24. Das Herzogtum Hannover. 1635.
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Johann Friedrich begann in Hannover der fürstliche Absolutismus. Der Herzog selbst war ein stattlicher Mann mit vornehmherablassender Haltung, gemessen und würdig in seinen Bewegungen. Die Land stände wurden als eine veraltete Einrichtung beiseite geschoben. Der Herzog hörte nicht mehr ihren Rat und ihre Meinung; von Bündnissen und wichtigen Staatsverträgen wurde ihnen nur noch Mitteilung gemacht; dann traten an die Stelle der alten Landtagsabschiede diemandate der herzoglichen Regierung; selbst das Steuerbewilligungsrecht wurde den Ständen genommen. Als die Landstände versuchten, sich aus eigener Machtvollkommenheit zu versammeln, wurde ihnen dies einfach verboten. Die gesamte Landesverwaltung wurde dann durch Johann Friedrich in vier Abteilungen gegliedert und unter die einheitliche Leitung des „Geheimen Rats" gestellt. So ward die Regierung zu einer festen Maschinerie. Aber der Herzog leitete sie selbst und hielt sie im Gange. Alle Berichte gingen durch seine Hand, allen Beratungen wohnte er persönlich bei, in allen zweifelhaften Fragen gab er selbst die Entscheidung. Mit den Ständen verkehrte er nur noch durch seinen Kanzler.
5. Die Gründung des stehenden Heeres in Hannover. Johann Friedrich war ein ausgesprochener Anhänger der Politik Ludwigs Xiv. Um sie unterstützen und dadurch eine bedeutende Rolle spielen zu können, bedurfte er eines ansehnlichen, stets schlagfertigen Heeres; er bedurfte eines solchen ferner, um feine unumschränkte Herrschaft im Innern zu sichern und zu befestigen. Zu einem stehenden Heere reichten aber seine und des Landes Geldmittel nicht aus. Da befchritt Johann Friedrich einen eigentümlichen Weg: er ließ Abteilungen feiner Truppen bei den Benetianern in Sold treten und diese in ihren Kriegen mit den Türken unterstützen. Damals haben hannoversche Truppen auf Kandia und auf Morea mehrfach so ruhmvoll mitgekämpft, daß der Name Brauuschweig-Lüneburg mit großen Ehren genannt wurde. Außerdem ließ sich Johann Friedrich von Ludwig Xiv. Hülfsgelder in der Höhe von 240 000 Talern zahlen und verpflichtete sich, dafür die französischen Interessen in Deutschland zu vertreten. So war es dem Herzoge möglich, ein Heer von 14 000 Mann aufzustellen und dauernd zu unterhalten. Er ließ sie nach französischem Muster kleiden, bewaffnen und einüben. Johann Friedrich trachtete danach, sein Gebiet zu erweitern. Das veranlaßte ihn auch, in den Raubkriegen Ludwigs Xiv. eine zweideutige Rolle zu spielen, um so fein Bündnis mit Frankreich möglichst auszubeuten. — Im Gegensatz zu diesem undeutschen Verhalten Johann Friedrichs stand allerdings das feines älteren Bruders Georg Wilhelm und feines jüngeren Bruders Ernst August, der damals noch Bischof von Osnabrück war. Beide führten 1674 und 1675 persönlich ein Heer von 12 000 Mann an den Rhein, um mit dem Kaiser die Übermacht Frankreichs zu
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