nahm Ludwig hinterlistig Straurg, 1693 reizte er die Trken zu einem Einfall nach Ungarn und Ostreich, wobei Wien in Bedrngni kam (Graf v. Stahremberg, Sobiesky von Polen). 1638 lie er die Rheinpfalz verheeren, Speier, Worms, Heidelberg und viele Drfer wurden geplndert und zerft t und seine Generale Montclar, Lonvois. Melac unternahmen einen Vtaubzu^ bis nach Schwaben. Der deutsche Kaiser Leopold i entwickelte keine Kraft zum Schuze des Reiches. Das Edirt von Nantes, welches den Hugenotten Glaubensfreiheit sicherte, hob Ludwig 1685 aus und verfolgte grausam seine Protestant scheu Unterthanen. Sein Land verarmte vollends im spanischen Erbfolge-
1^011714 itnd als er 1715 starb, drckte Frankreich eine riesige Schuldenlast, das Volk seufzte unter harten Steuern, der Wohlstand des Landes war untergraben und Noth und Unzufriedenheit herrschte int Volk.
Der franzsische König Ludwig Xiv hatte voller Tcke gegen Deutschland den trkischen Sultan Mntzamed Iv zu e.nem Einbruch nach Ungarn anfgehezt. Ein gewaltiges Heer unter dem Grovezier Kara Mustapha wlzte sich o; Wien und schlo es ein. Der Kaiser Leopold I und sein Hof war nach Linz geflohen. Die Trken mor-beten und plnderten, wohin sie kamen. Vom Donner ihrer Geschze zitterte der Erdboden. Aber der Graf Rdiger von Stahrenberg, un-terstzt von dett Brgern und Studenten, vertheidigte muthig die Stadt, 1 om 14 Juli bis 12 September. Mit schwerer Besorgni sahen die Belagerten dem nchsten Sturm entgegen. Da erschien die Htife. Die Trken mnsztm weichen; König Johann Sobiesky von Polen, Kurfürst Johann Gcorg ]]] vou Sachsen, der Fürst von Waldeck erfochten e nen Herrlichen Sieg. Die Bmte war unermelich Noch lauge dauerte der Krieg gegen die Tr en. Der Friede von Carlowiz 1699 brachte nur kurze Ruhe. Erst als Prinz Eugen von Savoyen die Schlachten bei Peterworbem 1716 und bei Belgrad 1717 gewonnen hafte, baten die Trken um Frieden. Bon da an sank.die Macht der Pforte.
In bert Kriegen, welche die deutschen Kaiser Leopold 1, Joseph ' und Karl Vi gegen die Trken und gegen Ludwig Xiv zu führen hatte, glnzt als Helb der Prinz Eugen von Savoyen, genannt der edle Ritter. Als die Trken 1683 vor Wien zurckgeschlagen waren, wthete der Kampf noch viele Jahre fort. Dem Talent und der Energie Eugens erbanft man die Besiegung und Schwch-uw dieser Femde der Christenheit. Im Jahre 1697 erfocht Eugen
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_hinterlistig_Straurg Ludwig Melac Leopold_i Leopold Ludwig_1685 Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Kara_Mustapha Leopold_I Leopold Graf_Rdiger_von_Stahrenberg Johann_Sobiesky_von_Polen Johann Johann_Gcorg Johann Carlowiz Eugen_von_Savoyen Eugen Leopold Leopold Joseph Karl_Vi Karl Ludwig_Xiv Ludwig Eugen_von_Savoyen Eugen Eugens Eugens
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Wien Bedrngni Stahremberg Polen Rheinpfalz Worms Heidelberg Schwaben Nantes Frankreich Deutschland Ungarn Wien Linz Sachsen Belgrad Wien
48
von Berlichingen, Wilhelm Meisters Lehrjahre. Sonst glnzen als literarische Sterne: Lessing, K topfte ck, Herder, Kant der Philosoph. Jean Paul Richter, Pestalozzi, Zschokke, Uhland u. a.
Die Witterung des Scrnmers 1816 war fr das Wachsthuni und Reifen der Feldfrchte hchst ungnstig. Das Getreide blieb infolge der Nsse und Klte kern- nu" mehlarm und h;.ttc wenig nhrende Kraft; das Futter war so gering, da das Vieh magerund hufig krank wurde. Die Kartoffeln gediehen nicht, die Trauben wurden nicht reif. So stiegen die Preise der Lebensmittel zu einer zuvor unbekannten Hhe. Der Scheffel Dinkel kostete 40, Kernen 90, Gerste 66 fl. Eiu ychtpfndiger Brotlaib galt 2 fl. 16 kr., ein Sim Kartoffeln 4 fl., ein Ei 3 kr. Die Armen aen Brot aus Meie, mit Sgmehl und Mhlstaub vermisch!; sogar Gras, Klee, Wurzeln wurden gekocht. Viele Lei-te wandelten bla und abgemagert umher und manche raffte der Hungertod langsam hinweg. Das aus fernen Lndern herbeigeschaffte Getreide reichte nicht zu. Glcklicher Weise fiel die Ernte 1817 sehr gut und reichlich aus und half dem schrecklichen Mangel ab. Auch 1770 und 1847 waren Theurungejahre.
Auf Ludwig Xyili (Bonronen) erbte die franzsische Krone 1824 j sein Bruder Karl X, der infolge einer neuen Revolution 1830 fliehen mute. Ter Herzog von Orleans, Louis Philipp, wurde König. -Bei- 1 gien ri sich zu gleicher Zeit con Holland los, Polen erhob sich vergeblich gegen Rußland. In Italien entstanden heftige Unruhen. Grie- j chenland dagegen, wo seit 1822 gegen die trkische Herrschaft blutig gekmpft worben war (Missoloughi, Seeschlacht bei Navarin 1827) wurde ! von den europischen Gromchten zu einem Knigreiche gestaltet (Otto, ; Georgias). Anno 1848 brach in Frankreich abermals eine Revolution aus. Der Prsident der Repnblick, Louis Napoleon, machte sich 1852 zum Kaiser. Seme Kriege in der tili mm (Sebastopol 1855), in Jt licn 1859 (Magenta, Solserino), in Mexiko 1862 vermehrten nur Die Staatsschulden. Die Deutschen muten gegen die Dnen (Dppler Schanzen) zu Felde ziehen und befreiten Schleswig-Holstein von ihrem Druck 1864. Zwei Jahre spter brach ein Kampf zwischen Preußen und sterreich aus (Kniggrz, Prager Friede) und leztercs trat aus | dem deutschen Bunde. Frwahr, eine bewegte Zeit!
a) Die Franzosen trachteten seit Jahren nach der Rhein grenze, 1
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_Meisters_Lehrjahre Wilhelm Lessing Jean_Paul_Richter Pestalozzi Zschokke Ludwig_Xyili Ludwig Karl_X Karl Louis_Philipp Philipp Otto Georgias Louis_Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Berlichingen Holland Polen Italien Frankreich Sebastopol Magenta Mexiko Schleswig-Holstein Rhein
Negensburg, ein rauher Kriegsmann voll Trotz und Stolz,
zerfiel wegen Gränzen, Jagd und Lehen mit den Orten-
burger Grafen Heinrich und Radpoto, die auf festen
Burgen im Rottdal hausten. Vergeblich rief Ludwig !.
(119-.;) zum gütlichen Vergleich ein«; Fürstenversammlung in
Laufzusammen. Adelbert von Bogen stüzte sich auf seine
Verbündeten die Herzoge von Böhmen, Meran und Oe.
sterreich. Ludwig l. gab den Ortenburgern Hilfe, doch
wider die Menge der eindrtngenden Feinde zu schwach,
wurde Baiern ein Raub der wilden Rotten; Ludwig l.
selbst sah sich zur Flucht genölhigt. ^ erschien plötzlich
Kaiser Heirirtch'vl. zu Regensburgwgebot Landfrieden,
und belegte Adelbert und seine Mmwuben, des verüb,
ten Grauls wegen, mit der Reichsacw Aehnliche Fehden
hatte Ludwig!., zum Verderben ches Landes, wegen
Münz, und Schirmvogreirecht, wege^Zoll und Geleite,
wir den Bischöfen von Regensburg u|b Salzburg, denen
Blutvergießen rm Felde mehr galt Äs christlicher Frie.
den; langwierige Unterhandlungen glichen selbe endlich
aus, nachdem viele Dörfer, Kirchen und Klöster darüber
eingeäschert wurden.
Frg. Y5) Wodurch erweiterte Ludwig I.
seine Hauslande, —- wie erwarb er die schöne
Pfalzgrafschaft am Rhein, —- und welche
Folgen hatte diese Erwerbung?
Antw. Ludwig !. erhielt vom K. Otto Iv. die
ehemaligen Privatbesitzungen Heinrichs des Löwen in
Baiern, und in einer bcfondern Urkunde die Zusicherung,
daß das g»elfische (welfische) Geschlecht Zitier An
spräche auf Baiern so lange sich begäbe, alöok"ios von
Wittel 6 bach Nachkommen dasselbe besäßen. Die
durch den Tod Berchtolds von Vohburg erledigte Mark,
graffchafk Cham verband Ludwig !., als ein erüff.
neres Lehen, mit Baiern. Rach dem Tode der letzten
Grafen von Kirchberg, Eggmühl, Eulzbach, Rieden»
bürg, verband Ludwig l. deren Lander mit Baiern:
auch die Familienbesitzungen des geächteten Pfalzgrw'
fen Otto Viii, von Wittelsbach fielen Lud-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Ludwig_! Ludwig Ludwig_l Ludwig Ludwig_l Ludwig Ludwig!. Ludwig Ludwig_I. Ludwig_! Ludwig Otto Heinrichs Heinrichs Ludwig_!. Ludwig Ludwig_l Ludwig Otto
124 — o—
Frg. yg) Wie endete Herzog Ludwig I.,—•
welche Namen führten seine Gemahlinn und Kinder?
Anrw. Schon jm Jahre 1221 unternahm Herzog
Ludwig l. für Kaiser Friedrich Ii. einen Kreuzzug nach
Egypten, der aber unglücklich für das Christenheer endete.
Ludwig 1. trat feine Rückreise über Sizilien an, wo
Kaiser Friedrich Ii. zu Messina Hof hielt. Hier über,
gab Friedrich ü. seinen jungen Sohn Heinrich dem
Herzoge Baierns, der ihn über die Alpen nach Deutsch-
land führte, und die Fürsten dieses Landes bewog, den
Kaiser-Sohn Heinrich c1222) zu ihrem König zu wäh«
len. Der junge König Heinrich wurde von Friedrichs
Feinden gewonnen, und Zwietracht entstand zwischen Va-
ter und Sohn. Vergeblich warnte Herzog Ludwig l.,
mit Weisheit und Staatserfahrung, den irre geleiteten
jungen König gegen die Plane der Empörung, seine red-
lichen Worte fanden kein Gehör; Ludwig sah sich für
seine guten Absichten gehafiig verfolgt und floh von dem
Hofe deö deutschen Königs auf feine Burg nach Kel-
heim. Hier lustwandelte er am 16. September 12z1
Abends mit einigen Vertrauten seines Hofes, als sich ihm
auf der Donaubrücke ein Unbekannter näherte, und dem
arglosen Herzog einen Brief überreichte; wahrend der
Herzog daö Schreiben öffnete, durchbohrte der Fremdling
meuchelmörderisch den edlen Fürsten mit einem Messer,
daß er entgeistet niedersank; des Herzogs Begleiter, ent-
rüstet über das schwarze blutige Verbrechen, tödteten den
Mörder augenblicklich. Der Urheber dieser gräßlichen
Tbat blieb zwar verschwiegen, doch schwerer Verdacht
fiel aus wichtigen Gründen auf König Heinrich. So
traurig endete Ludwig 1-, die Zierde baierischer Für-
sten , der ohne Ländergier fein Erbgut erweiterte, seine
Rechte bewahrte seine Herrschaft sicherte, für das oberste
Richreramt in Baiern einen Vicedom bestellte, den räu-
berischen Fehdengeist beschränkte, den Kewerbfleiß schirmte
und die Völker Baierno kräftig vereinte. An der Stelle
seines unalücklichen Todes steht noch eine Kapelle bei
Kelheim, als Trauerdenkmal für die Nachkommen. Lud-
wigs irdischen Reste ruhen im herzoglichen Erbbegräb-
mß zu Scheyern. — Jm Jahre 1204 vermählte sich Lud-
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_I.,—• Ludwig_I. Ludwig_l Ludwig Friedrich_Ii Friedrich Ludwig_1. Ludwig Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_ü. Friedrich Heinrich_dem
Herzoge_Baierns Heinrich Heinrich_c1222 Heinrich Heinrich Heinrich Friedrichs Friedrichs Ludwig_l. Ludwig Ludwig Ludwig Heinrich Heinrich Ludwig_1- Ludwig
151
A. Ludwigs Gegenwart in der Brandenburger Mark;
während seiner Abwesenheit vertraute Ludwig unbedenk-
lich seinem treuen Freunde Friedrich die Pflege seiner
Gemahlinn, Kinder/ Lande und Leute, der überwundene
Nebenbuhler um die deutsche Krone sollte jetzt der Schü-
tzer sein von König Ludwigs Familie und Baiern; Fried-
rich war es auch als ein edler, herzlich auögesöhnter
Deutscher, redlich und unbefangen bis zu Ludwigs
Wiederkehr nach München (November 1325). Nrcht
Griechenlands »sagt Zschokke" nicht Roms Geschichten,
bewahren ein ähnliches Denkmahl argloser Treue. Fried-
rich starb den 13. Iäner 1330 im Schlosse Guttenstein
in Unterösterreich, tief betrauerte Ludwig den Todfall
seines Freundes.
Frg. 116) Welche Streitigkeiten hatte K.
Ludwig mit dem römischen Hof zu Avignon?
Antw. Papst Clemens V. entschloß sich auf Be-
treiben des Königs von Frankreich zu dem gewagten
Schritte, den päpstlichen Stuhl von Rom, der heiligen
Weltstadt, der Urquelle aller kirchlichen Ansprüche, nach
Avignon zu verlegen (1305). Mehr alö 70 Jahre
lebten da die Nachkommen des heiligen Petrus zum Theil
wie in der babylonischen Gefangenschaft! Abhängig vom
französischen Hofe, behaupteten sie aber eine desto unbe-
schränktere Machtvollkommenheit gegen die Fürsten Deutsch-
lands; und so bestanden sie auch einen denkwürdigen Kampf
um weltliche Macht gegen K. Ludwig den Baier.
Clemens V. wollte eine auf göttliches Recht gegründete
Gerichtsbarkeit über alle Souveraine gründen, man wollte
diesen Grundsatz päpstlicher Ober, und Weltherrschaft bei
dem ganzen Menschengeschlecht, wie einen Glaubcnsarti-
kel geltend machen. Nach solchen Anmaßungen erklärte
Clemens V. kühn und offen, daß den Päpsten, da
ftc das römische Kaiserreich von den Griechen
auf die Deutschen übertragen, und das Recht, den
Kaiser zu ernennen, einer Anzahl Chnrfürsten überlassen
hatten, immer noch das Vorrecht zustehe, die Wahl
zu genehmigen, und von dem erwählten Oberherrn des
Reiches bei seiner Krönung einen Eid der Treue und
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Ludwig_unbedenk- Ludwig Friedrich Friedrich König_Ludwigs Ludwigs Ludwigs Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Clemens_V. Ludwig_den_Baier Ludwig Clemens_V. Clemens_V.
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Griechenlands Schlosse_Guttenstein Unterösterreich Avignon Frankreich Rom Avignon
0-*»"
51
Wissen und Zustimmung; — und Papst Gregor m.
bestätigte alle vom Erzbischöfe Bonifaz, mit Bcistim,
mung deö Herzogs, gemachten Anordnungen, als durch,
auö angemessen den Vorschriften der Aposteln. — Nicht
nur die Stiftung der vier Biöthümer, die Gründung
kirchlicher Ordnung zeichnete Odilos wohlthälige Re.
gierung rühmlich aus; dieser fromme Herzog schmückte
sein Uebes Baiern noch durch viele neue christliche Kir.
chen und Klöster. — Niederalleich, wo ehemalö die
Eichen Wodons standen, Benedictbaiern (Burin),
Tegernsee, Pfaffenmünster, Osterhofen, Mond,
see an den einsamen Ufern deö norischen Landsees, Nie.
dernburg bei Passa», nur Gott gewidmeten Jungfrauen
offen, — Isen bei Freising/ Schledorf, nebst vielen
andern Kirchen Baierns, erhielten sich bis zum Anfänge
des neunzehnten Jahrhunderts, als ehrwürdige Denkmale
des christlichen Eifers der Agilolfinger und insbeson.
dere des Herzogs Odilos.
Tassilo Ii.
Von 748 — 788.
F rg. 3s)) Welche Veränderungen erlitt in die-
sen Zeiten die Regenten - Dynastie der Merowin-
ger in Frankreich?
Antw. Nach dem Tode Pipins von Heriftal,
Hausmaier (lviajor ckoorus) am fränkischen Hofe, folgte
ihm sein natürlicher Sohn Carl Martellng in seiner
Würde und in der Regierung Frankreichs, die zwar noch
im Namen des Königs geschah, während die Monarchen
Frankreichs aber zu solchen Schatteukönigen herabsanken,
daß selbst bei den öffentlichen Edikten ihr Name nicht
mehr nöthig war. — Nach dem Tode Th co der ich Hl.
nahm Carl Mattel! (7z7) den Titel eines Herzogs
von Frankreich an, und theilte später, wie schon bemerkt
wurde, (74i) die Herrschaft Frankreichs unter feine zwei
Söhne Karl mann und Pipin, von welchen sich erste,
rer 747 in ein Kloster begab. Pipin im Allcinbesitz
von Frankreich nahm hierauf 753 zu Soisson den Titel
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Extrahierte Personennamen: Gregor Gregor Bonifaz Tassilo_Ii Tassilo Pipins_von_Heriftal Carl_Martellng Carl_Mattel Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Bonifaz Baiern Niederalleich Frankreich Frankreichs Frankreichs Frankreich Frankreichs Frankreich
0
151
der Ludwig und Heinrich durch den Tod des
unglücklichen K o n r a d i n?
Antw. Am Hofe Ludwigö n. lebte feine Schwe.
ster Elisabeth König Conrad, des Erben von Slciiien
pnd Neapel, Witlwe, seil 1259 aber nm Meinhard, dem
reichen Grafen von Görz und Tyrol vermahlt. Mit
zärtlichster Muttcrsorgfalt erzog sie ihren einzigen Sohn
erster Ehe, Konradtn, den letzten Sprossen des hoben,
staufischen Stammes, den rechtmäßigen Erbeit der beiden
Kronen von Neapel und Sictlien. *) Wahrend K o n r a-
dins Minderjährigkeit murpirte, durch Einwirkung des
Papsteö, Carl von Anjou, der Bruder des Königs
von Frankreich, den Thron von Neapel und Sictlien.
Konradin, der Urenkel Kaiser Friedrichs l., hatte das
sechszehnte Jahr angerreten, da erschienen Bothschafter
aus Neapel und forderten sehnsuchtsvoll ihren legitimen
König und Herrn, die Städte der Lombardie sicherten
Hilfe zu, so daß Ludwig u. und Elisabeth nicht län-
ger widerstanden, den blühenden Jüngling über die Alpen
nach Italien ziehen zu lassen; Ludwig der Oheim und
Meinhard von Görz der Stiefvater, begleiteten den
mulhvollen Konradin big Verona. Von da auö zog
er mir dreitausend fünfhundert tapsern Kämpfern durch
die Lombardie, Friedrich von Baden blieb, als In-
gendgefpiel, dem rechtmäßigen Thronerben Neapels treu
zur Seite. Mil Freuden empfingen Italiens Völker den
liebenswürdigen Prinzen, Sicilien erhob sich voll Haß
gegen den verbrecherischen Uebermuth der lasterhaften
Franzosen; selbst die Bürger Roms schloßen mit Kon.
radin ein Bündniß, während Papst Clemens Iv. verge.
beng seinen Bannstrabl gegen ihn schleuderte. Alü der
Zug an'viterboö Mauern vorüberkam, erzählt Z sch okke,
wohin Papst Clemens geflüchtet war, entfaltete Konra-
*) König Heinrich von Hohenstaufen, der Sohn K. Fried-
richs I., vermahlte sich 1136 mit der sicilianischen Prin-
zessinn Konstantia; durch diese Heirath wurden Hein-
rich und spater sein Bruder Conrad, als König Wil-
helm (1189) kinderlos starb, Erben der Königreiche Äici?
lien und Neapel.
9 *
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Heinrich Heinrich Elisabeth_König_Conrad Meinhard Carl_von_Anjou Konradin Konradin Friedrichs Friedrichs Ludwig_u. Ludwig Elisabeth Ludwig Meinhard_von_Görz Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Clemens_Iv Clemens Heinrich_von_Hohenstaufen Heinrich Conrad
142
o
Otto m., weiland König von Ungarn; er hinterließ
als Erben Heinrich xvt. den jünger», ein Kind von
13 Tagen. Der Tod Stepbang, Otto des m. Bruder,
erfolgte schon I3i0, dessen Söhne, Heinrich Xv. der
ältere acht, und Otto erst fünf Jahre alt, waren nun
nebst Otto des m. Sohn (Heinrich xvi.) die Erben
von Niederbaiern *). An Friedrich dem Schönen
und Leopold von Oesterreich batten diese unmündigen
Fürsten gefährliche, eroberungssüchtige Nachbarn. Otto
empfahl bei seinem Absterben die verwaisten jungen Prin-
zen der bewährten Treue seiner guten Bürger in den
Städten Landshut und Straubing Herzog Ludwig Iv.
und Rudolph übernahmen die Vormundschaft über die
Prinzen Ntedcrbaierns, von deren Pflege der Adel des
Landes sich ausgeschlossen sah. Dieser bisher nie erhörte
Vorzug, niedrigen Bürgern eingeräumt, empörte die edlen
alten Geschlechter, die verächtliche Blicke von ihren hohen
ländlichen Burgen auf die Gewerbe treibenden Menschen
in den neu sich bildenden Städten warfen. Sie traten
zu Linz in einen Bund zusammen, die Zurücksetzung zu
rächen, und Friedrich den Schönen von Oesterreich
zum Vormünder der drei Prinzen zu erklären. Herzog
Ludwig Iv. vernahm die Umtriebe der ba«erischen Rit-
terschaft, und verlangte eine frenndliche Unterredung mit
Friedrich dem Schönen von Oesterreich, seinem Ju-
gendfreund. In Landau sprachen sich beide Fürsten, es
sielen harte Worte, sie trennten sich unfriedltch, Friedrich
schwor sogar übermüthig Batern den Untergang Lud-
wig iv. rüstete sich zum Kampfe und sammelte bei Mün-
chen die mulhigen Banner seiner getreuen Städte. Durch
dag Vilsthal herauf kam Oesterreichs Heer, unter dem
erfahrnen Kriegshauptmann Ulrich von Walsen; viele
*) Im Jahr 1322 kamen die zwei Söhne Stephans zur
Regierung, die wegen übler Staatswirthschast sehr unruhig
war, bis die Landstände eine bessere Verwaltung einfuhe-
ten. 1331 erfolgte eine Nutztheilung zu Gunsten Hein-
rich Xvi. Diese drei Prinzen starben aber bald nach-
einander. Heinrich Xv. hinterließ zwar 1539 einen
neunjährigen Sohn: Johann, der aber schon 1540 mit
Tod abging.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Otto Heinrich Heinrich Otto Heinrich_Xv. Otto Otto Heinrich_xvi Heinrich Friedrich_dem_Schönen Friedrich Leopold_von_Oesterreich Leopold Otto Ludwig_Iv Ludwig Rudolph Friedrich Friedrich Ludwig_Iv Ludwig Friedrich_dem_Schönen_von_Oesterreich Friedrich Friedrich Friedrich Ulrich_von_Walsen Heinrich_Xv. Johann Johann
14*
0
er sich in Salzburg (im Decemker 1313) wieder redlich
und aufrichtig versöhnte, mehr werth Obcrherr deö Rei.
cheö zu werden. Die Wahlfürsten deutscher Nation spra-
chen aber in Mehrheit für Ludwig, den edien Mittels,
bacher, und während selber unbekümmert um des Reiches
Krone in München lebte, erschienen dort Abgeordnete der
Churlürsten, und trugen ihm den Thron der Deutschen
an Mn offener Treuherzigkeit erwiederte Ludwig der
Baier den Gesandten der deutschen Fürsten: — „daß ihm
„seine gegenwärtige beschränktere aber gesicherte Lage un.
„gleich vorzüglicher dünke, als eine durch große Anstren-
„gungen und Gefahre« zu behauptende Krone, daß er
„weder Hauömacht noch; Schätze habe, wendet Euch,
„sprach er ausdrucksvoll, an Friedrich von Oester,
„reich, er ist der Erbe großer Tugenden und Mittel,
„strebt rastlos nach der deutschen Krone, viele Fürsten er-
klärten sich schon für ihn, ich selbst versprach ihm Bei.
„stand in seiner Kronbewerbung, und will durch Euern
„Antrag keinen Bürgerkrieg in Deutschland stiften:" —
Die Abgeordneten gaben aber ihre Unterhandlungen nicht
auf, Ludwig werde König, war ihr Losungswort;
und der Erwählte mußte einem Schicksale folgen, wo.
durch er die Ruhe seiner Tage unwiederbringlich verlor.
Ludwig der Baier erschien am alten Wahlfelde vor
Frankfurt, wurde am 20. October 1314 als rechtmäßiger
König durch Stimmenmehrheit gewählt, und am 26 Nov.
43i4 zu Aachen, nebst seiner Gemahlin» Beatrix,
feierlich gekrönt. Herzog Friedrich der Schöne
von Oesterreich ließ sich dagegen durch seinen schwa.
chen Anhang, den Pfalzgraf Rudolph, Ludwigs Bru.
der, leitete, am 19. October zum Oberhaupt des Rei.
ches wählen. Das Recht zur Krone war unverkennbar
auf baterischer Seite, ein langer achtjähriger blutiger
Kampf, der in die Rbeingegenden, Elsaß, Schwaben,
Baiern, Franken und Oesterreich Brand Mord und Der.
Wüstung brachte, entwickelte sich nun unter den Gegen-
königen Ludwig und Friedrich.
Frg. 118) Wo versöhnte sich Ludwig mit
Rudolph,— wann starb letzterer,— und wel-
chen
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Ludwig_der
Baier Ludwig Friedrich_von_Oester Friedrich Ludwig_werde_König Ludwig Ludwig_der_Baier Ludwig Beatrix Friedrich_der_Schöne Friedrich Rudolph Ludwigs Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Rudolph,—
Extrahierte Ortsnamen: Salzburg München Deutschland Frankfurt Aachen Oesterreich Ludwigs_Bru Elsaß Schwaben Baiern Oesterreich
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14q
Ludwigs Tod beschlossen war, so fern er im Treffen
Friedrichs Gefangener würde! — Das Heer K. Lud-
wtgs übernachtete ermattet am Schlachtfeld, der österrei-
chische Herzog Heinrich siel bei Vertheilung der vielen
und reichen Gefangenen dem König Johann von Böh-
men zu. Großer Mangel war ttn Lager der Sieger,
man fand zu einem Nachtmahl kaum Eier genug; Lud-
wig vertheilte die wenigen, jeder der anwesenden Gro.
ßen "erhielt ein Ei, da blieb nach der Vertheilung ein
- Ei noch übrig, dies gab Ludwig dem Ritter Schwep-
permann milden in ewigem Andenken bleibenden Dor-
ren: — Jedem ein Ei, dem frommen Schwep-
permann zwei." — Des folgenden Morgens wendete
sich das Heer gegen Oetting. Herzog Leopold zog bei
der Nachricht der unglücklichen Niederlage rasch gegen
die Schweiz zurück; Oesterreich war gedemüthigt, ganz
Deutschland vom Ruhm des Tages bei Ampfing er-
füllt, Ludwigs Freunde sahen sich reich belohnt, und
die meisten Städte und Grafen, welche Friedrich bis
dahin anhiengen, erklärten sich nun für Ludwig.
F r g. 114) Was that K. L u d w i g d e r B a i e r
in den Angelegenheiten Deutschlands, — und wie
brachte er die Mark Brandenburg an das
Haus Wittelsbach?
Antw. Nach der Schlacht bei Ampfing betrieb Lud-
wig der Baier mit äußerster Thätigkeit seine und des
Reiches Angelegenheiten. Er schrieb im Frühjahr 1323
nach Nürnberg einen Reichstag aus; stellte die schwe-
ren Zölle im ganzen Reiche ab, die den Handel drückten,
und befestigte, zur allgemeinen Sicherheit, Ordnung und
Landfrieden auf deutschem Boden. — Durch den Tod
Waldemars von Askanien (1319) erledigte sich das
große deutsche Lehen der Mark Brandenburg; ein
anögebreitetes ebenes Land an den weidereichen Ufern der
Elbe, Havel und Spree, der alte Sit) der Wenden.
Diele Fürsten, vorzüglich die von Anhalt und Sachsen,
hofften, es aus des Königs Händen zu empfangen; auch
König Johannes von Böhmen bewarb sich um die be-
deutende Mark. Doch K. Ludwig konnte sich mit den
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Friedrichs Heinrich Heinrich Johann_von_Böh- Johann Ludwig_dem_Ritter_Schwep- Ludwig Leopold Leopold Ludwigs Ludwigs Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Johannes_von_Böhmen Ludwig Ludwig