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1. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 79

1912 - München : Kellerer
— 79 — Tal". Dieser Weg spielt auch in der Geschichte Münchens eine große Rolle. Daher zog der siegreiche Kaiser Ludwig der Bayer nach der Schlacht bei Mühldorf, diesen Weg nahm König Gustav Adolf mit seinem gefürchteten Schwedenheer, von daher zog der Türkenbesieger Max Emanuel wieder in seine Stadt ein. Im Tal lag das Gasthaus des Jägerwirts, eines der Helden im Sendlinger Befreiungskampf. Das Jsartor, das das Tal abschließt, trägt ein Erinnerungsbild an den Einzug Kaiser Ludwigs des Bayern, dessen Mittelpunkt der siegreiche Kaiser selbst ist. Ein Häuschen, dem Jsartor zunächst, heißt heute noch „Lug ins Land". Dort war ein Wartturm, der eine weite Ausschau in die Ebene gestattete. Der Denkstein erzählt: Hier stand der Wartturm Lug ins Land, von seiner Fernsicht so genannt, erbaut vor 1347 abgebrochen 1802. Jetzt besteht das Tal fast aus lauter neuen Häusern, da die alten bei einem großen Stadtbrand in Flammen aufge- gangen sind. 37. Kaiser Ludwig der Bayer. Von der ersten Lebenszeit des Prinzen Ludwig, des Sohnes Ludwig des Strengen, wird ein nettes Geschichtchen erzählt. Ludwig der Strenge besaß einen Affen, ein gar possierliches Tier, dessen Späße und Kunststücke gar oft die Herren und Frauen des Hofes erfreuten. Der Affe, der frei in allen Zimmern aus- und einlief, hatte nun öfters gesehen, wie die Wärterinnen das Prinzlein, das noch im Wickelkissen war, hätschelten und gar zärtlich mit ihm taten. Alle seine Be- mühungen aber, dem kleinen Menschenkind nahe zu kommen, scheiterten an der Wachsamkeit der Umgebung. Einmal hatte die Kinderfrau den kleinen Ludwig allein gelassen und gerade in diesem Augenblick kam der Affe ins Schlafzimmer. Schnell packte er das Kind im Wickelkissen und schaukelte und wiegte es, wie er es gesehen hatte. Als dies entdeckt wurde, trachtete mau, dem Affen seine lebende Bürde wieder abzunehmen. Dieser aber jagte mit dem Knäblein auf dem Arm über Treppen und Gänge auf das Erkertürmchen und bis auf das Dach des Hanfes und versetzte alle Zuschauer in tödliche Angst, er möchte dem Prinzen bei seinen tollen Sprüngen ein Leid tun. Nach vielen Lieb*

2. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 103

1912 - München : Kellerer
nach Schwabing. Diese Seite des ^ores trägt die Inschrift! „Dem bayerischen Heere", die der Stadt zugewendete „Erbaut vou Ludwig I., König von Bayern Mdcccl". Auf dem Tore steht ein 51/2 m hohes Standbild, die Bavaria auf einem von Löwen gezogenen Vier | gespann. \ Vom Odeonsplatz \ . zieht hie Brienner- ^ |w| straße über den Wit- telsbacher-, Karolinen- und Königsplatz zum Stiglmayerplatz. Am /Mm/M Wittelsbacherplatz ist die Reiterstatue Kur- fürst Maximilan I., aus dem Dreißigjähri- ^ öm J gen Krieg bekannt. Den Karolinenplatz schmückt der von Kö- nig Ludwig I. errich- tele, aus eroberten Geschützen gegossene Obelisk, eine hohe vier- seitige Säule, deren Sockel Kränze von Eichen- und Lorbeer- blättern umgeben, die an den Ecken von Widderköpfen gehal- ten sind. An den vier Seiten könnt ihr fol- gende Inschrift lesen: Den Dreißig Tausend Bayern, die im russischen Kriege den Tod fanden. Errichtet von Ludwig I., König von Bayern. Vollendet am 18. Oktober 1833. Auch sie starben für des Vaterlandes Befreiung. Auch am Königsplatz erheben sich zwei Gebäude, die Zeugnis geben voll dem Kunstsinn König Ludwig I.: das Kunstaus- stellnngsgebände und die Glyptothek, beide fensterlos. Das Kunst- ausstelluugsgebäude zeigt auf dem säulengetragenen Giebelfeld sinnbildliche Marmorgruppen. Die den Mittelpunkt bildende Bavaria teilt Kränze an die zur Seite stehenden Künstler König Ludwig I.

3. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 80

1912 - München : Kellerer
kosungen und Schmeicheleien gelang es endlich, den Affen herunter- zulocken und ihm das Kind abzunehmen. Ein steinerner Affe, der früher im Hofraum der alten Burg zu sehen war, erinnerte an 'diese Begebenheit. Als Prinz Ludwig sieben Jahre alt war, starb sein Vater und seine Mutter brachte ihu an den österreichischen Hof, wo er mit seinen Vettern, den Prinzen Leopold und Friedrich gemeinsam erzogen wurde und besonders mit Friedrich einen innigen Freundschaftsbund schloß. Ein Streit Ludwigs mit seinem Bruder Rudolf hatte eine Teilung des Bayernlandes zur Folge, nach welcher Ludwig den südlichen Teil mit der Hauptstadt München erhielt. Das Absterben des da- maligen deutschen Kaisers veranlaßte eine neue Kaiserwahl und die Stimmen der Wählenden waren geteilt zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich von Österreich. Diese Wahl hatte einen Krieg zwischen den beiden Fürsten zur Folge, der zur Entscheidungsschlacht von Mühldorf führte. Friedrich von Oster- reich führte sein Heer selbst und kämpfte in prächtiger Rüstung an der Spitze seines Heeres. „Tut nur wie euer Herr und Kaiser/' redete er seine Krieger an, „laßt euern Arm nicht sinken, bis ihr den meinen ruhen seht." Kaiser Ludwig der Bayer aber hatte den Oberbefehl über die ganze Schar seiner Getreuen, Ritter und Bürger einem alten erprobten Krieger, Seyfried von Schweppermann, übertragen. Er selbst kämpfte inmitten seines Kriegsheeres, in den einfachen Waffenrock eines Ritters gekleidet. Schweppermanns Umsicht gelang es, das bayerische Heer so zu stellen, daß die Österreicher Sonne und Wind im Gesicht hatten und so bedeutend unsicherer und schwerer kämpften. Der Sieg entschied auch für Ludwig und Friedrich wurde gefangen vor seinen Vetter gebracht. Die Sage erzählt: Am Abend nach der Schlacht war es unmöglich, genug Nahrungs- mittel für die ermüdeten Krieger aufzutreiben, nur eiu Körbchen voll Eier wurde dem Kaiser gebracht. Dieser verteilte sie mit den Worten „Jedem ein Ei, dem frommen Schweppermann aber zwei." Ter gefangene Friedrich wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz gebracht, wo er mehrere Jahre blieb und sich mit dem Schnitzen hölzerner Pfeile die Zeit vertrieb. Ludwig aber zog wieder in seine getreue Stadt München ein, von den Bürgern jubelnd empfangen. Den Städten, die ihm tätige Hilfe geleistet hatten, verlieh er viele Vorrechte und Ehrungen. Ein schönes Geschenk gab er auch den Bäckern Münchens, die den Kaiser während der Schlacht aus einer Lebensgefahr er-

4. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 81

1912 - München : Kellerer
— 81 — rettet und aus dem Getümmel getragen hatten. Im Tal stand neben der Hochbrücke eine wunderschöne, uralte Linde, unter der die Bäcker Rat hielten und die Angelegenheiten ihrer Zunft verhandelten. Ludwig ließ daselbst ein Häuschen bauen, das ihrer Genossenschaft gehörte und in dem der älteste Bäcker- schießer Wohnung und freie Verpflegung erhielt. An der Wand des Häuschens, das jetzt abgebrochen ist, war ein Bild, den Kaiser vorstellend, wie er den Bäckern den Gnadenbrief über- reicht. Eine Gedenktafel am Eckhaus der Hochbrückenstraße be- zeichnet die Stelle, wo das Bäckerhaus stand. Außerdem erhielten die Bäcker die Erlaubnis, in ihrer Zunftfahne das kaiserliche Wappen zu führen. Nach siegreich beendeten! Kampf ließ sich Ludwig der Bayer in Rom krönen. Drei Jahre war Friedrich von Österreich schon auf der Burg Trausnitz gefangen. Da faßte der Kaiser, dem sein beständig von Kriegen heimgesuchtes Land leid tat, den Entschluß, Friedrich die Freiheit anzubieten unter der Bedingung, daß sein Bruder Leopold Friede halte und Friedrich auf den Kaiserthron ver- ziehte. Friedrich ging auf die Vorschläge ein und versprach bei dereu Nichterfüllung wieder in die Gefangenschaft zurück- zukehren. Dem Freigelassenen gelang es nicht, die Verwandten zur Nachgiebigkeit zu bewegen und so kehrte er — mit deutscher Treue am gegebenen Wort haltend — zu feinem Vetter Ludwig zurück, um sich ihm wieder als Gefangener zu stellen. Gerührt von solcher Gewissenhaftigkeit und Festigkeit erneuerte Ludwig mit Friedrich das alte Freundschaftsbündnis und sie lebten wie zwei Brüder miteinander, die Regierungssorgen des Landes, Freud und Leid des täglichen Lebens teilend. Als Ludwig auf einer Kriegsfahrt in Italien war, konnte er getrost sein Land und seine Leute in der Obhut seines Freundes Friedrich lassen. 17 Jahre nach Friedrichs Tod starb auch Ludwig Plötz- lich auf einer Bärenjagd im Walde von Fürstenfeldbruck. Bei dem Dörfchen Puch ist ein Gedenkstein gefetzt, der von dem schnellen Tod Ludwigs erzählt. Außer den bekannten Denk- mälern — dem neuerrichteten Reiterstandbild auf dem Kaiser- Ludwig-Platz, dem Bild am Jsartor und dem Grabmal in der Frauenkirche — ist ein Geschichtsbild unter den Arkaden, das die Begrüßung Ludwigs des Bayern und Friedrichs des Schönen nach der Schlacht bei Mühldorf vorstellt. Weber, Heimatkunde von München. 6

5. Heimatkunde von München und Umgebung in Wort und Bild - S. 112

1912 - München : Kellerer
— 112 — Gäste verabreicht wird. Das Rezept stammt von den Pa'laner- mönchen, die in einem Kloster auf dem Nockerberg, das heute nicht mehr steht, lebten. Bei einem Salvatoransfchank, dem Kurfürst Karl Theodor beiwohnte, gewährte er den Bürgern der Au als Belohnung für eine wohlgelungene Parade der Bürgerwehr das erbetene Recht, eine „Dult" abhalten zu dürfen. So entstand mit 49 Buden die erste Auer Dult, die sich im Laufe der Zeit erweiterte und sich alljährlich dreimal wiederholt. Ans der Höhe des Nockerberges stand einstmals eine Burg mit einem eigentümlichen Turme. Das Anwesen hieß das Krebs- banernanwesen. Es wurde im Jahre 1904 abgebrochen, als die Nockerbergstraße loegen zu großer Steigung, die den Fuhrwerken gefährlich war, von der Stadt umgebaut wurde. Dieser Krebs- baueruhof hat eine Geschichte. Er diente dem Herzog von Ingolstadt, Ludwig dem Bärtigen, als Festung zu den Zeiten seiner Kämpfe, die er mit Herzog Ernst ausführte. Da Ludwig bei deu Giesinger Bürgern unbeliebt war, so wurde sein Burg- bau, wahrscheinlich durch Verrat, von Herzog Ernst erobert und Ludwig der Bärtige mußte fliehen. Auch den König Ludwig I. bringt man mit dem ehemaligen Krebsbauernhof in Verbindung. Man erzählt sich nachstehende nette Begebenheit. Er kam einstmals an dem Anwesen vorbei, als er sah, wie sich zwei Knaben bemühten, von den Obst- bäumen des Gartens Äpfel herunterzuschlagen. König Ludwig half ihnen dabei, indem er mit seinem Spazierstock auf die uuteru Äste schlug. Die Besitzerin, dieses sehend, fing an, den König, den sie nicht kannte, mit „Dieb und Gauner" zu schimpfen. Der König schwieg und ging seines Weges weiter. Am nächsten Tage schickte er der Bäuerin einen ansehnlichen Geldbetrag für die gestern gestohlenen Äpfel mit dem Bemerken: „Dieses sei von Ludwig, dem Gauner". Der Krebsbäuerin wurde zu ihrem Schrecken klar, daß der vou ihr beschimpfte Mann niemand anderer war als König Ludwig I. Heutzutage fahren Wagen der elektrischen Straßenbahn über den Nockerberg und zwar nach Haidhausen und Grünwald, welch letztere durch diese Verbindung großen Besuch von Seite der Münchner Einwohnerschaft aufzuweisen hat. Die Gebsattelstraße mit ihrem großen, gewölbten Bogen, über der die Hochstraße liegt, die von Haidhausen nach Giesing führt, weist beim Abstieg an diesem Bogen als Zierde einen großen, steinernen Bären auf, der wohl künftig als Wahr- zeichen der Vorstadt Au gelten wird. iüfr • iiirwidftbiymriitoiiii I > r- jife-irr
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