menballen. Wird diese später, selbst nach vielen Iahren, mit Wasser besprengt, so
entfaltet sie sich wieder. Die Beduinen, welckie in der dortigen Gegend Hausen, sam-
meln diese Blumen und verkaufen sie an christliche Pilger.
4. Provinzen und Städte Palästinas. Palästina wird durch den Jordan in
das West- und Ostjordanland geschieden. Das Westjordanland zerfiel zur Zeit Jesu
in drei Provinzen:
a. Indäa, von den nackten Höhen des judäischen Gebirges durchzogen, enthält die
Hauptstadt Palästinas, Jerusalem.
Jerusalem, die heilige Stadt, liegt auf mehreren Hügeln am Bache Kidron
und ist von einer 13 m hohen Mauer umgeben. Die Häuser haben meist flache
Dächer, die von Kuppeln mit dem Halbmonde und von Klöstern mit dem Kreuze über-
ragt werden. An der Stelle des Tempels erhebt sich jetzt die Omarmoschee, die zu
den größten Heiligtümern der Muhamedauer zählt. Die schmalen, oft überwölbten
und daher dunkeln Gassen sind schlecht gepflastert und die in ihnen befindlichen offenen
Kanäle mit Aas, faulenden Früchten, Mist:c. angefüllt. Der „Schmerzensweg" führt
Jerusalem.
uns nach der Kirche des heiligen Grabes. Dieselbe ist auf dem Hügel Golgatha er-
baut und umschließt das heilige Grab sowie den Felsen, auf welchem das Kreuz er-
richtet war. Man zeigt hier noch die Löcher, in denen die Kreuze gestanden haben
sollen, und eine Messingleiste verdeckt einen tiefen Spalt, der beim Verscheiden Jesu
sich gebildet haben soll, „als die Felsen zerrissen und die Erde erbebte". Im Osten
führt eine Brücke über den Kidron nach dem Öl berge. Am Fuße desselben liegt der
Garten Gethsemane mit seinen acht uralten Ölbäumen.
Etwa 7 km südlich von Jerusalem liegt Bethlehem. Über der Grotte, wo der
Heiland geboren, steht die Marienkirche, welche je eine Abteilung für griechische, katho-
tische und armenische Christen enthält. Am Iordanthale liegt Jericho und nord->
westlich von Jerusalem der Flecken Emm aus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Ii — 106 —
haben sie nicht. Wo sie sich niederlassen, errichten sie in der Eile kleine dachförmige
Hütten aus Zweigen, Rinde und Gras. Alles, was lebt, wird von ihnen verschlungen^
selbst Eidechsen, Frösche und Spinnen. Ihr faules Wanderleben geht ihnen über
alles. Mögen sie von den Weißen auch noch so freundlich behandelt werden - - eines
Tages laufen sie doch aus dem Dienst, werfen ihre Kleider in den Busch und ver-
zehren wieder Schlangen, Raupen und Würmer — wie zuvor.
Australier. ^
7. Die wichtigsten Kolonien in A. sind Viktoria, Neu Süd-Wales [uiüsj
und Südaustralien. Ihre Hauptstädte Melbourne jmelbörn] (450 T.), Syd-
ney [feidne] (400 X.) und Adelaide [eddelätd] haben sich in kurzer Zeit — Mel-
bourne z. B. in 40 Iahren — aus einem Haufen von Hütten und Zelten zu Pracht-
vollen Städten entwickelt, die mit ihren breiten Straßen, feinen Häusern und Pracht-
vollen Läden keiner europäischen Großstadt etwas nachgeben. Die Kolonisten im Innern
treiben zum Teil auf ihren Farmen Ackerbau, der Mehrzahl nach aber sind sie Squat-
ters [sfuotters], d. h. Schafzüchter, da sich das Land mit seinen Grasebenen vorwiegend
zur Viehzucht eignet. Ein „Schafbaron" besitzt nicht selten 100 000 und mehr Schafe.
Die meilenweiten Weideplätze, welche von der Regierung verpachtet werden, sind (um
Hirten zu sparen) mit einem Drahtzaune versehen. In der heißen Jahreszeit gehen
zuweilen ganze Herden aus Mangel an Wasser zu Grunde.
Zu dem von England in Besitz genommenen Festlande rechnet man politisch auch
die im Süden des Festlandes gelegene Insel Tasmania.
8. Die australische Inselwelt umsaßt alle Inseln, die östlich und nordöstlich
von A. im stillen Ocean liegen: Neu-Seeland, Neu-Guinea, die Karolinen-,
die Samoainseln (Hauptsitz des deutschen Südseehandels), die Gesellschafts-
inseln, die Sandwichsinseln flandrisch-] :c. Das Klima dieser Inseln ist ein
sehr angenehmes. Auf Neu-Guinea besitzt Deutschland eine Kolonie, die mehr als
halb so groß wie das Königreich Preußen ist und den Namen „Kaiser-Wilhelms-
Land" führt. Auch die Bismarcksinseln (Neu- Pommern, Neu-Mecklenburg?c.)
und die Marschallinseln sind vom deutschen Reiche in Besitz genommen.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Ortsnamen: Viktoria Melbourne Adelaide England Neu-Guinea Deutschland Pommern Neu-Mecklenburg
— 70
Stürme entwurzelten ganze Wälder, welche in dem Schlamm und Wasser
versanken. Neue Pflauzeu wuchsen empor und teilten das Schicksal der
Vorgänger. Wasser und Schlamm schlössen die niedergesunkenen Pflanzen
von dem Sauerstoff der Luft ab und verhinderten so ein Verfaulen der-
selbem Unter dem Drnck der darüber liegenden Schlamm- und Wasser-
Massen und durch die dadurch hervorgerufene Wärme verwandelten sich
die Pflauzeureste nach und nach in Steinkohle. Hin und wieder mögen
auch die Fluteu des Meeres dem gesamten Pflanzenleben ein jähes Ende
bereitet haben, indem sie durch die mitgeführten Sand- und Schlamm-
mafsen deu Wald bedeckteu. Aus deu Schlamm- und Sandmassen haben
sich dauu die zwischen den einzelnen Kohlenflözen liegenden Kohlen-
sandsteine und der Kohlenkalk gebildet. Die Zeit, in der die Stein-
kohle mit den dazwischen liegenden Gesteinen entstanden ist,
heißt die Kohlenformation, sie gehört noch zum Altertum
der Erde. (Seite 14.)
Lauge nachdem sich die Steinkohlen gebildet hatten, überfluteten die
Wellen des Meeres wieder das weite Gebiet der Münsterscheu Bucht.
Wo heute wogende Saatfelder und grüne Wiesen lachen, tummelten sich
damals die Bewohner der Tiefe. Neben zahlreichen Seeigeln, Arm-
füßlern, Muscheln, Kopffüßlern (Ammoniten), Krebsen schwammen riesige,
seltsam geformte Wassereidechsen, die Ichthyosaurier und Plesiosaurier
umher, während Flugeidechsen auf dem Lande ihrer Beute nachjagten.
Beim Tode sank der Körper der Tiere zu Boden, die Fleischteile ver-
westen, während die Schlamm- und Sandmassen die festen Bestandteile
ausfüllten oder umhüllten und allmählich zu festem Gestein erstarrten.
Beim Gewinnen der Sandsteine und der Aulage vou Gruben werden
die Reste jener Tiere bloßgelegt.^)
Wie sind die Gesteine der Münsterschen Bucht entstanden?
Die Welleu des Meeres unterwühlten und zertrümmerten die Gesteine
am Ufer; die iu die Bucht mündenden Bäche und Flüsse brachten Geröll,
*) Tiere der Kreideformation, deren Reste in der M. B. gefunden sind:
Korallen: Serpula gordialis.
Weichtiere: Kopffüßler: Arnrnonites varians, A. Catinus, A. Seppenradensis
(1,8 rn im Durchmesser). (Im ganzen etwa 60 Speeies von Ammoniten.) Belernites
rninirnus, Belernuittella quadrata, B. raucronata. Nautitilus elegans. Armfüßler:
Terebratula alata.
Muscheln: Trigonia alaeforrnis u. v, a.
Die Gesteine der Kreideformation zerfallen nach ihrem Alter in folgende
Unterabteilungen oder Schichten:
1. Wealden, Neocom, Gault. (Untere Kr.)
2. Cenoman, Turon. (Mittlere Kr.)
3. Unter- und Ober-Senon. (Obere Kr.)
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
B. Seide.
85
Die Raupe frißt nur die Blätter des weißen Maulbeerbaums; daher
hängt ihre Verbreitung von dem Vorkommen dieses Baumes ab. Der Maul-
beerbaum gedeiht zwar auch in kälteren Gegenden, geht aber ein, wenn er
eines großen Teiles seiner Blätter beraubt wird, wie dies zum Füttern der
Raupen nötig ist. In wärmeren Ländern kann ein Baum jährlich bis zu
100 kg Blätter liesern.
Der Kokon. Die ausgewachsene Raupe spinnt sich ein, indem sie aus
dem Spinnrüssel am Kops eine honigartige, an der Luft erstarrende Flüssigkeit
absondert. Der so gebildete Faden wird an Zweigen u. dergl. befestigt, bildet
zunächst ein unregelmäßiges, lockeres Gewirr und dann einen regelmäßig
gewickelten Faden von etwa 3500 m Länge. Das ganze Gebilde wird als
Kokon bezeichnet, ist etwa 3 cm lang, gleicht in der Form einem Taubenei
und wiegt 1-3 g, Die Kokons männlicher Puppen sind durch eine Ein-
schnürung in der Mitte leicht erkenntlich.
Abb. 6.
_ . . s Seidenleim (Serizin), / = eigentliche Faser (Fibroin).
a. Organstn-Seide (S. 86); b. Strusen (S. 86); c. Faser des inneren Kokons; d. Entleimte Fäden.
(Aus: Real-Encyklopädie der gesamten Pharmazie. Lck. Xi.)
Der Seidenfaden besteht aus dem inneren eigentlichen Seidenfaden —
dem Fibroin — und einer äußeren, häutigen Schicht (Abb. 6), die als Seiden-
lernt, Seidenbast oder Serizin bezeichnet wird und das Zusammenkleben des Fadens
?m 5i°r0n Sie ist hart und glanzlos und beträgt etwa 25—30 %
des Gefamtfadengewichts.
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
84
Die Welthandels-Artikel. Ii. Tierische Rohstoffe.
Der Wert der Wolle wird bestimmt durch die Farbe, den Glanz, die
Kräuselung, die Gleichförmigkeit, Länge, Geschmeidigkeit, Festigkeit und Elastizität.
Die natürliche Farbe ist meist weiß; bei Kammgarn ist ein hoher natürlicher
Glanz erwünscht. Die Zahl der Kräuselungen steigt mit der Feinheit und
beträgt auf 25 mm Länge 10 — 35. Die Länge des gestreckten Haars ist l1/*
bis 274 mal so groß als die des gekräuselten und schwankt zwischen 40 und
550 mm. Da das Wollhaar hygroskopisch, das heißt wasseraufnahmefähig
ist, wird der Feuchtigkeitsgehalt durch „Konditioniert" festgestellt; er darf
höchstens 1874 °/o betragen.
Die Wollsorten unterscheidet man nach verschiedenen Merkmalen. Zunächst
werden nach der Rasse als wichtigste Arten Merino und Croßbred getrennt.
Nach der Art der Wäsche bezeichnet man die Sorten als Schweißwolle oder scoured.
Ferner unterscheidet man die Sorten nach den Herkunftsländern zunächst
in größere Gruppen: 1. Kolonialwolle aus Australien, Neuseeland und dem
Kap; 2. La-Plata-Wolle aus Argentinien und Uruguay; 3. Mittelmeerwolle aus
der Türkei, Marokko, Spanien usw.
Innerhalb dieser Gruppen dient wieder der Ausfuhrhasen als nähere
Bezeichnung der Art, z. B. Buenos Aires-Wolle, und schließlich werden die
Provenienzen (Herkunftsländer) wieder in Qualitätssorten getrennt durch Buch-
staben, z. B. Aa.
Art des Verkaufs. Da die Schafzucht, soweit sie für den Export in
Frage kommt, meist als Großbetrieb auftritt, vollzieht sich der Verkauf zum
großen Teil direkt zwischen Erzeugern und Verbrauchern. Die Hauptmenge
wird indes noch immer auf den großen Wollauktionen in London, Liverpool,
Antwerpen, Havre, Bremen, sowie in den Ausfuhrplätzen Sydney, Melbourne
und Brisbane in Australien, Buenos Aires in Argentinien und Montevideo in
Uruguay verkauft. Teilweise bevorschussen auch größere Gesellschaften die Ernte
und verkaufen dieselbe später für eigene Rechnung.
Wollmärkte. Der wichtigste Wollmarkt ist London mit einem jährlichen
Umsatz von etwa 1 Mill. Ballen (zu 360 Pfund engl.), indes ist es Deutsch-
land gelungen, von Jahr zu Jahr in steigendem Maße seinen überseeischen
Bedarf direkt zu decken, besonders dank seiner großen Schiffahrtsgesellschaften
mit direkten Linien. 1910 wurden allein nach Bremen für M 75 Mill. Wolle
direkt aus Australien, Argentinien und der Kapkolonie gebracht; der Gesamt-
Umsatz betrug in Bremen 90 Mill. kg im Werte von M 165 Mill.
a) Naturgeschichtliches. Seide wird aus dem Kokon des Seidenspinners,
dessen Raupe allgemein als Seidenraupe bezeichnet wird, hergestellt. Die Heimat
des Schmetterlings ist China. Die kleinen Eier des Insekts werden in warmen
Räumen ausgebreitet; nach einiger Zeit schlüpfen dann die 3 mm langen
Raupen aus, die sofort zu fressen beginnen und während ihrer 30tägigen
Lebensdauer ihr Gewicht um das 5000sache, ihre Länge um das 30 fache ver-
mehren.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Ortsnamen: Australien Neuseeland Argentinien Uruguay Marokko Spanien London Liverpool Antwerpen Bremen Sydney Melbourne Brisbane Australien Buenos_Aires Argentinien Montevideo Uruguay London Australien Argentinien Bremen China
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
86 Tie Welthandels-Artikel. Ii. Tierische Rohstoffe.
Das Auskriechen des jungen Schmetterlings erfolgt 2—3 Wochen nach
dem Einspinnen. Das Insekt erweicht dabei durch Ausspritzen eines ätzenden
Saftes die eine Spitze des Kokons und durchfrißt sie dann.
Das Weibchen legt bald darauf 4—500 Eier, und nach kurzer Zeit sterben
die Schmetterlinge. Infolge der großen Eierzahl braucht man zur Nachzucht
nur einen kleinen Teil der Kokons zu verwenden; die überwiegende Menge
dient ausschließlich der Seidengewinnung.
Der Tusfah- oder Eichenspinner ist ein zweiter Lieferant von Seide;
seine bis zu 12 cm lange Raupe lebt vorwiegend von Eichenblättern. Der
Kokon ist braun und hart und liefert einen ziemlich dicken, grauen bis bläulichen
Faden, der an Feinheit und Glanz der echten Seide nachsteht.
b) Verbreitung und Zucht. Verbreitung. Die Heimat der Seiden-
raupe, China, ist auch heute noch das bedeutendste Zuchtgebiet. Von hier aus hat
die Kultur besonders in Japan, ferner in Indien, Zentral- und Vorderasien
Eingang gefunden. Der bedeutendste Produzent in Europa ist Italien, wo
Oberitalien den wichtigsten Zuchtbezirk bildet. Die beste Seide liefert dagegen die
Kultur in den Sevennen Frankreichs.
In Deutschland ist unter Friedrich dem Großen die Einführung der Seiden-
raupe versucht worden. Das Klima ist jedoch bei uns zu rauh; Maulbeerbaum
und Raupe gedeihen daher nicht mehr in dem gewünschten Maße.
Die Tussahraupe kommt nur in China, Japan und besonders in Indien
vor und wird in unserem deutschen Schutzgebiete Kiautschou und Umgebung in
großem Umsange gezüchtet. Die hieraus erzeugte Seide kommt unter dem
Namen Pongees in den Handel.
c) Gewinnung und Verarbeitung. Töten der Puppen. Ilm die Seide
des Kokons zu gewinnen, müssen die darin befindlichen Puppen getötet werden.
Dies geschieht durch trockenes Erhitzen bis aus 75° oder durch Einwirken von
Wasserdampf.
Darauf werden die Kokons sorgfältig in gelbe, weiße, grünliche, fleckige,
Doppelkokons usw. sortiert und gelangen alsdann in die Haspel- und Spinn-
anstalten.
Das Abhaspeln. Die Kokons werden zunächst in warmem Wasser ein-
geweicht, um das Serizin (Seidenleim) zu lösen. Das wirre äußere Gespinst,
die Strusen, werden durch Bürsten entfernt und später zu Schappe-Seide ver-
spönnen. Der darunter liegende Faden ist regelmäßig gewickelt und wird nur
abgehaspelt, nicht gesponnen.
Er ist 6—700 m lang und besteht aus zwei zusammengeleimten Fäden,
da ihn die Raupe beim Spinnen aus zwei Drüsen erzeugt. Je 5—20 Kokon-
fäden werden beim Haspeln mittels des erweichten Serizins zu einem Faden
vereinigt. Die besten Fäden dieser Rohseide oder Grege werden zu Ketten-
fäden (Organsin) gezwirnt, d. h. fest zusammengedreht, die weniger guten dienen
nach lockerem Zwirnen als Schußfäden (Trame).
Die Schappe. Der innere Kern des Kokons (die Dattel) ist zu einer
pergamentartigen Masse verfilzt. Er dient wie die Strusen, die durchbohrten
und die Doppelkokons zur Herstellung von Schappe- oder Florettseide.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: China Japan Indien Europa Italien Oberitalien Frankreichs Deutschland China Japan Indien Doppelkokons Haspel-
362
Hasenfamilie.
Wenn der alte Herr gerade bei übler Laune ist und ihm ein junges Häschen in
den Weg kommt, so erteilt er ihm nicht selten Ohrfeigen. Drei Wochen lang wer-
den die jungen Tierchen von ihrer Mutter gepflegt, und bald begleiten sie dieselbe
bei ihren Ausgängen. Sollen die Jungen herbeikommen, so klappt sie die Ohren
zusammen; sie spricht die Ohrensprache oder, lvie die Jäger sagen würden: die
Löffelsprache. Die jungen Häschen sind aber auch sehr artige Dinger, von denen
selbst ein Menschenkind etwas lernen könnte. Sie folgen ihrer Mutter schon, wenn
diese mit den Ohren wackelt. Nach drei Wochen naschen die Jungen bereits mit
vom Klee und Kohl, und dann müssen sie sehen, wie sie sich auf eigne Faust
weiter forthelfen. Nach Wag»er.
413. Der Igel.
1. Der Igel ist wie ein Ritter mit einem Panzer bekleidet. Dieser Panzer
ist dicht mit Stacheln besetzt. Nur Kopf, Hals und Beine sind stachellos. In
dem Panzer trotzt er allen seinen Feinden. Und er hat sehr viele Feinde: Hund,
Fuchs, Storch, Uhu — alle wollen ihn fressen. Durch Laufen aber vermag er
sich nicht vor ihnen zu retten; denn er hat zu kurze Beine. Sobald er aber
merkt, daß ihn einer angreifen will, rollt er sich zu einer Kugel zusammen, so
daß Kopf, Bauch und Füße nicht zu sehen sind. Dann bleibt er still liegen, die
Stacheln aber spreizt er nach allen Seiten hin aus, und wer ihn jetzt fassen will,
der sticht sich. Das hat and) schon manches Hündchen erfahren.
Aber der schlaue Fuchs weiß ihn dennoch zu überlisten. Er wälzt nämlich
diese Stachelkngel mit seinen Vorderpfoten dem Wasser zu und stößt sie dort hin-
ein. Jetzt rollt sich der arme Igel in seiner Angst ruckweise aus; der Erzschelm
von Fuchs aber faßt ihn hierauf an die Nase und frißt ihn unbarmherzig ans
seinem stacheligen Gehäuse heraus.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
367
diesem weg auf ein geeignetes Plätzchen hinzuschaffen. Sie kriechen dann sämtlich
unter das tote Tier und tragen iiixb schieben es bis zu der ausgesuchten Stelle.
Um zu sehen, was sie wohl
beginnen wiirden, steckte man
einen toten Frosch auf ein
Rütchen, und dies befestigte
man in der Erde. Die Toten-
gräber ivußten sich zu helfen.
Emsig wühlten sie die Erde
unter der Rute hinweg, bis
diese fiel und sich das Tier
ans ebener Erde befand.
3. Haben sie den Leich-
nam nun völlig eingesenkt, so
kriechen sie ans denselben und
legen ihre Eier hinein. Ihre
Arbeit ist vollendet. Sie
breiten ihre Flügel aus und
fliegen weiter. Die großen
Fleisch- und Schmeißfliegen,
die so gewaltig summen und
so schön stahlblau glänzen,
kommen auch herbei und legen
ihre Eier ins begrabene Tier.
Aus allen diesen kleinen Eiern
entstehen nach wenig Stunden
weiße Maden, die mit großer
Gier das Fleisch der toten
Maus verzehren, so daß nach kurzer Zeit nichts übrig ist als die Haut und die
abgenagten Knochen. Dann kriechen die groß gewordenen Maden in die Erde und
verpuppen sich hier. Und im nächsten Jahre kommen neue Fliegen und neue Toten-
gräberkäfer aus der Erde, die das Geschäft ihrer Eltern wieder treiben. Wagner.
417. Die Kreuzspinne.
1. Die Spinne hat kein Spinnrad und kann doch spinnen. Sie hat keinen
Webstuhl und kann doch weben. Sie spinnt und webt im Winkel, im Gebüsch,
am Zaune re. ein Netz, um darin Fliegen und Mücken zu fangen. Ihr Spinnrad
sind ihre 6 Spinnwarzen. Dieselben sitzen an der Unterseite des Hinterleibes.
Jede derselben ist ans der Oberfläche wie ein Sieb mit (3—400) kleinen Löchern
versehen. Aus diesen Löchern treten beim „Spinnen" ebenso viele feine, klebrige
Fäden hervor, die aber durch die Fußklauen des letzten Beinpaares zu einem ein-
zigen Faden vereinigt werden, der an der Luft sofort erhärtet.
Will die Spinne ein Netz weben, so sucht sie sich zunächst einen passenden
Platz aus. Hat sie diesen gefunden, so setzt sic sich daselbst still hin, zieht mit dem
letzten Beinpaare einen Gespinstfaden aus den Spinnwarzen und läßt diesen mit
dem andern Ende in der Luft umherfliegen, bis er sich irgendwo festgehäkelt
hat. Sobald dies geschehen ist, löst sie das andere Ende von der Spinnwarze
und klebt dieses ebenfalls fest. So entsteht der obere Querfaden des Netzes.
Nachdem die Spinne nun noch einige andere Fäden gleichsam als Rahmen des
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
373
Wiese ein Huhn vor der Nase weggeholt. Am Tage müßt ihr euch nicht viel
sehen lassen. Höchstens dürft ihr dann im Gebüsch oder im Roggenfelde
jagen, wo inan euch nicht so leicht bemerkt. Dort findet ihr zuweilen auch
gute Beute, z. B. junge Hasen, Wachteln, Rebhühner, Lerchen rc. Am besten
stiehlt es sich des Nachts. Je finsterer es ist, desto besser.
2. Wollt ihr eine Gans vom Bauernhöfe holen, so horcht erst am Zaune,
ob auch der Kettenhund nicht los ist. Im Winter müßt ihr euch fleißig in
die Kohlgärten begeben, dort könnt ihr leicht Hasen jagen. Habt ihr Lust zu
fischen, so legt euch am Teichrande auf die Lauer. Kommt dann ein Karpfen
in die Nähe des Ufers, so springt schnell ins Wasser und schnappt zu. Möchtet
ihr gern einmal ein Bögelchen fangen, so legt euch unter einen Baum und
stellt euch tot. Es wird nicht lange dauern, dann kommt so ein dummes
Vögelchen und setzt sich neugierig dicht vor euch nieder. Dann schnappt hastig
zu und verzehrt den Braten mit gutem Appetit. Im Herbste müßt ihr auch
öfters den Dohnenstieg ablaufen und die Kramtsvögel auslösen. Dabei könnt
ihr euch gut im Springen üben. Geht aber früh genug in den Dohnenstieg;
denn später kommt der Jäger und schießt euch tot.
3. Findet ihr im Walde Herings- und Sperlingsköpfe oder gebratene
Katzen, so laßt sie liegen. Sie sind vergiftet. Ebenso rührt die toten Pferde
im Walde nicht an. Gewöhnlich sitzt nicht weit davon ein Jäger in der
Fuchshütte, um euch zu erschießen. Am meisten aber nehmt ench vor bcu
verwünschten Fallen in acht. Laßt euch ja nicht durch die umhergestreuten
Brocken verführen. Sic sollen euch bloß herbeilocken und sicher machen.
Seid ihr einmal bloß mit einem Bein gefangen, so beißt euch das Bein ab.
Es ist besser, ihr humpelt mit drei Beinen umher, als daß euch der Jäger
totschlägt.
422. Das Eichhörnchen.
1. Das lustige Eichhörnchen mit dem allerliebsten Bnschschwanz und dem fuchs-
roten Pelzrock ist das Äffchen unseres Waldes. Es ist ein echtes Baumtier. Auf
dem Baume droben im Neste ward es geboren, auf dem Baume findet es seine
Nahrung — Nüsse, Eicheln, Bucheckern — auf dem Baume verbringt es sein Leben.
Aber es ist auch zum Baumleben wie kaum eiu anderes Tier geeignet, denn es ist
ein vorzüglicher Meister im Klettern. Mit unglaublicher Schnelligkeit rutscht es am
Baumstamm empor. Die laugen scharfen Krallen an den fingerartigen Zehen leisten
ihm dabei vortreffliche Dienste. Es häkelt sich damit in der Baumrinde ein, und
so schnell folgt ein Sprung dem andern, daß es aussieht, als gleite das Tier an
dem Stamm in die Höhe. Dazu ist das Eichhörnchen auch ein Meister im Springen.
Das sehen tvir schon an den langen Hinterbeinen. Es ist eine Lust ihm znzu-
schauen, wie es hüpft und springt, von Zweig zu Zweig, von Ast zu Ast.
„Heisa, wer tanzt mit mir
lustig und inunter
kopfüber, kopfunter
mit Manier?"
Nicht selten springt es vom Wipfel auf den Nachbarbaum — oft in drei bis fünf
Meter langen Sprüngen. Wird es verfolgt, z. B. von seinem Todfeinde, dem Baum-
marder, so wagt cs in der höchsten Not den Sprung vom Wipfel auf die Erde.
Beine und Schwanz breitet es dabei aus, daß sie als Fallschirm dienen.
2. Im Herbste, wenn die Haselnüsse, Eicheln und Bucheckern reif sind, hat
das Eichhorn gute Zeit, es feiert alle Tage Erntefest. An seinen Vorderpfoten
374
hat es zwar keinen Daumen, sondern an dessen Stelle nur eine Warze, trotzdem
greift's mit ihnen zu wie mit Händen, hält sich am dünnen Haselzweige fest und
pflückt Nüsse. Nachher sitzt es ans dem Ast, die Ohren mit den Harbüschen wie
„Hörnchen" gespitzt und den Schwanz über den Rücken gekrümmt. So hält es die
Nuß mit den Bor-
derpfoten und spal-
tet sie mit den
scharfen Nagezäh-
nen in zwei Hälf-
ten. Mit den
Zähnen schält es
auch die Schuppen
der Tannenzapfen
ab, um den Sa-
men hervorzuzie-
hen. Daher liegen
nicht selten solche
abgenagten Tan-
nenzapfen im
Walde umher. Hat
das Eichhörnchen
Gemeines Eichhörnchen. àl speise, so
sammelt es sich
einen Vorrat für den Winter. Es trägt ganze Hansen von Nüssen in ein Banm-
loch oder unter das Wurzelwerk. In: Frühling aber, wenn die Banmfrüchte knapp
sind, plündert es leider nicht selten die Vogelnester und verzehrt die Eier und pie-
penden Jungen; ja, wie eine Katze springt es selbst nach der singenden Drossel,
würgt und verspeist sie. Auch schadet es dadurch, daß es die Knospen und Rinde
der jungen Sprossen verzehrt.
3. Die Wohnung des Eichhörnchens ist ein Nest. Da, luv recht viel Kiefern-
zapfen sitzen, baut es sich dasselbe am liebsten. Nicht selten hat es vier Nester.
Eins aber hat es nur gut ausgebaut. Zur Grundlage benutzt es gern den festen,
mit Lehm ausgeklebten Boden eines verlassenen Krähen- oder Elsternnestes. Darüber
wölbt es dann ein kegelförmiges Dach. Der Hanpteingang ist abwärts gerichtet,
gewöhnlich nach Morgen zu. Nach einer andern Seite hin findet sich meist noch
ein Fluchtloch zum Entschlüpfen, wenn ein Feind naht. Merkt das alte Eichhörnchen
Gefahr für die Jungen, so faßt es eins nach dem andern mit den Zähnen am
Pelzkragen im Genick und trägt es in ein anderes Nest. Bei Schneesturm verstopft
es das Flnchtloch und sitzt dann wohlgeborgen im warmen Stübchen.
Nach Wagner und Brehm.
423. Der Specht.
1. Der Specht ist der Holzhacker und Zimmermann der Vögel. Vier Brüder
sind es, die alle das gleiche Handwerk treiben. Der größte heißt von seinem
schwarzen Rocke der Schwarzspecht. Er hat ein feuerrotes Käppchen auf dem
Kopfe. Der zweite hat auch eine rote Kappe, aber ein schön grünes Kleid; er
heißt daher Grünspecht. Die beiden anderen sind schwarz und weiß, als sei ihr
Kleid aus Flicken und Flecken zusammengesetzt. Sie heißen Buntspechte. Einer
davon ist größer, der andere kleiner.
2. Kaum graut der Tag, so geht es an die Arbeit. Wo die ältesten und
stärksten Bäume sind, im dichten, finstern Walde, da ist seine Werkstatt. Mitten