xo Kurze Säße zur Erweckung der Aufmerksamkeit
wie der Hund, und keine Federn, wie der Sperling, son-
dern Schuppen. Er kann nicht gehen, wie der Hund,
und nicht fliegen, wie der Sperling, aber er kann
schwimmen, d. h. sich im Wasser schnell von einem Orte
zum andern bewegen. Dazu gebraucht er die Floßfedern
und den Schwanz. Er gehört zu denfischen , und
lebt nur im Wasser.
Der Frosch hat zwar vier Füße, aber seine Hinterfüße
sind lang, und er gebraucht sie weniger zumgehen, als
zum Schwimmen. Er kann auch nicht gehen, sondern
nur Hüpfen oder springen. Er lebt im Wasser und auf
dem Lande, und gehört zu den Amphibien.
Die Spinne (Kanker) hat 8 Füße, und kein rothes
und warmes, sondern kaltes weißlichtes Blut. Ihr Leib
hat mehrere Einschnitte oder Kerben. Sie gehört zu den
I n sek len. Die Schnecke hat keine Füße, und kann
nur kriechen. Sie hat auch kaltes weißliches Blut, und
gehört zu den Würmer n.
Fast jedes Thier har eine besondere Stimme. Die
Fische, die Würmer und dieinsekten scheinen keine Stim-
me zu haben. Die angenehmste Stimme hat der Mensch.
Ich habe gehört, wie die Nachtigall und die Lerche singt,
der Storch klappert, der Hund bellt und knurrt, die
Ziege meckert, das Schaaf blökt, der Pfau schreit, das
Ferkel quikt, die Maus vfeift, das Pferd wiehert, der
Schwan zischt, der Frosch quackt und die Grille zirpt.
Die Thiere haben von Natur eine warme Klei-
dung. Einige sind mit starken Haaren oder mit
Wolle, andere mit Federn, noch andere mit Schuppen,
einige mit Borsten oder Stacheln bedeckt.
Die wilden Thiere , welche in den Wäldern leben,
und sich vor dem Menschen fürchten, suchen sich selbst
ihre Nahrung. Die zahmen Thiere werden von den
Menschen gefüttert. Ihre Nahrungsmittel sind sehr
verschieden. Einige bringen andere Thiere um ( würgen
sie), und fressen sie dann auf. Diese heißen Raub-
thiere ; andere fressen todte Thiere, welche schon in
Fäulnis; gerathen sind (Aas); noch andere leben von
Gras,,Kräutern, Wurzeln, Knospen, Blättern, Holz,
Dlumensäften, Körnern, Spreu, und sogar von gifti-
gen Pflanzen.
und des Nachdenkens. 25
Meinen Hur har der — von — gemacht. Das
Tuch meines Nockes hat der — von — per fertigt,
die Leinwand, wovon mein — gemacht ist, hat der
— auf seinem Weberstuhle gemacht. Er gebraucht
dazu —. Ich weiß auch, wovon dis graue Leinwand
weiß gewogen ist. Sie hat auf der -- gelegen.
Meine Strümpfe sind —. Die Strickerin brauchte
dazu — Garn. Meine Stiefeln hat der —- von Le-
der gemacht. Das Leder ist — von dem — ver-
fertigt worden.
Ich kann mit meinem Körper verschiedene Bewe-
gungen machen, welche die Thiere nicht machen können.
Ich kann nicht nur gehen, laufen, liegen, springen,
sondern auch schnell aufspringen, mich bücken, meinen
Körper nach allen Seiten wenden, tanzen, rutschen,
knreen, sitzen. Ich kann andern meine Gedanken und
weine Empfindungen durch Worte zu verstehen geben,
oder sprechen; die Thiere können nicht sprechen. Um
zu sprechen, gebrauche ich folgende Werkzeuge: die Lunge
die Luftröhre, den Zapfen, hie Zunge, die Zahne, die
Lippen und die Naselöcher.
Ich kann sehen, denn ich habe zwei gesundeauge^
Ich kann hören, denn ich habe zwei ----Ich kann
schmecken, denn ich habe eine Zunge und einen Gau-
men. Ich kann riechen, denn ich habe eine Nase.
An meinem ganzen Körper kann ich fühlen; ein be-
sonders zartes Gefühl habe ich in den Fingern.
Ich sehe den Mond, die Sonne und die Sterne am
Himmel; und auf der Erde sehe ich Menschen, Thiere,
Bäume, Pflanzen, Krauter, Steine, Berge, Hügel,
Felder, Flüsse, Seen, Teiche, Bache, Quellen, Städ-
te und Dörfer. In der Luft sehe ich Vögel, Fliegen,
Mücken, Schmetterlinge; in der Erde erblicke ich Wür-
mer ; im Wasser sehe ich Fische, Frösche, Schnecken
und Würmer.
Ich höre den Gesang der Vögel, das Rollen des
Donners, den Schall der Glocken, das Knallen einep
Peitsche, das Wiehern eines Pferdes, das Nieseln ei-
nes Baches, die Töne der Musik, und den leise,,
Schlag einer Taschenuhr. Ich kann in weiter Ferne
has Bellen eines Hundes , das Krähen enzes Ha Hz
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und des Nachdenkens.
2y
Lar ist? Aber wie heißt das Ding, welches in keiner Stu-
be fehlen darf, eb es gleich den größten Theil des Jah-
ves ganz unbrauchbar ist? Was bemerkst du in bieder Stu-
be, und besonders an deinen Kleidungsstücken, das sonst
an einem Thiere gesessen hat? Nenne mir die hölzernen,
die eisernen und die kupfernen Gerätschaften, welche in
keiner Küche fehlen dürfen?
Nenne mir alle Theile deines Kopfes — alle deine Be-
dürfnisse - alles, was du in der Schule gebrauchst —'
alle die Thiere, deren Fleisch du gegessen hast? — Jetzt
nenne mir einige vierfüßige Thiere, deren Name sich mir
einem K. anfängt — und nun einige Nögel, deren Name
sich mit eben diesem Buchstaben anfängt? Ich weiß ei-
nige Fische zu nennen, deren Name sich mit einem K.
anfängt. — Nenne mir ein Gewürz, dessen Name sich
mit einem P. ansangt. — Weißt du auch einige Erd-
arten zu nennen? Und einige Edelsteine? Jetzt nenne
mir die wilden Thiere, deren Fleisch gegessen wird?
Und nun diejenigen, deren Pelz kostbar ist? — Weißt
du auch einige Thiere zu nennen, welche unter der
Erde wohnen?
Nenne mir einige Dinge, welche von Natur ein-
grüne Farbe haben — und einige, weiche von Natur
schwarz sind? Jetzt einige, welche sehr leicht sinh
— aber einige, welche sehr schwer sind? Nenne Mir
den zehnten Buchstaben des Alphabets, bett sechsten Mo-
nat im Jahre, die Winter-Monate, einen Frühlings-
Monat und einen Herbst-Monat? Nun auch den Mo-
nat, in welchem du geboren bist? Nenne mir einige
Dinge, welche im Wasser größer und weicher wer-
den — einige, welche im Wasser schmelzen, und ei-
nige, welche auf dem Wasser schwimmen? — Nenne
mir etwas jehr süßes, etwas sehr saures und etwäl
bitteres?
Wie heißen die Theile eines Holzwagens, eines
Spinnrades, eines Messers, einer Feder, eines Fen-
sters und einer Thür? Nenne mir einige Fehler, wel-
che Kindern eigen sind —• und die Tugenden eines gu-
ten Schülers.
Im Herbste ist die Luft — im Sommer ist sie —-
Im Herbste werden, die Früchte Im Frühling
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zur Beförderung guter Gesinnaugen rc. 95
zu rechter Zeit abraupen ließ. Wir wollen das Un-
srige thun, lieber Freund, und dann den großen
Hausvater regieren lassen. Der weiß mehr Mittel ge-
gen die Raupen, als wir. Der hat schon gesorgt, wie
weit sie kommen sollen, und hat ihnen mehr Feinde zu-
geordnet, als wir kennen.
Der Gärtner. 0! sagen Sie doch, wie es da-
mit ist. Das höre ich gar zu gerne.
Der Herr. Da giebt es so viele Vögel, Käfer
und andere Insekten, die den gefährlichsten Raupen,
den Blüthraupen, gleich auf dem Fuße nachgehen,
und sie da wegholen, wo wir nicht einmal hinkommen
können. Ich will ihm jetzt eine ganze Armee vor-
führen, welche wider die Raupen zu Felde geht. Die
liebe Nachtigall thut gewiß das ihrige redlich. Wie
manches Näupchen und Würmchen holt sie weg, und
wird eben durch diese Lockspeise von den undankbaren
Menschen gefangen.
Die Fliegenschnepper, Rothschwänzchen, Rothkehl-
chen, Bachstelzen, Finken, Spechte, Baumläufer, Fle-
dermäuse — selbst unsre Sperlinge, die wir ja nicht
ausrotten dürfen — das alles sind eifrige Raupenfeinde.
Besonders holen die letztern die B l ü r h r a u p e n her-
aus, wenn wir denken, daß sie Knospen abbrechen.
Der Gärtner. Ist's möglich? Ach, so habe ich
den guten Sperlingen schon oft unrecht gethan, denn
wenn ich sie sehe, so hole ich gleich die Flinte.
Der Herr. So thut uns manches Thierchen eine
Wohlthat, die wir als Schaden ansehen. Die Mei-
sen, Zaunkönige und Goldhähnchen wissen die
verborgensten Schmetterlinge, die wir nimmermehr fin-
den würden, aufzuspüren, und picken sie sorgfältig aus.
Außerdem giebt es noch so viel große Baumwanzen
und Erdkäfer, welche eben dieß thun. Besonders wü-
then die großen goldgrünen Käfer unter den Raupen;
desgleichen die Wespen, die Schlupfwespen, welche ihre
Eier in die lebendigen Raupen legen, da dann die klei-
nen Maden, welche daraus entstehen, die ganze Raupe
inwendig ausfressen. Auch die Ameisen gehören zu den
Feinden der Raupen; sie würgen unter ihnen, wie die
Wölfe unter den Schaafen. Was würden wir schwache
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zur Beförderung guter Gesinnungen rc. 99
Krankheit ihres wilden Sohnes verursachte, wenn
nicht der menschenfreundliche Wundarzt dem Knaben
ein Bruchband geschenkt hatte. Doch dieß war nicht
einmal das einzige und größte Unglück, welches sich
Ferdinand durch seine Wildheit zugezogen hatte, denn
bald zeigte es sich, daß er auch an der Brust Schaden
gelitten hatte, und also ein elender schwächlicher Mensch
bleiben würde. Er hatte die Stühe seiner guten Mut-
ter im Alter seyn können, nun aber wurde er die Ur-
sache, daß ihr Alter kummervoll und traurig war.
Sagt, was wolltet ihr zu eurer Warnung aus dieser
Geschichte lernen? Vor welchen Belustigungen wollet
ihr euch sorgfältig hüten ? Was wollet ihr gern anneh-
men und befolgen ? Und wie mit euren Kräften haus-
halten? Warum wollet ihr dieß thun, und dem wilden
Ferdinand nicht ähnlich werden?
50. Dñs Raupennest.
«Henriette machte eines Abends mit ihrer Mutter
einen Spaziergang übers Feld. Sie war von ihr da-
zu gewöhnt, alles mit Aufmerksamkeit zu betrachten,
was um sie her war. Dieß that sie auch jetzt. Auf
einmal blieb sie stehen, und rief: Mutter! Mutter!
komm geschwind her, und sieh, was da ist! Die Mut-
ter kam, und sieh! da war ein Nesselbusch, der ganz
mit Raupen bedeckt war: lauter häßliche schwarze Thie-
re mit stachlichtem Rücken, und grünen Streifen zwi-
schen den Stacheln. — Soll ich die Raupen todt tre-
ten? fragte Henriette. — Nein, sagte die Mutter;
denn wie du siehst, so nähren sie sich von Nesseln, und
sind also nicht schädlich. Wenn sie aber an einem
Kirschbaume, oder auf einer Pflanze säßen, dann dürf-
test du sie, als schädliche Thiere, todt treten. Höre,
wie du dir mit diesen Thierchen eine recht große Freu-
de machen kannst. Nimm sie mit nach Hause, und
füttere sie.
Ach ja, das will ich thun, sagte Henriette, und griff
hastig zu, zog aber sogleich schreiend die Hand zurück,
denn sie hatte nicht bedacht, daß die Nesseln brennen.
Kannst du denn die Nesseln nicht abreißen, ohne
G 2
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Ferdinand Henriette Henriette
ioo Erzählungen
daß sie dich brennen? fragte die Mutter. Jetzt besann
sich Henriette, zog das Schnupftuch aus der Tusche,
wickelte es um die Hand, und riß nun behutsam die
Nesseln ab. Freudig trug sie die Raupen nach Hause,
steckte sie mit den Nesseln in ein großes Glas, welches
ihr die Mutter dazu gegeben hatte, und band ein Pa-
pier darüber. — Aber willst du denn, daß deine Rau-
pen ersticken sollen? fragte die Mutter. Nein, das will
ich nicht, antwortete Henriette. — Nun so mußt du
kleine Löcher in das Papier stechen, damit frische Luft
in das Glas kommt. Dieß that Henriette, und hatte
ihre Freude daran, zu sehen, wie die Raupen ein Blatt
nach dem andern abfraßen.
Am andern Tage, als Henriette ihr Frühstück ver-
zehrt hatte, fragte die Mutter: Hast du denn auch an
'deine Raupen gedacht, und ihnen ihr Frühstück gegeben?
O! sagte Henriette, die Raupen haben noch das
ganze Glas voll Nesseln.
Aber sieh sie an, sagte die Mutter, ob sie nicht ganz
vertrocknet sind. Dürre Nesseln können doch die armen
Thiere nicht fressen. Da du die Gäste einmal angenom-
men hast, so ist es auch deine Pflicht, ihnen alle Tage
frische Nesseln zu holen, und sie so zu ernähren; denn
sie selbst können es nun nicht mehr thun, da du ihnen
die Freiheit genommeir hast. Dieß merkte sich Henriette,
und vergaß ihrer kleinen Gaste nicht wieder. Fünf Tage
batte sic ihnen nun reichlich Futter gegeben, und fröh-
lich zugesehen, wie sie es verzehrten. Am sechsten Tage
wollte sie ihnen auch Futter geben, aber, o Wunder!
da sie das Papier wegnehmen wollte, hatten sich alle
.Raupen daran gehängt. Mit den Hinterfüßen saßen sie
theils am Papier, theils am Glase, so fest, als ob sie
angeleimt gewesen waren. Geschwind lief Henriette zur
Mutter, und zeigte ihr die aufgehängten Raupen. Be-
forglich fragte sie: Aber was fehlt ihnen denn? liebe
Mutter, ich habe sie doch alle Tage so reichlich gefüttert,
und nun werden sic mir doch sterben!
Sei ruhig, antwortete die Mutter, sie werden nicht
sterben, sondern dir noch viel Freude machen. Laß,sie
nur ungestört hängen. Das that Henriette, und macht»
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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zur Beförderung guter Gesinnungen rc. ioi
ganz behutsam das Glas wieder zu. Kaum war sie
am folgenden Morgen aus dem Bette, so lief sie nach
dem Glase, und sieh, da gab es schon wieder etwas
Neues. Die Raupen waren verschwunden, und nun
hiengen lauter länglicht runde Püppchen da, mit einer
kleinen Krone auf dem Kopfe. Sie lebten und beweg-
ten sich hin und her. Henriette machte große Augen,
schlug die Hände zusammen, und wußte nicht, was sie
dazu sagen sollte. Endlich rief sie: Muttermutter!
komm geschwind her, und sieh, was aus meinen Rau-
pen geworden ist.
Hab' ich es dir nicht gesagt, antwortete die Mutter,
daß dir die Raupen noch viel Freude machen würden?
Betrachte sie nun recht genau; sie haben ihre Haute
abgestreift, die du hier hangen siehst, und haben sich
verwandelt in Dinge, die man Puppen nennt. Laß sie
nur alle ruhig hangen, und sich alle Tage nach dem
Glase. Vielleicht erblickst du bald einmal wieder et-
was , das dir große Freude macht.
Es traf richtig ein ; nur währte es der ungeduldigen
Henriette zu lange, und schon hatte sie fast alle Hoff-
nung aufgegeben. Aber nun waren einige Wochen ver-
gangen, als Henriette einmal wieder nach ihrem Glase
sahe. Und was erblickte sie? da war alles voll schöner
bunter Schmetterlinge in dem Glase. Ach sieh doch,
liebste Mutter, rief sie, was in meinem Glase ist! Lä-
chelnd kam die Mutter, und als sie nun beide genauer
zusahen, erblickten sie ein neues Wunder. Ein Schmet-
terling, der in einer Puppe steckte, drückte mit seinen zar-
ten Füßchen die Puppe von einander, und kroch heraus.
Seine Flügel waren ganz klein, und zusammengerollt,
wie ein Stück Papier. Er liefgeschwind am Glase hin-
auf, und hängte sich an das Papi-r. Seine Flügel
wuchsen fast zusehends, und nach einer Viertelstunde
hiengen sie vollkommen da. — So gieng es nun den
ganzen Vormittag. Immer ein Schmetterling nach dem
andern kroch aus seiner Puppe heraus. Nach Tische
waren sie alle ausgekrochen. — Nun kannst du dir
noch eine Freude machen, sagte die Mutter. Nimm das
Glas, trag' es in den Garten, mache es auf, und gieb
den Schmetterlingen die Freiheit.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
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I1ö
Produkte der Erde.
man an den Hunden, daß sie oft im Schlafs bellen
und knurren, wovon nur ein Traum die Ursache seyn
kann. Einige Thiere, besonders die Katze, die Eu-
len, und verschiedene Raubthiere schlafen bei Tage,
und gehen des Nachts auf Raub aus. Von dem ge-
wöhnlichen Schlafe der Thiere ist der Winterschlaf,
in den einige verfallen, zu unterscheiden. Nicht alle
Thiere finden nehmlich im Winter ihren Unterhalt, und
müßten also verhungern, wenn sie nicht durch ihre Na-
turtriebe vor dieser Gefahr geschützt würden. Viele
bereiten sich nehmlich im Herbst mit bewundernswür-
diger Kunst und Vorsicht eine Lagerstätte oder Winter-
wohnung, legen sich hinein, und erstarren, bis dre
Warme der Frühlingssonne sie wieder weckt, und in
der Natur neue Nahrung für sie bereitet ist. Diese
Erstarrung ist so stark, das; die warmblütigen Thiere,
z. B. die Murmelthiere, während derselben nur eine
unmerkliche Wärme behalten, und daß die Puppen vie-
ler Insekten, die zu gleicher Zeit ihre Verwandlung
bestehen, im Winter oft so durchfroren sind, daß sie
wie Eiszapfen, oder Glas klingen, wenn man sie auf
die Erde wirft. Dennoch aber lebt das darin schlafen-
de Thier. Die mehresten Amphibien fallen in den Win-
terschlaf, aber unter den Vögeln wohl nur die Schwal-
den. Manche Thiere erstarren zwar nicht im Winter,
legen sich aber im Herbste kunstvolle und gut verwahrte
Borrathskammern an, und tragen eine Menge von
Nahrungsmitteln darin zusammen, wovon sie sich wah-
rend des Winters nähren. So machen es z. D. die
Maulwürfe. Ihr unterirrdischer Bau ist mit vielen
Gängen durchschnitten, die alle mit einander in Ver-
bindung stehen. Im Winter graben sie sich Z bis 6
Fuß tief ein. Ihre eigentliche Wohnung ist ein sehr
kunstreiches rundes Gewölbe, welches mit Moos, Mist,
Stroh, Laub, Gras und zarten Wurzeln ausgelegt ist.
Die Decke ist, nebst den Seitenwänden, fest zusam-
mengedrückt, und künstlich geglättet. Unter dem Schnee
wühlen sich die Maulwürfe lange Gänge, und graben-
den Würmern, Erdschnecken und Wurzeln nach. Die
Hamster, welche eine ähnliche unterirrdische Wohnung
anlegen, erstarren zwar im Winter, so bald Schnee
|i$ Produkte der Erde.
Haare am Halse sehr lang , und bilden eine Mähns,
z. B. bei den Pferden; andere haben einen Bart, wie
hie Ziegen. Bei einigen Snugethieren ändert sich di?
Farbe der Haare mit dem Alter, z. B. bei den Seehun-
den , oder während des Winters , wie bei den Eich-
hörnchen, welche dann grau werden. Die mehre-
sien Säugetiere leben auf der Erde, und manche, wie
z. B. die Achen und Eichhörnchen fast blos ans Bäu-
men; einige leben unter der Erde, z. D. die H Muster,
und die Maulwürfe; andere bald auf dem Lande, bald
im Wasser (die Biber und die Seebären) ; noch andere
bloß im Wasser (die Wallfische). Die Finger und Ze-
hen derjenigen Säugethiere, welche sowohl im Wasser
als auf dem Lande leben, sind durch eine Haut ver-
banden , welche man die Schwimmhaut nennt, weil
sie ihnen zum Schwimmen behülsiich ist. Bei den Fle-
dermäusen sind die langen fingerartigen Zehen der Vor-
derfüße durch eine zarte Haut verbunden, und daher
können sie ein wenig fliegen oder flattern. Sie sind
die einzigen fliegenden Saugthiere. Auf der Erde
können sie nur kriechen. — Einige Saugthiere haben
hsrnartige Hufe, nehmlich die Pferde und die Esel;
viele haben gespaltene Klauen , z. B. die Schaafe und
die Ochsen. Die mehresten gehen blos auf den Zehen,
nur einige auf der ganzen Fußsohle. — Außer den
Klauen und Zähnen haben viele Sängthiere auch noch
Hörner erhalten, um sich gegen ihre Feinde zu wehren.
Bei den Hirschen sind die Hörner wie Aesie eines Bau-
mes gestaltet, und heißen Gew ei ho. Sie werden
gewöhnlich in jedem Zähre abgeworfen, und dann durch
neue erseht, welche mehr Enden haben, als die allen.
Im Februar oder März verlieren die Hirsche ihr Ge-
weih , und schon nach 3 bis 4 Monaten haben sie ein
neues, welches anfangs sehr weich ist. Die größten
Geweihe haben selten mehr, als 24 Enden. — Einige
Säugethiere haben Beutel, z. B. die Affen, die Meer-
katzen und die Hamster. Man nennt diese Beutel
auch Backentaschen, weil sie an jeder Seite der unteren
Kinnlade als häutige Taschen sitzen , und von diesen
Thieren als Taschen gebraucht werden, um Nahrungs-
mittel darin fortzutragen. Bei einigen Bttitelthiere»
i65
Von dem Menschen.
fei* Saft ist gelblich und bitter, und soll das Ohr vor-
dem Einkriechen der Insekten beschützen. Eben dazu
sind auch die feinen Härchen da, welche man in dem en-
geren Theile des Gehörganges findet. Zugleich dient
das Ohrenschmalz zum Schutz wider die Luft, welche
sonst die zarte Haut des Gehörganges zu stark reihen,
und dadurch Schmerzen hervorbringen würde. Die in-
nere enge Oeffnung des Gehörganges ist durch eine läng-
licht runde dünne Haut verschlossen, welche gleich ei-
nem Trommelfelle darüber ausgespannt ist, und daher
auch das Trommelfell genannt wird. Hinter dieser
Haut ist ein? kleine Höhle, welche durch eine Röhre mit
dem Schlunde in Verbindung steht; sie heißt die Trom-
mel-Höhle, und enthält drei kleine Knochen, welche
man, ihrer besondern Bildung wegen, Hammer,
Amboß und Steigbügel nennt. Der Griff des
Hammers liegt an dem Trommelfelle, mit dem Kopfe
des Hammers ist der Amboß verbunden, und die eine
Seite des Amboßes hangt wieder mit dem Steigbügel
zusammen. Wenn nun das Trommelfell durch einen
Schall, der in das Ohr dringt, erschüttert wird, so ge-
rathen auch diese drei Knochen, der Reihe nach, in Be-
wegung. Außerdem findet sich noch in dem Innersten
des Ohres eine Röhre, welche gleich dem Gehäuse einer
Schnecke gewunden ist, und daher der Sch necken-
gang heißt. — Wollet ihr nun auch wissen, wie es
mit dem Hören zugeht, so merket euch folgendes.
Wenn ihr mit einer Messerklinge an ein Glas schlaget,
so höret ihr einen Schall, und bemerket, daß das Gla§
zittert. Zn eben diese zitternde Bewegung wird nun
auch die Luft versetzt, welche das Glas umgiebt, und
so entsteht das, was wir Schall nennen. Daß sich der
Schall fortpflanzt, kommt daher, weil die Lufttheile so
genau unter sich zusammenhängen, wie die Wassertheile,
Wenn du einen Stein ins Wasser wirfst^ so wird nicht
blos derjenige Theil des Wassers bewegt, den der Stein
getroffen hat, sondern rund umher gerath das Wasser
in Bewegung, und es entsteht eine Welle nach der an-
dern. Gerade so geht es auch in der Luft zu, und nun
werdet ihr begreifen, wie es möglich ist, daß der Schall
einer weit entfernten Glocke von uns empfunden oder ge-
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]