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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 80

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 Sechste Periode. Von 1648- 1789. — Zweiter Abschnitt. Von 1740 — 1789. griffen wurden. Man glaubte nicht mehr an den guten Willen des Königtums.1 Zum zweiten Male zur Freude des Volkes Minister geworden (1788), faßte Necker den Plan, zur Rettung des Staates die seit 1614 nicht mehr berufenen Etats-generaux (Generalstände) d. h. die Vertreter des Klerus, des Adels und des Bürgerstandes (tiers etat) zu versammeln. Aber unter den obwaltenden Umständen mußte das die Revolution sein. 1) Wie groß die Mißachtung gegen den Adel geworden war, beweist der Jubel, mit dem Beaumarchais’ „Mariage de Figaro“ aufgenommen wuide.

2. Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur - S. 10

1909 - Breslau : Hirt
10 5. Die Zeitalter -be* Erdgeschichte. 9. Vegetationsbild aus der Karbonzeit. Die hohen Stämme links )inb Lepidodendren, die rechts Sigmarien; links im Vordergrunde Kalamarien. Iii. Die Sekundärzeit oder das Mittelalter der Erde. Amphibien und vornehmlich Reptilien zeigen eine reiche Entwicklung. Nadelhölzer, zu- letzt auch Laubhölzer, Säugetiere und Vögel treten auf. Die in diesem Zeit- räum entstandenen Erdschichten gliedern sich in drei Formationen:

3. Tier-Geographie - S. 2

1893 - Leipzig : Hinrichs
2 Verbreitungsgebiete der Tiere. auf jene zwei Gesichtspunkte Rücksicht genommen wird, welche — wie in der Pflanzengeographie — so auch in der Tiergeo- graphie die Hauptsache sind. Ohne Rücksicht auf die einzelnen Erdteile nennen wir im folgenden einige Tiere, welche für die einzelnen (geographischen) Zonen besonders bezeichnend sind:*) Die heiße Zone ist ausgezeichnet durch einen ungeheuren Reich- tum an verschiedenen Tierarten, durch Größe und Farbenpracht der Tiere. Ihre großen Raubtiere und zahlreichen Giftschlangen sind aber viel gefährlicher als die unsrigen, und statt lieblichen Vogelge- sanges erschallt in den Wäldern, besonders des Nachts, schauerliches Geheul und Gekreische. Affen, Löwe, Tiger, Jaguar, Faultier, Kamel, Antilope, Elefant, Flußpferd, Papageien, Kondor, Kolibris, Strauß, Riesenschildkröte, Krokodil, Riesenschlange, bunte Fische, prächtige In-- sekten, besonders Schmetterlinge und Käfer, große Spinnen, Skorpione, Krebse, Würmer, schöne Schnecken, See-Jgel, Seesterne, Korallen, Quallen und noch viele andere Tiere beleben in buntem Gemisch die Länder und Meere der heißen Zone. Die gemäßigte Zone hat zwar noch zahlreiche Tierformen auf- zuweisen, doch bei weitem nicht mehr jene Mannigfaltigkeit, Größe und Farbenpracht; dafür sind aber auch Raubtiere, Giftschlangen und dergl, viel weniger zu fürchten, und sorglos können wir im Walde dem herrlichen Gesang der Singvögel zuhören. In dieser Zone leben z. B.: Wildkatze, Marder, Fischotter, Bär, Maulwurf, Hirsch, Gemse, Steinadler, Nachtigall, Buchfink, Amsel, Hausstorch, Fischreiher, Fluß- schildkröte, gemeine Eidechse, Ringelnatter, Piper, Kreuzotter, Wasser- frosch, Forelle, Hecht, Karpfen, viele niedere Tiere (Insekten, Spinnen, Schnecken und dergl.). Die kalte Zone ist arm an Tierarten? dafür sind solche oft in zahlloser Menge zu Gesellschaften vereinigt (Alken, Heringe). Sie be- Völkern besonders die nördlichen oder südlichen Eismeere und deren Küsten. Als dieser Zone eigentümliche Tiere nennen wir: Eisbär, Eis- fuchs, Renntier, Lemming, Walfisch, Alken, Pinguin (am Südpol), Gänse, Stockfisch und zahlreiche niedere Meertiere. Reptilien, Amphi- bien, Insekten fehlen fast gänzlich. Da nun die Tiere so wenig wie die Pflanzen vom Klima abhängig sind, so hat Wallace — mit Berücksichtigung auch der übrigen Existenzbedingungen — die Tierwelt in sechs zoologische Regionen und vierundzwanzig Subregionen eingeteilt. Näheres s. im Anhang. 1) Nach Plüß, Leitfaden der Naturgeschichte.

4. Tier-Geographie - S. 8

1893 - Leipzig : Hinrichs
8 Ursachen der Ausbreitung der Tiere. Säugetiere, wie z. 23. der Elefant, das Rhinozeros (in Asien und Afrika), die Giraffen (in Afrika) und der Tapir (in Süd- amerika und Südasien), sowie ans der gefiederten Tierwelt der Riese der Vögel, der Strauß. Jenen Säugetieren zunächst stehend an Größe sind die Stiergattungen der nördlichen Hemi- sphäre anzusehen, in welcher auch die Tiere mit den größten Ge- weihen und Hörnern gefunden werden. Die gewandtesten und stärksten Raubtiere, deren Gebiß zum Zerreißen ganz eingerichtet ist, treffen wir in der heißen Zone, wie Löwen, Tiger, Hyänen u. a., während bei den größten Krallentieren der nördlichen Gegenden die Backenzähne schon auch auf Pflanzenkost einge- richtet, und die Schnelligkeit und Biegsamkeit der Glieder sehr abgestumpft sind. Dagegen ist die geographische Verbreitung der V ö g el, welche von tierischen und vegetabilischen Stoffen zugleich leben, wie die Raben und Raken, weit gleichmäßiger, während die Sumpf- und Wasfertiere fast über alle Länder der Erde so ziemlich gleich verteilt sind. Denn da die Verbreitung der im Wasfer lebenden Infekten, Weichtiere, Krebse und Würmer von der Wärme weit weniger abhängig ist, als die der Pflanzen- und Landinfekten, indem das Wasser in seinen Tiefen wenig Tempe- ratnrverändernng erleidet, so finden wir diese Tiere an den Meeresküsten, Seen, Flüssen, Sümpfen und Teichen selbst im höchsten Norden und Süden, wohin ihnen unzählige Vögel folgen, die von ihnen leben und dort brüten. Die eigentlichen Raub- Vögel endlich, die Haie des Lnftmeeres, finden sich — etwa mit Ausnahme der Geier und Aasvögel — überall verbreitet; namentlich gilt dieses von der Gattung der Falken und Eulen. Um so mehr sind dagegen die Reptilien, besonders die Schlangen, von der Temperatur abhängig, da sie nicht imstande sind, einen höheren Wärmegrad in sich zu erzeugen als derjenige der äußeren Luft ist, und der Wärme gebenden äußern Be- deckuug fast ganz entbehren. Der Frost, der sie gleichzeitig ihrer Subsistenzmittel beraubt, läßt daher die Schlangen u. a. in Erstarrung fallen; sie bringen den Winter schlafend zu. Im allgemeinen vermehrt sich die Zahl der Reptilien beträchtlich gegen die heiße Zone hin und nimmt, namentlich in den vollkomm- neren Formen, ab gegen die Pole hin; je kälter also ein Land ist, desto ärmer ist es an Amphibien und umgekehrt sind sie in der heißen Zone am größten, zahlreichsten und furchtbarsten, in der gemäßigten

5. Tier-Geographie - S. 10

1893 - Leipzig : Hinrichs
10 Ursachen der Ausbreitung der Tiere. bereichert, während die Hausratte und Hausmaus gegen den Willen des Menschen durch die Schiffe nach andern Ländern gebracht wurden. Aus jüngster Zeit ist besonders die Verderb- liche Einführung der Reblaus durch amerikanische Reben und des Colorado-Käfers durch amerikanische Saatkartoffeln zu er- wähueu. Geringeren Einfluß auf die Verbreitung der Tierwelt haben endlich noch 5. der Wind, der besonders die Lusttiere in die höchsten Regionen erhebt oder über große Länderstriche verschlägt; 6. das Wasser, welches durch seine Strömungen die winzigen Eier und Jungen der Wassertiere forttreibt oder auf schwimmenden Eisschollen Bären und Wölfe des Nordens von Grönland nach Island, ja bis Europa entführt. Störe und Alfens steigen zur Laichzeit aus dem Meere in die Flüsse und Bäche hinauf; der Lachs2) kommt aus der Nordsee, den Rhein, die Weser, die Elbe hinausgehend und hohe Wasserfälle über- springend, bis in die Schweiz^), nach Franken und Böhmen. Inwiefern endlich 7. klimatische und geologische Veränderungen die Verbreitung von Tierformen in jetzt von einander getrennten Gebieten erklären, ist aus „Pflanzengeographie" S. 11 zu ent- nehmen. Um ein Beispiel zu nennen, sei hier nur hingewiesen auf die Übereinstimmung der Tierwelt Englands und Irlands mit der des Kontinents (weil beide Inseln in vorhistorischen Zeiten Teile des Kontinentes waren) oder auch die Ähnlich- keit der nordamerikanischen Fauna mit der europäischen (weil zwischen beiden Erdteilen früher eine Landbrücke bestand, welche Einwanderungen aus der Alten in die Nene Welt vermittelte). 1) heringsartige Fische im schwarzen und kaspischen Meere. 2) daher auch „Salm" (der Springer) genannt. 3) der Wasserfall von Schaffhausen bildet die Grenze seines Vor- dringens.

6. Tier-Geographie - S. 22

1893 - Leipzig : Hinrichs
22 Charakter-Säugetiere Europas. kommen nie in die Wälder herab. Sie sind etwas kleiner, aber auch mutiger und wilder und ihr Fleisch ist schmackhafter als das der Waldtiere, die tiefer Hausen und im Winter in die Wälder und sogar zuweilen in tiefe Thäler hinabgehen. Doch macht sie ihre Schnelligkeit und Behendigkeit nicht sicher; viel- mehr ist die Gemse ein Sinnbild der Wachsamkeit: sie sieht sich beim Weiden jeden Augenblick um, wittert nach allen Seiten, giebt die geringste Gefahr durch ein lautes, durchdringendes Pfeifen zu erkennen, worauf sie, wenn die Gefahr als eine wirkliche sich zeigt, schnell die Flucht ergreift. Den Hals kann sie fo strecken, daß sie, an einen Baum oder Felsen gelehnt, 2 m hoch reichen kann. Sie bedarf aber auch der Wachsamkeit; denn auf der Erde, wie in den Lüften lauern zahlreiche Feinde aus sie: dort Luchse, Bäreu und Wölfe, hier Adler und der kühne Lämmergeier. Ihr gefährlichster Feind ist aber der Mensch, der unablässig auch dieses friedliche und nützliche Tier verfolgt, so gefährlich und mühsam auch seine Jagd ist. Der Gemseujäger muß einen freien Kopf, ein gutes Gesicht und sichere Füße haben; damit er über die steilsten Klippen, neben den schrecklichsten Abgründen, über die überhangenden Abhänge gehen könne, darf er vom Schwindel nichts wissen. Er muß sich gewöhnen, über Eisfelder und Gletscher zu gehen, Sturm, Uugewitter und Kälte zu ertragen. Mitten in der Nacht, oft schon am Abend, verläßt er, mit einem langen, starken, unten mit Eisen beschlagenen Alpenstocke und seiner guten, weittragenden Büchse, Pulver und Blei versehen, seine Wohnung, und noch ehe die Sonne aufgeht, durchspäht er mit scharfem Auge die höheren Gebirgsregioueu, beobachtet die Richtung des Windes und geht gegen denselben, damit die Gemsen ihn nicht wittern. Als Windzeichen bedient er sich eines Haares, welches er in die Luft hält. Bemerkt er nun eine Gemse, so wartet er hinter einem Felsen oder einem andern, ihm gelegenen Orte, bis das Tier sich von dem Weide- platze zurückzieht und er es sicher aufs Korn nehmen kann. Da aber die Gemse mit vorrückendem Tage immer aufwärts zieht, so sucht er womöglich höher als sie zu kommen, so daß sie ihm zum Schusse kommt. Sobald er die Hörner der Gemse gewahrt, schießt er. Da aber die Gemse — ganz verschieden von dem zart organisierten Stein- bocke — ein sehr zähes Leben hat und auch selbst bei starken Ver- wnndungen sehr oft entkommt, so muß der Jäger gut zielen und Brust oder Kopf zu treffen suchen; ^enn ein anderer Schuß bringt das Tier schwerlich in seine Gewalt. Selbst auf drei Beiueu läuft sie noch davon, und oft trifft man solche, denen die Knochen von selbst wieder zu- sammengewachseu sind. — Ist aber nun die Gemse glücklich erlegt, so beginnt neue Mühe und Gefahr für den Jäger, seine Beute in weg- same Gegenden zu tragen. Zu dem Zwecke wird das Tier ausgeweidet,

7. Tier-Geographie - S. 63

1893 - Leipzig : Hinrichs
Charakter-Amphibien Asiens. 63 kindlichen Völker alle übrigen, menschenfeindlichen Eigenschaften des Krokodils übersehen und es mehr als einen Wohlthäter verehren, als wegen seiner Raubsucht fürchten läßt. So tief begründet ist die Dankbarkeit in dem Herzen des Naturmenschen! Übrigens scheint auch nur der Hunger — der scharfe Stachel, der zu so vielem Bösen reizt — das Krokodil grausam zu machen; denn es soll leicht zu zähmen sein durch Darreichung der ihm nötigen Nahrung, wie schon der alte Aristoteles vom ägyptischen und neuere Forscher auch von unserm indischen Krokodil erzählen. Auf dem Lande bewegt sich der Gavial ge- wöhnlich langsam und verdrossen; sein Gang ist eine Art von mühsamem Zappeln, wobei er ein Bein ums andere bewegt, den schweren Körper kaum über der Erde hält und den langen Schwanz — nächst den starken, in einander greifenden Zähnen feine Hauptwaffe — auf dem Schlamme nachschleppt. So steigt er aus dem Wasser und kriecht aus den Feldern oder in den Wäldern herum, um Futter, einen andern Wohnort, oder einen paffenden, sichern Ort für seine Eier zu suchen. Wenn er, nicht weit vom Wasser entfernt, einen Feind bemerkt, so duckt er sich mit der Schnauze gegen den Boden und liegt still, mit den Augen, die sich, ohne daß das Tier den Kopf viel zu be- wegen braucht, leicht drehen können, den Feind beobachtend. Wenn er dagegen im Waffer seiner Beute nachgeht, schwimmt er so langsam auf dieselbe zu, daß das Wasser kaum Wellen schlägt, nähert sich ihr von der Seite und verbirgt dabei Kopf und Oberleib, bis er des Streiches mit seinem gewaltigen Schwänze gewiß ist, worauf er das Opfer mit Blitzesschnelle erfaßt. Die Hauptnahrung des Gavials sind Fische; allein er greift auch Hunde, Kälber und felbst Menschen an, welche sich den Flüssen nähern. Man darf sich daher nicht wundern, daß die Einwohner jener Länder die gefährlichen Nachbarn auf alle Weise von sich fern zu halten suchen und ihnen mit allen Mittel der Jagd nachstellen, besonders da auch ihr Fleisch ziemlich wohlschmeckend, obschon etwas schwer verdaulich sein soll. 2. Unter den Schlangen sind besonders die Pythonen den hinterindischen Inseln eigen. Die größte derselben ist die Tigerschlange. Sie sind den amerikanischen Riesenschlangen (Loa) ähnlich und haben, wie diese, oberhalb des Schwanzes zwei hornartige Sporen, gleichsam verkrüppelte Füße. Die Giftzähne fehlen; die Fangzähne dagegen erreichen eine gewaltige

8. Tier-Geographie - S. 78

1893 - Leipzig : Hinrichs
78 Charakter-Vögel Afrikas. auf den großen dürren Ebenen vom Kap landeinwärts bis zum Südrand der Sahara. Ein stattlicher Vogel, fast von der Größe unseres Kranichs; denn er mißt, wenn er ausrecht steht, über 3 Fuß. Er scheint nur zum Segen für die afrikanische Menschheit bestimmt zu sein, weshalb ihm die Natur auch Schlauheit und Scharfblick genug verliehen hat, sich seinen Feinden zu entziehen, obgleich er mehr läuft als fliegt. Sein Gang ist leicht, und er tragt seinen Körper mit Anstand. Nur wenn er überrascht wird, oder wenn man ihn zu Pferde ver- folgt, fliegt er, aber immer nnr knrze Strecken und nie hoch. Seine Nahrung besteht vorzüglich in Reptilien, und er soll die giftigsten Schlangen ebensowohl angreifen, als die unschädlichen, denn seine langen Beine schützen den Körper vor dem Biß dieser Tiere. Bemerkt er eine Schlange, so eilt er ihr nach; richtet sie sich gegen ihn, so macht er starke Sprünge nach allen Seiten, und ein solcher Kampf ist sehr unterhaltend für den Zuschauer. Dem Angriffe und den Zähnen der Schlange setzt er besonders seine Flügel entgegen; beißt die Schlange, so trifft ihr Biß die Federn, und so entleert sich ihr Gift, indem sie zugleich von den wiederholten Flügelschlägen, welche der Vogel mit großer Schnelligkeit austeilt, betäubt wird, wobei ein stumpser Sporn am Flügel als tüchtige Waffe besonders kräftig mitzuwirken scheint. So ermüdet er die Schlange bald, zer- bricht nun mit einem Schnabelhiebe den Kopf derselben und verschlingt sie ganz, wenn sie nicht groß ist. Größere zer- stückelt er mit Schnabel und Klauen. Neben den Schlangen nährt er sich von Eidechsen, kleinen Schildkröten und Insekten, besonders Heuschrecken. Demnach scheint er in diesen trockenen Regionen ganz dieselben Dienste zu leisten und gleiche Be- stimmnng zu haben, wie das zahlreiche Heer der Reiher und Störche in den sumpfigen Niederungen der verschiedenen Erd- teile; nur daß er im Kampfe gegen die giftigen Schlangen noch weit besser gerüstet ist. Man hält ihn am Kap häufig gezähmt, und zwar nicht blos zum Vergnügen, sondern auch, damit er Ratten, Mäuse, Schlangen und anderes Getier, welches oft in die Hühnerhöfe eindringt, vertreibe, und hat ihn zu gleichem Zwecke selbst nach Westindien, namentlich nach Guadeloupe und Martinique, zu verpflanzen gesucht. 4. Weit länger bekannt und als Symbol und Bote segnen- der Naturkräfte schon vor Jahrtausenden in Ägypten dankbar

9. Tier-Geographie - S. 79

1893 - Leipzig : Hinrichs
Charakter-Vögel Afrikas. 79 verehrt ist der heilige Ibis. Dieses ist der Vogel, welchen man in den Tempeln des alten Ägyptens mit einer Verehrung aufzog und behandelte, die an Anbetung grenzte, und den man nach seinem Tode einbalsamierte, so daß noch jetzt Mumien des- selben neben denen anderer Tiere sich finden. Sein eigentliches Vaterland ist Nubieu und Äthiopien; doch findet er sich über ganz Afrika verbreitet. Er ist ungefähr von der Größe eines Haushuhnes, weiß, außer den Spitzen der Schwungfedern, welche, wie die Füße, der Schnabel und die nackten Teile des Kopses und Halses, schwarz sind. Wodurch er zu so hohen Ehren gelangt, weiß man nicht. Wahrscheinlich deshalb, weil sein Erscheinen das ersehnte, Fruchtbarkeit und Segen bringende, Wachsen des Niles verkündete; denn wer ehrt nicht gern die Boten guter Kunde? Und in der That kommen diese Vögel noch jetzt mit dem wachsenden Nile im südlichen Nnbien an, und ihre Zahl wächst oder mindert sich, wie die Gewässer. Gewöhnlich sieht man sie dann ganz nahe beisammen sitzen und stundenlang mit dem Schnabel im Schlamme wühlen und dabei Schritt vor Schritt, fast iu Reihe und Glied, langsam vorwärts schreiten; mit Ende Juni reisen sie wieder ab und ziehen nach Äthiopien und weiter südlich. Es ist wohl glaublich, daß der Ibis wirklich kleine Schlangen verzehrt, jedoch mit größeren und gefährlichen sich nicht einläßt. Während der Regenzeit be- steht seine Nahrung, wenn nicht ausschließlich, so doch vor- zugsweise aus Kerbtieren. In dem Magen der Erlegten fanden sich entweder Heuschrecken oder Käfer verschiedener Art. ins- besondere Dungkäfer; an den Gefangenen beobachtete man, daß sie vorgeworfene kleine Lurche nicht verschmähten, Kerfe aber vorzogen. Im Sudan stellt man dem Ibis nicht nach, obgleich sein schmackhaftes Fleisch die Jagd wohl lohnen würde. Ein zu- fällig gefangener Ibis wird übrigens von den Eingebornen gern gegessen und von den freien Negern außerdem noch seiner zerschlissenen Federn beraubt, weil diese den Kriegern jener Stämme zu einem beliebten Kopfschmucke dienen. 5. Um das Verwandte nicht zu trennen, erwähnen wir 1) Keineswegs aber der lange fälschlich dafür gehaltene afri- kanisch e Nimmersatt (Tantalus Ibis), der weit größer ist und nur selten nach Ägypten kommt, sondern mehr am Senegal zu Hause ist.

10. Tier-Geographie - S. 81

1893 - Leipzig : Hinrichs
Charakter- Amphibien Afrikas. 81 prachtvoller Vogel. Der Marabu endlich ist schon oben (S. 58) erwähnt. c. Amphibien. Auch in seinen Amphibien behauptet Afrika seinen Schrecken er- regenden Charakter, obgleich es zu trocken ist, um deren viele hervor- zubringen; denn es bietet ihnen blos Wärme. Viele seiner Flüsse ver- schwinden in der heißen Jahreszeit im Sande, und nur wenige Gegen- den sind feucht und schattig. Die Waldungen sind selten, und noch seltener groß und dicht, also ganz im Gegensatze zu den herrlichen und merkwürdigen Urwäldern Amerikas, welche im undurchdringlichen Ge- wirre der durch Schlingpflanzen zu einem Ganzen verbundenen und mit einer Menge Schmarotzerpflanzen untermischten Masse den Sonnen- strahlen nur sparsam zugänglich, immer Feuchtigkeit genug behalten. Allein auch die dürren Sandwüsten Afrikas sind darum doch nicht leer von Reptilien: Schlangen — mehr giftige als sehr große') — nud Eidechsen leben da. Neben dem Flußpferde ernähren die großen Flüsse Afrikas hauptsächlich die Krokodile. Schildkröten sind nicht viele Arten daselbst angetroffen worden. Unter allen Amphibien dieses Erdteiles ist keins demselben so charakteristisch eigen als das Nilkrokodil (S. oben S. 62). Sehr groß ist der Schaden, den die Krokodile nicht nur unter den Herden anrichten, sondern auch unter den Menschen. Im ganzen Sudan giebt es nicht ein einziges Dorf, aus dem durch die Krokodile nicht schon Menschen geraubt wären; deshalb bildet auch die Krokodiljagd eine wichtige Beschäftigung der Einge- bornen und Europäer. Die günstige Jahreszeit für diese Jagd ist der Winter, wo das Krokodil gewöhnlich auf sandigen Strecken in der Sonne schläft. Der Jäger merkt sich den Ort; aus der Südseite desselben, das heißt unter dem Winde, gräbt er sich ein Loch in den Sand mit einem Erdauf- würfe nach der Seite, wo man das Krokodil erwartet; der Jäger ver- birgt sich dort, bleibt er unbemerkt, so kommt das Tier an seinen ge-- wohnlichen Lagerplatz, wo es bald bei der Wärme der Sonnenstrahlen einschläft. Nun wirft der Jäger mit kraftvollem Arme das Tier mit einer Harpune an; das Eisen muß, um den Zweck zu erreichen, wenig- stens vier Zoll tief eindringen, damit der Widerhaken gehörig fassen kann. Das angeworfene Krokodil eilt in das Wasser und der Jäger 1) Zu den giftigsten gehören: die Hornviper, durch welche sich Kleopatra den Tod gegeben haben soll, die ägyptische Aspis oder Brillenschlange und die furchtbaren Wüstenottern, besonders die Puffotter am Kap. Buchholz, Tiergeographie. 2. Aufl. 6
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