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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Ii. Deutschland.
Deutschland liegt etwa in der Mitte Europas. Es umfaßt ohne seine
Schutzgebiete 540000 qkm (9800 Q.-M.) mit ungefähr 59 Mill. Einwohner,
von denen 36,9 Mill. evangelisch, fast 21,3 Mill. katholisch und etwa 590000
Israeliten sind.
Gib nach deiner Karte die Grenzen an!
Der Bodenbeschaffenheit nach zerfällt Deutschland in zwei Hauptteile: Ober-
deutschlaud und Niederdeutschlaud. Elfteres ist mit Ausnahme der ober-
rheinischen Tiefebene Hochland und umfaßt:
1) das deutsche Alpengebiet,
2) die oberdeutsche Hochebene,
3) das deutsche Mittelgebirg.
Niederdeutschland erstreckt sich zwischen dem deutschen Mittelgebirg und beu
Küsten der Nord- und Ostsee. Es zerfällt in einen östlichen und einen westlichen
Teil und steht in Verbindung nach O. mit dem großen osteuropäischen Flachland,
nach W. mit dem französischen Tiefland. Ober- und Niederdeutschland dürfen
nicht verwechselt werden mit Nord- und Süd deutschlaud. Während Ober-
deutschlaud bis zur Nordgrenze des deutschen Mittelgebirgs vorrückt, wird als
Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland gewöhnlich der Lauf des Mains an-
genommen. Oberdeutschland ist deshalb erheblich größer als Süddeutschland.
Deutschlands Klima. Unter dem Klima eines Landes versteht man die
Summe seiner Witterungserscheinuugeu. Es wird bestimmt durch den durchschnitt-
liehen Grad der Wärme, die vorherrschende Windrichtung und die Feuchtigkeit.
Das Klima Deutschlands ist ein durchweg gemäßigtes. Die Wiutertemperatur
beträgt — 1° bis 0° 0, die Sommertemperatur + 16° bis -1-18° 0. Die Jahrestem-
peratur nimmt von S.-W. nach N.-O. ab. In der oberrheinischen Tiefebene beträgt
die mittlere Jahreswärme +11° C, in Ostpreußen nur +7° C. Während der Rhein
durchschnittlich 26 Tage mit Eis bedeckt ist, bleibt die Weichsel 90 Tage gefroren.
Der Niederschlag (Regeuhöhe) beträgt durchschnittlich 50—60 cm. Der Osten ist
ärmer an Niederschlägen als der Westen. Münster hat 69, Posen 51 cm Regen-
höhe. Nur die Gebirge weisen erhebliche Abweichungen auf. Der Belcheu hat
177,5 cm, der Brocken 170 cm, das Riesengebirg 138 cm Regenhöhe. Infolge
der geringen Abweichungen der klimatischen Verhältnisse ist auch das Pslauzeu-
Wachstum -in Deutschland ziemlich gleichartig. Die wichtigsten Getreidearten:
Weizen, Roggeu, Gerste und Hafer können fast überall geerntet werden, und die
Waldbäume sind, soweit dies der Boden gestattet, überall die gleichen. Wein,
Hopfen und feineres Obst bleiben in der Hauptsache auf die wärmsten Gebiete:
südl. Rheintal, Maintal und Neckartal beschränkt. Durch besonders rauhe Tempe-
ratur zeichnet sich die Oberdeutsche Hochebeue aus.
1. Deutschlands natürliche Beschaffenheit.
A. Höerdeutschland.
1. Das Gebiet der oberen Donau.
Bevor wir den Fluß selber ins Auge fassen, werfen wir einen Blick auf
die Bodengestaltung seines Gebietes. Da fällt uns im Süden der gewaltige
Grenzwall der Alpen ins Auge. Vou diesen gehören zum Deutschen Reiche:
Geographie. A. (Emil Roth in Gießen.) 3. Aufl. * 1
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Emil_Roth
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Europas Deutschland Niederdeutschlaud Niederdeutschland Ostsee Niederdeutschland Mains Oberdeutschland Deutschlands Deutschlands Rhein Niederschlägen Posen Deutschland Rheintal Maintal Deutschlands Donau
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
50 Die Erdteile.
Flüsse für Handel und Verkehr große Bedeutung. Wir nennen Themse und
Humber (ömbr) im Osten und den Severn (säwrn) im Westen von England.
Zahllose Kanäle durchschneiden das Land nach allen Richtungen.
Das Klima ist mild, namentlich der Winter weniger kalt als in Deutsch-
land, so daß Myrte, Lorbeer und andere immergrüne Sträucher im Freien aus-
halten und die Wiesen auch im Winter grün bleiben. Der Sommer dagegen ist
weniger heiß als in Deutschland, deshalb gedeiht weder Wein noch Obst/ Der
Nebel ist oft so dicht, daß man am Tage Licht anzünden muß. In Schottland
ist das Klima rauh. In den Ebenen wird sorgfältig Ackerbau betrieben; doch ist
der Bauer in der Regel nicht Eigentümer des Bodens, sondern Pächter. Die
Viehzucht ist bedeutend. Das englische Rindvieh und die englischen Schweinerassen
sind berühmt. Ausgedehnte Waldungen fehlen fast gänzlich. Die Berge Englands
sind außerordentlich reich an Steinkohlen, Eisen, Zinn und Kupfer; darum blüht
der Bergbau, und die Fabriktätigkeit ist entwickelt wie fast nirgends in Europa.
Die Rohstoffe führt eine zahlreiche Handelsflotte aus allen Teilen der Erde dem
Mutterlande zu.
Irland ist eine von Randgebirgen umgebene seenreiche Ebene, in der srncht-
bare Strecken mit Mooren und Sümpfen abwechseln. Das Klima ist noch feuchter
und dem Graswuchs günstiger als in England, weshalb Irland auch die „grüne
Insel" genannt wird. Die Einwohner sind größtenteils Pächter der in England
lebenden reichen „Lords" und leben nicht selten in drückender Armut. Nur in
deu größereu Städten und deren Umgebung herrscht Wohlstand. "
Städte in England: London an der Themse mit 4,6 Mill. Ew., die erste
Handelsstadt der Welt. Die Wohnhäuser der Stadt sind nicht sehr groß, da der Eng-
länder es liebt, sein Haus allein zu bewohnen. Das Häusermeer wird durch schattige
Parks und mit Bäumen bewachsene freie Plätze unterbrochen. Eisenbahnen führen über
den Häusern und unter den Straßen hin. Wichtige Gebäude sind: Die Paulskirche,
der Tower, früher Königsschloß, jetzt Staatsgefängnis. Nahe bei London liegt Green-
w ich (grinitsch) mit einer berühmten Sternwarte. Portsmonth sportsmuß) ein Kriegs-
Hafen; Southampton (sauthämptu)Seehafen; Bristol sbristel), 335000 Ew., bedeutende
Handelsstadt; Liverpool (tiwwerpnl) an der irischen See mit 693 000 Ew. ist nach London
und Hamburg die bedeutendste Handelsstadt Europas; Manchester (müntschest'r), ^2 Mill.
Ew., die bedeutendste Fabrikstadt für Baumwollwaren; Birmingham (biirminghäm),
528 000 Ew., die bedeutendste Fabrikstadt für Eisen- und Stahlwaren; in Leeds slieds)
bedeutende Tuchfabriken; bei Neweastle (njnkästl) im Norden von England die beden-
tendften Steinkohlengruben der Welt; in Oxford und Cambridge stämbridfch) be-
deutende Hochschulen. In Schottland: Edinburgh, 316000 Ew.; Glasgow, 760000
Ew., Duudee (dörtdie), 160000 Ew., Handels- und Fabrikstädte. In Irland: Du-
blin (döblin), 373000 Ew., Belfast, 349000 Ew., Handel mit Leinwand; Cork
mit großen Schlächtereien führt gesalzenes Fleisch, Häute und Talg nach England ans.
Inseln und Inselgruppen: Im W. von Schottland diehebriden. Von diesen
ist das kleine Jnselchen Staffa berühmt wegen der Fingalshöhle, deren Wände von
regelmäßigen Basaltsäulen gebildet werden. Im N. die Orkney- (orfrte) und Shet-
laudsinfeln. Diese Inseln sind gebirgig, und die wenigen Bewohner leben von
Fischfang und Viehzucht. Die Insel Wight sueiht) liegt vor den Häfen von Portsmonth
und Southamptou. Auf den kleinen Szillyiuseln westlich von Kap Landsend find
Zinngrnben, die fchon den Phöniziern bekannt waren; die Normannischen Inseln
liegen nahe der französischen Küste.
Die Engländer find germanischen Ursprungs, Nachkommen der Angeln und Sachsen,
welche sich zur Zeit der Völkerwanderung das Land unterwarfen. Die Bewohner von
Wales sind meist keltischer Abstammung. Der Engländer ist unternehmend,^ tätig und
ausdauernd. In allen Weltteilen hat er Kolonien und Handelsniederlassungen ge-
gründet, und die englische Flagge weht auf allen Meeren. Ter Engländer besitzt viel
häuslichen Sinn und Religiosität, Letztere zeigt er durch die strenge Heiligung
des Sonntags, die selbst harmlose Vergnügungen ausschließt, und die hervorragende
Tätigkeit auf dem Gebiete des Missionswesens. Die britischen Bibelgesellschaften ver-
breiten die Heilige Schrift zu Millionen in allen Sprachen der Welt.
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TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: England Deutsch- Deutschland Schottland Englands Europa Irland England Irland England England London London Southampton Bristol London Hamburg Europas Leeds England Oxford Schottland Edinburgh Glasgow Irland Du- Belfast Cork England Schottland Sachsen Wales
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Geschlecht (WdK): koedukativ
52 „ Die Erdteile.
Skandinavien (Schweden und Norwegen).
770000 qkm, etwa 7,5 Mill. evang. Ew.
Das Land. Skandinavien ist die größte der europäischen Halbinseln und
reicht mit ihrem nördlichen Drittel in die kalte Zone. Sie hängt im N.-O. mit
dem Festland zusammen und ist von dem Nördlichen Eismeer, dem Atlantischen
Ozean, der Nord- und Ostsee begrenzt. Vom Kap Lindesnäs im S. bis zum
Nordkap wird sie von einem Gebirg durchzogen, dessen höchste Gipfel über die
Schneegrenze hinausragen. Die wellenförmigen Bergflächen im S., auf denen sich
die höchsten Kuppen des ganzen Gebirgs erheben, führen den Namen Fjelds
(Felder), so Hardangerfjeld, Dovrefjeld mit der Snehätta (Schneehanbe) u. a.
Der nördliche Teil führt den Namen Kjölen. Nach Westen fällt das Gebirg
schroff zum Meere ab, uach Osten geht es in einzelnen Stusen ins Tiefland über.
Die Westküste ist vielfach zerklüftet und zerrissen; in einzelnen Fjorden, in deren
Hintergrund nicht selten reißende Gebirgsbäche als Wasserfälle herabstürzen, dringt
das Meer tief in das Land ein. Die der Küste vorgelagerten felsigen Inseln heißen
Schären. Die bedeutendsten sind die Gruppe der Lofoten im Nordwesten.
Die Flüsse, Elfe genannt, folgen der südöstlichen und südlichen Abdachung
des Gebirgs und münden in den Bosnischen Meerbusen, die Ostsee, das Kattegat
und Skagerrak. Sie sind nicht von großer Länge, haben ein starkes Gefalle und J
bilden an den Grenzen der Stusen nicht selten Wasserfälle. Wie die Alpenflüsse -
erweitern sie sich bei ihrem Austritt aus dem Gebirg zu langen, schmalen Seen,
in denen sie sich klären. Die wichtigsten sind: der Grenzfluß Torneaelf, Dal-
elf, Götaelf und Glommen. In einer Bodensenke zwischen dem Gebirg und
dem Hügelland von Südschweden liegen der Wener-, Wetter- und Mälarsee,
durch die eiue Kanalverbindung des Kattegats mit der Ostsee und/der Handelsstadt
Göteborg mit Stockholm hergestellt ist. /
Das Klima ist im W. bedeutend milder als im O. Während der W. in-
folge der Westwinde und Meeresströmungen ein feuchtes Klima mit milden Wintern
und kühlen Sommern besitzt, hat der O. trockene Luft, wärmere Sommer und
kältere Winter. Wenn auch bei Droutheim in geschützter Lage noch Obst wächst
und Roggen und Gerste bis zum Polarkreis vordringen, so ist doch höchstens ein
Zehntel des Bodens für den Ackerbau geeignet. Größere Bedeutung hat in Schweden
die Viehzucht und die Waldkultur. Von S. nach N. folgen sich Buchen-, Tan-
nen- und Birkenwälder. Weiter im Norden findet man noch verkrüppelte Birken,
und ganz zuletzt kommen nur noch Moose und Flechten fort. In Hammerfest,
der nördlichsten Stadt Europas, währen der längste Tag und die längste Nacht
je 21/2 Monate. Das Land ist sehr reich an Eisen, Kupfer und Silber. Da
aber die Steinkohlen fast gänzlich fehlen, so ist die Industrie in ihrer Entwicklung
zurückgeblieben. In neuerer Zeit macht man die zahlreich vorhandenen Wasserkräfte
der Industrie dienstbar, indem man sie in Elektrizität umwandelt. Von hervor-
ragender Bedeutung ist der Fischfaug. In den Monaten Januar bis März fiud
an der Westküste Tausende von Schiffen mit dem Fange des Kabeljaus, Dorsches
und des Heriugs beschäftigt. . -
Die Bewohner der skandinavischen Halbinsel sind im W. Normanen, im O.
Schweden, beide germanischer Abkunft. Im N. wohnen die Lappen, die zur finnischen
Völkerfamilie gehören. Sie sind klein, träge, mißtrauisch und unreinlich. Je nachdem
sie vom Fischfang oder von dem Ertrag ihrer Renntierherden leben, unterscheidet man
Fischer- oder Renntierlappen. Der einzige Reichtum der letzteren sind ihre Renntier-
Herden, oft mehr als 1000 Stück. Im Sommer ziehen sie an die kühlere Meeresküste,
da auf der baumlosen nordischen Hochebene sich in dieser Zeit so ungeheure Schwärme
von Mücken und Bremsen einstellen, daß Tiere und Menschen entsetzliche Qualen ans-
zustehen haben. Kommt aber der Herbst, so erwacht in Tieren und Menschen die
Sehnsucht nach dem Schnee der Berge. Wollte der Eigentümer diesem Verlangen der
Tiere nicht nachgeben, so würden ihm seine Herden entlausen. Die stärkeren Tiere
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Hardangerfjeld
Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Schweden Norwegen Skandinavien Ostsee Dovrefjeld Ostsee Wener- Ostsee Handelsstadt
Göteborg Droutheim Schweden Hammerfest Europas Dorsches W._Normanen Schweden
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
54 ■ Die Erdteile.
r
Der Norden. An der Küste des nördlichen Eismeers ist der Boden drei-
viertel Jahre mit Eis und Schnee bedeckt, und die Kälte erreicht einen Grad, daß
das Quecksilber gefriert. Der Pflanzenwuchs ist äußerst spärlich: Verkrüppelte Birken
und Weiden, Moose und Flechten, die nur dem Renntier spärliche Nahrung bieten.
Zu beiden Seiten der unteren Petschora dehnen sich die Tundren aus, ungeheure
Sümpfe, die eine trügerische Decke von Laubmoosen tragen und nur im Winter
zugänglich sind. Etwas weiter südlich, an der oberen Dwina, kommen Tannen-
Wälder vor, deren Holz von Archangel ausgeführt wird. Die wenigen Bewohner
treiben Fischfaug und machen Jagd anf Pelztiere, wie Eisbären, Hermeline, blaue
und weiße Füchse. Die im Eismeer liegende Insel No.waja Semlja ist ganz
unbewohnt und wird nur im Sommer von Pelzjägern besucht. Am Südostfuße
der Seenplatte dehnen sich der Ladoga- und Onegasee aus. Der Abfluß des
Ladogasees ist die Newa. Der Peipnssee ist der höchste Landsee der Ostsee-
Provinzen. Im Westen des nördlichen Rußlands bis zur schwedischen Grenze dehnt
sich das Großfürstentum Finnland aus. Es ist mit Seen, Mooren und Wäldern
bedeckt und gestattet nur an den Küstenstrichen einigen Anbau. Hier leben nur
7 Menschen aus 1 qkm.
Von Städten find zu nennen: Archangel am Weißen Meer, Tornea am
Bosnischen und Helfingfors am Finnischen Meerbusen.
Südlich des Finnischen Meerbusens liegen Esthland, Jngermanland,
Livland und Kurland (Ostseeprovinzen). Hier wohnen viele evangelische Deutsche,
die aber in neuerer Zeit mancherlei Verfolgungen von russischer Seite ausgesetzt sind.
Das Klima ist mild und der Boden fruchtbar, so daß Getreide und Flachs
für die Ausfuhr erzeugt werden können.
An der Newa liegt die Hauptstadt Petersburg (1,4 Mill. ßctv.), die 1708 vou Zar
Peter dem Großen gegründet worden ist. Von der Seeseite wird die Stadt durch die Festung
Kronstadt geschützt, die auf einer Insel vor dem Ausfluß der Newa iu den Finnischen
Meerbusen liegt. Dorpat (jetzt Jnrjew) hat eine früher rein deutsche, jetzt nach russischem
Stile eingerichtete Hochschule; Riga ist eine wichtige Handelsstadt an dem gleichnamigen
Meerbusen.
Der mittlere Strich hat fruchtbaren Boden und erzeugt Roggen, Flachs
und Hanf im Überfluß. Das Klima ist ein ausgesprochenes Landklima: heißer
Sommer und kalter Winter.
Moskau, die alte Hauptstadt des Russischen Reiches, liegt an der Moskwa, einem
unbedeutenden Zufluß der Wolga (1 Mill. Ew.). Im Kreml der Krönungssaal der
russischen Zareu. (Brand von Moskau 1812.) Nischnij-Nowgorod an der Wolga
ist bekannt durch seine bedeutenden Messen, auf denen Europa und Asien ihre Erzeug-
nisse austauschen. An der Wolga liegen ferner die Fabrik- und Handelsstädte Kasan
und Saratow. In Tula, unweit der Donquelle, sind bedeutende Waffenfabriken.
Orenburg am Ural ist bedeutend als Handelsstadt; Warschau an der Weichsel, die
Hauptstadt des früheren Königreichs Polen. |
Sndrußland, das sind die Landschaften nördlich des Schwarzen Meeres:
Bessarabien, Podolien, Kleinrußland und das eigentliche Südrußland mit der Halb-
insel Krim hat zum Teil ein Klima wie Italien. Neben Getreide gedeihen Süd-
srüchte und Wein. Eine Ausnahme macht nur die Gegend nördlich des Kaukasus.
Hier, wo das Gebirg die feuchten Winde von Süden abhält, ziehen sich die regen-
armen Steppen hin, in denen Tataren, Kirgisen und Kalmücken ihre zahlreichen
Herden von Pferden, Rindern und Schafen weiden.
Die Steppe gleicht mit ihren Bodenwellen dem leicht bewegten Meere. Je nach
der Jahreszeit bietet sie indes ganz verschiedene landschaftliche Bilder. Der Frühling
kündigt sich an durch die Schneeschmelze, welche die lauen Lüste des Südens veranlassen.
Die Schneewasser sammeln sich zu Bächen und Flüssen. Überall plätschert, rieselt,
schäumt und braust es. Der Boden verwandelt sich vielfach in einen Brei. Unter den
belebenden Strahlen der Sonne verwandelt die Steppe sich bald in einen Gras- und
Blumenteppich. Der Schwarzdorn treibt seine dustenden Blüten, und ab und zu streckt
ein wilder Birn- oder Apfelbaum feine blätterarmen Zweige in die Lnft. Der Steppen-
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Extrahierte Personennamen: Peter
Extrahierte Ortsnamen: Finnland Tornea Finnischen_Meerbusen Livland Kurland Petersburg Kronstadt Dorpat Riga Moskau Moskwa Moskau Nischnij-Nowgorod Europa Asien Kasan Saratow Tula Donquelle Orenburg Polen Bessarabien Podolien Italien
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Erdteile. 33
katholischen, 103 M. der griechisch-katholischen und 98 Mill. der evangelischen
Konfession an.
In Europa bestehen folgende Staaten:
Kaiserreiche: Deutschland, Osterreich-Uugarn, Rußland, die Türkei. Der
Kaiser von Rußland führt den Titel Zar, der Beherrscher der Türkei
wird Sultan genannt.
Königreiche: Groß-Britannien mit Irland, Italien, Spanien, Portugal,
Belgien, die Niederlande, Schweden mit Norwegen, Dänemark, Griechen-
land, Serbien und Rumänien.
G r o ß h e r z o g t ü m e r: Luxemburg.
Fürstentümer: Bulgarien, Montenegro, Liechtenstein, Monaco.
Republiken: Frankreich, die Schweiz, San Marino, Andorra.
B. Die europäischen Staaten.
1. Die pyrenüische Iberische) Halbinsel.
Lage. Diese Halbinsel bildet den äußersten Südwesten Europas und hängt
durch das 400 km lange Kammgebirg der Pyrenäen mit diesem zusammen. Sie
ist etwas größer als Deutschland (592 000 qkm).
Oberflächengestaltung und Bewässerung. Die Hauptmasse der Halbinsel
bildet ein im Norden und Süden von Randgebirgen eingefaßtes Hochland, das
nach Osten schroff, nach Westen in einigen Stnfen allmählich sich abdacht. Den
Nordrand desselben bilden die Pyrenäen mit ihrer westlichen Fortsetzung, dem
Kantabrischen Gebirg, das weiter nach Westen den Charakter eines Kamm-
gebirgs verliert und sich über die spanische Provinz Galicia verzweigt. Die Pyrenäen
erreichen in dem Gebirgsstock des Maladetta mit dem Pic de Nethon (3400 m)
und Mont Perbit (perdü) ihre höchsten Punkte. Pässe, welche eine Überschreitung
des Gebirgs möglich machen, sind nur am West- und Ostende vorhanden. In
den Pyrenäen kommt die Gemse und der Steinadler vor. Der Südrand des Hoch-
landes wird von dem Andalnsischen Scheidegebirge gebildet. Das Kastilische
Scheidegebirg trennt dieses Hochland in die Hochebenen von Alt- und Neukastilien.
Im Nordosten schließt sich das von dem Ebro durchströmte Tiefland von Ära-
gonien, im Süden das einem Paradiese gleichende Tiesland von Audalusieu
an, das vom Quadalquivir, d. i. großer Fluß, bewässert wird. Ein kleineres Ties-
land breitet sich links vom untereil Tajo aus. Den Südrand der Halbinsel bildet ,
die Sierra Nevada (beschneites Gebirg) mit dem 3500 in hohen Mulahacen.
Die Wasserscheide zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer verläuft
in eiuem großen nach Westen geöffneten Bogen. Die Flüsse der Halbinsel: Duero,
Tajo, Quadiana, Quadalquivir und Ebro sind infolge der fast vollständigen Ent-
Waldung wenig wasserreich und nur in ihrem unteren Laus schiffbar.
Klima und Produkte. Das Hochland ist waldlos und wasserarm. Da
durch die Randgebirge das Zuströmen der feuchten Luft verhiudert wird, so ist das
Klima desselben im Wiuter schneidend kalt, im Sommer dagegen glühend heiß,
die Fruchtbarkeit deshalb gering. Auf deu fpärlich mit Gras bewachsenen Flächen
weiden die edlen Merinoschafe. Als wichtiger Baum des nördlichen Spaniens ist
die Korkeiche zu nennen. In den fruchtbaren Flußtälern und an den Küsten des
Mittelmeers dagegen gedeihen Südfrüchte und feurige Weine. Der Küstenstrich
südlich der Sierra Nevada hat geradezu afrikanisches Klima. Hier blüht die Zucht
der Cochenille und wächst die Dattelpalme; doch werden ibre Früchte nicht reif.
Berühmt sind schon von alters her die edlen spanischen Pserde. An Metallen ist
die pyrenäische Halbinsel sehr reich, namentlich an Silber, Eisen, Kupfer und Blei;
Geographie. A. (Einil Roth in Gießen). 3 Aufl. * 3
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
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Extrahierte Personennamen: Fürstentümer Roth
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Irland Italien Spanien Portugal Belgien Niederlande Schweden Norwegen Dänemark Serbien Luxemburg Bulgarien Montenegro Liechtenstein Monaco Frankreich San_Marino Andorra Europas Deutschland Nevada Atlantischen_Ozean Spaniens Nevada
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Geschlecht (WdK): koedukativ
74 Die Erdteile.
Nord- und Nordostwinde ungehinderten Zutritt. Statt des warmen Golfstroms,
der die Küsten Europas berührt, fließt an der Ostküste Amerikas ein kalter Strom
aus dem Eismeer nach Süden. In Amerika herrscht deshalb etwa unter dem
40.° n. Br. die gleiche Temperatur wie in Europa unter dem 50." Im Süden
Nordamerikas ist das Klima gleichmäßig warm und zum Anbau von mancherlei
dem Süden angehangen Pflanzen geeignet. Westindien hat tropisches Klima.
Die im allgemeinen geringe Bevölkerung Nordamerikas lockt zur Auswanderung
dahin. Die meisten Auswanderer wenden sich nach den Vereinigten Staaten.
B. Die Länder Mordamerikas.
1« Die Vereinigten Staaten von Nordamerika.
Ihr Gebiet ist fast so groß als Europa und zerfällt in 45 Staaten, den
Distrikt Columbia und 6 Territorien*). Die Seelenzahl beträgt etwa 87 Mill.
Vom Gebiet der Vereinigten Staaten getrennt liegt Alaska an der Beh-
ringsstraße, wo in neuerer Zeit reiche Goldlager entdeckt worden sind.
Im 16. und 17. Jahrhundert ließen sich an der Ostküste von Amerika Aus-
Wanderer aus Europa — größtenteils Engländer — nieder. Diese hatten zur
Behauptung des von ihnen besetzten Landes schwere Kämpfe mit den eingeborenen
Indianern zu bestehen, doch behielten sie die Oberhand und drängten die „Rothäute"
immer weiter nach W. zurück. Nach und nach verstand es England, die gegründeten
Kolonien in seine Hände zu bekommen. Wie den Ansiedlern bald klar wurde, war
das Mutterland weniger bestrebt, die Kolonien zu schützen und in ihrer Entwicklung
zu fördern, als mit ihrer Hilfe seine Staatseinnahmen zu vermehren. Namentlich
weckte ein Zoll auf die Einfuhr von Tee die Erbitterung der Kolonisten. 1776
erklärten sich deshalb die Kolonien vom Mutterlande unabhängig und gründeten
die Vereinigten Staaten von Amerika, die mit Hilfe Frankreichs in längeren! Kriege
ihre Selbständigkeit erkämpften Die Fruchtbarkeit des Bodens, der Reichtum des
Landes an Natnrerzeugnissen aller Art, namentlich aber eine starke Einwanderung
aus Europa und die Leitung durch ausgezeichnete Staatsmänner ließen das junge
Staatswesen bald an Seelenzahl und Bedeutung zunehmen. Jeder Staat verwaltet
seine eigenen Angelegenheiten selbständig. Zur Beratung allgemeiner Angelegenheiten
besteht ein Repräsentantenhaus und ein Senat, in denen die einzelnen Staaten
nach ihrer Seelenzahl vertreten sind. Die Ausführung der Gesetze erfolgt durch
einen auf 4 Jahre gewählten Presidenten, der in Washington (uoschingt'n) im
.weißen Hause" seinen Sitz hat. $
Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten ist ein buntes Gemisch. Außer
deu Nachkommen der ersten englischen Einwanderer finden sich noch etwa 270000
Rothäute. Neben Vertretern sämtlicher Nationen Europas leben Neger, welche von
den dnrch Gesetz freigegebenen Sklaven herstammen, und im fernen Westen selbst
Chinesen und Japaner. Umgangssprache ist die englische. Die Deutschen sind
etwa mit einem Achtel vertreten und wohnen hauptsächlich in deu Staaten südlich
der kanadischen Seen, in Nendorf, Pennsylvanien, Ohio, Michigan, Illinois und
Wisconsin. Neger gibt es vornehmlich in den südlichen Staaten.
Die Produkte der Vereinigten Staaten sind sehr verschieden. Die alte Welt
verdankt der neuen vor allem den Tabak, die Kartossel, den Mais, die Chinarinde
n. a. Im Norden gedeihen unsere Getreidearten und Obst, am Ohio und in
Kalifornien hat man Weinberge angelegt; der Süden erzeugt Zuckerrohr, Reis,
Baumwolle und feinen Tabak. Die Alleghanys, wie das Hochland im W. sind
sehr reich an Eisen, Quecksilber, Blei und Steinkohlen. Das Hanptprodukt Penn-
sylvaniens ist das Petroleum. Kalifornien, Nevada und Alaska (Klondike) sind
*) Unter Territorium versteht man ein Gebiet, das noch nicht die zur Aufnahme als Staat
erforderliche Seelenzahl von 60 000 besitzt.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Amerikas Amerika Europa Nordamerikas Westindien Nordamerikas Nordamerika Europa Alaska Amerika Europa W. England Amerika Frankreichs Europa Washington Nendorf Pennsylvanien Ohio Michigan Illinois Ohio Kalifornien Kalifornien Nevada Alaska
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
76
Die Erdteile.
wren vertreten. Zu den Produkten Mexikos kommen noch: Indigo, Palisander-
und Mahagoniholz. An der Ostküste der mexikanischen Halbinsel Yukatan ist die
englische Kolouie Honduras. Außerdem liegen daselbst 6 Freistaaten: Guatemala, '
Honduras, Salvator, Nicaragua, Costa-Rica und Panama, das sich
mit Unterstützung der Vereinigten Staaten von Amerika von Columbia getrennt hat.
b. Westindien besteht aus 3 Inselgruppen:
Die großen Antillen: Euba, Haiti, Jamaika, Pnertorico.
Euba mit der Hauptstadt Habana ist euie selbständige Republik, Pnertorico
Ning 1898 in amerikanischen Besitz über, Jamaika ist englisch. Auf der Insel
Haiti wurden bei einem Ausstand sämtliche Weihen ermordet'. Man findet deshalb
daselbst die Negerrepnblik Haiti und die Mulattenrepublik St. Domingo.
Die kleinen Antillen. Die meisten dieser Inseln gehören den Eng-
ländern, einzelne den Franzosen, den Niederländern und den Dänen.
Die Bahamaiuselu, kleine, aber fruchtbare Inseln nördlich von Euba,
sind englisch.
Die westindischen Inseln liegen in der heißen Zone. Der Winter ist eine
mehrwöchige Regenzeit. Der in Strömen niederfallende Regen überschwemmt dann
das Land. Das Klima ist sehr feucht und sür den Europäer ungesund. Es wohnen
deshalb hier viermal fo viel Neger als Weiße. Als Produkte Westindiens find zu
nennen: Das Zuckerrohr, Indigo, Kaffee, Baumwolle, Reis und hauptsächlich Tabak.
Sturme und Erdbeben richten auf den Antillen nicht selten ungeheure Verwüstungen
an. Die französische Insel Martinique hat 1902 durch die Ausbrüche des Vulkans
Mont Pelee eine traurige Berühmtheit erlangt.
Gliederung und Oberflächengestaltung. Südamerika ist im Gegensatz zu
Nordamerika im allgemeinen wenig gegliedert; nur au den Mündungen der Ströme
finden sich größere Buchten. Im N. reicht es wenig über den Äquator hinaus,
im S. nähert es sich der kalten Zone. Den äußersten Süden bildet eine gebir-
gige Inselgruppe, das Feuerland, das durch die vielgewundene Magellanstraße
vom Festland getrennt wird. Das der Westküste entlang ziehende Hochgebirg führt
den Namen Kordilleren (kordiljeren, d. i. Ketten). Es besteht aus zwei Haupt-
zügen, die lange, schmale Hochebenen einschließen, wie, die Hochebene von Bolivia
mit dem Titicacasee und die von Quito (unter dem Äquator). Die höchsten Er-
Hebungen sind der Gipfel des Aconcagna 7000 m, der Chimborasso (6300 m)
und der Vulkan Cotopaxi. Die westliche Kette der Cordilleren endet auf der
Landenge von Panama, der östliche Zinken bildet die Küstenkette von Venezuela
Andere Gebirge Südamerikas sind: das Brasilianische Alpenland, von
dem der bedeutendere Zug an der Südostküste hinstreicht, während der andere das
flache Tafelland von Brasilien durchzieht und die Wasserscheide zwischen dem Ama-
zonenstrom und dem Parana bildet. Im N.-O. ist das Gebirg von Guy au a.
Sämtliche zuletzt genannten Gebirge haben weit geringere Höhe als die Kordilleren.
Bewässerung. Das große südamerikanische Tiefland wird von drei Strömen
durchschnitten, dem Orinoco, dem Amazonenstrom und dem Parana.
Der Orinoco kommt vom Gebirg von Guyana. Die Ebene des Orinoco
bildet ein baumloses Grasmeer, die Llanos. Im heißen Sommer erstirbt der
Pflanzenwuchs und der schwere Tonboden bekommt Risse und Spalten/ Bei an-
dauerndem Regen werden oft weite Strecken überschwemmt, so daß die frei umher-
schweifenden Pferde, Maultiere und Riuder die wenigen erhöhten Punkte aufsuchen,
um dem Verderben zu entgehen. Sobald die Wasser sich verlaufen haben, bedeckt
der Boden sich mit üppigem Grün, das reiche Weiden bietet.
2. Südamerika.
A. Allgemeines.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Euba Euba Pnertorico
Ning Euba Bolivia Südamerika
Extrahierte Ortsnamen: Mexikos Honduras Guatemala Honduras Nicaragua Costa-Rica Panama Amerika Columbia Westindien Haiti Jamaika Jamaika Haiti Negerrepnblik_Haiti Niederländern Westindiens Martinique Pelee Nordamerika Feuerland Quito Panama Venezuela Brasilianische_Alpenland Brasilien Guyana
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
32 Europa.
im Mittelmeer: Sardinien, Korsika, Sizilien und Kreta. Präge dir nach
der Karte die Lage der genannten Teile ein!
Fassen wir die Oberfläche,lgestaltuug ins Auge, so bemerken wir, daß sich
in das Festlandsdreieck ein Gebirgsdreieck einschiebt, dessen Eckpunkte durch das West-
ende der Pyrenäen, die Mündung des Dnjestr und die Weserscharte bestimmt sind.
Den Mittelpunkt dieses mitteleuropäischen Gebirgsdreiecks bilden die Alpen, ein
Hochgebirg, das in den Montblanc 4800 m hoch ansteigt. An die Alpen schließt
sich im W. das Französische, im N. das Deutsche und im O. das Karpa--
thische Mittel gebirg an. Südlich stehen mit den Alpen in Verbindung die
Apenninen und der Balkan. Getrennt von dieser Gebirgsmasse liegen die
Pyrenäen, die Sierra Nevada, das Skandinavische Gebirg, der Ural und
der Kaukasus. Nach W., N. und O. ist dem Gebirgsdreieck ein Tiesland vor-
gelagert, dessen westlicher, schmaler Teil das Deutsch-französische, dessen östlicher,
an Breite fortwährend zunehmender Teil das Sarmatische Tiefland*) genannt
wird. Jenseits des Urals findet dieses seine Fortsetzung in den Steppen Asiens.
Im Süden des Gebirgsdreiecks erstreckt sich die voni Po und seinen Nebenflüssen
bewässerte Lombardische Tiefebene. Innerhalb des Gebirgsdreiecks liegen die
Oberrheinische Tiefebene, die Tiefebene der Rhone, die Ungarische und
die Walachische Tiefebene.
Die Bewässerung Europas durch Flüsse und Seen ist ziemlich gleichmäßig.
Die Flüsse führen aus dem Innern nach allen Richtungen. Aus einer von der Quelle
der Garonne (Pyrenäen) bis zur Quelle der Kama (linker Nebenfluß der Wolga)
gedachten Linie liegen die Quellen der meisten Flüsse des europäischen Festlandes.
In ihrer Hauptrichtung nach W. fließen: Qnadalquivir (quadalkiwir). Qua-
diana, Tajo(tacho), Duero, Garonne (garonn), Loire (loar). Seine (sähn), Düna;
nach N. Rhein, Weser, Elbe, Oder, Weichsel, Dwina, Petschora; nach O. Themse,
Po und Donau; nach S. Ebro, Rhone (rohn), Dnjestr, Dnjepr, Don, Wolga, Ural.
Suche aus und präge dir ein, wo jeder der genannten Flüsse entspringt, in
welchem Lande er fließt, und wohin er mündet!
Von den europäischen Seen merke: Im Gebirgsdreieck: Genfer-, Vier-
waldstätter- und Bodensee; Lago maggiore (madschore), Como- und Gardasee;
Plattensee. Im Tiesland: Wener-, Wetter- und Mälarsee; Peipus-, Ladoga- und
Onegasee.
Das Klima Europas ist im allgemeinen mäßig. Nur im N. ragt der Erdteil
in die kalte Zone. Im Westen ist infolge des Eindringens des Meeres ins Land
und des Einflusses des Golfstroms der Unterschied zwischen Sommer- und Winter-
temperatur geringer als im Osten, wo die gewaltige Ländermasse Asiens ihren Ein-
flnß änßert. Man unterscheidet dementsprechend ein feuchtes, niildes Seeklima
und ein trockenes, rauhes Landklima. Im S. der Alpen und an den Gestaden
des Mittelmeeres ist das Klima mild; auf einen regenarmen Sommer folgt eine
längere Regenzeit. Hier gedeihen deshalb immergrüne Sträucher, Südfrüchte und
Palmen. ,
Tie Beuölkcrmlg Europas gehört mit Ausnahme der Lappen, Finnen, Esthen,
Ungarn und Türken (Osmanen), die der mongolischen Rasse zugerechnet werden, der
kaukasischen Rasse an. Man unterscheidet folgende Zweige: Germanen in
Deutschland, Hollaud, Eugland, Dänemark, Skandinavien, Osterreich und der Nord-
ostschweiz; Romanen in Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Belgien und
der Südwestschweiz; Slaveu in Rußland, Polen, Böhmen, Mähren, Kroatien,
Slavonien, Serbien nud Bulgarien. Ihrer Religion nach sind die Einwohner
Europas — abgesehen von 8 Mill. Judeu, 8 Mill. Mohammedanern und einigen
Heidenstämmen am Eismeer — Christen. Davon gehören 178 Mill. der römisch-
*) Nach dcm Volke d-r Sarmaten, das zuerst von dem Geschichtsschreiber Herodot erwähn!
wird und östlich vom Don wohnte.
t-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Herodot
Extrahierte Ortsnamen: Europa Sardinien Korsika Sizilien Kreta Balkan Nevada Kaukasus Asiens Europas W. Tajo(tacho Rhein Dwina Donau Wolga Wener- Europas Asiens Europas Ungarn Deutschland Hollaud Eugland Dänemark Skandinavien Osterreich Italien Spanien Portugal Frankreich Belgien Polen Kroatien Serbien Bulgarien Europas
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Europa. : 35?
günstigen Lage am Südfnße der Alpen dem Po, der auf dem Monte Biso entspringt
und mit seinen Nebenflüssen sie reichlich bewässert. Die Dora Balten entspringt
aus dem Montblanc. Die aus den Mittelalpen kommenden Flüsse: Tic in o (titschino),
Adda, Mincio (minscho) n. a. gleichen darin den meisten Alpenflüssen, daß sie
vor ihrem Austritt aus dem Gebirg Seeu bilden. Merke den Lago maggiore
(matschore), Como- und Gardasee. Die Etsch vom Stilsser Joch mündet im
Delta des Po. Die übrigen Flüsse Italiens sind uubedeuteud. Warum? Wir
merken den Arno und den Tiber.v An der Westküste finden sich ausgedehnte Gras-
flächen und sumpfige, ungesunde Niederungen, wie die Maremmen in Toskana
und die pontinischen Sümpfe südlich von Rom, in denen sich nur in der
kühlen Jahreszeit berittene Hirten mit ihren Rinderherden aushalten. Merkwürdig
sind aus der Küstenstrecke des Adriatischen Meeres vom Po-Delta bis zum Meer-
busen von Trieft die Lagunen, größere und kleinere Seen, die durch schmale
Landstreifen vom Meere getrennt sind und viele kleine Inseln umschließen. Die
Stadt Veuedig ist auf solchen kleinen Inseln erbaut. Dieselbe hat vielfach statt
der Straßen Kanüle, und wie man in anderen Städten mit Droschken fährt, so
wird hier der Verkehr durch zierliche bedeckte Schisschen, Gondeln, vermittelt.
Das Klima Italiens ist im allgemeinen mild und ohne große Schwankungen.
Schnee ist in einem großen Teile Italiens ein seltene Erscheinung. Zuweilen weht
aus deu heißen Sandwüsten Afrikas der Sirrocowind herüber; dann scheint die
Atmosphäre zu glühen, die Fische schwimmen ermattet auf der Oberfläche und
weder Mensch noch Tier vermag eine Arbeit zu leisten. Zum Glück hält er nicht
lange an. In der wohl angebauten Lombardischen Tiefebene gedeihen Wein,
Weizen, Mais und Reis; auch die Seideuzucht liefert reiche Erträge. Der Küsten-
strich am Meerbusen von Genua — die Riviera — dient wegen des feuchten,
milden Klimas als Winteraufenthalt für Lungenkranke. Im Süden gedeihen
Zitronen, Orangen (Apfelsinen), Oliveu, Pomeranzen, Feigen :c., auf der Insel
Siz-ilien sogar Baumwolle, Zuckerrohr und die Dattelpalme. Von Mineralien
find zu erwähnen: Quecksilber am oberen Arno und der weiße Marmor von
Carrara; ferner Eisen aus der Insel Elba, Blei und Ziuk aus Sardinien und
Schwefel auf Sizilien.
Die apenuinische Halbinsel bilden:
1. Das Königreich Italien mit 287 090 qkm mit 38 Mill. größtenteils röm,-
kath. Ew. Durch Abstammung, Sprache und Religion längst schon eine Nation, ist
Italien seit 1870 zu einem Staate geeinigt. Der Italiener ist kunstsinnig, heiter
und genügsam, aber auch leicht aufbrausend und rachsüchtig. Der Norditaliener ist
ein fleißiger und ausdauernder Arbeiter, während der Neapolitaner schlaff und träge
ist und nur so viel arbeitet, um durch seinen Verdienst seine geringen Bedürfnisse
befriedigenden können. Hauptstadt ist Rom am Tiber (490000 Ew.). Hier begegnet
man auf Schritt und Tritt den Spureu vergangener Jahrhunderte. Durch seine
Kunstschätze ist Rom die hohe Schule sür Maler und Bildhauer geworden. Welchen
Einfluß Italien auf die Musik geübt hat, ist daraus zu ersehen, daß die Mehrzahl
der musikalischen Kunstausdrücke der italienischen Sprache entnommen sind. Im
Vatikan ist die Residenz des Papstes. Der König residiert im Ouirinal. Die
Peterskirche ist das größte Gotteshaus der Christenheit. Sie enthält 29 Altäre und
bietet Raum sür 64000 Menschen. Turin am Po, die frühere Hauptstadt; Mai-
land mit herrlichem Dom aus weißem Marmor (491000 Ew.); Verona an der
Etsch: Venedig, die Lagunenstadt, am Adriatischen Meere; Genua, der Geburtsort
des Entdeckers von Amerika; Livorno, bedeutende Handelsstadt am Ligurischeu
Meer; uördlich davon der Kriegshafen Spezia; Florenz am Arno, berühmt durch
seine Kunstschätze; Neapel, die größte Stadt Italiens (564000 Ew.); in ihrer Nähe
der feuerspeiende Vesuv.
79 n. Chr. wurden bei einem Ausbruch des Vesuv die Städte Herkulanum,
Pompeji n. a. durch einen Aschenregen gänzlich verschüttet. Mehr als 16 Jahr-
hunderte waren sie unter einer viele Meter hohen Decke begraben und vergessen.
3*
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Arno Arno Carrara Arno
Extrahierte Ortsnamen: Europa Italiens Toskana Rom Adriatischen_Meeres Italiens Italiens Afrikas Genua Oliveu Elba Sardinien Sizilien Italien Italien Rom Italien Vatikan Verona Venedig Genua Amerika Livorno Florenz Neapel Italiens Pompeji
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
58 _ Die Erdteile.
aber Wasser und Boden gar salzig sind, wie im O. der Mongolei, oder wo alle
Bewässerung fehlt, wie stellenweise im Hochland von Han-hai und im Innern
Arabiens, da herrscht die Wüste.
Dem Hochland ist nördlich in seiner ganzen Ausdehnung ein Tiefland
vorgelagert, das sich vom Ostuser des Kaspischeu Meeres bis'zum Nördlichen
Eismeer erstreckt. Es zerfallt in das kleinere Tiefland von Tnran und das
größere von Sibirien. Im O. und S. entsprechen die Tiesländer den Fluß-
tälern und dringen zum Teil tief ins Hochland ein. Merke: Das chinesische Tief-
land, die Tiefländer Hinterindiens und Hiudostans und das Tiefland
des Euphrat und Tigris. .
Bewässerung. Jus Eismeer münden: Der Ob mit dem Jrtisch, der Jenissei,
die Lena; ins Ochotskische Meer der Amur; ins Gelbe Meer der Hoaug-Ho
(gelber Fluß) und der Jaug-tse-kiang (blauer Fluß); ins Südchinesische Meer
der Mekong; in den Busen von Siam der Menam; in den Bengalischen
Meerbusen: Jrawaddi, Brahmaputra und Ganges; ins Arabische Meer der
Indus; in den Persischen Meerbusen Enphrat und Tigris, nach ihrer Ver-
einiguug Schat-el-arab (Strom der Araber) genannt; in den Aralsee Amu und
Syr. Die bedeutendsten Seen sind außer dem Kaspischen Meer und dem
Aralsee (50 groß als Bayern) der säzige Balkasch in der Kirgisensteppe und der
Süßwassersee Baikal in Ostsibiriei)^
Das Klima Asiens, das sich Durch drei Zonen erstreckt, muß selbstverständlich
große Verschiedenheiten aufweisen. Trotzdem ist Asien im Durchschnitt kühler als
Europa, da ihm die heißeu Winde Afrikas und der Einfluß des wärmenden Golf-
stroms fehlen. Der größte Teil Jnnerasiens hat ein ausgesprochenes Landklima,
das sich in heißen Sommern, kalten Wintern, geringen Niederschlägen und schrosseu
Übergängen zeigt. Während in Westeuropa unterm 62.° n. Br. (bei Drontheim
in Norwegen) noch Obst und Getreide reifen, ist in Sibirien unter gleicher
Breite bereits aller Pflanzenwuchs erstorben und beginnt das Gebiet des ewigeü
Schnees. Der südliche Teil Asiens, der von den: warmen, feuchten Seewinden
bestrichen wird, ist außerordentlich fruchtbar und reich an den kostbarsten Erzeugnissen
des Pflanzenreichs.
Die Bevölkerung Asiens gehört verschiedenen Rassen au. Im W. herrscht die
kaukasische, im N.-O. die mongolische vor. Auf dm Inseln sind et sich die
malayische Rasse. Was die Religion betrifft, so sind mehr als vier Fünftel Heiden,
etwa 127 Mill. Mohammedaner und der Rest Christen und Inden. Der Islam
herrscht von den Dardanellen und dem Roten Meer bis zum Indus und dem Hindu-
kusch; iu Vorderiudieu herrscht der Brahmanismns, in Ceylon, China und Hiuier-
indien der Buddhismus. Iu Kleinasien, Syrien und Russisch-Asieu leben griechische
Christen.
Die Brahmanen verehren drei Götter: Brahma, den Schöpfer, Wischnu,
den Erhalter, und Schiwa, den Zerstörer. Neben diesen haben sie noch eine Reihe
von untergeordneten oder Halbgöttern. Die Priester heißen Brahminen. Dieselben
sind verheiratet. Der Gottesdienst findet in Tempeln statt, die man Pagoden nennt.
Die Brahmanen glauben, daß nur die durch gute Werke, Gebete und Entsagungen gerei-
nigte Seele in den Himmel eingehe. Eine unreine Seele müsse durch Tiere und Menschen
wandern, um endlich zur Wiedervereinigung mit dem höchsten Wesen zu gelangen. Die
Menschen zerfallen in vier Kasten, denen sie durch Geburt angehören, und aus denen
niemand heraustreten kann. Die verachteten Paria gehören keiner Kaste an.
Die Bnddhisten verehren nur ein höchstes Wesen, das die Welt geschassen hat,
erhält und regiert u:ib uicht sichtbar dargestellt werden kann. Neben diesem bestehen
noch Halbgötter, Menschen, die durch ein tugendhaftes Wesen schon in dieser Welt zur
Würde eiues Buddha lweisen) gelangt sind. Sie erkennen die Erblichkeit der Kasten
nicht an, glauben jedoch auch an eine Seelenwanderung. Ihre Priester — Lama —
sind ehelos, scheren ihr Haupt und leben in Klöstern zusammen. Der Oberpriester
Dalai-Lama hat seinen Sitz in Lhassa in Tibet, i
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Mongolei Han-hai Arabiens Sibirien Hochland Hinterindiens Süßwassersee_Baikal Ostsibiriei Asiens Asien Europa Westeuropa Drontheim Norwegen Sibirien Asiens Asiens Hindu- Ceylon China Kleinasien Syrien Lhassa Tibet