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1. Neuer Kinderfreund - S. 11

1871 - Einbeck : Ehlers
der Aufmerksamkeit und des Nachdenkens. 11 lichen Maiabend in den Garten gehen, es ist wunder- schön darin! Kinder. Ach ja, liebes Väterchen, ja, ja, das ist herrlich! (Alle spazierten nun in d^n Garten.) Vater. Hier unter diesem blühenden Apfelbaume, meine Lieben, setzt euch neben mich. Erst einige Monate sind seitdem verflossen, als der Teich dort mit einer dicken Eis- decke überlegt und die Erde hart, wie ein Stein, gefroren war. August. Als wir hier mit dem Schlitten fuhren. Karl. Ja, Vater, und wir den großen Schneemann machten. Vater. Als die Baume so kahl und trocken, wie ein dürrer Besen, aussahen, und der eisige Nordwind mit wildem Geheul in den nackten Baumwipfeln tobte. — Stellt euch das unfreundliche Bild des öden Winters noch einmal recht lebhaft vor, und vergleichet damit die gegen- wärtige Pracht des Gartens und der ganzen lieben Natur; besonders betrachtet hier unsern wahrhaft festlich geschmück- ten Apfelbaum! August. O seht nur, seine ungeheure Blüthenzahl! Lotte. Ja, und dieser Blüthen Farbenpracht! Louise. Ach, und wie duften sie? Mutter. Seht nur, wie der liebe Baum immer noch schöner wird! Die untergehende Sonne wirft ihre letzten Strahlen auf ihn, und ist es, als wenn die ganze zahllose Blüthenmenge in einem Goldmeere schwämme! Lotte. Und jene Bäume sind auch so schön, Mutter. Mutter. Ja, heute Abend können wir mit Recht von unserm Garten sagen: Ringsum grünen die Hecken, Ringsum blühen die Bäume, Ringsum zwitschern die Vögel, Ringsum summet das Bienenvolk. Vater. Horch, was ist das? (Man hörte cm liebli- ches Flöten.) Alle. Ah, da ist die liebe Nachtigall wieder! Vuter. Sie sitzt dort in der Linde. Louise. Ei, tausendmal willkommen, Freundinn Nachtigall! Lotte. O wie köstlich singt das liebe Vögelchen! August. Ja, das klingt ein wenig angenehmer, als wenn des Winters der kalte Nordwind oben in der Linde pfeift. —

2. Neuer Kinderfreund - S. 16

1871 - Einbeck : Ehlers
16 Gespräche zur Erweckung Mubtev. Aber seht einmal nach jenem Hügel! Louise. Ah, der liebe Mond geht auf! B^er. Wie majestätisch er immer höher steigt! August. Gleich können wir ihn ganz sehen. — Lotte. Nun noch einen Schritt, mein freundlichermond. Louisen. August. Jetzt, jetzt! ah, da ist er ganz! Mutter. Nun seht einmal im Mondenscheine un- sern schönen Apfelbaum! Louise. Ach ja, jene Bäume sind auch so prachtvoll! August. Ja, Alles ist heute Abend wunderschön! Lotte. Darum lasst uns einmal den Vers singen: „O wunderschön ist Gottes Erde!" Alle Kinder. Ach ja, ja! (Sille gingen nun aus dem Garten in's Haus zurück und sangen:) O wunderschön ist Gottes Erde, Und werth, darauf vergnügt zu sein! Drum will ich, bis ich Enget werde, Mich dieser schönen Erde freun! Zweite Abtheilung. Erzählungen Erster Abschnitt. - Erzählungen aus dem Leben zur Warnung und Beförderung der Sittlichkeit. 1. Die ungezogenen Kinder. 2öenn Franz und Christian aus der Schule kamen, so gingen sie nie still und ordentlich nach Hause, sondern immer stürzten sie mit lautem Geschrei aus dem Schul- hause heraus, wenn sie merkten, dass der Lehrer ihnen nicht nachsähe. Kaum waren sie auf die Straße gekommen, so jagten sie sich wild umher, und warfen einander mit Erdklößen, oder auch wol gar mit Steinen. Hatte es ge- regnet, so gingen sie nicht, wo es trocken war, sondern sie wateten mitten durch die Pfützen hindurch und besprühten einander mit dem schmutzigen Wasser. Wenn sie ein Huhn, oder eine Ente, oder ein anderes Thier auf ihrem Wege antrafen, so jagten sie es vor sich hin, warfen es mit Steinen, und hatten eine boshafte Freude daran, das

3. Neuer Kinderfreund - S. 25

1871 - Einbeck : Ehlers
und zur Beförderung der Sittlichkeit. 25 wollte die Mutter nicht zugeben, weil sie dadurch leicht hätte angesteckt werden können. Weinend ging Wilhelminc in ihre Kammer, zog sich hastig aus, und steckte aus Furcht den Kopf unter das Deckbett. Von Zeit zu Zeit zog sie ihn dann scheu hervor, um Luft zu schöpfen, und sich ängst- lich in der Kammer umherzusehen. Auf einmal glaubte sie an der Kammerthür eine lange weiße Gestalt zu erblicken. Voller Schrecken zog sie sich das Deckbett über den Kopf, und der Angstschweiß lief ihr von der Sstirn. Lange konnte sie es in dieser Lage nicht aushalten; sie wagte es endlich auf einen Augenblick, den Kopf hervorzuziehen, und siehe da, die schreckliche weiße Gestalt stand nicht nur immer noch an der Kammerthür, sondern bewegte sich auch. Jetzt sing Wilhelmine laut an zu schreien, und in dem Augen- blicke trat ihre Mutter in die Kammer. Aber Kind, was ist dir denn! rief sie ihr zu; träumst du? oder wachest du? Ach Mutter, Mutter! die weiße Gestalt! Ich glaube gar, du siebst Gespenster, erwiederte die Mutter; ermuntre dich, und fasse Muth. Was ängstiget dich denn? Es kam nun heraus, dass Wilhelmine ein weißes Handtuch, welches an der Kammerthür hing, und worauf der Mond schien, für eine weiße Gestalt gehalten hatte. Die Mutter hatte an der Kammerthür gehorcht, ob Wilhelmine schliefe, und indem sie die Thür öffnete, hatte sich das Handtuch be- wegt. Wilhelmine schämte sich ihrer kindischen Furchtsam- keit, und sah seit dieser Zeit nie wieder Gespenster. Furcht ist beständig bei Unwissenheit und Aberglau- den. Weish. 17, 6. 12. 13. Trau auf Gott und fasse Muth; Blinde Furcht thut niemals gut. 12. Das neugierige Mädchen. Margarethe war als ein höchst,neugieriges Mädchen bekannt, und schon oft hatten ihre Ältern sie wegen ihrer thörigten Neugierde bestraft. Sobald sie nur das geringste Geräusch auf der Straße hörte, lief sie an das Fenster, um zu sehen, was es gäbe; und eines Tages machte die heftige Neugierde sie so vlind, dass sie mit dem Kopfe gegen die Fensterscheiben fuhr, und sich sehr beschädigte, indem sie nicht einmal bemerkt hatte, dass das Fenster zugemacht war. Nicht selten verlor sie auf der Straße ihr Strickzeug, oder

4. Neuer Kinderfreund - S. 61

1871 - Einbeck : Ehlers
religiöser und tugendhafter Gefmmmgeu. sie hat gerade das Stück mit meinem Namen hineingesetzt. — Die Unglückliche wurde sogleich eingezogen, konnte den Kindermord nicht leugnen, und — ward mit dem Tode bestraft. — Ferner: Ein ziemlich alter Schmied, der eine junge Frau hatte, lag wol ein halbes Jahr krank und starb. Die Wittwe heirathete bald darauf ihren Gesellen wieder, und kein Mensch dachte an etwas Arges. —Zwanzig Jahre waren nach dieser Zeit verflossen, und was sich nun offen- barte, hatte kein Mensch vermuthet. Der Todtengräber hatte ein neues Grab gemacht und einen Todtenkopf mit ausgegraben, den er aber nicht weiter beachtete. Tag's darauf sieht er den Todtenkopf wackeln. Er hebt ihn auf und findet, dass eine hineingekrochene Kröte an der Bewe- gung Ursache fist. Zugleich aber wird er auch gewahr, dass oben im Kopfe ein großer eiserner Nagel steckt. Er besorgt, dass dieser Mensch einstens ermordet worden sei; geht nach Hause und schlägt in seinem Grabbuche nach, und findet, dass an diefer Stelle jener alte Schmied begraben worden ist. Er trägt den Todtenkopf zum Bürger- melster. Dieser lässt die, von den: Schmied nachgelassene Frau kommen, redet ihr ernstlich zu, und hält ihr den Hirn- schädel mit dem Nagel vor.— Sie kann es nicht leugnen, dass sie mit Hülfe des ehemaligen Gesellen — ihres jetzigen Man- nes — den Nagel hineingeschlagen und so den Alten ermor- det habe. — Sie und ihr Mordgehülfe wurden beide hin- gerichtet. Also nach zwanzig Jahren brachte eine Kröte einen begangenen Mord aus. — O wie wunderbar sind die Fügungen unsers großen Gottes! — * * % Ach, welch ein schreckliches Gericht erwartet jenseit des Grabes den Todtschläger! — Denn wisse, du gott- loser Bösewicht: Auferstehen wird sammt dir einst der Gemordete; dem du seine Lebensfreuden, ja sein köst- lichstes irdisches Gut selbst, sein Leben raubtest. Dort oben wird er dir entgegen treten, wird dich beim Welten- richter anklagen, und dein Urtheil wird lauteil: „Wir wissen, dass ein Todtschläger nicht hat das ewige Leben bei ihm bleibend!" Und die Gefilde der Un- endlichkeit werden eö laut und fürchterlich wiederhallen. — O wehe, wehe dem, dem dieser Donner dort in's Ohr rollt! -

5. Neuer Kinderfreund - S. 112

1871 - Einbeck : Ehlers
112 Allgemeine Erdbeschreibung. die tiefsten Bergwerke nicht über 1800 Fuß in dieselbe eindringen; vermuthlich besteht dasselbe aus einem festen Gestein. Nur das, was in geringer Tiefe der Erde sich befindet, und was auf der Oberfläche derselben ist und vorgeht, können wir kennen lernen. Die Oberfläche der Erde nun besteht theils aus trocknein festen Lande, theils aus Wasser. Beinahe zwei Dritttheile der Erdoberfläche sind mit Wasser, den großen Weltmeeren, bedeckt, welche meistens sehr lang, breit und tief sind. 11) Bon dem festen Lande. Die großen zu- sammenhängenden Landflächen heißen festes Land. Das feste Land der Erde hat man in fünf große Theile einge- theilt, welche Erd theile genannt werden. Jeder Erdtheil hat einen besondern Namen. Der kleinste derselben, wel- cher auf der östlichen Halbkugel oben liegt, heißt Europa, und zu diesem gehört das Land, in welchem wir wohnen. Deshalb können wir uns auch Europäer nennen. Auf eben dieser Halbkugel, gerade unter Europa, liegt noch ein Erdtheil, welcher Afrika heißt; und der Erdtheil, welcher an der rechten Seite von Europa noch auf dieser Halbkugel liegt, heißt Asien. Auf der westlichen Halb- kugel liegt ein langes Land, welches Amerika genannt wird. Endlich liegt noch ein Theil des festen Landes auf der östlichen Halbkugel unter Asien, und auf der westlichen Halbkugel im stillen Meere; dieser heißt Austral!en oder auch Südindien. Europa, Asien und Afrika waren schon früher be- kannt; Amerika und Australien wurden weit später ent- deckt. Man nennt deshalb jene drei Erdtheile wol die alte, und diese beiden die neue Wá Auf dem festen Lande wechseln B erge, Thäler und Ebenen mit einander ab. Manche Ebenen sind sehr fruchtbar, andere nicht; und können deshalb an letzter» Orten so wenig Menschen als Thiere leben. Solche gänz- lich unfruchtbare Gegenden werden gewöhnlich Wüsten genannt. Z. B. die Wüste Sahara in Afrika, welche 600 Meilen lang und 200 Meilen breit ist; die Wüsten in Asien, z. B. Gobi oder Sch amo. Die niedrigen, meistens schmalen Landstriche zwischen Bergen und Gebirgen, heißen Thäler, welche gewöhnlich sehr fruchtbar sind. Ganz schmale Vertiefungen aber zwischen einzelnen Bergen nennt

6. Neuer Kinderfreund - S. 72

1871 - Einbeck : Ehlers
72 Erzählungen aus dem Leben zur Erweckung rch nun davon das Brot, und die Aussaat, und die herr- schaftlichen Abgaben abrechne, so könnte ich doch wol, wenn es sonst der liebe Gott segnet, 16 bis 18 Thaler in den Beutel bekommen. — Dieses sagte der glückliche Land- mann mit solcher Fröhlichkeit, dass Fielding darüber sehr verwundert und begierig wurde, den Mann näher kennen zu lernen. Er ging mit bis an des Landmanns Haus. Da sprangen ihm zwei Kinder barfuß, aber gesund und fröhlich, entgegen, und riefen: Vater! hast du uns Erd- nüsschen mitgebracht? — Die ganze Tasche voll, antwor- tete er. Da waren die Kinder voll Freude, liefen hinein zur Muttermund riefen: Mutter, weißt du etwas Neues? der Vater ist da, und hat uns Erdnüsschen mitgebracht, Erdnüsschen, eine ganze Tasche voll! Da kam ihm seine Frau mit fröhlichem Gesichte entgegen und sagte: Kommst du, lieber Mann? es ist dir gewiss recht sauer geworden. Die Sonne hat sehr gestochen. Geh hinein und iss; ich will dein Pferd in den Stall bringen; Heu habe ich ihm schon aufgesteckt. Aber der Mann ließ es nicht zu, son- dern führte sein Pferd selbst in den Stall und schirrte es ab. Dann ging er nach der Stube zu, und fragte Herrn Fielding, ob er wolle sein Gast sein? — Fielding nahm die Einladung an. Er musste sich bücken, als er zur Stubenthür einging, so niedrig war sie. Die Stube selbst war seit des Besitzers Hochzeittage nicht geweißt worden; sie hatte zwei niedrige Fenster mit dun- keln Scheiben, wovon zwei ausgestoßen und die dadurch verursachten Öffnungen mit Papier, von Tabackstuten, ver- klebt waren. Statt eines Sopha's stand eine hölzerne Bank da, auf die sich nach Tische insgemein der Hausherr zu legen und eine Pfeife- Taback zu rauchen pflegte. Alle übrigen Möbeln in der Stube waren ebenfalls von gerin- gem Werthe und sehr einfach. Der Tisch war mit einem reinen, saubern, blau und weiß gestreiften, Tuche bedeckt, und mit einer irdenen Schale voll Milch, in welche Brot gebrockt war, etlichen hölzernen Tellern und hölzernen Löffeln, einem Stücke Butter, einigen Käsen und einem schwarzen Brote, wol zwanzig Pfund schwer, besetzt. Komm, lieber Balzer, setz' dich, sagte die freundliche und reinliche Frau, lass dir es gut schmecken, du hast heute einen sauern Tag gehabt. Und er setzte sich und neben ihn

7. Neuer Kinderfreund - S. 73

1871 - Einbeck : Ehlers
religiöser und tugendhafter Gesinnungen. 73 Fielding, dem man einen blechernen Löffel anbot, um mit zu essen. Er nahm ihn zitternd; denn sein Lebtage hatte er noch keinen blechernen Löffel in Händen gehabt, tunkte ihn in die Schaale und konnte sich kaum entschließen, ihn in den Mund zu nehmen. Da er aber sah, wie gut es Allen schmeckte, versuchte er es doch, und es schmeckte ihm auch gut. Der Ackermann und seine Familie schienen wäh- rend des Essens vergnügter, als die reichsten Leute zu sein. Fielding saß in tiefen Gedanken über Alles, was er da sah und sagte endlich zu seinem Wirthe: Lieber Freund, er scheint recht glücklich zu sein! — Das bin ich auch, sagte dieser. Ich bin gesund, habe ein gutes Gewissen, habe Brot, Milch, Butter und Käse; meine Frau und Kinder haben mich lieb. Sollte ich mich nun nicht für glücklich halten? — Fielding ging gleichsam beschämt fort, dankte herzlich für die genossene Mahlzeit, und dachte bei sich selbst: Bin ich nicht ein rechter Thor, dass ich glaubte, ich müsste so viel haben, um glücklich zu sein? — Dieser Mann hatte ja von dem allen nichts, was ich wünsche, und war doch so glücklich, so fröhlich, als ich vielleicht nie werde. Du willst heute anfangen glücklich zu leben, willst das Wenige, was du hast, genießen; damit zufrieden sein, und dich nicht grämen über das, was dir fehlt. — Er that es und war glücklich, ob er gleich noch nichts mehr hatte, als den Tag vorher. Was frag ich viel nach Geld und Gut, Wenn ich zufrieden bin; Giebt Gott mir nur gesundes Blut, So hab' ich frohen Sinn; Und sing' aus dankbarem Gemüth Mein Morgen- und mein Abendlied. 23. Liebet eure Feinde, segnet die euch fluchen; — der Menschenfreund kennt dieses Gebot und übt's! (§in Schlachter aus Kassel, Namens Schnell, ging aus, um Vieh einzukaufen. Nnterweges begegnete ihm ein Mann, der ihn um ein Almosen bat. Schnell, gern hierzu bereit, wandte sich um, damit jener das viele Geld nicht iehen möchte, das er bei sich hatte, und suchte einige Stücke hervor; plötzlich aber schlug der Bettler ihn mit einem knotigen Stocke so heftig auf den Kopf, dass er betäubt

8. Neuer Kinderfreund - S. 74

1871 - Einbeck : Ehlers
7 4 Erzählungen aus dem Leben zur Erweckung zu Boden stürzte. Sogleich fiel der Thäter über ihn her, um ihm das Geld abzunehmen. Allein des Schlachters beiden Hunde ergriffen ihn wüthend und schleppten ihn, schrecklich zugerichtet, in einen nahen Sumpf. Sodann kehrten sie zu ihrem Herrn zurück, und beleckten ihm das Gesicht so lange, bis er aus der Ohnmacht erwachte. Nach- dem er völlig wieder zu sich gekommen war, sein Geld noch vorfand, und seinen Weg fortsetzen wollte, hörte er in der Nähe ein ängstliches Wimmern. Er ging dem Blute nach und sah, dass seine Hunde sich wieder mit jenem Elenden herum zerreten. Sogleich sprang Schnell in den Sumpf, jagte die Hunde fort, und zog den übel zugerichteten Thä- ter auf das Trockene! und nun erst fragte -er ihn um jene mörderische That. Die äußerste Noth, entschuldigte sich dieser, trieb mich zu dieser Handlung. Der Mitleidigen giebt es wenige, und meistens werde ich mit Spott und Verachtung zurückgewiesen. — Der Schlachter antwortete ihm: Ich könnte dich mit Recht dem Gerichte, als einen Mörder, überliefern, ich will es aber nicht thun. Da, nimm das für deine Wunden, welche dir meine Hunde gemacht haben, und gehe deines Weges, — Mit diesen Worten gab Schnell seinem Mörder einige Thaler und verließ ihn mit dem edlen Bewusstsein, das Gebot erfüllt zu haben: Thut wohl denen, die euch beleidigen! 24. Der Gerechte erbarmt sich auch seines Viehes! (As ist unglaublich, wie grausam oft Thiere, sowohl von Kindern als auch von Erwachsenen, gequält werden. Da der Vater der Liebe aber geboten hat, dass die Menschen auch gerecht gegen die Thiere sein sollen, so werden solche rohe und gefühllose Böscwichte, die Thiere unbarmherzig behandeln, gewöhnlich von der Obrigkeit bestraft. In der Stadt Abo, vormals Hauptstadt in Finnland, ward vor einigen Jahren ein Hund übergefahren, und das arme sterbende Thier kroch zu' der Thür eines Lederhänd- lers hin. Der fünfzehnjährige Sohn dieses Mannes, ein gefühlloser unbarmherziger Bube, war so grausam, dass er das leidende Thier erst mit Steinen warf, und ihm dar- auf einen Tops mit kochendem Wasser über den Leib goss.

9. Neuer Kinderfreund - S. 119

1871 - Einbeck : Ehlers
Allgemeine Erdbeschreibung. 119 der Engländer Eduard Bright dienen, welcher 1750 starb, 909 Pfund wog, und so dick war, daß sich sieben erwachsene Männer in seine Weste knöpfen konnten. In Hinsicht der Farbe und Gesichtsbildung ist die Verschiedenheit der Menschen noch größer. Hiernach werden fünf Menschenstamme unterschieden; als: ») Der weiße oder kaukasische Stamm, er heißt deshalb so, weil er vom Gebirge Kaukasus herstammen soll, mit weißer Hautfarbe, rothen Wangen, erhabener Stirn, und schlichten oder lockigen, blonden oder braunen Haaren. Diese Menschen wohnen am häufigsten in Europa, West- und Südasicn und Nordafrika. fo) Der gelbe oder mongolische Stamm mit gel- der Farbe, plattem Gesichte, hervorstehenden Backenknochen, eng und schief gespaltenen Augen und schwarzen, straffen Haaren. Zu diesen gehören die sämmtlichen übrigen Be- wohner Asiens; in Europa die Samojeden, Lappen und Finnen; und in Amerika die Eskimos. e) Der braune oder malayische Stamm mit schwärzlich-brauner Farbe, hoher Stirn, breiter Nase, groß- ßem Munde und schwarzen, lockigen, dichten, weichen Haaren. Derselbe findet sich auf der Halbinsel Malacca (in Hinter-Indien), den südasiatischen und australischen Inseln und auf vielen Inseln der Südsee. d) Der schwarze oder Neg er-Stamm mit schwarzer Farbe, runder Stirn, breiter, dicker Nase, dicken ausge- worfenen Lippen und wolligen, krausen Haaren. Man findet diesen Menschenstamm in Süd- und Mittelafrika und Australien; auch in Amerika leben viele Neger. e) Der rothe oder amerikanische Stamm mit. braunrother Farbe, niedriger Stirn, tiefliegenden Augen, kleiner Nase, breitem Gesichte und schwarzen, straffen und dünnen Haaren. Zu diesem Stamme gehören die meisten Urbewohner Amerika's. (Die Rothhäute.) Auch in Ansehung ihrer Lebensart weichen die ver- schiedenen Völker mehr oder weniger von einander ab. Einige nämlich, welche man wilde Völker nennt, treffen gar keine Veranstaltung, um ihres Lebensunterhaltes sicher zu sein. Sie säen und pflanzen nicht, und sorgen über- haupt gar nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt. Ihre

10. Neuer Kinderfreund - S. 80

1871 - Einbeck : Ehlers
80 Poetische Erzählungen. „So dacht’ ich, liebster Sohn! so sucht’ ich auch zu leben. „Und dieses Glück kannst du, mit Gott, dir selber geben. „Vergiss es nicht, das wahre Glück allein „Ist, ein rechtschaffner Mann zu sein.ic 6- Wie man9* treibt, so gehvs. Hans war im Kinderrocke schon Ein ungezog’ner Knabe. Keck sprach er allen Menschen Hohn: Das war so seine Gabe. Mit seiner Kraft wuchs auch sein Muth Sein Ungestüm, sein Toben, Kein Nachbar war dem Buben gut, Kein Lehrer konnt’ ihn loben. Er sprang, er lief und kletterte Hoch über Mau’r und Hecken: Oft schrie die Mutter Ach und Weh! Und sah es an mit Schrecken. Kein Graben war für ihn zu breit, Er musst’ hinüber springen, Doch wollte die Verwegenheit Nicht immer recht gelingen. Sah er des Vaters Ross im Stall, Husch, war der Junge droben; Und dann ging’s über Berg und Thal, Dass Kies und Funken stoben. Das Sitzen war nun gar sein Tod, Das Lernen seine Plage; Die Lehrer hatten ihre Noth, Und führten bittere Klage. Beim Schreiben hatt’ er selten Ruh ; Ihn schreckten die Vocabeln; Kaum hört’ er noch geduldig zu Der Amme Wunderfabeln. Nun wuchs der Bursche so heran Im zügellosen Wesen; Der Bart verkündigte den Manu, Doch konnt’ der Mann kaum lesen.
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