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Der Bienenstall ist meist aus Holz oder Stroh gefertigt, weil
dieses Material sich auch als schlechter Wärmeleiter zur Überwinterung
der Völker am besten bewahrt hat; besonders die weichen Holzarten,
wie Pappel, Linde und Weide eignen sich sehr gut zur Herstellung
der Kastenbauten.
Die Größe der Bienenwohnung muß der Stärke des Volkes an-
gepaßt sein; denn jedes Volk baut nur soviel Waben, wie es für die
Aufnahme des Honigs und der Brut nötig hat. Ein übergroßer
Raum würde wegen der mangelhaften Erwärmung während des
Winters dem Volke nur nachteilig sein; denn in diesem Falle müssen
die Bienen, um dem Raume die genügende Wärme zu erhalten, sehr
stark brausen und reichlich Nahrung aufnehmen. Infolge der erhöhten,
unnatürlichen Tätigkeit entstehen Nässe und Krankheiten aller Art,
und besonders tft es die so verderbliche Ruhr, welche große Ver-
wüstungen unter den Bienenvölkern anrichtet. Es ist daher in einer
rationellen Bienenwirtschast durchaus nötig, die Wohnungen so einzu-
richten, daß sie dem Bedürfnisse entsprechend beliebig vergrößert, bezw.
verkleinert werden können.
Der räumlichen Ausdehnung nach unterscheidet man die Stock-
form oder den Ständer, dessen größte Ausdehnung nach oben geht,
von dem Lagerstock, welcher seine größte Ausdehnung in der Länge
hat. Die Stockform ist die naturgemäße und beste Form; denn ein-
mal sitzen die Bienen infolge der aufsteigenden Wärme über Winter
gleichmäßig warm, und zum andern bleiben die Honigvorräte gut
flüssig und können jederzeit leicht erreicht werden. Hinsichtlich der
äußeren Form unterscheidet man noch runde, eckige, walzenförmige
bauchige und glockenförmige Stöcke. Die eckige Form ist der runden
insofern vorzuziehen, weil hier der Bau regelmäßig und an be-
weglichen Waben ausgeführt werden kann; die Wohnungen mit be-
weglichen Waben sind auch stets denen mit unbeweglichen Waben
vorzuziehen. Das Innere der Wohnung läßt sich in den Brutraum
und den Honigraum scheiden, und zwar besindet sich in der Slockform
der Honigraum stets oben, im Lagerstock hinten, der Brutraum in
ersterem unter, beim Lagerstock vor dem Honigraum.
Der Bau der Biene besteht aus den sog. Wachswaben, das finb
einzelne Wochstafeln, an deren Mittelwond zu beiden Seilen die meist
sechsseitigen Zellen erbaut sind. Das Wachs sinden die Bienen mcht
fertig gebildet vor, sondern sie müssen es erst in ihrem Körper er-
zeugen. Zu diesem Zwecke nehmen sie reichlich Nahrung zu sich und
bilden aus dem rtberjchusse (ähnlich wie die Tiere das Fett) auf der
222
Natürlich hat also dasjenige Wasser die größte Düngungskraft,
welches am meisten solche Stoffe mit sich führt- Da gibt es unendlich
viel Abstufungen.
Es gibt nicht nur Wasser, welches gar keine düngenden Bestand-
teile enthält, also nur lösend auf schon im Boden vorhandene Stoffe
wirken kann, sondern auch solches, welches ganz bedeutende Mengen
düngender Stoffe mit sich führt. Da es aber auch vorkommen kann,
daß das Wasser schädliche Stoffe enthält, wie z. B. Fabrikwasflc, so
empfiehlt es sich unter allen Umständen, das Waffer vor seiner Be-
nutzung daraufhin untersuchen zu lassen, wenn man seine Güte nicht
etwa schon an dem üppigen Wachstum der in solchem Wasser
wachsenden Pflanzen erkennt, oder aus dem Laufe, den das Waffer
durch größere, fabrikfreie Städte und Dörfer und zwischen nährstoff-
reichen Ackerflächen genommen, vermuten kann. —
Neben der Güte kommt natürlich auch die Menge des
Wassers in Betracht, gemessen zur Zeit der größten Trockenheit im
Jahre. —
Es sind schon manche kostspieligen Wiesenbewässerungsanlagen
gemacht worden, die nicht den zu erwartenden Vorteil brachten, da
zur Zeit des größten Wasserbedarfs zu geringe Mengen zu Gebote
standen. —
Was die Zeit der Wiesenbewässerung anbetrifft, so muß
unterschieden werden
1. eine Herbstwässerung,
2. eine Frühjahrswäfferung,
3. eine Sommerwässerung.
Die Herb st Wässerung beginnt sofort nach der Ernte des
letzten Schnitts und geht ununterbrochen Tag und Nacht, muß aber
so zeitig vor Eintritt des Wintersrostes abgestellt werden, daß die
Wiese in vollkommen trockenem Zustande einfriert.
Die Frühjahrs wäs ser un g erfordert noch mehr Aufmerk-
samkeit. Man beginnt nicht eher, als bis man sicher ist, daß kein
strenger Frost mehr eintreten wird, und wässert dann fortwährend bis
der Frost ganz aus dem Boden heraus ist. Hierauf läßt man das
Wasser nur in kalten Nächten oder am Tage, wenn kalte, regnerische
Witterung eingetreten ist, auf die Wiese. Bei warmen, sonnigen Tagen
dagegen läßt man die Wiese trocken liegen, um die warme Luft in
den Boden eintreten zu lassen, welche das Wachstum außerordentlich
beschleunigt.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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235
die in üppiger Fülle aus der Erde schießenden eßbaren Pilze zu
sammeln und die gewonnenen Schätze sodann auf den Markt zu
bringen. Gar häufig ist die Beeren- und Pilznutzung die haupt-
sächlichste Erwerbsquelle der armen Leute. — In stroharmen Jahren
sucht mancher Landwirt seine Zuflucht im Walde, um diesem die ab-
gefallenen Nadeln und Blätter oder den moosigen Bodenüberzug als
Streu zu entnehmen. Hier und da bietet der Wald auch noch Weiden
für die Haustiere des Landmanns und vereinzelt einen Teil des
Mastfutters für Schweine in Form von Eicheln. — Auch eine hoch-
willkommene Spenderin von Leckerbissen für die Tische der Menschen
haben wir in dem Walde, da er uns das Wild, wie Hirsche, Rehe,
Hasen u. s. w. liefert, deren Erlegung noch überdies so manchem echten
Nimrod große Freuden bringt. Außerdem finden zahlreiche Menschen
zu bestimmten Zeiten im Walde lohnende Beschäftigung durch die in
demselben nötigen Arbeiten des Holzfällens, Ausrodens, Pflanzens usw.
Für den Landwirt, der zugleich Waldbesttzer ist, ist es von großem
Vorteile, daß alle die durch den Wald notwendig werdenden Arbeiten
im Winter, also in einer Zeit, in der im landwirtschaftlichen Betriebe
nur wenig Arbeiten zu leisten sind, ausgeführt werden können, so
daß der landwirtschaftliche Betriebsgang dadurch nicht im geringsten
gestört wird; ja, der betreffende Landwirt findet sogar durch die Wald-
arbeiten die günstigste Gelegenheit, seinen Arbeitern, die er auch während
des langen Winters beschäftigen muß, eine willkommene Arbeit
zu geben.
Neben all diesen erheblichen Vorteilen, die der Wald den Men-
schen durch seine Erzeugnisse sowohl in betriebs- und volkswirtschaft-
licher, als auch in technisch-industrieller Hinsicht bietet, ist es noch
ein anderes, wodurch der Wald so große Bedeutung erhält, nämlich
seine unaufhörliche, segensreiche Tätigkeit im Haushalte der Natur.
Durch diese übt er einen außerordentlich großen und günstigen Ein-
fluß auf die Regelung der klimatischen Verhältnisse einer Gegend und
der Fruchtbarkeit des Bodens aus.
Die Sommer- und Tagestemperatur eines Landstriches wird durch
einen in der Nähe befindlichen Wald ganz erheblich gemildert, indem
der Wald mit seinem üppigen Blätterdach Schatten spendet; es wird
also nie zu heiß, so daß keine zu große Austrocknung des Bodens er-
folgen kann. Dagegen wird es in waldreichen Gegenden im Winter
und des Nachts niemals zu kalt, weil die zahlreichen Blätter des
Waldes eine große Menge von aufgenommener Wärme zurückzuhalten
vermögen. Ferner schützt der Wald Felder und Wiesen, Menschen
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236
und Tiere vor kalten, scharfen Winden, die oftmals großen Schaden
anrichten können, indem er den Sturm ganz oder teilweise abhält und
ihn mit Feuchtigkeit anfüllt, wodurch die verderbliche Wirkung des
Windes bedeutend gemildert wird. Manche schwere Krankheit wird
dadurch von Menschen und Tieren abgehalten, und manche Verwehung
der Saaten durch Sand oder sonstige Verwüstung der Felder wird
dadurch unmöglich gemacht. Vor allem aber spielt der Wald eine
große Rolle als Reiniger und Verbesserer der Luft. Denn unendliche '
Staubmassen werden vom Walde aus der Luft aufgefangen und so
von den Lebewesen ferngehalten, und große Mengen von Kohlensäure
werden durch die Assimilation der Blätter der Waldbäume aus der
Luft entnommen, und ebensoviel Sauerstoff wird bei der Atmung der
Blätter an die Luft abgegeben; es wird somit die Atmungsluft für
sämtliche Lebewesen gereinigt und verbessert und dadurch der Gesund-
heitszustand von Mensch, Tier und Pflanze, der doch wahrlich nicht
zum mindesten von der Beschaffenheit der atmosphärischen Luft ab-
hängig ist, begünstigt. Wie viele unglückliche, lungenkranke oder körper-
lich schwache Menschen werden nicht im Sommer vom Arzte in wald-
reiche Gegenden geschickt, damit sie dort in der reinen, frischen Waldes-
luft Stärkung und Erholung finden sollen. — Endlich gilt der Wald
auch als Regler der Feuchtigkeitsverhältnisse einer Gegend. Im Wald-
boden wird eine unendlich große Menge von Wasser gesammelt bei
Regen und Schnee, bei Tau und Nebel, sowie bei der Wasserver-
dunstung der Blätter der Bäume, die in den lockeren, humosen Boden
einsickert, um zu anderer Zeit in Quellen wieder zu Tage zu treten
und somit zur Verteilung des Wassers beizutragen. Außerdem wird
aber auch die Luft des Waldes durch die Verdunstung eines Teiles
des aufgenommenen Wassers seuchtgehalten; deshalb findet man auch
in allen waldreichen Gegenden eine feuchtere, frischere Luft als in
waldarmen und waldlosen Gegenden, was wiederum zur Erhaltung
und Verbesserung der Gesundheit der Lebewesen beiträgt.
Werfen wir kurz noch einen Rückblick auf alle die Vorteile, die
der Wald dem Menschen und der Natur gewährt, und bedenken wir,
wie wenig Unterhaltungs- und Pflegekosten er dafür von uns ver-
langt im Gegensatz zu einer Ackerfläche, so müssen wir unstreitig zu
der Ueberzeugung gelangen, daß es heiligste Pflicht der Menjchen ist,
den Wald zu hegen und zu pflegen und ihn in seiner jetzigen Aus-
dehnung zu erhalten, daß der Waldbesitzer also nicht Waldflächen zu
Acker- oder Wiesenland umbricht, das ihm schließlich weniger Gewinn
erbringt als der Wald mit seinem mittelbaren und unmittelbaren
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151
furzen und biegen sich dagegen bei trockener. — Die Köpfe des Rotklees, die Blüten
der Ackerwinde und anderer Pflanzen schließen sich bei zunehmender Feuchtigkeit der
Luft und bei bevorstehendeiu Regen. — Auch viele Tiere zeigen sich gegen Witterungs-
vorgänge empfindlich. Die Spinnen z. B. ziehen sich bei nahendem Regenwetter in
ihre Verstecke zurück; säubern und bessern sie aber emsig ihr Netz oder liegen sie der
Jagd ob, so darf fast immer auf Besserung des Wetters gehofft werden. Wenn im
Herbst der sog. „Altweibersommer", ein Spinnerzeugnis von tausenden kleiner Vertreter
des Spinngeschlechts, in weißen Fäden die Luft durchsegelt, Felder und Wiesen über-
zieht, so kann man mit Bestimmtheit auf einen schönen Spätherbst rechnen. Die Insekten
stiegen bei nahendein Regenwetter näher dem Boden, weshalb auch die ihnen nach-
stellenden Schwalben tiefer streichen und Fische sich häufiger aus dem Wasser empor-
schnellen, um Insekten zu erhaschen. — Bei schwüler Luft und bevorstehendem Regen
zeigen unsere Haustiere und das Hausgeflügel oft eine ausfallende Unruhe, und das
Ungeziefer wird lästiger. — Auch Körperschäden, vernarbte Wunden, Frostbeulen,
Hühneraugen u. dgl. schmerzen bei ungünstiger Witterung stärker als sonst, und empfind-
liche Personen werden von Kopfschmerzen und Reißen befallen.
Größeren Wert als diese Anzeichen besitzen die Wahrnehmungen
über Don Zustand der Atmosphäre und die Vorgänge in derselben
Der Grad der Durchsichtigkeit der Luft, die Art, Stärke und Richtung
der Wolken, die Morgen- und Abendröte, die Höfe um Sonne und
Mottd, der Regenbogen sind Erscheütungen, die Schlüsse auf die bevor-
stehende Witterung zulassen. Das Steigen des Nebels nach Eintritt
der Erivärmung der Lllft durch die Sonne deutet auf große Feuchtig
feit der über dem Boden ruhenden Luftschichten, während das Fallen
des Giebels auf einen geringeren Grad der Luftfeuchtigkeit hinweist.
Von den Beobachtungen mit meteorologischen Instrumenten sind
besonders diejenigen über den Luftdruck (Barometer), die Luftfeuchtig-
keit (Hygrometer, und namentlich die Windrichtung für die Vorher
bestimmung des Wetters zu verwerten. Beim Barometer ist nicht sein
augenblicklicher Stand, sondern sein Gang, d. h. ob er sich im Steigen
oder Fallen befindet, maßgebend. Bei der Wahrnehmung der Wind-
richtung ist besonders zu beachten, in welchem Sinne die Drehung des
Windes stattfindet.
Ost-, Nord- und Nordweftwind bringt Aufklärung, Abkühlung, Trockenheit;
Südwind bringt Wärme; bewegt er sich aber nach Südwest, West oder Nordwest herum,
so bringt er Niederschläge; bewegt sich Südwind nach Südost und Ost herum, so deutet
er aus trockenes Wetter; gebt er aber weiter nach Nordwest, so deutet er Abkühlung
und Feuchtigkeit an. Anhaltend starker Wind verhindert den Eintritt des Regens, läßt
er aber, von Westen oder Südwesten wehend, nach und tritt Windstille ein, so drohen
sicher Niederschläge. A. Rozek.
39. In der Lüneburger Heide.
Im Jahre 1454 am Mittwoch nach Quasimodogeniti, da wan-
Derteii zwei junge Handwerks burschen durch die Lüneburger Heide.
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141
sind sie meist klein, und wenn sie auch eine verhältnismäßig nicht
schlechte Klinge schlagen, so finden sie doch für ihre bescheidenen Ver-
hältnisse auch im Winter, selbst unter dem Schnee, genügende Nahrung;
viele von ihnen mögen außerdem zu Grunde gehen und nur wenige
das nächste Frühjahr erleben. Was machts? Sie vermehren sich so
stark, daß an ein Anssterben nicht zu denken ist.
Wie ist der Winterschlaf der Tiere zu erklären? Bei näherer
Betrachtung ergibt sich die Wahrscheinlichkeit, daß die Kälte unmittel-
bar nicht von wesentlichem Einflüsse auf diese seltsame Erscheinung
ist. Der Winterschlaf ist wohl nichts anderes als eine Anpassungs-
erscheinung, die sich ganz allmählich entwickelt hat.
Man kann sich die Sache etwa so denken: Vor langer, langer
Zeit änderten sich die Witterungsverhältnisse auf Erden. Es wurde
immer kälter an den beiden Polen, und sehr langsam, aber stetig
eroberte die Kälte nach dem Äquator zu neues Gebiet. — Der Winter
wuchs unmerklich während vieler Jahrtausende, er dehnte sich weiter
nach dem Äquator hin aus und er dauerte immer länger. Aber diese
Wandlung muß sehr langsam vor sich gegangen sein, so langsam, daß
die Ahnen unsrer winterschlafenden Säugetiere in ihrer Körper-
beschaffenheit eine großartige Umwälzung durchmachten, infolge deren
sie monatelang ohne Nahrung zubringen können. Wie lange Zeit
gehört wohl dazu, eine Fledermaus, ein fliegendes Tier mit höchster
Lebenstätigkeit dahin zu bringen, daß ihre Blutwärme während des
Winters nicht beständig bleibt, daß die Lebhaftigkeit ihres Pulses von
200 Schlägen in der Minute bei der wachenden auf 50 bei der im
Schlafzustand befindlichen herabsinkt, daß der Blutumlauf in den
Haargefäßen der Körperoberfläche aufhört, daß das Atmen beim
tiefsten Winterschlafe fast gänzlich eingestellt wird, so daß sie ohne
Schaden längere Zeit in unatembaren Gasen gehalten werden kann.
Wenn wir die Reihe unserer winterschlafenden Säugetiere mustern,
finden wir Anpassungen des Schlafzustandes in verschiedenem Grade
vorn Murmeltier bis zum Dachs: jenes schläft sehr tief und lang,
dieser verläßt gelegentlich seinen Bau und schläft höchstens einige
Wochen ohne Unterbrechung. Der Bär ist in Sachen des Winter-
schlafes nur ein Stümper, er kommt nicht selten aus seinem Versteck
hervor, wenn ihm die Zeit zu lang wird, frißt zwar wenig, säuft aber
öfter. Wenn Murmeltiere, Ziesel, Igel und Fledermäuse unter den
Winterschläfern das sind, was unter den Wandervögeln die echten
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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185
den größeren (Brutstreckteich! abschwimmen lassen kann. Wenn der
Brutstreckteich gut ist, d. h. Nahrung genug entwickelt, so wächst die
Karpfenbrut schnell. Im Herbste wiegen dann 1000 Stück beim Ab-
fischen schon 50 Kilo. Sie heißen jetzt einsömmrige Setzlinge, die
man in die Winterhälter zum Überwintern bringt. Der Streckteich muß
im Winter ganz trocken liegen. Er soll wieder gepflügt, gedüngt und
gekalkt werden, damit er im folgenden Jahre wieder gut produziert.
Im kommenden Frühjahr setzt man die einsömmrigen Setzlinge dann
in die Streckteiche, in denen sie bis zum Herbst 6/4 bis 5/4 Pfund
schwer werden sollen. Im Heroste wird abermals abgefischt. Die
nun zweisömmrigen Karpfen kommen abermals in Winterhälter.
Der Streckteich bleibt trocken liegen und wird wieder gut in Rauh-
furche gepflügt, dann gedüngt und gekalkt.
Im kommenden, nun dritten Frühjahre kommen die zweisömm
rigen Karpfen in die großen Ab wachstet che. Hier sollen sie bis
zum Herbst Speisefische werden und pro Stück 2 bis 2 '/2 Pfund zu-
nehmen. Die Abwachsteiche müssen also ebenfalls sehr nahruugsreich
sein, oder es muß gefüttert werden. Jur Herbste ivird wieder abge-
fischt, und die Fische kommen zun Verkauf oder vorher bis zur Ver-
sendung in Winterhälter. Der Abwachsteich wird gut trockeu gelegt,
gepflügt, gedüngt und gekalkt und bleibt auch ivie alle Teiche bis zürn
Frühjahr trocken liegen. Der Frost zersetzt und verbessert der. Boden.
Der Betrieb einer geregelten Teichwirtschaft erfordert eine genü-
gende Anzahl Winterhälter, in welchen die gesamten Fischbestände
möglichst nach Jahrgängen sortiert, jeden Winter überwintern. Es
sind dies kleine Teiche oder Bassins mit möglichst 2 Meter tiefem
Wag erstände und regelmäßigen! Wassereinfall und Durchstrom,
lnit schlammfreiem Boden. Der Wassereinsall ist die Hauptsache, denn
er soll jtets neuen Sauerstoff zr führen und im Strome unter dem
Eise schädliche Gase abführen. Solche Halter lassen sich in Bächen
einbauen oder neben diesen, sodaß sie durch den hochgestauten Bach
gespeist werden. Werden die Hältcr überdeckt, sodaß sie nicht anfrieren
können, jo braucht der Wajserstand nur 0,75 bis I Meter hoch zu sein.
Es ist wichtig, den richtigen T e i ch b e s a tz zu wissen. Wie
eine bestimmte Ackerfläche, je nach Bodenqualität nur eine bestimmte
Menge Frucht erwarten läßt, so liefert auch ein Teich nur eine be-
stimmte Menge Fischzuwachs. Es muß deshalb die Zahl der einzu-
letzenden Fische darnach berechnet werden, damit jeder Fisch genügend
Futter hat und zunehmen kann.
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293
es selbstverständlich, daß unsere Öbstbäume nicht nur gelegentlich
einmal, sondern regelmäßig gedüngt werden müssen, wenn anders sie
fruchtbar und lebenskräftig erhalten bleiben sollen.
Es wird viel über Mißraten beim Obstbau geklagt, und es mag
zugegeben werden, daß dabei oftmals Faktoren in Betracht kommen,
deren Regelung nicht in unserer Hand liegt. Sehr viel Schuld an
solchen Mißernten trägt aber neben anderen Kulturfehlern die vernach-
lässigte Düngung der Bäume. Besonders in reichen Obstiahren ist es
erforderlich, durch reichliche Düngung die Bäume in den Stand zu
setzen, ihre zum Teil aufgebrauchten Reservestoffe wieder zu ergänzen.
Richtiger aber und für das Gedeihen der Obstbäume vorteilhafter ist es,
nicht erst zu warten, bis eine sogenannteerschöpfung eingetreten ist, sondern
durch regelmäßige Düngung solcher Erschöpfung vorzubeugen. Ziemlich
allgemein ist die Ansicht verbreitet, daß einem reichen Obstjahr regel-
mäßig ein Fehljahr folgen müsse, da die Bäume durch das Tragen
erschöpft würden. Eine Erschöpfung tritt aber nur dort ein, wo man
den Bäumen nicht gibt, was ihnen zukommt, wo man nicht düngt.
Der Landwirt, der die Wirkung der regelmäßigen Düngung seiner
Äcker kennt, sollte niemals mit dem durch reiches Tragen herbeige-
führten Erschöpftsein den Ausfall der Obsternte erklären, denn nur
dann, wenn man nicht regelmäßig düngt, vielmehr erst, nachdem man
eine reiche Ernte eingeheimst hat, gelegentlich einmal an die Düngung
der Öbstbäume denkt, kann der Fall eintreten, daß einer reichen Ernte
eine Fehlernte folgt. Das ist durchaus erklärlich; denn diejenigen
Blütenknospen, die sich im Frühlinge entfalten und im nachfolgenden
Herbste Früchte bringen, müssen sich schon im Sommer des Vorjahres
entwickeln. Fehlt es zu dieser Zeit dem Baume an Nahrung, so
bleiben die Knospen unentwickelt, und können deshalb auch im nächsten
Jahre keine Früchte gebildet werden. Aber auch dann, wenn ein
größerer Teil der Blütenknospen zur Entwickelung gelangen sollte,
können doch bei einem schlechten Ernährungszustände des Baumes die
Früchte sich nicht ausbilden. Sie fallen vorzeitig ab, weil es an den
erforderlichen Bildungsftoffen fehlt.
Was nun die für die Obstbaumdüngung in Frage kommenden
Düngemittel betrifft, so steht auch hier der Stalldünger obenan. Er
erfährt aber bei seiner Verwendung insofern Einschränkungen, als er
dort, wo die Obstbäume im Grasgarten oder an Feldwegen angepflanzt
sind, nicht gut anwendbar ist, weil er ein Unterbringen und damit in
Verbindung ein Umbrechen des Bodens verlangt. Es kommt ferner
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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