statt über Recht und Gerechtigkeit und das Wohl seiner Unterthanen zu wachen, überließ er die Regierung dem Belieben schlechter Weiber und eigennütziger Höflinge. Dies hatte zur Folge, daß die Achtung vor der Königswürde mehr und mehr verloren ging. Der Freiheitskampf der englischen Kolonien in Nordamerika, sowie die Gründung der Republik der Vereinigten Staaten trug viel dazu bei, die Franzosen für die republikanische Staatsform zu begeistern. In Paris bildete sich ein Verein (Klub) von republikanisch gefimv Regierung übertrug ihm das sehr einträgliche Amt eines Generalpostmeisters der Kolonien. Als die Revolution ausbrach, legte er dies Amt nieder, um sich ausschließlich den öffentlichen Angelegenheiten toibmen zu sönnen. Hierdurch würde er nicht abgehalten, seine gelehrten Bestrebungen und Forschungen fortzusetzen, benen man n. a. die Erfinbuug des Blitzableiters verbaust. Hoch betagt und bis an sein Ende für das Wohl seines Vater-lanbes und seiner Mitbürger thätig, starb er 1790.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 203

1900 - Karlsruhe : Lang
— 203 — ders auch aus Deutschland, unzählige Familien daraus bedacht waren, in Amerika eine neue Heimat zu suchen. Die englische Regierung bemühte sich, die Auswanderer in ihre nordamerikanischen Kolonien zu ziehen, und erteilte darum diesen große Freiheiten, insbesondere das Recht, sich ihre Verfassung und Gesetze selbst zu geben. So wurde für die Europäer Nordamerika das Land der bürgerlichen und religiösen Freiheit. Mit dem Anwachsen der Bevölkerung nahmen der Ackerbau und der Handel und dadurch der Wohlstand der Kolonien einen außerordentlichen Aufschwung, so daß sie der englischen Staatskasse an Steuern 30 Millionen Mark bezahlen konnten. Die Steuerzahlung gab den Anlaß zur Empörung der Kolonien gegen ihr Mutterland. Die Amerikaner weigerten sich nicht, die Steuern zu bezahlen; aber sie hielten es für Unrecht, daß diese Steuern ihnen vom englischen Parlamente auferlegt wurden, obgleich ihnen die Rechte der englischen Unterthanen, also auch das Steuerbewilligungsrecht, zugesichert waren. Im Jahre 1766 belegte das Parlament den Thee mit einer Steuer; darüber wurden die Amerikaner so erbittert, daß im Jahre 1773 zu Boston junge Leute, als Indianer verkleidet, drei Schiffsladungen Thee, 342 Kisten, ins Meer warfen. Infolgedessen beschloß das englische Parlament kriegerische Maßregeln gegen die Amerikaner. Da erklärten sich im Juli 1776 die englischen Kolonien sür einen unabhängigen Freistaat und rüsteten sich, ihre Freiheit mit den Waffen in der Hand zu verteidigen. Eine Versammlung (Kongreß) vou Abgeordneten der einzelnen Provinzen, die in Philadelphia ihren Sitz hatte, leitete die Regierungsgeschäfte. Den Oberbefehl erhielt Georg Washington. Er kämpfte siegreich gegen die Engländer, obgleich er ihren wohlgeschulten Soldaten nur ungeübte Leute entgegenstellen sonnte. Nachdem (1777) bei Saratoga ein britisches Heer vou 6000 Mann gezwungen worden war, die Waffen zu strecken, bot die englische Regierung unter vorteilhaften Bedingungen Frieden an. Allein die Kolonisten wollten ihre eben gewonnene Unabhängigkeit ganz und voll behaupten und setzten darum den Kampf fort. Der Kongreß schickte Benjamin Franklin*), einen , *) Benjamin Franklin, der Sohn eines Seifensieders, wurde zu Boston 1706 geboren. Im Knabenalter schon zeigte er einen außerordentlichen (Sifer, feinen Geist zu bilden, und hätte sich gerne dem Studium bet Gottes-gelehrtheit gewidmet. Allein die Armut der Eltern ließ dies nicht zu, und er mußte seinem Vater helfen beim Seifensieden und Lichterziehen, In seinem 12. Jahre lernte er die Buchdruckerei; jeden vou Arbeit freien Augenblick benützte er dazu, durch Lesen guter Bücher seine Kenntnisse zu vermehren. Kaum 20 Jahre alt, gründete er in Philadelphia eine Druckerei, mit der er einen Papierhandel verband, und gab eine üielgelefene Zeitung und felbstverfaßte Schriften heraus, durch die er feine Mitbürger belehrte und zur Sparsamkeit, Arbeitsamkeit und allen bürgerlichen Tugenden ermahnte. Hierdurch gelangte er zu Wohlstand und Ansehen. Die englische

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 202

1900 - Karlsruhe : Lang
— 202 — Provinzen nicht wieder zu gewinnen und büßte bei der Belagerung der norwegischen*) Festung Friedrichshall durch eine Kugel das Leben ein (1718). Sein Gegner, Peter der Große, überlebte ihn um sieben Jahre. Bis aus Ende seines Lebens war er unablässig bemüht, die westeuropäische Bildung in Rußland heimisch zu machen. Gegen diese Bemühungen erhob sich fortwährend der Widerstand der Altrussen; sogar Peters Sohn, der Zarewitsch Alexei, ließ sich in eine Verschwörung gegen seinen Vater ein und wurde dafür zum Tode verurteilt und hingerichtet. Peter der Große starb an den Folgen eines Trinkgelages im Jahre 1725. Was die Einsicht und Thatkraft eines einzigen Mannes vermag, hat Peter in 36 Regierungs-sahren aus Rußland gemacht. Aber da er und seine nächsten Nach-folger bei dem russischen Adel und Volke mehr Widerstand als Hilfe fanden und deswegen immer Ausländer, besonders Deutsche und Franzosen, herbeirufen und ihnen die höchsten Stellen übertragen mußten, gelang es nie vollständig, aus dem halbbarbarischen Volke ein civilisiertes zu machen. Das russische Reich wuchs allmählich zu einem riesigen Umfang an; aber es fehlte fortwährend an der inneren Ruhe, ohne die ein gesunder Fortschritt der Bevölkerung zur höheren Bildung unmöglich ist. Ein so ausgedehntes Reich und eine so wenig gebildete Bevölkerung können nur durch unbeschränkte Gewalt eines Alleinherrschers zusammengehalten werden. Bis ans die neueste Zeit war das russische Reich der Schauplatz von Ausständen und Verschwörungen, und von Peters des Großen Nachfolgern endeten vier**) ihr Leben durch Meuchelmord. X. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika Int Jahre 1497 entdeckte Sebastian Cabot mit Schiffen, die der König von England hatte ausrüsten lassen, die Ostküste von Nordamerika. Ungefähr hundert Jahre später nahm der britische Admiral Walter Raleigh den ganzen Küstenstrich für die Krone Englands in Besitz und nannte ihn Virginien. Von nun an wanderten von Zeit zu Zeit größere Gesellschaften von Ackersleuten, Hirten, Handwerkern aus England und Irland hinüber und gründeten Niederlassungen, denen von den englischen Königen die nämlichen Rechte erteilt wurden, welche die englischen Unterthanen besaßen. Die gedrückte Lage der unteren Volksklassen im 18. Jahrhundert, der Mangel an persönlicher Freiheit, die Steuerlast und Lebensnot bewirkten, daß aus allen Ländern Westeuropas, beson- *) Norwegen gehörte damals zu Dänemark. Man fand den König tot in einem Laufgraben, in den er sich ohne Begleitung begeben hatte, und glaubte darum an Meuchelmord. **) Iwan Iv. entthront 1741, ermordet 1764; Peter Hi. 1762; Paul I. 1801 durch Verschwörungen der Hofleute; Alexander 11. 1881 durch eine revolutionäre Mörderbande.

4. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 61

1892 - Stuttgart : Metzler
— 61 — Um 1500 n. Chr. 62. Europäer und Indianer. Nach der Entdeckung der neuen Welt strömten bald viele Tausende dahin. Besonders gründeten die Spanier und Portugiesen, die Engländer und Franzosen zahlreiche Niederlassungen (Kolonien) daselbst. Sie alle wollten ihr Glück suchen. Hierzu bot das Land auch reichliche Gelegenheit; denn es war äußerst fruchtbar. Edle Steine und Metalle fanden sich in großer Menge, neue Tiere und Pflanzen bildeten ergiebige Handelsartikel. Unter letzteren ist besonders die Kartoffel und der Tabak zu erwähnen. Allein die unersättliche Gier nach Schätzen verleitete die Europäer bald zu empörenden Grausamkeiten gegen die armen Eingebornen (Indianer). Diese waren ehedem freie Menschen. Das fruchtbare Land brachte das Wenige, dessen sie bedurften, ohne anstrengende Arbeit hervor. So führten dieselben eigentlich ein sorgenloses Leben. Jetzt aber wurden sie zu Unfreien (Sklaven) gemacht. Man behandelte sie nicht mehr als Menschen, sondern wie Tiere. Ihrem schwächlichen Körper wurden die schwersten Arbeiten auf dem Felde und in den Bergwerken auferlegt. Tausende von ihnen sanken unter der Wucht der Arbeit oder unter den Geißelhieben ihrer Herren tot dahin. Mit diesem Elende fühlte ein Bischof aus Mexico, Las Casas, tiefes Mitleid. Er empfahl daher, zu der harten Arbeit die weit stärkeren Neger aus Afrika zu verwenden. Sein wohlgemeinter Rat fand Eingang, sollte jedoch sehr traurige Folgen haben. Denn die Neger wurden bald durch List oder Gewalt aus Schiffen herbeigeführt, so daß sich ein förmlicher Handel mit Menschen, der Sklavenhandel, entwickelte. Umsonst versuchten edle Menschenfreunde, diesem Unheile zu steuern; es dauerte zur Schande der Menschheit über drei hundert Jahre fort. Erst in unserem Jahrhundert wird die Sklaverei nach und nach überall abgeschafft. Ein bedeutender Schritt hierzu geschah in der jüngsten Zeit in Nordamerika. Die Nordstaaten der Union, geleitet von dem trefflichen Präsidenten Lincoln [lingkön], beschlossen die Aushebung der in den Südstaaten noch herrschenden Sklaverei der Neger. Darüber entstand ein blutiger Bürgerkrieg (v. I. 1861—65), in welchem der Sieg endlich der guten Sache verblieb. Gleichzeitig fiel aber der edle Lincoln durch die Hand eines Meuchelmörders und wurde so ein Märtyrer für die Sklavenfreiheit.

5. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 81

1892 - Stuttgart : Metzler
— 81 — wenn sie auch Vertreter in die englische Abgeordneten-Versamm-lung schicken dürften. Indem beide Teile hartnäckig auf ihrer Ansicht bestanden, wuchs die Erbitterung immer mehr. Um diese Zeit landeten drei englische Schiffe mit einer Ladung Thee zu Boston. Da warfen die Bostonianer die ganze Ladung, 9000 Kilo, in das Meer. Die Gewaltthat war die Losung zum Kriege (v. I. 1776—83). Die Amerikaner führten denselben mit unerschütterlichem Mute. Zum Glücke hatten sie in Georg Washington [uosching’tn] einen trefflichen Feldherrn. Wie jener durch kluge Anführung, so wirkte sein Freund Benjamin Franklin [fränflm] durch Rede und Schrift. Dieser weise Staatsmann erlangte sogar die Hilfe Frankreichs, welchem sich später auch Spanien und Holland anschlossen. Der Kampf nahm nun für die Ver- bündeten einen so glücklichen Verlauf, daß England nach siebenjährigem Ringen die Unabhängigkeit seiner Kolonien anerkennen mußte. Die einzelnen Provinzen erklärten sich hierauf zu Freistaaten und gründeten einen großen Bund, die Union oder die Vereinigten Staaten Nordamerikas. Derselbe wird von zwei Kammern regiert, deren Mitglieder das Volk ernennt. An der Spitze der Geschäfte steht ein Präsident, welcher alle vier Jahre gewählt wird. Der Bund machte bald staunenswerte Fortschritte und zählt nun gegen vierzig Staaten und fünfzig Millionen Einwohner. Doch drohte ihm in der neuesten Zeit die Gefahr der Auflösung. Die nördlichen Staaten, voran der Präsident Lincoln [lingfön], drangen auf die Abschaffung der in den südlichen Staaten noch herrschenden Sklaverei. Deswegen sagten sich diese von der Union los, und es entstand ein blutiger Bürgerkrieg (vom Jahr 1861—65). Die Südstaaten wurden endlich besiegt und wieder mit dem Bunde vereinigt. Gleichzeitig fiel aber Lincoln, der edle Sklavenbefreier, durch die Hand eines Meuchelmörders. Um 178« U. Chr. 83. Georg Washington. Georgwashington [uosching’tn] wurde in dem Staate Virginien geboren, wo sein Vater ein reicher Pflanzer war. Dieser starb jedoch frühe. Daher leitete die treffliche Mutter die Müller. Gesckichtrbildn. 6

6. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 82

1892 - Stuttgart : Metzler
— 82 — Erziehung des wohlbegabten Knaben. Er machte auf der Gelehrtenschule glänzende Fortschritte und zeigte besonders für Mathematik eine große Vorliebe. Nach Vollendung der Studien zog sich derselbe auf seine Güter zurück, wo er ganz der Landwirtschaft und den Wissenschaften lebte. So erwarb er sich in aller Zurückgezogenheit einen reichen Schatz vielseitiger Kenntnisse. Als nun zwischen England und Amerika ein langwieriger Krieg ausbrach, schloß sich Washington mit jugendlicher Begeisterung der Sache des Vaterlandes an. Er rüstete sogleich mit eigenem Gelde eine Freitruppe aus. An deren Spitze bewies der Virginier solche Einsicht und solche Tapferkeit, daß er zum Oberfeldherrn über das gesamte Bundesheer ernannt wurde. Aber eine schwere Aufgabe war ihm dadurch geworden. Denn das Heer entbehrte alles: Uebung, Waffen, Geld. Doch das Feldherrntalent des Führers, die Begeisterung der Soldaten ersetzten diese Mängel. Nachdem Washington sich mehrere Jahre mit seltener Umsicht gegen die Uebermacht Englands behauptet hatte, erlangte Amerika die Hilfe fremder Staaten. Dadurch ging es als Sieger aus dem gewaltigen Kampfe hervor. Nun kehrte Washington in den Kreis seiner Familie zurück. Aber bald wurde er zu neuen Ehren berufen. Die dankbaren Mitbürger ernannten den ersten Feldherrn zum ersten Beamten, zum Präsidenten, des neu errichteten Freistaates. Acht Jahre verwaltete er die Stelle mit ungewöhnlicher Weisheit, so daß das Land einen bedeutenden Aufschwung nahm. Dann zog sich derselbe abermals in die Einsamkeit zurück, wo er bald hierauf starb. Um das Andenken des großen Mannes zu verewigen, erbauten die Amerikaner die Stadt Washington und erhoben sie zur Hauptstadt des Landes. Um 1780 n. Chr. 84. Benjamin Franklin. Benjamin Franklin [fräntlin] war der Sohn eines unbemittelten Seifensieders aus Boston. Der strebsame Knabe widmete sich anfangs dem Berufe seines Vaters. Da er jedoch keine Freude daran fand, so erlernte er bei einem Bruder die Buchdruckerkunst. Hier las derselbe in Freistunden und selbst während der Nacht rastlos nützliche Bücher. Auf solche Weise

7. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 160

1849 - Karlsruhe : Groos
160 Amerika. Apalacheii sind. — Amerika ist sehr wasserreich; seine Ströme sind die größten der Erde. In Südamerika fließen: der Plata oder Silbcrstrom, der Maranno» (Maranjon) oder Amazonen ström und der Orinoco, alle drei in den at- lantischen Ocean; in Nordamerika fließt der Missisippi in den Buken von Meriko und der Lorenzo in den Lorenzbusen. Der Missisippi nimmt rechts den Missuri, links den Ohio loheio) auf; der Lorenzo ist der Abfluß von 5 großen Seecn, welche man die kanadischen nennt; zwischen den beiden untern dieser Seeen ist der Niagarafall, der großartigste Wasserfall der Erde. 3) Die Bewohner Amerika's. Die Ureinwohner Amerika'- heißt man Indianer; sie sind kupferfarbig, schweifen als Jäger in den Wildnissen umher, haben scharfe Sinne, sind gastfreundlich, im Kriege grausam; über- wundene Feinde skalpieren sie, d. h. sie ziehen ihnen die Kopf- haut ab. Sie glauben an einen großen Geist, haben Zauberer und Regenmacher; in den sürlichen Ländern haben jedoch viele die Religion ihrer europäischen Unterdrücker angenommen und auch ihr Wanderleben theilweise aufgegeben. Durch die Grau- samkeit und die Bedrückungen der Europäer sind sie sehr zu- sammengeschmolzen. Amerika wird seit seiner Entdeckung durch Kolumbus im Jahr 1402 fortwährend durch Einwanderung von Europa aus bevölkert. Die Europäer haben sich zu Herren dieses Erd- theils gemacht und beuten alle je ne Schätze für sich aus; sie haben Negerfelaven eingeführt, weil diese stärker sind als die Indianer, um in den heißen Ländern Zucker, Kaffee und andere Südgewächse zu bauen, und manche Staaten begünstigen den schändlichen Sklavenhandel immer noch. — Wo nun weiße, schwarze und rothe Menschen beisammen wohnen, da sind auch Mischlinge entstanden. Die im Lande geborncn Weißen nennt man Cr eolen; Abkömmlinge von Weißen und Schwarzen heißen Mulatten, solche von Weißen und Rothen Mestizen.

8. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 161

1849 - Karlsruhe : Groos
Amerika. 161 4) Ueberblick über die Länder und Staaten Amerika's. In Nordamerika sind in der Mitte die Freistaaten, welche vereinigte Staaten von Nordamerika heißen. Im Norden derselben haben die Engländer Besitzungen, von welchen Canada die wichtigste ist; und sie machen auch Anspruch auf die Hudsonsbailänder und den ganzen nördlichen Theil des Festlandes, der noch nicht von Europäern besetzt ist. Den Nord- westen, Sibirien gegenüber, haben die Nüssen besetzt; Grön- land gehört den Dänen. Im Süden der vereinigten Staaten sind die Freistaaten von Meriko und die von Mittelamerika. In Südamerika stoßen nördlich an das caraibische Meer die Freistaaten Nenezucla und Neugranada, und an der Westküste, am stillen Ocean hin, liegen die Freistaaten Ecuador, Peru, Bolivia imt> Ehili stschili): Die Südspitze heißt Patagonien. Nördlich von Patagonien liegen an der Ost- küste die Freistaaten La Plata und Uruguay und im Innern P a ragugy; weiter gegen Norden ist der Kaiserstaat B rasil i en, und ain Fuße des Gebirges von Guyana das Land Guyana. — Die meisten westindischen Inseln sind im Besitz europäischer Staaten. Vom südlichen Theile der vereinigten Staaten an bis nach Brasilien sind alle Länder heiß, haben zum großen Theil die nämlichen Gewächse und Thiere. Die vereinigten Staaten von Nordamerika sind aus englischen Ansiedelungen erwachsen; die Eingewandert«:« sind meist Eng- länder und Deutsche und sie gehören vorzugsweise der prote- stantischen Kirche an. Meriko, Mittelamerika und die Staaten in Südamerika waren früher spanische und portugiesische Besitzungen; die Eingewanderten sind Spanier und Portugiesen und die katho- lische Kirche ist die herrschende. 5) Die vereinigten Staaten von Nordamerika. Die vereinigten Staaten von Nordamerika sind das wichtigste Land Amerika's; dahin gehen fast alle deutschen Auswanderer-. Die Staaten breiten sich von den großen Seccn im Norden bis zum merikanischen Meerbusen im Süden, und vom atlantischen Ocean landeinwärts bis über den Missisippi Stern, Unterr. 2tc Au fl. 11

9. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 162

1849 - Karlsruhe : Groos
162 Amerika. hinüber aus, und ihr Gebiet erstreckt sich noch weiter über das Felsgebirge hinweg bis an den großen Ocean. Das ganze Land ist wohl zehn Mahl so groß als Deutschland; der Staaten sind es jetzt 30 mit 20 Mill. E. Die Indianer sind im Osten ganz Vertrieben worden und es gibt ihrer überhaupt nicht mehr viele jm Lande. Die Ostküste ist schon ziemlich stark bevölkert; aber jenseits der Apalachen, im großen Westen, ist noch lange Raum für Auswanderer aus Europa. In den noch schwach bevölkerten Staaten gibt es in den Wäldern viel Wild, Wölfe und Bären; die giftige Klapperschlange findet sich fast überall. Die Ebenen des Missisippi und Missuri bestehen zum großen Theil ans Wiesen und Steppen, die man im Norden P r ä r i e n, im Süden S a v a n n e n nennt. In denselben weiden Herden von Bisons oder amerikanischen Büffeln. Californien ist das Goldland der vereinigten Staaten. In den südlichen Staaten wird in Plantagen (Plantaschcn) Reiß, Zuckerrohr, Baumwolle, Tabak, gebaut, meist durch Sclaven, deren cö hier 2*/a Mill. gibt; in den nördlichen dagegen findet Ackerbau und Viehzucht Statt wie in Deutschland,* und diese sind daher vorzugsweise das Ziel der deutschen Auswanderer, namentlich die Staaten Pennsplvanicn, Ohio, Illinois (Jllinoa), Missuri. Der Staat Teras, wohin Manche aus- wandern, liegt im Süden, rechts vom untern Missisippi. — Die englische Sprache ist die herrschende; wo viele Deutschen bei- sammen wohnen, wie in Pennsylvanicn und Ohio, wo sie die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, hat auch die deutsche Sprache Geltung und cs werden Schriften in derselben gedruckt. Die Buttdcsstadt, wo die gemeinsame Negierung ihren Sitz hat, ist Washington (Waschingten). Große Hafen- und Handelsstädte an der Ostküfte, von N. nach S., sind: Boston (Bosten); N e u p o r k, 250,000 E.; P h i l a d e l p h i a, 200,000 E., Hauptstadt in Pennsylvanicn; Baltimore. Am untern Missi- sippi liegt Nenorlcans (—orleahn), am Einfluß des Missuri in den Missisippi St. Louis. 6) Canada und die Hudsons bailänder, Grönland inib Labrador. Canada ist das Land am Lörcnzo und an den großen Seeen;

10. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 163

1849 - Karlsruhe : Groos
Amerika. 163 es ist daselbst im Sommer heiß, im Winter sehr kalt. Die Bewohner sind eingewanderte Franzosen' und Engländer, und Indianer,' unter welchen die Huronen und Irokesen mehr bekannt sind, die das Christenthum angenommen haben und das Feld bauen. Oueb ek, am untern Lorenz, ist die Hauptstadt; weiter oben liegt auf einer Insel dieses Flusses Montreal, wo starker Pclzhandel ist. — Auf einer Bank bei der Insel Neufund- land ist ergiebiger Stockfischfang. — In den kalten und sccen- reichcn Ländern um die Hudsonsbai ziehen Indianer umher. Es gibt daselbst eine Menge Biber und Pelzthiere und deshalb haben sich englische Pelzhändler und Jäger angesiedelt. Den Indianern verkündigen evangelische Missionare das Evangelium. Grönland ist nur an der Westküste zugänglich und daselbst von wenigen Eskimoö bewohnt, die vom Sechnndsfang leben. Die Brüdergemeinde hat unter ihnen Missionöniederlassungen. Iulianshaab ist ein dänischer Hauptort. — Auch auf der Küste von L a b r a d o r wohnen Eskimos, unter welchen die Brüder- gemeinde ebenfalls Missionsstellen hat. Die Eskimos sind keine Indianer. 7) Mexiko und Mittelamcrika. Meriko ist reich an Südfrüchten und edeln Metallen. Man baut Mais und Reiß, Wein, Kakao und Vanille (ein Gewürz); der Jaguar, das Faulthier, Kolibris, finden sich. Indianer und Mischlinge bilden die Mehrzahl der Bevölkerung. Die Haupt- stadt ist Meriko, 200,000 E., auf einer Hochebene im Innern; am Busen von Meriko liegt die Handelsstadt Vera Cruz. — In Mittelamerika ist die Hauptstadt Guatemala. 8) Die Staaten an der Nord- und Westküste von Südamerika. In Venezuela ist die Hauptstadt Caracas, in Neu- granada Bogota. Hier wächst der Vananenbaum, viel Kakao wird gewonnen und ausgeführt. Ein großer Theil des Gebietes dieser leiden Staaten besteht aus den staubigen Ebenen des Orinoco, Liauos genannt, welche sich alljährlich zur Regen- zeit mit frischen Gräsern und Kräutern überziehen; Muskitos und Vampyre belästigen in denselben die Durchreisenden. 11.
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