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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 41

1873 - Kempten : Dannheimer
nahm Ludwig hinterlistig Straurg, 1693 reizte er die Trken zu einem Einfall nach Ungarn und Ostreich, wobei Wien in Bedrngni kam (Graf v. Stahremberg, Sobiesky von Polen). 1638 lie er die Rheinpfalz verheeren, Speier, Worms, Heidelberg und viele Drfer wurden geplndert und zerft t und seine Generale Montclar, Lonvois. Melac unternahmen einen Vtaubzu^ bis nach Schwaben. Der deutsche Kaiser Leopold i entwickelte keine Kraft zum Schuze des Reiches. Das Edirt von Nantes, welches den Hugenotten Glaubensfreiheit sicherte, hob Ludwig 1685 aus und verfolgte grausam seine Protestant scheu Unterthanen. Sein Land verarmte vollends im spanischen Erbfolge- 1^011714 itnd als er 1715 starb, drckte Frankreich eine riesige Schuldenlast, das Volk seufzte unter harten Steuern, der Wohlstand des Landes war untergraben und Noth und Unzufriedenheit herrschte int Volk. Der franzsische König Ludwig Xiv hatte voller Tcke gegen Deutschland den trkischen Sultan Mntzamed Iv zu e.nem Einbruch nach Ungarn anfgehezt. Ein gewaltiges Heer unter dem Grovezier Kara Mustapha wlzte sich o; Wien und schlo es ein. Der Kaiser Leopold I und sein Hof war nach Linz geflohen. Die Trken mor-beten und plnderten, wohin sie kamen. Vom Donner ihrer Geschze zitterte der Erdboden. Aber der Graf Rdiger von Stahrenberg, un-terstzt von dett Brgern und Studenten, vertheidigte muthig die Stadt, 1 om 14 Juli bis 12 September. Mit schwerer Besorgni sahen die Belagerten dem nchsten Sturm entgegen. Da erschien die Htife. Die Trken mnsztm weichen; König Johann Sobiesky von Polen, Kurfürst Johann Gcorg ]]] vou Sachsen, der Fürst von Waldeck erfochten e nen Herrlichen Sieg. Die Bmte war unermelich Noch lauge dauerte der Krieg gegen die Tr en. Der Friede von Carlowiz 1699 brachte nur kurze Ruhe. Erst als Prinz Eugen von Savoyen die Schlachten bei Peterworbem 1716 und bei Belgrad 1717 gewonnen hafte, baten die Trken um Frieden. Bon da an sank.die Macht der Pforte. In bert Kriegen, welche die deutschen Kaiser Leopold 1, Joseph ' und Karl Vi gegen die Trken und gegen Ludwig Xiv zu führen hatte, glnzt als Helb der Prinz Eugen von Savoyen, genannt der edle Ritter. Als die Trken 1683 vor Wien zurckgeschlagen waren, wthete der Kampf noch viele Jahre fort. Dem Talent und der Energie Eugens erbanft man die Besiegung und Schwch-uw dieser Femde der Christenheit. Im Jahre 1697 erfocht Eugen

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 48

1873 - Kempten : Dannheimer
48 von Berlichingen, Wilhelm Meisters Lehrjahre. Sonst glnzen als literarische Sterne: Lessing, K topfte ck, Herder, Kant der Philosoph. Jean Paul Richter, Pestalozzi, Zschokke, Uhland u. a. Die Witterung des Scrnmers 1816 war fr das Wachsthuni und Reifen der Feldfrchte hchst ungnstig. Das Getreide blieb infolge der Nsse und Klte kern- nu" mehlarm und h;.ttc wenig nhrende Kraft; das Futter war so gering, da das Vieh magerund hufig krank wurde. Die Kartoffeln gediehen nicht, die Trauben wurden nicht reif. So stiegen die Preise der Lebensmittel zu einer zuvor unbekannten Hhe. Der Scheffel Dinkel kostete 40, Kernen 90, Gerste 66 fl. Eiu ychtpfndiger Brotlaib galt 2 fl. 16 kr., ein Sim Kartoffeln 4 fl., ein Ei 3 kr. Die Armen aen Brot aus Meie, mit Sgmehl und Mhlstaub vermisch!; sogar Gras, Klee, Wurzeln wurden gekocht. Viele Lei-te wandelten bla und abgemagert umher und manche raffte der Hungertod langsam hinweg. Das aus fernen Lndern herbeigeschaffte Getreide reichte nicht zu. Glcklicher Weise fiel die Ernte 1817 sehr gut und reichlich aus und half dem schrecklichen Mangel ab. Auch 1770 und 1847 waren Theurungejahre. Auf Ludwig Xyili (Bonronen) erbte die franzsische Krone 1824 j sein Bruder Karl X, der infolge einer neuen Revolution 1830 fliehen mute. Ter Herzog von Orleans, Louis Philipp, wurde König. -Bei- 1 gien ri sich zu gleicher Zeit con Holland los, Polen erhob sich vergeblich gegen Rußland. In Italien entstanden heftige Unruhen. Grie- j chenland dagegen, wo seit 1822 gegen die trkische Herrschaft blutig gekmpft worben war (Missoloughi, Seeschlacht bei Navarin 1827) wurde ! von den europischen Gromchten zu einem Knigreiche gestaltet (Otto, ; Georgias). Anno 1848 brach in Frankreich abermals eine Revolution aus. Der Prsident der Repnblick, Louis Napoleon, machte sich 1852 zum Kaiser. Seme Kriege in der tili mm (Sebastopol 1855), in Jt licn 1859 (Magenta, Solserino), in Mexiko 1862 vermehrten nur Die Staatsschulden. Die Deutschen muten gegen die Dnen (Dppler Schanzen) zu Felde ziehen und befreiten Schleswig-Holstein von ihrem Druck 1864. Zwei Jahre spter brach ein Kampf zwischen Preußen und sterreich aus (Kniggrz, Prager Friede) und leztercs trat aus | dem deutschen Bunde. Frwahr, eine bewegte Zeit! a) Die Franzosen trachteten seit Jahren nach der Rhein grenze, 1

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 121

1826 - Kempten : Dannheimer
Negensburg, ein rauher Kriegsmann voll Trotz und Stolz, zerfiel wegen Gränzen, Jagd und Lehen mit den Orten- burger Grafen Heinrich und Radpoto, die auf festen Burgen im Rottdal hausten. Vergeblich rief Ludwig !. (119-.;) zum gütlichen Vergleich ein«; Fürstenversammlung in Laufzusammen. Adelbert von Bogen stüzte sich auf seine Verbündeten die Herzoge von Böhmen, Meran und Oe. sterreich. Ludwig l. gab den Ortenburgern Hilfe, doch wider die Menge der eindrtngenden Feinde zu schwach, wurde Baiern ein Raub der wilden Rotten; Ludwig l. selbst sah sich zur Flucht genölhigt. ^ erschien plötzlich Kaiser Heirirtch'vl. zu Regensburgwgebot Landfrieden, und belegte Adelbert und seine Mmwuben, des verüb, ten Grauls wegen, mit der Reichsacw Aehnliche Fehden hatte Ludwig!., zum Verderben ches Landes, wegen Münz, und Schirmvogreirecht, wege^Zoll und Geleite, wir den Bischöfen von Regensburg u|b Salzburg, denen Blutvergießen rm Felde mehr galt Äs christlicher Frie. den; langwierige Unterhandlungen glichen selbe endlich aus, nachdem viele Dörfer, Kirchen und Klöster darüber eingeäschert wurden. Frg. Y5) Wodurch erweiterte Ludwig I. seine Hauslande, —- wie erwarb er die schöne Pfalzgrafschaft am Rhein, —- und welche Folgen hatte diese Erwerbung? Antw. Ludwig !. erhielt vom K. Otto Iv. die ehemaligen Privatbesitzungen Heinrichs des Löwen in Baiern, und in einer bcfondern Urkunde die Zusicherung, daß das g»elfische (welfische) Geschlecht Zitier An spräche auf Baiern so lange sich begäbe, alöok"ios von Wittel 6 bach Nachkommen dasselbe besäßen. Die durch den Tod Berchtolds von Vohburg erledigte Mark, graffchafk Cham verband Ludwig !., als ein erüff. neres Lehen, mit Baiern. Rach dem Tode der letzten Grafen von Kirchberg, Eggmühl, Eulzbach, Rieden» bürg, verband Ludwig l. deren Lander mit Baiern: auch die Familienbesitzungen des geächteten Pfalzgrw' fen Otto Viii, von Wittelsbach fielen Lud-

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 124

1826 - Kempten : Dannheimer
124 — o— Frg. yg) Wie endete Herzog Ludwig I.,—• welche Namen führten seine Gemahlinn und Kinder? Anrw. Schon jm Jahre 1221 unternahm Herzog Ludwig l. für Kaiser Friedrich Ii. einen Kreuzzug nach Egypten, der aber unglücklich für das Christenheer endete. Ludwig 1. trat feine Rückreise über Sizilien an, wo Kaiser Friedrich Ii. zu Messina Hof hielt. Hier über, gab Friedrich ü. seinen jungen Sohn Heinrich dem Herzoge Baierns, der ihn über die Alpen nach Deutsch- land führte, und die Fürsten dieses Landes bewog, den Kaiser-Sohn Heinrich c1222) zu ihrem König zu wäh« len. Der junge König Heinrich wurde von Friedrichs Feinden gewonnen, und Zwietracht entstand zwischen Va- ter und Sohn. Vergeblich warnte Herzog Ludwig l., mit Weisheit und Staatserfahrung, den irre geleiteten jungen König gegen die Plane der Empörung, seine red- lichen Worte fanden kein Gehör; Ludwig sah sich für seine guten Absichten gehafiig verfolgt und floh von dem Hofe deö deutschen Königs auf feine Burg nach Kel- heim. Hier lustwandelte er am 16. September 12z1 Abends mit einigen Vertrauten seines Hofes, als sich ihm auf der Donaubrücke ein Unbekannter näherte, und dem arglosen Herzog einen Brief überreichte; wahrend der Herzog daö Schreiben öffnete, durchbohrte der Fremdling meuchelmörderisch den edlen Fürsten mit einem Messer, daß er entgeistet niedersank; des Herzogs Begleiter, ent- rüstet über das schwarze blutige Verbrechen, tödteten den Mörder augenblicklich. Der Urheber dieser gräßlichen Tbat blieb zwar verschwiegen, doch schwerer Verdacht fiel aus wichtigen Gründen auf König Heinrich. So traurig endete Ludwig 1-, die Zierde baierischer Für- sten , der ohne Ländergier fein Erbgut erweiterte, seine Rechte bewahrte seine Herrschaft sicherte, für das oberste Richreramt in Baiern einen Vicedom bestellte, den räu- berischen Fehdengeist beschränkte, den Kewerbfleiß schirmte und die Völker Baierno kräftig vereinte. An der Stelle seines unalücklichen Todes steht noch eine Kapelle bei Kelheim, als Trauerdenkmal für die Nachkommen. Lud- wigs irdischen Reste ruhen im herzoglichen Erbbegräb- mß zu Scheyern. — Jm Jahre 1204 vermählte sich Lud-

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 151

1826 - Kempten : Dannheimer
151 A. Ludwigs Gegenwart in der Brandenburger Mark; während seiner Abwesenheit vertraute Ludwig unbedenk- lich seinem treuen Freunde Friedrich die Pflege seiner Gemahlinn, Kinder/ Lande und Leute, der überwundene Nebenbuhler um die deutsche Krone sollte jetzt der Schü- tzer sein von König Ludwigs Familie und Baiern; Fried- rich war es auch als ein edler, herzlich auögesöhnter Deutscher, redlich und unbefangen bis zu Ludwigs Wiederkehr nach München (November 1325). Nrcht Griechenlands »sagt Zschokke" nicht Roms Geschichten, bewahren ein ähnliches Denkmahl argloser Treue. Fried- rich starb den 13. Iäner 1330 im Schlosse Guttenstein in Unterösterreich, tief betrauerte Ludwig den Todfall seines Freundes. Frg. 116) Welche Streitigkeiten hatte K. Ludwig mit dem römischen Hof zu Avignon? Antw. Papst Clemens V. entschloß sich auf Be- treiben des Königs von Frankreich zu dem gewagten Schritte, den päpstlichen Stuhl von Rom, der heiligen Weltstadt, der Urquelle aller kirchlichen Ansprüche, nach Avignon zu verlegen (1305). Mehr alö 70 Jahre lebten da die Nachkommen des heiligen Petrus zum Theil wie in der babylonischen Gefangenschaft! Abhängig vom französischen Hofe, behaupteten sie aber eine desto unbe- schränktere Machtvollkommenheit gegen die Fürsten Deutsch- lands; und so bestanden sie auch einen denkwürdigen Kampf um weltliche Macht gegen K. Ludwig den Baier. Clemens V. wollte eine auf göttliches Recht gegründete Gerichtsbarkeit über alle Souveraine gründen, man wollte diesen Grundsatz päpstlicher Ober, und Weltherrschaft bei dem ganzen Menschengeschlecht, wie einen Glaubcnsarti- kel geltend machen. Nach solchen Anmaßungen erklärte Clemens V. kühn und offen, daß den Päpsten, da ftc das römische Kaiserreich von den Griechen auf die Deutschen übertragen, und das Recht, den Kaiser zu ernennen, einer Anzahl Chnrfürsten überlassen hatten, immer noch das Vorrecht zustehe, die Wahl zu genehmigen, und von dem erwählten Oberherrn des Reiches bei seiner Krönung einen Eid der Treue und

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 51

1826 - Kempten : Dannheimer
0-*»" 51 Wissen und Zustimmung; — und Papst Gregor m. bestätigte alle vom Erzbischöfe Bonifaz, mit Bcistim, mung deö Herzogs, gemachten Anordnungen, als durch, auö angemessen den Vorschriften der Aposteln. — Nicht nur die Stiftung der vier Biöthümer, die Gründung kirchlicher Ordnung zeichnete Odilos wohlthälige Re. gierung rühmlich aus; dieser fromme Herzog schmückte sein Uebes Baiern noch durch viele neue christliche Kir. chen und Klöster. — Niederalleich, wo ehemalö die Eichen Wodons standen, Benedictbaiern (Burin), Tegernsee, Pfaffenmünster, Osterhofen, Mond, see an den einsamen Ufern deö norischen Landsees, Nie. dernburg bei Passa», nur Gott gewidmeten Jungfrauen offen, — Isen bei Freising/ Schledorf, nebst vielen andern Kirchen Baierns, erhielten sich bis zum Anfänge des neunzehnten Jahrhunderts, als ehrwürdige Denkmale des christlichen Eifers der Agilolfinger und insbeson. dere des Herzogs Odilos. Tassilo Ii. Von 748 — 788. F rg. 3s)) Welche Veränderungen erlitt in die- sen Zeiten die Regenten - Dynastie der Merowin- ger in Frankreich? Antw. Nach dem Tode Pipins von Heriftal, Hausmaier (lviajor ckoorus) am fränkischen Hofe, folgte ihm sein natürlicher Sohn Carl Martellng in seiner Würde und in der Regierung Frankreichs, die zwar noch im Namen des Königs geschah, während die Monarchen Frankreichs aber zu solchen Schatteukönigen herabsanken, daß selbst bei den öffentlichen Edikten ihr Name nicht mehr nöthig war. — Nach dem Tode Th co der ich Hl. nahm Carl Mattel! (7z7) den Titel eines Herzogs von Frankreich an, und theilte später, wie schon bemerkt wurde, (74i) die Herrschaft Frankreichs unter feine zwei Söhne Karl mann und Pipin, von welchen sich erste, rer 747 in ein Kloster begab. Pipin im Allcinbesitz von Frankreich nahm hierauf 753 zu Soisson den Titel

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 131

1826 - Kempten : Dannheimer
0 151 der Ludwig und Heinrich durch den Tod des unglücklichen K o n r a d i n? Antw. Am Hofe Ludwigö n. lebte feine Schwe. ster Elisabeth König Conrad, des Erben von Slciiien pnd Neapel, Witlwe, seil 1259 aber nm Meinhard, dem reichen Grafen von Görz und Tyrol vermahlt. Mit zärtlichster Muttcrsorgfalt erzog sie ihren einzigen Sohn erster Ehe, Konradtn, den letzten Sprossen des hoben, staufischen Stammes, den rechtmäßigen Erbeit der beiden Kronen von Neapel und Sictlien. *) Wahrend K o n r a- dins Minderjährigkeit murpirte, durch Einwirkung des Papsteö, Carl von Anjou, der Bruder des Königs von Frankreich, den Thron von Neapel und Sictlien. Konradin, der Urenkel Kaiser Friedrichs l., hatte das sechszehnte Jahr angerreten, da erschienen Bothschafter aus Neapel und forderten sehnsuchtsvoll ihren legitimen König und Herrn, die Städte der Lombardie sicherten Hilfe zu, so daß Ludwig u. und Elisabeth nicht län- ger widerstanden, den blühenden Jüngling über die Alpen nach Italien ziehen zu lassen; Ludwig der Oheim und Meinhard von Görz der Stiefvater, begleiteten den mulhvollen Konradin big Verona. Von da auö zog er mir dreitausend fünfhundert tapsern Kämpfern durch die Lombardie, Friedrich von Baden blieb, als In- gendgefpiel, dem rechtmäßigen Thronerben Neapels treu zur Seite. Mil Freuden empfingen Italiens Völker den liebenswürdigen Prinzen, Sicilien erhob sich voll Haß gegen den verbrecherischen Uebermuth der lasterhaften Franzosen; selbst die Bürger Roms schloßen mit Kon. radin ein Bündniß, während Papst Clemens Iv. verge. beng seinen Bannstrabl gegen ihn schleuderte. Alü der Zug an'viterboö Mauern vorüberkam, erzählt Z sch okke, wohin Papst Clemens geflüchtet war, entfaltete Konra- *) König Heinrich von Hohenstaufen, der Sohn K. Fried- richs I., vermahlte sich 1136 mit der sicilianischen Prin- zessinn Konstantia; durch diese Heirath wurden Hein- rich und spater sein Bruder Conrad, als König Wil- helm (1189) kinderlos starb, Erben der Königreiche Äici? lien und Neapel. 9 *

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 142

1826 - Kempten : Dannheimer
142 o Otto m., weiland König von Ungarn; er hinterließ als Erben Heinrich xvt. den jünger», ein Kind von 13 Tagen. Der Tod Stepbang, Otto des m. Bruder, erfolgte schon I3i0, dessen Söhne, Heinrich Xv. der ältere acht, und Otto erst fünf Jahre alt, waren nun nebst Otto des m. Sohn (Heinrich xvi.) die Erben von Niederbaiern *). An Friedrich dem Schönen und Leopold von Oesterreich batten diese unmündigen Fürsten gefährliche, eroberungssüchtige Nachbarn. Otto empfahl bei seinem Absterben die verwaisten jungen Prin- zen der bewährten Treue seiner guten Bürger in den Städten Landshut und Straubing Herzog Ludwig Iv. und Rudolph übernahmen die Vormundschaft über die Prinzen Ntedcrbaierns, von deren Pflege der Adel des Landes sich ausgeschlossen sah. Dieser bisher nie erhörte Vorzug, niedrigen Bürgern eingeräumt, empörte die edlen alten Geschlechter, die verächtliche Blicke von ihren hohen ländlichen Burgen auf die Gewerbe treibenden Menschen in den neu sich bildenden Städten warfen. Sie traten zu Linz in einen Bund zusammen, die Zurücksetzung zu rächen, und Friedrich den Schönen von Oesterreich zum Vormünder der drei Prinzen zu erklären. Herzog Ludwig Iv. vernahm die Umtriebe der ba«erischen Rit- terschaft, und verlangte eine frenndliche Unterredung mit Friedrich dem Schönen von Oesterreich, seinem Ju- gendfreund. In Landau sprachen sich beide Fürsten, es sielen harte Worte, sie trennten sich unfriedltch, Friedrich schwor sogar übermüthig Batern den Untergang Lud- wig iv. rüstete sich zum Kampfe und sammelte bei Mün- chen die mulhigen Banner seiner getreuen Städte. Durch dag Vilsthal herauf kam Oesterreichs Heer, unter dem erfahrnen Kriegshauptmann Ulrich von Walsen; viele *) Im Jahr 1322 kamen die zwei Söhne Stephans zur Regierung, die wegen übler Staatswirthschast sehr unruhig war, bis die Landstände eine bessere Verwaltung einfuhe- ten. 1331 erfolgte eine Nutztheilung zu Gunsten Hein- rich Xvi. Diese drei Prinzen starben aber bald nach- einander. Heinrich Xv. hinterließ zwar 1539 einen neunjährigen Sohn: Johann, der aber schon 1540 mit Tod abging.

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 144

1826 - Kempten : Dannheimer
14* 0 er sich in Salzburg (im Decemker 1313) wieder redlich und aufrichtig versöhnte, mehr werth Obcrherr deö Rei. cheö zu werden. Die Wahlfürsten deutscher Nation spra- chen aber in Mehrheit für Ludwig, den edien Mittels, bacher, und während selber unbekümmert um des Reiches Krone in München lebte, erschienen dort Abgeordnete der Churlürsten, und trugen ihm den Thron der Deutschen an Mn offener Treuherzigkeit erwiederte Ludwig der Baier den Gesandten der deutschen Fürsten: — „daß ihm „seine gegenwärtige beschränktere aber gesicherte Lage un. „gleich vorzüglicher dünke, als eine durch große Anstren- „gungen und Gefahre« zu behauptende Krone, daß er „weder Hauömacht noch; Schätze habe, wendet Euch, „sprach er ausdrucksvoll, an Friedrich von Oester, „reich, er ist der Erbe großer Tugenden und Mittel, „strebt rastlos nach der deutschen Krone, viele Fürsten er- klärten sich schon für ihn, ich selbst versprach ihm Bei. „stand in seiner Kronbewerbung, und will durch Euern „Antrag keinen Bürgerkrieg in Deutschland stiften:" — Die Abgeordneten gaben aber ihre Unterhandlungen nicht auf, Ludwig werde König, war ihr Losungswort; und der Erwählte mußte einem Schicksale folgen, wo. durch er die Ruhe seiner Tage unwiederbringlich verlor. Ludwig der Baier erschien am alten Wahlfelde vor Frankfurt, wurde am 20. October 1314 als rechtmäßiger König durch Stimmenmehrheit gewählt, und am 26 Nov. 43i4 zu Aachen, nebst seiner Gemahlin» Beatrix, feierlich gekrönt. Herzog Friedrich der Schöne von Oesterreich ließ sich dagegen durch seinen schwa. chen Anhang, den Pfalzgraf Rudolph, Ludwigs Bru. der, leitete, am 19. October zum Oberhaupt des Rei. ches wählen. Das Recht zur Krone war unverkennbar auf baterischer Seite, ein langer achtjähriger blutiger Kampf, der in die Rbeingegenden, Elsaß, Schwaben, Baiern, Franken und Oesterreich Brand Mord und Der. Wüstung brachte, entwickelte sich nun unter den Gegen- königen Ludwig und Friedrich. Frg. 118) Wo versöhnte sich Ludwig mit Rudolph,— wann starb letzterer,— und wel- chen

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 149

1826 - Kempten : Dannheimer
o 14q Ludwigs Tod beschlossen war, so fern er im Treffen Friedrichs Gefangener würde! — Das Heer K. Lud- wtgs übernachtete ermattet am Schlachtfeld, der österrei- chische Herzog Heinrich siel bei Vertheilung der vielen und reichen Gefangenen dem König Johann von Böh- men zu. Großer Mangel war ttn Lager der Sieger, man fand zu einem Nachtmahl kaum Eier genug; Lud- wig vertheilte die wenigen, jeder der anwesenden Gro. ßen "erhielt ein Ei, da blieb nach der Vertheilung ein - Ei noch übrig, dies gab Ludwig dem Ritter Schwep- permann milden in ewigem Andenken bleibenden Dor- ren: — Jedem ein Ei, dem frommen Schwep- permann zwei." — Des folgenden Morgens wendete sich das Heer gegen Oetting. Herzog Leopold zog bei der Nachricht der unglücklichen Niederlage rasch gegen die Schweiz zurück; Oesterreich war gedemüthigt, ganz Deutschland vom Ruhm des Tages bei Ampfing er- füllt, Ludwigs Freunde sahen sich reich belohnt, und die meisten Städte und Grafen, welche Friedrich bis dahin anhiengen, erklärten sich nun für Ludwig. F r g. 114) Was that K. L u d w i g d e r B a i e r in den Angelegenheiten Deutschlands, — und wie brachte er die Mark Brandenburg an das Haus Wittelsbach? Antw. Nach der Schlacht bei Ampfing betrieb Lud- wig der Baier mit äußerster Thätigkeit seine und des Reiches Angelegenheiten. Er schrieb im Frühjahr 1323 nach Nürnberg einen Reichstag aus; stellte die schwe- ren Zölle im ganzen Reiche ab, die den Handel drückten, und befestigte, zur allgemeinen Sicherheit, Ordnung und Landfrieden auf deutschem Boden. — Durch den Tod Waldemars von Askanien (1319) erledigte sich das große deutsche Lehen der Mark Brandenburg; ein anögebreitetes ebenes Land an den weidereichen Ufern der Elbe, Havel und Spree, der alte Sit) der Wenden. Diele Fürsten, vorzüglich die von Anhalt und Sachsen, hofften, es aus des Königs Händen zu empfangen; auch König Johannes von Böhmen bewarb sich um die be- deutende Mark. Doch K. Ludwig konnte sich mit den
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