26
Deutschlands
Wichtigkeit
nach seinen
natürlichen
und histori-
schen Ver-
hältnissen.
3) Die Germanen.
Oestlich von Gallien liegt Germanien, das Heimathsland des
deutschen Volkes, nach seinen natürlichen, wie nach seinen histori-
schen Verhältnissen eins der wichtigsten Länder von Europa. Zwar
gehört Deutschland im Verhältniß zu den drei südlichen Halbinseln
Europa's, welche von der Natur mit den reichsten Gaben ausge-
stattet und die Hauptschauplätze der Völkerentwickelung in der vor-
christlichen Zeit gewesen sind, mehr dem rauhen und weniger frucht-
baren Norden an; aber während jene drei Halbinseln mehr oder
weniger eine Beziehung zu dem asiatischen Orient und zu Afrika
haben, ist Deutschland nicht bloß ein echt europäisches Land, sondern
auch das eigentliche Ceutralland von Europa, durch welches die viel-
fach gespaltenen Glieder dieses Erdtheils zusammengehalten werden.
Deutschland verknüpft nicht nur den Süden Europa's mit dem skan-
dinavischen Norden durch die italienische und die dänische Halbin-
sel, sondern es verbindet auch die gebirgigen westlichen Länder mit
den weiten Ebenen im Osten und vereinigt in sich die Natur des
gebirgigen West-Europa mit der Natur des flachen Ost-Europa.
Diese eigenthümliche Weltstellung in der Mitte aller Länder
von Europa hat Deutschland zu seiner reichen historischen Entwicke-
lung verholfen und ihm während des Mittelalters seinen Einfluß
auf die übrigen Theile Europa's gesichert. Dazu kommt, daß
Deutschland auch wieder auf das Bestimmteste von allen übrigen
Ländern geschieden ist, und sich als ein selbständiges Glied Euro-
pa's darstellt. Die zweifachen Meere, welche Deutschland auf der
Nordseite bespülen und die, welche auf der Südseite ihm nahe benach-
bart liegen, sind ebensowohl als Naturgrenzen, wie als verbindende
Glieder zu betrachten. Das Alpensystem, diese große Naturgrenze
Deutschlands gegen Italien,z stiegt seinem größeren Theile nach auf
deutschem Boden und bildet den Kern nicht nur von ganz Europa,
sondern auch von Deutschland. Die Lage dieses europäischen Cen-
tralgebirges auf der südlichen Seite Deutschlands bewirkt, daß das
Klima des nördlichen Deutschland sich nicht wesentlich von dem des
Südens unterscheidet, und daß Deutschland eine gewisse Gleichartig-
keit der klimatischen und der damit zusammenhängenden vegetativen
Verhältnisse 'darbietet. Ferner zeichnet sich Deutschland durch die
größte Mannigfaltigkeit der Naturformen aus. Wie schon Europa
überhaupt im Verhältniß zu den übrigen Erdtheilen keinen vorherr-
schenden Naturtypus darbietet, sondern alle Formen der Oberflächen-
bildung in sich vereinigt und zu einem harmonischen Ganzen ver-
knüpft, so hat diesen Charakter in Europa vorzugsweise wiederum
der deutsche Boden. Man findet hier die größte Abwechselung der
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TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Gallien Germanien Europa Deutschland Afrika Deutschland Europa Deutschland West-Europa Ost-Europa Europa Deutschland Deutschland Deutschland Deutschlands Italien Europa Deutschland Deutschlands Deutschland Deutschland Deutschland Europa Europa
801
Golf von Mexiko und den Antheil an Guyana übte Großbritanien
einen Einfluß auf den ganzen amerikanischen Kontinent aus. Ein Theil
der von ihm eroberten ehemaligen holländischen Kolonien war ihm ge-
blieben. Durch Verträge und Eroberungen hatte England sein Reich in
Ostindien erweitert und in der Südsee eine Menge wichtiger Punkte in
Besitz genommen. Die Erde war wie mit einem Netz von englischen
Niederlassungen besetzt. England vereinigt die unabhängige Lage eines
Handelsstaates mit den ausgedehnten Hülfsmitteln einer großen Konti-
nentalmacht. Aber Englands glänzende Entwickelung von Freiheit, Macht
und Reichthum war auch von erheblichen Schattenseiten begleitet. Eine
im Vergleich zu der Masse der Bevölkerung geringe Anzahl von Fami-
lien hatte sich in den Besitz des meisten Grundeigenthums gesetzt. Die
Vermehrung des Handels und Kunstfleißes hatte die Geldmittel ebenfalls
in verhältnißmäßig wenige Hände gebracht. Es traten in der englischen
Gesellschaft zuletzt nur die beiden Extreme: Reiche und Arme hervor.
Es waren im englischen Staatslebeu besonders zwei große Uebelstände
vorhanden: die auf den Katholiken, welche in Irland die große Mehrheit
der Bevölkerung bilden, lastenden gesetzlichen Beschränkungen — und
die veraltete, mit den im Innern des Landes eingetretenen Veränderun-
gen nicht mehr übereinstimmende Vertretung des Volkes im Untechause.
Hierzu kamen noch andere Uebelstände, über die geklagt wurde, wie die
zu großen und zu ungleich vertheilten Einkünfte der bischöflichen Kirche,
die überaus kostspielige Rechtspflege, die ungeheure Staatsschuld, welche
zwei Drittheile der gesammten öffentlichen Einnahmen verschlang. Hierzu
kam noch, daß durch die 1815 gegebene Kornbill die Einfuhr fremden
Getraides zwar nicht ganz verboten, aber außerordentlich erschwert wurde.
Die ungewöhnlich hohen Getraidepreise vermehrten den durch die Fort-
schritte des Maschinenwesens erzeugten Nothstand der arbeitenden Klassen.
An die Spitze des Staates war bei der Geisteskrankheit des Königs
Georgs Iii. dessen ältester Sohn, Georg, Prinz von Wales, unter dem
Titel eines Prinz-Regenten gestellt worden. Nach dem Tode seines Va-
ters regierte er als König Georg Iv. von 1820 —1830. Dieser Fürst
erfüllte die auf ihn in seiner Jugend gesetzten Hoffnungen nicht; durch
die Zügellosigkeit seiner Sitten, durch Trägheit und Gleichgültigkeit gegen
das öffentliche Wohl verlor er die Liebe und Achtung seines Volkes, die
er früher besessen hatte. Da in England der Eintritt in das Ministe-
rium mehr von der politischen Befähigung und der öffenrlichen Meinung,
als von der persönlichen Gunst des Königs abhängt, so wurde der aus-
gezeichnete Canning, einer der größten und besten Staatsmänner der
neueren Zeit, trotz des Widerstcebenß deß Königs und seines Hofes, in
das Ministerium berufen (1822 — 1827). Ec hat daß Verdienst, durch
seine Verbesserungen die Keime zu einer gewaltsamen Umwälzung ent-
fernt zu haben. Der Herzog von Wellington setzte als Minister die
Emancipation oder die rechtliche Gleichstellung der Katholiken mit
den Anhängern der englischen Kirche durch. Unter dem folgenden König
Wilhelm Iv. (1830 —1837) wurde durch Gcey und Lord Rüssel
die wichtige Reformbill oder ein verbessertes Wahlgesetz der Mitglieder
des Unterhauses durchgesetzt. Auf Wilhelm Iv. folgte 1837 dessen
Bruderstochter Victoria, die sich mit dem Prinzen Albrecht von
Sachsen'koburg vermählte. Der ausgezeichnete Minister Robert
51
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Georg Georg_Iv Canning Wilhelm Wilhelm Victoria Albrecht_von
Sachsen'koburg Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Guyana England Ostindien Südsee Englands Irland Georgs Wales England Wellington
414
einheimischen Gewerbe waren gesunken, oder wurden §u sehr verachtet,
als daß man ihnen die Arbeit und den Lohn hätte geben wollen. Nur
was aus Frankreich, aus Italien oder aus England kam, hatte Werth.
Das Beispiel des Hofes ahmte jeder nach, der Vermögen besaß. Die
englischen Hülfsgelder wurden oft mehr als zur Hälfte in Waren gezahlt
und dadurch wurde die Nachfrage nach englischen Waren außerordentlich
gesteigert. So verbreitete sich die Vorliebe für fremde Sachen und" die
Geringschätzung der eigenen in Deutschland. Man konnte die nationalen
Gewerbe nicht systematischer entmuthigen rutd unterdrücken. Sich selbst
überlaffen, ohne Schutz, auf dem innern Markte zurückgesetzt, geriethen
sie in immer größeren Verfall. Während Anerkennung und Wetteifer
fehlten, äußerten sich auch die nachtheiligen Einflüsse der Zunftverfas-
sung um so stärker, je mehr die auswärtige Industrie vom Handwerks-
betrieb zum Fabrikbetrieb überging und größere Massen und wohlfeiler
hervorbrachte. Die altdeutscheti Gewerke sanken im siebzehnten Jahr-
hundert von ihrer früheren Höhe tief herab; sie arbeiteten nur für den
örtlichen Bedarf. Für den auswärtigen Handel war nur die Leinweberei
von belangreichem Umfang und Werth geblieben. In den meisten ande-
ren Jndustrieerzeugnissen wurde Deutschland dem Auslande tributpflichtig.
Preußen war der einzige Staat, welcher seit dem Ende des siebzehnten
Jahrhunderts einigermaßen handelspolitische Grundsätze annahm und be-
folgte. Die übrigen deutschen Regierungen hatten bei den Zöllen, welche
sie nach Gutdünken einführten, mehr einen ftskalischen als nationalöko-
nomischen Zweck. Die Zölle belästigten den Binnenhandel, schützten aber
den Fabrikanten auf dem innern Markte nicht gegen die fremde Kon-
kurrenz. Da das Vaterland nicht hinlängliche Arbeit oder nicht hin-
reichenden Lohn für die Arbeit gewährre, so fingen die Deutschen an
auszuwandern, nach England, nach Holland und nach Amerika.
In Folge der Aufhebung des Edictes vom Nantes (1685) verließen
viele Franzosen, welche dem Gewerbstand angehörten, ihr Vaterland.
Sie fanden bei ihren protestantischen Glaubensgenossen in England,
Holland, in der Schweiz und in Deutschland Aufnahme, aber vorzugs-
weise zog der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg
die Einwanderer in sein Land und unterstützte sie. Die Flüchtlinge führ-
ten neue Industriezweige ein und eine neue Art des Betriebs. Sie ar-
beiteten nicht in geschloffenen Handwerken, sondern nach dem Prinzip
der getheilten Arbeit. Ein Fabrikunternehmer stand an der Spitze und
leitete das Ganze. Dadurch erhielt der Zunftzwang den ersten wohl-
thätigen Stoß der Erschütterung. Die Einwanderung der franzö-
sischen Protestanten war für die industrielle Entwicklung Deutsch-
lands, besonders des Nordens, ein entschiedener Gewinn. Die deutschen
Manufakturen arbeiteten fast nur für den einheimischen Verbrauch, in
das Ausland gingen fast nur Produkte des Bodens. Nur nach Spanien
führte Deutschland mehr Waren, als es von dort erhielt; von allen
übrigen Ländern erhielt es bei weitem mehr, als es ihnen schickte. Der
Hauptartikel der deutschen Ausfuhr nach Spanien war Leinwand. Das
Rhein gebiet schickte seine Hauptprodukte, Wein, Obst, Getraide und
Holz auf die Märkte von Amsterdam und Rotterdam und erhielt dage-
gen Kolonialwaren und Fabrikate.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_von_Brandenburg Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Italien England Deutschland Deutschland England Holland Amerika Nantes England Holland Deutschland Spanien Deutschland Spanien Rhein Amsterdam Rotterdam
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Thüringen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 16 —
§ 25.
Vil Das Fürstentum Reuß ältere Linie oder Neuß-Greiz.
1. Größe: Es besitzt fast 6 Quadratmeilen (315 qkm) und 66500
Einwohner
2. Regierender Fürst: Se. Durchlaucht Fürst Heinrich Xx H.
seit 1859
Sämtliche Fürsten führen den Namen Heinrich und zählen bis hundert,
um dann von eins wieder zu beginnen
2. a) Verfasfung: Seit 1867 ein konstitutionelles erbliches Fürsten-
tum. — Die Regierung besteht aus dem Staatsministerium verbunden mit
dem Konsistorium, dem Geheimkabinet und der Kammer in Greiz. — Der
Landtag wird von 12 auf 6 Jahre gewählten Abgeordneten gebildet. —
Im Bundesrate hat es 1 Stimme, und in den Reichstag wählt es 1
Abgeordneten. — Die Truppen bilden mit denen von Altenburg, Schwarz-
burg-Rudolstadt und Reuß jüngere Linie das 96. deutsche, 7. thüringische
Infanterie-Regiment. — Die Landesfarbe ist schwarz-rot-gelb.
b) Das Fürstentum besitzt 1 Gymnasium mit Realabteilung und
1 Lehrerseminar (Greiz).
4. Orte sind: a. Greiz, 22300 E., Zeulenroda;
b. Burgk.
§ 26.
Viii. Das Fürstentum Reuß jüngere Linie oder Renß-Schleiz-Gera.
1. Größe: Es besitzt 15 Quadatmeilen (826 qkm) und 120000
Einwohner.
2. Regierender Fürst: Se. Durchlaucht Fürst Heinrich Xiv.
seit 1867.
Die Fürsten dieses Landes heißen ebenfalls sämtlich Heinrichs mit Anfang
jedes neuen Jahrhunderts beginnt eine neue Zählung derselben von 1 an.
3. a) Verfassung: Seit 1852 ein konstitutionelles erbliches Fürsten-
tum. — Das Staatsministerium zu Gera mit 3 Gruppen bildet die
höchste Behörde. — Den Landtag bilden 16 Abgeordnete. — Das Land
hat 1 Stimme im Bundesrate und wählt 1 Abgeordneten in den Reichs-
tag. — Das Militär ist mit dem von Reuß älterer L., dem von Alten-
bürg und Rudolstadt vereinigt (96. deutsche, 7. thür. Jnf.-R). — Die
Landesfarbe ist schwarz-rot-gelb. — b) Das Fürstentum besitzt 2 Gymnasien
(Schlei,z, Gera), 1 Realgymnasium (Gera), 1 Lehrerseminar (Schleiz).
4. Die beiden Teile des Fürstentums sind:
a. das Oberland (die Herrschaft Schleiz): Schleiz, 5100 E.,
Saalburg, Ebersdorf, Lobenstein, Hohenleuben;
b. das Unterland (die Herrschaft Gera): Gera, 44000 E.,
Köstritz.
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Extrahierte Personennamen: Größe Heinrich_Xx_H. Heinrich Heinrich Heinrich Größe Heinrich_Xiv Heinrich Heinrichs Schleiz Schleiz Schleiz
Extrahierte Ortsnamen: Greiz Altenburg Greiz Greiz Zeulenroda Rudolstadt Gera Gera Saalburg Ebersdorf Lobenstein Hohenleuben Gera
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Thüringen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 12 —
§ 18.
Il Das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha.
1. Größe. Es hat 36 Ootabratmeilen (1968 qkm) und etwa
217000 Einwohner und besteht ans dein Herzogtum Gotha im Norden
und dem Herzogtum Coburg im Süden. In jenem Teile wohnen vor-
nehmlich Thüringer, in diesem Franken.
2. Regierender Fürst: Se. Königl. Hoheit Herzog Alfred
seit 1893.
3 ^Verfassung. Seit 1852 eine konstitutionelle Monarchie.—
Das Gesamtministeriuin hat eine Abteilung für Gotha und eine für Coburg.
— Von den 30 Mitgliedern des gemeinschaftlichen Landtages gehören 11
dem Sonderlandtag Coburg, 19 dem Sonderlandtag Gotha an, die ans
je 4 Jahre gewählt werden. — Das Herzogtum hat im Bundesrate 1
Stimme, in den Reichstag wählt es 2 Abgeordnete. — Die Truppen
bilden mit denen von Meinmgen vereinigt das 6. thüringische Infanterie-
regiment Nr. 95 und gehören zur 22. Division des Xi. Armeekorps. —
Die Landesfarbe ist weiß-grün — b) Im Herzogtum giebt es 2 Gymnasien
und 2 Lehrerseminare (Gottm und Coburg) und ein Realgymnasium (Gotha).
4. Das Herzogtum Gotha hat 3 Landratsamtsbezirke: Gotha, Ohr-
ruf und Äaltershausen.
Gotha. 31670 Einwohner; Neudietendorf, Ohrdruf, Tambach,
Altenberga, Waltershausen, Remhardsbrunn, Friedrichroda, Ta-
barz, Ruhla (halb), Schnepfenthal, die Wachsenburg, Elgersburg.
Das Herzogtum Coburg hat einen Landgerichtsbezirk: Coburg,
18700 Einwohner; die Feste Coburg, Neustadt a. d. Heide,
Neuseß (Nückert); — Königsberg.
§ 19-
Iii. Das Herzogtum Sachsen-Miaingen-Hildburghauseu.
1. Größe: Es besitzt fast 45 Quadralmeilen (2468 qlan) und
235000 Einwohner. Das Hauptland ist halbniondförinig ausgedehnt.
2. Negierender Fürst: Se, Hoheit der Herzog Georg Ii. seit 1866.
3. a) Verfassung: Seit 1829 eure konstitutionelle erbliche Monarchie.
— Das Ministerium hat 4 Abteilungen (Äußeres; Finanzen; Justiz,
Kirchen- und Schulsacken; Inneres). — Der Landtag besteht aus 24 auf
6 Jahre gewählten Abgeordneten. — Im deutschen Bundesrate hat es 1
Stimme; in den Reichstag wählt es 2 Abgeordnete. — Die Truppen
sind mit den von Coburg-Gotha vereinigt. — Die Landesfarbe ist weiß-
grün. — d)Das Herzogtum hat 2 Gymnasien (Meiningen, Hildburghauseu),
2 Realgymnasien ^Meiningen, Saalfeld), 1 Lehrerseminar (Hildburghausen).
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Alfred Ruhla Größe Negierender_Fürst Georg_Ii Coburg-Gotha
11
ihre Eroberung bis nach Didon in Phönicien hinauf er-
strecken sollten, welches sie aber nie gethan haben. Am
größten war das Reich unter David und Saloino, un-
ter denen es sich östlich bis an den Euphrat ausdehnte, und
nordöstlich sogar Damaskus, und Thadmor, oder
Palmyra, in sich faßte. 2. Sam. 8, 6. 1. Kön. 11, 24.
Zur Zeit Jesu grunzte Palästina nördlich an Tyrus
oder Phönicien im eigentlichen Verstände, oder an Sy-
rien und den Libanus; östlich an das Gebirge Gilead
und das wüfte Arabien; gegen Mittag an das steinige,
oder peträische Arabien und Aegypten; und gegen Abend
an das m ittellandische Meer, in der Bibel das große
oder äußerste, auch schlechthin das Meer genannt.
Diese Lage war für die schnelle Verbreitung des Chri-
stenthums, welches von hier aus in alle Welt ausgehen
sollte, höchst günstig. Durch das mittelländische Meer stand
es mit Europa, und . durch das nahe Aegypten mit Africa
in Verbindung. Nach Norden lag das nach allen Seiten
hin Handel treibende Phönicien, alles Umstande, wodurch
das, was im jüdischen Lande vorging, unter den Völkern
Asien's, Africa's und Europa's weit eher bekannt wurde,
als wenn es in einem anderen Theile der Erde gesche-
hen wäre. -
Die Größe des Landes war verhältnismäßig unbedeu-
tend. Von Norden nach Süden war es etwa 32 deutsche
Meilen lang, von Westen nach Osten 13 — 20, hie und da
auch nur 6, 10 und 15 Meilen breit. Das Ganze mochte
etwa 450 — 465 Geviert-Meilen ausmachen, und etwas
kleiner als die Insel Sicilien seyn.
Bei dieser geringen Größe ist es auffallend, wie ein so
kleines Land eine solche Menge Einwohner hat fassen und
ernähren können, deren Zahl man in den blühenden Zeiten
des Reichs auf 5 Millionen setzen darf. Freilich muß man
bedenken, daß selbst die Berge bebaut wurden, denen dep
Fleiß und die Kunst der Bewohner Erzeugnisse abzugewin-
nen wußten, und daß damals das Getraide allein zum Brode
und nicht zur Fütterung für's Vieh, und zur Verfertigung
von Getränken verbraucht wurde, wie cs jetzt geschiehet, und
wodurch -nne große Menge Getraide zur Nahrung für Men-
schen verloren geht. Zu Jesu Zeiten betrug die Bevölke-
kcrung schwerlich über drittehalb Millionen, und heut zu
Tage ist sie wegen des auf dem Lande lastenden türkischen
Druckes sehr gering. , . •.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: David David Jesu Palästina
Extrahierte Ortsnamen: Damaskus Palmyra Tyrus Gilead Europa Sicilien
120
Europa.
Ueberflusse geliefert, daß davon ins Ausland verführt wird. Besonders
zeichnen sich die Bewohner der deutschen Provinzen aus. Die Haupt-
fabriken sind in Leinwand, Wolle, Baumwolle, Metallen, besonders
Eisen, und Leder. Auch die Seiden-, Tabaks-, Holzwaaren-, Glas-
und Thonwaarenfabriken, die Branntweinbrennereien, die Runkelrüben-
zucker-, Oel- und Papierfabrikation und verschiedene andere Industrie-
zweige sind von Wichtigkeit. Den bedeutenden Handel zur See, als
auch zu Lande begünstigen die Lage an der Ostsee, die vielen schiff-
baren Flüsse und Kanäle, die Dampfschifffahrt, die guten Kunststraßen,
die Eisenbahnen (808 Meilen im Jahre 1863) und Telegraphenlinien
1309 M., wie auch der jetzt 34^ Mill. Consumenten umfassende deutsche
Zollverein. Für den Seehandel gelten als Hauptplätze Danzig, Stet-
tin, Königsberg, Memel, Elbing und Stralsund; für den Landhandel
Berlin, Breslau, Magdeburg, Cöln, Elberfeld, Barmen, Düsseldorf
und Frankfurt an der Oder.
Regent ist ein König, seit 1861 Wilhelm 1. Die Thron-
folge ist erblich in männlicher Linie. Der Staat wird in 8 Provinzen
getheilt: Preußen, Posen, Pommern, Schlesien, Brandenburg, Sachsen,
Westphalen und Rheinprovinz. Davon sind 2 (Preußen und Pommern)
Küstenländer und die 6 übrigen Binnenländer; 2 (Westphalen und Rbein-
provinz) bilden die kleinere Westhälfte und die übrigen 6 die größere
Osthälste; zwei (Preußen und Posen) bilden das außerdeutsche Preußen
(1,710 Q. M. mit 4,352,400 E.) und die sechs übrigen nebst Hohen-
zollern (3,390 Q. M. mit 1.4,138,800 E.) gehören zum deutschen
Bunde. Jede Provinz ist in mehrere Regierungsbezirke getheilt und
jeder Regierungsbezirk in Kreise. Bon den 1000 Städten der Monarchie
zählen 87 über 10,000 E. und zwar eine über eine halbe Million Ber-
lin, zwei über 155,000 Breslau und Cöln, sieben zwischen 50 und
100,000 Königsberg, Magdeburg, Danzig, Aachen, Stettin, Elberfeld
und Crefeld, siebenzehn von 20 — 50,000 Barmen, Posen, Hall,
Düsseldorf, Potsdam, Frankfurt, Erfurt, Görlitz, Elbing-, Dortmund,
Münster, Coblenz, Stralsund, Halberstadt, Brandenburg, Essen und
Bromberg und 60 von 10 — 20,000.
I. Deutsche Provinzen.
A. Provinz Brandenburg.
1. Regierungsbezirk Potsdam. Berlin. Hauptst. des ganzen Staa-
tes. erste Residenz des Königs und eine der schönsten Städte in Europa, liegt an
beiden Seiten der Spree in einer ebenen, sandigen Gegend, besteht aus 10 von
einer Ringmauer umschlossenen Stadltbeilen und aus mehreren sich mehr und
mehr vergrößernden Vorstädten, ist der Hauptsitz der Fabriken des ganzen preußi-
schen Staates, worunter die königl. Porzcllanfabrik und die königl. Eisengießerei
sich auszeichnen, und hat 2\ M. im Umfange und 524,000 E. *), welche einen
*) Die Angaben der städtischen Bevölkerung in Preußen gründen sich auf die
letzte Zählung am Schlüsse des Jahres 1861, wobei das Militär nicht gerech-
net ist.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Niederlande.
69
Eisenhütte Belgiens, die in ihren Hütten- und Bergwerken 16— 1?,000 Menschen
beschäftigt. Doornik oder Tournay, an der Schelde, befestigt und eine der
gewerbsamsten Städte Belgiens, besonders in Teppichfabriken, hat 31,000 E.
7. Namur.
Namur, sehr feste Hauptst. in einem Thale an der Maas, die^hier die
Sambre aufnimmt, verfertigt viele Metallwaaren und hat 26,000 E.
8. Lüttich.
Lüttich oder Liege, Hauptst. in einem Thale an der Maas, welche hier
die Ourthe ausnimmt, zwischen zwei Bergen, finster und unregelmäßig gebaut, hat
eine Universität, einen Dom, eine Kanonengießerei, vielerlei Fabriken, vorzüglich
Metall- und Gewehrfabriken, in der Nabe 3 große Zinkhütten, starken Handel,
besonders mit Steinkohlen und 100.000 E. Seraing, großes Dorf in der Nähe
von Lüttich, merkwürdig wegen seiner großen Kohlenwerke und Fabrikanlagen in
Eisen und Maschinen, die 4200 Personen beschäftigen. Dieses Fabrik-Etablisse-
ment, dem auf dem Fesilande kein zweites gleichkommt, giebt einen jährlichen Brutto-
Ertrag von 17 Mill. Frcs und bildet einen von mehr als 10,000 Menschen be-
wohnten Fabrikort. In der Nähe liegt das Dorf, vormals Abtei, Val Saint Lam-
bert mit einer der berühmtesten und großartigsten Krystall- und Glasfabriken
Belgiens. Spaa, St. in einer wilden, rauhen Gegend, hat berühmte, stark be-
suchte Mineralquellen. Verviers, St. an der Weze im hohen Dcen^nit den
wichtigsten Tuchfabriken des ganzen Staates und 29.300 E. Herve, L>t., wo
besonders gute Käse bereitet werden, die unter dem Namen Limburger bekannt sind.
9. Luxemburg oder Belgisch-Luxembu rg.
Arlon, Hauptst. dieser Provinz.
Das Königreich der Niederlande*).
Dieses Königreich, durch den Verlust seiner südlichen Provinzen
1830 über die Hälfte des früheren Umfangs vermindert, grenzt an
Deutschland, Belgien und die Nordsee; das davon getrennte Luxemburg
wird von Preußen, Belgien und Frankreich eingeschlossen. Die Größe
beträgt mit Luxemburg 641 Q. M.
Die 3 vornehmsten Flüsse sind: 1) der Rhein, der aus Deutsch-
land kommt, hier in viele Arme sich theilt, die 4 wichtigsten davon sind
Waal, Pssel, Leck und Vecht, und zuletzt als ein kleines Gewässer
sonst im Sande sich verlor, jetzt aber durch einen Kanal bei Katwyk
*) Anmerkung. Die angeführten holländischen Eigennamen haben den
Ton auf der ersten Silbe, die Ausnahme bezeichnet der Accent; die Buchstaben
werden wie im Deutschen ausgesprochen, nur weicht ab und ist zu sprechen: aa
— a, een — eüh, ie — i, ieu — iüh, oo — o, oe — u, u. als Silbe oder
am Ende einer Silbe — üh. ui und uy — eu, v — ei, sch — s-ch (nicht sch),
k - ff, t = f.
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Extrahierte Personennamen: Spaa
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Belgiens Belgiens Namur Namur Belgiens Luxemburg Niederlande* Deutschland Belgien Luxemburg Belgien Frankreich Luxemburg Rhein Deutsch-
Nordamerika. 213
gefürchtete gelbe Fieber zeigt sich an wenig Orten, am öftersten und
heftigsten in Neu-Orleans.
Die Produkte dieses Landes, wovon ein Theil wohl angebaut
ist, sind nach dem Klima die gewöhnlichen, als eigenthümliche aber gel-
ten wilde Ochsen (Bisons), wilde Pferde, Pelz- und Speisewild, Sei-
denraupen, Schildkröten, Fische in Menge und an den Küsten Walfische
und Robben; viel Getreide, Kartoffeln, Hanf, Obst, auch Wein, viel
Tabak, Baumwolle (ein Haupthandelsprodukt der südlichen Provinzen),
edle Südfrüchte, Znckerahorn und Zuckerrohr, Indigo, Färbekräuter, un-
ermeßliche Waldungen mit Pech-, Harz-, Pottasche- und Terpentin-
gewinne; Gold (vorzüglich viel in Kalifornien), Quecksilber (seit kurzem
in Kalifornien), Eisen und Blei in großer Menge und von vorzüglicher
Güte, Kobalt, Zink, so auch Steinkohlen und Anthracit oder Kohlen-
blende in großer Menge, Braunkohlen, Salz, einige Arten von Edel-
steinen, Petroleum (in Pennsylvanien) und Mineralwasser.
Die Zahl der Einwohner, welche jährlich bedeutend zunimmt,
beträgt 31$ Milk., und zwar T~(\ Mill. freie und 4 Mill. Skla-
ven. Sie sind meistens Europäer von fast allen Nationen (gegen 4
Mill. Deutsche) und jährlich kommen Tausende neuer Ankömmlinge aus
Europa an. Nach den Europäern machen die Neger, theils Sklaven
in den südlichen Staaten, theils frei in den nördlichen, einen starken
Theil der Bevölkerung aus. Die Eingebornen, die Indianer, sind
größtentheils in das Innere nordwärts zurückgedrängt und verschwinden
mehr und mehr, betragen jedoch jetzt noch 294,431 in 13 Staaten und
7 Territorien.
Die Fabriken nehmen jährlich außerordentlich zu, besonders blühen
die in Wolle, Baumwolle, Eisen und Leder. Sehr verbreitet ist der
Gebrauch der Dampfmaschinen, die man auf alle Art der Thätigkeit und
Bewegung anwendet. Auch im Schiffbau stehen die Nordamerikaner kei-
nem andern Volke nach. Handel und Schifffahrt sind von großer
Wichtigkeit, so daß hierin die vereinigten Staaten mit den Briten riva-
lisiren. Zur Beförderung des Binnenhandels dienen außer den ange-
legten Kunststraßen die vielen schiffbaren Flüsse, das großartige Kanal-
system und das Netz von Eisenbahnen, womit ein großer Theil des Lan-
des durchzogen ist. Auch hat die Errichtung und Benutzung von elek-
tro-magnetischen Telegraphenlinien in der Union einen außerordentlich
großen Aufschwung genommen. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind Baum-
wolle, Tabak, Reis, Getreide, Gold, Fische, Fleisch, Felle und Pottasche.
In Hinsicht der Religion herrscht in den vereinigten Staaten gänzliche
Freiheit. Die meisten Einwohner sind Protestanten, Katholiken nur
eine halbe Million. Unter den Sprachen ist am weitesten verbreitet
die englische und nach dieser die deutsche.
Diese Provinzen bilden eine Union *) demokratischer Republiken,
*) Der Rürgerkrieg wüthet seit 1861 jetzt (1864) noch fort, es wird daher im
Folgenden der legale Zustand der Union festgehalten und am Schluß eine kurze
Darstellung der faktischen Trennung folgen. -
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Neu-Orleans Kalifornien Kalifornien Petroleum Pennsylvanien Europa
Die britischen Inseln.
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gute Pferde (in Schottland und Irland klein), viele Schafe mit treffli-
cher Wolle (in Schottland ist die Wolle geringer), Schweine, große und
starke Hunde (die englischen Doggen), viel Federvieh, ein großer Reich'
thum an Fischen und Austern (besonders viel Häringe an den Küsten
Schottlands), viele Seevögel (worunter ans den schottischen Inseln Ei-
dervögel, welche die Eiderdunen liefern); Getreide, Gemüse, Hanf,
Hopfen, Obst, Schiefer, fehr gute Bau-, Schleif- und Wetzsteine, Torf,
Steinkohlen, deren unerschöpflicher Reichthum den Mangel an Holz er-
setzt, die beste Walkererde, Porzellan, Töpserthon und Pfeifenerde, Salz,
und mineralische Wasser. In keinem Lande Enropa's gewinnt man
soviel Kupfer, Blei, Zinn von vorzüglicher Güte und Eisen, als in
Großbritannien. Kürzlich hat man auch in Wales reiche Goldadern
entdeckt.
Der Flächeninhalt der britischen Inseln beträgt gegen 5700
Q. M., davon kommen auf England 2702, ans Schottland 1472,
auf Irland 1530 und auf die übregen europäischen Besitzungen Hel-
goland, Gibraltar und die Maltagruppe 19. Der ganze Staat
dieser Inseln heißt: Königreich Großbritannien und Irland.
Die Zahl der Einwohner beträgt gegen 30 Mill., wovon über
20 Mill. in England, über 3 in Schottland, fast 6 in Irland mit je
den kleinen Inseln und 160,000 auf den übrigen europäischen Besitzern
gen leben. Man redet 3 Hauptsprachen: die englische, die kym-
rifche (inwales) und die gälische oder irische (im schottischen Hoch-
lande und Irland). Auf einigen Inseln in der Nähe von Frank-
reich wird ein französisches Patois und auf Helgoland deutsch
gesprochen. Die herrschende Kirche ist in England und Irland die
Hochkirche, welche auch die bischöfliche oder anglikanische ge-
nannt wird und in ihren Lehrsätzen der lutherischen ähnlich ist, aber in
der Liturgie Vieles von der römischen beibehalten hat. In Schottland
herrscht die reformirte oder presbyterianisch e Kirche, in Irland
sind f der E. katholisch. Außerdem werden alle Religionsgenossen-
schaften geduldet.
Die Industrie blüht nirgends so, als in Großbritannien, wo
fast die Hälfte der Einw. in Fabriken lebt und wo das Maschinenwesen
auf eine solche Höhe gebracht ist, daß damit soviel gearbeitet wird, als
400 Mill. Menschen mit ihren Händen kaum zu Stande bringen könn-
ten. Die ausgebreitetsten und vorzüglichsten Fabriken sind in Baumwolle,
Wolle, Leder, Leinwand, Metallwaaren, Glas und Porzellan. Baum-
wollen-, Leder- und Stahlwaaren werden fast nirgends von gleicher
Güte und Schönheit gefertigt, auch Zuckersiederei und Bierbrauerei sind
sehr wichtig.
Der Handel und die Schifffahrt dieses Reiches sind die blü
hendsten aus der ganzen Erde, wozu die vortheilhaste Lage nebst den
vielen Häsen, die so hoch gestiegene Industrie, die vielen Kanäle, vor-
trefflichen Kunststraßen und zahlreichen Eisenbahnen, welche die Verbin-
dung der Handelsstädte mit einander ungemein erleichtern, die wichtigen
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: M.
Extrahierte Ortsnamen: Schottland Irland Schottland Schottlands Wales England Schottland Irland Irland England Schottland Irland Irland Frank- Helgoland England Irland Schottland Irland Großbritannien