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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 201

1900 - Karlsruhe : Lang
— 201 — große Zahl der Mannschaften geköpft, gehängt, erschossen und der Rest unter die Regimenter des Heeres gesteckt. Peter der Große sah ein, daß der Handel Rnßlanbs feinen Aufschwung nehmen könne, so lange er keine Seehäfen besaß; barum bekriegte er die Türken und zwang sie, ihm die Stadt Asow abzutreten und den russischen Schiffen freie Fahrt auf dem schwarzen Meere zu gewähren. Aus bemselben Grunbe verbanb er sich mit dem Könige von Dänemark und dem Kurfürsten von Sachsen, der zugleich König von Polen war, gegen den König Karl Xii. von Schweden, der allgemein für einen Jüngling von geringer Begabung gehalten würde, über beit man leicht siegen könne. Allein in dem im Jahre 1700 ausbrechenben norbischen Kriege zeigte Karl Xii. Helbenmut, Thatkraft und Felbherrngeschick in solchem Maße, daß er im ersten Kriegsjahre den Dänenkönig zwang, von dem Bnnde zurückzutreten und mit feinem nur 8000 Mann starken Heere bei Narwa 40 000 Russen in die Flucht schlug. Hieraus verjagte er den Kurfürsten von Sachsen aus Polen und zwang ihn, im Frieden von Altranftäbt aus die polnische Krone zu verzichten. Im Jahre 1707 brang Karl wiederum in Ruß-lanb ein. Peter der Große hatte seit der Nieberlage von Narwa sein Heer verbessert, die schwedischen Ostseeprovinzen Jngerman-land, Estland und Livland erobert und an der Neroa-Münfcmng die Stadt St. Petersburg gegrünbet, die er zur Hauptstabt seines Reiches bestimmte. Karl Xii. verlor die Schlacht bei Pultawa (1709) und floh in die Türkei. Der Sultan wies ihm die Stadt Benber in Beffarabien zum Wohnsitze an und erwies ihm königliche Ehren. Er ließ sich von Karl zum Kriege gegen die Russen bereben. Peter der Große war anfangs im Vorteile; als er aber bis an den Fluß Pruth vorgebrungen war, würde er mit feinem ganzen Heere von den Türken eingeschlossen. Er wäre sicher in Gefangenschaft gefallen, wenn nicht feine Gemahlin Katharina den türkischen Oberbefehlshaber durch Bestechung zum Rückzug bewogen hätte. Bei dem nun folgenden Friedensschlüsse mußte Peter zwar Asow den Türken zurückgeben, blieb dafür aber im sicheren Besitze der eroberten Ostfeeprovinzen. Während Karl Xii. in Benber war, hatten feine Feinde die fchwebischen Besitzungen biesfeits der Ostsee angegriffen, und die fchwebischen Großen gingen bamit um, ihn der Krone für verlustig zu erklären. Auf die Nachricht bavon machte sich Karl auf und erreichte in fast ununterbrochenem Ritte*) von Abrianopel durch die Türkei, Ungarn, Österreich, Bayern, Württemberg, die Pfalz, Westfalen, Mecklenburg in 20 Tagen Stralfunb. Er vermochte trotz aller Tapferkeit die verlorenen *) toar nur von dem Obersten Düring begleitet; bet Tage ritten die beiden auf Postpserden, nachts fuhren sie, um sich wenigstens durch einigen Schlaf zu stärken, im Postwagen

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 200

1900 - Karlsruhe : Lang
— 200 — westlichen Busen des weißen Meeres in ziemlich gerader Linie bis zum mittleren Laufe des Dnjepr, wandte sich dann östlich zum Don und folgte diesem letzteren Flusse bis zu seiner Mündung. Zwischen Rußlands Westgrenze und der deutschen Ostgrenze lag das Königreich Polen. Die Länder an der Ostsee, Finnland, Estland, Jngermanland, Livland, gehörten zu Schweden. Die Ostgrenze des europäischen Rußland war der Ural, und schon damals erstreckte sich die russische Herrschaft über das ganze nördliche Asien. Die Hauptstadt dieses so gewaltigen Reiches war Moskau; sein Herrscher führte den Titel Zar und war unbeschränkter Herr und Gebieter seiner Unterthanen, die auf einer niederen Bildungsstufe standen, etwa wie heutzutage die Tataren.*) Im Jahre 1682 gelangte Peter, der Sohn des Zaren Alexei Romanow, auf den Thron. Da er erst 10 Jahre alt war, regierte an seiner Statt seine herrschsüchtige Schwester Sophie, die damit umging, ihren Bruder vom Thron zu stoßen. Peter nahm im Jahre 1689 die Regierung selbst in die Hand und sperrte die Schwester in ein Kloster. Er hatte seine Jugendbildung durch den gelehrten Genfer Lefort erhalten und war von ihm über die Zustände der europäischen Reiche unterrichtet worden. Zur Regierung gelangt, begann er nach Lesorts Ratschlägen die Einrichtungen seines Reiches zu verändern, um es allmählich den europäischen Staaten gleich zu machen._ Um das russische Heer nach europäischer Art einzurichten, ließ Peter Offiziere und Exerziermeister, Stückgießer und Kanoniere aus Deutschland kommen; er selbst diente in seinem Heere als gemeiner Soldat, als Trommelschläger, Unteroffizier, um den Dienst in allen seinen Teilen kennen zu lernen. Ebenso erlernte er den Flottendienst. Ihn sich die Kenntnisse zu erwerben, die ihm zur Neugestaltung seines Reiches unentbehrlich waren, reiste er unter einem angenommenen Namen durch Deutschland, Holland nach England. Überall warb er unter Zusicherung großer Vorteile Handwerker aller Art an und schickte sie nach Rußland, um dort einen tüchtigen Gewerbestand zu begründen. In dem holländischen Dorfe Zaandam arbeitete er selbst unter dem Namen Peter Michailoff eine Zeitlang als Zimmergeselle, um sich genau über den Schiffbau zu unterrichten. Die vornehmen Russen waren mit Peters Bestrebungen nicht zufrieden; darum bewogen sie die Strelitzen, ein altrussisches Schützen-korps, zu einem Aufstande. Der Zar unterdrückte den Aufstand mit blutiger Strenge; das Strelitzenkorps wurde aufgehoben, eine *) Seit dem Jahre 1000 wurde Rußland von Konstantinopel aus znm Christentums bekehrt und für die griechische Kirche gewonnen. Brs auf Peter den Großen hatte die russische Kirche eigene Patriarchen. Durch Peter wurde die geistliche und weltliche Obergewalt in der Hand des Zaren vereinigt.

3. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 73

1892 - Stuttgart : Metzler
— 73 — nicht, die Werkstätten der Handwerker. und Künstler zu besuchen. In dem holländischen Dorfe Za and am [fafinbamm] arbeitete derselbe sogar sieben Wochen lang als gemeiner Zimmermann, um sich eine genaue Kenntnis von dem Schiffbaue zu erwerben. Erst nachdem der Fürst auf diese Weise reiche und vielseitige Erfahrungen gesammelt hatte, kehrte er nach Rußland zurück. Hier führte Peter sofort zahlreiche Verbesserungen ein. Schulen und Buchdruckereien wurden errichtet. Junge Russen reisten zu ihrer Unterweisung in das Ausland, gebildete Fremde wurden nach Rußland gezogen. Vor allem aber wollte Peter den Seehandel begründen. Da es jedoch Rußland an einem Meerhafen fehlte, so unternahm der Kaiser gegen Karl Xii. von Schweden die Eroberung der Ostseeprovinzen. Zwar wurde derselbe anfangs besiegt. Später erreichte er aber dennoch seine Absicht und gründete die Hauptstadt Petersburg. Von dieser Zeit an nahm die Bildung und Größe Rußlands immer mehr zu. Peter heißt daher mit Recht der Begründer des neueren Rußlands. Um 170« n. Chr. 75. Karl Xii. Karl Xii., König von Schweden, lebte zur Zeit Peters des Großen. Er war ein Fürst von außerordentlichen Eigenschaften. Wohlwollen, Gerechtigkeit und Gottesfurcht bildeten dessen Haupttugenden. Sein Wandel war jederzeit rein, seine Lebensweise durchaus einfach. Damit verband derselbe einen unerschütterlichen Mut und einen eisernen Willen. Dieser artete aber in förmlichen Starrsinn aus. Was er sich einmal vorgenommen hatte, das mußte durchgeführt werden, wenn er sich gleich dadurch ins Unglück stürzte. Karl war bei seiner Thronbesteigung erst fünfzehn Jahre alt. Die benachbarten Staaten Dänemark, Rußland und Polen hielten daher die Gelegenheit für günstig, sich in dessen Länder zu teilen. Allein der junge Held brach rasch mit einem Heere auf und Überwältigte einen Feind nach dem andern. Der Krieg zog sich jedoch in die Länge. Nach manchen Siegen hatte Karl das Unglück, von Peter dem Großen in Südrußland voll-

4. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 158

1849 - Karlsruhe : Groos
158 - Europa. Euböa die größte ist, bilden das Königreich Griechenland. Die Hauptstadt desselben ist Athen. Auf der Landenge welche Morea mit der übrigen Halbinsel verbindet, liegt Korinth, zum Theil noch in Trümmern. Das Königreich hat 1 Mill. E. Die jonischen Inseln bilden einen Freistaat unter engli- scher Oberhoheit. Die Hauptstadt ist Eorfu auf der Insel C orfu. 14) Rußland. Das ganze osteuropäische Tiefland gehört zum Kaiserthum Rußland. Durch die weiten Ebenen dieses Landes fließen: die Wolga, der größte Fluß Europas, ins kaöpische Meer, der Don ins asowschc und der Dnjeper ins schwarze Meer, die Weichsel und der Riemen oder die Memel in die Ostsee, die Düna in den Busen von Riga, die Newa, der Abfluß des Ladoga- und Onegasees in den finnischen Busen, die Dwina inö weiße Meer. — In der Mitte des Landes sind die kornreichsten Gegenden Europas. Am schwarzen Meer ge- deiht der Wcinstock und wird Seidenzucht getrieben; am weißen Meer wächst wenig mehr als die Rennthierflechte. Nördlich vom schwarzen und kaöp'schen Meer sind große Steppen, in welchen Nomadenvölker mit Pferden und Kameelen umherziehen, wie die Kosaken am Don. — Am Ural wird Platina gewonnen. Die Hauptstadt Rußlands ist Petersburg, an der Newa- mündung, mit '/* Mill. E. Im Innern, im Gebiet der Wolga, liegt Moskau, die frühere Hauptstadt, 360,000 Einw., am schwarzen Meere die Handelsstadt Odessa, an der untern Wolga Astrachan, am weißen Meer an der Dwinamündung Archangel. Im russischen Polen ist die Hauptstadt War- schau, an der Weichsel 145,00!) Einwohnern, und in den Ostsecprovinzen, welche früher zu Deutschland gehören, liegt Riga an der Dünamündung. — Das europäische Ruß- land ist über 00,000 ^ Meilen groß und zählt 48 M»ll. E. Die Russen, welche das zahlreichste und herrschende Volk sind, bekennen sich zur griechischen Kirche, die Polen zur katho- lischen, die Deutschen und die Finnen, welche tiördl'ch vom fin- nischen Meerbusen wohnen, zur lutherischen. Im Süden uibt es Muhamedaner und Heiden.

5. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 78

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
78 D. Das Königreich Serbien. 48000 qkm — 3 Baden; gegen 2,7 Mill. Einwohner. Das Königreich Serbien, südlich der Donau, ist ein von Tälern und Schluchten durchschnittenes Lochland, dessen Bewohner hauptsächlich Getreidebau, Schass und Schweinezucht treiben. Belgrad, a. d. Donau, ist die befestigte Laupt- und Residenzstadt und der bedeutendste Handelsplatz Serbiens, in, 180. E. Das Königreich Bulgarien. 97000 qkm; 4 Mill. Einwohner. Das Königreich Bulgarien liegt ebenfalls südlich von der Donau. Es besteht aus Nord- und Südbulgarien (Ostrumelien), welche durch den Balkan getrennt sind. Das fruchtbare Land liefert Getreide, Mais und Rosen. Die Bulgaren, Serben und Montenegriner sind slavische Volksstämme und bekennen sich zur griechisch-katholischen Kirche. Sofia (83), die Residenz, liegt in einer von Ausläufern des Balkan umgebenen Ebene. Warna ist eine Hafenstadt am Schwarzen Meere. Philipoppel (45), an der Maritza, „liegt in einer gesegneten Gegend Südbulgariens, in welcher Reis, Wein, Öl und Baumwolle gedeihen. F. Das Königreich Rumänien. 130000 qkm — st-t Deutscht.; 6,7 Mill. Einwohner. Das Königreich Rumänien breitet sich fast ganz auf der linken Donauseite aus. Ein Fürst aus dem Hause Hohenzollern regiert über das aufblühende Land, das eine wahre Getreidekammer ist. Äußer den eigentlichen Rumänen leben hier viele Juden und Zigeuner. Bukarest (300), die Hauptstadt, besitzt eine Universität. Jassy (80), in der Nähe des Pruth, ist eine Handelsstadt. 79. Das Kaiserreich Rußland. 5,4 Mill. qkm — 10 Deutscht.; 123 Mill. Einwohner. a. Das Europäische Rußland nimmt über die Hälfte von Europa ein und ist etwa zehnmal so groß als Deutschland. Das ganze Land bildet eine große Tiefebene, welche von O. nach W. von unbedeutenden Höhenrücken durchzogen wird. Die russische Ebene ist im Osten vom Aralgebirge, im Süden vom Kaukasus, im Westen von den Karpaten umsäumt. t>. Durch die weiten Niederungen dieses Landes stießen gewaltige Ströme, die sich ihres ruhigen Laufes wegen vortrefflich zur Schiffahrt eignen. Der Llral und die 3600 1cm lange Wolga, der größte europäische Fluß, münden in das Kaspische Meer, der Don in das Asowsche Meer, der Dnjepr, der Dnjestr und die Donau ins Schwarze Meer, die Weichsel und die Memel oder der Njemen in die Ostsee, die Düna in den Busen von Riga, die Newa, der Abfluß des Onega- und Ladoga- sees, in den Finnischen Meerbusen, die Dwina ms Weiße Meer, die P et sch ora ins Nördliche Eismeer. Die russischen Seen und Flüsse stehen vielfach durch Kanäle mit einander in Verbindung.

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 79

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
79 c. Rußland hat im allgemeinen sehr heiße Sommer und überaus strenge Winter. (Landklima.) Die nördlichen Gebiete dieses ungeheueren Landes ent- halten öde, unfruchtbare Torfmoore, welche von Renntieren bewohnt und jährlich 8—9 Monate mit Schnee und Eis bedeckt sind. In der Mitte Rußlands liegen die fruchtbarsten und am besten angebauten Gegenden, reich an Getreide, Äanf und Flachs. Die großen Wälder Westrußlands bergen Wölfe, Bären und Auerochsen. In den grasreichen Steppen nördlich vom Kaspischen Meere ziehen Nomadenvölker (z-B. Kirgisen und Kalmüken) mit Pferden, Rindern, Schafen und Kamelen umher. An der Küste des Schwarzen Meeres gedeihen Wein und Südfrüchte. Die russischen Ge- wässer sind außerordentlich fischreich, und die Bergwerke des Aral liefern Platin, Gold, Silber und Edelsteine. Hl, 12. d. Rußland ist von verschiedenen Völkerschaften bewohnt. Die eigentlichen Russen gehören zu den Slaven und bekennen sich zur griechisch- katholischen Kirche. Sie sind gutmütig, tapfer und arbeitsam, aber auch roh, trunksüchtig und abergläubisch. Die Volksbildung steht auf so niederer Stufe, daß 3¡i aller Russen weder lesen noch schreiben können. Zu den slavischen Völkern Rußlands gehören auch die Kosaken, welche be- sonders am Don leben und als gewandte Reiter dem Kaiser oder Zaren vom 15. bis 60. Lebensjahre Kriegsdienste leisten. Sie erhalten dafür Acker- und Weideland, das Fisch- und Zagdrecht. In Westrußland leben die römisch-katholischen Polen, in den Ostseegegenden viele Deutsch e, welche größtenteils der protestantischen Kirche angehören Der Zar war bisher unumschränkter Gebieter und nennt sich „Selbst- herrscher aller Reußen". Die „Reichsduma", welche aus gewählten Volks- vertretern besteht, hat wenig Bedeutung. Das ganze russische Reich in Europa und Asien ist der zweitgrößte Staat der Erde. Es nimmt den sechsten Teil des gesamten Festlandes ein und zählt 150 Millionen Einwohner. e. St. Petersburg, an der Newa (1400), ist die von Peter dem Großen 1703 gegründete Äaupt- und Residenzstadt Rußlands. Sie ist regelmäßig gebaut und enthält riesenhaste Paläste, unter welchen der Winterpalast besonders berühmt ist. Im Winter steigt die Kälte in St.petersburg nicht selten auf — 30° C.; in den Sommermonaten dagegen ist es fast unerträglich heiß. Die Festung Kronstadt liegt auf einer Insel im Finnischen Meer- busen; sie wurde zum Schutze der Stadt Petersburg erbaut und ist der erste Kriegshafen Rußlands. Riga, bei der Dünamündung (283), treibt Äolz- und Getreidehandel und ist größtenteils von Deutschen bewohnt. Warschau, an der Weichsel (750), war die Hauptstadt des ehe- maligen Polenreiches. Die Stadt ist befestigt und hat eine Aniversität, schöne Kirchen und Paläste. Lodz (luäscll), zwischen Warschau und Breslau (350), ist eine rasch aufblühende Industriestadt, hauptsächlich für Woll- und Baumwollwaren. Moskau (1100), in der Mitte des Landes, war früher die Residenz des Zarenreiches. Nach dem furchtbaren Brande von 1812 wurde die S>tadt neu aufgebaut und ist jetzt als erste Fabrikstadt Rußlands der Mittelpunkt des Handels mit Asien. 8 200. Aus einer Anhöhe mitten in der Stadt liegt der Kreml, die alte Zarenburg, welche aus Palästen, Kirchen und Klöstern besteht. Er ist mit einer hohen Mauer umschlosten und hat 4 km Amfang.

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 82

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
82 __ Der nördl. und nordöstl. Teil des Festlandes bildet (mit Ausnahme der Kalbinsel Skandinavien) eine große Tiefebene, welche von S.--W. nach N.-O. in die Französische, Norddeutsche (Germanische) und Russische (^armatische) Tiefebene eingeteilt wird. Kleinere Tiefebenen sind: Die Lombardische Tiefebene zwischen den Alpen und Apeninnen, die Ungarische Tiefebene zwischen den Alpen und den Karpathen, und die Walachische Tiefebene zwischen den Karpathen und dem Balkan. e. Bewässerung. Die Bewässerung durch Flüsse und Seen ist sehr reich. Von den schiffbaren Flüssen münden die Petschora und die Dwina in das Nördl. Eismeer, die Newa (Abfluß des Onega-- und Ladogasees), die Düna, die Memel (oder der Njemen), die Weichsel und die Oder in die Ostsee, die Elbe, die Weser, der Rhein und die Themse in die Nordsee, die Seine in den Kanal, die Loire und die Garonne in den Meerbusen von Biscaya, der Duero, der Tajo, der Guadiana und der Guadalquivir unmittelbar in den Atl. Ozean, der Ebro in das Mittelmeer, die Rhone in den Löwengolf, der Po in das Adriatische Meer, die Donau, der Dnjestr, der Dnjepr und der Don in das Schwarze Meer, die Wolga und der Aral in das Kaspische Meer. — Der Rhein ist 1200 km, die Donau 2800 krn, die Wolga 3600 km lang. Die größten Seen Europas sind: Der Onega-- und der Ladogasee in Rußland, der Wen er-, der Wetter-- und der Mälarsee in Schweden, der Bodensee und der Genfersee am Nordfuße, der Lago Maggiore oder Langensee, der Comersee und der Gardasee am Südfuße der Alpen. k. Klima. Europa besitzt den Vorzug eines gemäßigten und gesunden Klimas. Es kennt weder die Kälte Sibiriens, noch die Kitze Afrikas. Die Wärme nimmt im allgemeinen von S. nach N. und von W. nach O. ab. Am wärmsten sind die Küstenländer des Mittelmeeres. Der Westen Europas ist wärmer als der Osten; denn der warme „Golfstrom" des Atl. Ozeans erhöht die Luftwärme; deshalb ist es an der norwegischen Küste nicht so kalt wie am Bottnischen Meerbusen. (Seeklima.) In Rußland herrschen lange, strenge Winter und kurze, heiße Sommer. (Landklima) g. Erzeugnisse. Ackerbau wird überall, außer im äußersten Norden und in den höchsten Gebirgsgegenden, getrieben. Wüsten gibt es in Europa nicht, weil überall Regen fällt; nur in Südrußland sind waldlose Steppen. In Südeuropa gedeihen Mandeln, Zitronen, Orangen, Oliven, Datteln, Zuckerrohr, Reis, Baumwolle und immergrüne Eichen. Im mittleren Europa gibt es herrliche Laub- und Nadelwälder. In den nördlichsten Gegenden wachsen nur noch Zwergkiefern, Zwergbirken, Moose und Flechten. Reißende Tiere, wie Bären, Wölfe, Luchse, sind in einigen Ländern vollständig ausgerottet. Wölfe Hausen in besonders großer Zahl in Ruß- land. Außer unsern gewöhnlichen Kaustieren findet man in Südeuropa den Büffel und das Maultier, während im hohen Norden das Renntier und der Kund die einzigen Kaustiere sind. Steinkohlen, Salz und alle nützlichen Metalle sind in großer Menge vorhanden. h. Bevölkerung. Die Bevölkerung Europas gehört fast ganz der weißen oder kaukasischen Rasse an. In der Mitte des Erdteils und auf den nördlichen Kalbinseln und Inseln wohnen germanische, im O. slavische, im S. und S.-W. romanische Volksstämme.

8. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 80

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
80 Nischny-Nowgorod, an der obern Wolga, hat die größten Messen rn Europa, auf welchen europäische und asiatische Kaufleute ihre Waren austauschen. Kasan, am Knie der Wolga, hat Leder- und Seifenfabriken und vermittelt den Handel zwischen Rußland und Sibirien. Astrachan, im Delta der Wolga, ist von vielern Fischern bewohnt, die hauptsächlich dem Fang der Störe obliegen, deren Rogen (Eier) den besten Kaviar liefert. Odessa (450), ist die bedeutendste Handelsstadt am Schwarzen Meere und stark befestigt. Die Festung Sewastopol, auf der Halbinsel Krim, wurde 1855 von den verbündeten Franzosen und Engländern zerstört, von den Russen aber später wieder aufgebaut. Archangelsk, unweit der Dwinamündung, ist eine Fischerstadt, deren Bewohner Robben-, Herings- und Walflschfang treiben. 80. Europa. (Überblick.) 10 000 000 qkm — 18 Deutschland; 425 Mill. Einwohner. a. Lage und Grenzen. Europa, der zweitkleinste Erdteil, liegt auf der östlichen halbkugel, und zwar fast ganz in der nördlichen gemäßigten Zone; nur ein kleiner Teil von Rußland und Norwegen reicht in die nördliche kalte Zone hinein. Es wird im Norden vom Nördlichen Eismeer, im Westen vom Atlantischen Ozean, im Süden vom Mittelländischen und Schwarzen Meere umflutet; im Osten hängt es mit Asien zusammen, gegen welches das Kaspische Meer, der Aralfluß und das Aralgebirge die natürliche Grenze bilden. Die äußersten Punkte Europas sind: Im Norden das Nord-Kap (in Norwegen), im Süden das Kap Tarifa (bei Gibraltar) und das Kap Matapan (in Griechenland), im Westen das Kap Roca (in Portugal). b. Die Meere, welche Europa umgeben, schneiden tief in den Erdteil ein und bilden zahlreiche Buchten und Meerbusen. Im Norden erstreckt sich das Weiße Meer, ein Meerbusen des Nördlichen Eismeeres, weit nach Rußland hinein. Die Ostsee mit dem Bottnischen, dem Finnischen und dem Riga'schen Meerbusen, die Nordsee mit dem Skager-Rak und dem Kattegat, der Kanal, die Irische See, der Meerbusen von Biscaya und das Mittelländische Meer sind Teile des Atlantischen Ozeans. ^Die Ostsee hängt durch den Sund, den Großen und den Kleinen Belt mit der Nordsee und diese durch die Straße von Calais (kaläh) oder Dover mit dem Kanal zusammen. Die 14 km breite Straße von Gibraltar verbindet den Atlantischen Ozean mit dem Mittelmeere. Teile des letzteren sind: Der Golf du Lion (Löwengolf), der Golfvon Genua, das Tyrrhenische, das Adriatische, das Ionische, das Ägäische Meer, das Marmarameer und das Schwarze Meer mit dem Asow'schen Meer. Die gefährliche, nur 5p km breite Straße von Messina führt aus .dem Tyrrhenischen in das Ionische Meer, die Straße der Dardanellen

9. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 93

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
93 Altai (d. i. Goldgebirge) enthalten Gold und Silber. — Die sibirischen Flüsse Ob, Jenissei und Lena zeichnen sich durch großen ^Fischreichtum aus. Im langgestreckten und sehr tiefen Baikalsee leben Seehunde, die sonst nur in den kälteren Meeren angetroffen werden. Die eingeborenen Völker ernähren sich meist durch Jagd, Fischfang und Renntierzucht; in den Städten wohnen eingewanderte Europäer (Russen); in den zahlreichen Bergwerken arbeiten russische Sträflinge. Der russischen Regierung dient Sibirien als Verbannungsplatz sür Staats- verbrecher. Die Leichtbestraften dürfen sich in einem Dorfe oder einer Stadt ansiedeln, einen bestimmten Umkreis aber nicht überschreiten; andere erhalten in einer abgelegenen Gegend Ackerland und haben dafür gewisse Steuern, namentlich Pelzwerk, an die Regierung abzuliefern; die Schwerbestrasten müssen in den Bergwerken arbeiten und sterben gewöhnlich schon nach wenigen Jahren. Die alte sibirische Karawanenstraße führt von Kasan, a. d. Wolga, über die Städte Tobolsk, Tomsk, Irkutsk nach Kiachta und der chinesischen Grenzstadt Maimatschin, den Kaupthandelsplätzen für Pelz-- waren und Tee, und weiterhin an die Küste des Großen Ozeans. Jetzt führt auch eine 7600 km lange Eisenbahn von W. nach O. durch Sibirien und die Mandschurei bis zur .Hafenstadt Wladiwostok am Großen Ozean (an der Nordgrenze Koreas). Die Kalbinsel Kamtschatka ist von hohen, vulkanischen Gebirgen durchzogen, welche die Köhe des Montblanc (4800 in) erreichen. Hl, 11. 93. Turan. Turan (West-Turkistan) ist eine Steppe mit einzelnen fruchtbaren Landschaften und breitet sich an den Binnenflüssen Amu und Syr aus, die in den Aralsee münden. Kalbwilde mohammedanische Reitervölker, z. B. die Turkmenen, schweifen in den Steppen umher. Das ganze Tiefland von Turan war früher vom Meere bedeckt, so daß das Kaspische Meer und der Aralsee als Reste desselben zu betrachten sind. Nördlich vom Aralsee ist die Steppe der Kirgisen, des reichsten Kirtenvolkes Asiens. Sie sind gewandte Reiter, wohnen in Filzzelten und ziehen mit ihren Schafen, Rindern, Ziegen und Trampeltieren von Weide zu Weide. (Mander- oder Nomadenvolk.) Der größte Teil Turans ist jetzt von Rußland unterworfen oder unter russischen Schuh gestellt. Die Russen haben vom Kaspischen Meere bis an die afghanische Grenze eine Eisenbahn gebaut und suchen immer weiter gegen Indien hin vorzudringen. Die Städte Khiwa und Buchara treiben Gewerbe und Kandel. 94. Kaukasien. Kaukasien liegt auf beiden Seiten des über 1000 km langen und 5600 m hohen Kaukasus. Derselbe ist mit üppigen Waldungen bedeckt und an seinen südlichen Abhängen außerordentlich fruchtbar. Kier ist die Keimat des Birn- und Apfelbaumes und des Weinstockes. In den schwer zugänglichen Tälern des Kaukasus wohnt eine Menge kleiner Volksstämme, von welchen sich die Tscherkessen durch schönen Körperbau und große Tapferkeit auszeichnen. Der nördlich vom Kaukasus liegende Teil des Landes wird gewöhnlich zu Europa gerechnet.

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 469

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
469 b. Der Bergbau im mittleren Aralgebirge liefert Gold und Platin; in der Platingewinnung ist Rußland das erste Land der Welt. Petroleum findet sich in großer Menge bei Baku am Kaspischen Meer. — Die Industrie beschäftigt sich hauptsächlich mit der Verarbeitung der eigenen Rohstoffe Rußlands und der russischen Kolonien. Die Mittelpunkte der- selben sind: Moskau (Tuch, Baumwollstoffe, Iuchtenleder und Pelze), Lodz (das russische „Manchester"), Warschau, Riga und St. Petersburg (Maschinen). Der Handel ist ziemlich bedeutend, namentlich der Binnenhandel, dem in erster Linie die großen Flüsse dienen. Die Wolga wird fast in ihrer ganzen Länge mit Dampfschiffen befahren und ist mit der Newa und der Dwina durch schiffbare Kanäle verbunden; ebenso hängt der Dnjepr mit der Düna, der Memel und der Weichsel durch Kanäle zusammen. Hervorragend ist auch der Hausier-, Markt- und Meßhandel; Nischni Nowgorod a. d. Wolga ist die erste Meßstadt der Welt. Die Haupt- häfen Rußlands sind St. Petersburg und Riga an der Ostsee, Odessa am Schwarzen Meer, Astrachan am Kaspischen Meer und Archangelsk am Weißen Meer. c. Deutschland ist der Hauptabnehmer Rußlands und bezieht Getreide, Holz, Flachs, Eier und Pelze, während es nach Rußland haupt- sächlich feinere Industriegegenstände ausführt. In Rußland wohnen über zwei Mill. Deutsche, und die deutsche Sprache ist als Verkehrssprache neben der russischen durch ganz Rußland verbreitet. 6. Russische Verhältnisse. Der russische Kaiser (Zar) ist immer noch unumschränkter Herrscher; denn die Vertretung des Volkes, „Duma" genannt, hat nur geringen Einfluß auf die Regierung des Landes. Für die Volksbildung wird wenig getan, weshalb das niedere Volk in An- wiffenheit und Aberglaube dahinlebt. Kaum V4 aller Russen kann lesen und schreiben. Die Bauern sind verarmt, die Beamten vielfach gewissenlos, ungerecht und bestechlich. Es gibt daher in Rußland viele Anzufriedene (z. B. die Nihilisten), und Raub und Mord kommen tagtäglich vor. e. Das ganze Russische Reich in Europa und Asien ist das zweit- größte Weltreich (22 Mill. qkm = 21/» Europa; 150 Mill. Einw). Rb. 8 92, 93, 94. 6. In Asien. Anter den selbständigen Kulturstaalen Asiens sind China und Japan weitaus die wichtigsten. 1. Das Chinesische Reich. Rb. 8 90. l l Mill. qkm = 20 Dtschl.; 330 Mill. Einw. _a. China ist unter den heutigen Staaten der Erde der älteste und hat sich seine tausendjährige Kultur fast unverändert erhalten. Das Land war früher den Fremden, namentlich den Europäern (den „rotborstigen Teufeln") fast vollständig verschlossen und hatte darum keinen Anteil an den großartigen Fortschritten der abendländischen Kultur. Nachdem aber (1905) die Haupthäfen für den Handel geöffnet wurden, ist eine neue Zeit für China angebrochen. Es werden Eisenbahnen erbaut, Telegraphen- leitungen und Telephonverbindungen hergestellt, Bergwerke angelegt, Fabriken
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