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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Historischer Schul-Atlas zur alten, mittleren und neueren Geschichte - S. 38

1861 - Glogau : Flemming
Grossmogul einige Provinzen. Nach seiner Er- mordung 1747 machten sich die Afghanen und Beludschen unabhängig. Die osmanischen Türken breiteten sich in Yorderasieu schnell aus und nahmen den circassi- schen Mamelucken 1517 Aegypten und Syrien ab. Das mongolische Reich Kaptschak wurde durch innere Zwiste und durch Timur tief erschüt- tert; die Krim riss sich 1441, Kasan 1468, Astra- chan 1480 los. Blatt Xxviii. Jw 82. Die Entdeckungsreisen des Co- lumbus. Columbus fuhr am 3. August 1492 von Palos mit 3 Schiffen und 120 Mann ab und landete am 12. Octbr. auf der Insel Guanahani (von ihm St. Salvador benannt); von hier wandte er sich nach der Insel Cuba, deren Küsten er länger als 5 Wo- chen untersuchte, dann nach Haiti (von ihm Hi- spaniola benannt), wo er in einem neu erbauten Fort 39 Spanier zurückliess; am 3. Januar 1493 kehrte er zurück und landete am 15. März im Hafen von Palos. Die zweite Fahrt unternahm er aus dem Hafen von Cadix am 25. Septbr. 1493; er kam am 3. November nach Dominica, schiffte von hier nach Haiti, wo er die zurückgelassene Kolonie zer- stört fand und Isabella gründete, dann nach Ja- maica und Cuba und wieder zurück nach Haiti, wo die neue Kolonie in grosser Gefahr war, und kehrte im März 1496 nach Spanien zurück. Auf der dritten Fahrt 1498 richtete er sei- nen Lauf südlicher, fand die Insel Trinidad und das Festland Amerika’s, wandte sich sodann nach Haiti, wo er nebst seinen Brüdern von Bovadilla gefangen genommen und nach Spanien zurück- gesandt wurde. Zum vierten und letzten Male ging er am 9. Mai 1502 zu Cadix unter Segel; von Haiti, wo er im Hafen nicht einmal Aufnahme fand, fuhr er nach Cuba, dann nach dem Festlande, erreichte unter vielen Mühseligkeiten am 14. Januar 1503 Jamaica, wo er sich, da seine Fahrzeuge zertrüm- mert waren, länger als ein Jahr auf halten musste und mit den Meutereien seines Schiffsvolkes zu kämpfen hatte; 1504 kehrte er nach Haiti und von dort sogleich nach Spanien zurück. Jy? 83. Amerika im Jahre 1ttt. Seit Walter Raleigh 1585 unter der Königin Elisabeth die erste Niederlassung der Engländer in Virginien gegründet, hatte die Zahl derselben, besonders seit 1606 sich ansehnlich gemehrt; aus ihnen waren bis zum J. 1776 13 blühende Pro- vinzen geworden. Ausserdem besassen die Eng- länder Neufoundland, ferner hatten sie im utrechter Frieden 1713 Acadien (Neuschottland und Neu- braunschweig) von Frankreich, im pariser Frieden 1763 Canada von Frankreich und Florida von Spanien erhalten (letzteres wurde dafür durch das französische Louisiana entschädigt); in Westindien gehörte ihnen Jamaica seit 1655, St. Christoph seit 1623, Barbados seit 1625, Antigua seit 1674, Grenada und die ehedem neutralen Inseln St. Vin- cent, Dominique seit 1763 etc. Die spanischen Besitzungen waren: Louisi- ana, Neu-Mexico nebst Californien, Alt-Mexico oder Neu-Spanien, Terra firma oder Neu-Granada, Peru, Chili, Paraguay und in Westindien: Cuba, der östliche Theil von Hispaniola oder St. Domingo, Portorico, Trinidad (1797 von England erobert). Den Portugiesen gehörte Brasilien. Guyana zerfiel in das spanische, niederländi- sche, französische und portugiesische Gebiet. Das Amazonenland zu beiden Seiten des Amazonen - flusses wurde zum Theil zu den spanischen, zum Theil zu den portugies. Besitzungen gerechnet. Die Franzosen besassen den westl. Theil von St. Domingo, Guadeloupe, Martinique, Desiderade, Tabago (seit 1814 englisch) etc., — die Hollän- der: Curassao, St. Eustach, — die Dänen: St. Thomas, St. Jean, St. Croix. Jw 84. Die vereinigten nordamerikanischen Freistaaten von 1tt6 bis zum Frie- den von Versailles 1783. Die 13 Provinzen, welche sich am 4. Juli 1776 von England lossagten und 1783 die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit mit der Bestimmung des Missisippi als westlicher Grenze erhielten, waren: Connecticut, Rhode Island, New Hampshire, Mas- sachusetts — die unter dem Namen „Neu-Engl and“ begriffen wurden —, New-York, New-Jersey, Penn- sylvanien, Delaware, Maryland, Virginien, Nord- und Süd-Carolina, Georgien,

2. Die mittlere und neuere Zeit - S. XVI

1859 - Regensburg : Manz
Xvi fand (1577) den Eingang zu der Anfangs nach ihm, später nach Hudson benannten Strasse, ebenso Davis den Eingang zur Baffins-Bai, der noch heute die Davis - Strasse heisst, und die Insel Cumberland (1585). Gleichzeitig wurden die von Magellan begonnenen (s. S. xv) Entdeckungen in dem grossen oder sog. stillen Ocean fortgesetzt. Der Portugiese Meneses wurde auf einer Fahrt nach den Molucken zufällig nach Neu-Guinea verschlagen (1526); Ferdinand Cortez, damals Yicekönig von Mexico, veranlasste seinen Verwandten Saavedra, die Fahrt nach den Molucken von Amerika aus zu er- neuern, und dieser fand (1527) eine Gruppe von Inseln, welche er die Königs- Inseln nannte, die in der Folge nach einem Wiederauffinder die Marschalls- Inseln benannt wurden. Ehen so sandte Mendoza, Vicekönig von Peru, seinen Vetter Mendana von Callao auf Entdeckungen im grossen Ocean aus (1567), welcher 3 Inselgruppen entdeckte: die Marquesas-Inseln, die Salomons-Inseln (Neu-Georgien) und den Santa-Cruz-Archipel (die Königin - Charlotten - Inseln). Iv. Im Anfänge des 17.Jhd.rts. ward die Hudsons-Bai, welche ihr Ent- decker, Hudson, für einen Theil des grossen Oceans hielt, das Ziel zahlreicher Reisen, meist von England aus. Der kühne Steuermann W. Baffin entdeckte (1616) die von ihm benannte Baffins-Bai, erblickte den Lancaster-Sund mit Eis bedeckt, durch welchen erst 200 Jahre später Barry sich Bahn brach, und drang sogar bis in den Smith-Sund vor. Fox entdeckte (1631) die Insel Southampton. Doch erst im J. 1669, als ein Franzose (Grosseliez) von Canada aus die Hudsons-Bai besucht und die Wichtigkeit ihrer Ansiedlung für den Pelzhandel erkannt hatte, entstand die erste Niederlassung in jener Gegend, das Fort Rupert (oder Charles), benannt nach dem in England einflussreichen Pfalzgrafen Rupert, der den Freibrief für die Hudsons-Bai-Compagnie erwirkte, welche noch heute im Besitze der Hudsons - Bai-Länder ist. Bedeutender noch waren in diesem Jahrhundert die Entdeckungen im grossen Ocean. Die Spanier entdeckten (von Peru aus) Otaheite (1606), den Heiligen - Geist - Archipel (1606), dem später Cook den Namen der Neu-Hebriden beilegte, die Hofländer die Ostküste des Carpentariagolfs (1606) und bald andere Punkte des Festlandes von Neu-Hofland, mehrere der sog. Niedrigen Inseln, die Fidschi- und die Freundschafts-Inseln, Neu-Seeland und Vandiemensland (1642 von Tasman). Nach längerer Unterbrechung dieser Fahrten fand ein Spanier (Lazeano) die Carolinen (1686) und am Schlüsse des Jahrhunderts der englische Seefahrer W. Dampier Neu-Britannien. V. Ln 18. Jhdrt. betheiligte sich auch die russische Regierung an den Ent- deckungsreisen im Norden, und von Peter dem Gr. selbst ging der Plan aus, die Frage entscheiden zu lassen, ob Asien im Osten mit Amerika Zusammen- hänge. Behring löste dieselbe (erst auf seiner dritten Reise 1741) durch die Ent- deckung der Behrings - Strasse, welche beide Continente scheidet. Eben so wurde festgestellt, dass Amerika nicht, wie man bis dahin angenommen hatte, bis zum Nordpole reiche, sondern seine Nordküste die Südgrenze des Polarmeeres bilde (durch zwei Expeditionen zu Lande nach dem Eismeer, auf deren ersterer Hearne den Kupferminenfluss, auf der zweiten Mackenzie den nach ihm benannten Strom entdeckte ,1789). . Die Expeditionen nach dem grossen Ocean, namentlich die drei- malige Weltumseglung des James Cook in den J. 1768—1779, hatten weniger wichtige neue Entdeckungen (Neu-Calédoniens und der Sandwich-Inseln durch Cook, jenes 1774, diese 1778, des Mulgrave-Archipels 1788) zur Folge, als ge- nauere Untersuchungen und Bestimmungen der seit Magellan im grossen Ocean aufgefundenen Länder. So fand namentlich Cook auf seiner ersten Reise, dass Neu-Seeland eine Doppelinsel sei, und besuchte die noch wenig bekannte Ost- küste Neu-Hollands, auf der zweiten stellte er fest, dass es ausser Neu-Hofland keinen Continent im grossen Ocean gebe, auf der dritten untersuchte er die Behrings - Strasse und die Nordwestküste Amerika’s. Vi. Im 19. Jhdrt. haben die Engländer, nach Herstellung des allgemeinen Weltfriedens, das Problem der Auffindung einer nordwestlichen Durch- fahrt, obgleich diese von Vielen als unmöglich dargestellt wurde, wieder auf- genommen, und nachdem Männer, wie Parry, die beiden Ross, Franklin, Beechey u. A. einzelne Inseln und Sunde in dem Polarmeer aufgefunden hatten, ist endlich die „North-West-Passage“ durch den arktischen Archipel aufgefunden worden, als Maclure und Collinson (1850—1853) die schon im J. 1819 von Parry gesehene Insel Banks-Land aufnahmen und als Insel (Maclure nannte sie Baring - Insel) erkannten, um welche sowohl im Norden durch die Banks - Strasse als im Süden durch die Prinz-von-Wales-Strasse eine Durchfahrt nach der Behrings - Strasse möglich ist. Der westliche Theil dieses arktischen Archipels, in welchem schon Parry die grosse Melville-Insel entdeckt hatte, ist 1853 von einer Expedition unter Edward Beicher näher untersucht und hei dieser Gelegenheit im äussersten Nord- westen die Prinz - Patrick - Insel entdeckt worden. Dieser ganze Archipel (der Parry - Inseln), in welchem kein Meeresarm eine freie (eisfreie) Wasserstrasse bildet, ist so mit Eis bedeckt, dass er als ein Theil des nordamerikanischen Festlandes angesehen werden könnte. Dagegen hat die jüngste Nordpolexpedition (des Dr. Kane, 1853 —1855) durch den Smith-Sund, die Thatsacho festgestellt, dass nach dem Nordpol zu die Temperatur und der offene Zustand des Meeres nicht gleichmässig abnehmen und dass noch unter dem 82° n. Br. ein nie ganz zufrieren- des Meer existirt. Im südlichsten Tlieile des atlantischen Oceans entdeckten britische Seefahrer die Süd-Shetlands-Inseln (1819) und die Süd - Orkney - Inseln (1822). Im grossen Ocean ward die West- und Südküste Neu-Hollands näher untersucht, die Macquarie - Inseln (1812) und die Auckland - Inseln (1815) entdeckt. Endlich dehnten die Engländer ihre Entdeckungsreisen auch auf das südliche Eismeer aus, wo seit 1818 ein antarktischer Continent gefunden wurde, dessen nördlichster Theil das Dreieinigkeitsland, gegenüber von Südamerika, ist; später entdeckte der Brite Balleny die nach ihm benannten 3 vulkanischen Inseln an der Nordostseite des Südpolarlandes (1839), die Briten J. Ross und Crozier 1841 das Viktorialand mit dem (12000' hohen) brennenden Vulkan Ei’ebus, und der Amerikaner Wilkes (1841) die Nordostküste des Südpolarlandes (Sabrina-, Wilkes-, Claire- und Adelie-Land). Die Karte stellt zugleich die Besitzungen des Hauses Habsburg zur Zeit Karl’s V. sowohl in Europa als in Amerika dar, eben so die der Portugiesen in den vier im 16. Jhdrt. bekannten Wcltthcilen.

3. Karten und Skizzen aus der allgemeinen Geschichte der letzten 100 Jahre - S. uncounted

1907 - Düsseldorf : Bagel
Der nordamerikanische Freiheitskampf 1773/83 Napoleon in Ägypten England und Frankreich in Ostindien, A. England zog zur Deckung der im 7jährigen Kolonialkriege (1755/63) entstandenen Schulden ungefragt die 13 amerikanischen Kolonien heran, indem es, das Recht zu besteuern einfach voraussetzend, a) 1765 eine (direkte) Stempelsteuer ausschrieb, (1766 wieder zurück- gezogen,) b) 1767 eine (indirekte, also minder fühlbare) Steuer auf Tee, Glas, Papier und Malerfarben legte, (1770 aufgegeben, Pitt;) c) 1773 nur um den Grundsatz seines Besteuerungsrechtes zu wahren, die unbedeutende Steuer auf Tee bestehen liefs. Teekisten bei Boston ins Meer. — Hafensperre. 1774 Als Antwort bricht der 1. Kongreß zu Philadelphia alle Geschäfte mit England ab. B. Der Übergang zur Gewalt. a) Vorbereitende Ereignisse. 1775 Waffensammlungen in Concord u. Beschlagnahme. — Bunkershill. Trotz seines Sieges räumt Howe Boston und macht Neu-York zum Mittelpunkt der englischen Unternehmungen. 1776 4/7 Die Kolonisten erklären sich unter dem begeisterten Beifall Europas im 2. Kongreß zu Philadelphia für unabhängig. (Der Gedanke findet Geltung: «Ein Volk ist gegen ungerechte Mafsregeln der Regierung zum gewaltsamen Widerstande berechtigt.“ — Lafayette und Rochambeau, Steuben und Kalb, Kosciusko u. a.) b) Der Krieg. Unter wiederholten Rückschlägen drei große Erfolge der Amerikaner. 1776 25/12 1. Washington überschreitet den Delaware und wirft die sorglosen Hessen auf Neu-York zurück. (Bei Trenton, darnach bei Princetown.) 1777 2. Die vom Norden (Montreal) unter Bourgoyne kommenden Feinde werden durch Gates zur Kapitulation genötigt. (7000 M.) Frankreich hilft jetzt in wachsendem Mafse, anfangs mit Geld, dann mit Schiffen, zuletzt mit Truppen. (Franklin in Paris.) 1781 3. Die Engländer verlegen den Krieg nach dem mehr königstreuen Süden. Hier geht Cornwallis von Charleston aus nordwärts vor, wird indes nach anfänglichen Erfolgen auf Yorktown zurückgedrängt und endlich von den Amerikanern und Franzosen (Washington und Lafayette) mit 7000 M. zur Ergebung genötigt. 1779 Die Feinde Englands mehren sich. (Spanien und Holland.) 1781 u. 82 Der Kriegsschauplatz wird gröfser. (Menorka, Doggersbank, Jamaika, Gibraltar.) 1783 Um so leichter erhalten die Vereinigten Staaten zu Versailles die Unabhängigkeit zugestanden. C. Die Vereinigten Staaten richten sich ein, indem sie (1787) als die ersten manchen Forderungen der neuen Zeit Gestalt geben: Präsident und Kongreß. (Senat und Repräsentantenhaus.) Allgemeines Wahlrecht. Geschworengerichte. Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung. Religionsfreiheit. Der Präsident besetzt mit Zustimmung des Senats die Ämter der Union, und mit seinem Abtreten werden dieselben wieder frei* England sucht und findet reichste Entschädigung in Indien. — Frankreich begeistert sich für die amerikanischen Staatseinrichtungen und für die allgemeinen, unveräufserlichen Menschenrechte. Über die Folgen s. die französische Revolution. Früher hatten England und Frankreich sich in den Kolonien nur bekämpft. Als aber (1858 und 60) der chinesische Krieg die Interessen der beiden Mächte wieder versöhnte, und England zudem noch mit der Beruhigung Vorderindiens beschäftigt war, bemächtigte sich Frankreich 1859 („wegen der Christenverfolgungen“) der großen, freilich ungesunden, aber durch den Reishandel bedeutsamen Stadt Saigun. — Die kolonialen Bestrebungen, denen auch der 1859 begonnene (und 1869 beendete) Suezkanal galt, fanden aber nach 1863 in Frankreich geringeren Beifall, als anderweitige Verdriefslichkeiten (Mexiko, Preußens Emporkommen, deutschfranzösischer Krieg) die Erwerbung überseeischer Besitzungen minder begehrenswert machten. — Seit 1883 -------------------------v - v »—-r— wird indes das französische Gebiet in . ________ V \ \ Hinterindien wieder ununterbrochen ^ */ * i.bhutant /A \ \ weiter nach Norden ausgedehnt. Es ' " ’ zählt jetzt auf 8000 □ Meilen 19 Mill. Einwohner und grenzt bereits an das der Engländer und Chinesen. A. Napoleon, den die Direktoren von Frankreich fern wünschen, will zunächst Ägypten erobern und dann von da aus Indien zum Aufstande bringen. B. Dem Admiral Nelson entgangen, landet er bei Abukir, siegt bei den Pyramiden (Gizeh) und richtet in Kairo eine europäische Verwaltung ein. Da diese sich aber im wesentlichen in Form einer unerträglichen Steuerbelastung äufsert, entsteht in Kairo ein nur mit furchtbarster Gewalt bezwungener Aufstand. (21/10 98.) Nach diesem Erfolg zieht Napoleon, dessen Flotte inzwischen bei Abukir von der Land- und Wasserseite umstellt und vernichtet ist, während Desaix (und viele Gelehrte mit ihm) nach Ober-Ägypten marschiert, über Gaza nach Akkon (Jean d’Acre), um „Europa von hinten zu fassen“. Der Mifserfolg vor dieser Feste und die Pest führen ihn nach Kairo zurück. Nach dem glänzenden Landsiege bei Abukir kehrt er mit 2 Fregatten nach Frankreich heim. C. Napoleon hat die zweite Staffel seines Ruhmes erstiegen, Ägypten für das Abendland neu erschlossen und den Engländern zur Ausbreitung ihrer indischen Macht eine gründliche Anregung gegeben. — Seine Truppen kehren auf englischen Schiffen nach Frankreich zurück. / Herat Kabul \ (Bourgoyne)art^ Montreal Qi lawar' Kandahar Lahore / iuknau Saratoga' Haiderabad ® Gwalior Benares ^s t a n Palass^Sw V 1757 /H \ Chandei^gorq-Hvgli \x">, (fr.) ) <Acakuj Assam Kanton £\(^Fm|pjtöwn8/l 77 Vo Tre|pön 25/12 76 q Philadelphia “Nnagpur ' Berar v.° / mdalai Itimore Reich del A -Msatn _ / ii Vernon orktown Malmein Petersbfoki ’Bangkok mdichery (franz.) [umington as Colobösp<-> tzu Unmittelbarer englischer Besitz. f I Schutzstaaten der Engländer. 1=3 Französischer Besitz. /(Cornwallis) !Eärle*ton <S Atschi [Savannah Georgia' ------ ...— —^Singapore "1"" England in Ostindien. A. Die 1600 von Elisabeth mit den wertvollsten Vorrechten und zwar politischen (Truppen-aushebung, Münzrecht), kaufmännischen (Salzmonopol, Opiummonopol) und anderen ausge-stattete Englische ostindische Handelskompanie hatte im Kampfe um den Besitz Indiens folgende Gegner: 1. Das von Akbar (1579) und Aureng-Zeyb (f 1707) zu hoher Blüte gebrachte und seit dem Eroberungszuge des Perserschahs Nadir (1739) sich auflösende Reich des Gkrofsmosruls in Delhi. 2. Die Portugiesen, denen Albuquerque das bald so blühende Goa zur Hauptstadt des Vizekönigreiches gemacht. (Damals 200 000 E., jetzt 10 000 E.) Ihre Macht schwand indes vor derjenigen der Holländer, seitdem Philipp Ii. Portugal mit Spanien vereinigt (1580) und die abgefallenen Holländer von Lissabon vertrieben hatte. 3. Die Holländer bewarben sich namentlich um die Inseln (Java, Amboina, Ceylon); sie verloren den Besitz teilweise, als Holland sich den Franzosen näherte und batavische Republik wurde. (1795.) 4. Die Franzosen bemühten sich ebenso eifrig und ebenso aussichtsvoll, wie die Engländer. um Vorderindien. Desgleichen gingen sie, wie diese, um das Ganze zu gewinnen, von drei Punkten aus. (Mahe, Pondichery, Chandernagor.) Sie zogen den kürzeren, da sie gleichzeitig anderweitig schwerste Kriege führten. (Siebenjähriger Krieg, Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg, Napoleonische Kriege.) Die Ausgangspunkte der Engländer waren (seit 1640) Bombay, Madras und Hugli. (Bei Calcutta.) Jerusalem Damietti »sette Alexandria Eli Arisch 21/2 99 Kairo 21/10 Gizeh O 21/7 »8 Nr. 6* B. Die Engländer begründen ihre Macht gegen 1. Franzosen und Eingeborene unter drei hervorragenden Männern, a) dem unternehmenden und tapfern Lord Clive, (besonders tätig in Karnatik und Bengalen; das Verbrechen in der Schwarzen Höhle vergilt Clive durch den Sieg bei Palassi 1757,) b) dem harten, energischen Warren Hastings, (gegen den Nisam, die Maharatten und besonders gegen Mysore, das sich auf die französischen Festen Mahe und Pondichery stützen konnte.) Friede von Mangalore 1784, c) dem später als Wellington so berühmt gewordenen Wellesley. (Seringapatnam genommen 1799. Scindia und Berar bezwungen. Napoleon in Ägypten.) 2. Immer umfassender und rascher folgen in diesem Jahrhundert die Erwerbungen der Kompanie. 1818 Die Maharatten von Gwalior bis Diu bezwungen. 1826 Aracan und Tanasserim dem Kaisertum Birma abgenommen. (Reishäfen.) 1842 Dann kommt Afghanistan, der Schutzwall gegen Rußland, flnter englischen Einfiufs, endgültig 1879. (Auch Hongkong.) 1845 Die kriegerischen Sikhs um Lahore unterworfen. 1849 das ganze Pandschab. 1852 Pegu. Durch den Besitz der Irawaddimündung beherrscht England fast den ganzen Reishandel. 1854 Nagpur — Berar — Tanjore erworben. 1857 Das reich entwickelte, äufserst bevölkerte Audh einverleibt. 3. Die maxslos rasche Ausdehnung des englischen Besitzes, die hoch* mütige und brutale Behandlung der Inder, die finanzielle Ausbeutung und die Verletzung der religiösen Gefühle führen, 100 Jahre nach der Schlacht von Palassi, 1857 zu einem gewaltigen Aufstande der muhamedanischen und buddhaistischen Inder, der um so gefährlicher wird, als unter den 250000 Soldaten (Sipahis) nur 30000 Europäer sind und treu bleiben. (Dazu die Sikhs.) C. 1858 Der Aufstand wird tapfer und herzlos bezwungen, die ostindische Kompanie aber aufgelöst (2/8 58) und das ganze weite, 200 Millionen Einw. zählende Land von der Königin, seit 1875 Kaiserin, durch einen Statthalter regiert. Alle Inder, auch die Fürsten, sind jetzt gleichberechtigte Untertanen der Kaiserin. Die Truppen der Kaiserin vereidigt, ebenso die Beamten. Glaubensfreiheit. Selbstverwaltung. Aufschwung des Landes durch Schulen, Eisenbahnen u. a. — Aufhebung der Monopole. England sichert jetzt den wertvollen Besitz, der ihm schon 1858 jährlich 100 000 000 M. zuführte und Handel und Industrie äufserst glücklich befruchtete, durch ein weises und billiges Regiment, durch eine starke, einheimische Armee und durch Befestigung der Grenzen im N. und N.w., selbst in dem neutralen Pamir. Der Einfiufs in Afghanistan und die Schut^herrschaft über Beludschistan bezwecken die gleiche Sicherung. — Die immer näher heranrückenden und bereits bis an den Amu vorgedrungenen Russen werden nicht so leicht die Engländer aus dem indischen Besitz vertreiben. In Hinterindien wiederholt sich jetzt die Nebenbuhlerschaft der Franzosen, wie dieselbe im vorigen Jahrhundert in Vorderindien sich entwickelte. Birma haben die Engländer neuerdings ganz an sich gerissen. Der „Pufferstaat“ Siam schrumpft durch die Eroberungslust der Franzosen immer mehr zusammen. — Die Engländer sind demnach in Indien, dessen Besitz ihnen so unschätzbar ist, zwischen denselben begehrlichen Gegnern eingekeilt, wie wir Deutschen in Europa, zwischen den Russen und Franzosen.

4. Karten und Skizzen aus der allgemeinen Geschichte der letzten 100 Jahre - S. uncounted

1907 - Düsseldorf : Bagel
Der Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten 1861/65. Nr. 18. Montreal iostbläj Milwaukee Detroit] Upittsburggetty^M f\) . J'otjfmacj** J v-r j I jwaihtngtt Frederjfckshurgo \\. Spottsyfvanisp Atß> J Richmond® \ j^Tpetersbui / ^ — Chicago* Omaha' Cincinnati i Louisville phatteras lssouri Cairä ‘ßsrlgnkj ^u^/o ■^hvihe ( Knoxville ilmirigton & »Memphis] j^psninter [Cliäflaston ''Atlanta Milledgeville {Savannah : 2ifi2 64 (Vicksburg Jü- ° , “ Jackson Mobile ’P. Hudson ouisia* A. Bis 1860 hatten die Südstaaten (Demokraten), die namentlich auf den großen Baumwollplantagen mit Sklaven arbeiteten, die Verwaltung^- (Präsident) und die Offiziersstellen vorzugsweise inne gehabt. Immer rascher entwickelte sich aber inzwischen die Bevölkerung und der Wohlstand der Ackerbau, Industrie und Handel treibenden nördlichen, mehr von Germanen bevölkerten Staaten. (Republikaner.) Diese Machtverschiebung fand 1860 ihren Ausdruck in der Wahl Lincolns zum Präsidenten. Bei der wachsenden Bedeutung der Abolitionisten, welche die Sklaverei beseitigen wollten, (Onkel Toms Hütte 1852) fürchtete der Süden überstimmt und vergewaltigt zu werden, und der am meisten beteiligte Staat Süd-Carolina erklärte deshalb die Sezession, d. h. die Lostrennung vom Norden. B. Der Süden 12 Mill. (die Hälfte Sklaven); der Norden 18 Mill. (Treu bleiben der Union auch einige nördlicher gelegene Sklavenstaaten, nämlich Missouri, Kentucky, Maryland und Delaware.) Der Süden hat den Vorteil einer strafferen Organisation, dazu die bessere kriegerische Vorbildung, vortreffliche Feldherren (Lee und Johnstone) und die Sympathien der Engländer und Franzosen, die beide im Trüben fischen wollen. (Frankreich in Mexico. — England hat das Baumwolleninteresse: „cotton is King.“) Der Norden hat die weit zahlreichere, freie Bevölkerung, den fertigen Staat und dessen Kredit, sowie den Besitz der Flotte voraus. Die Landmacht ist indes erst zu schaffen und darum der Norden anfangs im Felde der Schwächere. 1861 Der Sieg der Konföderierten (Sezessionisten) bei dem Flüfschen Bulls Run (südlicher Zuflufs des Potomac) führt jetzt auch Texas zum Abfall. England erkennt den Süden als kriegführende Macht an, Frankreich dringt hoffnungsvoll in Mexico ein. 1862 Umschlag des Glückes: Die Flotte des Nordens nimmt die wichtigsten Küstenplätze, auch N.-Orleans. Bedeutsame Kämpfe auf der Reede von Hampton. (Ein Monitor der Nordstaaten, klein und unscheinbar, besiegt den Panzer Merrimac.) — Die Konföderierten werden nach der Niederlage an dem Antietamflusse, einem linken Nebenflüsse des Potomao, über diesen zurückgedrängt. 1863 1/1 Sklavenbefreiung vom Norden verkündigt. — Die Einnahme von Vicksburg und P. Hudson bringt den ganzen Mississippi in die Gewalt des Nordens, so dafs die Verbindung der Konföderierten nach Texas und — Mexico unmöglich gemacht wird. — Der zweite Vorstofs des Südens nach Gettysburg mifslingt, trotzdem Lee vom 1. bis zum 8. Juli mit Meade um den Sieg kämpft. England wird deshalb in der stillen Unterstützung des Südens ängstlicher. Die Panzerschiffe, die für diesen in Liverpool gebaut waren, werden nicht herausgelassen; nur der Kreuzer Alabama entkommt. — Frankreich, das eben Puebla erstürmt und die Hauptstadt Mexico eingenommen hatte, sucht nun (19/7) einen Abnehmer für den Kaiserthron von Mexico. 1864 Trotz der unerhörtesten Anstrengungen des Südens, die sogar so weit gehen, dafs alle Männer Vom 17. bis zum 50. ! Jahre in die Regimenter, die „übrigen“ in die Milizregimenter eingestellt werden, vermag er nur noch — von kleineren Erfolgen abgesehen — die Verschanzungen bei Richmond nordwärts zu behaupten. Als * dann Grant den Angriff an die Ostflanke bei Petersburg verlegt und ihm dabei Sherman vom Süden her zu Hülfe kommt, bricht die Kraft der Konföderierten völlig zusammen. Sherman hatte den grofsartigen Marsch von Chattanooga aus mitten durch die Südstaaten zurückgelegt und diese dadurch gewissermafsen in zwei Teile gespalten. 1865 Im April werden Lee und Johnstone endgültig überwunden und zur Ergebung genötigt. C. Der lange Jahre dauernde Krieg ist mit bewundernswerter Ausdauer und unter mafslosen Opfern zu Ende gekämpft. Technisch ganz neue Kriegsmittel. (Panzerschiffe und Monitors. Gepanzerte Eisenbahnwagen u. a.) — Trotz mancher betrübenden Ereignisse nach dem Ende des Kampfes (Lincoln ermordet 14/4 65 — I I Freie Staaten. I 1 Sklavenstaaten Texas Trauriger Abschlufs des flüchtenden Präsidenten der Südstaaten, Jefferson Davis) versöhnten sich der Süden und der Norden bald vollständig. Unerhört war der Aufschwung des Ganzen. (Ungeheure Schulden schnell und leicht getilgt. Die Bevölkerung damals 24 Mill., jetzt 87 Mill. Einw.!) Die Monroedoktrin (Amerika den Amerikanern!) wird nunmehr entschiedener denn je befolgt, auch Russisch-Amerika 1867 gekauft. — Frankreichs Politik in Mexico scheitert jämmerlich, trotzdem der Kaiser Napoleon in dem österreichischen Erzherzoge Max einen Mann gefunden hatte, der die traurige Erwerbung übernahm. — England zahlt für die Herstellung des Kreuzers Alabama 15 Mill. Dollar Bufse. — Deutschland, das sich an den nordamerikanischen Anleihen stark beteiligt hatte, ist diesmal praktischer gewesen; es hat bessere Geschäfte gemacht und wertvolle Sympathien erworben (1870). Uber den spanisch - amerikanischen Krieg 1898 s. d. Kolonialkarte.

5. Karten und Skizzen aus der außerdeutschen Geschichte der letzten Jahrhunderte - S. uncounted

1895 - Düsseldorf : Bagel
j Der nordamerikanische Freiheitskampf 1773/83. Napoleon in Ägypten. England und Frankreich in Ostindien, Nr. 2. ; Pamir ' # Tschitrak' Kabul Peschawar' Montreal Kandahar Lahore Ticdnderoga ■ Kelat •> \ Delhi Attdli "^sluknau Saratoga'^ Two 77/~A 3sv- York Haiderabad Benares • — - ^uj1) s t a n \ e w "\ Piilassiffs, Chaadfraagor % 1 (fr ) •/_ Ycji ® Gwalior f Assam Kanton raudalai Be rar \ Baltimore Keieh des Haiderabad Nizam »Malmeia Rienk&v Petersbl Bangkok regung gegeben. — Seine Truppen kehren a englischen Schiffen nach Frankreich zurück, Mysore i * . Seriifg.-'^ patnain <3 1790 l (franz.) J3aigun S.-Carol, Nazareth 16/4° 98 Georgisr Jerusalem bsette 31 Arisch 13/2 90 Kairo 21/10 Suez A. England zog zur Deckung der im 7jährigen Kolonialkriege (1755/63) entstandenen Schulden ungefragt die 13 amerikanischen Kolonien heran, indem es a. 1765 eine (direkte) Stempelsteuer ausschrieb (1766 wieder zurück- gezogen), b. 1767 eine (indirekte, also minder fühlbare) Steuer auf Tliee, Glas, Papier und Malerfarben legte (1770 aufgegeben, Pitt), c. 1773 nur die unbedeutende Steuer auf Thee bestehen liefs, das Prinzip seines Besteuerungsrechtes zu wahren. Theekisten bei Boston ins Meer, — Hafensperre. 1774 Als Antwort bricht der 1. Congrefs zu Philadelphia alle Geschäfte mit England ab. B. Der Übergang zur Gewalt. a. Vorbereitende Ereignisse. 1775 Waffensammlungen in Concord und Konfiskation. — Bunkershill. Trotz seines Sieges räumt Howe Boston und macht Neu-York zum Mittelpunkt der englischen Operationen. 1776 4/7 Die Kolonisten erklären sich im 2. Kongreß zu Philadelphia unter dem begeisterten Beifall Europas für unabhängig. (Der Gedanke findet Geltung: „Ein Volk ist gegen ungerechte Mafsregeln der Regierung zum gewaltsamen Widerstande berechtigt.“ — Lafayette und Rochambeau, Steuben und Kalb, Kosciusko u. a.) b. Der Krieg. Unter wiederholten Rückschlägen 3 große Erfolge der Amerikaner. 1776 25/12 1. Washington überschreitet den Delaware und wirft die sorglosen Hessen auf Neu-York zurück ^bei Trenton, darnach bei Princetown). 1777 2. Die vom Norden. (Montreal) unter Bourgoyne kommenden Feinde werden durch Gates zur Kapitulation genötigt. (7000 M.) Frankreich hilft jetzt in wachsendem Mafse, anfangs mit Geld, dann mit Schiffen, zuletzt mit Tiuippen. 1781 3. Die Engländer verlegen den Krieg nach dem mehr roya-listischen Süden. Hier geht Cornwallis von Charleston aus nordwärts vor, wird indes nach anfänglichen Erfolgen auf Yorktown zurückgedrängt und endlich von den Amerikanern und Franzosen (Washington und Lafayette) mit 7000 M. zur Kapitulation genötigt. 1779 Die Feinde Englands mehren sich (Spanien und Holland), 1781 u. 82 der Kriegsschauplatz wird gröfser (Menorka, Doggersbank, Jamaika, Gibraltar). 1783 Um so leichter erhalten die Vereinigten Staaten zu Versailles die Unabhängigkeit zugestanden. C. Die Vereinigten Staaten richten sich ein, indem sie manchen Forderungen der neuen Zeit als die ersten Gestalt geben (1787). Präsident und Congrefs (Senat und Repräsentantenhaus). Allgemeines Wahlrecht. Geschworengerichte. Trennung von Justiz und Verwaltung. Religionsfreiheit. Der Präsident besetzt alle Ämter und mit seinem Abtreten werden dieselben wieder frei. — England sucht und findet reichste Entschädigung in Indien. — Frankreich begeistert sich für die amerikanischen Staatseinrichtungen und für die allgemeinen, unveräußerlichen Menschenrechte. Über die Folgen s. die französische Revolution. -----------<s@c=>—------- Napoleons Zug nach Ägypten 1798/99. A. Napoleon, den die Direktoren von Frankreich fern wünschen, will Ägypten erobern und von da aus Indien zum Aufstande bringen. B. Dem Admiral Nelson entgangen, landet er bei Abukir, siegt bei den Pyramiden (Gizeh) und richtet in Kairo eine europäische Verwaltung ein. Da dieselbe sich aber im wesentlichen in einer unerträglichen Steuerbelastung äufsert, entsteht in Kairo ein nur mit furchtbarster Gewalt bezwungener Aufstand (21/10 98). Dann zieht Napoleon, dessen Flotte inzwischen bei Abukir vernichtet ist, während Degaix (und viele Gelehrte mit ihm) nach Ober-Ägypten marschiert, über Gaza nach Akkon (Jean d’Acre), um „Europa von hinten zu fassen“. Der Mifs-erfolg vor dieser Feste und die Pest führen ihn-nach Kairo zurück. Nach dem glänzenden Landsiege bei Abukir kehrt er mit 2 Fregatten nach Frankreich heim. C. Napoleon hat die 2. Staffel seines Ruhmes erstiegen, Ägypten für das Abendland neu erschlossen und den Engländern zur Ausbreitung ihrer indischen Macht eine gründliche An- Frankreich in Hintertadien. Früher hatten England und Frankreich sich in den Kolonien nur bekämpft. Als aber (1858 und 60) der chinesische Krieg das Interesse der beiden Mächte vorübergehend zusammenführte, und England zudem noch mit der Beruhigung Vorderindiens beschäftigt war, bemächtigte sich Frankreich 1859 („wegen der Christenverfolguiigen“) der großen, freilich ungesunden, aber durch den Reishandel bedeutsamen Stadt Saigun. — Die kolonialen Absichten, denen auch der 1859 begonnene (uiid 1869 beendet^) Suezkanal galt, fanden aber nach 1868 in Frankreich geringeren Beifall, als anderweitige Verdriefslichkeiten (Mexico, Preußens Emporkommen, deutschfranzösischer Krieg) die Behauptung überseeischer Besitzungen minder begehrenswert machten. — Seit 1883 Wird indes das französische Gebiet in Hinterindien wieder ununterbrochen weiter nach Norden ausgedehnt. Es zählt jetzt auf 8000 □ Meilen 19 Mill. Einwohner und grenzt bereits an da» der Engländer und Chinesen. Gizeh C 21/7 98 Unmittelbarer englischer Besitz. Schutzstaaten der Engländer. Französischer Besitz. dj A. Die 1600 von Elisabeth mit den wertvollsten Privilegien und zwar politischen (Truppenaushebung, Münzrecht), merkantilen (Salzmonopol, Opiummonopol) und anderen ausgestattete Englische ostindische Handelskompanie hatte im Kampfe um den Besitz Indiens folgende Gegner : 1. Das von Akbar (1579) und Aureng-Zeyb (f 1707) zu hoher Blüte gebrachte und seit dem Eroberungszuge Nadir Schahs (1739) sich auflösende Reich des Orofsmoguls in Delhi. 2. Die Portugiesen, denen Albuquerque das bald so blühende Goa zur Hauptstadt d«>s Vicekönigreiches gemacht hatte (damals 200 000 E., jetzt 10 000 E.). Ihre Macht schwand indes vor derjenigen der Holländer, seitdem Philipp Ii. Portugal mit Spanien vereinigte (1580) und die abgefallenen Holländer von Lissabon vertrieb. 3. Die Holländer bewarben sich namentlich um die Inseln (Java, Amboina, Qeylon); sie verloren den Besitz teilweise, sobald Holland sich den Franzosen näherte und batavische Republik wurde (1795). 4. Die Franzosen bemühten sich ebenso eifrig und ebenso aussichtsvoll, wie die Engländer, um'vorderindien. Desgleichen gingen sie, wie diese, von 3 Punkten aus, um das Gansie zu gewinnen (Mahe, Pondichery, Chandernagor). Sie zogen den kürzeren, da sie gleichzeitig anderweitig schwerste Kriege führten (Siebenjähriger Krieg, Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg, Napoleonische Kriege). Die Ausgangspunkte der Engländer waren (seit 1640) Bombay, Madras und Hugli (bei Cälcutta). B. Die Engländer begründen ihre Macht gegen _ 1. Franzosen und Eingeborene unter a. dem unternehmenden und tapfern Lord Clive (besonders thätig in Karnatik und Bengalen; das Verbrechen in der Schwarzen Höhle vergilt Clive durch den Sieg bei Palassi 1757), b. dem harten, energischen Warren Hastings (gegen den Nizam, die Maharatten und besonders gegen Mysore, das sich auf die französischen Festen Mahe und Pondichery stützen konnte). Friede von Mangalore 1784, c. dem später als Wellington so berühmt gewordenen Wellesley. (Seringapatnam genommen 1799. Scindia und Berar bezwungen. Napoleon in Ägypten.) 2 Immer umfassender und rascher folgen in diesem Jahrhundert die Erwerbungen der Kompanie. 1818 Die Maharatten bezwungen von Gwalior bis Diu. 1826 Aracan und Tanasserim dem Kaisertum Birma abgenommen (Reishäfen). 1842 Afghanistan, der Schutzwall gegen Rußland, kommt unter englischen Einflufs, endgültig 1879 (auch Hongkong). 1845 Die kriegerischen Sikhs um Lahore unterworfen. 1849 das ganze Pandschab. . 1852 Pegu. Durch den Besitz der Irawaddimündung beherrscht England fast den ganzen Reishandel. 1854 Nagpur — Berar — Tanjore erworben. 1857 Das reich entwickelte, äufserst bevölkerte Audh einverleibt. 3. Die mafslos rasche Ausdehnung des englischen Besitzes, die hochmütige und brutale Behandlung der Inder, die finanzielle Ausbeutung und die Verletzung der religiösen Gefühle führen, 100 Jahre nach der Schlacht von Palassi, 1857 zu einem gewaltigen Aufstande der muhamedanischen und buddhaistischen Inder, der um so gefährlicher wird, als unter den 250 000 Soldaten (Sipahis) nur 30 000 Europäer sind und treu bleiben. (Dazu die Sikhs.) C. 1858 Der Aufstand wird tapfer und herzlos bezwungen, die ostindische Kompanie aber aufgelöst (2/8 58) und das ganze weite, 200 Millionen Einwohner zählende Land von der Königin, seit 1875 Kaiserin, durch einen Statthalter regiert. Alle Inder, auch die Fürsten, sind jetzt gleichberechtigte Unterthanen der Kaiserin. Die Truppen der Kaiserin vereidigt, ebenso die Beamten. Glaubensfreiheit. Selbstverwaltung. Aufschwung des Landes durch Schulen, Eisenbahnen u. a. — Aufhebung der Monopole. England sichert jetzt den wertvollen Besitz, der ihm schon 1858 jährlich 100 000 000 M. zuführte und Handel und Industrie äufsetst glücklich befruchtete, durch ein weises und billiges Regiment, durch eine starke, einheimische Armee und durch Befestigung der Grenzen im N. und N.-W., selbst in dem neutralen Pamir. Der Einflufs in Afghanistan und die Schutzherrschaft über Beludschistan bezwecken die gleiche Sicherung. — Die immer näher heranrückenden und bereits bis an den Amu vorgedrungenen Russen werden nicht so leicht die Engländer aus dem indischen Besitz vertreiben. In Hinterindien wiederholt sich jetzt die Nebe'nbuhlerschaft der Franzosen, wie dieselbe im vorigen Jahrhundert in Vorderindien sich entwickelte. Birma haben die Engländer neuerdings ganz an sich gerissen. Der „Pufferstaat“ Siam schrumpft durch die Eroberungslust der Franzosen immer mehr zusammen. — Die Engländer sind demnach in Indien, dessen Besitz ihnen so unschätzbar ist, zwischen denselben begehrlichen Gegnern eingekeilt, wie wir Deutschen in Europa, zwischen den Russen und Franzosen. 555710 ^

6. Karten und Skizzen aus der außerdeutschen Geschichte der letzten Jahrhunderte - S. uncounted

1895 - Düsseldorf : Bagel
Montreal iuffalo Milwaukee Detroit] 1 Pittsburg Gettos / . - w >T Kybüht^ff \ l iwashinrtbn Fredericksburgx *§ ,-''15/19 62 A Spottajlvaniipf-, i Richmond®^ \ < J§q Petersburg Chicago* Omaha1 Cincinnati rlouisvilb Eatteras St. Louis ^berlan^J &urfr<^"or ." "^^shviue/ Knoxville.^ 16§Sft€isl'si Chattanooga &' iea_ok/it aos * Cairo] Äplemphisj -'Atlanta Miiledgeville Red River Ivicksburg j p- o r Jackson ! Mobile / i (P.hudspn Der Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten 1861/65. Nr. H. A. Bis 1860 hatten die Südstaaten (Demokraten), die namentlich auf den großen Baumwollplantagen mit Sklaven. arbeiteten, die Verwaltungs- (Präsident) und die Offiziersstellen vorzugsweise inne gehabt. Immer rascher entwickelte sich aber inzwischen die Bevölkerung und der Wohlstand der Ackerbau, Industrie und Handel treibenden nördlichen, mehr von Germanen bevölkerten Staaten (Republikaner). Diese Machtverschiebung fand 1860 ihren Ausdruck in der Wahl Lincolns zum Präsidenten. Bei der wachsenden Bedeutung der Abolitionisten, die die Sklaverei beseitigen wollten (Onkel Toms Hütte 1852), fürchtete der Süden überstimmt und vergewaltigt zu werden und der am meisten beteiligte Staat Süd-Carolina erklärte deshalb die Sezession, d. h. die Lostrennung vom Norden. B. Der Süden 6 Mill. (die Hälfte Sklaven); der Norden 18 Mill. (Treu blieben der Union auch einige Sklavenstaaten, nämlich Missouri, Kentucki, Maryland und Delaware.) Der Süden hat den Vorteil einer strafferen Organisation, dazu die bessere militärische Vorbildung, vortreffliche Feldherren (Lee und Johnstone) und die Sympathien der Engländer und Franzosen, die beide im Trüben fischen wollen. (Frankreich in Mexico — England hat das Baumwolleninteresse: „cotton is King.“) Der Norden hat die weit zahlreichere, freie Bevölkerung, den fertigen Staat und dessen Kredit, sowie den Besitz der Flotte voraus. Die Landmacht ist indes erst zu schaffen und darum der Norden anfangs militärisch im Nachteil. 1861 Der Sieg der Conföderierten (Sezessionisten) bei dem Flüfschen Bulls Run (südlicher Zuflufs des Potomac) führt jetzt auch Texas zum Abfall. England erkennt den Süden als kriegführende Macht an, Frankreich dringt hoffnungsvoll in Mexico ein. 1862 Umschlag des Glückes: Die Flotte des Nordens nimmt die wichtigsten Küstenplätze, auch N. - Orleans. Interessante Kämpfe auf der Reede von Hampton. (Ein Monitor der Nordstaaten, klein ^ind unscheinbar, besiegt den Panzer Merrimac.) — Die Conföderierten weiden nach der Niederlage an dem Antietamflusse, einem linken Nebenflüsse des Potomac, über diesen zurückgedrängt. 1863 1/1 Sklavenemanzipation vom Norden proklamiert. — Die Einnahme von Vicksburg und P. Hudson bringt den ganzen Mississippi in die Gewalt des Nordens, so dafs die Verbindung der Conföderierten nach Texas und — Mexico unmöglich gemacht wird. — Der 2. Vorstofs des Südens nach Gettysburg mifslingt, trotzdem Lee vom 1. bis zum 3. Juli mit Meade um den Sieg kämpfte. England wird deshalb in der stillen Unterstützung des Südens ängstlicher. Die Panzerschiffe, die für denselben in Liverpool gebaut waren, werden nicht herausgelassen; der Kreuzer Alabama entkommt allerdings. — Frankreich, das eben Puebla erstürmt und die Hauptstadt Mexico eingenommen hatte, sucht nun (19/7) einen Bewerber für den Kaiserthron von Mexico. 1864 Trotz der unerhörtesten Anstrengungen des Südens, die sogar so weit gehen, dafs alle Männer vom 17. bis zum 50. ! Jahre in die Regimenter, die „übrigenu in die Milizregimenter eingestellt werden, vermag er nur noch — von kleineren Erfolgen abgesehen — die Verschanzungen bei Richmond nordwärts zu behaupten. Als dann Grant den Angriff an die Ostflanke bei Petersburg verlegt und ihm dabei Sherman vom Süden her zu Hülfe kommt, der den grofsartigen Marsch von Chattanooga aus mitten durch die Südstaaten bis nach Savannah ! zurückgelegt und dieselben dadurch gewissermafsen in zwei Teile gespalten hatte, bricht die Kraft des Südens völlig zusammen. 1865 Im April werden Lee und Johnstone endgültig überwunden und zur Kapitulation genötigt. C. Der lange Jahre dauernde Krieg ist mit bewundernswerter Ausdauer und unter ungeheuren Opfern zu Ende gekämpft. Technisch ganz neue Kriegsmittel. (Panzerschiffe und Monitors. Gepanzerte Eisenbahnwagen u.a.) — Trotz mancher betrübenden Ereignisse nach dem Ende des Kampfes (Lincoln ermordet 14/4 65 — Verächtlicher Abschlufs des geldgierigen Präsidenten der Südstaaten, Jefferson Davis) versöhnten sich der Süden und der Norden bald vollständig. Unerhört war der Aufschwung des Ganzen. (Kolossale Schulden schnell und leicht getilgt. Die Bevölkerung damals 24 Millionen, jetzt 70 Mill. E.!) Die Monroedoktrin (Amerika den Amei’ikanern !) wird nunmehr entschiedener denn je befolgt, auch Russisch-Amerika 1867 gekauft. — Frankreichs Politik in Mexico scheitert jämmerlich, trotzdem der Kaiser Napoleon in dem österreichischen Erzherzoge Max einen Mann gefunden hatte, der die traurige Erwerbung übernahm. — England zahlt 15 Mill. Doll. Bufse für die Herstellung des Kreuzers Alabama. — Deutschland, das sich an den nordamerikanischen Anleihen stark beteiligt hatte, ist dies Mal praktischer gewesen; es hat bessere Geschäfte gemacht und wertvolle Sympathien erworben (1870). f 1 Sklavenstaatea. fluzu Freie Staaten,
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