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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 284

1913 - Langensalza : Beltz
Die Reformation. 3. An ainem Freitag es beschach, daß man den Lewen1) treffen sach die Manr zu Landstall erste, der Franz mit Trauren darzn sprach: „Erbarm das Gott der Herre, ja Herre!" 4. Die Fürsten warend wolgemnt; si schußend in das Schloß so gut, den Franzen tätens treffen: vergossen ward sein edels Blut, ich wil sein nit vergessen, vergessen. 5. Und als der Franz geschossen ward, behend das Schloß er übergab, den Fürsten tät er schreiben: für seine Landsknecht er si bat, er möcht nit länger bleiben, ja bleiben. • 6. Die Fürsten kamend in das Schloß mit Knechten zu Fuß und auch zu Roß, den Franzen tätens finden, er redt mit ihnen ohn Verdroß, die Wahrhait will ich singen, ja singen. 7. Als nun die Red am Ende nam, da starb von Stund der werte Mann, das muß doch Gott erbarmen! Kain besser Krieger ins Land nie kam, er hats gar vil erfahren, erfahren. 8. Er hat die Landsknecht all geliebt, hat ihnen gemachet gut Geschirr/) darumb ist er zu loben; sein Samen3) ist noch bei uns hie, es bleibt nit ungerochen, ungerochen. 9. Die Fürsten zugend weiter dann gen Trackenfels, also genannt, das haben sie verbrennet; Gott tröst den Franzen lobesan! Sein Land wird gar zertrennet, zertrennet. 10. Also will ichs beleiben lon, es möcht noch kosten manchen Mann, ich will nit weiter singen, gefällt villeicht nit jedermann, wir müssend bald von hinnen, von hinnen. ) Name des Geschützes. '•) Verpflegung. ) Andenken.

2. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 146

1913 - Langensalza : Beltz
146 Friedrich Rotbart. Bären. Das Herzogtum Bayern bekam Otto von Wittelsbach; die Wittelsbacher regieren noch heute in Bayern. Steiermark wurde abgetrennt und zum selbständigen Herzogtum erhoben.) Weitere Fragen zur Vertiefung: Welches sind die Ursachen des Konfliktes zwischen Heinrich und Barbarossa? (H. d. L. verfolgt eine rein deutsche, Barbarossa eine deutsch-italienische Politik). Welche Bedeutung hatte der Sturz des Welfen für den Kaiser? (Durch die schnelle und demütigende Züchtigung des „nordischen Königs" stieg sein Ansehen im Reiche und im Auslande.) Inwiefern ist Deutschland dem stolzen Welfen trotz seiner Fehler Dank schuldig? Überschrift? Zusammenfassung: Der Sturzheinrichsdes Löwen. 5. Barbarossa aufderhöheseiuer Macht. So hatte jetzt Barbarossa die Kaiserherrlichkeit in Deutschland wiederhergestellt: Mit den italienischen Städten und dem Papste hatte er sich versöhnt, und die gefährliche Fürstenmacht im Lande war zertrümmert. Nach so vielen unruhigen Jahren sollte das Reich Frieden haben. Jedermann sollte es offenbar werden, daß Deutschland einen mächtigen Kaiser hatte, und daß es sich wieder ruhig und glücklich leben ließ im Lande. Es war um Pfingsten im Jahre 1184. Da lud Barbarossa alle Fürsten, Bischöfe und Ritter des Reiches nach Mainz, um draußen vor der Stadt ein großes Friedensfest zu feiern. In der Ebene zwischen Rhein und Main erhob sich eine Stadt aus Zelten und Baracken zur Aufnahme der Grafen und Herren und ihrer Gefolge. In der Mitte der Zeltstadt stand in reichgeschmücktem Holzbau der für Barbarossa bestimmte Palast. Dicht daneben erhob sich die Kirche. In weitem Kreise um den Kaiserpalast breiteten sich die für die Reichsfürsten bestimmten Zelte aus; sie glänzten in den verschiedensten Farben; eins war prächtiger als das andere. Auf den Spitzen der Zelte wehten zahlreiche Fahnen und Banner. Hinter den Wohnzelten der adligen Herren lagen die Baracken für die Stallknechte und Pferde. Gewaltige Mengen von Rindern, Schafen, Schweinen, Hühnern, Brot, Getreide, Wein und anderen Lebensmitteln ließ der Kaiser herbeischaffen. Das alles sollte zur Bewirtung der vielen Menschen dienen. Es waren zwei große Häuser errichtet, die durch Bretterwände, Stangen oder Latten in viele Räume geteilt waren. Jede Kammer war von unten bis oben mit Querstangen versehen. Darauf faßen unzählige Hähne und Hennen; es waren ihrer so viele, daß man garnicht hindurchsehen formte. Ein ohrenbetäubendes Gekrähe und Gegacker schallte aus den beiden Häusern. Man bedurfte so ungeheurer Vorräte; denn drei Tage lange sollten die Fürsten und Edlen, die einheimischen und die fremden Gäste des Kaisers gespeist werden. Außer diesen geladenen Gästen waren noch ganze Massen von fahrenden Sängern, Dichtern, Spielleuten, Spaßmachern und Seiltänzern aus weiter Ferne erschienen; sie alle hofften, an dem großen Fest einen schönen Gewinn zu erzielen. Über siebzigtausend Menschen waren zusammengeströmt, also gerade soviel, wie in unserer Nachbarstadt Remscheid wohnen. Am ersten Pfingsttage nahmen die Festlichkeiten ihren Anfang. Am Vormittag fand eine feierliche Prozession mit Gottesdienst statt. Der Kaiser und seine Gemahlin schritten, von einem glänzenden Gefolge geleitet, zur Kirche. Ihnen folgten die übrigen hohen Herren und Adligen. Nur eine

3. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 74

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 74 — entgehen lassen. Esel und Elefant sind Spielzeuge, in deren Namen die Lautanalyse den gleichklingenden Naturlaut leicht wiedererkennt. Wieder achten wir auf die Mundstellung. Sie ist offen, doch sind die Zähne näher als beim A. Über die Spielzeuge „Esel" und „Ele- fant" hören wir von den Kindern auch wohl einen kurzen Bericht, es wird vielleicht der Wunsch rege, den Esel zu formen. Das gut- willige Plastilin liefert den Rumpf aus der dickeren Walze, die Beine aus dünneren Walzen, der Schwanz wird aus einem Stück Bindfaden gemacht. Die Beine des Tieres erhalten innen Stäbchen als Stützen. Die Ohren werden aus einer Walze flachgedrückt, zu zwei kleinen Tüten geformt und angeklebt. Wie wir uns die Darstellung des E mit den Stäbchen denken, ist nach dem Voraufgehenden nicht schwer. Ebenso lassen wir uns die Gelegenheit zum Rechnen nicht entgehen. Vier Beine! Vorn zwei und hinten zwei. Vier Stäbchen zum E, ein langes und drei kurze. Leicht macht man aus dem E ein I! Wie muß mans machen? Welche Aufgabe muß man rechnen? 4 weniger 3 ist 1. Das Können, das aus unserm Gesamtunterricht hervorgewachsen ist, bedeutet jetzt schon einen großen Gewinn. Drei Selbstlaute sind nach ihrer Entstehung klar, sicher in der Nachbildung gelernt. Die Formen der Lautzeichen sind wie im Spiel erworben, die rechnerischen Beziehungen sind an sachlichen Vorgängen deutlich erkannt worden. Unser Weg führt uns im Gesamtunterricht an bekannten Dingen vorüber wie zufällig auch in die Laubenkolonie. Sie spielt im Leben des Berliner Kindes eine gewisse Rolle. Draußen an der Laube entfaltet sich dem nach der Natur lechzenden Großstädter ein Miniaturbild des Landlebens Wer auf einem Stückchen Erde seine Mohrrüben, seine Bohnen und Gurken, seine bescheidenen Blumen zieht, der freut sich an dem Werden und Wachsen und denkt in lieber Erinnerung an die schöne Zeit in seiner Jugend, wo die Landschaft draußen das alles viel reichlicher hergab. Das Kind aber sieht hier die natürlichen Vorgänge des Wachsens und Werdens, die Sorgfalt der Pflege und empfindet einen Teil der Freude an der bescheidenen Ernte der Eltern. Das Erntefest in der Laubenkolonie wird mit be- sonderem Gepränge gefeiert, und oft genug verirrt sich so ein Ableger des Erntefestes bis auf den Hof eines Berliner Mietshauses, wo bunte Papierfahnen und Lampions unter der huldvollen Genehmigung des Hauswirts die äußerlichen Zeichen des eigentlichen Erntekranzes vor- stellen. Ähren und Garben fehlen zwar beim feierlichen Umzug, aber wie das Fest der Schnitter bleibt dieser Tag auch in der Lauben- kolonie nicht ohne belebende musikalische Genüsse, seien es die Klänge eines Leierkastens oder die einer Ziehharmonika. Welche Fülle des Plauderstoffes! So viel Vorgänge, so viel einzelne Themen lassen sich stellen. Vom Umgraben! Vom Säen! Wie die jungen Pflanzen auf-

4. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 117

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 117 — Verwechselt das Bäumelein. Es wird ähnlich so gespielt wie Kämmerchen vermieten. Ein Spieler tritt in die Mitte des Platzes und ruft: „Verwechselt, ver- wechselt das Bäumelein". Dabei muß jeder sich einen neuen Baum aufsuchen. Wem das nicht geglückt ist, der löst den ersten Spieler ab. kahe und Maus. Die Spieler bilden einen Kreis mit geschlossenen Händen: nur an einigen Stellen ist er offen (Tor). Ein Spieler steht im Kreise und ist die Maus; ein anderer, die Katze, ist außerhalb des Kreises. Die Katze sagt: „Mäuschen, Mäuschen, komm heraus!" Die Maus antwortet: „Das will ich nicht." Die Katze: „So kratz ich dir die Augen aus." Die Maus: „So fahr ich zu einem Loch hinaus" (oder „Nersuch's doch einmal!"). Nun sucht die Katze die Maus zu er- haschen. Die Spieler heben ihre Arme hoch und lassen die Maus überall hindurch Der Katze verwehren sie jeden Durchgang, sie kann nur durch die Tore in den Kreis hinein und heraus. Hat sie endlich die Maus gefangen, so treten beide in den Kreis zurück, und zwei andere setzen das Spiel fort. Beim Ergreifen der Maus können die Spieler auch singen: jt-ä-j; irr. . i —h- ' h N —1-r , * A ——V—v- * * d-J- Die Kat -ze hat die Maus ge - fan-gen, o, o, o. Fanchon. Die Zahl der Spieler muß eine ungerade sein. Die Spieler treten paarweise hintereinander an. Ein Spieler tritt an die Spitze der Reihe, klatscht dreimal in die Hände und ruft: „Eins, zwei, drei, die beiden Letzten rennen vorbei" (oder nur: „Fanchon!"). Die beiden Spieler des letzten Paares trennen sich, einer nach rechts, der andere nach links und laufen nach vorn, wo sie sich wieder vereinigen müssen. Der an der Spitze stehende Häscher will das aber verhindern, indem er einen zu ergreifen sucht. Ist es ihm geglückt, so stellt er sich mit ihm als erstes Paar hin, und der andere ist der neue Häscher. Hat er aber keinen gefangen, so muß er von neuem klatschen und rufen. Taler. Taler, du mußt wandern. Die Kinder sitzen oder stehen im Kreise. Während sie das Lied singen, bewegen sie fortgesetzt ihre Hände hin und her. Sie schlagen sie zusammen und breiten sie aus, so daß sie mit den Händen ihrer Nachbarn in Berührung kommen. Jeder tut so, als ob er den Taler (ein Geldstück), der im Kreise umherwandert, dem Nachbar in die

5. Teil 1, Unterstufe - S. 193

1913 - Langensalza : Beltz
193 Anmeldung zur Anschließung an ein Fernsprechnetz. ^)er Unterzeichnete beantragt Anschluß an das Fernsprechnetz in Langensalza, und zwar von seinem in der (am) Herren-^txa^t (Platze) Nr. 6 liegendenden Geschäftslokal, gegen Zahlung ^ Pauschgebühr von — J6 Grundgebühr von 60 Ji und von Gesprächsgebühren. Außerdem *) **) --- Die Eintragung in das Teilnehmerverzeichnis wird, wie folgt, gewünscht: Name oder Firma Stand oder Geschäftszweig Straße und Hausnummer Richard Fröhlich Schlosserei und Fisen- icarenhandlung Herrenstr. 6. Die nach Nr. 2 der Ausführungsbestimmungen zur Fernsprechgebühren- Ordnung erforderliche Genehmigung des Hauseigentümers An Langensalza, den 2. Januar 1913. Richard Fröhlich. das Kaiserliche Post- (Telegraphen-, Fernsprech-) Amt in Langensalza. *) Das nicht Zutreffende ist zu durchstreichen. **) Einzutragen: Die etwa gewünschte Herstellung von Nebenanschlüssen, die Anbringung eines zweiten oder niehrerer Wecker usw. Bei Nebenanschlüssen ist anzugeben, von welchem Hauptanschlüsse sie abgezweigt werden sollen. M a a ß, Handtuch. 1z

6. Teil 1, Unterstufe - S. 53

1913 - Langensalza : Beltz
53 Unterschrift des Inhabers. Tudiard Fröhlich. Eingetragen in das Verzeichnis des Jahres 1912 unter Nr. 75 Tennstedt, den 1. Jtpril 1912, Die Polizei- Verwaltung. Farne (Stempel.) Bemerkung: Von der ausstellenden Behörde ist hierunter ein Vermerk zu machen, wenn das Arbeitsbuch an Stelle eines nicht mehr brauchbaren, verloren gegangenen oder vernichteten Arbeitsbuches ausgestellt wird (Gewerbeordnung § 109).

7. Teil 1, Unterstufe - S. 171

1913 - Langensalza : Beltz
171 wenn es sich um einen teilbaren Inhalt handelt. (Rechnerisch nachweisen! Siehe die nachfolgenden Rechenaufgaben!) Bei Paketen nach dem A u s l a n d e sind Begleitadressen aus hellgrauem Kartonpapier erforderlich. Auch sind den Sen- dungen Zollinhaltserklärungen beizugeben, die vom Absender ge- nau dem Vordruck entsprechend auszufüllen sind. Adressen und Zollinhaltserklärungen müssen in lateinischer Schrift ausgefüllt werden. Über die Versendungsbedingungen (Höchstgrenze der Ausdehnungen, Zahl der Zollinhaltserklärungen, Einfuhrverbote und Einfuhrbeschränkungen) muß sich der Absender am Postschalter erkundigen. B. Schriftverkehr. 1.1 Abschnitt s postpaketadresse Anbei Paket in Papier. Name, Wohnort nud Wohnung des Absenders: Richard Fröhlich An Pangensalza, Herrn Friedrich Düster Herrenstrasse 6. Zum Aufkleben der Freimarke Anbei Z Paket frei! Mitteilungen umseitig. Postgewicht kg Magdeburg-B uckau Wohnung (Straße und Hausnummer) Schönebeckerstr. 22. 2. Abschnitt Postpaketadresse Anbei e^n Paket. Durch Eilboten zu bestellen! Bote bezaldt! Zum Aufkleben der Freimarken

8. Die Unterklasse einer zweiklassigen Volksschule im Lichte der Arbeitsidee - S. 130

1912 - Leipzig : Wunderlich
130 Und da lausen die Zähren schon über die runden Bäckchen. „Du dauerst mich! — Hier!" sag' ich und gebe ihr „einen Fünfer", „sollst auch deine Jahrmarktsfreude habeu. Wer hilft mit, daß der Groschen voll wird?" In einer Minute strahlt das Gesicht'l der „Fuchsen-Mild'l" wieder. „Siehst'," sage ich, „jetzt kannst' dir heute, am 2. Jahr- markttage, auch noch was von all den schönen Sachen kaufen, die ihr mir vorhin aufgezählt habt." — Ich erfahre jetzt viel, viel mehr aus dem Leben meiner Kleinen, seitdem sie wissen, daß sie alles herunterreden dürfen von ihrem meist übervollen Herzen. Das wieder gibt mir Gelegenheit, an den kleinen Leiden und Freu- den des Kinderlebens mit teilzunehmen und so das Kameradschafts- Verhältnis zwischen der Klasse und mir immer inniger zu gestalten. — „Weil ich euch heute nicht alle erzählen lassen kann," fahre ich fort, „— so viel Zeit haben wir nicht — ich aber doch gern von allen etwas wissen möchte, sollt ihr mir vom Jahrmärkte daheim etwas aufschreiben. Das tragt ihr dann ins Aufsatzbuch ein, und ich lese es zu Hause, wo ich mehr Zeit habe, durch. —■ Ganz kleine Sätzchen! •— Ich will euch helfen, daß ihr's recht schön macht. Zuerst nennt mir noch einmal einiges von dem, was ihr auf dem Jahrmärkte gesehen habt!" — Viele Dinge werden auf- gezählt, auch Menschen, Tiere. Die mir passenden Namen schreibe ich in drei Gruppen an die Wandtafel, untereinander, z. B. Das Karussell — Die Orgel — Der Leierkastenmann — Die Männer, Frauen und Kinder — Der Zauberkünstler — Der Bär — Der Affe — Das Kamel — Ich mache die Kinder ans die drei Gruppen aufmerksam und lasse finden: Wir habeu erst Dinge genannt, dann Menschen, dann Tiere! „Ihr sollt's nun daheim geradeso machen, wie ich's euch hier an der Tafel gezeigt habe!" „Erft schreiben wir Dinge hin, dann Menschen, dann Tiere (Das ist auch eine Art Disposi- tion!), alles untereinander!" „Dann sind wir fertig, was?" „Nein, das sind ja gar keine Sätze!" „Du hast recht; im Aufsatz schreibt man doch nicht bloß Wörter. Sätze wollen wir machen!" „Da müssen wir von den Dingen, Menschen und Tieren etwas erzählen!" „Das sollt ihr zu Hause tun. — Das sollen aber mal schöne Sätzchen werden, wenn ihr's so macht, wie ich's euch zeigte! Wirst du dir's denn merken können?" „Dees wär' g'lacht!" platzte tatsächlich einmal so ein selbstbewußter Knirps heraus und

9. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 117

1912 - Langensalza : Beltz
Des Reiches Ausbau. 11 ‘ sie ,(£ontur‘ näumen beb, wat aewer utsach as en gablich Vagelburken, un in bit Vagelburken satt be Herr Postkummissorius mit sineu Herrn Saehn." — (Reuter berichtet nun, wie der Herr Postkommissarius von Ostpreußen her nach Stavenhaegn verschlagen und Postmeister geworben war.) „Keiner wull för hunnert un twintig Daler bat Johr oewer Postmeister spelen, bunn oewernamm hei sick be Sak, un hei hett sei ok richtig dörchführt bet an sin selig Enn', benn hei was en ollen trugen, brauen Mann; oewer hei wüßt box ok up tau lopen. Dat sach hei: mit be hunnert un twintig Daler Postmeister-Gehalt kun hei nich utkamen, hei läb sick also grabaewer oon sin Vagelburken noch en anner Vagelburken an, un sett'te sine leiwe Frn borin. Dat was be Koplaben, im be hett, so lang' as hei bestahn hett, en groten Raup hatt — wegen den Srmw-toback. Nah un nah kämm tau den Snuwtobackshanbel noch en sihr anseihnlichen Birschank, un as be Großherzog ettt noch mit 'ne lütte Taulag unner be Arm grep, bunn was Keiner glücklicher, cts hei." Da kamen die Eisenbahnen auf, und mancher gelbe Postwagen würde außer Betrieb gesetzt, und manchem biebern Postillon schlug die letzte Stunbe. . Es war an bet Grenze zwischen iber alten und der neuen Zeit. Der neue Bahnhof war gerabe eingeweiht. „Die Leute gingen vom Bahnhöfe heim in die Stadt. Sie kamen am Posthause vorüber. Da ftanb der gelbe Postwagen mit Blumen bekränzt. ,Die letzte Post!‘ sagten leise die Leute zueinanber und blieben stehen. Richtig! In der Zeitung hatte es auch gestanden: ,Der erste Zug! Und die letzte Post!' Der Postillon trug mit ernstem Gesicht zum letztenmal den Briefsack heraus und schob ihn in den Wagen. Der war heute ganz leer; niemand fuhr mehr barin; sie hatten ja jetzt die neue Eisenbahn, die weit schöner, bequemer, größer und billiger war und weit öfter und schneller fuhr. Jmmermchr Leute kamen und blieben stehen. Unter den Haustüren, vor den Fenstern stauben sie und nickten einanber zu: ,Die letzte Post! gleich wirb sie abfahren! Heute zum letztenmal!' — ,Einen Abschiebstrunk!' rief ein Herr aus der Menge, ,einen Abschiebstrunk für den Postillon, den alten Herrn Schnei-ber, der uns so oft burchs Tal gefahren hat!* — Der Herr nahm den Hut ab, warf ein -Geldstück hinein und hielt ihn den andern hin. — ,Nicht, nicht! kein Geld!' sagte der Posthalter; er kam mit dem Pokal. ,Peter, ich habe ihn mit Wein, statt mit Bier gefüllt/ sagte er. ,Zum Abschied!' sagte leise der Postillon; es wurde ihm weich ums Herz; er sah sinnend in den Pokal, und ein paar Tropfen rannen ihm über die alten braunen Wangen. Er dachte an den Tag, da er als junger Bursch zum ersten Male die neue Uniform getragen und den Postwagen gefahren hatte. Schöne und schwere Zeiten hatte er erlebt. Schön war's, wenn er im Sommer durch den Walb fuhr und die Vögel um ihn her jubilierten. Aber auch schwere Tage blieben nicht aus, kalte Winter, wo ihm auf dem Bock der Wind um die Nase pfiff. Sein Großvater war der erste Postillon gewesen. — Und nun war er der letzte. Er sah umher von einem zum anbetn, schwenkte den Pokal und rief: ,Sollt leben, alle mitemanber! Fahr zum letztenmal heut! Bin ein alter Kerl, steif wie meine zwei Gäule ba! Auf bein Wohl, Posthalter! Prosit!' Er trank; dann kletterte er langsam auf den Bock. Sie umringten ihn. Sie schwangen die Hüte, sie brückten ihm die Hand zum Abschied, einer fütterte die alten Gäule

10. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des Achtzehnten Jahrhunderts - S. 85

1911 - Langensalza : Beltz
, Das Postwesen. 85 Vertiefung. Warum hat man in Deutschland so viele Kanäle gebaut, und warum wendet der Staat dem weiteren Ausbau des Kaualwesensso große Aufmerksamkeit zu? Die Kanäle haben eine große wirtschaftliche Bedeutung, wie es ja schon in der Kaiserrede ausgesprochen worden ist. Fast alle größeren Flüsse unseres Vaterlandes sind durch künstliche Wasserstraßen miteinander verbunden. Die Frachtschiffe können unser Vaterland von Nord nach Süd, von Ost nach West durchqueren. Die Warenbeförderung auf dem Wasserwege ist viel billiger als auf der Eisenbahn. Ein großer Teil der Waren, die wir aus dem Auslande beziehen — Getreide, Kohlen, Kaffee, Zucker usw. — wird auf Frachtschiffen ins Innere des Landes befördert. Von den großen Handelsplätzen, die an den Kanälen oder Flußläufen liegen, werden die Waren dann mit der Eisenbahn nach dem Bestimmungsort gebracht. Welche Handelsplätze kommen dabei besonders in Betracht? Karte! Duisburg-Ruhrort, Deutschlands größter Binnenhafen. Wie vorteilhaft der Wasserweg ist, kann man daraus ersehen, daß z. B. die Frachtkosten für rumänisches Getreide zu Schiff durchs Schwarze Meer, Mittelländische Meer, den Atlantischen Ozean, die Nordsee und die Elbe auswärts bis nach Dresden viel geringer sind als auf dem kürzeren Landwege. Dabei ist auch zu bedenken, daß durch den Transport zu Wasser unsere Güterbahnen bedeutend entlastet werden. Überschrift? Zusammenfassung: Die deutschen Kanäle und ihre wirtschaftliche Bedeutung. 3. Das Postwesen. 3) Die Entwicklung des Po st Wesens im Deutschen Reiche. Mit dem einheitlichen und geregelten Postverkehr hatte der Große Kurfürst in seinem Lande einen guten Anfang gemacht. Das brandenburgisch-preußische Postwesen erlangte bald den Ruf besonderer Tüchtigkeit. Im übrigen Deutschen Reiche freilich hatten die „Generalpostmeister des heiligen römischen Reiches deutscher Nation", die Grafen von Thurn und Taxis, noch zweihundert Jahre lang das Postregal, d. H. das Alleinrecht, Briefe und Pakete gegen Bezahlung zu befördern. Erst mit dem Jahre 1868 fand die Reichspostherrlichkeit von Thnrn und Taxis endgültig ihr Ende. Solange es bei uns noch keine Eisenbahnen gab, also in der Zeit, in der der öffentliche Verkehr noch ganz allein auf die Postkutsche angewiesen war, war das Postwesen noch nicht viel besser als zur Zeit des Großen Kurfürsten. Der niederdeutsche Dichter Fritz Reuter schildert uns (in seiner „Festnngs-tid") die Postverhältnisse eines mecklenburgischen Landstädtchens ums Jahr 1830 folgendermaßen: ,/T was binah Middag, nn üm de Middagstid plegten dnnntanmalen de Stemhäger Börger eit beten in ’t Posthns tau gahu, denn de Fru Post* kummissoriussen Habb bat beste Bir, uu ;t gaww ok bertn ümmer Wat Niges tau seihn, wil denn de Berliner Post ankamm. — Von bat lütte Stüwken (nämlich des Herrn „Postkommissorins") was noch en Ernt asbncht't mit hölterne Trallingen, wat be Herr Postkummissorins sin ,(£ontur nänmen beb,
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