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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 91

1857 - Koblenz : Baedeker
Ludwig der Baier und Friedrich von Oesterreich. 91 und die auch den vorigen König Heinrich hauptsächlich auf den Thron gesetzt hatte, den Herzog Ludwig von Baiern. 5. Ludwig Iv. der Baier 1314—1347 und Friedrich von Oesterreich 1314 — 1330. Noch ehe es zum Kriege zwischen beiden Königen kam, wollte Oesterreich Rache nehmen an den Waldstädten für ihren Aufstand gegen Albrecht I. Aber der Herzog Leopold von Oesterreich, Friedrich's Bruder, unterlag mit seiner unbeholfenen Reiterei im Kampfe bet Morgarten 1315 den (1300) leicht beweglichen Schweizern, welche darauf den ewigen Bund zu Brunnen schlossen, und Friedrich wurde in dem Kampfe mit Ludwig dem Baier bei Mühldorf (am Inn) und Ampfing 1322 von dem baierischen Feldhauptmann Seyfried Schweppermann geschlagen und selbst gefangen. Da aber Friedrich's Brüder den Krieg gegen Ludwig mit mehr Glück fortsetzten, so schloß dieser mit seinem Gegner einen Vergleich, wonach er ihm gegen Ver- zichtleistung auf den deutschen Thron die Freiheit wiedergab, und als Friedrich, weil er die eingegangenen Bedingungen nicht erfüllen konnte, sich dem Vertrage gemäß selbst wieder als Gefangenen stellte (?), war Ludwig durch diese Treue so erschüttert, daß er sich nun mit ihm zu einer gemeinschaftlichen Regierung vereinigte; jedoch blieb Friedrich ohne Einfluß auf die Reichsgeschäfte. Ludwig's Hauptgegner war der in Avignon restdirende Papst Johann Xxii., welcher schon bei der Kaiserwahl für Friedrich von Oesterreich Partei genommen hatte und nicht nur das Bestätigungs- recht der Kaiserwahl geltend machte, sondern auch die Reichsverwal- tung während einer Erledigung des Thrones in Anspruch nahm und Unterhandlungen einleitete, um einen französischen Prinzen auf den kaiserlichen Thron zu befördern. Als nun Ludwig nach der Schlacht bei Mühldorf die Ghibellinen in Italien gegen die dem Papste er- gebenen Welfen unterstützte, sprach Johann Xxii. in Avignon den Bann über ihn aus und verhängte das Jnterdict über das Reich. Ludwig aber kam, von den Ghibellinen aufgefordert, nach Italien (1327), empfing die lombardische und zu Rom aus den Händen des Adels (von Sciarra Colonna) die Kaiserkrone. Zugleich ließ er einen Gegenpapst (Nicolaus V.) wählen. Da jedoch sehie Macht nicht hinreichend war, um sich in Italien zu behaupten, so kehrte er nach Friedrich's Tode (1330) nach Deutschland zurück und machte

2. Die neuere Zeit - S. 41

1855 - Koblenz : Baedeker
England unter dem Hause Tudor. 41 den Cardinal Richelieu, welcher durch seine einsichtsvolle Thätig- keit dem sich bereits auflösenden Staate ein neues Leben einhauchte. Während seiner 18jährigen Verwaltung (1624— 1642) strebte er a) nach Erhebung der königlichen Macht im Innern, in- dem er die Hugenotten, denen er den Sicherheitsplatz la Rochelle nach harter Belagerung entriß, nicht mehr als politische, sondern nur als kirchliche Partei bestehen ließ, keine allgemeine Reichstage berief u. s. w., b) nach Erweiterung des politischen Ein- flusses Frankreichs im Auslande, den er in Schweden be- gründete und in Italien, in den Niederlanden und in Deutschland herftellte, indem er, um das Haus Habsburg (sowohl in Deutsch- land als in Italien) zu schwächen, dessen Feinde (die Niederländer und die Protestanten in Deutschland) unterstützte, auch den Abfall der Catalonier und Portugiesen von Spanien begünstigte. Durch ihn erhielt Frankreich die Leitung der europäischen Völkerinteressen, welche im Mittelalter und selbst noch während der Reformation durch den Papst vermittelt worden war. Zugleich war seine Alles umfassende Thätigkeit auf Vermehrung der Seemacht, Erweiterung des Handels, Vermehrung der Colonien, Anlage von Kanälen, Ver- schönerung von Paris gerichtet, und ihm verdankt die àaàemie française ihre Entstehung (1635). Wenige Monate nach Richelieu's Tode starb auch Ludwig Xiii. und hinterließ das Reich seinem 5jährigen Sohne Ludwig Xiv. 8- 8. England unter dem Hause Tudor H 1483—1603. Schottland unter den Stuarts. Nach Beendigung des 3ojahrigen Burgerkrieges der beiden Ro- stn (s. Ii. Abth., §. 40) durch Heinrich Vii. Tudor, den letzten L-prohling des lancaster'schen Hauses, welcher durch seiue Vermah- 0 Arthur 4 1502. Heinrich Vii., f 1509. Heinrich Viii. f 1547? Maria Elisabeth Eduard Vi. 4 1558. 4 1603. 4 1553. Margaretha mit Jacob Iv. v. Schottland. Jacob V. Margaretha. Maria Stuart. Heinr. Darnley. ^Jacob V^lt

3. Die neuere Zeit - S. 49

1855 - Koblenz : Baedeker
Raubkrieg gegen Holland. 49 Sinken der Macht des Hauses Habsburg seit dem westphälischen und pyrenäischen Frieden, 6) durch das Uebergewicht der französischen Cultur, e) durch die einsichtsvolle Verwaltung seines Finanz-Ministers, des großen Colbert, welcher trotz der kostspieligen Kriege und der Verschwendung des Hofes die Einnahmen erhöhte, indem er den Handel und Gewerbfleiß belebte und förderte, viele Mißbräuche im Finanzwesen abstellte, eine ansehnliche Marine schuf, Rechtspflege und Polizei verbesserte u. s. w., ä) durch das Glück der französischen Waffen unter einer Reihe trefsticher Feldherren, wie Turenne, Conde, Luxembourg, Catinat, Villars, Vendome, Vauban und unter der Leitung eines so thätigen Kriegsministers, wie Louvois (ff 1691). Herrschsucht und Ruhmbegierde reizten Ludwig Xiv. bald, diese Ueberlegenheit Frankreichs über die andern Staaten des westlichen Europa zu Eroberungen zu benutzen. Erster Raubkrieg gegen die spanischen Niederlande (1666—1668). Nach dem Tode seines Schwiegervaters, Philipp's Iv. von Spanien, machte Ludwig Xiv., trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin, auf ihr mütterliches Erbe in den Niederlanden Anspruch und nahm mehrere belgische Festungen weg; allein die (durch den holländischen Rathspensionär Joh. de Witt veranlaßte) Tripel- allianz zwischen Holland, England und Schweden bewog ihn, den Frieden zu Aachen (1668) einzugehen und sich mit den eroberten Plätzen in Flandern zu begnügen. Zweiter Raubkrieg gegen Holland (1672—1678). Um an der holländischen Republik durch Demüthigung oder Vernichtung derselben Rache zu nehmen für die Stiftung der Tripelallianz, zog Ludwig ihre Bundesgenossen, England und Schweden, in sein In- tereffe, fiel mit zwei Heeren in Holland ein, und nur die künstliche Ueberschwemmung des Landes hinderte ihn an dessen gänzlicher Er- oberung. Da trat der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg und bald auch der Kaiser und der König von Spanien für Holland auf. So groß aber auch die Zahl der Feinde Frankreichs war, so wurden doch ihre Unternehmungen durch Uneinigkeit, gegenseitige Eifersucht und Langsamkeit so sehr gehemmt, daß Ludwig neue Er- oberungen machen konnte, welche ein reichlicher Ersatz für die auf- gegebenen holländischen Provinzen waren. Im Jahre 1674 stellte er drei Heere in's Feld: das eine unter des Königs eigenem Ober- befehle eroberte die Franche-Comte, das zweite (unter Condo) kämpfte Pütz Geogr. u. Eesch. f. mtttt. Kl. Abth. in.** 4

4. Die neuere Zeit - S. 51

1855 - Koblenz : Baedeker
Der dritte Raubkrieg. Leopold I. 51 Während dieses Waffenstillstandes hob Lndwig das Edict von Nantes auf 1685, untersagte den Resormirten alle Ausübung ihrer Religion und befahl ihre Kirchen zu zerstören. Obgleich die Auswanderung der Protestanten verboten und die Grenze besetzt war, so entkamen doch viele nach protestantischen Ländern und verpflanzten dorthin ihre Industrie. Dritter Raubkrieg (1688—1697). Als die kaiserlichen Feldherren die Türken aus Ungarn vertrieben hatten und selbst die türkische Hauptfestung Belgrad genommen war, bewog Louvois, um sich unentbehrlich zu machen, den König Ludwig Xiv. zum Bruche des Waffenstillstandes. Der Krieg begann mit einer schrecklichen Mordbrennerei in der Pfalz, welche, nachdem die Einwohner lauge die übermüthigsten Forderungen der Franzosen befriedigt hatten, zur völligen Wüste umgeschaffen wurde; die Reichsstädte Speier und Worms und viele andere Orte sanken in Asche (1689); die Ein- wohner wurden mit kaltblütiger Unmenschlichkeit ausgeplündert und mißhandelt, nicht einmal die Flucht war gestattet, außer auf fran- zösisches Gebiet. Da um dieselbe Zeit Wilhelm von Oranien den englischen Thron bestiegen hatte, und der von ihm vertriebene Jacob Ii. in Frankreich Schutz fand, so trat auch England und Holland zum Bunde gegen Frankreich. Der Seekrieg endete mit der Niederlage der Franzosen (beim Vorgebirge la Hogue); desto glorreicher war der Landkrieg in den Niederlanden durch drei glänzende Siege Lu- xembourg's. Aber die Erschöpfung der Finanzen und die Entwürfe auf die spanische Monarchie bei dem nahen Tode des kinderlosen Karl Ii. einerseits, das Mißtrauen unter den Verbündeten anderer- seits beschleunigte den Frieden zu Ryswick, eiuem Dorfe bei Haag (1697), worin Deutschland Straßburg und alles auf ähnliche Weise im Elsaß Reunirte verlor; Spanien erhielt das Meiste zurück, weil Ludwig in Kurzem die ganze Monarchie auf friedlichem Wege zu gewinnen dachte. Den spanischen Erbfolgekrieg s. §. 19. §• 15. Deutschland bis zum spanischen Erbfolgckriege. Auf Ferdinand Iii. folgte sein jüngster Sohn, Leopold I. 1657 — 1705, bisher König von Ungarn und Böhmen, welcher sich in einer Wahl- capitulation mehrere neue Beschränkungen der kaiserlichen Gewalt ge-

5. Die neuere Zeit - S. 52

1855 - Koblenz : Baedeker
52 Leopold I. fallen lassen mußte. Der Reichstag, auf welchem damals 240 Stände vertreten waren, erhielt (seit 1663) immerwährende Dauer und be- stand aus einem Congresse von Abgeordneten zu Regensburg. Wäh- rend seiner langen Regierung war Leopold mit einem dreifachen Kampfe beschäftigt: a) gegen die Vergrößernngssucht Frankreichs, 6) gegen die abermals das christliche Europa bedrohenden Türken, e) gegen die mißvergnügten ungarischen Magnaten. Erster Türkenkrieg 1664. Der Großfürst von Sieben- bürgen verband sich mit dem Kaiser, um sich gegen einen von den Türken eingesetzten Nebenbuhler zu behaupten. Der Kaiser, der auch das Wachsen des türkischen Einflusses in Siebenbürgen nicht wün- schen konnte, eröffnete deshalb Unterhandlungen nüt der Pforte, die aber zu keinem Ziele führten. Vielmehr rückten die Türken ans Nieder- ungarn, welches ganz in ihrem Besitze war, gegen die Grenze Ober- ungarns vor und gingen bei der Cisterzienser Abtei St. Gotthardt über die Raab; aber der kaiserliche Feldherr Montecucnli erfocht hier einen glänzenderen Sieg, als seit 3 Jahrhunderten christliche Truppen in offener Feldschlacht gegen die Osmanen gewonnen hatten. Doch der von den Türken eingesetzte Großfürst blieb, und der einzige Vor- theil des Kaisers bestand darin, die Umwandlung Siebenbürgens in ein türkisches Paschalik verhindert zu haben. Erster Reichskrieg gegen Ludwig Xiv. 1674—78 s. S. 50. Zweiter Türkenkrieg 1683 — 1699. Während im W. Lud- wig Xiv. Elsaß abriß, wurden im O. die Türken noch einmal furcht- bar. Sowohl der ungünstige Friede nach dem vorigen Türkenkriege, als das Zurückbleiben deutscher Truppen in Ungarn und die erneu- erte Bedrückung der Protestanten veranlaßten eine Verschwörung ungarischer Magnaten gegen die deutsche Herrschaft, welche jedoch entdeckt und mit der Hinrichtung der (4) Häupter derselben bestraft wurde. Die wichtigste Folge derselben war, daß der Kaiser eine Abänderung mit der ungarischen Verfassung vornahm, indem er die Würde des Palatinus aufhob und einen Deutschen zum Statthalter ernannte. Dies rief einen neuen Aufstand hervor, an dessen Spitze sich Graf Emmerich Tökely stellte. Zu spät suchte der Kaiser durch Herstellung der alten Verfassung und der Religionsfreiheit die Ge- müther zu beruhigen; Tökely wandte sich an den Sultan um Hülfe.

6. Die neuere Zeit - S. 123

1855 - Koblenz : Baedeker
Die Julirevolution in Paris. 123 §. 53. Die Pariser Julirevolution und ihre Nachahmungen in Belgien und Polen 1830 und 1831. In Frankreich war nach der Wiederherstellung der Bourbonen oder während der sog. Restauration (1815—1830) von Neuem der Parteikamps der Ultraroyalisten (welche die Wiederherstellung des Zustandes vor 1789 wollten), Republikaner und Napoleonisten er- wacht. Dem Könige Ludwig Xviii. (1815 — 1824) und noch mehr seinem Bruder und Nachfolger Karl X. (1824-1830) fehlte es an Kraft und Selbstständigkeit, um diese Parteien zu beherrschen. Die zunehmende Spannung zwischen der Nation und dem Könige mit seinen Ministerien war endlich durch die Wahl des Ministeriums Polignac, dessen sämmtliche Mitglieder als entschiedene Gegner der Constitution betrachtet wurden, aufs Höchste gesteigert worden. Die Majorität der Deputirtenkammer von 1830 erklärte, daß die poli- tischen Absichten der Regierung mit den Wünschen des Volkes nicht übereinstimmten. Vergebens versuchte der König durch einen Feld- zug gegen Algier, dessen Dei den französischen Consnl beleidigt batte, die Aufmerksamkeit der Nation nach Außen zu lenken, ver- gebens löste er die Kammern auf und ordnete neue Wahlen an; die schnelle Eroberung Algiers (durch Bonrmont) wurde kalt aufge- nommen und dieselben Deputirten wieder erwählt. Da erließ er (25. Juli) die Ordonnanzen, durch welche die Freiheit der perio- dischen Presse aufgehoben, die neu gewählte Kammer aufgelöst und die Wahlform abgeändert wurde. Dies führte die sogenannte Julirevolution 27. Juli — 7. August 1830 herbei. Als die Ausführung jener Ordonnanzen an dem bewaffne- ten Widerstand der schnell wieder geschaffenen Natioualgarde unter Lafayette scheiterte und die königlichen Truppen in einem dreitägigen Kampfe (27.-29. Juli) theils zurückgeschlagen wurden, theils zum Volke übergingen, so entsagte Karl X. zu Gunsten seines Sohnes, des Herzogs von Angoulöme, und dieser wieder zu Gunsten seines Neffen, des Herzogs von Bordeaux, dem Throne, worauf er mit seiner Familie nach Schottland und später nach Oesterreich ging (-j- 1836 in Görz an der Cholera). An seine Stelle ward der Herzog von Orleans (Sohn des 1793 Hingerichteten Herzogs von Orleans, abstammend von einem Bruder Ludwig's Xiv.) unter dem

7. Die neuere Zeit - S. 124

1855 - Koblenz : Baedeker
124 Trennung Belgiens von Holland. Aufstand der Polen. Namen Ludwig Philipp von den Kammern zum erblichen Könige der Franzosen erklärt (7. Aug.) und beschwor die von den Kammern abgeänderte Verfassung. Ludwig Philipp's (reg. 1830 — 48) nächste Sorge war, seinen Thron durch Erhaltung der innern Ruhe und des äußern Friedens zu befestigen. Im Innern hatte er und seine schnell wech- selnden Ministerien einen fortwährenden Kampf zu bestehen sowohl mit den Karlisten, welche den Herzog (Heinrich V.) von Bordeaux als rechtmäßigen König ansahen, als mit den Republikanern, welche auf verschiedene Weise Bewegungen zum Sturze des jedesmaligen Ministeriums, wo nicht des Thrones, zu veranlassen suchten und selbst wiederholte meuchelmörderische Attentate gegen das Leben des Königs nicht scheuten. Die kräftige Bekämpfung der republikanischen Propaganda, deren Wirkungskreis sich auch aufs Ausland erstreckte, und die Erhaltung des äußern Friedens durch das mit geringen Ausnahmen befolgte Princip der Nichtintervention befestigten den „Bürgerthron" und erwarben ihm die Anerkennung der übrigen europäischen Mächte. Das französische Gebiet von Algier ward durch neue Eroberungen erweitert, aber auch fortwährend von den benachbarten Stämmen der Beduinen und Kabylen beunruhigt. In dem durch den Wiener Congreß gestifteten Königreiche der Niederlande hatte ein ähnlicher, in Brüssel (Aug. u. Sept.) 1830 ausgebrochener Aufstand der Belgier, welche sich von der protestantischen Regierung (Wilhelm's I.) auf jede Weise den Hol- ländern nachgesetzt glaubten, die Trennung Belgiens von Hol- land zur Folge. Nach einem kurzen provisorischen Zustande ward Prinz Leopold von Sachsen-Coburg zum Könige der Belgier er- wählt. Erst 1839 brachte die zu London versammelte Conferenz der Bevollmächtigten der fünf Hauptmächte (nebst dem niederländischen Gesandten) einen destnitiven Frieden zwischen beiden Staaten zu Stande, indem die zuletzt streitigen Gebiete Luxemburg und Limburg zwischen beiden getheilt wurden. Das durch den Wiener Congreß neu geschaffene Königreich Polen hatte 1815 von Alexander I. eine repräsentative Verfassung und eine eigene Verwaltung erhalten. Allein die vom Großfürsten Constantin abhängige Regierung erregte die Unzufriedenheit der Polen, daher verbreitete sich ein in Warschau (29. Nov.) 1830 unerwartet begonnener Aufstand schnell über ganz Polen, später auch über

8. Die neuere Zeit - S. 119

1855 - Koblenz : Baedeker
Napoleon's Rückkehr nach Frankreich. 119 S- 50. Napoleon's Rückkehr und der letzte Kampf der Verbündeten gegen ihn 1815 (die 1ov Tage). In Frankreich hatte sich durch Fehlgriffe der Regierung, An- maßungen der Prinzen und Uebermuth der vormals privilegirten Stände bald ein sehr allgemeines Mißvergnügen des Volkes und besonders der Armee entwickelt. Im Vertrauen darauf und nament- lich auf die Stimmung des Heeres, nicht unbekannt mit den Span- nungen auf dem Congresse zu Wien (vorzüglich wegen der polnischen Angelegenheiten) und dringend von seinen Anhängern zur Rückkehr aufgefordert, war Napoleon mit etwa 1000 M. am 1. März zu Cannes gelandet, alle gegen ihn gesandte Truppen gingen zu ihm über, und er zog am 20. März unter beispiellosem Jubel des Volkes in die Tuilerien ein. Ludwig Xviii. war nach Gent geflüchtet. Mit Oesterreich und Rußland suchte Napoleon vergeblich Unter- handlungen anzuknüpfen. Ein Unglück für ihn war, daß der Con- greß in Wien noch beisammen war; die versammelten Monarchen erklärten ihn als Friedensstörer in die Acht (13. März), erneuerten ihre Allianz zu Gunsten Ludwig's Xviii. und boten die äußersten Kräfte (zuletzt gegen 900,000 M.) wider ihn auf, der die beabsich- tigte Rüstung (von 560,000 M.) nicht vollenden konnte. Murat's Ende. Die bourbonischen Höfe hatten sich auf dem Wiener Con- gresse der Anerkennung Murat's als Königs von Neapel widersetzt — daher ergriff dieser die Waffen zur Befestigung seines wankenden Thrones, forderte zugleich die Völker Italiens auf, unter seinen Fahnen jeder fremden Herrschaft in Italien ein Ende zu machen, und drang gegen den Po vor, ward aber von den Oesterreichern in mehreren Gefechten (namentlich bei Tolentino) zurückgeschlagen, worauf er nach Frankreich flüchtete. Als er im October einen neuen abenteuerlichen Versuch zur Wiedererlangung seines Thrones machte, ward er bei einer Landung in Calabrien ge- fangen und nach dem Urtheile eines Kriegsgerichtes erschossen. Der letzte Kampf der Verbündeten 15.—18. Juni 1815. Napoleon entschied sich für den Angriffskrieg, um durch einen großell Schlag Belgien zu gewinnen. Sein Plan war, die noch in Belgien zerstreut stehenden Truppen der Alliirten (Engländer, Hol- länder, Belgier, Hannoveraner, Braunschweiger, Nassauer) unter Wellington und der Preußen unter Blücher zu überfallen und zu- nächst die Vereinigung beider Heere zu verhindern. Mit seiner Haupt- macht besiegte er Blücher bei Ligny, während Ney nördlich bis

9. Die neuere Zeit - S. 131

1855 - Koblenz : Baedeker
Die Schweiz. Die Staaten Amcrika's. 131 Halterschaft im nördlichen Deutschland vortheilhaft bekannt gewor- denen) französischen Marschall Bernadotte, Prinzen von Pontecorvo, zum Thronfolger bestimmten, der auch als König Karl Xiv. Johann durch wesentliche Verbesserungen in allen Zweigen der Staatsverwaltung das Vertrauen der Nation gerechtfertigt hat. Ihm folgte (1844) sein Sohn Oscar I. 8- 59. Die Schweiz. Demokratische Bewegungen in den aristokratischen Cantoiten nach der Pariser Julirevolution hatten die Umänderung mehrerer aristokratischer Verfassungen in demokratischere und die Trennung Basels in zwei Cantone, Stadt-Basel und Basel-Landschaft, zur Folge. Im Jahre 1848 ward die Bundesverfassung einer Revision unterworfen und ein Zweikammersystem (Nationalrath und Stände- rath) für die Gesetzgebung und für Bundesbeschlüsse eingeführt. Die oberste vollziehende Gewalt ist der Bundesrath, bestehend aus 7 Mitgliedern (Ministern), welche von den vereinigten Räthen (auf 3 I.) gewählt werden, mit einem jährlich wechselnden, ebenfalls von beiden Räthen gewählten, Bundespräsidenten. Diese Verfassung wurde von 172/2 Cantonen genehmigt und als angenommen procla- mirt. Bern ist Bundesstadt (Sitz des Bundesrathes). 8. 60. Die Staaten Amerika's. 1. Die vereinigten Staaten Nordamerika's haben fort- während theils durch freiwilligen Anschluß, theils durch Verträge wie an äußerm Umfang und Bevölkerung so auch an innerer Kraft zugenommen. Sie verbreiteten Anbau und Civilisation immer mehr von O. nach W. und, besonders seit ihrer Ausdehnung bis zum stillen Ocean, ihren Handel über alle Meere, so daß die Union nach England der erste Handelsstaat der Welt ist. In den materiellen Zweigen der Cultur, wie Dampfschifffahrt, Eisenbahnen, eilte sie sogar Europa voran. 2. Haiti oder St. Domingo hat nach Vertreibung der Fran- zosen und später der Spanier einen mannichfaltigen Wechsel der 9 *

10. Die neuere Zeit - S. 154

1855 - Koblenz : Baedeker
1846 Krakau mit Oesterreich vereinigt. 1847 Lucca kommt an Toskana. 1848 Die Mexikanische Union tritt an die vereinigten Staaten von Nordamerika Ober-Californien und Neu-Mexiko ab. — Revolution in Paris. Flucht Ludwig Philipp's, Ab- schaffung des Königthums, Provisorische Regierung. Pro- clamation der französischen Republik. — Abdankung Kaiser Ferdinand's I. zu Gunsten seines Neffen Franz Joseph's I. — Louis Napoleon zum Präsidenten der französi- schen Republik gewählt. 1852 Louis Napoleon Iii., Kaiser der Franzosen. 1854 Krieg Rußlands mit der Türkei, Frankreich und England. Druck von G. D. Bädeker in Essen.
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