Kopfe herum laufen; die eurigen aber tragen fast
das ganze Jahr hindurch Pelzkappen. Dadurch
vermehrt sich der Schweiß auf dem Kopfe, und
kann doch nicht verdunsten. Bei einem solchen
Dunstbade gedeiht denn auch das Ungeziefer.
Dann kratzen die Kinder, und die Natur treibt
alle Unreinigkeit nach dem Kopfe hin. Werft
die Pelzkappen euerer Kinder weg, schneidet ihnen
die Haare öfters ab, und haltet sie an, daß sie
sich mit frischem Wasser auch den Kopf waschen:
so werdet ihr bald von aller Plage frei werden.
Anton war ein vernünftiger Mann, der gu-
ten Rath gerne annahm und befolgte. Er that,
was ihm Nachbar Albert gerathen hatte, und seit-
dem werden seine Kinder nicht mehr vom Aus-
schlage und dem Ungeziefer geplagt.
31. Edelnruth.
In einer Stadt, die durch des Feuers Flammen
Fast ganz verzehret ward, geschah,
Was ich mit eig'nen Augen sah:
Ein kleines Kind lag mitten in den Flammen
Dem fürchterlichsten Tode nah.
Ein edler Fürst, der Landesvater, sah
Des Kindes Noth, rief alles Volk zusammen.
Und bot dem, der es retten wollte.
Zum Lohne tausend Thaler an.
Darauf stürzte sich ein armer Mann,
Well keiner sonst es wagen wollte.
Hin durch die lichte Gluth;
Und feinem Heldenmuth'
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
50
Mhe Kiene und die Taube.
Ein Bienchen siel in einen Bach;
Dies« sah von oben eine Taube,
Und warf ein Blättchen von der Laube
Ihm zu. Das Bienchen schwamm darnach,
Und half sich glücklich aus dem Bach.
Nach kurzer Zeit safs unsre Taube
Banz sorglos wieder auf der Laube;
Lin Jäger hatte schon den Hahn auf sie
gespannt:
Das Bienchen kam — pik! stach’s ihn in
die Hand,
Puts! ging der ganze Schuss daneben;
Die Taube flog davon. — Wem dankte
sie ihr Leben?
Hilf jedem Armen in der Noth ;
Kr wird gewils auch dir zu helfen sich
bestreben,
Sobald ein Unfall dich bedroht.
3®
28.
Die Pelzkappen. .
Antons Kinder hatten öfters ausgefchlagene
Köpfe, und konnten von Ungeziefer nie rein wer.
den, ob sie gleich oft gekammet wurden.
Neben Anton wohnte Albert, dessen Kinder
Haare hatten, die so rein wie Flachs waren.
Einstens faßen Anton und Albert vor i-hren
Hausern beisammen, und sahen ihren Kindern zu,
wie diese zusammen spielten. Da sagte Anton zu
Albert: Nachbar, sagt mir doch, warum ich solche
Plage mit den Köpfen meiner Kinder habe, da
Loch die eurigen noch nie einen ausgeschlaqenenkopf
hatten, und so hübsches, reinliches Haar haben?
Das will ich euch wohl erklären, sagte Albert.
Seht ihr denn nicht, daß meine Kinder mit bloßem
Kopfe umher laufen; die eurigen aber tragen fast
das ganze Jahr hindurch Pelzkappen. Dadurch
vermehrt sich der Schweiß auf dem Kopfe, und
kann doch nicht verdunsten. Bey einem solchen
Dunstbade gedeihet denn auch das Ungeziefer.
Dann kratzen die Kinder, und die Natur treibt
alle Unreinigkeit nach dem Kopfe hin. Werft die
Pelzkappen eurer Kinder weg, schneidet ihnen die
Haare öfters ab, und haltet sie an, daß sie sich
mit frischem Wasser auch den Kopf waschen: so
werbet ihr bald von aller Plage frei werden.
Anton war ein vernünftiger Mann, der gu-
ten Rath gern annahm und befolgte. Cr that,
was ihm Nachbar Albert gerathen hatte; und
seitdem werden seine Kinder nicht mehr vom Aus-
schlage und dem Ungeziefer geplagt.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
Extrahierte Personennamen: Anton Albert Anton Albert Anton_zu
Albert Albert
6»
gewöhnlich aus 3 Legionen, jede später zu 60g0 Mann
zu Fuß und Z — 600 Reitern ohne die Hülfstruppen.
Die Religion wurde immer mehr der griechischen
ähnlich. Mit ihr hingen die religiösen Feste genau zu«
sammen, an deren einem, den Saturnalien zur Erin«
nerung des alten goldenen Zeitalters unter Saturn und
der ehemaligen Freiheit und Gleichheit, sogar Ne Skla-
ven von ihren Herrn bedient wurden. Auch aus die
Wissenschaften hatten die Griechen den unverkennbarem
Einfluß, den immer gebildetere über rohere bei länge-
rer Berührung haben. Nur die Poesie wollte lange
nicht gedeihen. Von der dramatischen Poesie eines
Livius, Andronikus, Ennius, Pacuvius, Nävius, sind
nur wenige Fragmente; von Plautus und Terenz aber
Mehrere ganze Komödien übrig. Die Theater wurden
immer größer und prächtiger; das des Skaurus faßte
80000 M., daher die Schauspieler zur Verstärkung des
Tones Masken (personas) mit einer gewaltig großen
Mundöffnung trugen, Uebrigens ruhte dies Theater?
auf 560 marmornen Säulen, war mit 3000 Statuen
geschmückt, und war doch nur für 4 Wochen bestimmt!
Die goldene Periode der römischen Literatur geht von
Sulla bis zum Tode Augusts. Es gab öffentliche und
Privatbibliotheken, letztere besonders auf den prächtigen
Villen der römischen Großen, die oft mit ihren Gär-
ten, Wäldern, Teichen ungeheuere Strecken einnahmen
und dem Ackerbaus großen Schaden thaten. Buchhänd-
ler (Sosii) besorgten und verkauften Abschriften in ih-
ren Duden. Die Mimen eines Matlius und Publius
Syrus belustigten durch ausgelassenen Scherz und Witz.
Die Weiberrollen Übernahmen stets nur Männer. Von
andern Gattungen der Dichtkunst zeichneten sich Lucrez,
Eatull; in der Beredsamkeit (die mit der despotischen
Verfassung wieder verschwand und nur eine Tochter dee
Freiheit wak, daher man später durch Larven sprach,
und die Griechen Blätter vor das Gesicht hielten) ein
Antonius, Hortensias, Cicero, Brutus; in derphtloso-
phie Cicero (die Lehren Epikurs und der Stoa standen
in dem meisten Ansehen); in der Geschichtschreibung Sal,
lust, Cornelius Nepos, Cäsar, Livius (Polybius gehört
den Griechen an) aus. Die herrlichen Künste drrmalerrt
3tr Ausi. b
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
Extrahierte Personennamen: Livius Sulla Augusts Antonius Cicero Brutus Cornelius_Nepos Cäsar Livius
457
tungszeichen , Mißwachs und theure Zeit sind zu
vermuthen.
Antw. 0 du Thor! in allen Eichäpfeln sind Würmer ;
sie fressen sich durch die Rinde durch, davon kommt
das Loch in den Galläpfeln her. Die kleine Hunds-
mücke oder die Gallwefpe legt ihre Eyer in die Eich-
blüthen; weil sie nun ein Loch hinein macht, so
fließt Saft heraus, aus dem der Gallapfel entsteht.
Wenn ihr im September oder October einen frischen
Gallapfel vom Baume nehmt, so findet ihr das le-
bendige Würmchen darinnen, das wird jm May zu
einer Fliege.
7) Das kranke und behexte Vieh muß man mit
sieben gewissen Krautern räuchern, damlt kann man denn
hie Zauberin recht peirngen, daß sie ablassen muß, das
Vieh zu quälen.
Antw. Thut die Zahl 7 dieß Wunder, oder wird
der Rauch, der im Stalle gegen die Kühe gemacht
wird, in einem entfernten Hause etwas wir-
ken, in dem Zauberinnen feyn sollen? Oder wollt
ihr mit dem Rauch dem Höfen Geist gleichsam opfern,
daß er die Zauberin quälen soll ? — Reiniget euer
Vieh; füttert es mrt gesundem Futter; gebt ihm
reines Wasser zu saufen; braucht Arzney; so wird
es gesund,
8) Lauft dir, bey dem Antritt deiner Reise, ein
Haafe oder eine Maus über den Weg, da wirst du
nicht glücklich fahren,
Antw. Wer hat dir denn die Mause und Haasen zu
Propheten gefetzt? Elender Zeichendeurer, hast du
F f 5 fi»
\
*93
76. Mußt du denn auch sonst etwas meiden als
das Böse? Ja :
Meide auch den bösen Schein.
77. Woran erkennt man es am leichtesten, ob je-
mand ein gutes oder böses Herz habe? — An seinen
Reden?
Weß das Herz voll ist, deß geht der Mund über.
Den Vogel erkennt man an dem Gesang.
78. Woraus erkennt man es, ob aus einem Kin-
de etwas werden wird?
Was ein Hackchen werden will, krümmt sich bey
Zeiten.
79. Auch kleine Geschenke halte in Ehren; tadle
das nicht, was dir andere aus Liebe gaben:
Einem geschenkten Gaul sieht man nicht ins Maul.'
Wer das Kleine verschmäht , ist des Großen nicht
werth.
80. Willst du etwas kaufen: so besche es recht:
willst du einen Freund wehten: so erforsche zuvor wohl
seine Gesinnungen, und siehe nicht blos auf sein freund-
liches Angesicht:
Die Katzen kauft man in Hacken.
Der Schein betrügt:
Es ist nicht alles Gold, was gleißt.
81. Vor den Leuten, die oft sehr heftig reden
und mit harten Worten andern drohen, darf man sich
nicht immer fürchten:
Ein bellender Hund beißt nicht leicht.
82. Von einem Zornigen und Betrunkenen ent-
ferne dich:
Einem beftffenen Manne muß ein Fuder Heu aus-
weichen.
N Lz. Don
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
gen. Der Dintenfifch hat einen schwarzen Saft bey
sich, der ihm den Nahmen gegeben hat; wenn er ver-
folgt wird, laßt er ihn von sich, macht dadurch das
Wasser trübe, und entflieht. Das Stinkthier in Ame-
rika, sprüzt, wenn ein Feind sich nähert, einen so
abscheulich riechenden Saft von sich, daß Menschen und
Vieh davor fliehen müssen. Das Pferd wehrt sich mit
seinen Hinterfüßen, der Ochse mit den Hörnern, das
Schwein mit Hauern, Hunde, Wölfe, Füchse durchs
Beißen. Wasservögel tauchen bey Gefahren schnell
unters Wasser, und kommen erst weit von da an einem
andern Orte wieder hervor. Schildkrödten, Schnecken
und Muscheln ziehen sich in ihre Hauser, Igel wickeln
sich in ihre Stacheln, Vögel picken und beißen, oder
entfliehen. Bienen und Wespen stechen. Viele In-
sekten, besonders Käfer, ziehen sich zusammen, fallen
herunter und stellen sich todt. Andere Thiere, die zur
Gegenwehr zu schwach sind, retten sich durch Geschwin-
! digkeit, wie die Haasen, Hirsche und Rehe.
5) Geselligkeit der Thiere.
Können die Thiere nicht füglich einzeln leben, so
k halten sie sich zusammen. Sie verstehen sich unter ein-
t ander durch eine Art von Sprache. Sie folgen einem
ü Könige und Heerführer bugvögel), oder einer Köni-
> gin (Bienen). Sie bauen und nisten gemeinschaftlich
t nach einerley Anlage. Sie sammlen zum allgemeinen
l Besten. Sie pflegen und füttern ihre Jungen unter
z einander. Sie wehren sich mit vereinigten Kräften.
- Sie reinigen ihr Nest, tragen ihre Tobten aus, und
\ jedes Mitglied einer solchen Gesellschaft richtet sich
* nach weisen unwandelbaren Gesetzen. Ist es nöthig,
a ein Nest für die zukünftigen Jungen zu bereiten, so
Q bauen
mit der Wurzel allmählich in die Erde dringt , und
daraus eine stärkere Nahrung einsaugt. Ist ein Saa-
menkorn auch in der Erde verkehrt gefallen, so krümmt
sich doch der W u r z e l k e i m niederwärts, und der
S t a n g e l k e i m in die Höhe.
Die Augen oder Knospen brechen aus dem Mark
durch die Rinde hervor, und haben ausserlich Schup-
pen , welche die inner« Theile gegen Beschädigungen
verwahren. Sie setzen schon im Sommer an, schwel-
len im Herbst auf, werden aber durch die Kalte zu-
rückgehalten. Im Frühjahr entwickeln sie sich entwe-
der zu Blattern und Zweigen, oder zu Blüthen, da-
her man Laub- und Fruchtaugen unterscheidet.
Man kann die Augen eines Baumes auf einen andern
v-^pflanzen, und dadurch nützliche Baumsorten vermehren,
verbessern. Man schneidet zu dem Ende entweder ein ein-
zelnes Auge aus einem guten Baume heraus, und versetzt
(oculirt) es in einen andern Stamm; oder man nimmt
ein ganzes Reis mit mehrern Augen , und pflanzt
(pfropft) es auf einen andern Stamm.
5) Krankheiten und Tod der Pflanzen.
Die Pflanzen haben ihre Krankheiten; Aus-
wüchse, Knoten, Verstopfungen, Verletzungen, Krebs
an und in dem Stamm oder Stängel; Zufälle an den
Blättern, die sich durch Flecken, Blasen, Zusammen-
schrumpfungen äußern; Brand an den Blumentheilen,
wodurch die Frucht zerstört wird. Auch viele In-
sekten thun ihnen Schaden. Aber selbst diese Krank-
heiten haben zum Theil ihren Nutzen. So giebt der
Baumschwamm ein leichtes Mittel zum Feuer-
anmachen, und die aus dem Stich einer Wespe,
Q 5 welche
m
Der Reichthum Gottes in der Natur, womit er uns
Menschen sättiget/ ist unermeßlich. In der Stadt Lon-
don allein schlachtet man jährlich bey 800000 Schaafe;
wie viele mögen auf Erden geschlachtet worden seyn von
Anfänge der Welt bis auf unsere Zeiten? welch ein er-
siaunenswürdiger Ueberfluß der Gute Gottes! Wer
-kann die Menge seiner Wohlthaten beschreiben? Wer
ihm würdig genug danken?
"Der Erdkreiß ist von deiner Güte/ von deiner
Weisheit ist er voll; Herr! unterweise mein Ge-
müthe/ wie ich dich würdig loben soll. Gieb/
daß mein Herz dich freudig liebt , dich, der mir
so viel Gutes giebt."
2) Gottes Weisheit in der Ernährung der Thiere.
Daß nicht alle Thiere ein imd eben dieselbe Speise
fressen / ist eine weise Einrichtung Gottes. Jedem
Thiere schmeckt aber die ihm bestimmte Nahrung wohl,.
und verwandelt sich/ so unmöglich dieses oft scheint,
bey ihm in nährende Safte. Der Holzwurm frißt
Holz, die Motte Wolle, das Schwein Koth, viele In-
sekten Mist, Vögel wieder Insekten, die Raben das
Aas. Und so sind Knochen, Gift, Leder, Horn, Haare,
Federn, Muschelschaalen und Steine manchem Thiere
wohlschmeckende Speisen.
Eine Thierart dient immer wieder der andern zur
Nahrung. Darum sind so viele Thiere; und von jeder
Art ist, je nachdem sie gebraucht wird, eine hinreichende
Anzahl vorhanden. Bon Wasserinsekten nähren sich die
kleinen Fische, und diese werden von größer» Fischen ver-
zehrt ; der Mensch isset große und kleine- Wären nun
keine
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
238
Atftrs1!
Vv
keine Gewürme im Wasser, so könnten kleine und große
Fische nicht leben, und wir könnten also auch keine
genießen.
Diejenigen Thiere, die ihre Speisen suchen und
fangen müssen, haben eine bewundernswürdige Geschick»
lichkeit, sich dreselbige zu verschaffen. Die Spinne
verfertigt lhr Netz und fangt die Fliegen; der Laub-
frosch kann beynahe-Ellenhoch springen, um Insekten
zu erhaschen; der Ameisenrauber grabt sich eine trichter-
förmige Grube, um die Ameisen, die hinemfallen, zu
erhaschen.
Diejenigen Thiere, die ihr Futter nicht zu allen
Jahreszeiten finden, legen sich Vorrathskammern an,
und tragen ihre Speise auf den Winter ein, die Bie-
ne sammlet sich Honig aus den Blumen; die Hamster
Getraidekörner in großen Haufen.
3) Einige andere Merkwürdigkeiten von Thieren.
Viele kleine Geschöpfe, die im Winter keine Spei-
se haben, verschlafen den Hunger und die Kalte den
ganzen Winter hindurch. Dergleichen sind: manche
Ameisen, Fliegen, Schnecken, Spinnen, Kaser,
auch Frösche; auch Murmelthiere, (Lchlafmause rc.
Sw graben sich tief ein, wenn der Winter herbeykömmt
und verstopfen sorgfältig den Eingang zu ihren Schlaf»
kammern. Nimmt man sie im Winter aus denselben
heraus und bringt sie in die Warme, so leben sie gemei-
niglich nicht mehr lange; im Frühjahr aber kommen sie
munter und neubelebt aus ihren Löchern hervor.
Andere Thiere, denen es im Winter zu kalt seyn
würde, ziehen weg und suchen in warmern Landern
ihren Aufenthalt und ihre Nahrung. Dieß thun die
Lerchen