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1. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 81

1826 - Emden : Woortman
Wissenschaft!. Bildung d. Ostfriesen. 61 Sekretär des Herzogs von Jülich, dann herzoglich Mecklenburgischer Rath und zuletzt Professor der Ge- schichte zu Rostock, hat sich als Verfaffer des altdeut- schen Original-Gedichts Reineke de Voß, der er- sten und besten komischen Epopöe nach Homer, einen unsterblichen Ruhm in der gelehrten Welt erworben. Jndcß lebte auch er nicht in Ostfricsland selbst, son- dern starb als Profeffor zu Rostock im Jahr 1526. Von dem Reineke de Voß, diesem goldenen Spie- gel für Höflinge, sagt rin gewisser alter Schriftsteller: „ In weltlijker Wtjshcit ijs keen Boek geschreve»» Dem men billik mehr Rohm vn Los kan geven. Ms Reinke Voß: een schlicht Bock, darinne To schnde ijs een Spegel Hoger Sinne; Verstàndigl^cit in dein ringen Gedicht» Als een dürbar Schatt verborgen licht, Glijk als dat Füer schulet in der Asche Un güldne Penninge in eener sch,nerigen Tasche." Mt der steigenden wissenschaftlichen Bildung der Ostfriesen in diesem Zeitraum entwickelten sich also auch die ersten, wenn auch unscheinbaren, doch kräf- tigen Keime der Dichtkunst und eines bessern Geschmacks in Hinsicht der Sprache und des Ausdrucks. Der eben genannte Ajold Okko dichtete in einem fremden Idiom Nikolaus Baumann dagegen war ein volks- thümlicher Dichter. Seit dieser Zeit gewann die Mut- tersprache der Oftfriesen, wenn sie auch im Umgänge noch immer die niedersächsische oder plattdeutsche war, doch als Schriftsprache schon mehr Feinheit und Rundung. Die harten und schroffen Formen der nie- dersächsischen Mundart wurden hin und wieder schon gegen die weicheren und wohlklingenderen der mittel- hochdeutschen Sprache umgetauscht. Unverkennbar war das fünfzehnte Jahrhundert und besonders die letzte 6

2. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 97

1826 - Emden : Woortman
Die fromme Theda. 97 ders, ick hadde mij daer neet in overgheven können, want al mijn daglic Heft mij toe cloestcr ghan seer enthegcn wesen. Maer mijn leeve Heer Bader sal nümmer neet van mij begehren, daer ick sijn leste in onghehoerigk wil sijn. Leve Heer Bader, ick syn nu wal toe vreden, cnn hebbe mij heel overgheven in de Hant gades, enn Hape up het Jüffcren ghcbet, de al toe samen soe hartlijk vocr mij bidden, dat ick noch een goet geestlijck mensche wil leven cnn stcrven, enn will nachtes enn daghes vocr mijn weerde leve Heer Bader cnn mijn leve Brou modcr, cnn ock mijn leve ghrote moder cn voerder vocr mijn ander leve Brcnde levendigh cnn doet bidden. Weerde leeve Heer Bader, de Äbten en de priorissc de hebben so veele bij mij ghcdaen, dar ick hem dat neet toe vollen dan- cken kan, enn hebben mij ock vordel ghedaen in der clcdinghe, die neinande rs voer mij gescheen, cnn de priorissc enn al de leve Jüffercn de ghcvcn mij hant- ghiste, enn de declden mij mit deselve armode, de se hadden. De Abt wolde de Jüffercn gcernc een tünne beere ghcgeven hebben, dat wij wat vroelick roesamcn ghewest hadden, maer hij konde in alle Norden neet krighen, nochtans gaf he datselve, dat he krighcn kon- de. Maer he brachte mij van Emden mede lili elle swardc delfs floer. Weerde leve Heer Bader, mijn leve süsterken Brouken Anna vermocit hoer utermaten seer, om dat mijn leve Heer Bader hoer neet ghccst- lijck mijt mij Heft clcden laten, so beghecrt se alle Ure van mij, dat ick an ju sal scrivcn. Konde se scri- ven, se wolde dat selven ghceren doen, dat se har- tclijcke van ju begheerr, dat se hoer haar oock mught afsnijden laten, cnn int clooftcr bliven, daer se net ut wil so lange al6 se lcvet, bij den Sijn wil se bliven, Heft se mij ghesecht, dat ick mijn leve Heer Bader 7

3. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 61

1826 - Emden : Woortman
Künste u. Wissenschaften d. Ostftlesen. 61 Die in der vorigen Periode noch allgemein in Schrift und Rede übliche friesisch - sächsische Sprache verliert sich in dem gegenwärtigen Zeitraum, und besonders seit dem vierzehnten Jahrhundert, auffallend schnell. Statt ibrcr ward jetzt die niedcrsachsische, mit hollän- dischen Wörtern vermischt,, die herrschende Sprache des Umgangs und der Schrift. Folgende Stelle aus dem Testament de6 Häuptlings Wiard von Faldern, mag als Probe davon hier angeführt werden. „Darna so benam desülve Kcno mijnen Broeder Aylde dat Schlote tho Osterhusen, un all dat Gold, Sülver un Geschmei- de, dat mij un mijnen saligen Broeder mcde gehoordc. Un up de sülve Tijdt do hefft Juncker Kcno mijnen Broeder Aylde un myner Moder Süster Sven Aylde gefangen, un Keno de lavede diffen twcen vorschrev. Aylden guten Trouwen, vasten Gelowen, vor Lijff und Gesundheit, vor ewig sirten un nicht to verder- ven, sündcr jenigerley Gefehrde Hicraver sünd disse Iwee Aylde tho Auricke gestaket un daer hcmalick un jammerlickcn van den Leven gebracht." , 13. Rirchengeschichte dieses Zeitraums. Sa beunruhigend auch manchmal die kriegerischen Auftritte dieser Periode für die kirchlichen und gottes- dienstlichen Anstalten und Uebungen waren, indem bald hier, bald dort eine Kirche oder ein Kloster, von der Brandfackel des Krieges angezündet, in Flammen auf- ging, so befand sich doch, im Ganzen genommen, die Kirche in keiner Periode der vaterländischen Geschichte bester als eben in dieser. Freilich nur ein körperli- ches Wohlbefinden war es, wenn wir uns so aus- drücken dürfen, dcsten sich die Kirche erfreute; gei- stig kränkelte sie an allen den Jrrthümern, Mißbräu-

4. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 96

1826 - Emden : Woortman
9« Fünfte Periode. Theda, Edzards des Großen zweite Tochter, zeichnete sich schon als Kind durch ihre Frömmigkeit und durch kindliche Liebe zu ihrem Vater rühmlich aus. Welch ein Kontrast zwischen ihr und ihrer Ahn- frau, der quadcn Foclke! Sie war in dem Kloster Maricnthal zu Norden erzogen, nahm als ein Kind von ungefähr zehn Jahren den geistlichen Orden an und ließ sich als Nonne einkleidcn. Mit tiefer Rüh- rung, mit einer heiligen Sehnsucht nach dem Unsicht- baren, deß Braut sie jetzt geworden war, und an dem ihre fromme Seele hing, nahm sie den Schleier. Gern opferte sie den Schmuck ihrer goldgelben Haare der Liebe zu ihrem himmlischen Bräutigam, verzichtete mit Freuden auf die glanzenden Vorzüge und Aus- zeichnungen ihrer hohen Geburt, fest vertrauend, daß ein schöneres Kleinod sie einst schmücken uud eine himm- lische Wonne sie für ihre Entsagung entschädigen wür- de. Ihrem heißgeliebten Vater sandte sie in einem aus der Fülle des Herzens geschriebenen Briefe eine ihrer Haarlocken, die noch jetzt nebst dem eigenhändi- gen Briefe in dem Auricher Regierungs-Archive sich befindet. Möge letzterer als ein Denkmal ihres from- men, rein-kindlichen Herzens und zugleich als eine Probe des Geschmacks ihres Zeitalters hier in der Ur- sprache ein Plätzchen finden. Edele Walgeboren gnädige weerde leeve Heer Bader. Jhuwer ghenaden leeften wil ghcleven toe weten, dat ick mij hebbe tleden laten nar der ghestlijckcit, un mijn haer is mij afgesneden, daer ick ju een stren- ghe van sende. Weerde leeve Heer Bader, hadd et mij neet ghedaan dat loen, dat ick daer voer Hape toe ontfacn, en ock vorder de leefre mijn leeve Heer Va-

5. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 98

1826 - Emden : Woortman
Fünfte Periode. 98 scriven, so beghecrt se hijr vrentlijk Antwort up. Mijn lcve Heer Bader mach hoer dat je wal toelaten, nu se daer soe seer ghroten sijn toe Heft, het mochte ghe- vallen, dat hoer de Markt hijrnaeft bet bclevede, cnn dennoch docn moeste > soe soldet hoer dan suer sijn. Wij leve dochterö bracheren seer vrentelick van ju on- sen Wcerdcn levcn Heer Bader, dat ghi ons doch onse leve süsterken Armengart mijt en ersten senden wilt, dat wij toesamen in een bestendijch moghen denen, enn troest van malcandcren hebben: prioriste doet mijn leve Heer Bader vrcntlick groeten mijt hondert duijsend goder nacht, des ghelickes doe ick mijn ander leve Beenden, en al de lcve Jügffern mijt hoere stedcn Ghebcdcn. Niet meer up deese tijt, maer Gott spaere ju mijn edlen Weerden leven Heer Bader langhe vroe- lick en ghesunt. Gesc. mijt haeft up sunte Lucas dach. The da ju leve dochter. Als das Kloster Marienthal zu Norden abgebrochen wurde (1557), ging die fromme Theda nach Aurich, woselbst sie bis zur Regierung Edzards Ii. ihre bereits sinkenden Lebenstage in stiller Abgeschiedenheit von der Welt zubrachte. Als aber Edzard mit seiner pracht- liebenden Gemahlin Catharina von Schweden sein Hoflager in Aurich aufschlug (1561), sagte das geräuschvolle und verdorbene Leben bei Hofe ihrem stillen und frommen Gcmüthe nicht zu. Sie eilte wieder nach Norden, wo sie die schönen Jahre ihres himmlischen Brautstandes verlebt hatte, und ihren sehnsuchtsvoll zur ewigen Hcimath gerichteten Blicken leuchteten bald die Thalcr des himmlischen Friedens. Sie starb, vom Schlage gerührt, im Jahr 1563.
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