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1. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 10

1808 - Innsbruck : Wagner
xo Kurze Säße zur Erweckung der Aufmerksamkeit wie der Hund, und keine Federn, wie der Sperling, son- dern Schuppen. Er kann nicht gehen, wie der Hund, und nicht fliegen, wie der Sperling, aber er kann schwimmen, d. h. sich im Wasser schnell von einem Orte zum andern bewegen. Dazu gebraucht er die Floßfedern und den Schwanz. Er gehört zu denfischen , und lebt nur im Wasser. Der Frosch hat zwar vier Füße, aber seine Hinterfüße sind lang, und er gebraucht sie weniger zumgehen, als zum Schwimmen. Er kann auch nicht gehen, sondern nur Hüpfen oder springen. Er lebt im Wasser und auf dem Lande, und gehört zu den Amphibien. Die Spinne (Kanker) hat 8 Füße, und kein rothes und warmes, sondern kaltes weißlichtes Blut. Ihr Leib hat mehrere Einschnitte oder Kerben. Sie gehört zu den I n sek len. Die Schnecke hat keine Füße, und kann nur kriechen. Sie hat auch kaltes weißliches Blut, und gehört zu den Würmer n. Fast jedes Thier har eine besondere Stimme. Die Fische, die Würmer und dieinsekten scheinen keine Stim- me zu haben. Die angenehmste Stimme hat der Mensch. Ich habe gehört, wie die Nachtigall und die Lerche singt, der Storch klappert, der Hund bellt und knurrt, die Ziege meckert, das Schaaf blökt, der Pfau schreit, das Ferkel quikt, die Maus vfeift, das Pferd wiehert, der Schwan zischt, der Frosch quackt und die Grille zirpt. Die Thiere haben von Natur eine warme Klei- dung. Einige sind mit starken Haaren oder mit Wolle, andere mit Federn, noch andere mit Schuppen, einige mit Borsten oder Stacheln bedeckt. Die wilden Thiere , welche in den Wäldern leben, und sich vor dem Menschen fürchten, suchen sich selbst ihre Nahrung. Die zahmen Thiere werden von den Menschen gefüttert. Ihre Nahrungsmittel sind sehr verschieden. Einige bringen andere Thiere um ( würgen sie), und fressen sie dann auf. Diese heißen Raub- thiere ; andere fressen todte Thiere, welche schon in Fäulnis; gerathen sind (Aas); noch andere leben von Gras,,Kräutern, Wurzeln, Knospen, Blättern, Holz, Dlumensäften, Körnern, Spreu, und sogar von gifti- gen Pflanzen.

2. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 25

1808 - Innsbruck : Wagner
und des Nachdenkens. 25 Meinen Hur har der — von — gemacht. Das Tuch meines Nockes hat der — von — per fertigt, die Leinwand, wovon mein — gemacht ist, hat der — auf seinem Weberstuhle gemacht. Er gebraucht dazu —. Ich weiß auch, wovon dis graue Leinwand weiß gewogen ist. Sie hat auf der -- gelegen. Meine Strümpfe sind —. Die Strickerin brauchte dazu — Garn. Meine Stiefeln hat der —- von Le- der gemacht. Das Leder ist — von dem — ver- fertigt worden. Ich kann mit meinem Körper verschiedene Bewe- gungen machen, welche die Thiere nicht machen können. Ich kann nicht nur gehen, laufen, liegen, springen, sondern auch schnell aufspringen, mich bücken, meinen Körper nach allen Seiten wenden, tanzen, rutschen, knreen, sitzen. Ich kann andern meine Gedanken und weine Empfindungen durch Worte zu verstehen geben, oder sprechen; die Thiere können nicht sprechen. Um zu sprechen, gebrauche ich folgende Werkzeuge: die Lunge die Luftröhre, den Zapfen, hie Zunge, die Zahne, die Lippen und die Naselöcher. Ich kann sehen, denn ich habe zwei gesundeauge^ Ich kann hören, denn ich habe zwei ----Ich kann schmecken, denn ich habe eine Zunge und einen Gau- men. Ich kann riechen, denn ich habe eine Nase. An meinem ganzen Körper kann ich fühlen; ein be- sonders zartes Gefühl habe ich in den Fingern. Ich sehe den Mond, die Sonne und die Sterne am Himmel; und auf der Erde sehe ich Menschen, Thiere, Bäume, Pflanzen, Krauter, Steine, Berge, Hügel, Felder, Flüsse, Seen, Teiche, Bache, Quellen, Städ- te und Dörfer. In der Luft sehe ich Vögel, Fliegen, Mücken, Schmetterlinge; in der Erde erblicke ich Wür- mer ; im Wasser sehe ich Fische, Frösche, Schnecken und Würmer. Ich höre den Gesang der Vögel, das Rollen des Donners, den Schall der Glocken, das Knallen einep Peitsche, das Wiehern eines Pferdes, das Nieseln ei- nes Baches, die Töne der Musik, und den leise,, Schlag einer Taschenuhr. Ich kann in weiter Ferne has Bellen eines Hundes , das Krähen enzes Ha Hz

3. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 29

1808 - Innsbruck : Wagner
und des Nachdenkens. 2y Lar ist? Aber wie heißt das Ding, welches in keiner Stu- be fehlen darf, eb es gleich den größten Theil des Jah- ves ganz unbrauchbar ist? Was bemerkst du in bieder Stu- be, und besonders an deinen Kleidungsstücken, das sonst an einem Thiere gesessen hat? Nenne mir die hölzernen, die eisernen und die kupfernen Gerätschaften, welche in keiner Küche fehlen dürfen? Nenne mir alle Theile deines Kopfes — alle deine Be- dürfnisse - alles, was du in der Schule gebrauchst —' alle die Thiere, deren Fleisch du gegessen hast? — Jetzt nenne mir einige vierfüßige Thiere, deren Name sich mir einem K. anfängt — und nun einige Nögel, deren Name sich mit eben diesem Buchstaben anfängt? Ich weiß ei- nige Fische zu nennen, deren Name sich mit einem K. anfängt. — Nenne mir ein Gewürz, dessen Name sich mit einem P. ansangt. — Weißt du auch einige Erd- arten zu nennen? Und einige Edelsteine? Jetzt nenne mir die wilden Thiere, deren Fleisch gegessen wird? Und nun diejenigen, deren Pelz kostbar ist? — Weißt du auch einige Thiere zu nennen, welche unter der Erde wohnen? Nenne mir einige Dinge, welche von Natur ein- grüne Farbe haben — und einige, weiche von Natur schwarz sind? Jetzt einige, welche sehr leicht sinh — aber einige, welche sehr schwer sind? Nenne Mir den zehnten Buchstaben des Alphabets, bett sechsten Mo- nat im Jahre, die Winter-Monate, einen Frühlings- Monat und einen Herbst-Monat? Nun auch den Mo- nat, in welchem du geboren bist? Nenne mir einige Dinge, welche im Wasser größer und weicher wer- den — einige, welche im Wasser schmelzen, und ei- nige, welche auf dem Wasser schwimmen? — Nenne mir etwas jehr süßes, etwas sehr saures und etwäl bitteres? Wie heißen die Theile eines Holzwagens, eines Spinnrades, eines Messers, einer Feder, eines Fen- sters und einer Thür? Nenne mir einige Fehler, wel- che Kindern eigen sind —• und die Tugenden eines gu- ten Schülers. Im Herbste ist die Luft — im Sommer ist sie —- Im Herbste werden, die Früchte Im Frühling

4. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 95

1808 - Innsbruck : Wagner
zur Beförderung guter Gesinnaugen rc. 95 zu rechter Zeit abraupen ließ. Wir wollen das Un- srige thun, lieber Freund, und dann den großen Hausvater regieren lassen. Der weiß mehr Mittel ge- gen die Raupen, als wir. Der hat schon gesorgt, wie weit sie kommen sollen, und hat ihnen mehr Feinde zu- geordnet, als wir kennen. Der Gärtner. 0! sagen Sie doch, wie es da- mit ist. Das höre ich gar zu gerne. Der Herr. Da giebt es so viele Vögel, Käfer und andere Insekten, die den gefährlichsten Raupen, den Blüthraupen, gleich auf dem Fuße nachgehen, und sie da wegholen, wo wir nicht einmal hinkommen können. Ich will ihm jetzt eine ganze Armee vor- führen, welche wider die Raupen zu Felde geht. Die liebe Nachtigall thut gewiß das ihrige redlich. Wie manches Näupchen und Würmchen holt sie weg, und wird eben durch diese Lockspeise von den undankbaren Menschen gefangen. Die Fliegenschnepper, Rothschwänzchen, Rothkehl- chen, Bachstelzen, Finken, Spechte, Baumläufer, Fle- dermäuse — selbst unsre Sperlinge, die wir ja nicht ausrotten dürfen — das alles sind eifrige Raupenfeinde. Besonders holen die letztern die B l ü r h r a u p e n her- aus, wenn wir denken, daß sie Knospen abbrechen. Der Gärtner. Ist's möglich? Ach, so habe ich den guten Sperlingen schon oft unrecht gethan, denn wenn ich sie sehe, so hole ich gleich die Flinte. Der Herr. So thut uns manches Thierchen eine Wohlthat, die wir als Schaden ansehen. Die Mei- sen, Zaunkönige und Goldhähnchen wissen die verborgensten Schmetterlinge, die wir nimmermehr fin- den würden, aufzuspüren, und picken sie sorgfältig aus. Außerdem giebt es noch so viel große Baumwanzen und Erdkäfer, welche eben dieß thun. Besonders wü- then die großen goldgrünen Käfer unter den Raupen; desgleichen die Wespen, die Schlupfwespen, welche ihre Eier in die lebendigen Raupen legen, da dann die klei- nen Maden, welche daraus entstehen, die ganze Raupe inwendig ausfressen. Auch die Ameisen gehören zu den Feinden der Raupen; sie würgen unter ihnen, wie die Wölfe unter den Schaafen. Was würden wir schwache

5. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 99

1808 - Innsbruck : Wagner
zur Beförderung guter Gesinnungen rc. 99 Krankheit ihres wilden Sohnes verursachte, wenn nicht der menschenfreundliche Wundarzt dem Knaben ein Bruchband geschenkt hatte. Doch dieß war nicht einmal das einzige und größte Unglück, welches sich Ferdinand durch seine Wildheit zugezogen hatte, denn bald zeigte es sich, daß er auch an der Brust Schaden gelitten hatte, und also ein elender schwächlicher Mensch bleiben würde. Er hatte die Stühe seiner guten Mut- ter im Alter seyn können, nun aber wurde er die Ur- sache, daß ihr Alter kummervoll und traurig war. Sagt, was wolltet ihr zu eurer Warnung aus dieser Geschichte lernen? Vor welchen Belustigungen wollet ihr euch sorgfältig hüten ? Was wollet ihr gern anneh- men und befolgen ? Und wie mit euren Kräften haus- halten? Warum wollet ihr dieß thun, und dem wilden Ferdinand nicht ähnlich werden? 50. Dñs Raupennest. «Henriette machte eines Abends mit ihrer Mutter einen Spaziergang übers Feld. Sie war von ihr da- zu gewöhnt, alles mit Aufmerksamkeit zu betrachten, was um sie her war. Dieß that sie auch jetzt. Auf einmal blieb sie stehen, und rief: Mutter! Mutter! komm geschwind her, und sieh, was da ist! Die Mut- ter kam, und sieh! da war ein Nesselbusch, der ganz mit Raupen bedeckt war: lauter häßliche schwarze Thie- re mit stachlichtem Rücken, und grünen Streifen zwi- schen den Stacheln. — Soll ich die Raupen todt tre- ten? fragte Henriette. — Nein, sagte die Mutter; denn wie du siehst, so nähren sie sich von Nesseln, und sind also nicht schädlich. Wenn sie aber an einem Kirschbaume, oder auf einer Pflanze säßen, dann dürf- test du sie, als schädliche Thiere, todt treten. Höre, wie du dir mit diesen Thierchen eine recht große Freu- de machen kannst. Nimm sie mit nach Hause, und füttere sie. Ach ja, das will ich thun, sagte Henriette, und griff hastig zu, zog aber sogleich schreiend die Hand zurück, denn sie hatte nicht bedacht, daß die Nesseln brennen. Kannst du denn die Nesseln nicht abreißen, ohne G 2

6. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 100

1808 - Innsbruck : Wagner
ioo Erzählungen daß sie dich brennen? fragte die Mutter. Jetzt besann sich Henriette, zog das Schnupftuch aus der Tusche, wickelte es um die Hand, und riß nun behutsam die Nesseln ab. Freudig trug sie die Raupen nach Hause, steckte sie mit den Nesseln in ein großes Glas, welches ihr die Mutter dazu gegeben hatte, und band ein Pa- pier darüber. — Aber willst du denn, daß deine Rau- pen ersticken sollen? fragte die Mutter. Nein, das will ich nicht, antwortete Henriette. — Nun so mußt du kleine Löcher in das Papier stechen, damit frische Luft in das Glas kommt. Dieß that Henriette, und hatte ihre Freude daran, zu sehen, wie die Raupen ein Blatt nach dem andern abfraßen. Am andern Tage, als Henriette ihr Frühstück ver- zehrt hatte, fragte die Mutter: Hast du denn auch an 'deine Raupen gedacht, und ihnen ihr Frühstück gegeben? O! sagte Henriette, die Raupen haben noch das ganze Glas voll Nesseln. Aber sieh sie an, sagte die Mutter, ob sie nicht ganz vertrocknet sind. Dürre Nesseln können doch die armen Thiere nicht fressen. Da du die Gäste einmal angenom- men hast, so ist es auch deine Pflicht, ihnen alle Tage frische Nesseln zu holen, und sie so zu ernähren; denn sie selbst können es nun nicht mehr thun, da du ihnen die Freiheit genommeir hast. Dieß merkte sich Henriette, und vergaß ihrer kleinen Gaste nicht wieder. Fünf Tage batte sic ihnen nun reichlich Futter gegeben, und fröh- lich zugesehen, wie sie es verzehrten. Am sechsten Tage wollte sie ihnen auch Futter geben, aber, o Wunder! da sie das Papier wegnehmen wollte, hatten sich alle .Raupen daran gehängt. Mit den Hinterfüßen saßen sie theils am Papier, theils am Glase, so fest, als ob sie angeleimt gewesen waren. Geschwind lief Henriette zur Mutter, und zeigte ihr die aufgehängten Raupen. Be- forglich fragte sie: Aber was fehlt ihnen denn? liebe Mutter, ich habe sie doch alle Tage so reichlich gefüttert, und nun werden sic mir doch sterben! Sei ruhig, antwortete die Mutter, sie werden nicht sterben, sondern dir noch viel Freude machen. Laß,sie nur ungestört hängen. Das that Henriette, und macht»

7. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 101

1808 - Innsbruck : Wagner
zur Beförderung guter Gesinnungen rc. ioi ganz behutsam das Glas wieder zu. Kaum war sie am folgenden Morgen aus dem Bette, so lief sie nach dem Glase, und sieh, da gab es schon wieder etwas Neues. Die Raupen waren verschwunden, und nun hiengen lauter länglicht runde Püppchen da, mit einer kleinen Krone auf dem Kopfe. Sie lebten und beweg- ten sich hin und her. Henriette machte große Augen, schlug die Hände zusammen, und wußte nicht, was sie dazu sagen sollte. Endlich rief sie: Muttermutter! komm geschwind her, und sieh, was aus meinen Rau- pen geworden ist. Hab' ich es dir nicht gesagt, antwortete die Mutter, daß dir die Raupen noch viel Freude machen würden? Betrachte sie nun recht genau; sie haben ihre Haute abgestreift, die du hier hangen siehst, und haben sich verwandelt in Dinge, die man Puppen nennt. Laß sie nur alle ruhig hangen, und sich alle Tage nach dem Glase. Vielleicht erblickst du bald einmal wieder et- was , das dir große Freude macht. Es traf richtig ein ; nur währte es der ungeduldigen Henriette zu lange, und schon hatte sie fast alle Hoff- nung aufgegeben. Aber nun waren einige Wochen ver- gangen, als Henriette einmal wieder nach ihrem Glase sahe. Und was erblickte sie? da war alles voll schöner bunter Schmetterlinge in dem Glase. Ach sieh doch, liebste Mutter, rief sie, was in meinem Glase ist! Lä- chelnd kam die Mutter, und als sie nun beide genauer zusahen, erblickten sie ein neues Wunder. Ein Schmet- terling, der in einer Puppe steckte, drückte mit seinen zar- ten Füßchen die Puppe von einander, und kroch heraus. Seine Flügel waren ganz klein, und zusammengerollt, wie ein Stück Papier. Er liefgeschwind am Glase hin- auf, und hängte sich an das Papi-r. Seine Flügel wuchsen fast zusehends, und nach einer Viertelstunde hiengen sie vollkommen da. — So gieng es nun den ganzen Vormittag. Immer ein Schmetterling nach dem andern kroch aus seiner Puppe heraus. Nach Tische waren sie alle ausgekrochen. — Nun kannst du dir noch eine Freude machen, sagte die Mutter. Nimm das Glas, trag' es in den Garten, mache es auf, und gieb den Schmetterlingen die Freiheit.

8. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 116

1808 - Innsbruck : Wagner
I1ö Produkte der Erde. man an den Hunden, daß sie oft im Schlafs bellen und knurren, wovon nur ein Traum die Ursache seyn kann. Einige Thiere, besonders die Katze, die Eu- len, und verschiedene Raubthiere schlafen bei Tage, und gehen des Nachts auf Raub aus. Von dem ge- wöhnlichen Schlafe der Thiere ist der Winterschlaf, in den einige verfallen, zu unterscheiden. Nicht alle Thiere finden nehmlich im Winter ihren Unterhalt, und müßten also verhungern, wenn sie nicht durch ihre Na- turtriebe vor dieser Gefahr geschützt würden. Viele bereiten sich nehmlich im Herbst mit bewundernswür- diger Kunst und Vorsicht eine Lagerstätte oder Winter- wohnung, legen sich hinein, und erstarren, bis dre Warme der Frühlingssonne sie wieder weckt, und in der Natur neue Nahrung für sie bereitet ist. Diese Erstarrung ist so stark, das; die warmblütigen Thiere, z. B. die Murmelthiere, während derselben nur eine unmerkliche Wärme behalten, und daß die Puppen vie- ler Insekten, die zu gleicher Zeit ihre Verwandlung bestehen, im Winter oft so durchfroren sind, daß sie wie Eiszapfen, oder Glas klingen, wenn man sie auf die Erde wirft. Dennoch aber lebt das darin schlafen- de Thier. Die mehresten Amphibien fallen in den Win- terschlaf, aber unter den Vögeln wohl nur die Schwal- den. Manche Thiere erstarren zwar nicht im Winter, legen sich aber im Herbste kunstvolle und gut verwahrte Borrathskammern an, und tragen eine Menge von Nahrungsmitteln darin zusammen, wovon sie sich wah- rend des Winters nähren. So machen es z. D. die Maulwürfe. Ihr unterirrdischer Bau ist mit vielen Gängen durchschnitten, die alle mit einander in Ver- bindung stehen. Im Winter graben sie sich Z bis 6 Fuß tief ein. Ihre eigentliche Wohnung ist ein sehr kunstreiches rundes Gewölbe, welches mit Moos, Mist, Stroh, Laub, Gras und zarten Wurzeln ausgelegt ist. Die Decke ist, nebst den Seitenwänden, fest zusam- mengedrückt, und künstlich geglättet. Unter dem Schnee wühlen sich die Maulwürfe lange Gänge, und graben- den Würmern, Erdschnecken und Wurzeln nach. Die Hamster, welche eine ähnliche unterirrdische Wohnung anlegen, erstarren zwar im Winter, so bald Schnee

9. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 118

1808 - Innsbruck : Wagner
|i$ Produkte der Erde. Haare am Halse sehr lang , und bilden eine Mähns, z. B. bei den Pferden; andere haben einen Bart, wie hie Ziegen. Bei einigen Snugethieren ändert sich di? Farbe der Haare mit dem Alter, z. B. bei den Seehun- den , oder während des Winters , wie bei den Eich- hörnchen, welche dann grau werden. Die mehre- sien Säugetiere leben auf der Erde, und manche, wie z. B. die Achen und Eichhörnchen fast blos ans Bäu- men; einige leben unter der Erde, z. D. die H Muster, und die Maulwürfe; andere bald auf dem Lande, bald im Wasser (die Biber und die Seebären) ; noch andere bloß im Wasser (die Wallfische). Die Finger und Ze- hen derjenigen Säugethiere, welche sowohl im Wasser als auf dem Lande leben, sind durch eine Haut ver- banden , welche man die Schwimmhaut nennt, weil sie ihnen zum Schwimmen behülsiich ist. Bei den Fle- dermäusen sind die langen fingerartigen Zehen der Vor- derfüße durch eine zarte Haut verbunden, und daher können sie ein wenig fliegen oder flattern. Sie sind die einzigen fliegenden Saugthiere. Auf der Erde können sie nur kriechen. — Einige Saugthiere haben hsrnartige Hufe, nehmlich die Pferde und die Esel; viele haben gespaltene Klauen , z. B. die Schaafe und die Ochsen. Die mehresten gehen blos auf den Zehen, nur einige auf der ganzen Fußsohle. — Außer den Klauen und Zähnen haben viele Sängthiere auch noch Hörner erhalten, um sich gegen ihre Feinde zu wehren. Bei den Hirschen sind die Hörner wie Aesie eines Bau- mes gestaltet, und heißen Gew ei ho. Sie werden gewöhnlich in jedem Zähre abgeworfen, und dann durch neue erseht, welche mehr Enden haben, als die allen. Im Februar oder März verlieren die Hirsche ihr Ge- weih , und schon nach 3 bis 4 Monaten haben sie ein neues, welches anfangs sehr weich ist. Die größten Geweihe haben selten mehr, als 24 Enden. — Einige Säugethiere haben Beutel, z. B. die Affen, die Meer- katzen und die Hamster. Man nennt diese Beutel auch Backentaschen, weil sie an jeder Seite der unteren Kinnlade als häutige Taschen sitzen , und von diesen Thieren als Taschen gebraucht werden, um Nahrungs- mittel darin fortzutragen. Bei einigen Bttitelthiere»

10. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 165

1808 - Innsbruck : Wagner
i65 Von dem Menschen. fei* Saft ist gelblich und bitter, und soll das Ohr vor- dem Einkriechen der Insekten beschützen. Eben dazu sind auch die feinen Härchen da, welche man in dem en- geren Theile des Gehörganges findet. Zugleich dient das Ohrenschmalz zum Schutz wider die Luft, welche sonst die zarte Haut des Gehörganges zu stark reihen, und dadurch Schmerzen hervorbringen würde. Die in- nere enge Oeffnung des Gehörganges ist durch eine läng- licht runde dünne Haut verschlossen, welche gleich ei- nem Trommelfelle darüber ausgespannt ist, und daher auch das Trommelfell genannt wird. Hinter dieser Haut ist ein? kleine Höhle, welche durch eine Röhre mit dem Schlunde in Verbindung steht; sie heißt die Trom- mel-Höhle, und enthält drei kleine Knochen, welche man, ihrer besondern Bildung wegen, Hammer, Amboß und Steigbügel nennt. Der Griff des Hammers liegt an dem Trommelfelle, mit dem Kopfe des Hammers ist der Amboß verbunden, und die eine Seite des Amboßes hangt wieder mit dem Steigbügel zusammen. Wenn nun das Trommelfell durch einen Schall, der in das Ohr dringt, erschüttert wird, so ge- rathen auch diese drei Knochen, der Reihe nach, in Be- wegung. Außerdem findet sich noch in dem Innersten des Ohres eine Röhre, welche gleich dem Gehäuse einer Schnecke gewunden ist, und daher der Sch necken- gang heißt. — Wollet ihr nun auch wissen, wie es mit dem Hören zugeht, so merket euch folgendes. Wenn ihr mit einer Messerklinge an ein Glas schlaget, so höret ihr einen Schall, und bemerket, daß das Gla§ zittert. Zn eben diese zitternde Bewegung wird nun auch die Luft versetzt, welche das Glas umgiebt, und so entsteht das, was wir Schall nennen. Daß sich der Schall fortpflanzt, kommt daher, weil die Lufttheile so genau unter sich zusammenhängen, wie die Wassertheile, Wenn du einen Stein ins Wasser wirfst^ so wird nicht blos derjenige Theil des Wassers bewegt, den der Stein getroffen hat, sondern rund umher gerath das Wasser in Bewegung, und es entsteht eine Welle nach der an- dern. Gerade so geht es auch in der Luft zu, und nun werdet ihr begreifen, wie es möglich ist, daß der Schall einer weit entfernten Glocke von uns empfunden oder ge-
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