Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 179

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
In Berlin erlie er am 21. November 1806 die Kontinental-sperre, wodurch er allen unterworfenen Lndern des Festlandes jeglicheu Handel und schriftlichen Verkehr mit England verbot, um dieses Land wenigstens wirtschaftlich zu Grunde zu richten. 4. Preuisch-Eylau und Friedland. Die Trmmer des preu-ischeu Heeres hatten sich zum Teil jeuseits der Oder gesammelt und mit den Russen vereinigt. Bei Preuisch-Eylau kam es am 7. u ii d 8. Februar 1807 zu einer furchtbar blutigen Schlacht, die uu-entschieden blieb; beide Teile rhmten sich des Sieges, nachdem der Kampf wegen Erschpfung abends spt abgebrochen war. Am 14. Juni warf sich Napoleon zwischen die Heere der Verbndeten und brachte den Russen bei Friedlaud eine entscheidende Niederlage bei. 5. Der Friede zu Tilsit. Da es Napoleon gelang, den russischen Kaiser fr sich zu gewinnen, mute Preußen in seiner vlligen Hilslosig-keit Frieden schlieen. Dieser kam am 9. Juli 1807 zu Tilsit zustande. Preußen verlor alle seine Besitzungen zwischen Rhein und Elbe uebst der Festung Magdeburg, serner einen groen Teil seiner polnischen Besitzungen nebst Danzig und Thorn. Von den polnischen Lndern behielt es nur Westpreuen, das Bistum Erm-land und einen schmalen Streifen des Netzedistriktes. Bayreuth kam an Bayern, und kleinere Teile wurden Holland und Sachsen zugewiesen. Preußen durfte nur 42 000 Mann Soldaten halten, mute 112 Mill. Mark Kriegs kosten zahlen und bis zur Abtragung einer bestimmten Summe ein franzsisches Heer von 150 000 Mann in seinen Festungen unterhalten. Seine Hfen mute es den Englndern verschlieen. So wurde der preuische Staat von 306000 qkm mit 9,7 Mill. Einwohnern auf 150000 qkm mit 4.6 Mill. Einwohnern zurckgefhrt. Iv. Greuens Wiedergeburt. 1. Das Elend im Lande. Der Friede zu Tilsit bezeichnet den Standpunkt der tiefsten Erniedrigung fr Preußen. Der König besa das ihm verbliebene Gebiet nur dem Namen nach ; in Wirklichkeit waren die Franzosen die Herren des Landes und schalteten und walteten in der schrecklichsten Weise. Was Napoleon an Kunstwerken im Lande sand, das schickte er nach Paris.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 110

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
110 Friedrich der Zweite". Das preuische Volk nannte seinen König spter gewhnlich den alten Fritz", die Mit- und Nachwelt hat ihm den Ehrennamen der Groe" gegeben. Der ihm geistesverwandte König Friedrich Wilhelm Iv. lie seinem groen Ahnherrn von der Meisterhand Rauchs ein herrliches Denkmal errichten. Hoch zu Ro, umgeben von seinen Generalen und Staatsmnnern, erblickt man den König in der Strae unter den Linden, gerade dem Palais gegenber, das der mchtige Heldenkaiser Wilhelm I. so lange Jahre bewohnt hatte. ') Durch Friedrich den Groen ist Preußen zu.einer europischen Gromacht geworden. Statt 120 000 qkm mit 2% Mill. Einwohnern hinterlie er seinem Nachfolger ein Land von 200000 qkm mit 6 Mill. Einwohnern. Der Wohlstand des Landes hatte durch die Belebung aller seiner Krfte einen lebhaften Aufschwung genommen, und namentlich in den Stdten wohnte ein wohlhabender Brgerstand. Die Finanz- und Rechtspflege war gut geordnet, die Verwaltung eine zielbewute, wenn auch strenge. Mit Recht schlo Friedrich sein Testament mit den Worten: Mge Preußen in hchster Blte bis an das Ende der Zeiten fortdauern." Der erste Deutsche Kaiser konnte 100 Jahre nach dem Tode Friedrichs des Groen behaupten: Alles, was wir Groes und Gutes heute in unserem Lande bewundern, ist auf dem Fundamente aufgebaut, das er gelegt hat." sterreich. Maria Theresia. 17401780. 2) Zu jenen edlen Herrschern und Herrscherinnen, die der aufgeklrten Absolntie zugetan und nach dem Vorbilde Friedrichs des Groen bestrebt waren, das Wohl ihrer Untertanen in geistiger und wirtschaftlicher Hinsicht zu heben, verdient an erster Stelle Maria Theresia, die Tochter Karls Vi., gezhlt zu werden. I. Maria Theresia als Jungfrau und Gattin. Maria Theresia war von hehrer Gestalt, ebenso schn wie gtig und von fromm-glnbiger Gesinnung. Ihre ungewhnlichen geistigen Gaben hatten eine vorzgliche Ausbildung erhalten; gern beschftigte sie sich mit Geschichte und fremden Sprachen, von denen sie mehrere mit groer Sicherheit beherrschte. Sie liebte Musik und Tanz, und da sich bei ihr edle weibliche Tugenden mit mnnlicher Entschlossenheit vereinigten, so machte es ihr Freude, zuweilen sogar an dem Vergngen der Jagd teilzunehmen. J) Erg. Nr. 23. -) Wacker, Lesebuch Iii Nr. 193: Kaiserin Maria Theresia." Vergleiche Gleims Gedicht: An Maria Theresia".

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 247

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
247 In Paris herrschte whrenddessen die uerste Not. Die Bewohner litten den bittersten Hunger und verzehrten bereits ekelerregende Tiere. Bald hatten sie auch weder Holz noch Kohlen, das Leuchtgas fehlte, und abends und nachts herrschte in Paris die tiefste Dunkelheit. Um das Unglck zu vergrern, war eine ansteckende Krankheit, die Pocken, aus-gebrochen, der Tausende tglich zum Opfer fielen. Dazu hatten die Deutschen seit dem 27. Dezember ein heftiges Geschtzfeuer auf die Pariser Forts erffnet, und da auch der letzte Ausfall am 19. Januar, der am Fort Mont Valerien vorbei mit 100 000 Mann ausgefhrt war, mit groen Verlusten zurckgeschlagen wurde, sah sich Paris am 28. Januar 1871 endlich zur bergabe gezwungen. 6. Friede. Zunchst wurde ein dreiwchiger Waffeustill-stand abgeschlossen. Von dem Wafsenstillstand war die Stadt Bel-sort und Burgund ausgenommen. Die Deutschen bezogen die Forts, die franzsischen Truppen muten die Waffen abliefern, blieben aber in der Stadt kriegsgefangen; Paris mute 160 Mill. Mark Kriegssteuer zahlen und durfte sich mit Lebensmitteln versehen. Am 1. Mrz hielten die siegreichen Deutschen ihren Einzug in Frankreichs stolze Hauptstadt. Nachdem unterdessen von den Franzosen die Nationalver-sammlnng in Bordeaux einberufen war, hatten die Friedensunter-Handlungen am 1. Mrz zu einem vorlufigen Frieden gefhrt, dem dann der endgltige am 10. Mai zu Frankfurt a. M. folgte. Die Friedensbedingungen waren im wesentlichen folgende: Elsa auer der Festung Belfort und Deutsch-Lothringen mit Metz und Dudenhofen fallen an Deutschland zurck^); Frankreich zahlt binnen drei Jahren 4000 Mi Ii. Mark (4 Milliarden) Kriegskosten; bis zu deren Zahlung bleibt ein deutsches Besatzungsheer im stlichen Frankreich auf Kosten des Landes; die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert. So endete der Mesenkamps zwischen zwei mchtigen Vlkern unter Gottes Beistand zum Ruhme unseres deutschen Vaterlandes. In einem etwa siebenmonatigen Kriege hatten die Deutschen in 16 groen Schlachten und in 150 Gefechten glorreich gesiegt. 26 Festungen waren gewonnen und 383 000 Mann zu Gefangenen gemacht. 7400 Geschtze, der 600 000 Gewehre und 107 Adler und Fahnen fielen als Kriegsbeute in die Hnde der siegreichen Kmpfer und wanderten als ebensoviele Siegestrophen nach Deutschland. i) Gre 14 500 qkm mit 1 580 000 Einwohnern, darunter 500 000 Franzosen.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 151

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 151 hlkeruug, erzielte die freihndlerische Partei, die sog. Manchesterschuleamh-bung sie erhielt ihren Namen, weil die Handelskammer von Manchester Kornzlle -eine von Richard Cobden 1838 vorgeschlagene Petition annahm und die 1846' Antikornzollliga ins Leben rief durch die von ihrem seitherigen Gegner, dem Ministerprsidenten Robert Peel selbst beantragte Aushebung der hohen Kornzlle. Auch die Minister Palmerston und der groe Gladstone, the grand old man (Vom), frderten spter den Freihandel, weil \\zgom. diesen als vorteilhast sr den britischen Industrie- und Handelsstaat an-sahen. Da sich die an das Freihandelsystem geknpften Hoffnungen nicht in dem erwarteten Mae erfllten, zeigten hervorragende Staatsmnner Zu Beginn des 20. Jahrhunderts Neigung, wieder zu einem gemigten Schutzzollsystem zurckzukehren. Andere verlangen eine Reform des Eigen-iumsrechtes an Grundbesitz (Bodenreformer). Gleichzeitig begann, ein Angriff auf das seit 1657 nicht mehr erschtterte Oberhaus, dessen Um-Gestaltung in eine gewhlte Kammer erstrebt wird (1909). England erwarb allmhlich den grten Kolonialbesitz, nicht ohne Indien. Gewalt. Ein blutiger Ausstand der Sepoys. der aus Eiugebornen be-stehenden Truppen Vorderindiens, (1858) gab ihm Veranlassung, die ostindiscke Kompagnie auszulsen und ihren Besitz als Staatseigentum zu erklären. Im Jahre 1876 nahm Knigin Viktoria den Kaisertitel fr das mittlerweile nach Osten und Norden erweiterte Riesengebiet Indien an. Die massenhafte Einfuhr von ostindischem Opium in China rief den Opiumkrieg mit diesem Reich hervor (18381842), welches seitdem allmhlich gezwungen wurde, seine Pforten wieder den Europern zu ffnen. Ostasien ward neben der Balkanhalbinsel zu einem Zank-apfel zwischen den Weltmchten, zu denen sich Japan gesellte. Im Be-sitze der strksten Flotte der Welt brachte Grobritannien die fr feinen Handel und feine Seebermacht wichtigsten Seefesten in seine Hnde: Gibraltar. Malta. Cypern. eigentlich auch gypten mit dem Suezkanal und Aden. Die wachsende Handels- und Seemacht Deutschlands erfllte das Riefenreich ohne Grund mit Eifersucht und Besorgnis. 97. Die Pariser Sulirsvolution. Die Bourbons vermochten nicht, die politischen Parteien durch die freisinnige Verfassung, die Charte, zu vershnen. Ludwigs Xviii. Bruder und Nachfolger Karl X. (1824 1830) zog sich durch seine kirchliche Gesinnung, das Entschdigungsgesetz " sr die Emigranten und das strenge Sakrilegiengesetz den ganzen Ha liberaler, kirchenfeindlicher und republikanischer Kreise zu, die offen auf Umsturz hinarbeiteten. Ein kriegerischer Erfolg, die Eroberung von Algier (1830), fhrte keinen Umschwung der Volksstimmung zugunsten des Knigs herbei. Als er nach dem Rat des ultraroyalistischen" Mi-nisteriums Polignac durch sog. Ordonnanzen die erst eben gewhlte Juumcdon-liberale Deputiertenkammer wieder auslste, das Wahlgesetz nderte und mo. die Prefreiheit aufhob, brach am 27. Juli 1830 in Paris die Revo-

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 78

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
78 Der aufgeklrte Despotismus. worden, die mit den anderen Weltmchten in den Wettbewerb um politische Herrschaft auch der Amerika hinaus zu treten bereit ist. 58. Reue Erwerbungen Englands. Spanien verlor nach und uach seinen ganzen Besitz in Amerika. Frankreich fast alle dortigen Ko-Konten. Britisch-Nordamerika bertrifft zwar an Ausdehnung noch das Gebiet der Vereinigten Staaten, kann sich aber an Zahl der Be-vlkerung und an Kulturwert gar nicht mit diesem messen. Die Einbue, welche Grobritannien in Nordamerika erlitt, wurde reichlich aufgewogen durch neue Erwerbungen, hauptschlich in Asien, Australien und Afrika. In Ostindien hatten, während das Reich des Gromoguls von Delhi Zerfiel, Franzosen und Englnder Ansiedlnngen gegrndet. Auch die Por-tugieseu und die Hollnder besaen hier Kolonien. Sie alle aber wurden fast ganz aus ihrem Besitze verdrngt durch die englisch-ostindische Kompanie. Im Siebenjhrigen Kriege mit Frankreich und der fran-ggiiu^ zsisch-ostindischen Kompanie begrndete Robert Clive durch Besiegung 1725 17 <4-^g grau^men Nabob Suradschah Danla, der zu Calcutta 123 Englnder in der Schwarzen Hlle" dem grauenvollen Tod der Erstickung ber-antwortet hatte, das englisch-ostindische Kolonialreich nicht ohne Gewalt und Tcke. Whrend des Krieges mit den nordamerikanischen H"mngs Kolonien hielt Warren Hostings mit denselben Mitteln zur Schmach 1732 Isis. ^ keu englischen Namen, aber zum Vorteil fr die Handelsgesellschaft und fr den Staat die Herrschaft aufrecht, erweiterte den Besitz und schuf die ganze Ordnung in dem ausgedehnten Gebiete. Hastings wurde wegen seiner Gewalttaten angeklagt, nach jahrelangem Proze aber freigesprochen. In der Folgezeit wuchs der asiatische Besitz noch mehr. Nach dem furchtbaren Aufstand der einheimischen Truppen (Seapoys) wurde das (seit 1784) in Staatsgebiet verwandelte Land der ostindischen Kompanie zum Vizeknigreich erhoben (1858), dessen Herrscher, der englische König, den Titel eines Kaisers von Indien annahm (1877). Auch das von den Niederlndern zuerst entdeckte Australien kam 3ame8durch die Forschungsreise James Cooks (1770) und die Ansiedlung bri-ef tischer Verbrecher (1788) tu den Besitz Grobritanniens.

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 211

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit von der Begrndung des neuen Deutschen Reiches bis zur Gegenwart. 211 zusammensetzte. Dieser Bund brachte den Zolltarif durch mit der sog. Franckensteinschen Klausel (genannt nach dem Zentrumsabgeordneten, Vizeprsidenten des Reichstags v. Franckenstein), nach der den Einzelstaaten der berschu aus den Zollertrgen und der Tabakssteuer der 130 Millionen Mark zufiel. Die Haltung der liberalen Parteien in der wirt-schastlichen Politik veranlate den Reichskanzler zu einer Annherung an das Zentrum, die fr den inneren Frieden von Segen war. In der Frage der den Anschlu von Hamburg und Bremen an den Zoll-verein nahm anfangs die nationalliberale Partei noch eine oppositionelle von Stellung ein, stimmte dann aber doch grtenteils zu. nachdem beiden H^emen. Hansastdten Freihafengebiete gesichert worden waren (1881). Mit dem 15. Oktober 1888 erfolgte der Anschlu beider Hansestdte an den Zoll-verein, der auch Luxemburg umfat. Unter den Welthandelsmchten nimmt Deutschland den zweiten Rang ein. Aus finanziellen' Grnden muten noch in den letzten Jahren die Zlle auf einzelne Auslandswaren z. B. Tabak. Tee, Kaffee erhht werden. Aber auch die Verbrauchssteuern erfuhren Steigerung. Ganz neu ist die $ im Jahre 1909 eingefhrte Besteuerung der Beleuchtungsmittel, auch der steuern. Zndhlzer, die in anderen Staaten lngst besteuert waren. In Preußen hob sich der Ertrag der direkten Steuern betrchtlich Ankommen-durch die vom Finanzminister Miquel im Jahre 1891 durchgesetzte Re- in Pinken form der Einkommensteuer. Dieser ist das Jahreseinkommen von 189l 900 Mk. an unterworfen. Sie steigert sich mit 2/s Prozent beginnend bis zu 4 Prozent bei einem Einkommen von 100000 Mark und darber. Jeder ist zur Selbsteinschtzung verpflichtet. Neben der auf dem Erwerb durch Arbeit ruhenden Einkommensteuer wird noch eine Ergnzungssteuer aus dem Kapital- und Grundvermgen erhoben und zwar y2 pro Mille, ferner fr einige Jahre eine Zuschlagssteuer. Die Steuern aus dem Grundbesitz, den Gebuden, den Gewerben, sog. Ertragssteuern, sind den Gemeinden berlassen. Der preuische Staatshaushaltsetat belief sich 1909 auf 3827 Millionen Mark. Die Haupteinnahmen bringen dem Preu. Staat Preußen die Eisenbahnen, im Jahre 1909 war der Ertrag auf jjt"etat.8" 1958 Millionen Mark angesetzt. Der Wert der Eisenbahnen beckt schon die preuische Staatsschulb. Die Kronrente, welche im Jahre 1820 auf 7 719296 Mark angesetzt war, erfuhr mehrmals Erhhung. (1910) auf 19219296 Mark. Daraus mu der Unterhalt der Familien des Knigs-Haufes, der Hofstaaten und Hofinstitute (z. B. der Hoftheater und der Schlffer) bestritten werden. Deutrehe Kolonien. So viele Tausende von Deutschen der Wander-trieb der die Meere in fremde Erdteile gefhrt Hatte, bei der Schwche des Mutterlandes war es zur Grndung und zum Erwerb berseeischer . Kolonien seit den Versuchen des 16. und 17. Jahrhunderts nicht mehr gekommen. Der Aufschwung des deutschen Handels nach dem Deutsch- 14*

7. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 160

1881 - Danzig : Boenig
160 Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein, und deutscher Sang! Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland, danach laßt uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand! Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand. — Blüh im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vateiland! Hoffmann v. Fallersleben. 227. Europa. Europa hängt nur an einer Seite, gegen Osten, mit dem Festlande, nämlich mit Asien zusammen, von wo aus es gleichsam als eine große Halbinsel erscheint. Durch das mittelländische Meer wird es im Süden von Afrika getrennt, dem es an der Straße von Gibraltar bis auf drei Meilen sich nähert. Von Amerika ist es durch den atlantischen Ozean geschieden. Im Norden bildet das nördliche Eismeer die Grenze Europas. Ungefähr 2/3 dieses Erdteiles bestehen aus Flach- und Tief- land, und nur '/3 aus Gebirgsland. Das ganze nordöstliche Europa (Rußland, Galizien, Polen) und ein Teil von Westeuropa (Nord- deutschland, Dänemark, die Niederlande, Belgien und ein Stück vom nordwestlichen Frankreich) besteht aus Tief- und Flachland, wo man keinen einzigen Gebirgszug, sondern höchstens mäßige Anhöhen, Hügel und Landrücken findet; dagegen besteht der übrige Teil von Europa aus Gebirgs- und Hochland, wovon jedoch die große ungarische und die lombardische Ebene eine Ausnahme machen. Das höchste Gebirgsland Europas ist die Schweiz, von wo der Boden nach allen Seiten zu sich senkt und endlich gegen die Nord- und Ostsee in flache Tiefebenen, welche die ebensten und niedrigsten Länder Europas bilden, ausläuft. Das größte europäische Gebirge sind die Alpen in der Schweiz und in Italien, welche sich von da in viele Äste nach verschiedenen Richtungen ausbreiten. Mit Einschluß der Inseln, welche über 14,000 Quadrat- meilen enthalten, schätzt man den Flächeninhalt Europas auf 182,000 Quadratmeilen. Seine erste Bevölkerung hat Europa von Asien aus er- halten. Ihre jetzige Zahl kann man auf 302 Millionen rechnen. Die Europäer bestehen aus Völkerschaften verschiedener Abstam- mung und reden mehrere ganz von einander verschiedene Sprachen. Diese sind aber größtenteils aus drei älteren Sprachen entstanden, nämlich aus der lateinischen die italienische, französische, spa- nische und portugiesische — aus der germanischen die deutsche,

8. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 128

1881 - Danzig : Boenig
128 Nennt mir den Thron, der fester steht als Fels im Meer, vom Sturm umweht, den nicht erschüttert Zwingherrnmacht, weil ihn die Lieb' und Treu' bewacht! Das ist Borussias Fürstenthron! treu hält an ihm Borussias Sohn. Nennt mir den Fürsten hehr und mild, der jedes Preußen Brust erfüllt, der gern der Seinen Flehen hört, im Frevler noch den Menschen ehrt! Das ist dein Fürst, Borussia, mit Hüls' und Gnad' ist er dir nah! Drum sage nicht: „Mein Vaterland ist Havelland, ist Weserland. ist, wo Thüringens Auen blüh'n, ist, wo am Rhein die Felsen glüh'n." Du stehst verwaist und wehrlos da, wenn dich nicht schirmt Borussia. Borussia, der Freiheit Herd, das sei dir mehr als Heimat wert! Ein Volk, das kühn den Feind bezwang, die Fesseln brach, empor sich rang, das nenne dein, das neune dein! Mit Stolz kannst du dich seiner freu'n. Borussia, das Heldenland, wo Friedrich sich den Lorbeer wand, und Friedrich Wilhelms kräft'ger Arm verscheuchte des Erob'rers Schwarm, das nenne dein, das nenne dein! ihm laß uns Gut und Leben weih'n! Borussia, dir schwören wir, dich treu zu lieben für und für, und du, der du mit starker Hand geschützt Borussias Volk und Land, sei gnädig uns, sei fort und fort der Hohenzollern S-chirm und Hort! Stäb«. 312. Das Königreich Preußen. 1. Das Königreich Preußen liegt im nördlichen Deutschland und grenzt im Norden an die Nordsee, Dänemark und die Ostsee, im Osten an Rußland, im Süden an Österreich, die Königreiche Sachsen und Baiern, das Großherzogtum Hessen und das Reichsland Elsaß- Lothringen, im Westen an Luxemburg, Belgien und Holland. Seine Größe beträgt 6400 Quadratmeilen, die Einwohnerzahl etwa 25 Millionen. Die längste Ausdehnung hat der preußische Staat von Südwesten nach

9. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 165

1881 - Danzig : Boenig
— 165 die Alpen geschieden. — Die ganze Halbinsel wird von den breiten, nicht allzu hohen Apenninen durchzogen. Zwischen dem nördlichen Apennin und den Alpen liegt die fruchtbare, dicht bevölkerte lom- bardische oder Po-Tiefebene, das Paradies Italiens. Zwei Ernten, Weizen und Mais, gedeihen hier in einem Jahre. Die Inseln sind gebirgig; auf Sizilien erhebt sich zur Höhe der Alpengipfel der feuerspeiende Ätna. — Oberitalien wird von dem schiffbaren Po, mit zahlreichen Nebenflüssen, bewässert, in Mittel- und Unteritalien sind Arno und Tiber die wichtigsten Flüsse. Die Hauptstädte Italiens sind nach einander gewesen: Turin, Florenz, Rom. Die größte Stadt Oberitaliens ist Mailand mit einem herrlichen Dome von Marmor. Wichtige Festungen sind Verona und Mantua. Andere große, durch ihre herrliche Lage ausgezeichnete Städte sind Neapel mit dem unfern drohenden feuer- speienden Berge Vesuv, Venedig, Genua und Palermo, die Hauptstadt Siziliens. 11. Die Balkanhalbinsel liegt im Südosten Europas und hat bis zur Donau die Größe des deutschen Reiches, doch kaum die Hälfte seiner Bewohner. Die Halbinsel ist durchweg gebirgig; das Hauptgebirge ist der Balkan, der westlich in loser Ver- bindung mit den Alpen steht und nach Osten zieht. Die vielen Flüsse haben nur einen kurzen Lauf und sind nicht schiffbar; der größte ist die Maritza, welche in das ägäifche Meer mündet. — Die Natur ist überall willig, Korn, Obst und Wein in Fülle zu geben, aber die Menschen sind träge und durch lange Knechtschaft unter den Türken entartet. Die Mehrzahl der Bewohner gehört der griechischen Kirche an; die bisherigen Herren des Landes, die Türken, sind Muhamedaner. Die Türkei unter dem Sultan in Konstantinopel hat bisher den nördlichen großen Teil der Halbinsel besessen. Mit den asiatischen und afrikanischen Besitzungen ist es ein Reich von der Volkszahl Deutschlands; aber es ist ein in der Auflösung begriffener Staat, von dem ein Glied nach dem andern abfällt. Rumänien, nördlich von der Donau mit der Hauptstadt Bukarest, Serbien mit der Hauptstadt Belgrad, Montenegro mit Zetinje, Bul- garien mit Sofia haben sich die Unabhängigkeit erkämpft, während Bosnien von Österreich in Besitz genommen ist. Der südliche Teil der Balkanhalbinsel nebst den Zykladen und jonischen Inseln bilden jetzt das christliche Königreich Griechen- land mit der Hauptstadt Athen. 12. Das Kaisertum Rußland. Dieses Riesenreich umfaßt den Osten Europas und den Norden Asiens. An Volkszahl hat es etwa doppelt so viel als Deutschland. Das europäische Rußland, welches an Schweden, Deutschland, Österreich, Rumänien, das schwarze Meer, die Ostsee und das Eismeer grenzt, hat auf einem Flächen- raume von 90,000 Ouadratmeilen 60 Millionen Bewohner. Es ist

10. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 119

1881 - Danzig : Boenig
119 Zweiter Mb schnitt. A. Geographisches. 205. Das deutsche Vaterland. Kennt ihr das Land, so wunderschön in seiner Eichen grünem Kranz? das Land, wo auf den sanften Höhn die Traube reift im Sonnenglanz? Das schöne Land ist uns bekannt, es ist das deutsche Vaterland. Kennt ihr das Land vom Truge frei, wo noch das Wort des Mannes gilt? Das gute Land, wo Lieb' und Treu' den Schmerz des Erdenlebens stillt? Das gute Land ist uns bekannt, es ist das deutsche Vaterland. Kennt ihr das Land, wo Sittlichkeit im Kreise froher Menschen wohnt? Das heil’ge Land, wo unentweiht der Glaube an Vergeltung thront? Das heifge Land ist uns bekannt, es ist ja unser Vaterland. Heil dir, du Land, so hehr und gross vor allen auf dem Erdenrund! Wie schön gedeiht in deinem Schoss der ediern Freiheit schöner Bund! Drum wollen wir dir Liebe weihn und deines Ruhmes würdig sein! Wächter. 206. Deutschland. Deutschland ist sowohl nach seiner Lage als auch vermöge der Bildung seiner Bewohner das Herz Europas, wie Europa das Herz der Erde ist. Alle Hauptländer unseres Erdteils liegen um dasselbe^ herum, von den meisten wird es sogar begrenzt. Rußland, Österreich, die Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland und Dänemark berühren dasselbe, während es im Norden von zwei Meeren, der Nord- und Ostsee, bespült wird. Es umfaßt beinahe 10,000 Quadratmeilen und zählt über 42 Millionen
   bis 10 von 228 weiter»  »»
228 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 228 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 1
2 0
3 6
4 33
5 3
6 27
7 7
8 12
9 3
10 10
11 2
12 1
13 21
14 0
15 25
16 1
17 10
18 19
19 6
20 0
21 7
22 22
23 0
24 22
25 10
26 1
27 1
28 9
29 67
30 8
31 3
32 6
33 2
34 22
35 17
36 0
37 14
38 22
39 22
40 22
41 37
42 0
43 0
44 9
45 8
46 0
47 11
48 3
49 55

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 27
1 11
2 2
3 15
4 59
5 15
6 12
7 2
8 1
9 22
10 17
11 37
12 7
13 5
14 1
15 6
16 9
17 26
18 10
19 2
20 2
21 12
22 0
23 3
24 3
25 0
26 2
27 6
28 14
29 8
30 1
31 0
32 4
33 15
34 1
35 1
36 23
37 3
38 11
39 0
40 12
41 9
42 2
43 4
44 27
45 7
46 1
47 3
48 22
49 7
50 26
51 3
52 1
53 0
54 5
55 0
56 1
57 2
58 1
59 4
60 15
61 168
62 22
63 0
64 22
65 2
66 2
67 0
68 1
69 4
70 47
71 6
72 8
73 5
74 6
75 2
76 16
77 8
78 8
79 25
80 17
81 4
82 2
83 0
84 11
85 0
86 2
87 2
88 0
89 1
90 0
91 2
92 32
93 5
94 3
95 17
96 3
97 18
98 10
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 473
1 193
2 273
3 400
4 236
5 232
6 615
7 283
8 49
9 444
10 377
11 151
12 577
13 701
14 181
15 139
16 319
17 84
18 330
19 471
20 44
21 278
22 178
23 47
24 809
25 230
26 257
27 171
28 1218
29 218
30 219
31 102
32 363
33 1920
34 513
35 242
36 159
37 139
38 112
39 490
40 284
41 50
42 934
43 545
44 352
45 78
46 773
47 223
48 310
49 148
50 609
51 1506
52 294
53 73
54 620
55 460
56 182
57 129
58 391
59 1522
60 123
61 455
62 388
63 99
64 320
65 294
66 151
67 275
68 92
69 12
70 281
71 302
72 399
73 226
74 228
75 530
76 107
77 338
78 228
79 257
80 441
81 3149
82 95
83 285
84 1084
85 202
86 140
87 124
88 228
89 387
90 112
91 342
92 14
93 227
94 63
95 258
96 85
97 344
98 161
99 227
100 2059
101 170
102 697
103 254
104 116
105 299
106 272
107 425
108 104
109 250
110 386
111 523
112 307
113 250
114 373
115 393
116 412
117 88
118 242
119 313
120 248
121 475
122 199
123 276
124 1128
125 549
126 168
127 307
128 294
129 273
130 124
131 1439
132 308
133 653
134 105
135 106
136 768
137 377
138 78
139 247
140 243
141 172
142 464
143 563
144 180
145 480
146 149
147 137
148 219
149 39
150 265
151 417
152 1114
153 122
154 192
155 423
156 476
157 540
158 271
159 133
160 146
161 120
162 164
163 161
164 260
165 416
166 528
167 281
168 339
169 265
170 157
171 654
172 340
173 588
174 196
175 2036
176 247
177 925
178 72
179 728
180 209
181 221
182 427
183 1265
184 225
185 127
186 126
187 289
188 407
189 244
190 103
191 508
192 314
193 302
194 286
195 553
196 764
197 219
198 272
199 398